[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement, insbesondere für Mantelbauweise, mit
zwei einen Wandraum zwischen sich einschließenden Wandplatten und wenigstens einem
die Wandplatten umbindenden Abstandshalter.
[0002] Ein derartiges Wandelement ist beispielsweise aus der
DE 196 32 528 A1 bekannt, wo die Innenflächen der Wandplatten hinterschnittene Vertiefungen aufweisen
und auch dem als Kunststoff-Spritzgußteil ausgebildeten Abstandshalter plattenförmige
Abschnitte angeordnet sind, welche paßgenau vertikal in die Vertiefungen einsteckbar
sind. Es sind auch schwalbenschwanzförmige Nutenquerschnitte z B. aus der
DE 20 2004 015 083 U1 bekannt.
[0003] Aus der
EP 0 153 660 B1 sind Schalungselemente für Mantelbetonbauweise bekannt, bei welchen an den Innenflächen
der Wandplatten regelmäßige Nutenstrukturen ausgebildet sind, in welche parallele
Stege an Anschlussplatten eines Abstandhalters eingesteckt und verklebt werden können.
Bekannt ist ferner, an den Innenflächen der Wandplatten schwalbenschwanzförmige Vorsprünge
auszubilden, über welche Abstandshalter mit komplementären Aussparungen geschoben
werden können.
[0004] Die
WO 03/097 957 zeigt ein Schalungselement, bei welchem die Innenfläche von Wandplatten ein periodisches
Muster von vertikalen keilförmig hinterschnittenen Fugen aufweisen und die Abstandshalter
an Außenflächen von über ein Mittelteil verbundenen Anschlussplatten vier komplementär
zu den Fugen geformte vertikale durchgehende Halteelemente nebeneinander tragen.
[0005] Die Abstandshalter haben zum einen die Funktion, die beiden Wandplatten zu einem
beim Aufbau einer Wand einheitlich zu handhabenden Schalungselement zu verbinden,
und müssen zum anderen bei Befüllen des hohlen Wandraums mit Frischbeton die Wandplatten
gegen den Druck des eingefüllten Betons zusammenhalten.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zuverlässiges und kostengünstiges
Schalungselement der einleitend genannten Art anzugeben.
[0007] Diese Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die abhängigen Ansprüche enthalten
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
[0008] Durch die von einer Grundplatte des Abstandhalters weg nach außen, d. h. von dem
zwischen den Wandplatten eingeschlossenen Wandraum weg sich verbreiternden Halteelemente
der Haltestrukturen ergibt sich vorteilhafterweise eine stabile Verankerung der Haltestrukturen
in den Gegenstrukturen, wobei bei kontinuierlicher Aufteilung der Halteelemente in
besonders vorteilhafter Weise die Formstabilität sowohl der Halteelemente als auch
der hinterschnittenen Abschnitte der Wandplatten gewahrt werden kann. Vorzugsweise
erweitern sich die Halteelemente mit im wesentlichen ebenen Halteflanken, so dass
im Querschnitt die Halteflanken mit einer Anlageebene der Grundplatte an die Wandplatte
eine Trapezform bilden. Der Neigungswinkel der ebenen Halteflanken gegen die vorzugsweise
ebene Anlagefläche der Grundplatte liegt vorteilhafterweise zwischen 20 und 45 , vorzugsweise
zwischen 25° und 35°. Die Halteflanken können aber auch im Querschnitt gekrümmt verlaufen.
Als Anlagefläche der Anschlussplatte bzw. deren Grundplatte an eine Wandplatte sei
eine typischerweise im wesentlichen ebene nach außen zu der Innenfläche der Wandplatte
hin weisende Einhüllendenfläche der Grundplatte ohne Berücksichtigung der von dieser
abstehenden Haltestrukturen verstanden.
