[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher Falzapparat umfasst im allgemeinen einen Falzmesserzylinder, der jeweils
eine Anzahl n von gleichmäßig um seinen Umfang verteilten Falzmessern und Haltewerkzeugen
trägt. Die Haltewerkzeuge dienen dazu, ein dem Falzmesserzylinder zugeführtes Produkt
an der Oberfläche des Falzmesserzylinders solange fest zu halten und mit dessen Umdrehung
zu transportieren, bis es an einer Übergabestelle wieder frei gegeben wird, wobei
die Übergabe an eine auf den Falzmesserzylinder folgende Transporteinheit durch Ausfahren
eines Falzmessers entlang einer Mittellinie des Produkts und Übergeben des Produkts
mit der gefalzten Mittellinie voran an diese nachfolgende Einheit erfolgt.
[0003] Die Arbeitsbewegungen der Falzmesser und Haltewerkzeuge sind gesteuert durch von
Steuereinrichtungen der Falzmesser bzw. Haltewerkzeuge abgetastete Kurvenscheiben,
die koaxial zum Falzmesserzylinder angeordnet aber nicht gemeinsam mit diesem drehbar
sind. So passiert die Steuereinrichtung jedes Falzmessers oder Haltewerkzeugs bei
jeder Umdrehung des Falzmesserzylinders einmal einen Umfangsabschnitt der Kurvenscheibe,
der eine gegebenen Arbeitsbewegung steuert.
[0004] Um bestimmte Arbeitsbewegungen zeitweilig zu unterdrücken, ist bekannt, jeder Kurvenscheibe
eine Deckscheibe zuzuordnen, die gekoppelt an den Falzmesserzylinder, allerdings mit
einer anderen Geschwindigkeit als dieser, drehbar ist und Sektoren mit unterschiedlichen
Radien aufweist, wobei ein erster dieser Radien so gewählt ist, dass wenn die Steuereinrichtung
gleichzeitig mit einem Sektor der Deckscheibe mit diesem ersten Radius den die Arbeitsbewegung
steuernden Abschnitt der Kurvenscheibe passiert, die Arbeitsbewegung nicht behindert
wird, während ein Deckscheibensektor mit dem zweiten Radius eine daran anliegende
Steuereinrichtung daran hindert, ihre Arbeitsbewegung auszuführen.
[0005] Aus
WO 2005/102890 A2 ist ein Falzapparat dieser Art bekannt, bei dem eine Deckscheibe eine Mehrzahl von
Sektorengruppen von Sektoren aufweist, wobei Sektoren zu einer gleichen Sektorengruppe
gerechnet werden, die bei aufeinanderfolgenden Umdrehungen des Zylinders nacheinander
jeweils zusammen mit dem die Arbeitsbewegung steuernden Abschnitt der Kurvenscheibe
von der Steuereinrichtung passiert werden, und wobei die Gruppen sich voneinander
in der Häufigkeit der Sektoren mit dem ersten Radius bzw. der Sektoren mit dem zweiten
Radius unterscheiden. Genauer gesagt gibt es bei diesem bekannten Falzapparat vier
Gruppen von Sektoren, wobei die erste Gruppe nur Sektoren mit dem ersten Radius umfasst,
die zweite Gruppe auf je einen Sektor mit dem ersten Radius einen Sektor mit dem zweiten
umfasst, die dritte auf jeden Sektor mit dem ersten Radius zwei Sektoren mit dem zweiten
Radius umfasst und die vierte Gruppe auf jeden Sektor mit dem ersten Radius drei Sektoren
mit dem zweiten Radius umfasst. Je nachdem, welche der vier Gruppen von Sektoren im
Betrieb abgetastet wird, ermöglicht dieser Falzapparat Nichtsammel-, Einfach-, Zweifach-
oder Dreifachsammelbetrieb.
[0006] Eine große Zahl von Produkten auf den Falzmesserzylinder zu sammeln ist nur dann
sinnvoll, wenn die Plattenzylinder einer dem Falzapparat vorgeschalteten Druckmaschine
eine entsprechend große Zahl von Feldern auf ihrem Umfang aufweisen. Bei einer zweifeldrigen
Druckmaschine würde Zwei- oder Dreifachsammelbetrieb dazu führen, dass Produkte mit
gleichen Druckbildern gesammelt werden, was im allgemeinen nicht erwünscht ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Falzapparat zu schaffen.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der
Falzapparat einen Sammelbetrieb mit einer hohen Zahl von unterschiedlichen gesammelten
Produkten trotz begrenzter Felderzahl der Plattenzylinder einer vorgelagerten Druckmaschine
ermöglicht. Wenn der Winkelabstand zwischen Haltewerkzeug und zugeordnetem Falzmesser
n/n beträgt, so können aus einer in der Druckmaschine bedruckten Materialbahn Produkte
geschnitten werden, deren Länge der Länge der Felder entspricht, und diese Produkte
können von dem Falzzylinder aufgenommen und mittig gefalzt werden. Bei einem Winkelabstand
zwischen Haltewerkzeug und Falzmesser von πm/n(m+1) ist eine mittige Falzung von Produkten
möglich, von denen pro Umdrehung des Plattenzylinders m+1-Stück geschnitten werden,
d. h. deren Länge das m/(m+1)-fache eines Feldes des Plattenzylinders beträgt.
[0010] Selbstverständlich kann auch eine Verstellbarkeit des Winkelabstands auf kleinere
Werte als πm/n(m+1), insbesondere auf πm/n(m+2), πm/n(m+3) etc... vorgesehen werden,
wenn pro Umdrehung des Plattenzylinders mehr als m+1-Produkte erhalten und gefalzt
werden sollen.
[0011] Von den mehreren Sektorengruppen kann eine nur Sektoren mit dem ersten Radius umfassen.
