[0001] Die Erfindung betrifft eine Ölwanne für eine Brennkraftmaschine mit einem Kurbeltrieb
und einem Kurbelgehäuse, wobei die Ölwanne mit einer umlaufenden Flanschfläche unter
Einbeziehung einer umlaufenden Dichtfläche an das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine
angeschraubt ist.
[0002] Eine derartige Ölwanne ist aus der
DE 42 42 513 A1 bekannt. Diese Ölwanne ist aus einem Eisenwerkstoff gegossen und weist als Besonderheit
eine Ölfiltermatte auf, die in einem Ausführungsbeispiel im Bereich der Flanschfläche
den Ölraum des Kurbelgehäuses von dem Ölraum der Ölwanne trennt. Dadurch soll das
in die Ölwanne zurückfließende Öl gereinigt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ölwanne für den Einsatz einer Brennkraftmaschine
im Bereich der landwirtschaftlichen Technik bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Ölwanne als Träger ausgebildet ist, indem
zusätzlich zu dem unterhalb des Kurbelgehäuses für das Motoröl befindlichen Raumes
ein Hohlkörper angeordnet ist. Durch diesen Hohlkörper wird die Biege- und Torsionssteifigkeit
des Gesamtsystems Brennkraftmaschine erhöht, wodurch es möglich ist, das Kurbelgehäuse
zu entlasten. Zudem kann aufgrund des Hohlkörpers eine Antriebswelle sehr dicht an
der Ölwanne vorbei beziehungsweise durch die Ölwanne hindurch geführt werden, wodurch
die Lage des Gesamtschwerpunkts einer landwirtschaftlichen Maschine verbessert wird.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung ist an den Hohlkörper eine Versteifungsplatte angebracht,
wodurch eine weitere Erhöhung der Biege- und Torsionssteifigkeit der Ölwanne und damit
des Gesamtsystems erreicht wird.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Versteifungsplatte an den unteren
Teil eines U-förmig ausgebildeten Freiraumes angebracht. Dies hat den Vorteil, dass
eine Antriebswelle, die durch den durch Hohlkörper und Versteifungsplatte gebildeten
Freiraum läuft, auch nach dem Einbau der Verbrennungskraftmaschine in eine Arbeitsmaschine
montiert bzw. demontiert werden kann, ohne die Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise
sonstige Teile hierfür ausbauen zu müssen.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung weist die mit dem Hohlkörper verbundene Versteifungsplatte
eine Verrippung auf, wodurch eine Gewichtseinsparung unter Beibehaltung einer großen
Biege- und Torsionssteifigkeit erreicht wird. Außerdem kann hierdurch Material eingespart
werden.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ragt die Versteifungsplatte über mindestens
eine der gegenüberliegenden Stirnseiten der Ölwanne hinaus. Hierdurch wird in Bezug
auf die Tragfähigkeit einer Verbindung der Verbrennungskraftmaschine mit weiteren
Teilen der Arbeitsmaschine, wie z. B. dem Getriebe, eine Verbesserung erzielt.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist zwischen Ölwanne und Kurbelgehäuse zumindest in
einem Teilabschnitt eine Dichtung angebracht. Dadurch wird verhindert, dass sich in
durch Biegung und Torsion hochbelasteten Zonen Spalte zwischen Ölwanne und Kurbelgehäuse
ausbilden, die dann zu Undichtigkeiten führen.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an der Dichtfläche zwischen Ölwanne und
Kurbelgehäuse eine umlaufende Schräge angebracht, wodurch ein vor der Montage von
Ölwanne und Kurbelgehäuse aufgebrachtes Dichtmittel bzw. eine Dichtmasse bei der Montage
einen Dichtmittelkeil ausbildet. Hierdurch wird eine sichere und zuverlässige Abdichtung
der Bauteile erreicht.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung weist die Ölwanne im Bereich der Flanschflächen Querrippen
auf. Diese sind so angeordnet, dass sie bei einer an das Kurbelgehäuse angeschraubten
Ölwanne unterhalb der Kurbelwellenhauptlager und entsprechend deren Anzahl vorliegen.