[0009] Durch die von der der Grundplatte abgewandten Stirnseite der Halteelemente her eingebrachten
Vertiefungen in die Halteelemente kann die Menge für die Abstandshalter bzw. die Grundplatten
benötigten Kunststoffs gegenüber einer Ausführungsplattform mit bis zur Stirnfläche
massiven Halteelementen erheblich verringert werden, wobei insbesondere die Materialersparnis
an der Stirnfläche bei der größten Breite der Halteelemente erzielt werden kann. Die
Vertiefungen sind auch spritzgusstechnisch von Vorteil wegen der dadurch verringerbaren
Materialdicke.
[0010] Die die Vertiefungen zeitlich begrenzenden und die Halteflanken bildenden Seitenwände
der Halteelemente können in vorteilhaften Ausführungsformen in ihrem Verlauf von der
Grundplatte weg eine gleichbleibende Wandstärke aufweisen. Die Wandstärke kann aber
auch variieren, insbesondere sich kontinuierlich verjüngen.
[0011] Von besonderem Vorteil ist, in den Vertiefungen zwischen gegenüber liegenden Seitenwänden
Stege vorzugeben, welche die Seitenwände der Halteelemente seitlich abstützen, insbesondere
bei in einer Einschieberichtung mit konstantem Querschnitt verlaufenden Halteelementen.
Derartige vorzugsweise wandförmige Stege können insbesondere an Enden von Halteelementen
und oder als Zwischenwandstege im Verlauf von solchen Halteelementen vorgegeben sein.
[0012] Durchbrüche durch die Grundplatte in Bereichen der Projektion der Halteflanken auf
die Grundplatte sind von besonderem Vorteil für die Herstellung der bevorzugten Ausführungsformen
der Grundplatten als Kunststoff-Spritzgussteile. Die Durchbrüche ermöglichen das Eintauchen
von Formkernen durch die Anlagefläche der Grundplatte in Richtung der Halteflanken.
Insbesondere bei einem gebauten Abstandshalter durch Zusammenfügen wenigstens eines
Mittelteils mit zwei separat gefertigten Anschlussplatten ist vorteilhafterweise für
die Anschlussplatten ein Spritzgusswerkzeug eingesetzt, welches zwei in Richtung der
Flächennormalen der Ebene der Anlagefläche der Grundplatte relativ zueinander verformbare
Gussformhälften aufweist und keine weiteren die Form der Anschlussplatten bestimmende
bewegte Teile benötigt. Durch die Verfahrbarkeit der Gussformhälften in Richtung der
Flächennormalen der Ebene der Anlagefläche der Anschlussplatte an die Wandplatte und
durch den Wegfall weiterer formbestimmende bewegter Gussformteile, wie zum Beispiel
Schieber, ergeben sich vorteilhafterweise kurze Taktzeiten beim Spritzgießen und eine
hohe Standzeit des Spritzgusswekzeugs.
[0013] Erste Formkerne an einer ersten Gussformhälfte der Spritzgussform mit Stirnflächen
für die Halteflanken und zweite Formkerne an einer zweiten Gussformhälfte für die
Vertiefungen tauchen in entgegengesetzter Richtung in den Formraum und bestimmen mit
einander beabstandet gegenüberstehenden Flächen die Wände der Halteelemente. Weitere
Kerne an der zweiten Gussformhälfte tauchen entlang der ersten Formkerne bis zu der
Grundplatte ein.
[0014] Das Prinzip der gegentauchenden Kerne kann vorteilhafterweise auch eingesetzt sein
für Verbindungsstrukturen an der dem Wandraum zu und von den Halteelementen weg weisenden
Seite der Anschlussplatten. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass an einigen
oder mehreren zweiten Kernen für die Vertiefungen Fortsätze vorgesehen sind, welche
am Fußpunkt der Halteelemente an der Grundplatte in Verlängerung der Vertiefungen
Öffnungen in der Grundplatte verursachen und auf der dem Wandraum zugewandten Seite
der Grundplatte mit gegentauchenden Kernen der ersten Gussformhälfte solche Verbindungsstrukturen
definieren.
