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EP 1 849 677 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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31.10.2007 Patentblatt 2007/44 |
(22) |
Anmeldetag: 25.01.2007 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR MK YU |
(30) |
Priorität: |
10.02.2006 DE 102006006159
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(71) |
Anmelder: Waggonbau Elze GmbH & Co. Besitz KG |
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31008 Elze (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Pana, Constantin
31008 Elze (DE)
- Michels, Nico
31171 Nordstemmen (DE)
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(74) |
Vertreter: Gosch, Wolf-Dietrich |
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Rechtsanwälte Gosch & Schlunk,
Ballindamm 13 20095 Hamburg 20095 Hamburg (DE) |
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Überpufferungsschutz für Schienenfahrzeuge, insbesondere Tank- oder Kesselwagen |
(57) Überpufferungsschutz für Schienenfahrzeuge, insbesondere Tank- oder Kesselwagen mit
jeweils einem mit einem Fahrwerk versehenen Untergestell, das an seinen Stirnseiten
Puffer aufweist und auf dem ein Tank angeordnet ist, dessen Stirnseiten jeweils von
einem Schutzschild gegen Stöße bei einer Überpufferung abgeschirmt sind, wobei die
Schutzschilde (1) jeweils in Richtung auf die Puffer (4) vorgeneigt angeordnet sind.
Die Schutzschilde (1) weisen gegenüber dem Untergestell eine Vorneigung (5) von ca.
70° und gegenüber einem überpuffernden Puffer (15) einen Winkel von ca. 90° auf
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Überpufferungsschutz für Schienenfahrzeuge, insbesondere
Tank- oder Kesselwagen mit jeweils einem mit einem Fahrwerk versehenen Untergestell,
das an seinen Stirnseiten Puffer aufweist und auf dem ein Tank angeordnet ist, dessen
Stirnseiten jeweils von einem Schutzschild gegen Stöße bei einer Überpufferung angeschirmt
sind.
[0002] Im Eisenbahnbetrieb kommt es vor, dass aufgrund hoher Auflaufgeschwindigkeiten Schienenfahrzeuge
überpuffern (aufsteigen), d.h., ein vorne oder hinten stehendes Fahrzeug rutscht aufgrund
der Aufprallenergie auf das betroffene Fahrzeug. Somit können die Puffer beispielsweise
den Tank eines betroffenen Fahrzeuges beschädigen und gefährliches Ladegut kann austreten
oder die Ladung wird beschädigt. Der Überpufferungsschutz hat die Aufgabe, den Tank
und das Ladegut zu schützen.
[0003] Aus der
DE 8705085 ist ein Überpufferungsschutz bekannt, bei dem eine senkrecht angeordnete am Untergestellt
befestigte Metallplatte als Rammbohle ausgebildet ist.
[0004] Aus der
DE 196 26 496 ist weiter ein Überpufferungsschutz bekannt, der an beiden Enden stirnseitig vor
dem Tank am Untergestell befestigt ist und der in Richtung auf den Tank schräg geneigt
ausgebildet ist.
[0005] Beiden Überpufferungsschutzeinrichtungen ist gemeinsam, dass beim Auftreffen der
Puffer eines aufsteigenden Eisenbahnwagens diese in der Weise schräg auf den Überpufferungsschutz
auftreffen, dass die Puffer an den Überpufferungsschutzeinrichtungen abgleiten und
der aufsteigende Wagen hierdurch noch eine zusätzliche Beschleunigung nach oben erfährt,
wodurch die durch die Überpufferung ausgelösten Schäden an dem betroffenen Fahrzeug
noch verstärkt werden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Überpufferungsschutz der eingangs
genannten Art zu schaffen, der die Stoßenergie eines aufsteigenden Fahrzeuges über
dessen Puffer vollständig aufnimmt und auf diese Weise sicherstellt, dass die hinter
dem Überpufferungsschutz befindliche Außenhaut des Tanks vollständig gegen Stoßeinwirkung
gesichert ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schutzschilde jeweils
in Richtung auf die Puffer vorgeneigt angeordnet sind.
[0008] Die Vorneigung der Schutzschilde hat den Vorteil, dass die Puffer des aufsteigenden
Fahrzeuges im Wesentlichen senkrecht auf die Schutzschilde auftreffen, d.h., ihre
gesamte Stoßenergie in die Schutzschilde einleiten, ohne dass an dem betroffenen Fahrzeug
solche Schäden entstehen, die zu einer Beschädigung des Tankes führen können und bei
gefährlichem Ladegut zu erheblichen Umweltschäden bzw. zu Brand- oder Explosionsgefahr
führen können.
[0009] Besonders vorteilhaft hat sich eine Schrägstellung der Schutzschilde von ca. 70°
gegenüber dem Untergestell erwiesen, da aufgrund der Anordnung benachbart zum Tank
und genormter Abstände von Puffern, Drehzapfen, Achsen und Rücksprung des Tankes zum
Untergestell ein Auftreffwinkel aufsteigender Puffer von annähernd 90° ergibt.
