[0001] Die Erfindung betrifft eine Linearantriebsvorrichtung, mit einem pneumatischen Linearantrieb,
der eine in einem Antriebsgehäuse zwei Arbeitskammern voneinander abteilende Antriebseinheit
aufweist, die durch gesteuerte Druckluftbeaufschlagung ausgehend von mindestens einer
Ausgangsposition in mindestens eine Hubendlage linear verfahrbar ist, und der mit
Dämpfungsmitteln ausgestattet ist, die während einer dem Erreichen mindestens einer
Hubendlage vorausgehenden Dämpfungsphase die Ausströmrate der aus der momentan abströmseitigen
Arbeitskammer verdrängten Luft herabsetzen können, um die Antriebseinheit abzubremsen.
[0002] Eine aus der
DE 20 2005 018 038 U1 bekannte Linearantriebsvorrichtung dieser Art enthält einen pneumatischen Linearantrieb,
der mit Dämpfungsmitteln zum Abbremsen der Geschwindigkeit seiner Antriebseinheit
ausgestattet ist. Die Dämpfungsmittel sind während einer kurzen Dämpfungsphase wirksam,
die dem Erreichen einer oder beider Hubendlagen der Antriebseinheit vorausgehen kann.
Während dieser Dämpfungsphase wird ein der abströmseitigen Arbeitskammer zugeordneter
Abströmquerschnitt abgesperrt, so dass die Druckluft nurmehr gedrosselt, mit stark
reduzierter Ausströmrate, zur Umgebung ausströmen kann. Der sich hierbei in der abströmseitigen
Arbeitskammer aufbauende Gegendruck sorgt für eine Verringerung der Hubgeschwindigkeit
der Antriebseinheit.
[0003] Das vorstehend erläuterte pneumatische Dämpfungssystem wird in der Regel auf den
speziellen Anwendungsfall hin ausgelegt. Hierbei wird insbesondere die Hubgeschwindigkeit
der Antriebseinheit berücksichtigt. Bei sehr hohen Hubgeschwindigkeiten bedarf es
einer starken Drosselung zum wirksamen Abbremsen der Antriebseinheit, während bei
geringen Hubgeschwindigkeiten eine nur geringe Drosselungsintensität wünschenswert
ist. Solchen unterschiedlichen Belastungsfällen kann zwar bei dem vorgenannten Stand
der Technik durch eine Variation der Drosselungsintensität des Dämpfungskanals Rechnung
getragen werden. Das Finden der für den jeweiligen Belastungsfall optimalen Einstellung
ist jedoch relativ schwierig und zeitraubend. Für Anwendungen mit häufig wechselnden
Hubgeschwindigkeiten und/oder Belastungsfällen ist ein solches Dämpfungssystem daher
nicht uneingeschränkt zu empfehlen.
[0004] Um der geschilderten Problematik entgegen zu wirken, geht man nicht selten dazu über,
zusätzlich zu den Dämpfungsmitteln eine diesen nachgeschaltete Abluftdrosselung vorzunehmen.
Eine in den Entlüftungsstrom eingeschaltete einstellbare Drossel bewirkt hier eine
grundsätzliche Beschränkung der Entlüftungs-Strömungsrate, um die Hubgeschwindigkeit
der Antriebseinheit zu begrenzen. Auch hier ergeben sich jedoch vor allem dann Unzulänglichkeiten,
wenn der Linearantrieb mit unterschiedlichen Hüben betrieben werden soll, mit anderen
Worten die mit einer Endlagendämpfung abschließende Hubbewegung bei unterschiedlichen
Ausgangspositionen beginnt. Letzteres ist eine beispielsweise bei der Herstellung
von PET-Flaschen auftretende Problematik, wo die Linearantriebsvorrichtung für den
Streck-Blas-Prozess der Flaschenkörper eingesetzt werden soll und unterschiedliche
Ausgangspositionen für den Rückhub daraus resultieren, dass unterschiedlich große
Flaschenkörper in unterschiedlichem Maße axial gereckt werden müssen. Um hier ein
optimales Arbeitsergebnis bei wirksamer Endlagendämpfung zu erzielen, ist man bisher
in der Regel dazu gezwungen, für unterschiedliche Hubbereiche auf unterschiedlich
große Linearantriebe zurückzugreifen.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen vorzuschlagen, die unabhängig
vom Hub der Antriebseinheit eine wirksame Endlagendämpfung ermöglichen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die abströmseitige Arbeitskammer des Linearantriebes
an zusätzlich zu den Dämpfungsmitteln vorhandene und unabhängig von diesen arbeitende
Druckbegrenzungs-Ventilmittel angeschlossen, die ein Entlüften der abströmseitigen
Arbeitskammer erst ab Erreichen eines in dieser abströmseitigen Arbeitskammer herrschenden
vorbestimmten Mindestdruckes hervorrufen.
