[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Färbespule
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8.
[0002] Bei der Herstellung von Färbespulen wird ein Faden auf einer Hülse zu einer Kreuzspule
aufgespult, die einem nachfolgenden Färbeprozess zugeführt wird. Zur Durchführung
des Färbeprozesses werden bei der Herstellung der Kreuzspulen Hülsen verwendet, deren
Mantelfläche für eine Färbeflüssigkeit durchlässig ausgebildet ist. Hierzu kann die
Mantelfläche mit Löchern versehen sein oder eine Gitterstruktur aufweisen. Derartige
Hülsen bestehen im Allgemeinen aus einem rostfreien Metall, so genannte Federdrahthülsen,
oder aus einem Kunststoff.
[0003] Bei der Durchführung des Färbeprozesses kommt es nach dem Färbeprozess unter anderem
zu Glanz- und Druckstellen oder zu einer ungleichmäßigen Farbverteilung auf den innen
liegenden Fadenlagen einer Färbespule. Zur Vermeidung dieser Fehler werden Papierfilter
oder Vliese, so genannte Manschetten, auf die Hülsen aufgezogen oder es werden mit
wilder Wicklung auf die Hülsen aufgewickelte Fadenlagen, so genannte Polsterwicklungen,
als Schutz für die innen liegenden Fadenlagen verwendet. Neben dem Schutz der innen
liegenden Fadenlagen auf der Färbespule dienen Papierfilter, Vliese oder die aufgewickelten
Garnlagen zudem der Unterstützung beim Anlauf des Spulvorganges. Die Spulstellen können
beim Anspulen mit einer höheren Drehzahl betrieben werden, wodurch an diesen mit einer
höheren Spulgeschwindigkeit als auch einer höheren Spulbeschleunigung gearbeitet werden
kann.
[0004] Die Manschetten oder Polsterwicklungen dienen auch der Vermeidung von Beschädigungen
der innen liegenden Fadenlagen bei der Komprimierung der Hülsen während des Färbens.
Dies ist insbesondere bei der Verwendung von Federdrahthülsen aber auch bei Hülsen
aus Kunststoff notwendig, da bei diesen das Fehlen der Manschette schon beim Spulprozess
dazu führt, dass der aufzuspulende Faden bereits beim Hochlauf der Färbehülse zerstört
wird.
[0005] Aus der
DE 195 20 957 A1 ist bekannt, dass nach dem Anlegen eines Fadens auf einer Leerhülse zunächst einige
Fadenlagen als so genannte Polsterwicklung aufgewickelt werden. Mit dem Erreichen
einer bestimmten Schichtdicke der Polsterwicklung wird auf ein bevorzugtes Wicklungsverfahren
umgeschaltet, um die eigentliche Färbespule herzustellen. Das Aufwickeln der Polsterwicklung
erfolgt, wie bereits ausgeführt, mit wilder Wicklung, was dazu führt, dass Polsterwicklungen
mit relativ großer Schichtdicke entstehen, da das vollständige Verschließen der sich
beim Verlegen des Fadens auf der Hülse ausbildenden Rauten eine größere Fadenlänge
erfordert, bis der Hülsenmantel über den Changierbereich des Fadens zum Schutz der
innen liegenden Fadenlagen vollständig bedeckt ist.
[0006] Dies führt zu hohen Materialverlusten, wenn die Polsterwicklungen bei einer nachfolgenden
Weiterverarbeitung der Färbespule verworfen werden müssen. Dem gegenüber weist die
Verwendung von preiswerteren Papierfiltern oder Vliesen den Nachteil auf, dass die
Aufbringung auf die Hülsen einen erheblichen manuellen Aufwand darstellt. Ein weiterer
Nachteil der Verwendung von Papierfiltern und Vliesen besteht in der Gefahr der Fremdfaserkontaminierung
des Fadens, die insbesondere beim Färben der Kreuzspule problematisch ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren bereitzustellen, das die
Schutzwirkung einer Polsterwicklung bei gleichzeitiger Reduzierung des Fadenabfalles
ermöglicht sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 sowie bezüglich der Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 8 gelöst.
