[0001] Die Erfindung betrifft eine Zündkerze mit einem Körper, einer Mittelelektrode und
wenigstens einer Körperelektrode, die dazwischen einen Entladungsspalt für den Zündfunken
bilden, sowie Verfahren zur Herstellung einer derartigen Zündkerze.
[0002] Es ist bekannt, bei einer Zündkerze mit einem Körper, einer Mittelelektrode und wenigstens
einer Körperelektrode, die dazwischen einen Entladungsspalt für den Zündfunken bilden,
die Mittelelektrode und die Körperelektrode mit Edelmetallarmierungen jeweils zu versehen.
[0003] Hierbei besteht das Bestreben darin, eine hohe Laufleistung durch die Edelmetallarmierungen
zu erreichen, die aus Platinlegierungen oder Iridiumlegierungen bestehen können.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demgegenüber darin, die Lebensdauer
und Laufleistung einer derartigen Zündkerze zu erhöhen.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Edelmetallarmierungen
der Körperelektrode und der Mittelelektrode eine Überdeckung, d.h. ein Maß an gegenüberstehender
Anordnung der Edelmetallflächen haben, das gegebenenfalls bezogen auf die kleinere
Edelmetallfläche wenigstens 90 % vorzugsweise wenigstens 92 % beträgt.
[0006] Versuche haben ergeben, dass bei einer Edelmetallüberdeckung, die diesem Maß nicht
genügt, ein frühzeitiger Ausfall der Zündkerze auftreten kann und die geforderte Lebensdauer
nicht erfüllt wird. Erst durch das erfindungsgemäß vorgesehene Maß an Überdeckung
wird die Edelmetallarmierung der Elektrode optimal genutzt und ergibt sich eine lange
Laufzeit und Lebensdauer der Zündkerze.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Zündkerze sind somit die Edelmetallarmierungen an der Mittelelektrode
und der Körperelektrode so zueinander angeordnet, dass diese den Entladespalt für
den Zündfunken bilden, der so gestaltet ist, dass sich ein elektrischer Funken ausbilden
kann. Dabei ist dafür gesorgt, dass die beiden Edelmetallarmierungen der Mittel- und
Körperelektroden derart gegenüberstehen, dass sich die Funkenaustrittsfläche der Mittelelektrode
und die Funkenauftrittsfläche der Körperelektrode in Richtung der Funkenentladung
präzise so gegenüberstehen, dass sich die beiden Edelmetalloberflächen der Mittel-
und Körperelektroden um wenigstens 90 % vorzugsweise wenigstens 92 % überdecken.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen
Zündkerze nach dem Patentanspruch 3.
[0009] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der Patentansprüche 4 bis 6.
[0010] Bei Zündkerzen mit einem Körper, einer Mittelelektrode und wenigstens einer Körperelektrode,
ist nach dem Einschrauben der Zündkerze über das an der Körperelektrode vorgesehene
Gewinde die Position des Zündkerzengewindeanschnittes nicht der Position der Körperelektrode
zugeordnet, d.h. ist die Lage der Körperelektrode nach dem Einschrauben jeweils verschieden,
so dass beispielsweise bei dem Einsatz der Zündkerze bei strahlgeführten Direkteinspritzsystemen
der Zugang der Funkenstrecke zum Einspritzstrahl verdeckt sein kann. Weiterhin besteht
keine Zuordnung des Gewindeanschnittes des Zündkerzenkörpers, d.h. des Bolzengewindes
zur Zylinderkopfbohrung, d.h. des Muttergewindes. Es ist beim Zündkerzeneinbau keine
gezielte Position der Körperelektrode erreichbar, so dass die Stellung der Körperelektrode
im Brennraum zufällig ist.
[0011] Durch die Erfindung soll daher weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer Zündkerze
angegeben werden, bei der es möglich ist, die Position der Körperelektrode zum Gewindeanschnitt
exakt festzulegen, derart, dass die Körperelektrode der Zündkerze in eine gewünschte
Position im Brennraum des Motors gebracht werden kann.
[0012] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren gelöst, dass im Anspruch
7 angegeben ist.
[0013] Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel dieses Verfahrens ist Gegenstand des
Anspruchs 8.