Eine solche Gruppe wird für Nichtsammelbetrieb benötigt.
[0012] Bei der von der Steuereinrichtung der Falzmesser abgetasteten Deckscheibe kann umgekehrt
eine der Gruppen nur Sektoren mit dem zweiten Radius umfassen. Dadurch wird eine Ausfahrbewegung
der Falzmesser unterbunden, so dass die Produkte den Falzapparat ungefalzt durchlaufen
können.
[0013] Das gleiche Ergebnis kann erreicht werden, wenn die Steuereinrichtungen der Falzmesser
in einer Stellung festlegbar sind, in der sie am Kontakt mit wenigstens jedem den
ersten Radius aufweisenden Sektor gehindert sind. Diese Alternative hat den Vorteil,
dass sie für den nichtfalzenden Betrieb keine eigene Gruppe von Sektoren benötigt,
so dass für die anderen Gruppen mehr Platz am Umfang der entsprechenden Deckscheibe
zur Verfügung steht.
[0014] Um den Nichtfalzbetrieb zu ermöglichen, ist zweckmäßigerweise die von Steuereinrichtungen
der den Haltewerkzeugen abgetastete Deckscheibe zwischen einer Falzbetriebsstellung,
in der sie die Arbeitsbewegung zum Freigeben eines gehaltenen Produktes bei Durchgang
der zu falzenden Mitte des Produktes durch eine Übergabestelle erlaubt, und einer
Nichtfalzbetriebsstellung phasenverstellbar, in der sie die Bewegung zum Freigeben
eines gehaltenen Produktes bei Durchgang von dessen führendem Ende durch die Übergabestelle
erlaubt.
[0015] Die Steuerkurve steuert, die Deckscheibe erlaubt oder verhindert den Kontakt der
Steuereinrichtungen zur Steuerkurve.
[0016] Die von den Haltewerkzeugen abgetastete Deckscheibe kann über ein Differenzialgetriebe
an die Drehung des Zylinderkörpers gekoppelt sein. Die Übersetzung des Differenzialgetriebes
ist zweckmäßigerweise so gewählt, dass bei festgehaltener Stellwelle des Differenzialgetriebes
die Deckscheibe die eingestellte Falzbetriebsstellung oder Nichtfalzbetriebsstellung
während der Drehung des Falzmesserzylinders beibehält, während durch Drehen der Stellwelle
eine Umschaltung zwischen Falzbetriebsstellung und Nichtfalzbetriebsstellung oder
zwischen verschiedenen Produktlängen entsprechenden Falzbetriebsstellungen erfolgt.
[0017] Die von den Steuereinrichtungen der Haltewerkzeuge abgetastete Steuerkurve steuert
im allgemeinen als eine weitere Arbeitsbewegung eine Greifbewegung, durch die ein
zugeführtes Produkt am Falzmesserzylinder festgelegt wird. Wenn zum Umschalten zwischen
Falzbetrieb und Nichtfalzbetrieb oder Längenänderung des zu falzenden Bogens die Steuerkurve
gedreht wird, so führt dies auch zu einer Verlagerung des Ortes der Greifbewegung
entlang des Umfangs des Falzmesserzylinders. Um sicherzustellen, dass sowohl bei Falzbetrieb
als auch bei Nichtfalzbetrieb ein dem Falzmesserzylinder zugeführtes Produkt sicher
von dem Haltewerkzeug festgelegt werden kann, ist vorzugsweise eine Bandführungseinrichtung
vorgesehen, die den Falzmesserzylinder ab einer Auftreffstelle der Produkte auf einem
Winkel umschlingt, der wenigstens der Verstellbewegungsfreiheit der Steuerkurve entspricht.
[0018] Auch die von den Falzmessern abgetastete Deckscheibe ist vorzugsweise über ein Differentalgetriebe
an die Stellung des Zylinderkörpers gekoppelt, und durch Drehen einer Stellwelle des
Differentialgetriebes ist die Deckscheibe zwischen einer Stellung, in der die Falzmesser
den ihre Arbeitsbewegung steuernden Abschnitt der Kurvenscheibe jeweils zusammen mit
Sektoren einer ersten der Gruppen passieren, und einer Stellung verstellbar, in der
sie den die Arbeitsbewegung steuernden Abschnitt zusammen mit Sektoren einer beliebigen
anderen der Gruppen passieren. So dient die Stellwelle zum Umschalten zwischen Sammel-
und Nichtsammelbetrieb bzw. zwischen unterschiedlichen Sammelbetriebsarten.
[0019] Vorzugsweise umfasst jede Gruppe sechs Sektoren. Dies ist die kleinste Zahl von Sektoren,
die zur Realisierung von Nichtsammelbetrieb, Einfach- und Zweifachsammelbetrieb erforderlich
ist.
[0020] Eine der Gruppen von Sektoren, als Einfach-Sammelbetriebsgruppe bezeichnet, weist
gleich viele Sektoren mit dem ersten und dem zweiten Radius auf, die alternierend
von den Steuereinrichtungen abgetastet werden. Bei einer anderen Gruppe, als Zweifach-Sammelbetriebsgruppe
bezeichnet, kommt auf je zwei Sektoren mit dem zweiten Radius ein Sektor mit dem ersten
Radius.
[0021] Um die Stellbewegung zwischen den Betriebsarten klein zu halten, sind die Sektoren
der Einfach-Sammelbetriebsgruppe und der Zweifach-Sammelbetriebsgruppe vorzugsweise
paarweise aneinander grenzend angeordnet. Diese Anordnung begrenzt auch die Zahl der
Stufen am Umfang der Deckscheiben, die bei einem Kontakt mit den Steuereinrichtungen
diese stark verschleißen können bzw. selbst verschleißgefährdet sind.