[0007] Auf diese Weise wird eine hoch wirksame Endlagendämpfung ungeachtet unterschiedlicher
Ausgangspositionen der Antriebseinheit ohne Veränderung der Einstellung der für die
Endlagendämpfung verantwortlichen Dämpfungsmittel gewährleistet. Die in Abhängigkeit
von den unterschiedlichen Ausgangspositionen im Normalfall stark unterschiedlichen
Druckverhältnisse in der abströmseitigen Arbeitskammer und mithin auch die daraus
resultierenden unterschiedlichen Hubgeschwindigkeiten werden durch die Druckbegrenzurigs-Ventilmittel
vergleichmäßigt, so dass während der Dämpfungsphase vergleichbare Verhältnisse herrschen,
mit der Folge einer gleichbleibenden Dämpfungsqualität. Während beispielsweise bei
einer reinen Abluftdrosselung der in der abströmseitigen Arbeitskammer vor Erreichen
der Dämpfungsphase herrschende Druck in Abhängigkeit vom Hub der Antriebseinheit stark
variieren kann - der Arbeitskammerdruck kann bei Hubbeginn entweder noch sehr hoch
oder aber, bedingt durch ein verzögertes Ansprechen der Antriebseinheit und einem
damit verbundenen starken Druckabbau über die Abluftdrossel, sehr gering sein - wird
durch die erfindungsgemäßen Druckbegrenzungs-Ventilmittel ein vom Hub weitestgehend
unabhängiger und im Wesentlichen konstanter Staudruck eingestellt, so dass zu Beginn
der Dämpfungsphase weitestgehend gleiche, optimale Verhältnisse herrschen, unabhängig
von der der Hubbewegung zu Grunde liegenden Ausgangsposition der Antriebseinheit.
Solange der in der abströmseitigen Arbeitskammer herrschende Druck den durch die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
vorgegebenen Mindestdruck nicht erreicht hat, bleibt die abströmseitige Arbeitskammer
von der Umgebung abgesperrt. Erst bei Erreichen des Mindestdruckes geben die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
den Entlüftungsweg frei. Dadurch wird der Aufbau eines zu hohen Rückstaudruckes in
der abströmseitigen Arbeitskammer verhindert.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0009] Es ist von Vorteil, wenn die Ansprechschwelle der Druckbegrenzungs-Ventilmittel einstellbar
ist. Dies ermöglicht vor Ort eine Optimierung der kinematischen Auslegung hinsichtlich
gewünschter Dämpfungsintensität und zugelassener Hubgeschwindigkeit.
[0010] Prinzipiell wäre es möglich, das Erreichen der Ansprechschwelle des in der abströmseitigen
Arbeitskammer herrschenden Druckes durch Drucksensormittel zu erfassen und anhand
eines von diesen generierten elektrischen Sensorsignals eine die Druckbegrenzung bewirkende
Absperrventileinrichtung wahlweise in die Offenstellung oder die Schließstellung zu
schalten. Vorzugsweise kommen jedoch rein mechanisch und durch Druckkraft betätigbare
Druckbegrenzungs-Ventilmittel zum Einsatz, so dass sich elektrische Überwachungs-
und Ansteuermaßnahmen erübrigen. Die Druckbegrenzungs-Ventilmittel enthalten in diesem
Fall zweckmäßigerweise ein federbelastet in eine Schließstellung vorgespanntes Absperrventilglied,
das entgegen der Federstellkraft durch den abströmseitigen Luftdruck beaufschlagt
wird, wobei die kräftemäßige Abstimmung so getroffen ist, dass das Absperrventilglied
erst öffnet und eine Entlüftung der angeschlossenen Arbeitskammer ermöglicht, wenn
der in dieser Arbeitskammer anstehende Luftdruck den durch die Federstellkraft vorgegebenen
Mindestdruck erreicht hat. Sinkt der sich aufstauende Luftdruck aus irgendwelchen
Gründen wieder unter den Mindestdruck ab, kann das Absperrventilglied wieder in die
die Entlüftung unterbindende Schließstellung zurückkehren.
[0011] Die das Absperrventilglied in die Schließstellung vorspannende Federkraft ist zweckmäßigerweise
einstellbar.
[0012] Die Kanalführung innerhalb des Linearantriebes erfolgt insbesondere dergestalt, dass
die von der Antriebseinheit verdrängte Luft sowohl außerhalb als auch während der
Dämpfungsphase in einen Steuerkanal strömt, an den die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
angeschlossen oder anschließbar sind. Durch diesen Steuerkanal hindurch erfolgt zweckmäßigerweise
auch die Druckbeaufschlagung in die angeschlossene Arbeitskammer, wenn die entgegengesetzte
Hubbewegung der Antriebseinheit hervorgerufen werden soll.
[0013] Dem Linearantrieb ist zweckmäßigerweise eine Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung zugeordnet,
die an die beiden Arbeitskammern angeschlossen ist und diese abwechselnd mit einer
Druckluftquelle oder einem Entlüftungskanal verbinden kann, um die gewünschte Hubbewegung
der Antriebseinheit in der einen oder anderen Richtung hervorzurufen. Bei einer solchen
Anordnung sind die Druckbegrenzungs-Ventilmittel zweckmäßigerweise in den Verlauf
desjenigen Entlüftungskanals eingeschaltet, der durch die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung
mit derjenigen Arbeitskammer verbindbar ist, welcher die Dämpfungsmittel zugeordnet
sind.
[0014] Den beiden Arbeitskammern sind in diesem Fall zweckmäßigerweise gesonderte Entlüftungskanäle
zugeordnet. Wenn nur bei einer Hubrichtung eine Endlagendämpfung gewünscht ist, kann
der mit der anderen Arbeitskammer verbindbare Entlüftungskanal ohne zwischengeschaltete
Druckbegrenzungs-Ventilmittel direkt mit der Umgebung verbunden sein.