[0014] Es ist Vorraussetzung für den Einsatz der erfindungsgemäßen Zündkerze mit genauer
Positionierung der Körperelektrode im Brennraum, dass der Anschnitt des Muttergewindes
im Zylinderkopf exakt definiert ist.
[0015] Das Anbringen der Körperelektrode am Zündkerzenkörper erfolgt gemäß der Erfindung
nach dem Anfertigen des Einschraubgewindes, wobei für das positionsgenauer Schweißen
der Körperelektrode die Form und die Lage des Gewindeprofils als Bezug genutzt wird.
[0016] Dabei wird der Körper am äußeren Dichtsitz lose angeschlagen und wird mit einer Drehbewegung
das Gewindeprofil des Körpers in einem definierten Messfenster in die gewünschte Position
gebracht. Das Ausrichten, Einstellen und die Positionierung des Körpers wird mittels
eines optischen Messsystems überwacht, so dass dadurch ein definierter Abstand des
äußeren Dichtsitzes zum Gewindeprofil sichergestellt wird.
[0017] Nach der Positionierung des Körpers wird die Körperelektrode auf die Stirnseite des
Körpers aufgeschweißt, mit anschließenden Weiterbearbeitungen entgratet, geprägt,
vernickelt und ggf. edelmetallarmiert. Die Körperelektrode wird dann gebogen und der
Isolator wird montiert.
[0018] Durch die positionsgenaue Fertigung des Zylinderkopfgewindes mit definiertem Gewindeanschnitt
wird eine exakte Positionierung der Körperelektrode im Brennraum des Motors sichergestellt.
[0019] Durch eine Veränderung der Position des Gewindeanschnittes des Zylinderkopfmuttergewindes
ist darüber hinaus eine bestmögliche individuelle Stellung der Körperelektrode im
Brennraum möglich.
[0020] Bei Zündkerzen mit einem Körper, einer Mittelelektrode und wenigstens einer Körperelektrode,
die dazwischen einen Entladspalt für den Zündfunken bilden, ist weiterhin bisher die
Gesamttoleranz des Abstandes vom Körperaußendichtsitz zur Funkenstrecke, d.h. des
Vorstehmaßes groß, so dass ein gezielter Einbau, der hauptsächlich beim Einsatz bei
strahlgeführten Direkteinspritzsystemen erforderlich ist, nicht gewährleistet ist.
[0021] Durch die Erfindung soll weiterhin erreicht werden, dass die Einbautoleranz des Elektrodenmaßes
so klein wie möglich ist.
[0022] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das Verfahren gelöst, das im Anspruch
9 angegeben ist.
[0023] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der Ansprüche 10 und 11.
[0024] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit die Toleranz der Funkenlage eingeengt,
so dass eine exakte Position der Funkenstrecke im Brennraum sichergestellt ist. Dabei
wird die Zündkerze so ausgebildet, dass die Maß- und Toleranzgenauigkeit zwischen
dem äußeren Dichtsitz und der Mittelelektrodenspitze minimal ist.
[0025] Beim Einsatz von strahlgeführten Verbrennungsverfahren bei direkteinspritzenden Ottomotoren
ist somit eine sichere Entflammung im Aufenthaltsbereich des Kraftstoffnebels möglich.
Dabei ist die Funkenstrecke der Zündkerze in dieser engen Zone des Kraftstoffnebels
zu platzieren. Für eine stabile Entflammung bestehen hohe Anforderungen an die Strahlstabilität
sowie die Funkenstreckenpositionierung. Da bei marktüblichen Zündkerzen die Fertigungstoleranz
des Elektrodenvorstehmaßes groß ist und im Bereich von 1,5 mm liegen kann, sind diese
marktüblichen Zündkerzen für diesen Einsatz kaum geeignet. Durch die großen Fertigungstoleranzen
derartiger Zündkerzen können die Elektroden derart positioniert sein, dass sich die
Kraftstoffwolke außerhalb, insbesondere unterhalb der Funkenstrecke ausbildet, was
folglich zu Verbrennungsaussetzern führt. Des weiteren ist eine exakte Positionierung
der Körperelektrode vorteilhaft, damit die Körperelektrode die so genannte Entrainmentströmung
nicht behindert. Hierunter ist das Ansaugen von Luft aus der Umgebung des eingespritzten
Sprühstrahls infolge des im Sprühstrahl entstehenden Unterdruckes bedingt durch die
Geschwindigkeitsverteilung der Tröpfchen sowie der Sprühstrahlabkühlung durch Entzug
der Verdampfungsenthalpie zu verstehen.
