[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Aufhängen eines Behangs an einer Schiene
mit mindestens zwei durch mindestens ein Gelenk miteinander verbundenen Paneelen,
an welchen der Behang aufhängbar ist und welche mittels Gleitern an der Schiene verschieblich
geführt sind.
[0002] Eine derartige Anordnung ist aus der
DE 202004008802 U1 bekannt. Diese Schrift beschreibt einen Flächenvorhang mit mehreren Aufnahmebügeln
jeweils zur Aufnahme eines Flächenvorhangteilstücks. Jeder Aufnahmebügel ist mit Gleitern
an einer gebäudefesten Gardinenschiene aufgehängt, um entlang der Schiene verschoben
werden zu können. Mehrere Aufnahmebügel können aus einer Parallellage in eine Nebeneinanderlage
verfahren werden. Die einzelnen Bügel besitzen magnetische Mitnehmer. Jeder Bügel
besteht aus zwei Paneelen, die über ein Filmscharnier miteinander verbunden sind.
Mit einer Feststellhülse kann das Filmscharnier außer Wirkung gebracht werden.
[0003] Aus der
DE 20120071 sind verschiedenartige Flächenvorhänge bekannt, die an einer Gardinenstange verschieblich
befestigt sind. Die Vorhänge hängen jeweils an Paneelen, die mittels jeweils zwei
Gleitern an der Gardinenstange verschieblich befestigt sind. Die Gleiter können dabei
Knopflöcher des Saums der Gardine durchgleiten. Es ist aber auch vorgesehen, dass
die Gardinen über eine Klettverbindung lösbar mit Befestigungsflächen der Paneele
befestigt sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Anordnung gebrauchsvorteilhaft
weiterzubilden.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei jeder
Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt.
[0006] Zunächst und im Wesentlichen wird vorgeschlagen, dass die Gelenke türscharnierartig
ausgebildet sind. Sie besitzen zwei Scharnierlappen. Jeder der beiden Scharnierlappen
bildet ein Scharnierauge aus. Die beiden Scharnieraugen liegen axial hintereinander
und werden von einem Gelenkzapfen durchgriffen. In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Gelenkzapfen selbst den Gleiter ausbildet.
Hierzu kann eine Stirnseite des Gelenkzapfens eine Gleitscheibe, eine Rolle oder einen
Gleitstein ausbilden. An diesen Gleiter schließt sich dann ein Distanzabschnitt an.
Dieser Distanzabschnitt bildet einen Hals, der einen Schmalabschnitt eines C-förmigen
Führungskanals der Schiene durchragt. Unterhalb dieses Halses kann ein Bund sitzen,
der zur axialen Fixierung des Scharnierzapfens dient. Der Scharnierzapfen kann insgesamt
drei oder mehr derartige Haltebunde ausbilden, um die einzelnen Scharnieraugen der
Scharnierlappen zu fesseln. Die Scharnierlappen besitzen bevorzugt verbreiterte Befestigungsplatten,
die in C-förmigen Einstecknuten der Paneele einstecken. Die Breite der einzelnen Einsteckplatten
erstreckt sich dabei über die doppelte axiale Länge eines Scharnierauges. In einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Scharnieraugen auf den Gelenkzapfen
aufgeclipst. Hierzu haben die Scharnieraugen eine Radialaussparung. Diese wird von
einem Axialspalt gebildet. Die Spaltweite ist dabei geringfügig kleiner als der Durchmesser
des Gelenkzapfens. Mit der zuvor beschriebenen Anordnung können Flächenvorhänge an
Gardinenschienen befestigt werden. Der Behang wird, wie aus der
DE 20120071 U1 grundsätzlich vorbekannt, mittels einer Klettverbindung an der Breitseite eines jeden
Paneels befestigt. Dabei wird ein Flächenvorhangelement an mehreren, über die besagten
Gelenke miteinander verbundenen Paneelen befestigt. Diese gelenkige, zugfeste Verbindung
ist dann in der Lage, auch um Krümmungen von gekrümmten Gardinenschienen zu gleiten.
Die Länge jedes einzelnen Paneels ist kürzer als der Krümmungsradius der Schiene.
Die Länge kann etwa zwischen 5 und 10 cm betragen. Sie kann aber auch nur etwa 3 cm
betragen, wenn der Krümmungsradius entsprechend gering ist. Derartige Paneelketten
werden vorzugsweise an Erkerschienen oder Retouren verwendet. Auch bei dieser Lösung
können einzelne Paneelketten separat voneinander bewegt werden. Die einzelnen Paneelketten
können Mitnehmer aufweisen, um benachbarte Paneelketten beim Auf- bzw. Zuziehen der
Gardine mitzuschleppen.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer Paneelkette an
einer Einzelschiene;
- Fig. 2
- die Einzeldarstellung eines Gelenkstücks;
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß der Linie III - III in Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Paneelkette mit kurzen Paneelen;
- Fig. 5
- einen Schnitt gemäß der Linie V - V in Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Stirnseitenansicht einer Rundschiene;
- Fig. 7
- eine Stirnseitenansicht einer Doppelschiene.
[0008] Die Figur 1 zeigt den Abschnitt einer Krümmung einer im Querschnitt runden Schiene
4, deren Querschnittsprofil in Figur 6 wiedergegeben ist. Innerhalb der C-förmigen
Führungsöffnung der Schiene 4 wird ein kreisscheibenförmiger Gleiter 3 geführt. Die
Gleiter 3 können aber auch eine andersartige Gestalt aufweisen. Sie können beispielsweise
von Rollen oder Gleitsteinen gebildet werden. Darunter befindet sich ein Distanzbund
17.
