[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen der Verstärkung eines
Hörgeräts durch lautheitsbasiertes oder präskriptives Einstellen der Verstärkung des
Hörgeräts in einem unteren Frequenzbereich und andersartiges Einstellen im oberen
Frequenzbereich.
[0002] Die zum Ausgleich eines Hörverlustes optimale Verstärkung eines Hörgeräts wird üblicherweise
durch Lautheitsskalierungen oder hörschwellenbasierte präskriptive Anpassformeln bestimmt.
Diese Formeln beschreiben die Zielverstärkung in Abhängigkeit von der Frequenz und
dem Schallpegel. Die gängigen Formeln, wie beispielsweise NAL-NL1 oder DSL-I/O, sind
für den Frequenzbereich 0 bis 8 kHz definiert. Über die Zielverstärkung im Bereich
oberhalb von 8 kHz machen sie keine Aussage. Dies liegt hauptsächlich daran, dass
gängige Hörgeräte nur Frequenzen unterhalb von 8 kHz übertragen können, eine Anpassformel
für hohe Frequenzen also nicht notwendig ist. Hinzu kommt, dass zur Messung des Hochtonhörverlustes
spezielle Audiometer erforderlich sind und die Realisierung einer definierten Verstärkung
in diesem Frequenzbereich sehr schwierig ist (Wellenlänge in der gleichen Größenordnung
wie Ohrkanalgeometrien). Durch spezielle breitbandige Verstärker und elektroakustische
Wandler sind heute aber Hörgeräte realisierbar, die Frequenzen oberhalb von 8 kHz
bis hin zu 15 kHz übertragen können. Ein Problem ist nun die Anpassung der Verstärkung
in diesem Frequenzbereich an den Hörverlust, was Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist. Hinzu kommt, dass akustische Rückkopplungen die Verstärkungseinstellung sehr
beeinträchtigen können. Dies gilt generell für den gesamten Frequenzbereich aber im
besonderen Maße für den Frequenzbereich oberhalb von 6 kHz.
[0003] Ein Ansatz zur Lösung dieses Problems besteht in einer lautheitsnormalisierenden
Anpassung. Hier wird durch Lautheitsskalierungen (schmalbandige Stimuli) und Vergleich
mit Referenzskalierungen bei Normalhörenden die Verstärkung über den gesamten Frequenzbereich
so eingestellt, dass der Lautheitseindruck sich normalisiert, d. h. ein Stimulus mit
Hörgerät vom Schwerhörenden genauso laut empfunden wird wie von einer normalhörenden
Versuchsperson ohne Hörgerät. Nachteilig sind hier allerdings die sehr langen Messzeiten
für die Lautheitsskalierungen und das relativ häufig auftretende akustische Feedback.
Hinzu kommt, dass für den Basisfrequenzbereich bislang kein Vorteil einer lautheitsbasierten
Anpassung gegenüber den "schnellen", nur die Messung des Audiogramms erfordernden
präskriptiven Anpassformeln nachgewiesen werden konnte.
[0004] Aus der Druckschrift
DE 699 16 756 T2 ist ein Verfahren zur Anpassung eines Hörgeräts bekannt, mit dem die Aufgabe gelöst
wird, das Audiogramm eines Patienten zu kompensieren. Dies wird dadurch erreicht,
dass bestimmte Frequenzbänder verstärkt oder geschwächt werden.
[0005] Ferner ist aus der Druckschrift
DE 690 12 582 T2 ein Hörgerät bekannt, bei dem eine akustische Rückkopplung unwirksam gemacht wird.
[0006] In der Druckschrift
DE 44 41 755 C1 ist eine Hörhilfeschaltung beschrieben, bei der in einer Ausführungsform ein erster
Frequenzkanal und ein zweiter Frequenzkanal vorhanden sind.
[0007] Auch die Druckschrift
DE 41 25 378 C1 offenbart ein Hörgerät mit einem Signalweg für einen unteren Frequenzbereich und
einen weiteren Signalweg für einen oberen Frequenzbereich.
