[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer triterpensäurehaltigen
wässrigen Lösung, eine triterpensäurehaltige wässrige Lösung und deren Verwendung.
[0002] Triterpensäuren sind pharmakologisch hocheffiziente Wirkstoffe, die hauptsächlich
pflanzlichen Ursprungs und in der Natur weit verbreitet sind. Triterpensäuren treten
überwiegend als pentazyklische Verbindungen auf, die sich formal vom Isopren ableiten.
[0003] Die Rinden von Birken und Platanen enthalten beispielsweise Betulinsäure als pentazyklisches
Triterpenoid, dessen antitumorale Aktivität in zahlreichen Veröffentlichungen beschrieben
ist.
[0004] Ein Verfahren zur Extraktion von Triterpenoiden aus Pflanzen oder Pflanzenbestandteilen
sind beispielsweise in der
WO 2001/72315 A1 oder der
WO 2004/016336 A1 beschrieben.
[0005] Die
DE 100 15 353 A1 beschreibt eine ein Pflanzenextrakt enthaltene Emulsion, wobei der Pflanzenextrakt
mindestens ein Triterpenoid und/oder ein Derivat eines Triterpenoids enthält. Derartige
Emulsionen, die Triterpenoide in einer Konzentration von 3 bis 15% enthalten, werden
dadurch erhalten, dass das bei einer Extraktion gewonnene Triterpenoid in einem Öl
oder Fett dispergiert wird. Verwendung findet die Emulsion als Bestandteil einer Salbe,
einer Lotion oder einer Creme zum Auftragen auf die Haut, insbesondere bei dermatologischen
Veränderungen der Haut.
[0006] Ursolsäure, ebenfalls eine pentazyklische Triterpensäure, kann beispielsweise aus
Apfelkernen, aber auch aus Heidel- oder Preiselbeeren gewonnen werden und ist bekannt
dafür, dass sie den Stoffwechsel der Haut anregt. Glycyrrhetinsäure sowie deren Glycosid
Glycyrrhizinsäure, die aus einem Extrakt aus Süßholz (Glycyrrhiza alba) gewonnen werden
können, zeigen entzündungshemmende und anticancerogene Wirkungen. Boswellinsäure,
die 50 % des Harzes des Weihrauchbaumes (Olibanum) ausmacht, wird als Therapeutikum
in der Rheumabehandlung eingesetzt. Darüber hinaus ist Boswellinsäure bekannt für
seine schmerzstillende und beruhigende Wirkung. Die ebenfalls pentazyklische Triterpensäure
Oleanolsäure ist in den Blättern des Olivenbaums oder Efeus zu finden.
[0007] Oleanolsäure ist neben Betulinsäure und Ursolsäure das Haupttriterpenoid in Misteln
(Viscum album L.). Ebenso wie die Betulinsäure zeigen auch Oleanolsäure und Ursolsäure
antitumorale Wirkung.
[0008] Corosolsäure, die als Extrakt aus den Blättern von Lagerstroemia speciosa, dem Banaba-Baum,
gewonnen werden kann, zeigt bei der oralen Verabreichung eine Glukosespiegelsenkende
Wirkung.
[0009] Neben seiner antitumoralen Wirkung zeigt die in der Birkenborke, Platane oder Mistel
enthaltene Triterpensäure, Betulinsäure antiseptische Wirkung sowie eine antivirale
Wirkung gegen das HI-Virus.
[0010] Betulinsäure ist eine pentazyklische Triterpensäure, die zur Gruppe der Lupane gezählt
wird. Das charakteristische Merkmal der Lupane ist ein Ring mit fünf Kohlenstoffatomen
innerhalb eines pentazyklischen Systems. Das Gruppenmerkmal der Oleanane und Ursane
ist ein pentazyklisches System nur aus Ringen mit sechs Kohlenstoffatomen, wobei sich
der Ring E durch die Position einer Methylgruppe unterscheidet. Ein wichtiger Vertreter
der Oleanane ist die Oleanolsäure und Ursolsäure gehört zu den Ursanen.
