[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Retentionsrinnenmodul zur Konstruktion einer
Retentionsrinne für eine unterirdische Speicherung von Oberflächenwasser, wobei das
Retentionsrinnenmodul aus Schalenteilen zusammengesetzt ist.
[0002] Ein solches Retentionsrinnenmodul ist bereits aus der
DE 20 2005 004 634 U1 vorbekannt. Dort ist insbesondere beschrieben, dass eine Retentionsrinne aus wenigstens
einem Rinnenunterteil und einem Rinnenoberteil besteht, wobei zur Vergrößerung der
Aufnahmekapazität eine Zwischenlage von Erhöhungsstücken möglich ist. Eine solche
Retentionsrinne weist an der Oberseite des Rinnenoberteils Öffnungen auf, über welche
der Rinne Einlaufstutzen anverbunden werden können, welche vorzugsweise im Bereich
der Oberfläche trichterförmig auseinander laufen. Der so entstehende Einlauf ist von
einer Schiene übergriffen, welche unter Freigabe von Einlaufschlitzen einen Abdeckrost
bildet. Durch diese Ausführung wird erreicht, dass sowohl die Einbautiefe der Rinne
aufgrund der einschiebbaren Einlaufstutzen, als auch die Rinnenkapazität aufgrund
der Erhöhungsstücke variabel gehalten ist.
[0003] Allgemein werden solche Retentionsrinnenmodule bevorzugt zur Oberflächenentwässerung
von Flughäfen oder ähnlich großflächigen Anlagen eingesetzt. Die Retentionsrinne ist
im Wesentlichen eine Art Zwischenspeicher, in dem anfallendes Oberflächenwasser zurückgehalten
wird und erst nach und nach an das Erdreich oder die Kanalisation abgegeben wird.
Über schlitzähnliche Einlauföffnungen gelangt das Oberflächenwasser in die Retentionsrinne
und wird über einen vorgegebenen Ablauf abgeleitet. Durch diesen Zwischenspeicher
wird bei starken Regenfällen eine Überlastung der Kanalisation vermieden, was ansonsten
zu Überschwemmungen von wichtigen Verkehrsflächen führen kann.
[0004] Bekannte Retentionsrinnen sind an einem Stück gegossen und dadurch nicht variabel.
Die in der
DE 20 2005 004 634 U1 beschriebene Retentionsrinne überwindet diesen Nachteil dadurch, dass sie aus mehreren
Schalenteilen zusammengesetzt ist.
[0005] Jedoch wohnt dieser Konstruktion der Nachteil inne, dass es mit der variablen Ausgestaltung
einhergeht, dass die Einlaufstutzen eine Engstelle verkörpern, in welcher sich Schmutz,
Laub oder ähnliches festsetzen kann. Diese werden über die Trichter eingespült und
können sich in den Stutzen festsetzen, was die Funktionalität der Rinne maßgeblich
einschränken kann.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Retentionsrinne zu schaffen,
welche mit wenigen sich voneinander unterscheidenden Elementen herstellbar ist und
auf Engstellen an den Einlaufstutzen verzichtet.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe mittels einer Retentionsrinne gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen können den Unteransprüchen entnommen werden.
[0008] Erfindungsgemäß besteht das Retentionsrinnenmodul aus mehreren Schalenteilen, wovon
wenigstens zwei Schalenteile Viertelschalen sind und welche gemeinsam einen röhrenförmigen
Körper bilden. Die bestimmungsgemäß an der Oberseite der Rinne angeordneten Schalenteile
stoßen zwar aneinander, so dass das Rinnenmodul die damit einhergehende Stabilität
aufweist.
[0009] Jedoch ist der Stoß nicht durchgehend oder gar undurchlässig, sondern vielmehr lediglich
punktuell ausgeführt, so dass zwischen den Schalenteilen oberseitig ein Einlaufschlitz
freigegeben ist. Durch diesen Einlaufschlitz kann sich an der Oberfläche ansammelndes
Wasser in die Retentionsrinne einlaufen, wobei ein Eintrag von gröberem Material möglich
ist, wobei aufgrund der Formgebung des Einlaufschlitzes eine Verstopfung des Einlaufstutzens
vermieden ist.
[0010] Mit Vorteil ergänzen sich die genannten Viertelschalen mit lediglich einer zusätzlichen
Halbschale zu einer vollständigen Röhre.