Dabei können die Kurbelwangen mit Hubzapfen und den daran befestigten Pleueln in die
Zwischenräume eintauchen. Dadurch ist es möglich, die Anschraubfläche sehr nahe an
den Kurbelwellenhauptlagerdeckel heranzulegen, was zu einer weiteren Optimierung der
Biege- und Torsionssteifigkeit führt und zudem die akustischen Eigenschaften verbessert.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Querrippen einstückig mit der Ölwanne
gegossen. Dabei wird eine gute Formbarkeit der Gussform durch die zuvor beschriebenen
Freiräume zwischen den einzelnen Querrippen möglich.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung weisen die sich gegenüberliegenden Stirnseiten der
Ölwanne Anschraubflächen auf. Dabei ragen diese Anschraubflächen in einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung über die Längsseiten der Ölwanne hinaus. In einer Weiterbildung
der Erfindung ist insbesondere dieser über die Längsseiten hinausragende Teil über
Rippen abgestützt. Hierbei sind den Anschraubflächen mehrere, über die Höhe der jeweiligen
Längsseite angeordnete Rippen zugeteilt, wobei die Länge der Rippen entsprechend der
Belastung an der jeweiligen Stelle ausgebildet ist.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Ölwanne aus einem Eisenwerkstoff
gegossen. Hierdurch ist eine leichtere Fertigung der Ölwanne gegeben.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ist in die Ölwanne eine Ölansaugleitung eingegossen.
Die Ölansaugleitung mündet im Bereich einer Stirnseite der Ölwanne in die Flanschfläche.
Bei einer Montage von Ölwanne und Kurbelgehäuse wird hierüber eine weiterführende
Verbindung zur Ölpumpe der Verbrennungskraftmaschine hergestellt. Die Ölansaugleitung
ist bis in die Mitte der Bodenwand der Ölwanne geführt und weist dort einen Eingangstrichter
mit Sieb auf.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen, in der ein in den Figuren dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher beschrieben ist.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf die kurbelgehäuseseitige Flanschfläche der Ölwanne
mit Versteifungsplatte,
- Fig. 2
- eine perspektivische Seitenansicht der Ölwanne mit Versteifungsplatte,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht auf den Hohlkörper der Ölwanne ohne Versteifungsplatte
und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der Versteifungsplatte mit Verrippung.
[0018] Die Ölwanne 1 gemäß Fig. 1 ist für den Betrieb einer selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine
beispielsweise im Hubraumbereich zwischen 4 und 7 I ausgebildet, die bei der Verwendung
der Verbrennungskraftmaschine z. B. in einem Schlepper verbaut wird. Die Ölwanne 1
ist für diesen Einsatzfall besonders biege- und torsionssteif ausgebildet, wobei das
Gewicht der Ölwanne 1 im Bereich von 270 kg angesiedelt ist. Durch die im Folgenden
aufgeführten Details der Ölwanne 1 übernimmt diese beinahe die gesamte Tragfunktion
für die bei dem Verbau der Verbrennungsmaschine zwischen Getriebe und Vorderachsträger
in einem Schlepper anfallende Belastung. Dadurch ist es möglich, ein Kurbelgehäuse
aus dem normalen Automotivbereich zu verwenden, das gewichtsmäßig leichter ausgeführt
ist und keine entsprechenden Versteifungen aufweist. Die Ölwanne 1 ist aus einem Eisenwerkstoff
gegossen und über eine Flanschfläche 2 mit dem Kurbelgehäuse der Verbrennungskraftmaschine
unter Verwendung einer entsprechenden Dichtfläche verschraubt. Die Flanschfläche 2
weist zudem eine umlaufende innenliegende Schräge 7 auf. Im Bereich dieser Schräge
7 wird vor der Montage der Ölwanne 1 ein pastenförmiges Dichtmittel aufgetragen, das
bei der Verbindung von Ölwanne 1 und Kurbelgehäuse in die Schräge 7 gedrückt wird
und diese abdichtet. An sehr hochbelasteten Bereichen, wie z. B. im Bereich des Vorderachsträgers,
ist zusätzlich eine als Dichtschnur ausgebildete Dichtung 6 eingebracht. Hierfür ist
in der Flanschfläche 2 zusätzlich eine entsprechende Aussparung vorgesehen. Die erste
Seite 3a der Ölwanne 1, die das Motoröl enthält, verfügt im Bereich der Flanschfläche
2 über Querrippen 8, die die beiden Längsseiten 11a und 11b der Ölwanne 1 verbinden
und in deren Zwischenräumen die Kröpfungen der Kurbelwelle mitsamt den Pleueln eintauchen.
Die Stirnseiten 9a und 9b der Ölwanne 1 weisen zudem die Anschraubflächen 10a, 10b,
10c und 10d auf, an denen das Getriebe und der Vorderachsträger angeschraubt werden
können. Diese Anschraubflächen 10a, 10b, 10c und 10d ragen seitlich über die an die
Stirnseiten 9a und 9b angrenzenden Längsseiten 11a und 11b hinaus. Auf der Stirnseite
9b sind die Anschraubflächen 10c und 10d außerdem über Rippen 12 zu den Längsseiten
11a und 11b abgestützt. Im Ausführungsbeispiel weisen die Anschraubflächen 10c und
10d jeweils drei Rippen 12 auf, über welche sie sich gegenüber den Seitenflächen 11a
und 11b abstützen. In die Ölwanne 1 ist eine Ölansaugleitung 13 eingegossen, die in
die Flanschfläche 2 mündet.