[0008] Ein Verfahren zum Einregulieren eines Hörgeräts ist aus der Druckschrift
DE 35 42 566 A1 bekannt. Dabei kann der Benutzer die Steilheit des Frequenzgangs oberhalb einer Grenzfrequenz
verändern.
[0009] Aus der Druckschrift
EP 1 414 271 A2 ist ferner ein Verfahren zum Aufzeichnen von Informationen in einem Hörgerät bekannt.
Die Informationen können genutzt werden, um die Lautstärke einzustellen und Rückkopplungen
zu vermeiden.
[0010] Des Weiteren zeigt die Druckschrift
EP 0 917 397 A1 ein Verfahren zum Bestimmen eines Parametersatzes eines Hörgeräts. Dabei werden ebenfalls
die Lautstärke und Rückkopplungen berücksichtigt.
[0011] Schließlich ist in der Druckschrift
CH 678 692 A5 ein Verfahren zum Messen der individuellen akustischen Verhältnisse an einem menschlichen
Ohr beschrieben, bei dem ein Audiogramm erstellt wird.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren anzugeben,
mit dem eine Anpassung der Hörgeräteverstärkung im höheren Frequenzbereich, insbesondere
oberhalb von 8 kHz, mit wenig Aufwand wirksam möglich ist.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Einstellen der
Verstärkung eines Hörgeräts durch lautheitsbasiertes oder präskriptives Einstellen
der Verstärkung des Hörgeräts in einem unteren Frequenzbereich, Durchführen einer
Open-Loop-Gain-Messung in einem an den unteren Frequenzbereich anschließenden oberen
Frequenzbereich und Festlegen einer maximalen Verstärkung oder einer frequenzabhängigen
Maximalverstärkungskurve zumindest in dem oberen Frequenzbereich anhand der Open-Loop-Gain-Messung.
[0014] Es wird somit eine hybride Anpassprozedur bereitgestellt, bei der eine lautheitsbasierte
oder präskriptive Anpassung im unteren Frequenzbereich und eine andersartige Anpassung
im höheren Frequenzbereich durchgeführt wird. Damit ist eine schnelle Anpassung im
Hochfrequenzbereich möglich, da keine audiometrischen Messungen erforderlich sind.
Außerdem zeichnet sich die Anpassung der Verstärkung im Hochfrequenzbereich durch
ihre Robustheit aus, da ein Feedbackpfeifen durch die OLG-Einschränkung (Open-Loop-Gain)
prinzipiell ausgeschlossen wird.
[0015] Ein weiterer hervorzuhebender Vorteil besteht darin, dass eine gute Grundanpassung
und eine hohe Spontanakzeptanz durch bewährte Anpassformeln im Basisfrequenzbereich
erzielt werden.
[0016] Entsprechend einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Feedbackanfälligkeit
durch mindestens einen Schmalbandfilter und/oder durch einen Feedbackreduktionsalgorithmus
reduziert, so dass eine höhere maximale Verstärkung oder eine höhere Maximalverstärkungskurve
erzielbar ist. Damit können auch Personen mit gravierenderen Hörschäden versorgt werden,
ohne dass es zu einem Feedbackpfeifen kommt.
[0017] Vorzugsweise wird ausgehend von der Maximalverstärkungskurve mindestens eine darunter
liegende Verstärkungskurve gewonnen und der Hörgeräteträger kann eine der mehreren
Verstärkungskurven für die Verstärkung auswählen. Hierzu ist es günstig, dem Hörgeräteträger
Klangbeispiele darzubieten, so dass er interaktiv eine der mehreren Verstärkungskurven
auswählen kann. Die Auswahl kann der Hörgeräteträger anhand von Alltagsgeräuschen
treffen. Somit kann rasch eine subjektiv optimale Lösung für die Verstärkung im Hochfrequenzbereich
gefunden werden.