[0026] Bei einem Verbrennungsmotor mit einem Verbrennungsverfahren wie beispielsweise der
strahlgeführten Benzindirekteinspritzung wird somit eine Zündkerze mit einer lageorientierten
Funkenstrecke benötigt. Das Vorstehmaß der Elektroden muss außerdem so zugeordnet
sein, dass im definierten Ort des Kraftstoffeinspritzkegels eine sichere Entflammung
stattfindet. Bedingungen sind eine exakte Stellung, d.h. ein exaktes Hineinragen der
Funkenstrecke in den Verbrennungsraum sowie eine bestmögliche Position der Körperelektrode
im Verbrennungsraum bzw. im Einspritzstrahl derart, dass die Körperelektrode den Entflammungsvorgang
nicht behindert, indem sie beispielsweise die Kraftstoffteilchen in Richtung der Entladestrecke
abschattet oder eine ungünstige Position der Körperelektrode zu Quentching führt.
[0027] Bei der erfindungsgemäßen Zündkerze ist die Forderung nach minimaler Zuordnungstoleranz
der Funkenstrecke sowie einer genauen Positionierung der Körperelektrode erfüllt.
Die Zündkerzen werden erfindungsgemäß so gefertigt, dass sich die natürlichen Toleranzen
der Einzelteile bei der Maßbetrachtung des Abstandes zwischen äußerem Dichtsitz und
Mittelelektrodenspitze im montierten Zustand nicht addieren. Vor der Montage des Isolators
und des Körpers wird mittels eines optischen Messverfahrens zwischen dem Isolatordichtsitz
und der Mittelelektrodespitze diese Länge gemessen. Das Vorstehmaß wird mit unterschiedlichen
Innendichtringen abgestimmt.
[0028] Im Folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnungen besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher beschrieben.
[0029] Es zeigen
Fig. 1 den Fertigungsablauf eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung des Kerzenkörpers in drei Phasen und
Fig. 2 den Fertigungsablauf bei einem Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer Zündkerze.
[0030] Zunächst werden anhand der Darstellungen in der Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ausbildung der Edelmetallarmierungen an einer
Zündkerze mit aufgeschweißter nicht gebogener Körperelektrode sowie an einer fertig
montierten Zündkerze beschrieben, bei denen ein Edelmetalloberflächenüberdeckung der
Edelmetallarmierungen von wenigstens 90 % vorzugsweise wenigstens 92 % vorgesehen
wird.
[0031] Bei dem ersten Verfahren der Edelmetallarmierung bei einer Zündkerze mit aufgeschweißter
nicht gebogener Körperelektrode wird der Körper 1 in kalibrierter Höhe D1 aufgenommen,
wird die Körperelektrode 3 ausgerichtet, wird ein Edelmetallstück 5 der zündseitig
zugewandten Oberfläche der Körperelektrode 3 zugeführt, wird das Edelmetallstück in
der Mitte der Breite der Körperelektrode 3 positioniert, wird das Edelmetallstück
5 auf das Längenmaß Z widerstandsgeschweißt, wird das Edelmetallstück 5 flach geprägt,
wird das Edelmetallstück 5 auf das Längenmaß Z lasergeschweißt, wird die Körperelektrode
3 auf das Längenmaß der optimalen gestreckten Länge zugeschnitten, erfolgt gegebenenfalls
ein Konturschneiden der Körperelektrode 3, wird die Körperelektrode 3 auf das Maß
A gebogen, werden der Isolator und der Körper dadurch montiert, dass das Maß B des
Isolators durch Messen bestimmt wird, dass Isolator 7 und Körper 1 nach Berechnung
und gezielter Zuordnung unterschiedlicher Innendichtringdicken s paarweise zugeordnet
werden, dass ein Innendichtring 8 und der Isolator 7 in den Körper 1 eingefügt werden
und ein Bördeln und Schrumpfen erfolgt, wird die Körperelektrode 3 in der X-Achse,
d.h. in Richtung der Breite der Körperelektrode 3 kalibriert, wird die Körperelektrode
3 in der Y-Achse, d.h. hinsichtlich der Vorderkante der Körperelektrode 3 kalibriert
und wird die Körperelektrode 3 in der Z-Achse, d.h. in Richtung des Elektrodenabstandes
oder in der Längsachse der Zündkerze kalibriert.