[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist.
[0011] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- Eine Seitenansicht eines mit einem Tank und einem Überpufferungsschutz ausgestatteten
Untergestell eines Kesselwagens (im Ausschnitt);
- Fig. 2:
- eine Stirnansicht gem. Fig. 1;
- Fig. 3:
- eine Draufsicht gem. Fig. 1 und 2;
- Fig. 4:
- eine Seitenansicht eines Überpufferungsschutzes als Baugruppe;
- Fig. 5:
- eine Draufsicht gem. Fig. 4 und
- Fig. 6:
- eine Seitenansicht gem. Fig. 1 mit einer schematischen Darstellung eines aufsteigenden
Schienenfahrzeuges mit einem den Überpufferungsschutz angreifenden Puffer.
[0012] Ein Überpufferungsschutz besteht im Wesentlichen aus einem Schutzschild 1, der mit
einem mit einem Fahrwerk versehenen Untergestell 2 fest verbunden ist, das an seinen
Stirnseiten 3 Puffer 4 aufweist, wobei die Schutzschilde 1 jeweils in Richtung auf
die Puffer 4 vorgeneigt angeordnet sind. Die Vorneigung 5 beträgt gegenüber dem Untergestell
2 vorzugsweise einen Winkel von 70°. Die Schutzschilde 1 sind dem ihnen jeweils zugekehrten
Ende 6 des Tankes 7 folgend halbrund und im Abstand vom Ende 6 angeordnet. Die Schutzschilde
1 sind an ihren Unterseiten 8 mit dem Untergestell 2 verbunden. Sie sind an ihren
den Enden 6 des Tankes 7 abgewandten Seiten über Stützstreben 9 mit dem Untergestell
verbunden, vorzugsweise verschweißt. An ihren ihren Unterseiten 8 abgewandten Oberkanten
10 sind die Schutzschilde 1 mit rohrförmigen Verstärkungswulsten versehen.
[0013] Die Schutzschilde 1 werden vorzugsweise benachbart zu den Enden 6 des Tankes 7 in
der Weise angeordnet, dass sie sich im Bereich eines tankseitigen Geländers 12 einer
am Untergestell 2 angeordneten Übergangsbühne 13 befinden, und dadurch keinerlei Behinderung
eines Benutzers der Übergangsbühne 13 hervorrufen, da die Schutzschilde mit ihrer
Oberkante 10 bzw. den Verstärkungswulsten 11 nicht aus einer Ebene herausragen, die
von dem tankseitigen Geländer 12 aufgespannt wird.
[0014] Für den Fall, dass ein benachbartes Fahrzeug aufsteigt und dessen an einem Untergestell
14 angeordneten Puffer 15 auf den Schutzschild 1 auftreffen, kann im Zusammenwirken
mit der Wirkung der Puffer 15 und der Verformungsfestigkeit des Schutzschildes 1 die
Stoßenergie des auftreffenden benachbarten Fahrzeuges so vollständig abgebaut werden,
dass der Tank 7 vollständig gegen eine Berührung und Beschädigung gesichert ist.
1. Überpufferungsschutz für Schienenfahrzeuge, insbesondere Tank- oder Kesselwagen mit
jeweils einem mit einem Fahrwerk versehenen Untergestell, das an seinen Stirnseiten
Puffer aufweist und auf dem ein Tank angeordnet ist, dessen Stirnseiten jeweils von
einem Schutzschild gegen Stöße bei einer Überpufferung abgeschirmt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (1) jeweils in Richtung auf die Puffer (4) vorgeneigt angeordnet
sind.
2. Überpufferungsschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (1) gegenüber dem Untergestell eine Vorneigung (5) von ca. 70°
aufweisen.
3. Überpufferungsschutz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (1) gegenüber einem überpuffernden Puffer (15) einen Winkel von
ca. 90° aufweisen.
4. Überpufferungsschutz nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (1) dem ihnen jeweils zugekehrten Ende (6) des Tankes (7) folgend
halbrund und im Abstand von ihm angeordnet sind.
5. Überpufferungsschutz nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (1) an ihren Unterkanten (8) mit dem Untergestell (2) verbunden
sind.
6. Überpufferungsschutz nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (1) auf ihren den Enden (6) des Tankes (7) abgewandten Seiten über
Stützstreben (9) mit dem Untergestell (2) verbunden sind.
7. Überpufferungsschutz nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (1) mit den Stützstreben (9) und dem Untergestell (2) verbunden
sind.
8. Überpufferungsschutz nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (1) an ihren dem Untergestell (2) abgewandten Oberkanten (10) mit
rohrförmigen Verstärkungswulsten (11) versehen sind.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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