[0022] Da die Zahl der Produkte, die der Falzklappenzylinder pro Umdrehung verarbeiten kann,
konstant ist, muss dieser mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten betrieben werden,
je nach dem wie groß die Zahl der Produkte ist, die aus einer gegebenen Länge der
Bedruckstoffbahn geschnitten und dem Falzklappenzylinder zugeführt werden.
[0023] Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Falzapparats;
- Fig. 2
- einen partiellen axialen Schnitt durch den Falzmesserzylinder und dessen Lagerung
mit Steuerkurven und Deckscheiben mit ihren Antrieben;
- Fig. 3 bis 8
- schematische Seitenansichten des Falzmesserzylinders sowie der die Haltewerkzeuge
steuernden Kurvenscheibe und Deckscheibe in verschiedenen Betriebszuständen des Falzapparats;
- Fig. 9 und 10
- schematische Seitenansichten des Falzmesserzylinders und der die Falzmesser steuernden
Kurvenscheibe und Deckscheibe in verschiedenen Betriebszuständen.
[0025] Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Falzapparat empfängt eine bedruckte Materialbahn
01, z. B. Papierbahn 01 oder aus einem anderen Bedruckstoff von einer Druckmaschine,
die, da an sich bekannt, in den Figuren nicht dargestellt ist. Die Druckmaschine hat
z. B. zweifeldrige Plattenzylinder, d. h. es sind m=2 Druckplatten, die unterschiedliche
Druckbilder aufweisen können, über den Umfang des Plattenzylinder hinweg montierbar.
[0026] Am Eingang des Falzapparats durchläuft die Papierbahn 01 zunächst ein Querscheider
02, z. B. ein Paar von Schneidwalzen 02, die die Papierbahn 01 in einzelne Produkte
querschneiden. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Schneidwalzen 02 ist unabhängig von
der Laufgeschwindigkeit der Papierbahn 01 einstellbar, um die Erzeugung von Produkten
unterschiedlicher Länge zu ermöglichen. In den meisten Fällen ist die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Schneidwalzen 02 so eingestellt, das Produkte mit einer der Umfangslänge der Druckplatten
entsprechenden Länge erhalten werden, von denen jedes das Druckbild jeweils einer
Druckplatte trägt. Es ist aber auch eine um den Faktor (m+1)/m=1,5 höhere Umdrehungsgeschwindigkeit
der Schneidwalzen 02 einstellbar, wodurch Produkte erhalten werden, deren Länge jeweils
zwei Dritteln der Umfangslänge der Druckplatten entspricht und von denen das erste
Produkt die ersten zwei Drittel des Druckbildes der ersten Druckplatte, das zweite
Produkt das letzte Drittel des Druckbildes der ersten Druckplatte und das erste Drittel
des Druckbildes der zweiten und das dritte Produkt die letzten zwei Drittel des Druckbildes
der zweiten Druckplatte trägt. Durch Betrieb mit entsprechend erhöhter Umdrehungsgeschwindigkeit
ist es auch denkbar, mit Hilfe der Schneidwalzen 02 vier oder mehr Produkte aus einem
zwei Druckplatten langen Stück der Papierbahn 01 zu erhalten.
[0027] Eine alternative Möglichkeit, unterschiedliche Zahlen von Produkten zu erhalten,
ist, die Schneidwalzen 02 mit mehreren Sätzen von im gleichen Winkelabstand angeordneten
Messern zu bestücken, z. B. ein Satz mit zwei Messern und einer mit drei Messern,
wobei von den zwei Sätzen jeweils stets nur einer ausgefahren ist, um die Bahn 01
zu schneiden. In diesem Fall kann die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidwalzen 02
fest an die Laufgeschwindigkeit der Bahn 01 gekoppelt sein.
[0028] Es muss jedoch sichergestellt sein, das jede vordere Schneidkante von einem Haltesystem
erfasst werden kann und mit einem Falzmessersystem gefalzt werden kann.
[0029] Auf dem Weg der Produkte durch den Falzapparat ist im Anschluss an die Schneidwalzen
02 eine Bandfördereinrichtung 03 angeordnet, die zwei über Umlenkwalzen 04 geführte
Bänder 06; 07 umfasst.
[0030] Einander gegenüberliegende Abschnitte der Bänder 06; 07 bilden einen Kanal, durch
den die zwischen den Bändern 06; 07 eingeklemmten Produkte zu einem Falzmesserzylinder
08, insbesondere Sammelzylinder 08, geführt werden. Das Band 07, das die dem Falzmesserzylinder
08 zugewandte Seite des Kanals bildet, erstreckt sich bis in die Nähe eines Auftreffpunkts
10 der Produkte auf den Falzmesserzylinder 08. Das Band 06 erstreckt sich über den
Auftreffpunkt 10 hinaus und umschlingt den Falzmesserzylinder 08 auf einem großen
Teil seines Umfangs bis kurz vor einem Übergabespalt 09, an dem der Falzmesserzylinder
08 und ein Falzklappenzylinder 11 sich gegenüberliegen und die Produkte an den Falzklappenzylinder
11 übergeben werden.
[0031] Der Falzmesserzylinder 08 trägt eine ungerade Anzahl n von Haltewerkzeugen 12, z.