[0015] Es besteht auch die alternative Möglichkeit, einen mit der zu Dämpfungszwecken verwendeten
Arbeitskammer verbundenen Steuerkanal sowohl an die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
als auch, in Parallelschaltung, an ein ein Zuströmen von Druckluft in die angeschlossene
Arbeitskammer ermöglichendes und in Gegenrichtung sperrendes Rückschlagventil anzuschließen.
Die Einspeisung von Druckluft kann in diesem Fall über das Rückschlagventil hinweg
erfolgen, das bei entgegengesetzter Strömungsrichtung sperrt, so dass hier dann die
Druckbegrenzungs-Ventilmittel in der geschilderten Weise wirksam sind.
[0016] Ist die Linearantriebsvorrichtung mit einer Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung ausgestattet,
sind die Druckbegrenzungs-Ventilmittel und das zu diesen parallel geschaltete Rückschlagventil
zweckmäßigerweise zwischen die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung und den Steuerkanal
zwischengeschaltet. Da das Rückschlagventil jedoch unweigerlich eine Begrenzung der
Druckluft-Zuströmrate hervorruft, wird man wenn möglich auf das Rückschlagventil verzichten
und die Druckbegrenzungs-Ventilmittel wie geschildert einem der Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung
nachgeschalteten Entlüftungskanal zuordnen.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Dämpfungsmittel so ausgebildet, dass
sie bei der betreffenden Hubrichtung der Antriebseinheit erst dann wirksam werden,
wenn sich die Antriebseinheit ausgehend von ihrer Ausgangsposition bis zu einer Dämpfungs-Startposition
an die zugeordnete Hubendlage angenähert hat. Bei dieser Dämpfungs-Startposition beginnt
die zweckmäßigerweise bis zum Erreichen der Hubendlage wirksame Dämpfungsphase. Außerhalb
der Dämpfungsphase kann die durch die Antriebseinheit verdrängte Druckluft über einen
sich an die abströmseitige Arbeitskammer anschließenden Hauptkanal mit großem Strömungsquerschnitt
abströmen, so dass die gewünschte Arbeitsgeschwindigkeit der Antriebseinheit gewährleistet
ist. Während der Dämpfungsphase ist der Hauptkanal durch die Antriebseinheit von der
abströmseitigen Arbeitskammer abgetrennt, so dass die weiterhin von der sich bewegenden
Antriebseinheit beaufschlagte Druckluft nurmehr gedrosselt über den Drosselkanal abströmen
und zu den nachgeschalteten Druckbegrenzungs-Ventilmitteln gelangen kann. Die Strömungsrate
der abströmenden Druckluft wird durch den Drosselkanal verringert, so dass sich ein
den gewünschten Geschwindigkeitsabbau der Antriebseinheit hervorrufender Gegendruck
bzw. Staudruck in der abströmseitigen Arbeitskammer aufbauen kann.
[0018] Der Drosselkanal und der Hauptkanal sind an ihrer der angeschlossenen Arbeitskammer
entgegengesetzten Seite zweckmäßigerweise in einem Steuerkanal zusammengeführt, an
den die Druckbegrenzungs-Ventilmittel angeschlossen sind, entweder direkt oder bevorzugt
unter Zwischenschaltung einer Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung. Über diesen Steuerkanal
hinweg kann dann zweckmäßigerweise auch die Druckbeaufschlagung für die entgegengesetzt
gerichtete Hubbewegung stattfinden.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung und teils im Längsschnitt eine bevorzugte Bauform der
erfindungsgemäßen Linearantriebsvorrichtung, und
- Figur 2
- einen Ausschnitt der Linearantriebsvorrichtung aus Figur 1 im Bereich modifizierter,
mit einem Rückschlagventil kombinierter Druckbegrenzungs-Ventilmittel.
[0020] Die in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Linearantriebsvorrichtung
enthält einen pneumatischen, das heißt mit Druckluft betriebenen Linearantrieb 10,
welcher bei dem hier geschilderten Ausführungsbeispiel vertikal ausgerichtet ist.
Allerdings läßt sich der Linearantrieb 10 auch mit anderer Ausrichtung betreiben.
[0021] Der Linearantrieb 10 enthält ein längliches, als Antriebsgehäuse 2 bezeichnetes Gehäuse,
das sich exemplarisch aus einem Gehäuserohr 3 und zwei an dessen Stirnseiten angeordneten
Gehäusedeckeln 4a, 4b zusammensetzt.
[0022] Durch das Antriebsgehäuse 2 wird ein länglicher Innenraum 5 definiert, in dem ein
Antriebskolben 6 in der Richtung der Längsachse 7 des Antriebsgehäuses 2 verschiebbar
aufgenommen ist.
[0023] Der Antriebskolben 6 trägt im Bereich seines Außenumfanges ringförmige Dichtmittel
8, die mit der peripheren Wandung des Innenraumes 5 in Dichtkontakt stehen, so dass
dieser Innenraum 5 durch den Antriebskolben 6 unter Abdichtung in zwei axial aufeinanderfolgende
Arbeitskammern 12a, 12b unterteilt ist.