[0015] Vorteilhafterweise sind eine Mehrzahl von Halteelementen in einer Einschieberichtung
beabstandet aufeinanderfolgend und fluchtend und/oder quer zur Einschieberichtung
beabstandet, vorzugsweise in mehreren parallelen Reihen mit jeweils mehreren Halteelementen
angeordnet. Zwischen in Einschieberichtung aufeinander folgenden Halteelementen sind
vorteilhafterweise in Einschieberichtung verlaufende Zwischenstege, vorzugsweise von
der Grundplatte abstehend vorgesehen. In vorteilhafter Ausführung sind genau drei
Reihen paralleler Reihen von Halteelementen vorgesehen.
[0016] Auf der den Halteelementen abgewandten Seite der Anschlussplatte sind vorteilhafterweise
von der Grundplatte in den Wandraum abstehend aussteifende Stege oder Rippen ausgebildet,
welche seitlich von dem wenigstens einen Mittelteil wegführen. Die aussteifenden Stege
verlaufen vorteilhafterweise vor, nach und/oder zwischen in Einschieberichtung beabstandet
aufeinanderfolgenden Halteelementen auf der gegenüberliegenden Seite der Grundplatte.
[0017] Die Wandplatten bestehen vorteilhafterweise in an sich gebräuchlicher Weise aus wärmeisolierendem
Hartschaum, beispielsweise geschäumtem Polystyrol. Es können auch unterschiedliche
Wandplatten für Innenseite und Außenseite einer Wand vorgesehen sein. Die Gegenstrukturen
können in gleichfalls an sich gebräuchlicher Weise als parallele hinterschnittene
Nuten in der inneren, d. h. der dem Wandraum zuweisenden Fläche der Wandplatten ausgebildet,
wobei das Einschieben der Abstandshalter durch Anschläge an der Wandplatte und/oder
am Abstandshalter begrenzt sein kann.
[0018] Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Abbildungen nach eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Zusammenstellung von Einzelteilen eines Schalungselements,
- Fig. 2
- eine zusammengesetztes Schalungselement in Schrägansicht,
- Fig. 3
- Wandplatten in Schrägansicht von innen und außen,
- Fig. 4
- einen Abstandshalter mit Blick in Wandrichtung,
- Fig. 5
- den Abstandshalter nach Fig. 4 in Draufsicht,
- Fig. 6
- einen Blick auf die Innenfläche einer Anschlussplatte,
- Fig. 7
- einen Schnitt durch eine Anschlussplatte entlang VII-VII von Fig. 6,
- Fig. 8
- einen Schnitt durch eine Anschlussplatte entlang VIII-VIII von Fig. 6
- Fig. 9
- einen Schnitt wie in Fig. 8 mit Spritzgussform
- Fig. 10
- einen Blick auf die Außenfläche einer Anschlussplatte
- Fig. 11
- eine Seitenansicht zu Fig. 10
- Fig. 12
- einen Schnitt XII-XII von Fig. 10
[0019] Fig. 1 zeigt in Schrägansicht eine Zusammenstellung von Teilen einer bevorzugten
Ausführungsform eines Schalungselements nach der Erfindung. Zu Fig. 2 ist das fertig
zusammengebaute Schalungselement in Schrägansicht dargestellt.
[0020] Das Schalungselement nach Fig. 2 ist zusammengesetzt aus zwei Wandplatten WP aus
einem vorzugsweise wärmeisolierendem Hartschaum, insbesondere aus geschäumten Polystyrol.
Es können auch für Innenseite und Außenseite einer Wand Wandplatten unterschiedlicher
Form oder unterschiedlicher Materialien vorgesehen sein. Die beiden Wandplatten sind
im wesentlichen quaderförmig. Die Außenflächen der Wandplatten sind im wesentlichen
eben. An den in Längsrichtung x entgegengesetzten Endflächen der Wandplatten sind
komplementäre Strukturen HS1 bzw. HS2, beispielsweise Nuten bzw. Stege ausgebildet,
über welche in Längsrichtung x aufeinanderfolgende Schalungselemente in Querrichtung
y exakt zueinander ausgerichtet werden können. In entsprechender Weise sind an den
Oberseiten der Wandplatten WP weitere Strukturen VS1 und an den Unterseiten der Wandplatten
in der Skizze nicht sichtbare Strukturen VS 2 ausgebildet, über welche vertikal aufeinanderfolgende
Reihen von Schalungselementen in Querrichtung y und in Längsrichtung x exakt zueinander
ausgerichtet werden können.