[0011] Beispielhaft für eine derartige Säure ist Betulinsäure in der beigefügten Figur wiedergegeben.
[0014] Triterpensäuren zeichnen sich durch eine hohe thermische Stabilität aus. Der Schmelzpunkt
von Oleanolsäure (Molekulargewicht: 456 g/mol) liegt bei über 300°C, der von Betulinsäure
(Molekulargewicht: 456 g/mol) zwischen 275°C und 278°C und der von Ursolsäure ((Molekulargewicht:
456 g/mol) bei etwa 278°C.
[0015] Obwohl die pharmakologische Wirkung der Triterpenoide allgemein anerkannt ist und
unerwünschte Nebenwirkungen dieser Naturstoffe bisher nicht beobachtet wurden, steht
einer weiteren Anwendung dieser Wirkstoffe vor allem ihre geringe Wasserlöslichkeit
entgegen. Sämtliche vorher genannten Triterpenoide oder Extrakte mit Triterpenoiden
haben den Nachteil, dass die Wirkstoffe in einem wässrig physiologischen System nur
unzureichend gelöst werden können, so dass eine für eine Applikation, z.B. in Form
von Injektionspräparaten, ausreichende Menge und Konzentration an Wirkstoff bisher
nicht erhalten werden konnte.
[0016] Triterpensäuren, wie beispielsweise Oleanolsäure, Betulinsäure oder Ursolsäure, sind
löslich in Pyridin und Tetrahydrofuran, aber nur gering löslich in Dichlormethan,
Chloroform und kalten organischen Lösungsmitteln, wobei sich die Löslichkeit mit steigender
Temperatur erheblich verbessert. In Wasser sind sie mit weniger als 0,1 µg/mL praktisch
unlöslich.
[0017] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Verfahren zur Herstellung einer
triterpensäurehaltigen wässrigen Lösung, eine triterpensäurehaltige wässrige Lösung
und ein Verfahren zur Verwendung einer solchen wässrigen Lösung zur Verfügung zu stellen.
[0018] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1, eine wässrige Lösung nach
Anspruch 17, sowie durch Verwendungen nach den Ansprüchen 24 bis 31 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0019] Das Verfahren zur Herstellung einer wässrigen triterpensäurehaltigen Lösung sieht
das Bereitstellen einer basischen wässrigen triterpensäurehaltigen Lösung und das
Reduzieren des pH-Wertes der basischen triterpensäurehaltigen Lösung durch Zugabe
einer sauren wässrigen Lösung in Gegenwart eines stabilisierenden Additivs vor.
[0020] Unter einer triterpensäurehaltigen Lösung ist im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung eine Lösung zu verstehen, die wenigstens eine Triterpensäure und/oder ein
Derivat einer Triterpensäure enthält.
[0021] Unter einer wässrig-physiologischen Lösung ist nachfolgend eine wässrige Lösung mit
einem pH-Wert zwischen 6 und 8 zu verstehen.
[0022] Zyklische Triterpenoide mit nicht mehr als zwei funktionellen sauerstoffreichen Gruppen
sind in wässrig-physiologischen Lösungen sehr schwer löslich. So beträgt beispielsweise
die Löslichkeit von Betulinsäure in Wasser weniger als 0,1 µg/ml. Die Gegenwart eines
stabilisierenden Additivs ermöglicht es, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren den pH-Wert
der basischen wässrigen Lösung auf den pH-Wert einer wässrig-physiologischen Lösung
zu reduzieren, ohne dass Ausfällungen der Triterpensäuren auftreten. Auf diese Weise
wird eine wässrig-physiologische Lösung erhalten, in der therapeutisch relevante Mengen
wenigstens einer Triterpensäure oder deren Derivats vorhanden sind.