[0009] Am Gleiter ist ein vertikal nach unten weisender Gelenkzapfen 5 befestigt bzw. angeformt.
Bis zum Distanzbund 17 bildet dieser Scharnierzapfen 5 einen Hals aus, der durch die
C-Öffnung der Schiene ragt. Der Haltebund 13 begrenzt einen ersten Scharnierzapfenabschnitt
nach oben. Unterhalb des Haltebundes 13 befindet sich ein zweiter Haltebund 14, der
den oberen Scharnierzapfenabschnitt nach unten und einen unteren Scharnierzapfenabschnitt
nach oben begrenzt. Die dem Gleiter 3 gegenüberliegende Endseite des Scharnierzapfens
5 bildet einen dritten Haltebund 15 aus, der den unteren Scharnierzapfenabschnitt
nach unten begrenzt.
[0010] Wie insbesondere den Figuren 2 und 3 zu entnehmen ist, sind auf die einzelnen Scharnierzapfenabschnitte
Scharnieraugen 8 jeweils eines Scharnierlappens 6, 7 aufgeclipst. Die Scharnierlappen
6, 7 bestehen ebenso wie der Scharnierzapfen 5 aus Kunststoff. An den Scharnieraugen
8 sind jeweils Einsteckplatten 9 angeformt. Die Höhe der Einsteckplatten 9 entspricht
der axialen Länge der beiden übereinander angeordneten Scharnieraugen 8. Die Einsteckplatten
9 der beiden Scharnierlappen 6, 7 liegen somit auf gleicher Höhe. Sie können jeweils
in C-förmige Einstecknuten 10 von Paneelen 2 eingesteckt werden.
[0011] Die Paneele 2 bestehen aus Aluminiumflachprofilen. Ihre Rückseiten bilden die besagten
C-förmigen Einstecknuten 10 für die Einsteckplatten 9 aus. Hierzu besitzt die Rückseite
aufeinander zu gerichtete Fortsätze 10'. Die Frontseite des Aluminiumprofils 2 trägt
ein Klettband 12. Dieses ist von zwei Befestigungsstegen 11 eingefasst. Auf das Klettband
12 kann die Oberkante eines Behangs, einer Gardine oder eines Vorhanges befestigt
werden.
[0012] Wie insbesondere den Figuren 1 und 4 zu entnehmen ist, werden die einzelnen Paneele
2 jeweils von zwei Scharnierzapfen 5 an der Schiene 4 gehalten. Die Paneele 2 erstrecken
sich zwischen den Scharnierzapfen 5, die an ihren nach oben weisenden Enden die Gleiter
3 ausbilden.
[0013] Die Zuordnung der Gleiter zu den Paneelen 2 ist montagetechnisch einfach. Die Einsteckplatten
9 werden lediglich in die C-förmigen Einstecknuten 10 hineingesteckt und dort reibschlüssig
gehalten.
[0014] Bei dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Länge des Paneels
2 9 cm. Der Krümmungsradius der Gardinenschiene 4 beträgt hier mehr als 12 cm. Eine
an die aus mehreren Paneelen 2 bestehende Paneelkette angebrachte Gardine kann somit
um die Krümmung der Gardinenschiene 4 herumgeführt werden.
[0015] Bei dem in der Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Länge der Paneele
2 3 cm. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die Paneelkette um Krümmungen erheblich
stärker gekrümmter Führungsschienen geführt werden. Diese Anordnung eignet sich für
alle engen Bögen, insbesondere für 90°-Erkerbögen und Retouren.
[0016] Die Paneele 2 können nicht dargestellte Mitnehmer aufweisen. Mittels dieser Mitnehmer
können benachbarte Paneelketten beim Auf- oder Zuziehen eines aus mehreren Paneelketten
bestehenden Vorhanges mitgeschleppt werden.
[0017] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Anordnung zum Aufhängen eines Behangs an einer Schiene (4) mit mindestens zwei durch
mindestens ein Gelenk (1) miteinander verbundenen Paneelen (2), an welchen der Behang
aufhängbar ist und welche mittels Gleitern (3) an der Schiene (4) verschieblich geführt
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenke (1) zwei durch einen Gelenkzapfen (5) gelenkig miteinander verbundene
Scharnierlappen (6, 7) aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkzapfen (5) den Gleiter (3) ausbildet.
3. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Scharnieraugen (8) der Scharnierlappen (6, 7) auf dem Gelenkzapfen (5) aufgeclipst
sind.
4. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Paneel (2) eine Alu-Profilschiene ist, die einseitig mit einem Befestigungsband
(12) besetzt ist, zum Anheften des Behangs.
5. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Paneel (2) C-förmige Einstecknuten (10) aufweist zum Einstecken einer Einsteckplatte
(9) des Scharnierlappens (6, 7).
6. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierzapfen (5) Haltebunde (13,14,15) aufweist zur axialen Fixierung der
Scharnierlappen (6, 7).
7. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnierauge (8) des Scharnierlappens (6, 7) einen Längsschlitz (16) ausbildet.
8. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Länge eines Paneels (2) geringer ist als der Krümmungsradius einer Krümmung der
Schiene (4).