[0024] Der Antriebskolben 6 ist Bestandteil einer insgesamt mit Bezugsziffer 13 bezeichneten
Antriebseinheit, die relativ zum Antriebsgehäuse 2 in Richtung der Längsachse 7 in
zwei einander entgegengesetzten Hubrichtungen 14a, 14b bewegbar ist. Die Bewegung
der Antriebseinheit 13 läßt sich außerhalb des Antriebsgehäuses 2 abgreifen, um irgendwelche
anwendungsspezifische Aktionen durchzuführen.
[0025] Der Linearantrieb 10 des Ausführungsbeispiels ist als Pneumatikzylinder konzipiert.
Seine Antriebseinheit 13 verfügt daher über eine mit dem Antriebskolben 6 verbundene
Kolbenstange 15, die sich koaxial zu der Längsachse 7 erstreckt und den im Folgenden
der besseren Unterscheidung wegen als vorderer Gehäusedeckel bezeichneten Gehäusedeckel
4b unter Abdichtung verschiebbar geführt durchsetzt. Entsprechende Dichtmittel und
Führungsmittel sind bei 16 schematisch angedeutet.
[0026] Der entgegengesetzte, im Folgenden der besseren Unterscheidung wegen als rückseitiger
Gehäusedeckel bezeichnete andere Gehäusedeckel 4a ist geschlossen. Es wäre jedoch
möglich, die Kolbenstange 15 so auszubilden, dass sie das Antriebsgehäuse 2 axial
komplett durchsetzt und mithin auch durch den rückseitigen Gehäusedeckel 4a hindurchgreift.
[0027] Die beiden Arbeitskammern 12a, 12b stehen jeweils mit einem eigenen Steuerkanal 18a,
18b in Verbindung, der die Wandung des Antriebsgehäuses 2 durchsetzt und außen an
diesem Antriebsgehäuse 2 ausmündet. Diese Steuerkanäle 18a, 18b sind direkt oder über
zwischengeschaltete Fluidleitungen 22 an eine Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung 23
angeschlossen, die beispielhaft die Funktionalität eines 5/2-Wegeventils aufweist.
Sie ist für elektrische Betätigung ausgelegt, wobei es sich um eine vorgesteuerte
Ventileinrichtung handeln kann.
[0028] Zusätzlich zu den beiden mit den Steuerkanälen 18a, 18b verbundenen Arbeitsanschlüssen
24, 25 verfügt die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung 23 über einen mit einer Druckluftquelle
31 verbundenen oder verbindbaren Speiseanschluss 26 sowie über zwei zur Atmosphäre
führende Entlüftungsanschlüsse 27,28.
[0029] Über die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung 23 können die beiden Arbeitskammern 12a,
12b abwechseln gegensinnig mit Druckluft beaufschlagt und entlüftet werden, um die
Antriebseinheit 13 durch die hierbei an ihr angreifende Druckdifferenz in einer der
beiden Hubrichtungen 14a, 14b zu verlagern.
[0030] Die Antriebseinheit 13 kann zwischen zwei durch gehäusefeste Anschlagmittel 32 vorgegebenen
axialen Hubendlagen bewegt werden. Bei den Anschlagmitteln 32 handelt es sich beispielsweise
um dem Innenraum 5 zugewandte Stirnflächen der Gehäusedeckel 4a, 4b, auf die die Antriebseinheit
13 bei Erreichen ihrer Hubendlage mit ihrem Antriebskolben 6 aufgelaufen ist.
[0031] In der eingefahrenen Hubendlage befindet sich der Antriebskolben 6 am rückseitigen
Gehäusedeckel 4a und in der ausgefahrenen Hubendlage am vorderen Gehäusedeckel 4b.
Die Bewegung der Antriebseinheit 13 in Richtung zur eingefahrenen Hubendlage sei als
Einfahrbewegung 33a bezeichnet, die Bewegung in Richtung der ausgefahrenen Hubendlage
als Ausfahrbewegung 33b.
[0032] Je nach Bewegungsrichtung, wird in die eine Arbeitskammer Druckluft eingespeist und
gleichzeitig aus der anderen Arbeitskammer Druckluft abgeführt. Die momentan mit Druckluft
gespeiste Arbeitskammer sei im Folgenden auch als zuströmseitige Arbeitkammer bezeichnet,
die momentan mit einem Entlüftungsanschluss 27 oder 28 verbundene Arbeitskammer als
abströmseitige Arbeitskammer.
[0033] Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Anwendung der Linearantriebsvorrichtung bei einem
kombinierten Streck-Blas-Prozess, der bei der Herstellung von Kunststoffbehältnissen,
insbesondere Getränkeflaschen, zum Einsatz gelangt. Bevorzugt handelt es sich um die
Formung von Kunststoffflaschen aus PET-Kunststoffmaterial.
[0034] Ein Ausgangskörper für ein herzustellendes Kunststoffbehältnis ist bei 17 angedeutet.
Er wird in Verlängerung der die eingefahrene Hubendlage einnehmenden Antriebseinheit
13 platziert. Anschließend wird die Antriebseinheit 13 zu ihrer Ausfahrbewegung 33b
angetrieben, wobei sie in den als Hohlkörper ausgeführten Ausgangskörper 17 eintaucht
und diesen durch mechanische Beaufschlagung axial streckt. Anschließend oder gleichzeitig
wird über mindestens eine der Kolbenstange 15 zugeordnete Ausblasöffnung 34 unter
hohem Druck stehende Druckluft in den Ausgangskörper 17 eingeblasen, so dass dieser
sich unter Bildung des gewünschten Behältnisses an die Wandung einer ihn aufnehmenden
Negativform anlegt.