[0018] Vorteilhafterweise wird die Verstärkungskurve im oberen Frequenzbereich an eine Verstärkungskurve
im unteren Frequenzbereich oder umgekehrt oder beide aneinander angepasst. Dadurch
werden Unstetigkeitsstellen an der Schnittstelle zwischen oberem und unterem Frequenzbereich
vermieden.
[0019] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
die Verstärkung im unteren und/oder oberen Frequenzbereich automatisch mit der Zeit
zu erhöhen. Dadurch kann ein Akklimatisierungseffekt beim Hörgeräteträger ausgenutzt
werden.
[0020] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert,
in denen zeigen:
- FIG 1
- ein Flussdiagramm zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens für die Anpassung
bzw. Einstellung eines Hörgeräts und
- FIG 2
- das Glätten von Verstärkungskurven an der Grenze zwischen unterem und oberen Frequenzbereich.
[0021] Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar.
[0022] Entsprechend FIG 1 erfolgt zunächst im unteren Frequenzbereich bzw. im Basisfrequenzbereich
[0-fb] gemäß den Schritten S1 und S2 eine konventionelle Verstärkungsanpassung. Hierzu
werden in Schritt S1 Lautheitseindrücke von einem Hörgeräteträger aufgenommen, so
dass eine Verstärkungseinstellung auf der Basis der subjektiv empfundenen Lautheit
durchgeführt werden kann. Alternativ wird ein Audiogramm des Patienten aufgenommen,
so dass dessen Hörschwelle bekannt ist.
[0023] Aus der Lautheitskalierung bzw. dem Audiogramm wird entsprechend Schritt S2 diejenigen
Verstärkungen bzw. Verstärkungskurven berechnet, die im Hörgerät implementiert werden
sollen. Hierzu bedient man sich präskriptiver Anpassformeln, die beispielsweise unter
dem Namen NAL-NL1, DSL-I/O bekannt sind. Darüber hinaus können für die Verstärkungsberechnung
auch firmenspezifische Formeln aber auch eine Lautheitsnormalisierung angewandt werden.
Letztendlich erhält man eine Verstärkungskurve oder eine Verstärkungskurvenschar für
den unteren Frequenzbereich [0-fb Hz]. Dabei liegt die Basisgrenzfrequenz fb beispielsweise
bei 6 kHz.
[0024] Für den oberen Frequenzbereich [fb-fg Hz], wobei fg beispielsweise bei 12 kHz liegt,
wird nun gemäß Schritt S3 eine so genannte Open-Loop-Gain-Messung(OLG-Messung) durchgeführt.
[0025] Diese OLG-Messung kann auch auf den unteren Frequenzbereich ausgeweitet werden. Für
die OLG-Messung wird beispielsweise der Signalpfad des Hörgeräts aufgetrennt, Testtöne
verschiedener Frequenzen im Hörgerät digital generiert, über den Hörgerätehörer abgegeben
und der digitale Pegel des über das/die Hörgerätemikrofon(e) wieder aufgenommenen
Signals vor der Auftrennstelle bestimmt. Die Differenz zum ursprünglichen digitalen
Pegel des Teststimulus stellt den Open-Loop-Gain (OLG) dar, anhand derer sich die
ohne Feedbackpfeifen maximal mögliche Verstärkung (Feedbackschwelle) quantifizieren
lässt. Diese Bestimmung der Maximalverstärkung entsprechend Schritt S4 erfolgt für
jede Frequenz bzw. jedes gewünschte Frequenzband im Hochfrequenzbereich [fb-fg]. Günstigerweise
wird ein gewisser Abstand [Feedbackreserve, vorzugsweise 6-12 dB] zur Feedbackschwelle
gehalten, um auch bei leichten Änderungen des Feedbackpfades im Alltag Feedbackpfeifen
zu vermeiden.
[0026] Optional wird die Reduktion der Feedbackanfälligkeit durch Notchfilter oder andere
Schmalbandfilter reduziert. Alternativ oder zusätzlich können Feedbackreduktionsalgorithmen,
wie beispielsweise Oszillationsdetektion und adaptive Notchfilter oder Feedback-Kompensatoren,
eingesetzt. In jeden Fall lässt sich hierdurch der Verstärkungsbereich erweitern.