[0023] Die Herstellung der basischen triterpensäurehaltigen Lösung kann auf herkömmliche
Weise durch Lösen wenigstens einer Triterpensäure oder deren Derivats in einem geeigneten
basischen Medium, wie z.B. Trinatriumphosphat in Wasser, erfolgen. Die Triterpensäure
kann hierbei vor dem Lösen in Form eines hochkonzentrierten kristallinen Substrats
vorliegen, das zuvor durch Extraktion aus Pflanzen oder Pflanzenbestandteilen gewonnen
wurde.
[0024] Als basische triterpensäurehaltige Lösung eignet sich jedoch auch unmittelbar eine
durch Extraktion von Triterpensäurenen aus Pflanzen oder deren Bestandteilen erhaltene
Extraktlösung. Zur Gewinnung einer solchen Extraktlösung eignet sich ein beliebiges
bekanntes Verfahren zur Extraktion von Triterpenoiden aus Pflanzen oder deren Bestandteilen
unter Verwendung eines basischen Extraktionsmittels.
[0025] Das Lösen der Triterpensäuren in der basischen wässrigen Lösung kann bei Temperaturen
zwischen 20°C und 200°C und Drücken zwischen 5 bar und 150 bar erfolgen.
[0026] Der pH-Wert der basischen wässrigen Lösung wird beispielsweise auf einen Wert zwischen
8 und 14 eingestellt. Geeignet zur Einstellung des pH-Werts ist beispielsweise Trinatriumphosphat.
[0027] Zur Reduzierung des pH-Wertes der basischen wässrigen triterpensäurehaltigen Lösung
auf physiologische Werte (pH-Wert zwischen 6 und 8) eignen sich physiologisch verträgliche
Säuren, wie z. B. Phosphorsäure oder Zitronensäure.
[0028] Als stabilisierende Additive, die eine Ausflockung bei Reduktion des pH-Werts verhindern,
eignen sich insbesondere Polysaccharide.
[0029] Als pflanzliche Rohstoffe für die Gewinnung des wenigstens einer, in der wässrigen
Lösung enthaltenen Triterpensäure eignen sich besonders gut Misteln, Birken oder Platanen,
die jeweils hohe Anteile an Oleanolsäure bzw. Betulinsäure enthalten. Es sei angemerkt,
dass triterpenoidhaltige Pflanzen üblicherweise verschiedene Triterpenoide enthalten,
die in dem durch Extraktion der Pflanzen erhaltenen Extrakt in entsprechender Konzentration
enthalten sind. So enthält Mistel neben Oleanolsäure und Betulinsäure in geringerer
Konzentration noch Ursolsäure, β-Amyrin, Lupeol, β-Amyrinacetat und Lupeolacetat.
[0030] Je nach verwendetem Extrakt zur Herstellung der basischen triterpenoidhaltigen Lösung,
d.h. je nach Pflanzenmaterial zur Gewinnung des Extrakts, sind in dieser Lösung verschiedene
Triterpenoide in verschiedener Konzentration vorhanden.
[0031] Als stabilisierendes Additiv kann insbesondere ein dem jeweiligen Pflanzenmaterial
entsprechendes Polysaccharid eingesetzt werden. So kann beispielsweise bei der Gewinnung
eines wässrig-physiologischen Mistelextraktes zur Stabilisierung der Triterpensäuren
ein polysaccharidhaltiger Extrakt aus Mistelbeeren eingesetzt werden.
[0032] Die Salzkonzentration der neutralisierten (physiologischen), triterpensäurehaltigen
Lösung kann auf geeignete gewünschte Werte, beispielsweise 3 bis 140 mM, bevorzugt
10 mM, eingestellt werden. Je nach Applikationswunsch kann z.B. für eine subcutane
Injektionslösung noch eine Isotonisierung z.B. auch mit Sacchariden vorgenommen werden.
[0033] Das oben erläuterte Verfahren ermöglicht es, unter Verwendung beliebiger Triterpensäuren
triterpensäurehaltige injizierbare therapeutische Präparate herzustellen, deren Triterpensäuregehalt
weit über der Löslichkeitsgrenze von Triterpenen in Wasser liegt und die einen Triterpenoidgehalt
von mehr als 0,5µg/ml, bevorzugt mehr als 1 µg/ml, aufweisen.
