[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit einem zumindest einen elektrischen
Leiter aufweisenden Kabel, wobei ein Kontaktbereich des Steckverbinders durch zumindest
einen elektrischen Leiter des Kabels gebildet ist, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes
des Patentanspruches 1.
[0002] Aus der
DE 199 48 037 A1 ist ein Steckverbinder bekannt, bei dem ein Endbereich eines Kabels, welches zumindest
einen elektrischen Leiter aufweist, in einem Kunststoffgehäuse festgelegt ist. Gleichzeitig
ist auch der freigelegte elektrische Leiter zumindest teilweise in dem Kunststoffgehäuse
festgelegt, um einen Kontaktbereich für einen Kontaktpartner eines Gegensteckverbinders
zu bilden. Hiermit wird das Ziel erreicht, dass der Endbereich des elektrischen Leiters
den Kontaktpartner bildet, ohne dass ein in sonst üblicher Weise zusätzlicher Kontaktpartner
am Endbereich des elektrischen Leiters angeordnet werden muss. Diese Konstruktion
weist grundsätzlich einen vereinfachten Aufbau eines solchen Steckverbinders auf,
hat aber darüber hinaus Nachteile. Bei Herstellung des Kunststoffgehäuses mit dem
darin angeordneten Kabel und dem Endbereich des freigelegen elektrischen Leiters ist
eine große Präzision erforderlich, da insbesondere das freigelegte Ende des elektrischen
Leiters zum einen sicher in dem Kunststoffgehäuse gehalten werden muss, gleichzeitig
aber einen ausreichend großen Bereich freiliegend aufweisen muss, um die elektrische
Kontaktierung mit dem Gegensteckverbinder sicher zu stellen. Gerade bei der Serienherstellung
von solchen Steckverbindern ist dies mit einem hohen Kostenaufwand auf Grund der präzisen
Werkzeugfertigung, des eigentlichen Herstellungsprozesses und der anschließenden Qualitätskontrolle
verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Steckverbinder, ausgehend
von dem geschilderten Stand der Technik, bereitzustellen, der die erwähnten Nachteile
vermeidet und der konstruktiv einfacher gestaltet ist, was wiederum zu Kostenvorteilen
führen soll.
[0004] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der zumindest eine elektrische Leiter stirnseitig
um das Trägerelement herum angeordnet und festgelegt ist. Diese Anordnung bietet den
Vorteil, dass das Trägerelement unabhängig von dem Kabel und dem elektrischen Leiter
hergestellt werden kann und der zumindest eine elektrische Leiter erst dann an dem
Trägerelement angeordnet und festgelegt wird, nachdem ein entsprechender Abisoliervorgang
zwecks Freilegung des elektrischen Leiters stattgefunden hat. Die Anordnung des elektrischen
Leiters um das Trägerelement herum bietet auch den Vorteil, dass Verkantungen beim
Zusammensetzen des Steckverbinders mit seinem Gegensteckverbinder vermieden werden,
da dadurch ein geschlossener Kontaktierungsbereich entsteht und die Stirnseite des
elektrischen Leiters nicht in den Kontaktbereich mit dem Gegensteckverbinder hineinragt.
So werden insbesondere Ausfransungen bei elektrischen Leitern, die aus einem Litzenmaterial
bestehen, wirksam vermieden.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung weist das Trägerelement einen Aufnahmebereich zur
Festlegung des zumindest einen elektrischen Leiters und einen Abstützbereich zur Festlegung
des Kabels auf. Damit sind die Bereiche, die für die Abstützung des Kabels an dem
Trägerelement und der Festlegung des zumindest einen elektrischen Leiters an dem Trägerelement
erforderlich sind, voneinander getrennt, wobei das Trägerelement seine einteilig Form
beibehält, aber gegebenenfalls auch zusammensetzbar zweiteilig oder mehrteilig ausgestaltet
sein kann. Damit lassen sich die beiden Bereiche hinsichtlich ihrer Funktion bei gleichzeitig
kostengünstiger Herstellung optimieren, insbesondere dann, wenn das Trägerelement
in besonders vorteilhafter Weise als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet ist.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung ist der Aufnahmebereich zur Festlegung des zumindest
einen elektrischen Leiters gegenüber dem Abstützbereich zur Festlegung des Kabels
dicker ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass der Aufnahmebereich zur Festlegung
des zumindest einen elektrischen Leiters stabil genug ausgebildet werden kann, um
mit einem Gegensteckverbinder kontaktiert zu werden, wobei gleichzeitig die erforderlich
Steifheit gewährleistet ist. Wird als Kabel beispielsweise ein Rundkabel mit mehreren
Einzelleitern verwendet, ist es von Vorteil, wenn de Abstützbereich dünner ausgebildet
ist als der Aufnahmebereich, um eine kompakte Bauweise des Steckverbinders zu erzielen.
Insbesondere sind die geometrischen Verhältnisse so aufeinander abgestimmt, dass die
Dicke (oder auch der Durchmesser) des Trägerelementes im Aufnahmebereich in etwa gleich
ist der Dicke (oder des Durchmessers) des Trägerelementes im Abstützbereich.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, aus
denen entsprechende Vorteile resultieren.