[0027] Unter Beachtung der Feedbackschwelle (Maximalverstärkung) und der Feedbackreserve
werden in Schritt S5 mehrere optionale Verstärkungskurven bestimmt. Beispielsweise
bestehen die Verstärkungskurven aus der maximal möglichen Verstärkung im oberen Frequenzbereich
Gmax (f) und daraus abgeleiteten, reduzierten Verstärkungen in gewünschter Anzahl.
Es können so beispielsweise prozentual reduzierte Kurven wie 75 % Gmax (f), 50 % Gmax
(f), usw. bereitgestellt werden. Die genaue Einstellung der Verstärkung im Hochfrequenzbereich
kann mit Hilfe mehrerer Bänder, insbesondere unter Verwendung einer Filterbank, erfolgen.
Im Hochfrequenzbereich wird also explizit keine präskriptive oder lautheitsbasierte
Anpassmethode angewendet.
[0028] Die Verstärkungskurven aus dem niederfrequenten und dem hochfrequenten Bereich würden
in der Regel unstetig ineinander übergehen. Daher wird entsprechend Schritt S6 eine
Glättung des sprunghaften Übergangs der Verstärkungsstufen, vom Basisfrequenzbereich
zum Hochfrequenzbereich bei f = fb durchgeführt. Die Glättung erfolgt beispielsweise
durch gewichtete Addition innerhalb eines Frequenzbandes [f1-f2], mit f1 < fb und
f2 > fb. In einem konkreten Beispiel könnte fb = 6 kHz, f1 = 4 kHz und f2 = 8 kHz
sein. Somit erhält man einen stetigen Verstärkungskurvenverlauf für sämtliche Verstärkungskurven
im gesamten Frequenzbereich [0-fg].
[0029] Aus der Gesamtschar von Verstärkungskurven wählt der Hörgeräteträger in Schritt S7
eine für ihn geeignete Variante aus. Hierzu werden ihm Klangbeispiele dargeboten oder
er kann die Auswahl anhand der alltäglichen Schallumgebung treffen. In beiden Fällen
können Hörsituationen wie Musik, Sprache oder Ähnliches herangezogen werden (vgl.
Schritt S8).
[0030] Kommt der Hörgeräteträger zu dem Ergebnis, dass die Verstärkung im Hochfrequenzbereich
für ihn unpassend ist, so wird die Verstärkung im Hochfrequenzbereich entsprechend
Schritt S5 variiert. Anschließend erfolgt wieder die Glättung der Verstärkungskurven
von Hochfrequenz- und Niederfrequenzbereich in Schritt S6 und der Hörgeräteträger
kann dann die neu gewonnene Verstärkungskurve in Schritt S7 erneut bewerten.
[0031] Ist schließlich eine Verstärkungskurve für den Hörgeräteträger in Ordnung, so wird
diese Verstärkungskurve im Hörgerät fest implementiert. Optional kann nach der Auswahl
der Verstärkungskurve aber auch noch eine automatische Verstärkungsanhebung mit der
Zeit erfolgen. Auf diese Weise kann sich der Hörgeräteträger allmählich auf den neuen
Höreindruck einstellen, d. h. akklimatisieren.
[0032] Die oben erwähnte Glättung bzw. Anpassung der Verstärkungskurven im Hochfrequenzbereich
und im Niederfrequenzbereich kann anhand von FIG 2 näher erläutert werden. Zunächst
werden durch präskriptive Anpassung, z. B. durch die Formel NAL-NL 1, die Verstärkungszielkurve
1 für leise Pegel, die Verstärkungszielkurve 2 für mittlere Pegel und die Verstärkungszielkurve
3 für laute Pegel gewonnen. Diese Verstärkungszielkurven werden im unteren Frequenzbereich
bis 4 kHz genutzt (vgl. Schritte S1 und S2). Außerdem wird über dem gesamten Frequenzbereich
eine OLG-Messung durchgeführt und unter Berücksichtigung einer Feedbackreserve eine
Maximalverstärkung 4 festgelegt (vgl. Schritte S3 und S4).