[0032] Bei dem zweiten Verfahren der Edelmetallarmierung an einer fertig montierten Zündkerze
wird die fertig montierte Zündkerze aufgenommen, wird die Körperelektrode 3 in Richtung
der X-Achse ausgerichtet, wird die Körperelektrode 3 in Richtung der Y-Achse ausgerichtet,
wird das Vorstehmaß gemessen, wird die Positionierung des Edelmetallstückes 5 berechnet,
wird das Edelmetallstück 5 der zündseitig zugewandten Oberfläche der Körperelektrode
3 zugeführt, wird das Edelmetallstück 5 auf das Längenmaß Z widerstandsgeschweißt,
wird das Edelmetallstück 5 flach geprägt, erfolgt ein Laserschweißen, wird die Körperelektrode
3 nach Berechnung des Vorstehmaßes abgeschnitten, wird die Körperelektrode 3 gebogen,
wird die Körperelektrode 3 in Richtung der X-Achse kalibriert, wird die Körperelektrode
3 in Richtung der Y-Achse kalibriert, und wird die Körperelektrode 3 in Richtung der
Z-Achse kalibriert.
[0033] Wenn beispielsweise das Edelmetallstück 5 an der Körperelektrode 3 kreisförmig ist
und einen Durchmesser von 1 mm hat und das Edelmetallstück der Mittelelektrode kreisförmig
ist und einen Durchmesser von 0,8 mm hat, kann die gewünschte Überdeckung von mehr
als 90 % der Fläche des Edelmetallstückes der Mittelelektrode durch das Edelmetallstück
5 an der Körperelektrode 3 dadurch erreicht werden, dass die Mittenabweichung, d.h.
die Abweichung der Mittelpunkte der kreisförmigen Edelmetallflächen unter 0,18 mm
liegt. Bei einer Mittenabweichung von weniger als 0,15 mm wird bereits eine Überdeckung
von 95 % erreicht.
[0034] Die gewünschte Überdeckung lässt sich somit dadurch erzielen, dass die Mittenabweichung
in entsprechenden Grenzen gehalten wird.
[0035] Um weiterhin eine möglichst genaue Position der Funkenstrecke, d.h. ein genaues Vorstehmaß
und eine genaue Körperelektrodenstellung im Brennraum zu erzielen, wird bei der Herstellung
der Zündkerze das Maß X des äußeren Dichtsitzes des kaltfließgepressten Körpers zum
inneren Dichtsitz, d.h. zur kalibrierten Höhe D1 nachgedreht, wird der Körper positioniert
bis zum Anschlagen am Bund des äußeres Dichtsitzes, wobei das Gewindeprofil als Bezug
ins Messfenster positioniert wird, wird die Körperelektrode 3 geschweißt und anschließend
vernickelt, wird ein Edelmetallstück 5 an der Körperelektrode 3 im Maß Z angebracht,
wird die Körperelektrode 3 auf die Länge C geschnitten, wird die Körperelektrode 3
auf das Maß A gebogen und werden Isolator 7 und Körper dadurch montiert, dass der
Abstand des Dichtsitzes des Isolators 7 zur Zündspitze der Mittelelektrode, d.h. das
Maß B gemessen wird, dass die kalibrierte Höhe zum Außendichtsitz, d.h. das Maß X
gemessen wird, dass ein Innendichtring 8 nach Berechnung des Maßes B zum Maß C gewählt
wird, dass ein Bördeln und Schrumpfen erfolgt und dass ein massiver Außendichtring
6 montiert und verstemmt wird, damit er unverlierbar wird.
[0036] In den Fig. 1 und 2 ist ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens in insgesamt vier Phasen im Einzelnen dargestellt.