B. Greifern 12 und Falzmessern 13, im hier betrachteten Beispiel je n=5 Stück, die
in Fig. 1 nicht dargestellt sind. Die Greifer 12 führen jeweils auf dem von dem Band
06 umschlungenen Abschnitt des Falzmesserzylinders 08 eine Öffnungs- und Schließbewegung
aus, um die dem Falzmesserzylinder 08 zugeführten Produkte einzuklemmen, und eine
weitere Öffnungs- und Schließbewegung nach Durchgang durch den Übergabespalt 09, um
die Übergabe der Produkte an den Falzklappenzylinder 11 zu ermöglichen. Die Falzmesser
13 werden jeweils beim Durchgang durch den Übergabespalt 09 aus dem Inneren des Falzmesserzylinders
08 ausgefahren, um ein daran gehaltenes Produkt mit einer Falzlinie voran in eine
nicht dargestellte Falzklappe des Falzklappenzylinders 11 einzuführen. Um dabei die
Produkte mittig zu falzen, muss der Winkelabstand zwischen einem Greifer 12 und einem
Falzmesser 13, das auf das von diesem Greifer 12 gehaltene Produkt einwirkt, zwischen
einem Zehntel (1/2n) des Umfangs des Falzmesserzylinders 08 bei Verarbeitung von Produkten
mit einer vollen Seitenlänge und einem Fünfzehntel (1/3n) des Umfangs des Falzmesserzylinders
08 bei Verarbeitung von Produkten mit zwei Drittel Seitenlänge verschiebbar sein.
[0032] Die Geschwindigkeit der Papierbahn 01 wird durch die Druckwerksgeschwindigkeit bestimmt,
stellt man ein Produkt her, bei dem das durch eine Druckwerksumdrehung geförderte
Papier in zwei Abschnitte zerteilt wird, so macht das Schneidwerk (Querschneider 02)
zwei Umdrehungen und der Falzmesserzylinder 08 rückt um zwei Teilungen vor.
Wird der pro Druckwerkszylinderumdrehung geförderte Bahnabschnitt in drei gleiche
Abschnitte geschnitten, macht das Schneidwerk drei Umdrehungen und der Falzmesserzylinder
08 rückt um drei Teilungen vor.
Die Bänder 06 und 07 laufen mit der Umfangsgeschwindigkeit des Falzmesserzylinders
08. Durch ein Verdrehen der Schneidwalzen 02 wird gewährleistet, dass der Bogenanfang
auf einen Greifer 12 trifft beim Auflaufen des Bogens auf den Falzmesserzylinders
08. Die Anpassung des Falzapparates an die Druckwerke geschieht durch eine Anpassungsstufe,
also vor dem Schneidwerk.
[0033] Der Falzklappenzylinder 11 ist zusätzlich zu den bereits erwähnten Falzklappen mit
Greifern von gleicher Bauart wie die Greifer 12 des Falzmesserzylinders 08 ausgestattet.
Indem die Greifer 12 des Falzmesserzylinders 08 jeweils beim Durchgang durch den Übergabespalt
09 öffnen und gleichzeitig die Greifer des Falzklappenzylinder 11 schließen, und ein
Ausfahren der Falzmesser 13 unterbunden wird, ist ein Betriebszustand realisierbar,
in welchem Produkte den Falzmesserzylinder 08 passieren, ohne quergefalzt zu werden.
Auch die Details dieses Betriebszustandes werden im Folgenden anhand der Fig. 2 ff.
genauer erläutert.
[0034] Eine zweite Bandfördereinrichtung 14 ist vorgesehen, um Produkte vom Falzklappenzylinder
11 abzunehmen und einer nicht gezeigten Längsfalzvorrichtung zuzuführen. Alternativ
gelangen die Produkte vom Falzklappenzylinder 11 zu einem Schaufelrad 16, von dem
sie geschuppt auf ein Förderband 17 ausgelegt werden.
[0035] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen axialen Endbereich des Falzmesserzylinders
08 und eine Seitengestellplatte 18 des Falzapparats, in welcher der Falzmesserzylinder
08 gehalten ist. Der Falzmesserzylinder 08 umfasst eine Welle 19, die eine Öffnung
der Seitengestellplatte 18 durchsetzt und in dieser durch ein Lager 21, z. B. Wälzlager
21 drehbar gehalten ist. Mit der Welle 19 sind fünf Arme 22 drehfest verbunden, von
denen nur einer in der Fig. 2 im Schnitt gezeigt ist. An den Enden der Arme 22 ist
jeweils eine Spindel 23 schwenkbar gehalten, die Greifer 12 trägt. Eine am Ende der
Spindel 23 befestigte Steuereinrichtung 24, z. B. ein Schwenkarm 24 trägt an seinem
freien Ende zwei Rollen 26, die eine Kurvenscheibe 27 bzw. eine Deckscheibe 28 abtasten,
die zu der Welle 19 koaxial und um diese drehbar angeordnet sind.
[0036] Fünf von der Welle 19 abstehende Arme 29, von denen wiederum nur einer in Fig. 2
dargestellt ist, tragen an ihren Enden jeweils eine Spindel 31, an der ein Falzmesser
13 montiert ist. Der Winkelabstand der Arme 29 von den Armen 22 ist unterschiedlich
festlegbar, um den Abstand zwischen Greifern 12 und den Falzmessern 13 wie oben bereits
beschrieben an die Länge der zu verarbeitenden Produkte anzupassen, was nicht dargestellt
ist. Ebenso muss die Winkellage der Kurvenscheibe 27 für die Halteelemente verändert
werden. Zum Verstellen der Greifersteuerkurve dient ein Stellmotor 30, der über einen
Riementrieb und eine Welle 35 an einem mit der Kurvenscheibe 27 drehfest verbundenen
Zahnrad angreift. Eine an einem Ende der Spindel 31 montierte Steuereinrichtung 32,
z. B. ein Schwenkarm 32 trägt an seinem freien Ende Rollen 33, die jeweils eine Kurvenscheibe
34 bzw. eine Deckscheibe 36 abtasten. Die Kurvenscheibe 34 ist koaxial zur Welle 19
drehfest an der Seitengestellplatte 18 verankert; die Deckscheibe 36 ist gekoppelt
an die Drehung der Welle 19 drehbar.