[0009] Ein Ausführungsbeispiels eines Steckverbinders, auf das die Erfindung jedoch nicht
beschränkt ist, ist im Folgenden beschrieben und anhand der Figuren erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Figur 1:
- einen fertig konfektionierten Steckverbinder,
- Figur 2:
- das Ende eines Kabels, vorbereitet für die Montage auf einem Trägerelement,
- Figur 3:
- Ansichten eines Trägerelementes ohne montiertes Kabel,
- Figur 4:
- Ansichten eines Trägerelementes mit montiertem Kabel.
[0011] Die Figur 1 zeigt, soweit im Einzelnen dargestellt, einen fertig konfektionierten
Steckverbinder 1, der im Endbereich eines Kabels 2 angeordnet ist. Das Kabel 2 ist
als Rundkabel mit mehreren Einzelleitern 3 ausgebildet, wobei innerhalb eines jeden
einzelnen Leiters 3 ein elektrischer Leiter 4, beispielsweise ein Litzenleiter, angeordnet
ist. Neben ein- oder mehradrigen Rundkabeln kommen auch ein- oder mehrspurige Flachbandkabel
oder dergleichen in Betracht. Im Endbereich des Kabels 2 ist ein Trägerelement 5 angeordnet,
wobei erkennbar ist, dass die mehreren elektrische Leiter 4 stirnseitig um das Trägerelement
5 herum angeordnet und festgelegt sind. Diese Anordnung kann manuell oder automatisiert
hergestellt werden.
[0012] Figur 2 zeigt das Ende des Kabels 2 gemäß Figur 1, vorbereitet für die Montage auf
dem Trägerelement 5. Die elektrischen Leiter 4 der jeweiligen Einzelleiter 3 des Kabels
2 werden endseitig freigelegt, d.h. abisoliert, indem die Ummantelung der Einzelleiter
3 entfernt werden. Anschließend erfolgt eine Ausrichtung der mehreren Einzelleiter
3, damit diese an dem Trägerelement 5 gemäß Figur 1 festgelegt werden können. Die
Enden der elektrischen Leiter 4 sind nach ihrer Abisolierung blank, können (müssen
aber nicht) verdrillt, verzinnt, mit eine Aderendhülse versehen oder dergleichen,
werden. Auf Grund der Flexibilität der elektrischen Leiter 4, wie sie in Figur 2 dargestellt
sind und aus dem Endbereich des Kabels 2 herausragen, ist es ohne Weiteres möglich,
den derart vorbereiteten Endbereich mit dem Trägerelement 5 zu versehen. Alternativ
dazu ist es denkbar, dass die elektrischen Leiter 4 nach ihrer Abisolierung noch weitestgehend
gerade ausgerichtet sind und erst danach stirnseitig um das Trägerelement 5 herum
angeordnet und festgelegt werden. Auch dieser Vorgang kann manuell oder automatisiert
erfolgen.
[0013] Figur 3 zeigt verschiedene Ansichten (dreidimensional und im Schnitt) des Trägerelementes
5, wobei hier das Kabel 2 noch nicht montiert ist. Es ist erkennbar, dass das Trägerelement
5 einen Aufnahmebereich 6 für die freigelegten Enden der elektrischen Leiter 4 aufweist
und weiterhin einen Abstützbereich 7 aufweist, an dem das Kabel 2, insbesondere dessen
Außenmantel, festgelegt werden kann. Wird das Kabel 2 im Bereich des Abstützbereiches
7 des Trägerelementes 5 an diesem festgelegt, ist damit gleichzeitig eine Zugentlastung
realisiert. Weiter ist erkennbar, dass das Trägerelement 5 mehrere Rippen 8 aufweist,
die als Abstandshalter zwischen zwei elektrischen Leitern 4 ausgebildet sind und die
gleichzeitig der Führung dienen. Der Abstand zwischen zwei Rippen 8 ist in vorteilhafter
Weise so gewählt, dass er geringfügig kleiner ist als der Durchmesser oder die Breite
eines elektrischen Leiters 4, so dass dieser zwischen zwei Rippen 8 eingeklemmt wird.
Weiterhin weist das Trägerelement 5 zumindest eine Öffnung 9 zur Aufnahme des Endes
de zumindest einen elektrischen Leiters 4 auf, wobei die axiale Ausrichtung der Öffnung
9 und die Längsachse des Kabels 2 (bzw. der elektrischen Leiter 4) im Abstützbereich
7 voneinander abweichen. Damit werden die Enden der elektrischen Leiter 4 wirksam
an dem Trägerelement 5 festgelegt und vermieden, dass diese das Zusammenstecken oder
Trennen des Steckverbinders mit seinem Gegensteckverbinder behindern.