[0009] Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Polsterwicklung mit einem konstanten Windungsverhältnis
aufgespult wird. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die erfindungsgemäße
geschlossene dichte Struktur der Präzisionswicklung bereits nach kurzer Zeit die darüber
liegende Hauptbewicklung ausreichend schützt, vor allem aber auch ein sehr gleichmäßiges
Durchdringen und Verteilen der Färbeflotte auf Grund der gleichmäßigen Verteilung
der durch die Bewicklung gebildeten Poren gewährleistet. Wird diese Schicht anschließend
verworfen, ist die nicht bestimmungsgemäß genutzte Fadenlänge gegenüber dem Stand
der Technik reduziert. Die insbesondere dem Schutz der inneren Fadenlagen dienende
Polsterwicklung wird so aufgelegt, dass beim Wickeln entstehende Rauten systematisch
nahezu vollständig geschlossen werden. Dies wird bei geeigneter Wahl des konstanten
Windungsverhältnisses, das insbesondere zu einer geschlossenen Präzisionswicklung
führt, mit einer gegenüber dem Stand der Technik reduzierten Fadenlänge erreicht.
[0010] Um die Aufwicklung der Polsterwicklung schnellstmöglich abzuschließen und die zur
Ausbildung der Polsterwicklung erforderliche Schichtdicke und somit die aufzubringende
Fadenlänge zu minimieren, kann diese mit einem hohen Windungsverhältnis, insbesondere
einem Windungsverhältnis von mindestens 5, insbesondere zwischen 5 und 15, und einem
geringen Fadenabstand aufgespult werden.
[0011] Insbesondere führt ein hohes Windungsverhältnis dazu, einen weiteren Nachteil der
gemäß dem Stand der Technik mit wilder Wicklung auf Federdrahthülsen aufgebrachten
Polsterwicklung zu umgehen. Hierbei kommt es auf Grund der glatten Oberfläche der
Drahtstruktur der Federdrahthülse dazu, dass die Ablage des als Polsterwicklung aufgebrachten
Fadens ungleichmäßig erfolgt. Dies führt zu einer Wanderung des Fadens zur Hülsenmitte
hin, in der sich ein Wulst ausbildet.
[0012] Das erfindungsgemäß bei der Ausbildung der Polsterwicklung verwendete hohe Windungsverhältnis
bewirkt eine Ablage des Fadens auf der Hülse derart, dass die axiale Kraftkomponente
des Fadens reduziert wird. Dies kann zu einer Verringerung der Wanderung des als Polsterwicklung
abgelegten Fadens zur Hülsenmitte hin führen, insbesondere bei der Verwendung einer
Federdrahthülse. Die Genauigkeit der Fadenablage für die Polsterwicklung kann außerdem
durch eine gezielt eingestellte geringere Spulgeschwindigkeit während des Aufbaus
der Polsterwicklung unterstützt werden.
[0013] Insbesondere kann nach dem Aufspulen der Polsterwicklung auf die wilde Wicklung als
Wicklungsverfahren umgeschaltet werden. Die Umschaltung auf das Wicklungsverfahren
wilde Wicklung hat gegenüber der Präzisionswicklung den Vorteil, dass eine Kreuzspule
mit einer geringeren Spulendichte hergestellt wird, die für den nachfolgenden Färbeprozess
besser geeignet ist, als eine durchgängig mit Präzisions- oder Stufenpräzisionswicklung
hergestellte Kreuzspule. Die Polsterwicklung schafft geeignete Voraussetzungen für
ein gegebenenfalls erforderlich werdendes Anspulen des Fadens nach der Ausbildung
der Polsterwicklung, wenn zuvor eine Trennung der Fadenlagen am Übergang von der Polsterwicklung
zu den nachfolgend zur Kreuzspule aufgespulten Fadenlagen durchgeführt wird.
[0014] Vorteilhafterweise kann zur Vereinfachung des Verfahrens und zur Verbesserung der
Handhabbarkeit der Färbespule vorgesehen sein, dass am Übergang der Fadenlagen von
der Polsterwicklung zu der mit wilder Wicklung aufzuspulenden Kreuzspule der Faden
getrennt wird. Dies ermöglicht die Zuführung der auf der Hülse verbleibenden Polsterwicklung
an einen Weiterverarbeitungsprozess, der nur geringe Qualitätsanforderungen an den
zu verarbeitenden Faden stellt.
[0015] Des Weiteren kann das Fadenende nach der Trennung auf die Polsterwicklung aufgelegt
werden. Hierbei kann das Fadenende mit oder ohne eine Fadenreserve auf die Polsterwicklung
aufgespult werden.