[0037] Die Kopplung der Deckscheiben 36; 28 an die Drehung der Welle 19 ist durch zwei Differentialgetriebe
hergestellt, die mit einem an der Welle 19 drehfesten Zahnrad 37 kämmen und von denen
in dem Schnitt der Fig. 2 nur die Deckscheibe 36 antreibende Differentialgetriebe
38 gezeigt ist. Die Differentialgetriebe sind baugleich, hier in Form von Harmonic-Drive-Getrieben
mit Hohlrädern 39; 41, einem Wave Generator 42 und einem Flexspline, der den unrunden
Wave Generator 42 umgibt und eine mit den Hohlrädern 39; 41 kämmende Außenverzahnung
trägt. Das Hohlrad 39 ist drehfest mit einem Zahnrad verbunden, das mit dem Zahnrad
37 der Welle 19 kämmt. Das Hohlrad 41 treibt über eine Welle 43 ein Zahnrad 44 im
Inneren der Seitengestellplatte 18 an, das mit einem zur Welle 19 koaxialen und mit
der Deckscheibe 36 drehfest verbundenen Zahnrad 46 kämmt. An dem seitlich herausgeführten
Wave Generator 42 greift über einen Riementrieb 47 ein Stellmotor 48 an, der im stillstehenden
Zustand eine Drehung des Wave Generators 42 blockiert. Die Übersetzung des Wave Getriebes
36 zwischen der Welle 19 und der Deckscheibe 36 bzw. 28 beträgt 1:5/6, d. h. auf eine
Umdrehung der Welle 19 entfallen fünf Sechstel Umdrehungen der Deckscheiben 36; 28.
Durch Betätigen des Stellmotors 48 ist die Phasenlage der Deckscheibe 28 bzw. 36 in
Bezug auf die Welle 19 variabel.
[0038] Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht des Falzmesserzylinders 08 mit den Greifern
12 und Falzmessern 13 sowie der Kurvenscheibe 27 und der Deckscheibe 28 zum Steuern
der Greifer 12. Die Kurvenscheibe 27 hat zwei Umfangsabschnitte 49; 51, z. B. Mulden
49; 51, die, wenn sie von den Schwenkarmen 24 der Greifer 12 abgetastet werden, jeweils
eine Öffnungs- und Schließbewegung der Greifer 12 antreiben. Die Kurvenscheibe 27
ist so gedreht, dass die Mulde 49 ein Öffnen eines Greifers 12 in dem Moment steuert,
in welchem die Mittellinie eines von diesem Greifer 12 gehaltenen, eine Seite langen
Produkts den Übergabespalt 09 passiert. Die Mulde 51 steuert eine Öffnungs- und Schließbewegung
der Greifer 12, durch die ein von dem Band 06 gegen den Falzmesserzylinder 08 gedrücktes
Produkt vom Greifer 12 erfasst wird, in der Nähe des tiefsten Punkts des Weges des
Produkts um den Falzmesserzylinder 08.
[0039] Die Deckscheibe 28 ist in Umfangsrichtung in drei Gruppen von je sechs Sektoren 52;
53; 54 (bzw. 52
i; 53
i; 54
i, i=1, ..., 6) gegliedert, die der besseren Erkennbarkeit wegen nicht, locker bzw.
dicht schraffiert dargestellt sind. Die sechs Sektoren 52 haben sämtlich einen kleinen
Radius, so dass der Schwenkarm 24 eines Greifers 12, wenn er gemeinsam mit einem der
Sektoren 52 die Mulde 49 passiert, deren Verlauf folgen und dementsprechend die Öffnungs-
und Schließbewegung steuern kann. Die Sektoren 53 haben abwechselnd großen und kleinen
Radius, wobei die Sektoren 53
2; 53
4; 53
6 mit großem Radius, wenn sie zusammen mit einem Greifer 12 die Mulde 49 passieren,
den Schwenkarm 24 des Greifers 12 daran hindern, in die Mulde 49 einzutauchen, so
dass die Öffnungs- und Schießbewegung unterbleibt. Unter den Sektoren 54 haben jeweils
einer 54
1 bzw. 54
4 kleinen und die zwei darauf folgenden 54
2; 54
3 bzw. 54
5; 54
6 großen Radius.
[0040] In der Darstellung der Fig. 3 sind die Phasenlagen des Falzmesserzylinders 08 und
der Deckscheibe 28 so aufeinander eingestellt, dass der Greifer 12
1 an der Mulde 49 mit dem Sektor 52
1 zusammentrifft. Wenn sich der Falzmesserzylinder 08 weiter dreht, trifft der Greifer
12
2 an der Mulde 49 auf den Sektor 52
2 usw. bis zum Greifer 12
5, der auf den Sektor 52
5 trifft. Als nächstes erreicht wieder der Greifer 12
1 die Mulde 49 und trifft dort auf den Sektor 52
6. So öffnet jeder Greifer 12 beim Durchgang durch die Mulde 49, und eine Übergabe
von Produkten an den Falzklappenzylinder 11 kann stattfinden.
[0041] In der Darstellung der Fig. 4 ist die Phasenlage der Deckscheibe 28 in Bezug auf
den Falzmesserzylinder 08 geändert, so dass der Greifer 12
1 beim Durchgang durch die Mulde 49 auf den Sektor 53
1 trifft. Dieser hat den kleinen Durchmesser, so dass der Greifer 12
1 öffnet. In entsprechender Weise treffen in der Folge die Greifer 12
2 bis 12
5 an der Mulde 49 mit den Sektoren 53
2 bis 53
5 zusammen. Diese haben abwechselnd großen und kleinen Radius, so dass die Greifer
12
2 und 12
4 die Mulde 49 passieren, ohne zu öffnen, während die Greifer 12
3; 12
5 öffnen. Als nächstes trifft der Greifer 12
1 mit dem Sektor 53
6 zusammen, der den großen Radius hat und ein Öffnen des Greifers 12
1 unterbindet. Dieser durchläuft daher den Übergabespalt 09, ohne das von ihm gehaltene
Produkt abzugeben, so dass in der darauf folgenden Drehung beim Passieren des Auftreffpunkts
10 ein zweites Produkt an den Greifer 12
1 angelegt wird. Der Greifer 12
1 greift das Produkt beim Passieren der Mulde 51, und beim nächsten Durchgang durch
die Mulde 49 werden beide Produkte zusammen freigegeben. Auf diese Weise wird EinfachSammelbetrieb
von einer Seite langen, quergefalzten Produkten ermöglicht.