[0037] In Phase 1 in Fig. 1 erfolgt die Herstellung einer Zündkerze derart, dass sich die
natürlichen Toleranzen der Einzelteile in Bezug auf das Maß der Funkenlage nicht addieren.
Dabei ist der innere Dichtsitz D1 des Körpers 1 der konstruktive Bezugspunkt, auf
den sich alle weiteren Konstruktions- und Fertigungsoperationen beziehen. Vom inneren
Dichtsitz D1 wird die Genauigkeit zum äußeren Dichtsitz 4 durch Nachdrehen der Dichtschulter
hergestellt. Der konstruktiv zu bestimmende Abstand X wird im Bereich von +/- 0,05
mm eingehalten. Die bisherige Toleranzgenauigkeit betrug demgegenüber +/- 0,28 mm
(kalibrierte Höhe +/- 0,08 mm, Gewindelänge Körper +/- 0,2 mm).
[0038] In der Phase 2 erfolgt ein Gewinderollen vor dem Schweißen der Körperelektrode 3.
Das Schweißen der Körperelektrode 3 erfolgt dann derart, dass die Lage der Körperelektrode
3 zum Gewindeanschnitt genau bestimmt ist. Dabei wird der Körper 1 mit der Dichtschulter
am äußeren Dichtsitz 4 auf einen Anschlag 2 aufgesetzt und wird mit Hilfe eines Bildverarbeitungssystems
das Gewindeprofil visualisiert. Durch eine Drehbewegung kann es positionsgenau ins
Maß Y in ein vorgegebenes Messfenster justiert werden.
[0039] In der Phase 3 kann auf die Körperelektrode 3 zusätzlich ein Edelmetallstück 5 geschweißt
werden. Als Längenreferenz dient der innere Dichtsitz D1, wobei die genaue Position
des Edelmetallstücks 5 mit dem Maß Z definiert wird.
[0040] Nach dem Schweißen des Edelmetallstücks 5 beispielsweise durch Widerstandsschweißen
oder Laserschweißen, wird die Länge C der Körperelektrode 3 durch Ablängen, z.B. durch
mechanisches Schneiden hergestellt. Dadurch ist eine optimale Biegelänge der Körperelektrode
3 sichergestellt.
[0041] Die Körperelektrode 3 wird anschließend auf das Maß A gebogen. Referenz ist dabei
der innere Dichtsitz D1 des Körpers. Mit dieser präzisen Vorbiegung ist das Einstellen
des Elektrodenabstandes ohne großes Nachbiegen der Körperelektrode 3 sichergestellt.
Dadurch ist eine sichere Überdeckung der Edelmetallteile an Mittelelektrode und Körperelektrode
3 in axialer Richtung gewährleistet.
[0042] In der Phase 4 in Fig. 2 wird vor dem Einbringen des Isolators 7 in den Körper 1
die Länge B von der Isolatordichtschulter zur Zündspitze der Mittelelektrode bestimmt,
was beispielsweise mittels eines Kameramesssystems erfolgen kann. Referenz ist die
Dichtschulter D2 des Isolators 7, die mit gleichem Prüfmaß dem inneren Dichtsitz D1
des Körpers 1 entspricht.
[0043] In Abhängigkeit von der Länge B wird der Einbau des Isolators 7 in den Körper 1 mit
der Dicke s des Innendichtringes 8 vorgenommen. Die Toleranz beträgt beim Maß B +/-
0,17 mm (Dichtsitz +/- 0,09 mm, Mittelelektrode +/- 0,08 mm).
[0044] Zur Abstimmung auf ein genaues Vorstehmaß steht ein Sortiment von verschiedenen Dichtungsringdicken
s in Abstufungen von 0,1 mm zur Verfügung. Vorzugsdicken s der Innendichtringe 8 sind
0,4 mm, 0,5 mm, 0,6 mm, 0,7 mm und 0,8 mm.
[0045] Die Montage durch Bördeln und Schrumpfen erfolgt nach der Regel eines Größenmaßes
aus Differenz Isolator zu Körper mit einem Kleinstmaß an Innendichtring und umgekehrt.
