Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Betreiben mindestens
eines Verbrauchers, umfassend einen Versorgungsspannungsanschluss zum Anschließen
einer Versorgungsspannung, einen Hochsetzsteller, der mit dem Versorgungsspannungsanschluss
gekoppelt ist, wobei der Hochsetzsteller eine Hochsetzstellerdrossel, einen elektronischen
Hochsetzstellerschalter, eine Hochsetzstellerdiode und einen Hochsetzstellerkondensator
aufweist, und einen Ausgangsanschluss zum Anschließen des mindestens einen Verbrauchers.
Sie betrifft überdies ein Verfahren zum Betreiben mindestens eines Verbrauchers an
einer derartigen Schaltungsanordnung.
Stand der Technik
[0002] Zur Darstellung der der Erfindung zugrunde liegenden Problematik wird zunächst auf
die in Fig. 1 dargestellte, aus dem Stand der Technik bekannte Schaltungsanordnung
verwiesen. Diese Schaltungsanordnung weist einen Versorgungsspannungsanschluss auf,
an dem eine Netzspannung U
N angeschlossen ist. Der aus dem Netz in die Schaltungsanordnung fließende Strom wird
mit IN bezeichnet. Eine Filtereinheit, die einen Kondensator C1 sowie zwei miteinander
gekoppelte Spulen L1 a und L1 b umfasst, verhindert die Übertragung von Störungen
aus der Schaltungsanordnung ins Netz. Auf die Filtereinheit folgt ein Gleichrichter,
der die Dioden D1, D2, D3 und D4 umfasst. Die gleichgerichtete, gefilterte Netzspannung
U
NG wird an einem Kondensator C2 an einen Hochsetzsteller bereitgestellt, der eine Hochsetzstellerdrossel
L2a, einen elektronischen Hochsetzstellerschalter T1, eine Hochsetzstellerdiode D5
und einen Hochsetzstellerkondensator C3 umfasst. Eine mit der Hochsetzstellerdrossel
L2a gekoppelte Drossel L2b, die mit dem Eingang 12 der Steuervorrichtung 10 verbunden
ist, dient der Erfassung eines Stromrichtungswechsels durch die Hochsetzstellerdrossel
L2a, um den Hochsetzstellerschalter T1 dann einzuschalten, wenn der erfasste Momentanwert
dieses Stroms gleich Null ist. Dieser Betrieb wird als so genanntes Arbeiten an der
Lückgrenze bezeichnet. Zur Auswertung des Stroms durch die Drossel L2b dient - neben
anderen Funktionen - eine Steuervorrichtung 10. Zwischen den Hochsetzstellerschalter
T1, der über die Steuervorrichtung 10 über deren Ausgang 14 gesteuert wird, und dem
Bezugspotential, vorliegend Massepotential, ist ein Shunt-Widerstand R1 zur Messung
des Stroms durch den Hochsetzstellerschalter T1 über den Eingang 16 der Steuervorrichtung
10 vorgesehen. Die am Kondensator C3 abfallende Spannung wird üblicherweise als Zwischenkreisspannung
U
ZK bezeichnet und über einen Ausgangsanschluss A1, A2 an einen nicht dargestellten Verbraucher
bereitgestellt. Der Verbraucher kann beispielsweise eine Lampe sein. Die Zwischenkreisspannung
U
ZK wird durch die Steuervorrichtung 10 geregelt und ihr deshalb über einen Eingang 18
zugeführt. Die Steuervorrichtung 10 ist so ausgelegt, dass die Einschaltzeit des Hochsetzstellerschalters
T1 im stationären Zustand fest ist. Die Pausenzeit ist in Abhängigkeit des Momentanwerts
der sinusförmigen Netzspannung U
N variabel. Der Nachteil der in Fig. 1 dargestellten Schaltungsanordnung besteht darin,
dass der THD (Total Harmonic Distortion)-Faktor des Netzstroms IN für einige Anwendungen
zu groß ist und die entsprechenden Normen nicht erfüllt.
Darstellung der Erfindung
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, die Schaltungsanordnung
von Fig. 1 derart weiterzubilden, dass eine Verringerung des THD-Faktors des Netzstroms
I
N erzielt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen von Patentanspruch
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 9.
[0005] Die Erfindung basiert zunächst auf der Erkenntnis, dass der Netzstrom IN im Bereich
des Nulldurchgangs der Netzspannung U
N eine deutliche, in Fig. 2 durch einen Pfeil gekennzeichnete Abplattung aufweist.