[0021] Die Wandplatten WP schließen einen Wandraum WR zwischen sich ein. Die dem Wandraum
zu weisenden Innenflächen IF weisen Gegenstrukturen GS zu Haltestrukturen PS an den
Abstandshaltern auf. Die Gegenstrukturen sind vorzugsweise vertikal verlaufende hinterschnittene
Nuten, in welche die Haltestrukturen der Abstandshalter in z-Richtung von oben einschiebbar
sind, wodurch eine Fixierung der beiden Wandplatten relativ zueinander erfolgt. Die
Einschiebtiefe kann vorteilhafterweise durch einen Anschlag in den Innenflächen IF
der Wandplatten und/oder an den Abstandshaltern erfolgen. Die Gegenstrukturen GS können
vorteilhafterweise in x-Richtung an der Innenfläche kontinuierlich fortgesetzt sein,
so dass die Abstandshalter mit den Haltestrukturen an mehreren Positionen in die Gegenstrukturen
eingeschoben werden können. In anderer Ausführung können auch wenige konkrete Positionen
vorgegeben sein. Die Gegenstrukturen oder sonstige Reliefstrukturen in nicht von Abstandshaltern
belegten Flächenteilen der Innenflächen IF können zur besseren Verankerung der Wandplatten
mit dem in dem Wandraum eingefüllten und aushärtendem Beton dienen. Die Abstandshalter
AH sind ihrerseits zusammengesetzt aus zwei flachen Anschlussplatten AP und einem
diese verbindenden flachen Mittelteil MT. Ein Abstandshalter ist in detaillierter
Darstellung in verschiedenen Ansichten in Fig. 4 und Fig. 5 skizziert.
[0022] Der Abstandshalter enthält zwei über die Haltestrukturen in den Gegenstrukturen der
Wandplatten-Innenflächen mechanisch verankerbare Anschlussplatten AP der in Fig. 3
skizzierten Art und ein Mittelteil MT, welches über Verbindungsstrukturen MV der Anschlussplatten
mit diesen verbindbar ist, z. B. durch Einrasten und/oder vorzugsweise durch Einschieben
in z-Richtung. Vorzugsweise werden zuerst zwei Anschlussplatten und ein Mittelteil
zu einem Abstandshalter verbunden und dieser dann mit den Haltestrukturen in die Gegenstrukturen
der Innenflächen zweier Wandplatten eingeschoben. Durch die aus Anschlussplatten und
Mittelteil gebaute Form des Abstandshalters können die Anschlussplatten auch vor der
Verbindung mit dem Mittelteil in die Gegenstrukturen oder Wandplatten eingeschoben
oder bereits bei der Herstellung der Wandplatten in diese integriert werden, so dass
eine Verbindung zweier Wandplatten durch Einschieben des Mittelteils in die vormontierten
oder integrierten Anschlussplatten erfolgt. Die beiden Anschlussplatten sind vorzugsweise
formidentisch.
[0023] Das Mittelteil bildet einen weitgehend offenen Rahmen mit Vertikalstegen MLS und
Querstegen MQS, wobei in dem obersten Quersteg Aufnahmen BA für Stahlbewehrungen des
Betonwandkerns vorbereitet sind. Das Mittelteil ist vorzugsweise als einstückiges
Kunststoff-Spritzgussteil ausgeführt.