[0035] Für die Ausfahrbewegung 33b bildet die eingefahrene Hubendlage die Ausgangsposition.
Ihre Endposition hat die ausfahrende Antriebseinheit 13 beim Ausführungsbeispiel in
der aus der Zeichnung ersichtlichen Zwischenstellung zwischen den beiden Hubendlagen
erreicht, also bevor sie in der ausgefahrenen Hubendlage angelangt ist. Diese Endposition
ist durch die Länge des für die Herstellung des Kunststoffbehältnisses erforderlichen
Streckvorganges bestimmt. In Verbindung mit der Herstellung größerer oder auch kleinerer
Kunststoffbehältnisse kann die Endposition der Ausfahrbewegung 33b auch an einer anderen
Axialposition liegen und maximal mit der ausgefahrenen Hubendlage zusammenfallen.
Jedenfalls bildet die bei der Ausfahrbewegung 33b erreichte Endposition die Ausgangsposition
für die bei Erreichen der eingefahrenen Hubendlage abgeschlossene Einfahrbewegung
33a. Ersichtlich kann diese Ausgangsposition, wie erläutert, anwendungsspezifisch
axial variieren und dementsprechend auch das bei der Ausgangsposition vorhandene Längenverhältnis
und mithin auch Volumenverhältnis der beiden Arbeitskammern 12a, 12b.
[0036] Der bei der abgebildeten Vertikalanordnung oben liegenden rückseitigen Arbeitskammer
12a sind zum Linearantrieb 10 gehörende Dämpfungsmittel 35 zugeordnet, die bewirken,
dass die Antriebseinheit 13 bei ihrer Einfahrbewegung 33a während einer dem Erreichen
der eingefahrenen Endlage vorausgehenden Dämpfungsphase abgebremst wird und folglich
mit nurmehr stark reduzierter Bewegungsenergie auf die die eingefahrene Hubendlage
vorgebenden Anschlagmittel 32 aufprallt. Dadurch werden die Bauteile geschont und
das Betriebsgeräusch reduziert. Die Einfahrbewegung 33a setzt sich also aus einer
anfänglich durch die Dämpfungsmittel 35 unbeeinflussten Bewegungsphase und einer sich
daran ab einer bestimmten Dämpfungs-Startposition anschließenden Dämpfungsphase zusammen.
[0037] Der vorderen Arbeitskammer 12b sind beim Ausführungsbeispiel keine vergleichbaren
Dämpfungsmittel zugeordnet. Die Ausfahrbewegung 33b findet daher durchweg ungedämpft
statt. Gleichwohl besteht selbstverständlich die Möglichkeit, zusätzlich auch der
vorderen Arbeitskammer 12b Dämpfungsmittel 35 zuzuordnen oder auch nur dieser vorderen
Arbeitskammer 12b.
[0038] Das Funktionsprinzip der Dämpfungsmittel 35 basiert grundsätzlich darauf, dass während
der erwähnten Dämpfungsphase die Ausströmrate der aus der momentan abströmseitigen
Arbeitskammer 12a verdrängten Luft herabgesetzt wird. Dadurch baut sich in der abströmseitigen
Arbeitskammer 12a ein Gegendruck auf, der der sich an die eingefahrene Hubendlage
annähernden Antriebseinheit 13 eine fluidische Stellkraft entgegensetzt, die höher
ist als außerhalb der Dämpfungsphase. Details der beim Ausführungsbeispiel realisierten
bevorzugten Bauform der Dämpfungsmittel 35 werden nachstehend erläutert.
[0039] An die rückwärtige Arbeitskammer 12a schließt sich in koaxialer Verlängerung eine
einen Hauptkanal 36 bildende Ausnehmung an, die zweckmäßigerweise im rückseitigen
Gehäusedeckel 4a ausgebildet ist und über eine Kanalmündung 37 mit der rückwärtigen
Arbeitskammer 12a in Fluidverbindung steht. Im Bereich der Kanalmündung 37, also dem
Übergangsbereich zwischen dem Hauptkanal 36 und der rückwärtigen Arbeitskammer 12a,
ist gehäusefest ein die Kanalmündung 37 umrahmender Dichtungsring 38 angeordnet. Der
für die Ansteuerung der rückwärtigen Arbeitskammer 12a verwendete Steuerkanal 18a
durchsetzt die Wandung des rückseitigen Gehäusedeckels 4a und steht mit dem Hauptkanal
36 in ständiger Verbindung.
[0040] Der Steuerkanal 18a steht außerdem auch noch über einen den Hauptkanal 36 umgehenden
Drosselkanal 42 mit der rückwärtigen Arbeitskammer 12a in fluidischer Verbindung.
Der durch ihn zur Verfügung gestellte Strömungsquerschnitt ist wesentlich geringer
als derjenige des Hauptkanals 36.