[0042] In der Konfiguration der Fig. 5 ist die Kurvenscheibe 27 so gedreht, dass die Mulde
49 unmittelbar am Übergabespalt 09 liegt. Die Ausfahrbewegung der Falzmesser 13 beim
Passieren des Übergabespalts 09 ist blockiert, wie später noch genauer beschrieben
wird. Die Deckscheibe 28 ist so gedreht, dass wie im Falle der Fig. 3 jeder Greifer
12 beim Passieren der Mulde 49 mit einem der Sektoren 52 zusammentrifft. So wird jedes
Produkt, dass den Übergabespalt 09 erreicht, freigegeben und von nicht dargestellten
Greifern des Falzklappenzylinders 11 übernommen. Es werden nicht gefalzte, nicht gesammelte
Produkte erhalten.
[0043] Selbstverständlich kann auch bei der in Fig. 5 gezeigten Orientierung der Kurvenscheibe
27 die Deckscheibe 28 so gedreht werden, dass die Greifer 12 an der Mulde 49 jeweils
auf einen der Sektoren 53 treffen. Dann läuft ein Produkt, dass einem leeren Greifer
12 zugeführt wird, zunächst einmal durch den Übergabespalt 09 durch, ohne freigegeben
zu werden, und nachdem ein zweites Produkt darüber gelegt worden ist, werden beide
gemeinsam am Übergabespalt 09 freigegeben und vom Falzklappenzylinder 11 übernommen;
d. h. es wird Einfachsammelbetrieb mit ungefalzten Produkten realisiert.
[0044] Wenn hingegen die Deckscheibe 28 so gedreht ist, dass die Greifer 12 an der Mulde
49 jeweils auf Sektoren 54 treffen, so führt dies dazu, dass ein Produkt, das von
einem leeren Greifer 12 aufgenommen worden ist, zweimal den Übergabespalt 09 passiert,
wobei jeweils anschließend am Auftreffpunkt 10 ein weiteres Produkt darüber gelegt
wird, und jeweils beim dritten Durchgang werden alle drei Produkte zusammen übergeben.
Ein solcher Zweifachsammelbetrieb ist im allgemeinen nicht sinnvoll bei Produkten,
deren Länge einer Druckplatte entspricht, da nur zwei verschiedene solche Produkte
hintereinander von der zweifeldrigen Druckmaschine gedruckt werden können und sich
folglich unter den drei an den Falzklappenzylinder 11 übergebenen Produkten stets
zwei gleiche befinden. Wenn jedoch die Länge der Produkte nur zwei Drittel einer Druckplatte
beträgt, können mit der zweifeldrigen Druckmaschine drei Produkte mit unterschiedlichem
Druckbild hintereinander erzeugt werden, für die der Zweifach-Sammelbetrieb sinnvoll
ist.
[0045] Während in den Fig. 3 bis 5 der Abstand zwischen einem Greifer 12 und einem benachbarten
Falzmesser 13 in etwa einem Zehntel des Umfangs des Falzmesserzylinders 08 entsprach,
ist in der in Fig. 6 gezeigten Konfiguration der Abstand zwischen jedem Greifer 12
und dem ein von dem Greifer 12 gehaltenes Produkt falzenden Falzmesser 13 auf ein
Fünfzehntel des Zylinderumfangs reduziert. In dieser Stellung falzen die Falzmesser
13 ein Produkt mittig, dessen Länge 2/3 der Druckplattenlänge entspricht. Die Kurvenscheibe
27 ist im Vergleich zur Orientierung der Fig. 3 um 12° im Uhrzeigersinn gedreht, so
dass jeder Greifer 12 genau dann auf die Mulde 49 trifft und das von ihm gehaltene
Produkt freigibt, wenn das auf dieses Produkt einwirkende Falzmesser 13 den Übergabespalt
09 passiert.
[0046] In der Konfiguration der Fig. 6 treffen die Greifer 12 an der Mulde 49 jedes Mal
auf einen Sektor 52, so dass sie das von ihnen gehaltene Produkt freigeben. Auf diese
Weise wird Nichtsammelbetrieb mit Querfalzung für Produkte realisiert, deren Länge
zwei Drittel einer Druckplattenlänge beträgt. Wie in Fig. 7 gezeigt, kann auch hier
die Orientierung der Deckscheibe 28 so eingestellt sein, dass die Greifer 12 an der
Mulde 49 jeweils auf Sektoren 53 treffen. Der daraus resultierende Einfachsammelbetrieb
ist allerdings nur begrenzt sinnvoll, wenn dem Falzapparat drei verschiedene sich
zyklisch abwechselnde Produkte zugeführt werden. Sinnvoll ist in diesem Fall die in
Fig. 8 gezeigte Konfiguration, in der die Greifer 12 an der Mulde 49 jeweils auf Sektoren
54 treffen und auf dieses Weise Zweifach-Sammelbetrieb realisieren.