[0024] Die Anschlussplatten sind vorteilhafterweise gleichfalls als einstückige Kunststoff-Spritzgussteile
hergestellt, wobei wesentliche Merkmale der vorliegenden Erfindung insbesondere die
Ausbildung der Anschlussplatten betreffen. Verschiedene, teilweise auch geschnittene
Darstellungen einer Anschlussplatte sind in Fig. 6 bis Fig. 12 skizziert. Die Anschlussplatten
enthalten eine Grundplatte GP, an deren nach außen, d. h. in y-Richtung vom Wandraum
WR weg weisender Außenseite die Haltestrukturen PS angeordnet sind und an deren nach
innen, d. h. zu dem Wandraum WR hin weisender Innenseite die Verbindungsstrukturen
MV zur Verbindung mit dem Mittelteil ausgebildet sind.
[0025] Durch Aussteifungen auf der Innenseite der Grundplatte GP kann die Grundplatte GP
selbst mit in Querrichtung y geringer Wandstärke ausgeführt sein. Im skizzierten Beispiel
ist das Mittelteil MT in Längsrichtung x in der Mitte der Anschlussplatte mit dieser
verbunden. Aussteifungsstege AS erstrecken sich mit abnehmender Höhe über der Grundplatte
von der Mitte in x-Richtung nach außen zu den Rändern der Grundplatte. Solche Aussteifungsstege
sind vorteilhafterweise am oberen und am unteren Rand der Grundplatte und in mehreren
Zwischenpositionen in y-Richtung ausgebildet. Die zu einer x-y-Ebene parallel verlaufenden
Aussteifungsstege AS sind vorteilhafterweise mit einem in einer y-z-Ebene liegenden
vertikalen, Mittelsteg MS verbunden. Der Mittelsteg MS besteht in dem skizzierten
bevorzugten Beispiel aus mehreren in z-Richtung verlaufenden Stegabschnitten, welche
im Bereich der Verbindungsstrukturen voneinander beabstandet sind.
[0026] Die Grundplatte GP ist nicht notwendigerweise, aber vorzugsweise eben und bestimmt
mit ihrer Außenseite eine ebene Anlagefläche AE zwischen Anschlussplatte AP und Innenfläche
IP einer Wandplatte. Eine fiktive Ebene AE sei auch bei nicht ebener Außenseite der
Grundplatte als mittlere Anlagefläche angenommen. Die Außenfläche kann insbesondere
auch im Ausgangszustand mit den seitlichen Randbereichen zum Wandraum hin gewölbt
sein, so dass beim Einschieben der Haltestrukturen in die Gegenstrukturen der ebenen
Innenwandfläche der Wandplatte eine Verbiegung der Grundplatte und eine elastische
Vorspannung an den Randbereichen entsteht.
[0027] Die Haltestrukturen an der Außenseite der Grundplatte enthalten eine Mehrzahl von
Halteelementen, welche in drei in Einschieberichtung z verlaufenden, in Längsrichtung
x voneinander beabstandeten Reihen mit jeweils mehreren, im Beispielsfall fünf Halteelementen
regelmäßig angeordnet sind. Die Zahl von genau drei Reihen von Halteelementen ist
besonders vorteilhaft bezüglich einer festen Verankerung der Anschlussplatten in den
Innenflächen der Wandplatten bei gleichzeitig geringer Schwächung des Wandplattenmaterials
bei den Hinterschneidungen.
[0028] Ferner kann in vorteilhafter Weiterbildung ein Abstandshalter an der Stoßstelle zweier
in Längsrichtung aufeinander folgenden Wandplatten mit der mittleren Reihe von Halteelementen
in eine je zur Hälfte von beiden Wandplatten gebildeten hinterschnittene Nut eingreifen,
wofür an den Wandplatten in Längsrichtung endständig an der Platteninnenfläche jeweils
ein halber Querschnitt einer solchen Nut ausgebildet ist.
[0029] Die Halteelemente sind ausgehend von einem Fußbereich FB an der Grundplatte GP von
dieser weg nach außen führend durch auseinander strebende Halteflanken HF in Richtung
einer von der Grundplatte beabstandeten Stirnfläche SF verbreitert. Die Halteflanken
HF liegen an korrespondierenden Gegenflanken der hinterschnittenen Nuten der Gegenstrukturen
an und stützen die Anschlussplatten gegen Auszehen der Haltestrukturen aus den Gegenhaltestrukturen
ab.