[0041] In den Verlauf des Drosselkanals 42 ist zweckmäßigerweise eine in der Zeichnung nur
schematisch angedeutete Drosseleinrichtung 43 eingeschaltet, die entweder eine bestimmte
Drosselungsintensität fest vorgibt oder, zweckmäßigerweise, eine Einstellmöglichkeit
hinsichtlich der gewünschten Drosselungsintensität bietet. Die Drosseleinrichtung
43 kann eine einstellbare Drosselschraube enthalten.
[0042] Die Antriebseinheit 13 trägt an ihrer dem rückwärtigen Gehäusedeckel 4a zugewandten
Rückseite ein als Dämpfungskolben bezeichenbares kolbenartiges Verschlussglied 44.
Dieses ist koaxial zum Hauptkanal 36 ausgerichtet und kann in den im Bereich der Kanalmündung
37 fixierten Dichtungsring 38 unter Abdichtung eintauchen, so dass die Fluidverbindung
zwischen der rückwärtigen Arbeitskammer 12a und dem Hauptkanal 36 abgesperrt ist.
Eine Fluidverbindung zwischen der rückwärtigen Arbeitskammer 12a und dem zugeordneten
rückwärtigen Steuerkanal 18a ist dann nurmehr über den Drosselkanal 42 gegeben.
[0043] Um ausgehend von der gezeigten Ausgangsposition der Antriebseinheit 13 die Einfahrbewegung
33a hervorzurufen, wird die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung 23 so geschaltet, dass
der vordere Steuerkanal 18b mit der Druckluftquelle 31 in Verbindung steht und der
rückwärtige Steuerkanal 18a mit einem an den einen Entlüftungsanschluss 27 angeschlossenen,
zur Atmosphäre führenden ersten Entlüftungskanal 45. Die Antriebseinheit 13 bewegt
sich mithin nach rückwärts - beim Ausführungsbeispiel nach oben - wobei die Einfahrbewegung
33a zunächst noch ungedämpft ist, weil die aus der rückwärtigen Arbeitskammer 12a
verdrängte Druckluft über den großen Querschnitt des Hauptkanals 36 abströmen kann.
Sobald jedoch das Verschlussglied 44 in den Dichtungsring 38 eintaucht - dies markiert
die Dämpfungs-Startposition - kann die Druckluft die rückwärtige Arbeitskammer 12a
nurmehr gedrosselt über den engeren Drosselkanal 42 hindurch verlassen, so dass sich
die Hubbewegung der Antriebseinheit 13 verlangsamt und der Endaufprall bei Erreichen
der eingefahrenen Hubendlage tolerierbar gering ist.
[0044] Die Ausfahrbewegung 33b wird durch Umschalten der Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung
23 bewirkt. Damit hierbei die über den rückwärtigen Steuerkanal 18a eingespeiste Druckluft
von Anbeginn an die Möglichkeit hat, die Antriebseinheit 13 mit einem relativ großen
Volumenstrom zu beaufschlagen, ist der Dichtungsring 38 als Bestandteil eines in der
entsprechenden Strömungsrichtung durchlassenden Rückschlagventils ausgebildet. Somit
kann die eingespeist Druckluft nicht nur durch den Drosselkanal 42, sondern auch durch
den Hauptkanal 36 von Anbeginn an in die rückwärtige Arbeitskammer 12a einströmen.
Der volle Durchsatz stellt sich ein, nachdem das Verschlussglied 44 aus dem Dichtungsring
38 ausgefahren ist.
[0045] In den Verlauf des mit der rückwärtigen Arbeitskammer 12a verbindbaren ersten Entlüftungskanal
45 sind Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 eingeschaltet. Diese beeinflussen die Entlüftungs-Strömungsrate
der bei der Einfahrbewegung 33a verdrängten Luft, und zwar unabhängig von und zusätzlich
zu den Dämpfungsmitteln 35. Genauer gesagt sind sie so ausgebildet, dass sie die Entlüftung
der abströmseitigen Arbeitskammer 12a an die Atmosphäre erst und nur zulassen, wenn
in der abstörmseitigen Zylinderkammer 12a ein vorbestimmter Mindestdruck der Druckluft
herrscht. Dieser Mindestdruck repräsentiert praktisch die Ansprechschwelle der Druckbegrenzungs-Ventilmittel
47. Ist der Luftdruck geringer, nehmen die Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 eine den
ersten Entlüftungskanal 45 komplett absperrende Schließstellung ein. Ab Erreichen
des Mindestdruckes und bei höherem Luftdruck befinden sich die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
47 in einer die Entlüftung ermöglichenden, das heißt die Verbindung zwischen dem ersten
Entlüftungskanal 45 und der Atmosphäre freischaltenden Offenstellung.
[0046] Auf diese Weise findet von Anbeginn der Einfahrbewegung 33a an eine Art Druckregelung
des abströmseitigen Luftdruckes statt, das heißt eine Einstellung und weitesgehende
Konstanthaltung des erwähnten Mindestdruckes. Dies gewährleistet in der abströmseitigen
Arbeitskammer 12a eine von der axialen Ausgangsposition der Einfahrbewegung 33a unabhängige
Druckeinstellung auf ein Maß, das die gewünschte Endlagen-Dämpfungsfunktion gewährleistet,
in Verbindung mit einer maximal vertretbaren Einfahrgeschwindigkeit der Antriebseinheit
13.