[0016] In bevorzugter Weiterbildung des Verfahrens kann der Faden kurzzeitig über die Verlegebreite
der Hülse hinaus aufgespult werden, wodurch ein neben der Polsterwicklung liegender
Fadenabschlag erzeugt wird. Somit entfällt das Anspulen, welches auf Grund einer Trennung
der der Fadenlagen am Übergang der Polsterwicklung von den nachfolgend aufgespulten
Fadenlagen der Färbespule erforderlich wird. Stattdessen kann der neben der Polsterwicklung
liegende Fadenabschlag vor dem Abziehen der Färbespulen vom Bedienpersonal durchtrennt
werden, so dass die Polsterwicklung auf der Hülse verbleibt.
[0017] Alternativ können die auf die Polsterwicklung aufzuspulenden Fadenlagen ohne eine
vorherige Trennung der Fadenlagen am Übergang aufgespult werden. Dies erlaubt die
Weiterverwendung der zuvor als Polsterwicklung aufgespulten Fadenlagen bei der nachfolgenden
Verarbeitung der Färbespule. Der Fadenabfall lässt sich auf diese Weise weiter reduzieren.
Nach der erfolgten Ausbildung der Polsterwicklung wird auf ein zur Herstellung der
Färbespule vorgebbares anderes Wicklungsverfahren, insbesondere die wilde Wicklung,
umgeschaltet. Diese Alternative ist bevorzugt in solchen Fällen anwendbar, in denen
der qualitative Anspruch an die die Polsterwicklung ausbildenden Fadenlagen bei der
nachfolgenden Weiterverarbeitung der Färbespule gering ist.
[0018] Gemäß Anspruch 8 wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung eine Steuerungseinrichtung
aufweist, die zur Steuerung der Antriebe eingerichtet ist, derart, dass zunächst eine
Polsterwicklung mit einem konstantem Windungsverhältnis auf die Hülse aufgespult wird
und dass nach dem Aufspulen der Polsterwicklung auf ein anderes Wicklungsverfahren
umgeschaltet wird.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Spulstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine;
- Fig. 2
- schematisch eine Ansicht einer Fadenchangiereinrichtung gemäß Fig. 1.
[0021] In Fig. 1 ist in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle 2 einer Vorrichtung
zum Aufspulen eines kontinuierlich zulaufenden Fadens 16 auf einer Hülse zu einer
Kreuzspule 5, im vorliegenden Fall eines so genannten Kreuzspulautomaten 1, dargestellt.
Auf den Arbeitsstellen 2 derartiger Kreuzspulautomaten 1 werden, wie bekannt und daher
nicht näher erläutert, die auf Ringspinnmaschinen produzierten Spinnkopse 3 zu großvolumigen
Kreuzspulen 5 umgespult. Die Kreuzspulen 5 werden einem sich anschließenden Färbeprozess
zugeführt, der den Prozess der Herstellung der Färbespulen abschließt.
[0022] Die Kreuzspulen 5 werden nach ihrer Fertigstellung mittels eines (nicht dargestellten)
selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates, vorzugsweise eines Kreuzspulenwechslers,
auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 7 übergeben und zu einer maschinenendseitig
angeordneten Spulenverladestation oder dergleichen transportiert.
[0023] Solche Kreuzspulautomaten 1 weisen in der Regel außerdem eine Logistikeinrichtung
in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 6 auf. In diesem Spulen- und Hülsentransportsystem
6 laufen die Spinnkopse 3 beziehungsweise Leerhülsen auf Transporttellern 11 um. Vom
Hülsentransportsystem 6 sind in der Fig. 1 lediglich die Kopszuführstrecke 24, die
reversierend antreibbare Speicherstrecke 25, eine der zu den Spulstellen 2 führenden
Quertransportstrecken 26 sowie die Hülsenrückführstrecke 27 dargestellt. Alternativ
zum Hülsentransportsystem 6 können auch Rundmagazine zum Einsatz kommen, denen Leerhülsen
entnehmbar sind.
[0024] Jede Arbeitsstelle 2 des Kreuzspulautomaten 1 weist einen Arbeitsstellenrechner 28,
der über eine Busverbindung 29 an eine zentrale Steuereinheit 30 des Kreuzspulautomaten
1 angeschlossen ist, sowie verschiedene weitere Einrichtungen auf, die für einen ordnungsgemäßen
Betrieb der Arbeitsstellen 2 notwendig sind.