[0019] Die an der zweiten, als Hohlkörper ausgeführten Seite 3b der Ölwanne 1 (Fig. 2) befestigte
Versteifungsplatte 4 weist zur Gewichtseinsparung unter Beibehaltung einer hohen Biege-
und Torsionsfestigkeit eine Verrippung 5 auf und ist bedarfsweise montierbar. Das
Gewicht der Versteifungsplatte 4 liegt im Bereich von 60 kg. Es ist zudem denkbar,
diese Versteifungsplatte 4 auch als massive Platte auszuführen.
[0020] In Fig. 4 ist eine weitere Variante der Versteifungsplatte 4 zu sehen. In diesem
Ausführungsdetail weist die Versteifungsplatte 4 in Richtung des anzubringenden Getriebes
eine Verlängerung mit zusätzlichen Verbindungspunkten auf. Die Aussparung in der Mitte
der Verlängerung ist aus Platzgründen für das dort befindliche Kardangelenk getroffen.
Eine zusätzliche Bohrung 14b in der Versteifungsplatte 4 ermöglicht das Erreichen
der Ölablassbohrung 14a der Ölwanne 1. Eine entsprechende Ölablassbohrung 16 ist auch
im Bereich der Längsseite 11a angebracht. Diese ist allerdings für das Ablassen des
für das Einfahren der Verbrennungskraftmaschine nach der Montage benötigten Öls vorgesehen.
Die Längsseite 11b weist eine Anschraubfläche 15 für einen Öleinfüllstutzen auf.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Ölwanne
- 2
- Flanschfläche
- 3a
- Erste Seite
- 3b
- Zweite Seite
- 4
- Versteifungsplatte
- 5
- Verrippung
- 6
- Dichtung
- 7
- umlaufende Schräge
- 8
- Querrippe
- 9a, 9b
- Stirnseite
- 10a, 10b, 10c, 10d
- Anschraubfläche
- 11a, 11b
- Längsseite
- 12
- Rippe
- 13
- Ölansaugleitung
- 14a
- Ölablassbohrung
- 14b
- Bohrung
- 15
- Anschraubfläche
- 16
- Ölablassbohrung
1. Ölwanne für eine Brennkraftmaschine mit einem Kurbeltrieb und einem Kurbelgehäuse,
wobei die Ölwanne mit einer umlaufenden Flanschfläche unter Einbeziehung einer umlaufenden
Dichtfläche an das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine angeschraubt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ölwanne (1) als Träger ausgeführt ist, wobei der Träger eine erste dem Kurbeltrieb
zugewandte, das Öl enthaltende Seite (3a) und eine der ersten Seite gegenüberliegende,
als Hohlkörper ausgebildete zweite Seite (3b) aufweist.
2. Ölwanne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass an den Hohlkörper unter Bildung eines sich über die gesamte Länge der Ölwanne (1)
erstreckenden, durchgehenden Freiraumes eine Versteifungsplatte (4) angebracht ist.
3. Ölwanne nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsplatte (4) an den unteren Enden eines U-förmigen Freiraumes angebracht
ist.
4. Ölwanne nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Hohlkörper verbundene Versteifungsplatte (4) eine Verrippung (5) aufweist.
5. Ölwanne nach Anspruch 2 oder 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsplatte (4) über mindestens eine der gegenüberliegenden Stirnseiten
(9a, 9b) der Ölwanne (1) hinaus verlängert ist.
6. Ölwanne nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Ölwanne (1) und Kurbelgehäuse zumindest in einem Teilabschnitt eine Dichtung
(6) angebracht ist.
7. Ölwanne nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Dichtfläche zwischen Ölwanne
(1) und Kurbelgehäuse eine umlaufende Schräge (7) angebracht ist.
8. Ölwanne nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ölwanne (1) im Bereich der Flanschfläche (2) Querrippen (8) aufweist.
9. Ölwanne nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Querrippen (8) einstückig mit der Ölwanne (1) gegossen sind.
10. Ölwanne nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die gegenüberliegenden Stirnseiten (9a, 9b) der Ölwanne (1) Anschraubflächen (10a,
10b, 10c, 10d) aufweisen.
11. Ölwanne nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschraubflächen (10a, 10b, 10c, 10d) seitlich über die an die Stirnseiten (9a,
9b) angrenzenden Längsseiten (11a, 11 b) hinausragen.
12. Ölwanne nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschraubflächen (10a, 10b, 10c, 10d) über Rippen (12) zu den Längsseiten (11a,
11b) abgestützt sind.
13. Ölwanne nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ölwanne (1) aus einem Eisenwerkstoff gegossen ist.
14. Ölwanne nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in die Ölwanne (1) eine Ölansaugleitung (13) eingegossen ist.