[0030] Die Halteflanken bilden im skizzierten bevorzugten Beispiel ebene Flächen, welche
gegen die ebene Anlagefläche AE um einen Winkel WH zwischen 45° und 75°, vorzugsweise
55° und 65° geneigt sind. In der Draufsicht nach Fig. 7 und Fig. 8 bilden die Halteflanken
der Außenkontur des Querschnitts der Halteelemente Seitenkanten einer Trapezform.
Die Halteflanken können auch gekrümmt verlaufen.
[0031] In den Halteelementen sind von der Stirnfläche SF her, an welcher die Halteelemente
die größte Ausdehnung in Längsrichtung x besitzen, Vertiefungen VT ausgebildet, welche
bis zu dem Fußbereich der Halteelemente an der Grundplatte reichen können. Die Wandstärke
der Wände EW der Halteelemente zwischen den Vertiefungen und den Halteflanken kann
vorteilhafterweise weitgehend konstant sein, kann aber auch vom Fußbereich zur Stirnfläche
hin abnehmen. Die Halteflanken eines Halteelements verlaufen vorzugsweise in Einschieberichtung
z im Querschnitt gleichbleibend über die Höhe des Halteelements in z-Richtung. Die
mehreren Halteelemente einer Reihe weisen in z-Richtung fluchtende Halteflanken auf.
[0032] Eine vorteilhaft geringe Wandstärke für die Seitenwände EW kann insbesondere dann
gewählt werden, wenn zwischen gegenüber liegenden Seitenwänden eines Halteelements
aussteifende Stegwände SV ausgebildet sind, welche ein Umbiegen der Wände EW mit den
Halteflanken unter der Einwirkung ausziehender Kräfte, z. B. durch statischen Druck
eingefüllten Frischbetons, verhindern. Im skizzierten bevorzugten Beispiel weisen
die Halteelemente an ihren oberen und unteren Enden jeweils solche Stegwände SV auf.
Eine oder mehrere solche Stegwände können je nach Höhe der Halteelemente in z-Richtung
an Zwischenpositionen vorgesehen sein.
[0033] Zwischen in einer Reihe in z-Richtung aufeinanderfolgenden Halteelementen können
vorteilhafterweise in einer y-z-Ebene im Fußbereich der Halteelemente verlaufende
Zwischenstege ZS ausgebildet sein. Die Zwischenstege ZS sind vorzugsweise mit oberen
und/oder unteren Stegwänden SV eines Halteelements verbunden. Am oberen und unteren
Ende der Grundplatte sind entsprechend ausgerichtete Endstege ES vorgesehen.
[0034] Die Grundplatte GP weist in Bereichen der Projektion der Halteflanken HF auf die
Anlageebene AE Durchbrüche DU auf. Diese Durchbrüche sind von besonderem Vorteil für
die Herstellung einer Anschlussplatte als Kunststoff-Spritzgussteil in einer Spritzgussform.
Die Durchbrüche ermöglichen die Vorgabe der Halteflanken an Endflächen von durch die
Grundplatte von deren Innenseite her durchtauchenden Formkernen. In Verbindung mit
von der Außenseite der Anschlussplatte in der Gussform gegentauchenden Formkernen
kann vorteilhafterweise eine Gussform eingesetzt werden, welche in der Skizze nach
Fig. 9 in einem Fig. 8 entsprechenden Schritt durch eine Anschlussplatte schematisch
dargestellt ist.
[0035] Die Form besteht aus zwei Formhälften FI und FA, welche im wesentlichen in Richtung
der Flächennormalen der ebenen Anlagefläche AE, d. h. in y-Richtung zum Öffnen und
Schließen der Gussform relativ zueinander verfahren werden können. Da die Anschlussplatte
in dieser Verfahrrichtung ihre geringste Abmessung aufweist, ergibt sich ein besonders
kurzer Verfahrweg, was eine niedrige Taktzeit begünstigt.