Diese Abplattung hat, wie durch eine detaillierte Analyse festgestellt wurde, seine
Ursache einerseits in den parasitären Kapazitäten des Verzweigungspunkts P gegen Masse,
(im Wesentlichen vom Hochsetzstellerschalter T1 herrührend), was zur Folge hat, dass
die in der Hochsetzstellerdrossel L2a gespeicherte Energie bei kleinen Strömen - entsprechend
einer kleinen Eingangsspannung U
N - hauptsächlich oder sogar vollständig verwendet wird, um diese parasitären Kapazitäten
umzuladen. Im letztgenannten Fall erreicht die Spannung am Punkt P nicht mehr die
Höhe der Zwischenkreisspannung U
ZK, so dass die Hochsetzstellerdiode D5 nicht mehr leitend wird. Damit stockt der Energieeintrag
in den so genannten Zwischenkreis, was zur Folge hat, dass nur Blindleistung mit entsprechenden
Verlusten kursiert. Damit pendelt bei niedrigen Netzspannungen U
N lediglich Blindleistung zwischen den parasitären Kapazitäten, insbesondere des Hochsetzstellerschalters,
und der Hochsetzstellerdrossel hin und her. Weil somit lediglich ein Austausch der
Energie zwischen diesen beiden Energiespeichern stattfindet, wird der Netzstrom I
N fast zu Null. Fig.2 zeigt überdies den zeitlichen Verlauf der Spannung U
R1 am Shunt-Widerstand R1, der Spannung U
D am Drainanschluß des Transistors T1 sowie des Stroms I
L2a durch die Drossel L2a.
[0006] Fig. 3 zeigt den Verlauf der Spannung U
P am Punkt P sowie den Verlauf des Stroms I
L2a ,wobei die Nulllinie der Spannung U
P und des Stroms I
L2a durch den Pfeil für die Kanäle 1, 3 an der linken Seite des Diagramms von Fig. 3
gekennzeichnet ist. Wie in dieser Figur zu erkennen ist, wird die Energie aus der
Hochsetzstellerdrossel L2a in die parasitären Kapazitäten entladen (linke Hälfte der
Fig. 3). Beim Rückschwingen, siehe rechte Hälfte der Figur 3, wird nun die Drossel
L2a in entgegengesetzter Richtung aufmagnetisiert. Dabei erreicht der negative Ausschlag,
siehe den Verlauf des Stroms I
L2a, fast wieder die Höhe des vorangegangenen positiven Maximums. Der Strom I
L2a ist nahezu Mittelwertfrei. Dadurch wird kaum Strom aus dem Netz entnommen.
[0007] Die Erfindung basiert schließlich auf der Erkenntnis, dass dieses Umschwingen des
Stroms I
L2a durch die Hochsetzstellerdrossel L2a reduziert werden kann, wenn seriell zum Hochsetzstellerschalter
T1 eine Entkopplungsdiode angeordnet wird. Diese verringert die negative Vorladung
der Hochsetzstellerdrossel L2a und verbessert damit die Kurvenform des Netzstroms
IN. Dadurch, dass sich der zeitliche Verlauf des Netzstroms IN nunmehr einer Sinusform
annähert, wird der THD-Faktor dieses Stroms deutlich verbessert.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Entkopplungsdiode
zwischen den Verbindungspunkt P, über den die Hochsetzstellerdrossel mit der Hochsetzstellerdiode
gekoppelt ist, und den Hochsetzstellerschalter gekoppelt ist. Eine Alternative hierzu
zeichnet sich dadurch aus, dass die Entkopplungsdiode zwischen den Hochsetzstellerschalter
und ein Bezugspotential gekoppelt ist. Bei der letztgenannten Ausführungsform kann
zwischen die Entkopplungsdiode und das Bezugspotential ein Shunt zur Stromerfassung
gekoppelt sein.
[0009] Die bereits erwähnte Steuervorrichtung kann ausgelegt sein, den Hochsetzstellerschalter
derart anzusteuern, dass seine Einschaltzeit im stationären Betrieb unabhängig von
der momentanen Spannung fest und die Pausenzeit variabel ist. Bevorzugt weist im letztgenannten
Fall die Schaltungsanordnung eine Vorrichtung zur Erfassung des Richtungswechsels
des Stroms durch die Hochsetzstellerdrossel auf, wobei die Steuervorrichtung ausgelegt
ist, die Pausenzeit in Abhängigkeit vom Richtungswechsel des Stroms durch die Hochsetzstellerdrossel
zu steuern. Dabei ist die Steuervorrichtung bevorzugt ausgelegt, den Hochsetzstellerschalter
dann einzuschalten, wenn der erfasste Momentanwert des Stroms durch die Hochsetzstellerdrossel
gleich Null ist.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Die im Vorhergehenden mit Bezug auf die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung vorgestellten
bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend, soweit anwendbar,
für das erfindungsgemäße Verfahren.
