[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehstrom-Anschlusssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Drehstromsystem-Flachkabel für ein derartiges Anschlusssystem.
[0002] Flachkabel sind an sich in verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Sie bestehen
in der Regel aus mehreren parallel zueinander angeordneten Leitern, die jeweils von
einer Isolierung umgeben sind, wobei die von der Isolierung umgebenen Leiter wiederum
in einen übergeordneten Kabelmantel aus Isolierstoff eingebettet sind. Bespiele dieser
Art zeigt die
DE 295 22 250 U1, welche zwei oder mehr separate Einphasen-Wechselstromkreise in einem Kabel zusammenfasst.
Diese Konstruktion hat sich an sich bewährt.
[0003] Es ist aber wünschenswert, die Wärmeentwicklung im Kabel und insbesondere in Anschlussmodulen
und Anschlussvorrichtungen zu verringern, welche an die Flachleiter angeschlossen
werden. Dies ist insbesondere in Hinsicht auf Anschlussmodule wünschenswert, die dazu
ausgelegt sind, am durchgehenden Flachkabel - ggf. abschnittsweise abgemantelt - Abzweige
zu realisieren.
[0004] Die Lösung dieses Problems ist die Aufgabe der Erfindung.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und den Gegenstand
des Anspruchs 2.
[0006] Durch die Maßnahme der Erfindung lassen sich die Temperaturen in den zur Realisierung
von Abzweigen verwendeten Anschlussvorrichtungen senken. In Testreihen wurden um bis
zu 10° niedrigere Temperaturen gemessen.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf
die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- perspektivische Ansicht eines Endabschnittes eines Flachkabels;
- Fig. 2
- das Flachkabel aus Fig. 1 mit einem abschnittsweise abgemantelten Bereich und mit
in diesem Bereich aufgefächerten Leitern; und
- Fig.3a,b
- das Flachkabel aus Fig.1 vor und nach dem Anschluss an eine Anschlusssystem.
[0009] Fig.1 zeigt ein Drehstromsystem-Flachkabel 1 für ein einfaches Drehstromsystem aus
mehreren - fünf - parallel zueinander angeordneten Leitern L1, N, L2, PE, L3, die
jeweils von einer Isolierung 2 umgeben sind, wobei die von der Isolierung 2 umgebenen
Leiter L wiederum in einen übergeordneten Kabelmantel 3 aus Isolierstoff eingebettet
sind.
[0010] Das Drehstromsystem umfasst drei Phasen L1, L2, L3, einen Neutralleiter N und einen
Schutzleiter PE.
[0011] Dabei ist die Kennzeichnung, insbesondere Farbgebung, der einzelnen Leiter L1 bis
L3 sowie N und PE derart, dass die Phasen bzw. "stromführenden Leiter" L1, L2, L3
jeweils durch einen der beiden nicht oder im wesentlichen nicht stromführenden Leiter
N, PE (Nullleiter, Schutzleiter) voneinander getrennt sind (siehe Fig. 2 und 3).
[0012] Realisierbar ist dies beispielsweise durch eine entsprechende Farbgebung (z.B. PE
gelb-grün, N blau, L1 - L3 andere Farbgebung) oder eine sonstige Kennzeichnung wie
eine Buchstaben- und/oder Ziffernfolge sowie durch eine besprechende Beschaltung an
der jeweiligen Installation.
[0013] Fig. 3 zeigt eine Drehstromsystem-Anschlussvorrichtung 4 für ein einfaches Drehstromsystem
mit schematisch angedeuteten Anschlüssen (z.B. Schraub- oder IDC-Anschlüsse oder dgl.)
A1, A2, A3, AN und APE mit Kabel vor und nach der Montage, wobei die Belegung bzw.
der Anschluss des Flachkabels derart ist, dass zwischen den Anschlüssen A1, A2, A3
für die stromführenden Leiter L1, L2, L3 jeweils einer der Anschlüsse AN, APE für
die nicht stromführenden Leiter N, PE angeordnet ist. Damit ist der Anschluss des
Flachkabels 1 an die Anschlussvorrichtung 4 derart, dass zwischen Anschlüssen A1,
A2, A3 mit daran angeschlossenen stromführenden Leitern L1, L2, L3 jeweils einer der
Anschlüsse AN, APE mit daran angeschlossenen nicht oder im wesentlichen nicht stromführenden
Leitern, d.h. ein Nulleiter und ein Schutzleiter N, PE angeordnet ist.
[0014] Der ersten äußeren Phase L 1 (hier von rechts) folgt damit entweder der Nulleiter
N oder der Schutzleiter PE, dann folgt eine weitere Phase L2, dann der Schutzleiter
PE oder der Nulleiter N und dann wieder eine äußere Phase L3, d.h., außen und in der
Mitte der fünf Leiter L1, N, L2, PE, L3 liegen an der Anschlussvorrichtung 4 und im
Flachkabel die Phasen L1, L2, L3. Diese Art der Anschlussvorrichtung eignet sich insbesondere
zur Realisierung von Abzweigen an durchgehenden Kabeln, wo es nur möglich ist, die
Leiter des beispielsweise im Kontaktierungsbereich abgemantelten Kabels relativ eng
beieinander liegend zu kontaktieren.
[0015] Die Anschlussvorrichtung 4 und das Flachkabel 1 bilden hier das Anschlusssystem.
1. Drehstrom-Anschlusssystem für ein einzelnes Drehstromsystem, mit einer Anschlussvorrichtung
(4) mit fünf Anschlüssen (A1, A2, A3, APE, AN) und mit einem Flachkabel (1) mit fünf
Leitern (L1, L2, L3, N, PE), dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss des Flachkabels (1) an die Anschlussvorrichtung (4) derart ist, dass
an die äußeren Anschlüsse (A1, A2) und den mittleren Anschluss (A3) die Phasen (L1,
L2, L3) und an die dazwischen liegenden Anschlüsse (APE, AN) jeweils einmal der Nulleiter
und einmal der Schutzleiter (N, PE) angeschlossen sind.
2. Drehstrom-Flachkabel, insbesondere für ein Anschlusssystem nach Anspruch 1, mit fünf
parallel zueinander angeordneten Leitern (L1 - L3, N, PE), die jeweils von einer Isolierung
(2) umgeben sind, wobei die von der Isolierung umgebenen Leiter wiederum in einen
übergeordneten Kabelmantel (3) aus Isolierstoff eingebettet sind, wobei drei der Leiter
Phasenleiter bzw. stromführende Leiter (L1, L2, L3) sind, einer der Leiter ein Nullleiter
(N) und ein weiterer der Leiter ein Schutzleiter (PE), dadurch gekennzeichnet, dass die drei Phasen (L1, L2, L3) einmal durch den Nullleiter (N) und einmal durch den
Schutzleiter (PE) voneinander getrennt sind.
3. Drehstrom-Flachkabel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Phasen (L1, L2, L3) und die nicht stromführenden Leiter - der Nulleiter (N) und
der Schutzleiter (PE) - als solche gekennzeichnet sind.
4. Drehstrom-Flachkabel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Kabel als Leiter der ersten äußeren Phase (L1) entweder der Nulleiter (N) oder
der Schutzleiter (PE), dann die weitere Phase (L2), dann der Schutzleiter (PE) oder
der Nulleiter (N) und dann die dritte Phase (L3) folgt.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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