[0025] Eine dieser an sich bekannten Einrichtungen ist beispielsweise die Spulvorrichtung
4. Eine solche Spulvorrichtung 4 verfügt über einen Spulenrahmen 8, der um eine Schwenkachse
12 beweglich gelagert ist. Wie in Fig. 1 angedeutet, liegt die im Spulenrahmen 8 frei
rotierbar gehalterte Kreuzspule 5 während des Spulbetriebes mit ihrer Oberfläche auf
einer Stütz- und Antriebswalze 9 auf, die durch einen Elektromotor 33 beaufschlagt
wird. Der Elektromotor 33 ist dabei über eine Steuerleitung 32 an den Arbeitsstellenrechner
28 angeschlossen.
[0026] Zur Changierung des Fadens 16 während des Spulprozesses ist eine Fadenchangiereinrichtung
10 vorgesehen. Eine solche, in der Fig. 1 lediglich schematisch angedeutete Fadenchangiereinrichtung
10 besteht, wie beispielsweise in Fig. 2 dargestellt, aus einem Fingerfadenführer
13, der, durch einen elektromotorischen Antrieb 14 beaufschlagt, den auf die Kreuzspule
5 auflaufenden Faden 16 zwischen den Stirnseiten der Kreuzspule 5 traversiert. Über
eine Steuerleitung 15 steht der Fadenführerantrieb 14 dabei mit dem Arbeitsstellenrechner
28 in Wirkverbindung.
[0027] Die auf den Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 hergestellten Kreuzspulen 5
werden im Anschluss an den Aufspulvorgang dem Färbeprozess unterzogen. Hierzu werden
die Kreuzspulen 5 auf so genannte Färbedorne aufgesteckt. Beim Aufstecken mehrerer
Kreuzspulen 5 hintereinander auf die Färbedorne, sind die Hülsen, auf die der Faden
16 zu Kreuzspulen 5 aufgespult wurde, vorzugsweise in axialer Richtung komprimierbar
ausgebildet. Die Komprimierbarkeit der Hülse dient unter anderem der Erhöhung der
Anzahl der einem Färbebad zuführbaren Kreuzpulen 5. Die Hülsen werden dabei derart
aneinander gepresst, dass die Färbeflüssigkeit nicht um die Kreuzspulen 5 herum, sondern
vor allem durch diese hindurch fließt. Hierzu werden die Stirnseiten der Kreuzspulen
5 dichtend aneinander gedrückt, während die Färbeflüssigkeit vom Färbedorn ausgehend
durch das Hülseninnere nach außen gepresst wird. Dies führt zu einer gleichmäßigen
Durchdringung der Fadenlagen der Kreuzspulen 5 mit der Färbeflüssigkeit. Es können
aber auch in axialer Richtung starr ausgebildete Hülsen für die Herstellung von Färbespulen
Anwendung finden.
[0028] Um die Beschädigung der inneren Fadenlagen durch die während des Färbeprozesses auftretende
Komprimierung der Hülsen zu vermeiden, wird erfindungsgemäß eine nach dem Präzisionswicklungsverfahren
aufgespulte Polsterwicklung auf die Hülse aufgelegt. Dabei werden Fadenlagen unter
Einhaltung eines konstanten Windungsverhältnisses auf die Hülse aufgespult. Hierzu
steuert der Arbeitsstellenrechner 28 die Antriebe 14, 33 der die Verlegung des Fadens
16 maßgeblich beeinflussenden Komponenten der Arbeitsstelle 2 derart, dass die Verlegung
des Fadens 16 in nahezu parallelen Windungen auf der Mantelfläche der Hülse erfolgt.
Die auf diese Weise mit dem Präzisionswicklungsverfahren aufgespulte Polsterwicklung
benötigt zu ihrer Herstellung nur eine geringe Fadenlänge, um einen ausreichenden
Schutz durch die Schaffung einer die Mantelfläche der Hülse vollständig umgebenden
Polsterwicklung für die nachfolgend aufzuspulenden Fadenlagen auszubilden.
[0029] Mit dem Erreichen einer vorgebbaren Schichtdicke der aufzuspulenden Polsterwicklung
wird durch den Arbeitsstellenrechner 28 automatisch auf ein zur Herstellung der Kreuzspule
5 vorgebbares Wicklungsverfahren, vorzugsweise die wilde Wicklung, umgeschaltet. Die
Steuerung der Fadenverlegung beziehungsweise die Umschaltung auf das Wicklungsverfahren
erfolgt durch den Arbeitsstellenrechner 28 der jeweiligen Spulstelle 2.
[0030] Dabei kann vorgesehen werden, dass die auf die Polsterwicklung mit einem anderen
Wicklungsverfahren aufzuspulenden Fadenlagen ohne vorherige Trennung der Fadenlagen
am Übergang von der Polsterwicklung zur aufzuspulenden Kreuzspule 5 aufgespult werden.