[0033] Im höheren Frequenzbereich ab ca. 6 kHz wird nach einer anderen Anpassmethode die
Verstärkung festgelegt. Beispielsweise sollen die hochfrequenten Anteile entsprechend
der Kurve 5 konstant verstärkt werden. Da sich die Maximalverstärkungskurve 4 bei
etwa 4 kHz mit der Zielkurve 1 und bei etwa 8 kHz mit der Verstärkungskurve 5 schneidet,
wird die Verstärkung für laute Pegel im Bereich zwischen 4 und 8 kHz auf die Maximalverstärkung
begrenzt. Für mittlere und leise Pegel werden im Bereich zwischen 4 und 6 kHz Interpolationen
durchgeführt, die die Verstärkungskurve 5 bzw. die Maximalverstärkungskurve 4 bei
etwa 6 kHz mit der Zielverstärkungskurve 2 oder der Zielverstärkungskurve 3 bei 4
kHz verbinden. Es ergeben sich dadurch die Interpolationsabschnitte 6 und 7. Auf diese
Weise kann ein glatter Übergang von der jeweiligen Verstärkungskurve 1, 2, 3 im niederfrequenten
Bereich zur Verstärkungskurve 5 im hochfrequenten Bereich gewährleistet werden.
[0034] Die Verstärkung im hochfrequenten Bereich kann entsprechend dem Pfeil 8 variiert
werden. Damit kann beispielsweise ebenso eine Verstärkungskurve 9 im hochfrequenten
Bereich gewählt werden. Auch diese Kurve 9 ist hier nicht durch Teilung der Maximalverstärkungskurve
4 mit einem konstanten Faktor entsprechend dem oben genannten Beispiel gewonnen. Vielmehr
soll durch das Beispiel von FIG 2 gezeigt werden, dass die Verstärkungskurven im hochfrequenten
Bereich auch durch andere Methoden als durch konstante Teilung gewonnen werden können.
Auch für die Verstärkungskurve 9 werden in dem Frequenzbereich zwischen 4 kHz und
6 kHz Interpolationsübergänge zu den Zielverstärkungskurven 1 bis 3 genutzt.
1. Verfahren zum Einstellen der Verstärkung eines Hörgeräts durch
- lautheitsbasiertes oder präskriptives Einstellen (S1, S2) der Verstärkung des Hörgeräts
in einem unteren Frequenzbereich,
gekennzeichnet durch
- Durchführen einer Open-Loop-Gain-Messung (S3) in einem an den unteren Frequenzbereich
anschließenden oberen Frequenzbereich und
- Festlegen einer maximalen Verstärkung oder einer frequenzabhängigen Maximalverstärkungskurve
(S4) zumindest in dem oberen Frequenzbereich anhand der Open-Loop-Gain-Messung (S3)
.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei sie Feedbackanfälligkeit durch mindestens einen Schmalbandfilter
und/oder durch einen Feedbackreduktionsalgorithmus reduziert wird, so dass eine höhere
maximale Verstärkung oder eine höhere Maximalverstärkungskurve (4) erzielbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei im oberen Frequenzbereich ausgehend von der
Maximalverstärkungskurve (4) mindestens eine darunter liegende Verstärkungskurve (5,
9) gewonnen wird und in einer Anpassungssoftware eine der mehreren Verstärkungskurven
für die Verstärkung ausgewählt werden kann.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der Hörgeräteträger Klangbeispiele (S8) dargeboten
bekommt und interaktiv eine der mehreren Verstärkungskurven auswählen kann.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verstärkungskurve im
oberen Frequenzbereich an eine Verstärkungskurve im unteren Frequenzbereich oder umgekehrt
oder beide aneinander angepasst werden (S6).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verstärkung im unteren
und/oder oberen Frequenzbereich automatisch mit der Zeit erhöht wird.