Der Außendichtring 6 besteht aus einem massiven gut Wärme leitenden Metall. Die Dicke
K des Außendichtringes 6 ist auf die Motoranforderungen abgestimmt und liegt innerhalb
der Normvorgaben. Durch beispielsweise innenseitiges Verstemmen des Außendichtringes
6 wird die Unverlierbarkeit sichergestellt. Gegenüber Standardaußendichtringen aus
Blechformteilen bieten massive Dichtringe den Vorteil, dass sich diese beim Anziehen
nur gering verformen. Eine Toleranz der Dichtringdicke von +/- 0,02 mm ist sicher
erzielbar.
[0046] Mit dem oben beschriebenen Verfahren ist eine Zündkerze prozesssicher mit einer Genauigkeit
des Vorstehmaßes V von +/- 0,1 mm herstellbar.
[0047] Im Folgenden wird ein spezielles Beispiel gegeben:
Gefordertes Vorstehmaß V: |
31,5 mm |
Gewindelänge: |
26,5 mm |
Funkenlage E: |
5,0 mm |
Nennmaß: |
|
Atmungsraum/Außendichtsitzkörper (X): |
17,1 mm |
Isolatorfuß/Mittelelektrode (B): |
15 mm |
Innendichtring Stärke s: |
0,6 mm |
Vorstehmaß V: |
31,5 mm |
Größtmaß: |
|
Atmungsraum/Außendichtsitzkörper (X): |
17,15 mm |
Isolatorfuß/Mittelelektrode (B): |
14,83 mm |
Innendichtring Stärke s: |
0,8 mm |
Vorstehmaß V: |
31,52 mm |
Kleinstmaß: |
|
Atmungsraum/Außendichtsitzkörper (X): |
17,05 mm |
Isolatorfuß/Mittelelektrode (B): |
15,17 mm |
Innendichtring Stärke s: |
0,4 mm |
Vorstehmaß V: |
31,48 mm |
Größte Paarungsdifferenz: |
|
Atmungsraum/Außendichtsitzkörper (X): |
17,10 mm |
Isolatorfuß/Mittelelektrode (B): |
15,05 mm |
Innendichtring Stärke s: |
0,5 mm |
Vorstehmaß V: |
31,45 mm |
oder |
|
Innendichtring Stärke s: |
0,6 mm |
Vorstehmaß V: |
31,55 mm |
[0048] Dabei sind die Toleranzen des Innendichtringes mit +/- 0,02 mm sowie die Dickenstreuung
nach dem Andrücken des Innendichtringes bei der Montage nicht berücksichtigt und sind
auch die Toleranzen des Außendichtringes mit +/- 0,02 mm nicht berücksichtigt. Werden
diese Toleranzen bei der Bewertung des Vorstehmaßes V berücksichtigt, so lässt sich
eine Genauigkeit des Vorstehmaßes V prozesssicher in der Größenordnung +/- 0,1 mm
erzielen.
[0049] Durch die Erfindung ergibt sich somit eine Zündkerze, bei der die Körperelektrode
zum Gewindeanschnitt exakt positioniert ist, das Elektrodenvorstehmaß durch Minimierung
der Toleranzen geringe Schwankungen im Bereich von 0,2 mm aufweist, die Montage mit
serienüblichen Montagewerkzeug möglich ist, serienübliche Hochspannungsanschlüsse
verwandt werden können und eine lange Laufzeit durch optimale Nutzung der Edelmetallarmierung
erreicht ist.
1. Zündkerze mit einem Körper, einer Mittelelektrode und wenigstens einer Körperelektrode,
die dazwischen einen Entladungsspalt für den Zündfunken bilden, wobei die Mittelelektrode
und die Körperelektrode Edelmetallarmierungen jeweils aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Edelmetallarmierungen der Körperelektrode und der Mittelelektrode eine Überdeckung
der Edelmetallflächen von wenigstens 90 % aufweisen.
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überdeckung der Edelmetallflächen wenigstens 92 % beträgt.
3. Verfahren zum Herstellen einer Zündkerze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Edelmetallarmierungen an den Einzelteilen der Zündkerze vorgenommen und diese
anschließend montiert werden.