Kurze Beschreibung der Zeichnung(en)
[0012] Im Folgenden wird nunmehr ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung eine aus dem Stand der Technik bekannte Schaltungsanordnung
zum Betreiben mindestens eines Verbrauchers;
- Fig. 2
- den zeitlichen Verlauf des Netzstroms IN, der Spannung UR1 am Shunt-Widerstand R1, der Spannung UD am Drainanschluß des Transistors T1 sowie des Stroms IL2a durch die Drossel L2a für die in Fig. 1 dargestellte Schaltungsanordnung;
- Fig. 3
- den zeitlichen Verlauf der Spannung UP am Punkt P sowie des Stroms IL2a durch die Hochsetzstellerdrossel L2a für die Schaltungsanordnung von Fig. 1;
- Fig. 4
- in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
zum Betreiben eines Verbrauchers; und
- Fig. 5
- den zeitlichen Verlauf des Netzstroms IN, der Spannung UR1 am Shunt-Widerstand R1, der Spannung UD am Drainanschluß des Transistors T1 sowie des Stroms IL2a durch die Drossel L2a für die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung von Fig. 4.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0013] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
wobei die mit Bezug auf Fig. 1 eingeführten Bezugszeichen für gleiche und gleich wirkende
Elemente übernommen worden sind und nicht nochmals beschrieben werden. Die Ausführungsform
der in Fig. 4 dargestellten Schaltungsanordnung unterscheidet sich von der in Fig.
1 dargestellten Schaltungsanordnung dadurch, dass seriell zum Hochsetzstellerschalter
T1 eine Entkopplungsdiode D6 eingefügt ist.
[0014] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist diese zwischen dem Punkt P und dem Hochsetzstellerschalter
T1 eingefügt. Alternativ oder zusätzlich könnte eine Entkopplungsdiode zwischen dem
Hochsetzstellerschalter T1 und dem Bezugspotential eingefügt sein. Durch diese Entkopplungsdiode
D6, die bevorzugt möglichst kapazitätsarm ausgeführt ist, wird die negative Vorladung
der Hochsetzstellerdrossel L2a deutlich verringert, im Optimalfall sogar völlig verhindert.
Damit lässt sich der in Fig. 5 dargestellte, zeitliche Verlauf des Netzstroms IN erzielen,
der nunmehr die Abplattung, siehe Fig. 2, nicht mehr aufweist.
1. Schaltungsanordnung zum Betreiben mindestens eines Verbrauchers, umfassend:
- einen Versorgungsspannungsanschluss zum Anschließen einer Versorgungsspannung (UN);
- einen Hochsetzsteller, der mit dem Versorgungsspannungsanschluss gekoppelt ist,
wobei der Hochsetzsteller eine Hochsetzstellerdrossel (L2a), einen elektronischen
Hochsetzstellerschalter (T1), eine Hochsetzstellerdiode (D5) und einen Hochsetzstellerkondensator
(C3) aufweist; und
- einen Ausgangsanschluss (A1, A2) zum Anschließen des mindestens einen Verbrauchers,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltungsanordnung weiterhin eine Entkopplungsdiode (D6) aufweist, wobei die
Entkopplungsdiode (D6) seriell zum Hochsetzstellerschalter (T1) angeordnet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkopplungsdiode (D6) zwischen den Verbindungspunkt (P), über den die Hochsetzstellerdrossel
(L2a) mit der Hochsetzstellerdiode (D5) gekoppelt ist, und den Hochsetzstellerschalter
(T1) gekoppelt ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkopplungsdiode (D6) zwischen den Hochsetzstellerschalter (T1) und ein Bezugspotential
gekoppelt ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen die Entkopplungsdiode (D6) und das Bezugspotential ein Shunt (R1) zur Stromerfassung
gekoppelt ist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltungsanordnung weiterhin eine Steuervorrichtung (10) zur Steuerung des Hochsetzstellerschalters
(T1) aufweist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (10) ausgelegt ist, den Hochsetzstellerschalter (T1) derart
anzusteuern, dass seine Einschaltzeit im stationären Betrieb und unabhängig von der
momentanen Spannung fest und die Pausenzeit variabel ist.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltungsanordnung eine Vorrichtung zur Erfassung eines Richtungswechsels des
Stroms durch die Hochsetzstellerdrossel (L2a) aufweist, wobei die Steuervorrichtung
(10) ausgelegt ist, die Pausenzeit in Abhängigkeit von dem Richtungswechsel des Stroms
durch die Hochsetzstellerdrossel (L2a) zu steuern.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (10) ausgelegt ist, den Hochsetzstellerschalter (T1) dann einzuschalten,
wenn der erfasste Momentanwert des Stroms durch die Hochsetzstellerdrossel (L2a) gleich
Null ist.
9. Verfahren zum Betreiben mindestens eines Verbrauchers an einer Schaltungsanordnung,
die einen Versorgungsspannungsanschluss zum Anschließen einer Versorgungsspannung
(U
N) umfasst, sowie einen Hochsetzsteller, der mit dem Versorgungsspannungsanschluss
gekoppelt ist, wobei der Hochsetzsteller eine Hochsetzstellerdrossel (L2a), einen
elektronischen Hochsetzstellerschalter (T1), eine Hochsetzstellerdiode (D5) und einen
Hochsetzstellerkondensator (C3) aufweist, und einen Ausgangsanschluss (A1, A2) zum
Anschließen des mindestens einen Verbrauchers,
gekennzeichnet durch folgenden Schritt:
Anordnen einer Entkopplungsdiode (D6) seriell zum Hochsetzstellerschalter (T1).