[0034] Ein besonderes Potential der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die triterpensäurehaltigen
wässrig-physiologischen Lösungen nicht nur für sich eingesetzt werden können, sondern
darüber hinaus auch mit anderen wässrig-physiologischen Pflanzenextrakten, die keine
Triterpenoide, aber dafür andere Wirkstoffe entsprechender Pflanzen enthalten, kombiniert
werden können. Durch diese Kombination gelingt es, zusätzliche Wirkstoffe in das wässrig-physiologische
Präparat einzuführen. Ein solcher anderer Extrakt ist beispielsweise ein vesikelhaltiger
Mistelextrakt.
[0035] Überraschenderweise wurde bei der Kombination mit anderen Pflanzenextrakten gefunden,
dass die triterpensäurehaltige Lösung, die anderen Pflanzenextrakte gegen Ausflockung
stabilisiert. Da ein Großteil aller wässrigen Pflanzenextrakte zur Ausflockung neigt,
ist dieser positive Effekt besonders wichtig für die Anwendung und Aufbewahrung von
therapeutischen Pflanzenextrakten. Ein entsprechend flockungsstabilisierter Extrakt
enthält nun neben weiteren pflanzlichen Wirkstoffen darüber hinaus eine therapeutisch
wirksame Menge an Triterpensäuren.
[0036] Die Kombination einer triterpensäurehaltigen wässrig-physiologischen Lösung mit einem
weiteren Pflanzenextrakt und die dabei beobachtete Stabilisierung der wässrig-physiologischen,
mehrere Pflanzenextrakte enthaltenen Lösung gegen eine Ausflockung eröffnet ungeahnte
therapeutische Möglichkeiten für den Einsatz von Pflanzenextrakten. So können auf
diese Weise triterpensäurehaltige injizierbare Präparate formuliert werden, denen
neben den Triterpensäuren gezielt weitere pflanzliche Wirkstoffe zugesetzt werden.
Diese zusätzlichen pflanzlichen Wirkstoffe beschränken sich dabei nicht auf Triterpenoide,
sondern es sind sämtliche Wirkstoffe denkbar, die als Pflanzenextrakt gewonnen werden
können.
[0037] Die flockungsstabilisierende Wirkung der triterpensäurereichen Lösung basiert nach
ersten Untersuchungen auf einer Kombination der Triterpensäuren mit dem wenigstens
einen Stabilisator.
[0038] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen erläutert:
Beispiel 1
[0039] Getrocknete, einjährige Triebe der Mistel werden mit n-Heptan bei 120°C und > 2 bar
Druck extrahiert. Der beim Abkühlen des Extraktionsmittels erhaltene Niederschlag
besteht zu mehr als 60 % aus Oleanolsäure und zu mehr als 3 % aus Betulinsäure. Das
so gewonnene triterpensäurereiche Pulver wird mit Wasser in Gegenwart von Trinatriumphosphat
bei 120°C und > 2 bar Druck zu einer übersättigten basischen Lösung extrahiert.
[0040] Die basische, auf Raumtemperatur abgekühlte und durch 0,22 µm filtrierte triterpenoidreiche
Lösung enthält mehr als 80 µg/ml Oleanolsäure und mehr als 8 µg/ml Betulinsäure. Die
so hergestellte basische Lösung wird anschließend in Gegenwart von 1,6 µg/ml Polysacchariden,
die aus Mistelbeeren gewonnen wurden, mit einer wässrigen Phosphorsäurelösung auf
einen pH-Wert von 7,4 eingestellt. Der Verdünnungsgrad und die Lösungsmittelmengen
werden dabei so gewählt, dass die Salzkonzentration der neutralisierten triterpensäurereichen
Lösung zwischen 5 und 140 mM liegt.