[0047] Die Steuerung der Falzmesserbewegung wird anhand der Fig. 9 und 10 erläutert, die
zu den in Fig. 3 bis 8 analoge Darstellungen des Falzmesserzylinders 08, nun allerdings
mit der Kurvenscheibe 34 und der Deckscheibe 36, zeigen. Die Kurvenscheibe 34 weist
einen einzigen Umfangsabschnitt 56, z. B. eine Mulde 56 auf, die in einer dem Übergabespalt
09 zugewandten Stellung unverdrehbar ist, um jeweils bei Passieren des Übergabespalts
09 die Ausfahrbewegung der Falzmesser 13 zu steuern. Die Deckscheibe 36, die gemeinsam
mit der Kurvenscheibe 34 die Bewegung der Falzmesser 13 steuert, ist in der Ausgestaltung
der Fig. 9 identisch mit der oben beschriebenen Deckscheibe 28 und hat drei Gruppen
von Sektoren 52; 53; 54. In der Orientierung der Fig. 9 treffen die Falzmesser 13
an der Mulde 56 jeweils auf Sektoren 52, die die Ausfahrbewegung zulassen. Wie man
sieht, entspricht also die gezeigte Orientierung der Deckscheibe 36 dem Nichtsammelbetrieb
(wobei es für die Steuerung der Falzmesser 13 nicht auf die Länge der gesammelten
Produkte ankommt).
[0048] Für Einfachsammelbetrieb ist eine Orientierung der Deckscheibe 36 von Nöten, in der
die Falzmesser 13 an der Mulde 56 jeweils auf Sektoren 53 treffen, und für Zweifachsammelbetrieb
eine Orientierung, in der sie auf Sektoren 54 treffen (zeichnerisch nicht dargestellt).
[0049] Um für den anhand der Fig. 5 erläuterten nicht falzenden Betrieb die Bewegung der
Falzmesser 13 völlig zu unterbinden, sind an dem die Spindeln 31 tragenden Armen 29
des Falzmesserzylinders 08 jeweils Stellglieder 57 montiert, die gegen die Schwenkarme
32 oder andere, nicht dargestellte, von den Spindeln 31 getragene Schwenkarme drücken
können, um die Schwenkarme 32 am Eintauchen in die Mulde 56 zu hindern. Diese Stellglieder
57 können z. B. elektrisch oder pneumatisch betätigt sein.
[0050] Des Weiteren ist ein Verfahren des Falzmesserteils des Sammelzylinders zu den Haltevorrichtungen
denkbar, in deren Verlauf die Falzmesser durch mechanische Vorrichtungen stillgesetzt
werden.
[0051] Bei der Ausgestaltung der Fig. 10 hat die Deckscheibe 36 eine vierte Gruppe von Sektoren
58, die sämtlich großen Radius haben. In dem die Deckscheibe 36 so gedreht wird, dass
die Falzmesser 13 an der Mulde 56 stets auf Sektoren 58 treffen, werden sie auch hier
am Eintauchen in die Mulde 56 gehindert, und die Ausfahrbewegung findet nicht statt.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 01
- Materialbahn, Papierbahn
- 02
- Querschneider, Schneidwalze
- 03
- Bandfördereinrichtung
- 04
- Umlenkwalze
- 05
- -
- 06
- Band
- 07
- Band
- 08
- Falzmesserzylinder
- 09
- Übergabespalt
- 10
- Auftreffpunkt
- 11
- Falzklappenzylinder
- 12
- Haltewerkzeug, Greifer
- 13
- Falzmesser
- 14
- Bandfördereinrichtung
- 15
- -
- 16
- Schaufelrad
- 17
- Förderband
- 18
- Seitengestellplatte
- 19
- Welle
- 20
- -
- 21
- Lager, Wälzlager
- 22
- Arm
- 23
- Spindel (12)
- 24
- Steuereinrichtung, Schwenkarm
- 25
- -
- 26
- Rolle
- 27
- Kurvenscheibe
- 28
- Deckscheibe
- 29
- Arm
- 30
- Stellmotor
- 31
- Spindel (13)
- 32
- Steuereinrichtung, Schwenkarm (13)
- 33
- Rolle
- 34
- Kurvenscheibe (13)
- 35
- Welle
- 36
- Deckscheibe (13)
- 37
- Zahnrad (19)
- 38
- Differentialgetriebe
- 39
- Hohlrad
- 40
- -
- 41
- Hohlrad
- 42
- Wave Generator
- 43
- Welle
- 44
- Zahnrad
- 45
- -
- 46
- Zahnrad
- 47
- Riementrieb
- 48
- Stellmotor
- 49
- Umfangsabschnitt, Mulde
- 50
- -
- 51
- Umfangsabschnitt, Mulde
- 52
- Sektor
- 53
- Sektor
- 54
- Sektor
- 55
- -
- 56
- Umfangsabschnitt, Mulde
- 57
- Stellglieder
- 58
- Sektor
1. Falzapparat für eine m-feldrige Druckmaschine, mit einem Falzmesserzylinder (08),
der jeweils eine Anzahl n von gleichmäßig um seinen Umfang verteilten Falzmessern
(13) und Haltewerkzeugen (12) trägt, die jeweils an eine Steuereinrichtung (32; 24)
zum Antreiben einer Arbeitsbewegung gekoppelt sind, einer von der Steuereinrichtung
(32) jedes Falzmessers (13) abgetasteten ortsfesten Kurvenscheibe (34) und einer an
die Drehung des Falzmesserzylinders (08) gekoppelten, von der Steuereinrichtung (32)
jedes Falzmessers (13) abgetasteten Deckscheibe (36), einer von der Steuereinrichtung
(24) jedes Haltewerkzeugs (12) abgetasteten ortsfesten Kurvenscheibe (27) und einer
an die Drehung des Falzmesserzylinders (08) gekoppelten, von der Steuereinrichtung
(24) jedes Haltewerkzeugs (12) abgetasteten Deckscheibe (28), wobei jede Kurvenscheibe
(27; 34) einen im Zusammenwirken mit der Steuereinrichtung (24; 32) die Arbeitsbewegung
steuernden Umfangsabschnitt (49; 51; 56) und einen die Arbeitsbewegung nicht steuernden
Abschnitt umfasst, wobei die Deckscheibe (28; 36) eine Mehrzahl von Sektorengruppen
von Sektoren (52; 53; 54; 58) aufweist, wobei die Sektoren (52; 53; 54; 58) jeweils
einer der Gruppen bei aufeinander folgenden Umdrehungen des Falzmesserzylinders (08)
nacheinander jeweils zusammen mit dem die Arbeitsbewegung steuernden Umfangsabschnitt
(49; 51; 56) der Kurvenscheibe (27; 34) von der Steuereinrichtung (24; 32) passiert
werden, wobei wenigstens in wenigstens einer dieser Gruppen einer dieser Sektoren
(531; 533; 535, 541; 544) einen ersten Radius aufweist, der das Zusammenwirken von Steuereinrichtung (24;
32) und Umfangsabschnitt (49; 51; 56) zum Steuern der Arbeitsbewegung erlaubt, und
wenigstens ein anderer dieser Sektoren (532; 534; 536, 542; 543; 545; 546) einen zweiten Radius aufweist, des das Zusammenwirken von Steuereinrichtung (24;
32) und Umfangsabschnitt (49; 51; 56) zum Steuern der Arbeitsbewegung sperrt, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkelabstand zwischen jedem Haltewerkzeug (12) und einem Falzmesser (13), das
mit einem von dem Haltewerkzeug (12) gehaltenen Produkt zusammenwirkt, zwischen n/n
und πm/n(m+1) verstellbar ist.
