[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur telemetrischen Steuerung und Überwachung von
Verkaufsautomaten sowie ein Verfahren zur Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten.
[0002] Es ist bereits seit vielen Jahren gängige Praxis, den Absatz von diversen Produkten
über an verschiedenen öffentlich zugänglichen Orten aufgestellte Verkaufsautomaten
zu betreiben. Auch ist es bekannt, Verkaufsautomaten für die Ausgabe von Betriebsverpflegung
oder dergleichen an Orten mit beschränkten Zugangsmöglichkeiten zu nutzen. Diese Verkaufsautomaten
werden heute auch häufig als so genannte "Point of Sale", kurz "PoS" bezeichnet. Besonders
bekannt sind solche Verkaufsautomaten z.B. für den Absatz von Zigaretten, Getränken
oder kleinen Snacks. Häufig aufgestellt sind solche Automaten z.B. im Bereich von
Bahnhöfen, in Gaststätten (Zigarettenautomaten), in Einkaufszentren oder an dergleichen
Orten. Zigarettenautomaten findet man darüber hinaus in Städten oder Dörfern in unterschiedlicher
Verteilung an der Straße aufgestellt.
[0003] Derartige Automaten haben den besonderen Vorteil, dass sie losgelöst von jedweder
Geschäftsöffnungszeit einen Absatz von Produkten ermöglichen.
[0004] Betrieben werden solche Verkaufsautomaten in der Regel von Automatenaufstellern,
die regelmäßig für eine Vielzahl derartiger Automaten verantwortlich sind. Diese Verantwortlichkeit
besteht darin, die Automaten in ausreichendem Maße mit Ware zu bestücken und die Verkaufseinnahmen
aus den Automaten zu entnehmen.
[0005] Die fortschreitenden technischen Möglichkeiten, die sich allgemein durch die Computertechnologie
und die Begleittechnologien in der Kommunikation und dgl. gegeben sind, haben auch
auf dem Sektor der Verkaufsautomaten zu neueren Entwicklungen geführt. Während früher
der Verkaufsautomat für sich genommen ein autarkes System darstellte, in welchem Bargeldeinnahmen
einbehalten und von welchem Waren ausgegeben wurden, ist es heute bereits üblich und
möglich, Verkaufsautomaten in ein Kommunikationssystem einzubinden. Insbesondere gibt
es bereits Automaten, die an einem bargeldlosen Zahlungssystem mit der so genannten
"Geldkarte" oder aber mit Kreditkarten teilnehmen, wobei insbesondere bei der Zahlung
mit Kreditkarte Autorisierungsabfragen hinsichtlich des Kreditkartenhalters und der
angeforderten Zahlung über Datenfernkommunikation abgewickelt werden.
[0006] Auch ist es bereits bekannt, dass Verkaufsautomaten mit Rechnersteuerungen versehen
sind, die z.B. Verkaufsvorgänge dokumentieren, den Warenbestand festhalten bzw. die
Anzahl einzelner verkaufter Waren ausgeben und dgl. Noch ist es allerdings weit verbreitet
üblich, dass der Automatenaufsteller Zugang zu diesem System nur über eine an dem
Verkaufsautomaten befindliche Schnittstelle erhält, an welche der Automatenaufsteller
zum Auslesen der Daten einen mobilen Rechner, z.B. ein Laptop oder ein über eine Infrarotschnittstelle
angebundenes MDE-Gerät, anschließen kann.
[0007] Vereinzelt gibt es allerdings bereits Systeme, bei welchen über Datenfernübertragungssysteme
bestimmte Daten des Verkaufsautomaten von den Automatenaufstellern oder anderen Institutionen
ausgelesen werden können. So können beispielsweise aktuelle Verkaufszahlen von in
den Verkaufsautomaten enthaltenen Waren ausgelesen werden, ohne dass der Automatenaufsteller
den Verkaufsautomaten physisch aufsuchen muss.
[0008] Ferner ist es auch bereits bekannt, an Verkaufsautomaten Werbung oder ähnliche Informationen
anzubringen. Neben dem Anbringen von Werbe- oder Informationsplakaten an dem Automaten
ist bereits grundsätzlich die Darstellung bzw. Anzeige derartiger Werbung oder anderer
Informationen über an dem Verkaufsautomaten vorhandene Anzeigeeinrichtungen, beispielsweise
LCD-Displays, zur Anzeige zu bringen.
[0009] Mit der Erfindung soll ein System bzw. ein Verfahren angegeben werden, welches die
Vorteile der bekannten Systeme aufgreift und vereint und zugleich eine höhere Flexibilität
bzw. ein höheres Maß an gezielten Steuerungsmöglichkeiten bzw. Abfragemöglichkeiten
für jeden einzelnen Verkaufsautomaten gestattet.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe zunächst mit einem System mit den Merkmalen des Anspruches
1. Hinsichtlich des Verfahrens ist eine Lösung der Aufgabe in dem erfindungsgemäßen
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 7 zu sehen.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen des Systems sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis
6, solche Weiterbildungen des Verfahrens in den abhängigen Ansprüchen 8 bis 10 beschrieben.