Beispiel 2
[0041] Ein Teil eines wässrig-physiologischen wirkstoffreichen, aber triterpenoidarmen Mistelextraktes
wird mit einem Teil einer wässrig-physiologischen Lösung eines Mistelextraktes aus
Beispiel 1 vermischt.
[0042] Man erhält auf diese Weise einen wässrig-physiologischen Pflanzenextrakt, der flockungsstabilisiert
ist und neben den sonstigen, wässrig-extrahierbaren Wirkstoffen der Mistel 90% der
aus dem basischen Extrakt stammenden Triterpensäuren enthält.
Beispiel 3
[0043] Zwei Teile wässrig-physiologischer, triterpenoidarmer Mistelextrakt werden mit jeweils
einem Teil basischer Triterpensäurelösung und einem Teil saurer Polysaccharidlösung
versetzt.
[0044] Auf diese Weise erhält man, wie in Beispiel 2, eine wässrig-physiologische Lösung,
die neben den wässrig-extrahierbaren Wirkstoffen der Mistel therapeutisch wirksame
Mengen an Triterpensäuren enthält. Der so hergestellte Pflanzenextrakt ist gegen Ausflockung
stabilisiert.
Beispiel 4
[0045] Das im Beispiel 1 beschriebene triterpenoidreiche Pulver wird mit Wasser in Gegenwart
von Trinatriumphosphat (10 mM) und 2 mg/mL Cyclodextrinen bei 120 °C und > 2 bar extrahiert.
[0046] Die basische triterpensäurereiche Lösung enthält mehr als 100 µg/mL Oleanolsäure
und mehr als 8 µg/mL Betulinsäure. Die So hergestellte basische Lösung wird anschließend
mit einer wässrigen Phosphorsäurelösung auf einen pH Wert von 7,4 eingestellt. Der
Verdünnungsgrad und die Lösungsmittelmengen werden dabei so gewählt, dass die Salzkonzentration
der neutralisierten triterpensäurereichen Lösung zwischen 5 und 140 mM liegt.
[0047] Diese wässrig- pyhsiologische und triterpensäurereiche Lösung kann so eingesetzt
werden, wie es das Beispiel 2 beschreibt.
[0048] Weiterhin kann die basische, cyclodextrine und triterpensäuren enthaltende Lösung
dieses Beispieles wie im Beispiel 3 beschrieben verwendet werden.
Beispiel 5
[0049] Während der im Beispiel 4 beschriebenen Neutralisation können Polysaccharide, die
aus Mistelbeeren gewonnen wurden, anwesend sein.
Beispiel 6
[0050] Für das im Beispiel 3 beschriebene Verfahren kann die im Beispiel 4 beschriebene,
cyclodextrinhaltige und triterpensäurereiche Lösung verwendet werden. Die erzielten
Effekte gleichen dabei denen, die im Beispiel 3 beschrieben sind.
1. Verfahren zur Herstellung einer wässrigen triterpensäurehaltigen Lösung mit den Verfahrensschritten:
a) Bereitstellen einer basischen wässrigen triterpensäurehaltigen Lösung,
b) Neutralisieren des pH-Wertes der basischen triterpensäurehaltigen Lösung durch
Zugabe einer sauren wässrigen Lösung in Gegenwart eines stabilisierenden Additivs.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das stabilisierende Additiv ein Polysaccharid und/oder
ein Oligosaccharid ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem das Oligosaccharid ein Cyclodextrin ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der pH-Wert der basischen triterpensäurehaltigen
Lösung in Schritt a) zwischen 8 und 14 beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der pH-Wert der Lösung in
Schritt b) bis auf einen Wert zwischen 5 und 9 reduziert wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das Bereitstellen der basischen
triterpensäurehaltigen Lösung den Verfahrensschritt umfasst:
a1) Bereitstellen eines triterpenoidhaltigen Feststoffes,
a2) Lösen des triterpenoidhaltigen Feststoffes in einem basischen wässrigen Medium
bei einer Temperatur zwischen 20 °C und 200 °C.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem der Druck in Schritt a2) zwischen 2 und 150 bar
beträgt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem zur Einstellung des pH-Wertes
in Schritt a) Trinatriumphosphat eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem zur Reduzierung des pH-Wertes
in Schritt b) Phosphorsäure und/oder Zitronensäure eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden bei dem das stabilisierende Additiv der sauren