[0036] Über die Durchbrüche DU in der Grundplatte GP ragen Formkerne FH der auf der Innenseite
der Grundplatte liegenden ersten Formhälfte FI auf die Außenseite der Grundplatte
und bestimmen dort die Form der Halteflanken HF. Zwischen diesen ersten Formkernen
FH und zweiten Formkernen FV an der zweiten Formhälfte FA sind die Seitenwände der
Halteelemente ausgebildet. Weitere Formkerne FZ an der zweiten Formhälfte FA tauchen
zwischen jeweils zwei ersten Formkernen FH bis zur Grundplatte GP ein.
[0037] Das Prinzip gegentauchender Formkerne ist im skizzierten Beispiel auch vorteilhaft
eingesetzt für die Ausbildung der Verbindungsstruktur MV zum Mittelteil. Hierfür sind
Formkerne FV-M zur Erzeugung der Vertiefung VT in Halteelementen der mittleren Reihe
an der auf der Außenseite der Grundplatte GP liegenden Formhälfte FA durch die Grundplatte
hindurch durch Fortsätze FS verlängert und erzeugen Durchbrüche SC am Boden der Vertiefung
VT von im Beispiel einigen, aber nicht allen Halteelementen der mittleren Reihe. Zwischen
der ersten Formhälfte und dem Fortsatz FS werden die Verbindungsstrukturen MV mit
eine hinterschnittene Führungsnut NU für das Mittelteil bildenden Vorsprüngen VS an
zwei von der Grundplatte abstehenden Wandabschnitte WN ausgebildet. Die Enden der
Wandabschnitte WN in z-Richtung sind über eine Querwand QW untereinander und mit dem
mittleren Steg MS verbunden. Die hinterschnittene Führungsnut begünstigt eine vorteilhafte
Spritzgussform für das Mittelteil.
[0038] Die hinterschnittene Nut und die vertikalen Stegabschnitte MS definieren eine Führung
für das Mittelteil, welches durch Einschieben in diese Führungen in z-Richtung die
beiden Wandplatten miteinander verbindet und mit diesen den Abstandshalter bildet.
[0039] Eine Abwandlung der Verbindungsstrukturen sieht vor, dass zwischen den Wandabschnitten
WV der mittlere Steg in z-Richtung durchgeführt ist, wofür der Fortsatz FS in zwei
den Steg zwischen sich einschließende flache Fortsätze unterteilt ist, welche bis
zu den Vorsprüngen in y-Richtung reichen und mit einem die Nut bildenden gegentauchenden
Formkern an der ersten Formhälfte kooperieren.
[0040] Die übrigen Kernformen an den beiden Formhälften betreffen keine Hinterschneidungen
und sind als Standardfälle von Spritzgussformen ohne weiteres aus den Skizzen ableitbar
und daher nicht weiter im Detail erläutert. Die durch die Grundplatte hindurchtauchenden
Formkerne FH und FS ermöglichen vorteilhafterweise die Ausführung beider Formhälften
mit bezüglich der jeweiligen Formhälfte feststehenden Formkernen und dem Verzicht
auf die Form der Anschlussplatte bestimmende relativ zu beiden Formhälften zu bewegende
Kerne als Schieber oder dergleichen.
[0041] Fig. 10 zeigt eine Ansicht einer Anschlussplatte mit Blickrichtung auf die vom Wandraum
WR weg nach außen weisende Fläche mit den Halteelementen. Die Blickrichtung der Fig.
10 bietet den Blick in die Vertiefungen VT und durch die Durchbrüche SC in der Grundplatte
GP hindurch auf die Vorsprünge der Verbindungsstrukturen MV mit der Nut NU.
[0042] Fig. 11 zeigt eine Anschlussplatte mit Blick in x-Richtung von der Seite, Fig. 12
eine Schnittansicht entsprechend der mehrfach gestuften Schnittlinie XII-XII in Fig.