Es erfolgt somit ein nahtloser Übergang von der Verlegung des Fadens 16 mit Präzisionswicklung
für die Polsterwicklung auf die Verlegung des Fadens 16 mit wilder Wicklung zur Ausbildung
der zu färbenden Kreuzspule 5.
[0031] Hierzu leitet der Arbeitsstellenrechner 28 eine Umschaltung des Wicklungsverfahrens
ein, ohne eine Trennung am Übergang der Fadenlagen durchzuführen. Das heißt, der als
Polsterwicklung aufgepulte Faden 16 wird bei einer Weiterverarbeitung der Färbespule
nach dem sich an die Herstellung Kreuzspule 5 anschließenden Färbeprozess weiterverwendet.
[0032] Alternativ kann durch den Arbeitsstellenrechner 28 nach der Ausbildung der Polsterwicklung
eine Trennung der Fadenlagen am Übergang eingeleitet werden, bevor die Umschaltung
auf ein anderes Wicklungsverfahren, insbesondere die wilde Wicklung, durch den Arbeitsstellenrechner
28 erfolgt. Es wird nunmehr das Fadenende mit oder ohne eine Fadenreserve auf der
Polsterwicklung abgelegt.
[0033] Des Weiteren kann zur Vermeidung der Durchführung einer Trennung der Fadenlagen und
des somit notwendig werdenden Anspulens nach der Ausbildung der Polsterwicklung der
Faden 16 kurzzeitig über die Wickelbreite hinaus auf der Hülse verlegt werden. Es
entsteht auf diese Weise ein Abschlag neben der Polsterwicklung, der vom Bedienpersonal
vor dem Abziehen der fertigen Kreuzspule 5 durchtrennt werden kann, so dass die Polsterwicklung
beim Abziehen des Fadens 16 auf der Hülse verbleibt.
1. Verfahren zur Herstellung einer Färbespule, bei dem ein kontinuierlich zulaufender
Faden (16) auf einer Spulestelle einer eine Mehrzahl von Spulstellen (2) aufweisenden
Textilmaschine auf einer Hülse zu einer Kreuzspule (5) aufgespult wird, die anschließend
einem Färbeprozess unterzogen wird, wobei zum Schutz der aufzuspulenden Fadenlagen
zunächst eine Polsterwicklung auf die Hülse aufgebracht wird, die den Hülsenmantel
über den Changierbereich hinweg abdeckt, und dass nach dem Aufspulen der Polsterwicklung
zum Aufspulen des Fadens (16) zur Kreuzspule (5) auf ein anderes Wicklungsverfahren
umgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterwicklung mit konstantem Windungsverhältnis aufgespult wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterwicklung mit einem hohen Windungsverhältnis, insbesondere einem Windungsverhältnis
von mindestens 5, und einem geringen Fadenabstand aufgespult wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufspulen der Polsterwicklung auf das Wicklungsverfahren wilde Wicklung
umgeschaltet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Übergang der Fadenlagen von der Polsterwicklung zu der aufzuspulenden Kreuzspule
(5) der Faden (16) getrennt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenende nach der Trennung auf die Polsterwicklung aufgelegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden (16) kurzzeitig über die Verlegebreite der Hülse hinaus aufgespult wird,
wodurch ein neben der Polsterwicklung liegender Fadenabschlag erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die auf die Polsterwicklung aufzuspulenden Fadenlagen ohne eine Trennung am Übergang
der Fadenlagen aufgespult werden.
8. Vorrichtung zum Aufspulen eines kontinuierlich zulaufenden Fadens (16) auf einer Hülse
zu einer Kreuzspule (5) an einer Spulstelle (2) einer eine Mehrzahl von Spulstellen
(2) aufweisenden Textilmaschine zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche
1 bis 7, wobei die Spulstellen (2) jeweils einen definiert ansteuerbaren einzelmotorischen
Antrieb (33) für eine Stütz- und Antriebswalze (9) und einen definiert ansteuerbaren
einzelmotorischen Antrieb (14) für eine Fadenchangiereinrichtung (10) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Steuerungseinrichtung (28) aufweist, die zur Steuerung der Antriebe
(14, 33) eingerichtet ist, derart, dass zunächst eine Polsterwicklung mit einem konstantem
Windungsverhältnis auf die Hülse aufgespult wird und dass nach dem Aufspulen der Polsterwicklung
auf ein anderes Wicklungsverfahren umgeschaltet wird.