wässrigen Lösung zugegeben ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 bei dem das stabilisierende Additiv der
basischen wässrigen Lösung zugegeben ist.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche bei dem der basischen wässrigen Lösung
in Schritt a) oder der pH-Wert reduzierten Lösung in Schritt b) oder während der Durchführung
von Schritt b) wenigstens ein weiterer wässriger Pflanzenextrakt zugegeben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
bei dem der wenigstens eine weitere wässrige Pflanzenextrakt ein Pflanzenextrakt einer
triterpenoidhaltigen Pflanze oder Teilen davon ist
14. Verfahren nach Anspruch 13,
bei dem der wenigstens eine weitere wässrige Pflanzenextrakt ein Pflanzenextrakt aus
Misteln, Birken und/oder Platanen oder Teilen davon ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, bei dem der wenigstens eine weitere
Pflanzenextrakt einen pH-Wert zwischen 5 und 9 aufweist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
bei dem der wenigstens eine weitere Extrakt ein vesikelhaltiger Pflanzenextrakt ist.
17. Wässrige Lösung eines Pflanzenextraktes, der wenigstens eine Triterpensäure und/oder
ein Derivat einer Triterpensäure aufweist, wobei die Lösung bei einem pH-Wert von
5 bis 9 in Gegenwart eines die wässrig-physiologische Lösung von Triterpensäuren stabilisierenden
Additivs einen Triterpensäuregehalt von mehr als 1 µg/ml aufweist, wobei das stabilisierende
Additiv ein Polysaccharid ist.
18. Lösung nach Anspruch 17, bei der die wenigstens eine Triterpensäure und/oder Derivat
einer Triterpensäure Asiatinsäure, Betulinsäure, Boswellinsäure, Corosolsäure, Glycyrrhetinsäure,
Madecassinsäure, Oleanolsäure, Phellonsäure und/oder Ursolsäure umfasst.
19. Lösung nach Anspruch 17 oder 18, bei der der Pflanzenextrakt ein Extrakt aus Misteln,
aus Birken , aus Platanen und/oder anderen triterpenoidhaltigen Pflanzen oder Teilen
davon ist.
20. Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, bei der die Salzkonzentration in der Lösung
5 - 140 mM.
21. Lösung nach Anspruch 20, deren Salzkonzentration zwischen 25mM und 35mM beträgt.
22. Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, die einen vesikelhaltigen Mistelextrakt
enthält.
23. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 für therapeutische
Zwecke.
24. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 als Nahrungsergänzungsmittel.
25. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 als physiologisch
injizierbares Präparat.
26. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 als physiologisch
injizierbares Präparat für die Tumortherapie.
27. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 als physiologisch
injizierbares Präparat für die Hepatitistherapie.
28. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 für die therapeutische
Behandlung von Tumorerkrankungen der Haut.
29. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 als Therapeutikum
gegen Viren und Bakterien.
30. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 zur Flockungsstabilisierung
von Pflanzenextrakten.
31. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 zur Herstellung
eines Therapeutikums.
32. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 zur Herstellung
eines Nahrungsergänzungsmittels.
33. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 zur Herstellung
eines als physiologisch injizierbares Präparat.
34. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 zur Herstellung
eines physiologisch injizierbaren Präparats für die Tumortherapie.
35. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 zur Herstellung
eines physiologisch injizierbaren Präparats für die Hepatitistherapie.
36. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 für die Herstellung
eines Therapeutikums zur therapeutischen Behandlung von Tumorerkrankungen der Haut.
37. Verwendung einer wässrigen Lösung nach einem der Ansprüche 17 bis 22 zur Herstellung
eines Therapeutikums für die Behandlung gegen Viren und Bakterien.