[0011] Die Schalenteile sind vorzugsweise aus einem besonders robusten und wasserbeständigen
Material wie PEHD hergestellt, aber auch andere Materialien wie verzinkter Stahl oder
rostfreier Edelstahl sind geeignet.
[0012] In sinnvoller Weiterentwicklung ist der Einlaufschlitz von zwei Einlaufflächen begrenzt,
welche weitgehend parallel zueinander verlaufen und einen Einlaufkanal in die Rinne
beschreiben. Dadurch erübrigt sich die Verwendung zusätzlicher Einlaufstutzen.
[0013] Retentionsrinnen werden häufig unter Verkehrsflächen eingesetzt, so dass üblicherweise
eine hohe Belastung auf die Rinnen einwirkt. Daher werden die Einlaufflächen der Schalenteile,
vorzugsweise mithilfe von Distanzschrauben, miteinander verbunden, so dass eine Verschiebung
oder Verbiegung der Rinnenteile, insbesondere des Einlaufs, vermieden ist.
[0014] Um an der Oberfläche kein Hindernis und keine Verletzungsgefahr darzustellen, ist
dem Einlauf mit Vorteil ein Aufsatz, insbesondere aus Kunststoff oder Metall, etwa
aus Blech, zugeordnet. Hierdurch wird die Stabilität der Rinne, insbesondere im Bereich
des Einlaufs erhöht. Eine derart verstärkte Rinne kann etwa im Bereich von Verkehrsflächen
eingesetzt werden, die einer erhöhten Belastung, wie dem Schwerlastverkehr, ausgesetzt
sind. Zudem wird ein optischer Abschluss der Rinne geschaffen.
[0015] Mit Vorteil ist dieses Schlitzblech bzw. der Abdeckrost mit einem Anker versehen,
mithilfe dessen eine Fixierung des Schlitzblechs bzw. des Abdeckrostes entweder mit
der Rinne oder mit dem Erdreich ermöglicht ist.
[0016] Die Schalenteile sind untereinander mit Vorteil mit einem Verbindungsmechanismus
verbunden, etwa mit einer Nut- und Federverbindung. Anderenfalls können die Schalenteile
miteinander verschraubt werden oder über einen Flansch verbunden werden. Ebenso sind
auch Verbindungen unter mehreren Rinnenmodulen möglich.
[0017] Zur Verbesserung der Formtreue der Rinne ist es überaus vorteilhaft, wenn zumindest
einem Schalenteil Versteifungsrippen zugeordnet sind, welche die Außenwände stützen.
Durch die Schalenteil-Konstruktion kann gegebenenfalls auch auf einzelne Teile zurückgegriffen
werden, bei denen eine Verrippung entfallen kann.
[0018] Mit besonderem Vorteil sind den Schalenteilen Erhöhungsstücke anfügbar, mithilfe
deren eine Vergrößerung des Rinnenvolumens und somit eine Aufstockung der Kapazität
geschaffen werden kann.
[0019] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0020] Es zeigen
- Fig. 1
- ein Retentionsrinnenmodul bestehend aus einer Halbschale und zwei Viertelschalen in
einer perspektivischen Ansicht, sowie
- Fig. 2
- das Retentionsrinnenmodul aus Fig. 1 mit einem Schlitzblech, ebenfalls in einer perspektivischen
Ansicht.
[0021] Fig. 1 zeigt ein Retentionsrinnenmodul 1 einer Retentionsrinne, bestehend aus einer
Halbschale 3, welche den Boden des besagten Retentionsrinnenmoduls 1 bildet sowie
zwei Viertelschalen 2,2', welche die Halbschale 3 zu einem nahezu vollständig röhrenförmigen
Körper ergänzen. Zwischen den beiden Viertelschalen 2,2' ist ein Einlaufschlitz 5
freigegeben, über welchen im eingebauten Zustand des Retentionsrinnenmoduls 1 Oberflächenwasser
in die Retentionsrinne einfließen kann. Der Einlaufschlitz 5 ist von zwei Einlaufflächen
6,6' eingesäumt, so dass eine größere Einbautiefe der gesamten Anordnung erzielt werden
kann. Die Breite der Einlaufflächen 6,6' gibt dabei die erzielbare Einbautiefe vor.
Die Einlaufflächen 6,6' sind ferner mithilfe von Distanzschrauben 4 miteinander verbunden,
wodurch eine druck- und zugfeste Verbindung der beiden Flächen gewährleistet ist.