[0047] Ist beispielsweise die Ausgangsposition relativ weit von der eingefahrenen Hubendlage
entfernt und baut sich folglich zu Beginn der Einfahrbewegung 33a der Beaufschlagungsdruck
in der vorderen Arbeitskammer 12b sehr rasch auf, verhindern die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
47 durch ein frühzeitiges Öffnen einen übermäßigen Druckanstieg in der rückwärtigen,
abströmseitigen Arbeitskammer 12a. Dieser Druckanstieg könnte ansonsten zur Folge
haben, dass die einfahrende Antriebseinheit 13 nicht sofort in eine stabile Hubendlage
gelangt, sondern zu Schwingungen angeregt wird.
[0048] Befindet sich die Ausgangsposition der Antriebseinheit 13 relativ nahe bei der eingefahrenen
Hubendlage, dauert es länger, bis in der ein dementsprechend größeres Volumen aufweisenden
vorderen Arbeitskammer 12b der für die Einfahrbewegung 33a erforderliche Betätigungsdruck
aufgebaut ist. Bei einer Bauform mit einer an Stelle den Druckbegrenzungs-Ventilmitteln
47 vorhandenen Abluftdrossel könnte sich während dieser Zeitspanne der in der rückwärtigen
Arbeitskammer 12a herrschende Druck über die Abluftdrossel hinweg soweit abbauen,
dass sich in der Dämpfungsphase kein ausreichend hoher Gegendruck mehr aufbauen kann.
Durch die erfindungsgemäßen Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 hingegen bleibt in dieser
Phase die rückwärtige Arbeitskammer 12a von der Atmosphäre komplett abgetrennt, so
dass der nachteilige Druckabbau nicht stattfinden kann. Mithin kann sich auch hier
trotz eines geringen Hubes der für das Funktionieren der Dämpfungsmittel erforderliche
Mindestdruck aufbauen.
[0049] Die vorstehenden Ausführungen gelten auch für die modifizierte Bauform der Figur
2. Diese unterscheidet sich zum einen dadurch, dass die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
47 zwischen den Steuerkanal 18a und die hier nicht weiter abgebildete Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung
23 zwischengeschaltet sind. Um die Einspeisung von Druckluft in den Steuerkanal 18a
zu ermöglichen, ist hierbei den Druckbegrenzungs-Ventilmitteln 47 ein Rückschlagventil
48 parallel geschaltet. Letzteres lässt eine Druckluftströmung von der Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung
23 zum Steuerkanal 18a unter Umgehung der Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 zu, verhindert
eine solche jedoch in der Gegenrichtung, so dass dann die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
47 in der geschilderten Weise wirksam sind.
[0050] Da durch das Rückschlagventil 48 die Strömungsrate der einströmenden Druckluft verglichen
mit einer offenen Kanalverbindung eingeschränkt ist, ist die Bauform der Figur 1 derjenigen
der Figur 2 in der Regel vorzuziehen. Die Bauform der Figur 1 ermöglicht eine ungedrosselte
Druckbeaufschlagung der Antriebseinheit 13 zum Hervorrufen der Ausfahrbewegung 33b,
so dass sich eine sehr hohe Ausfahrgeschwindigkeit erzielen lässt.
[0051] Bei beiden Ausführungsbeispielen ist es von Vorteil, wenn die Ansprechschwelle der
Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 einstellbar ist. Dies ermöglicht eine optimale Auslegung
des Gesamtsystems hinsichtlich Dämpfungsintensität und Hubgeschwindigkeit.
[0052] Die Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 verfügen vorzugsweise über ein durch Federmittel
52 federbelastet in eine Schließstellung vorgespanntes Absperrventilglied 53. Dem
Absperrventilglied 53 ist der abströmseitig herrschende Arbeitskammerdruck aufgeschaltet,
beispielsweise direkt (Figur 2) oder über einen abgezweigten Beaufschlagungskanal
54 (Figur 1). Der Entlüftungsvorgang findet statt, wenn der das Absperrventilglied
53 beaufschlagende Arbeitskammerdruck mindestens dem als Ansprechschwelle fungierenden
Mindestdruck entspricht. Die Ansprechschwelle kann durch eine Veränderung der Federstellkraft
der Federmittel 52 variiert und nach Wunsch vorgegeben werden.
[0053] Der dem Absperrventilglied 53 aufgeschaltete Druck der abströmseitigen Arbeitskammer
ist nicht notwendigerweise direkt aus der betreffenden Arbeitskammer abzugreifen.
Beim Ausführungsbeispiel der Figur 1 wird er in dem den Druckbegrenzungs-Ventilmitteln
47 zum Linearantrieb 10 hin vorgeschalteten Kanalabschnitt des ersten Entlüftungskanals
45 abgegriffen.
[0054] Die Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 sind mit dem Linearantrieb 2 zweckmäßigerweise
zu einer Baugruppe zusammengefasst. Auch die gegebenenfalls vorhandene Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung
23 ist bevorzugt ein Bestandteil dieser Baugruppe. In Figur 1 ist strichpunktiert
eine an das Antriebsgehäuse 2 angebaute Steuereinrichtung 55 angedeutet, die sowohl
die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung 23 als auch die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
47 beinhaltet.