[0012] Erfindungsgemäß verfügt ein System zur telemetrischen Steuerung und Überwachung von
Verkaufsautomaten zunächst über eine zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit.
Diese dient der Koordination und Verwaltung des Datenaustausches mit einer Vielzahl
von Verkaufsautomaten. Dieser Datenaustausch und damit die Steuerung bzw. Überwachung
der Verkaufsautomaten erfolgt erfindungsgemäß telemetrisch, zu welchem Zweck die zentrale
Rechner- und Kommunikationseinheit über ein oder gegebenenfalls mehrere entsprechende(s)
Sende-/ Empfangsmodul(e) verfügt. Die Rechner- und Kommunikationseinheit weist überdies
eine Speichereinheit sowie eine Rechnereinheit auf. Wesentlicher weiterer Bestandteil
des Systems sind an den Verkaufsautomaten angeordnete Steuer- und Kommunikationseinheiten,
welche jeweils ebenfalls über ein Sende-/Empfangsmodul verfügen, welches letztgenannte
Modul den telemetrischen Datenaustausch mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit
besorgt. In jeder Steuer- und Kommunikationseinheit sind ferner ein Rechnermodul sowie
eine Datenverbindung zu einer Steuerung des Verkaufsautomaten vorhanden. Die Steuer-
und Kommunikationseinheit mit ihrem Rechnermodul dient dazu, entweder unmittelbar
oder über die Steuerung des Verkaufsautomaten den Automaten betreffende Vorgänge wie
Verkaufsvorgänge, mögliche technische Störungen und dgl. zu überwachen und entweder
auf Anforderung oder bei Erkennen eines gesonderten Auslöseereignisses Daten an die
zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit zu übertragen. Ein bestimmtes Auslöseereignis
kann z.B. ein (bevorstehender) Ausverkauf einer bestimmten Ware, eine technische Störung
oder dgl. sein.
[0013] An dem Verkaufsautomaten selbst ist darüber hinaus eine Einrichtung zur akustischen
und/oder optischen Wiedergabe von Informationen angeordnet, mit der insbesondere Werbeinformationen
wiedergegeben werden können. Eine solche Einrichtung kann z.B. ein LCD-Display, ein
Lautsprecher oder dgl. sein. Diese Einheit ist über die Steuer- und Kommunikationseinheit
der jeweiligen Verkaufsautomaten oder direkt über das Sende-/Empfangsmodul zur Wiedergabe
bestimmter Informationen ansteuerbar.
[0014] Schließlich ist die Steuer- und Kommunikationseinheit eines jeden Verkaufsautomaten
erfindungsgemäß dazu eingerichtet, Daten über die während der Wiedergabe einer bestimmten
Information an dem Verkaufsautomaten erfolgten Verkaufsvorgänge korreliert zu sammeln
und an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit zu übermitteln. So kann z.B.
dokumentiert und überprüft werden, ob die Schaltung einer bestimmten Werbung, z.B.
einer Werbung für ein in dem Verkaufsautomaten angebotenes Produkt, zu einer Veränderung
des Kaufverhaltens des Konsumenten (z.B. einer Steigerung der Verkaufszahlen) führt
bzw. geführt hat. Die Steuer- und Kommunikationseinheit korreliert hierzu zweierlei
Daten, nämlich zum einen Daten über die Art der über die Einrichtung wiedergegebenen
Informationen und Daten über die während dieser Zeit erfolgten Abverkäufe.
[0015] In vorteilhafter Weise kann basierend auf diesen Daten z.B. eine Marketingstrategie
verbessert werden. Es kann aber auch gewissermaßen "online" Einfluss auf die aktuell
anzuzeigende bzw. wiederzugebende Information (z.B. Werbung) genommen werden. Mit
dieser Vorgehensweise ist es beispielsweise möglich, tageszeitabhängige Werbestrategien
zu entwickeln und die Verkaufsautomaten gesteuert von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit
entsprechend mit Informationen (insbesondere Werbung) zu bestücken. Dabei ist es von
Vorteil, wenn das System die einzelnen Verkaufsautomaten individualisiert ansprechen
kann, um auch abhängig von einzelnen Verkaufsautomaten und den Randbedingungen für
diese Automaten (z.B. Standort) eine optimale Informationswiedergabe (insbesondere
Werbestrategie) zu ermitteln und letztlich aktiv umzusetzen.