Hierdurch ist eine Verschiebung und/oder Verformung des aus den Einlaufflächen 6,6'
gebildeten Einlaufs vermieden.
[0022] Fig. 2 zeigt das Retentionsrinnenmodul 1 aus Fig. 1, wobei diesem ein als Aufsatz
ein Schlitzblech 7 so zugeordnet ist, dass es den Einlauf, an den Einlaufflächen 6,6'
anliegend, vollständig übergreift. Es trägt damit zur Erhöhung der Stabilität der
Anordnung bei, indem es die beiden Einlaufflächen 6,6' zusätzlich gegen die einwirkenden
Kräfte abstützt. Das Schlitzblech 7 ist mithilfe von Ankern 8 mit dem Erdreich verbindbar,
so dass auch eine Verschiebung des Schlitzblechs 7 aus der festgelegten Position über
dem Einlauf nicht erfolgt.
[0023] Dem Retentionsrinnenmodul 1 sind ferner zur Versteifung Versteifungsrippen 10 zugeordnet,
wodurch eine größere Belastbarkeit der Außenflächen erzielt wird. Am stirnseitigen
Abschluss der Retentionsrinne ist dieser eine Stirnwand 11 anverbunden, welche einen
Anschlussstutzen 12 aufweist. Über diesen Anschlussstutzen 12 wird das in der Retentionsrinne
vorgehaltene Wasser langsam an die Kanalisation abgegeben.
[0024] Vorstehend ist somit ein Retentionsrinnenmodul beschrieben, welches in der Aufnahmekapazität
und der Einbautiefe variabel ist und gleichzeitig einen große Einlaufquerschnitt zur
Vermeidung von Verstopfungen aufweist.
B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E
[0025]
- 1
- Rentionsrinnenmodul
- 2, 2'
- Viertelschalen
- 3
- Halbschale
- 4
- Distanzscheibe
- 5
- Einlaufschlitz
- 6, 6'
- Einlaufflächen
- 7
- Schlitzblech
- 8
- Einlauföffnung
- 9
- Anker
- 10
- Versteifungsrippen
- 11
- Stirnwand
- 12
- Anschlussstutzen
1. Retentionsrinnenmodul zur Konstruktion einer Retentionsrinne für eine unterirdische
Speicherung von Oberflächenwasser, wobei das Retentionsrinnenmodul (1) aus Schalenteilen
(2,2',3) zusammengesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenteile wenigstens zwei Viertelschalen (2,2') umfassen, wobei die Viertelschalen
(2,2') im Bereich einer Scheitellinie der Rinnenwandung derart aneinander stoßen,
dass entlang der Scheitellinie ein Einlaufschlitz (5) gebildet ist.
2. Retentionsrinnenmodul gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenteile zwei Viertelschalen (2,2') und eine Halbschale (3) umfassen.
3. Retentionsrinnenmodul gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlaufschlitz (5) durch zwei Einlaufflächen (6,6') begrenzt ist, welche sich
von den Kanten der Viertelschalen (2,2') wenigstens annähernd parallel in das Rinnenäußere
forterstrecken.
4. Retentionsrinnenmodul gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Einlaufflächen (6,6') derart miteinander verbunden, vorzugsweise mithilfe
von Distanzschrauben verschraubt, sind, dass ihre relative Position druck- und zugfest
definiert ist.
5. Retentionsrinnenmodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Einlaufschlitz (5) ein Aufsatz aus Kunststoff oder Metall, insbesondere ein Schlitzblech
(7), derart zugeordnet ist, dass der Einlaufschlitz (5) zumindest weitgehend davon
übergriffen ist.
6. Retentionsrinnenmodul gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Aufsatz (7) zumindest ein Anker (9) so zugeordnet ist, dass eine Verankerung
an dem Rinnenmodul (1) und/oder im Erdreich ermöglicht ist.
7. Retentionsrinnenmodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenteile (2,2',3) mittels einer Nut- und Federverbindung, eines Flanschs
und/oder einer Schraubverbindung miteinander, vorzugsweise lösbar, verbindbar sind.
8. Retentionsrinnenmodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Schalenteile (2,2'3) Versteifungsrippen (10) zur Versteifung
des Rinnenkörpers aufweist.
9. Retentionsrinnenmodul gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Schalenteilen (2,2',3) Erhöhungsstücke einfügbar sind.