4. Verfahren zum Herstellen einer Zündkerze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündkerze aus ihren Einzelteilen fertig vormontiert und anschließend mit den
Edelmetallarmierungen versehen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper in kalibrierter Höhe aufgenommen wird, die Körperelektrode ausgerichtet
wird, ein Edelmetallstück der zündseitig zugewandten Oberfläche der Körperelektrode
zugeführt wird, das Edelmetallstück in der Mitte der Breite der Körperelektrode positioniert
wird, das Edelmetallstück auf eine bestimmtes Längenmaß widerstandsgeschweißt wird,
das Edelmetallstück flach geprägt wird, das Edelmetallstück auf das bestimmte Längenmaß
lasergeschweißt wird, die Körperelektrode auf ihr Längenmaß zugeschnitten wird, die
Länge der Isolatordichtschulter zur Mittelelektrodenspitze gemessen wird, der Isolator
dem Körper nach Berechnung und gezielter Zuordnung unterschiedlicher Innendichtringdicken
zugeordnet wird, ein Innendichtring und Isolator in den Körper eingefügt werden und
ein Bördeln und Schrumpfen erfolgt, die Körperelektrode in Richtung ihrer Breite kalibriert
wird, die Körperelektrode in Richtung ihrer Vorderkante kalibriert wird und die Körperelektrode
in Richtung des Elektrodenabstandes kalibriert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die fertig vormontierte Zündkerze aufgenommen wird, die Körperelektrode in ihrer
Breite ausgerichtet wird, die Körperelektrode in der Richtung ihrer Vorderkante ausgerichtet
wird, das Vorstehmaß gemessen wird, die Positionierung eines Edelmetallstückes berechnet
wird, das Edelmetallstück der zündseitig zugewandten Oberfläche der Körperelektrode
zugeführt wird, das Edelmetallstück auf ein bestimmten Längenmaß widerstandsgeschweißt
wird, das Edelmetallstück flachgeprägt wird, das Edelmetallstück lasergeschweißt wird,
die Körperelektrode nach Berechnung des Vorstehmaßes abgeschnitten wird, die Körperelektrode
gebogen wird, die Körperelektrode in Richtung der Breite kalibriert wird, die Körperelektrode
in Richtung der Vorderkante kalibriert wird, und die Körperelektrode in Richtung des
Elektrodenabstands kalibriert wird.
7. Verfahren zum Herstellen einer Zündkerze mit einem Körper, einer Mittelelektrode und
wenigstens einer Körperelektrode, die dazwischen einen Entladungsspalt für den Zündfunken
bilden, dadurch gekennzeichnet, dass eine definierten Position der Körperelektrode zum Gewindeanschnitt des Zündkerzeneinschraubgewindes
dadurch erzielt wird, dass der Körper am Außendichtsitz an einem Anschlag festgelegt wird,
das Gewindeprofil in einem Messfenster durch Drehbewegung justiert wird und die Körperelektrode
geschweißt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Toleranz der Position des Gewindeanschnitts zur Körperelektrode maximal +/- 15°
beträgt.
9. Verfahren zum Herstellen einer Zündkerze mit einem Körper, einer Mittelelektrode und
wenigstens einer Körperelektrode, die dazwischen einen Entladungsspalt für den Zündfunken
bilden, dadurch gekennzeichnet, dass der kaltfließgepresste Körper an der kalibrierten Höhe der Innenbohrung eines inneren
Dichtsitzes aufgenommen und der Außendichtsitz auf ein bestimmtes Maß gedreht wird,
ein Gewinde gerollt wird, die Körperelektrode geschweißt wird, ein Edelmetallstück
aufgeschweißt wird, die Körperelektrode abgelängt wird, die Körperelektrode gebogen
wird, der Isolator und der Körper montiert werden, ein Bördeln und Schrumpfen erfolgt,
der Elektrodenabstand eingestellt wird, und ein massiver Außendichtring aufgebracht
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Genauigkeit des Vorstehmaßes zwischen äußerem Dichtsitz und Mittelelektrodenspitze
V +/- 0,1 mm beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendichtring aus einem massiven Metallring mit einer Wärmeleitfähigkeit von
mehr als 100 W/(m*K) besteht.