[0016] Mit Vorteil gehört zu dem erfindungsgemäßen System weiterhin eine bei einem Betreiber
der Verkaufsautomaten und/oder bei einem Hersteller der in den Verkaufsautomaten angebotenen
Waren befindliche Auswerte- und Kommunikationseinrichtung. Diese verfügt wiederum
über ein Sende-/Empfangsmodul für den Austausch von Daten mit der zentralen Rechner-
und Kommunikationseinheit sowie eine Rechnereinrichtung zum Speichern und/oder Auswerten
der Daten. Die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit kann je nach Auswertung
der von den Verkaufsautomaten, genauer von den darin installierten Steuer- und Kommunikationseinheiten,
empfangenen Daten diese dem Hersteller der Waren bzw. dem Betreiber der Verkaufsautomaten
(dem Automatenaufsteller) zur Verfügung stellen. Dies kann auch gegen Entgelt erfolgen.
Die Datenverbindung von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit zu den Auswerte-
und Kommunikationseinrichtungen kann dabei ebenfalls eine telemetrische Datenverbindung
sein, allerdings auch anderer Natur, wie z.B. eine herkömmliche Kabelverbindung zum
Internet.
[0017] Bevorzugt sind jedenfalls die Sende-/Empfangsmodule der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit
sowie der Steuer- und Kommunikationseinheiten zur drahtlosen Kommunikation über ein
Standard-Mobilfunknetz, wie z.B. GSM, GPRS oder UMTS, oder zur Kommunikation über
eine drahtlose Netzwerkverbindung (WLAN) eingerichtet (Anspruch 3). Auf diese Weise
kann die Kommunikation zwischen diesen Einrichtungen vermittels üblicher Kommunikationswege
stattfinden, ohne dass es Einschränkungen hinsichtlich des Standortes, insbesondere
der Steuer- und Kommunikationseinheiten an den Verkaufsautomaten, gibt. Ein Zugang
jedenfalls zu einem Standard-Mobilfunknetz ist nahezu überall möglich, so dass für
die Umsetzung des erfindungsgemäßen Systems an den Aufstellungsorten des Verkaufsautomaten
keine weiteren infrastrukturellen Maßnahmen ergriffen werden müssen. Dort, wo die
Verkaufsautomaten im Bereich eines Einwahlpunktes für drahtlose Netzwerke (WLAN) liegen,
kann zur Reduzierung der mit der Nutzung des Systems verbundenen Kosten eine Einrichtung
der Sende-/Empfangsmodule in dieser Technologie bevorzugt werden, das Sende-/Empfangsmodul
bei der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit kann dann alternativ ein einfacher
Internetzugang sein.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Systems, wie sie in Anspruch 4 beschrieben
ist, enthält die zentrale Rechner- und Kommunikationseinrichtung einer vorzugsweise
auf einem Server installierte Datenbank. Diese Datenbank ermöglicht eine geordnete
Verwaltung und Bearbeitung der von den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen der
Verkaufsautomaten erhaltenen Daten sowie eine Aufbereitung dieser Daten zur möglichen
Weitergabe an die Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen (vgl. Anspruch 2).
[0019] Das erfindungsgemäße System kann, wie gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung
vorgesehen (vgl. Anspruch 5), zusätzlich eine Benachrichtigungseinrichtung aufweisen,
die bei einem technischen Servicedienst aufgestellt ist. Diese weist zumindest ein
Empfangsmodul zum Empfangen von telemetrisch von den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen
der Verkaufsautomaten übermittelten Daten und eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen
eines technischen Ausfalls oder einer Wartungsanfrage auf. Sie kann mit besonderem
Vorteil (vgl. Anspruch 6) ein Sende-/Empfangsmodul zum bidirektionalen telemetrischen
Datenaustausch mit den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen der Verkaufsautomaten
aufweisen.
[0020] Eine in Anspruch 5 angegebene Benachrichtigungseinrichtung erlaubt, dass ein Verkaufsautomat
bei einer Störung oder einer Wartungsanfrage gleichermaßen selbstständig einen Servicetechniker
anfordert. Verfügt die Benachrichtigungseinrichtung wie in Anspruch 6 vorgesehen über
eine bidirektionale Kommunikationsmöglichkeit, kann das Servicepersonal z.B. Diagnosedaten
anfordern und ggf. softwaremäßige Wartungen von einer Servicezentrale aus durchführen,
ohne den Verkaufsautomaten selbst aufsuchen zu müssen.
[0021] Die in diesen Weiterbildungen vorgesehene Benachrichtigungseinrichtung kann bevorzugt
mit den Verkaufsautomaten unter Umgehung der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit
unmittelbar und direkt in Kommunikationsverbindung stehen. Allerdings ist es dann
von Vorteil, dass an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit zumindest ebenfalls
eine Benachrichtigung über die technische Störung oder die Wartungsanfrage gesendet
wird, damit dort der Zustand des Verkaufsautomaten jederzeit nachvollzogen werden
und erforderlichenfalls die durchgeführte Entstörung bzw. Wartung nachgehalten werden
kann.