2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Gruppen nur Sektoren (521; 522; 523; ...; 526) mit dem ersten Radius umfasst.
3. Falzapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Gruppen der von der Steuereinrichtung (32) der Falzmesser (13)
abgetasteten Deckscheibe (36) nur Sektoren (58) mit dem zweiten Radius umfasst.
4. Falzapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtungen (32) der Falzmesser (13) in einer Stellung festlegbar sind,
in der sie am Kontakt mit wenigstens jedem den ersten Radius aufweisenden Sektor gehindert
sind.
5. Falzapparat nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Haltewerkzeugen (12) abgetastete Deckscheibe (28) zwischen einer Falzbetriebsstellung,
in der sie als Arbeitsbewegung eine Bewegung zum Freigeben eines gehaltenen Produktes
bei Durchgang der Mitte des Produktes durch eine Übergabestelle (09) steuert, und
einer Nichtfalzbetriebsstellung phasenverstellbar ist, in der sie die Bewegung zum
Freigeben eines gehaltenen Produktes bei Durchgang des führenden Endes des Produktes
durch die Übergabestelle (09) steuert.
6. Falzapparat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Haltewerkzeugen (12) abgetastete Deckscheibe (28) über ein Differentialgetriebe
(38) an die Drehung des Falzmesserzylinders (08) gekoppelt ist, und dass durch Drehen
einer Stellwelle des Differentialgetriebes (38) die Deckscheibe (28) zwischen der
Falzbetriebsstellung und der Nichtfalzbetriebsstellung verstellbar ist und bei festgehaltener
Stellwelle die Deckscheibe (28) die eingestellte Falzbetriebsstellung oder Nichtfalzbetriebsstellung
beibehält.
7. Falzapparat nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Haltewerkzeugen (12) abgetastete Deckscheibe (28) als eine weitere Arbeitsbewegung
eine Greifbewegung zum Festlegen eines zugeführten Produktes am Falzmesserzylinder
(08) steuert, und dass der Falzmesserzylinder (08) ab einer Auftreffpunkt (10) der
Produkte auf wenigstens einem der Verstellbewegungsfreiheit der Deckscheibe (28) entsprechenden
Winkel von einer Bandfördereinrichtung (03) umschlungen ist.
8. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Falzmessern (13) abgetastete Deckscheibe (36) über ein Differentialgetriebe
(38) an die Drehung des Falzmesserzylinders (08) gekoppelt ist, und dass durch Drehen
einer Stellwelle des Differentialgetriebes (38) die Deckscheibe (36) zwischen einer
Stellung, in der die Falzmesser (13) den die Arbeitsbewegung steuernden Umfangsabschnitt
(56) der Kurvenscheibe (34) jeweils zusammen mit Sektoren (52; 53; 54; 58) einer ersten
der Gruppen passieren, in eine Stellung verstellbar sind, in der sie den die Arbeitsbewegung
steuernden Umfangsabschnitt (56) zusammen mit Sektoren (53; 54; 58; 52) einer beliebigen
anderen der Gruppen passieren.
9. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Gruppe sechs Sektoren (52; 53; 54; 58) umfasst.
10. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Gruppen, als Einfach-Sammelbetriebsgruppe bezeichnet, gleich viele Sektoren
(53) mit dem ersten und dem zweiten Radius aufweist, die alternierend von den Steuereinrichtungen
(24; 32) abgetastet werden.
11. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Gruppen, als Zweifach-Sammelbetriebsgruppe bezeichnet, auf je zwei Sektoren
(542; 543; 545; 546) mit dem zweiten Radius einen Sektor (541; 544) mit dem ersten Radius aufweist.
12. Falzapparat nach Anspruch 10 und Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sektoren (53; 54) der Einfach-Sammelbetriebsgruppe und der Zweifach-Sammelbetriebsgruppe
paarweise aneinander angrenzen.
13. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Querschneider (02) und dem Falzmesserzylinder (08) eine Anpassungsstufe
(03) zum Anpassen der Geschwindigkeit von in dem Querschneider (02) geschnittenen
Produkten an die Umfangsgeschwindigkeit des Falzmesserzylinders (08) angeordnet ist.