[0055] Die Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 können direkt an die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung
23 angebaut oder in diese integriert sein. Bei einem direkten Anbau könnte der erste
Entlüftungskanal 45 auf den Verbindungsbereich zwischen dem zugeordneten Entlüftungsanschluss
27 und dem Eingangsanschluss der Druckbegrenzungs-Ventilmittel 47 reduziert sein.
1. Linearantriebsvorrichtung, mit einem pneumatischen Linearantrieb (10), der eine in
einem Antriebsgehäuse (2) zwei Arbeitskammern (12a, 12b) voneinander abteilende Antriebseinheit
(13) aufweist, die durch gesteuerte Druckluftbeaufschlagung ausgehend von mindestens
einer Ausgangsposition in mindestens eine Hubendlage linear verfahrbar ist, und der
mit Dämpfungsmitteln (35) ausgestattet ist, die während einer dem Erreichen mindestens
einer Hubendlage vorausgehenden Dämpfungsphase die Ausströmrate der aus der momentan
abströmseitigen Arbeitskammer (12a) verdrängten Luft herabsetzen können, um die Antriebseinheit
(13) abzubremsen, dadurch gekennzeichnet, dass die abströmseitige Arbeitskammer (12a) an zusätzlich zu den Dämpfungsmitteln (35)
vorhandene und unabhängig von diesen arbeitende Druckbegrenzungs-Ventilmittel (47)
angeschlossen ist, die ein Entlüften der abströmseitigen Arbeitskammer (12a) erst
ab Erreichen eines in dieser abströmseitigen Arbeitskammer (12a) herrschenden vorbestimmten
Mindestdruckes hervorrufen.
2. Linearantriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansprechschwelle der Druckbegrenzungs-Ventilmittel (47) einstellbar ist.
3. Linearantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbegrenzungs-Ventilmittel (47) ein federbelastet in eine Schließstellung
vorgespanntes Absperrventilglied (53) enthalten, das erst öffnet und eine Entlüftung
der angeschlossenen Arbeitskammer (12a) ermöglicht, wenn der sich in dieser Arbeitskammer
(12a) aufstauende Luftdruck den durch die Federstellkraft vorgegebenen Mindestdruck
erreicht hat.
4. Linearantriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die das Absperrventilglied (53) in die Schließstellung vorspannende Federstellkraft
einstellbar ist.
5. Linearantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbegrenzungs-Ventilmittel (47) mit dem Linearantrieb (10) zu einer Baugruppe
zusammengefasst sind.
6. Linearantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die sowohl während als auch außerhalb der Dämpfungsphase von der Antriebseinheit
(13) verdrängte Luft in einen Steuerkanal (18a) strömt, an den die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
(47) angeschlossen sind.
7. Linearantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine die Druckluftbeaufschlagung der beiden Arbeitskammern (12a, 12b) und mithin
die Bewegungsrichtung der Antriebseinheit (13) steuernde Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung
(23).
8. Linearantriebsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung (23) mit dem Linearantrieb (10) zu einer Baugruppe
zusammengefasst ist.
9. Linearantriebsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtungsvorgabe-Ventileinrichtung (23) in der Lage ist, mindestens einen Entlüftungskanal
(45) mit einer der Arbeitskammern (12a) zu verbinden, wobei die Druckbegrenzungs-Ventilmittel
(47) in den Verlauf dieses Entlüftungskanals (45) eingeschaltet sind.
10. Linearantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbegrenzungs-Ventilmittel (47) mit einem ein Zuströmen von Druckluft in die
zugeordnete Arbeitskammer (12a) gestattenden und in Gegenrichtung sperrenden Rückschlagventil
(48) parallel geschaltet sind.
11. Linearantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsmittel (35) derart ausgebildet sind, dass sie bei der betreffenden Hubrichtung
der Antriebseinheit (13) wirksam werden, wenn sich die Antriebseinheit (13) ausgehend
von ihrer Ausgangsposition bis zu einer Dämpfungs-Startposition an die zugeordnete
Hubendlage angenähert hat, wobei die Antriebseinheit (13) ab Erreichen der Dämpfungs-Startposition
und während der damit beginnenden Dämpfungsphase einen bis dahin mit der abströmseitigen
Arbeitskammer (12a) verbundenen Hauptkanal (36) von der abströmseitigen Arbeitskammer
(12a) abtrennt, so dass die verdrängte Luft nur noch über einen den Hauptkanal (36)
umgehenden Drosselkanal (42) zu den Druckbegrenzungs-Ventilmitteln (47) gelangen kann.
12. Linearantriebsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergangsbereich zwischen der abströmseitigen Arbeitskammer (12a) und dem dieser
zugeordneten Hauptkanal (36) ein gehäusefester Dichtungsring (38) angeordnet ist,
in den die Antriebseinheit (13) während der Dämpfungsphase mit einem kolbenartigen
Verschlussglied (44) unter Abdichtung eintaucht, um die Fluidverbindung zwischen der
Arbeitskammer (12a) und dem Hauptkanal (36) abzusperren.
13. Linearantriebsvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in den Verlauf des Drosselkanals (42) eine einstellbare Drosseleinrichtung (43) eingeschaltet
ist.
14. Linearantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zur Verwendung für einen
Streck-Blas-Prozess bei der Herstellung von Kunststoffbehältnissen, insbesondere von
Kunststoff-Getränkeflaschen.