[0014] Figur 4 zeigt verschiedene Ansichten des Trägerelementes 5 mit montiertem Kabel 2
und an dem Trägerelement 5 festgelegten elektrischen Leitern 4. In der unteren Darstellung
der Figur 4 ist erkennbar, dass das Kabel 2 mit seinem Endbereich an dem Abstützbereich
7 des Trägerelementes 5 festgelegt ist. Im Weiteren verlaufen aus den Einzelleitern
3 heraus die elektrischen Leiter 4 zwischen den Rippen 8 des Trägerelementes 5 und
sind stirnseitig um das Trägerelement 5 herum angeordnet und in den Öffnungen 9 festgelegt
(s. mittlere Darstellung der Figur 4, Schnitt A-A der unteren Darstellung der Figur
4). Gleiches gilt für die obere Ansicht der Figur 4. Schließlich ist in Figur 4 noch
ein schematisch dargestellter Gegensteckverbinder 10 mit Kontaktpartnern 11 dargestellt,
wobei die Anzahl der elektrischen Leiter 4 des Steckverbinders 1 der Anzahl der Kontaktpartner
11 des Gegensteckverbinders 10 entspricht. Werden Steckverbinder 1 und Gegensteckverbinder
10 zusammen gebracht, ist es von Vorteil, wenn diese beiden Verbinder 1, 10 unter
Vorspannung zusammen gebracht werden, um die erforderlichen Kontaktkräfte aufzubringen
und zu halten. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Gegensteckverbinder 10 ebenfalls
so gestaltet sein kann, wie der Steckverbinder 1, also dass er ebenfalls keinen Kontaktpartner
aufweisen muss, der am Ende des elektrischen Leiters angeordnet ist, sondern dass
der Endbereich des elektrischen Leiters den Kontaktpartner selber bildet. Außerdem
sei noch zu erwähnen, dass der Steckverbinder 1 als Stecker ausgebildet ist und der
Gegensteckverbinder 10 in analoger Weise zu dem Steckverbinder 1 ausgebildet sein
kann. Das bedeutet, dass bei diesem Gegensteckverbinder das Trägerelement 5 in negativer
Form zu dem Trägerelement 5 des Steckverbinders 1 ausgebildet ist, in Bezug auf das
Trägerelement 5 in den Figuren 1 bis 4 also einen U-förmigen Querschnitt aufweist,
bei dem der zumindest eine elektrische Leiter innerhalb dieses Trägerelementes um
oder innerhalb der U-Form herum angeordnet und festgelegt ist.
[0015] Insgesamt bietet der erfindungsgemäße Steckverbinder 1, ausgebildet als Stecker oder
als Buchse, den Vorteil, dass keine zusätzlichen Kontaktpartner erforderlich sind,
da die elektrischen Leiter deren Funktion übernehmen. Außerdem bietet die Anordnung
der elektrischen Leiter um das Trägerelement herum oder innerhalb des Trägerelementes
den Vorteil der einfachen Konstruktion und Herstellung, die manuell oder automatisierbar
ausführbar ist.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1.
- Steckverbinder
- 2.
- Kabel
- 3.
- Einzelleiter
- 4.
- elektrischer Leiter
- 5.
- Trägerelement
- 6.
- Aufnahmebereich
- 7.
- Abstützbereich
- 8.
- Rippen
- 9.
- Öffnung
- 10.
- Gegensteckverbinder
- 11.
- Kontaktpartner
1. Steckverbinder (1) mit einem zumindest einen elektrischen Leiter (4) aufweisenden
Kabel (2), wobei ein Endbereich des elektrischen Leiters (4) einen Kontaktbereich
für einen Kontaktpartner (11) eines Gegensteckverbinders (10) bildet und das Kabel
(2) an einem Trägerelement (5) festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine elektrische Leiter (4) stirnseitig um das Trägerelement (5) herum
angeordnet und festgelegt ist.
2. Steckverbinder (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (5) einen Aufnahmebereich (6) zur Festlegung des zumindest einen
elektrischen Leiters (4) und einen Abstützbereich (7) zur Festlegung des Kabels (2)
aufweist.
3. Steckverbinder (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (6) zur Festlegung des zumindest einen elektrischen Leiters (4)
gegenüber dem Abstützbereich (7) zur Festlegung des Kabels (2) dicker ausgebildet
ist.
4. Steckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (5) eine Öffnung (9) zur Aufnahme des Endes des zumindest einen
elektrischen Leiters (4) aufweist, wobei die axiale Ausrichtung der Öffnung (9) und
die Längsachse des Kabels (2) im Abstützbereich (7) voneinander abweichen.
5. Steckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (5) mehrere Rippen (8) aufweist, die als Abstandshalter zwischen
zwei elektrischen Leitern (4) ausgebildet sind.
6. Steckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckverbinder (1) zusammen mit dem Gegensteckverbinder (10) unter Vorspannung
zusammenbringbar ist.
7. Steckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich des Kabels (2) fest mit dem Abstützbereich (7) des Trägerelementes
(5) für eine Zugentlastung verbunden oder verbindbar ist.
8. Steckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (5) als Kunststoffspritzgußteil ausgebildet ist.