10, welcher weiter den Aufbau der bevorzugten Ausführungsform der Anschlussplatte
zeigt.
[0043] Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren
Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
1. Schalungselement, insbesondere für Mantelbetonbauweise, mit zwei einen Wandraum zwischen
sich einschließenden Wandplatten und wenigstens einen die Wandplatten verbindenden
Abstandshalter, welcher zwei Anschlussplatten und wenigstens ein diese verbindendes
Mittelteil enthält, wobei die Anschlussplatten mit von einer Grundplatte nach außen
vom Wandraum weg weisenden Haltestrukturen in hinterschnittene komplementäre Gegenstrukturen
in den Innenflächen der Wandplatten eingreifen, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestrukturen (HS) Halteelemente aufweisen, welche sich von einem Fußbereich
(FB) an der Grundplatte von dieser weg mit seitlich auseinanderstrebenden Halteflanken
(HF) in Richtung einer von der Grundplatte (GP), abgewandten Stirnseite (SF) verbreitern,
und
dass die Halteelemente von der Stirnseite (SF) her wenigstens eine Vertiefung (VT)
zwischen die Halteflanken (HF) bildenden Seitenwänden (EW) aufweisen, und/oder
dass die Grundplatte in Bereichen der Projektion der Halteflanken (HF) auf die Grundplatte
(GP) Durchbrüche (DU) aufweist.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestrukturen in einer Einschieberichtung (z) parallel zur Innenfläche (IF)
der Wandplatte (WP) in die Gegenstrukturen einschiebbar sind.
3. Schalungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente einen in Einschieberichtung gleichbleibenden Querschnitt aufweisen.
4. Schalungselement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere in Einschieberichtung aufeinander folgende Halteelemente zueinander beabstandet
und in Einschieberichtung miteinander fluchtend angeordnet sind.
5. Schalungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen in Einschieberichtung beabstandet aufeinander folgenden Halteelementen einer
Reihe von der Grundplatte abstehende Zwischenstege (ZS) angeordnet sind.
6. Schalungselement nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Halteelemente quer zur Einschieberichtung beabstandet angeordnet sind.
7. Schalungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Halteelemente in mehreren, vorzugsweise drei parallelen Reihen angeordnet sind.
8. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7,dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (VT) bis zum Fußbereich eines Halteelements reicht.
9. Schalungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung in wenigstens einen Durchbruch (SC) durch die Grundplatte (GP) im
Fußbereich (FB) des Halteelements mündet.
10. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (EW) der Halteelemente über ihren zumindest überwiegenden Verlauf
eine im wesentlichen konstante Wandstärke aufweisen.
11. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vertiefung (VT) wenigstens eine quer zur Einschieberichtung verlaufende Stegwand
zwischen gegenüber liegenden Seitenwänden (EW) eines Halteelements ausgebildet ist.
12. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandshalter aus separat vorgefertigten Anschlussplatten (AP) und das Mittelteil
(MT) zusammengebaut ist.
13. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausdehnung des Mittelteils in Längsrichtung (X) der Wandplatten kleiner ist als
die Breite der Anschlussplatten, vorzugsweise kleiner als die Ausdehnung eines Halteelements
in Längsrichtung.
14. Schalungselement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Grundplatte einer Anschlusssplatte auf der dem Wandraum zugewandten Seite von
einem Mittelsteg (MS) seitlich weg führende Aussteifungsstege (AS) aufweist.
15. Schalungselement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussteifungsstege in Einschieberichtung (z) gegen die Halteelemente versetzt
angeordnet sind.
16. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussplatten (AP) als Kunststoff-Spritzgussteile ausgebildet sind.
17. Schalungselement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussplatten mit einem in Richtung der Flächennormale der Grundplatte zu
öffnenden und zu schließenden zweiteiligen Spritzgusswerkzeug (FI, FA) ohne relativ
zu beiden Formhälften bewegliche, die Form der Anschlussplatte bestimmende Werkzeugteile
herstellbar sind.