[0022] Das System kann mit seinen Kommunikationsmitteln grundsätzlich sämtliche Funktionen
der Verkaufsautomaten, die einen Zugriff auf externe Daten erfordern, abwickeln. Derartige
Vorgänge sind z.B. Anfragen an Kreditinstitute über Zahlungsautorisierungen, Änderungen
der Automateneinstellungen, wie z.B. Preisänderungen, Installation von Updates der
Automatensoftware, allgemeines Datenmanagement zur Auswertung der Ergebnisse der Verkaufsautomaten
oder von Verkaufsautomatengruppen, gezielte Marketingaktionen, z.B. Bewerbung von
in einzelnen Automaten neu aufgenommenen Waren über die Einrichtung zur Wiedergabe
von Informationen, Sammeln von Daten aus den Verkaufsautomaten für die Warenwirtschaft
und dgl.
[0023] In den Ansprüchen 7 bis 10 ist ein Verfahren (Anspruch 7) mit weiteren vorteilhaften
Zusatzmerkmalen (Ansprüche 8 bis 10) angegeben, welches im Wesentlichen auf das oben
beschriebene System aufbaut und die dort genannten Vorteile aufweist. An dieser Stelle
soll daher nicht näher auf dieses Verfahren eingegangen werden.
[0024] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figur. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur Überwachung und
Steuerung von Verkaufsautomaten.
[0025] In der Figur ist das System schematisch nach Art eines Blockdiagramms dargestellt.
Diese Darstellung gilt lediglich der Erläuterung, sie ist insbesondere nicht als beschränkend
für die beanspruchte Erfindung anzusehen, die auch in von dieser Darstellung abweichenden
Aufbauten realisiert werden kann.
[0026] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein erfindungsgemäßes Steuer- und Überwachungssystem
allgemein mit 100 bezeichnet. Dieses System 100 enthält eine zentrale Rechner- und
Kommunikationseinheit 101. Die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 enthält
ein oder mehrere Sende-/Empfangsmodul(e) zur telemetrischen Kommunikation mit in Verkaufsautomaten
VM angeordneten Steuer- und Kommunikationseinheiten 102. Ferner sind bei den Warenherstellern
bzw. den Betreibern der Verkaufsautomaten (VM) (Automatenaufstellern) Auswerte- und
Kommunikationseinrichtungen 103 aufgestellt, die ebenfalls Bestandteil des Systems
100 sind und mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 zum Datenaustausch
verbunden sind. Hierzu verfügen die Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen 103
über entsprechende Sende-/Empfangsmodule. Während der Datenaustausch zwischen der
zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 und den Steuer- und Kommunikationseinheiten
102 in jedem Fall zumindest über eine telemetrische Zwischenstrecke erfolgt, kann
die Kommunikation zwischen der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 und
den Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen 103 auch über andere als telemetrische
Wege erfolgen, beispielsweise über das Internet.
[0027] Weiterer Bestandteil des erfindungsgemäßen Steuer- und Überwachungssystems 100 in
diesem Ausführungsbeispiel ist eine bei einem Servicebetreiber aufgestellte Benachrichtigungseinrichtung
104. Diese steht in telemetrischer Kommunikation mit den Steuer- und Kommunikationseinheiten
102 der Verkaufsautomaten VM, wobei diese Kommunikation in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
bidirektional erfolgen kann, die Benachrichtigungseinrichtung 104 entsprechend über
ein Sende-/Empfangsmodul verfügt.
[0028] In der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 ist eine auf einem Server
installierte Datenbank 105 vorgesehen, in welcher von den Steuer- und Kommunikationseinheiten
102 der Verkaufsautomaten VM übertragene Daten, wie auch von den Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen
103 erhaltene Daten oder aber auch von extern eingegebene Daten geordnet abgelegt
bzw. für eine Weiterversendung an die Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der
Verkaufsautomaten VM oder an die Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen 103 bereitgehalten
bzw. aufbereitet werden können.
[0029] An den Verkaufsautomaten VM sind, hier nicht dargestellt, Einrichtungen zur akustischen
und/oder optischen Wiedergabe von Informationen angeordnet, in diesem Ausführungsbeispiel
bevorzugt LCD-Displays für die Wiedergabe von Werbebotschaften. Die auf diesen Displays
abzuspielenden Werbeinformationen werden über die telemetrische Datenverbindung von
der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 an die Steuer- und Kommunikationseinheiten
102 der Verkaufsautomaten VM übertragen, wobei hier jede Steuer- und Kommunikationseinheit
102 eines zugehörigen Verkaufsautomaten VM vorzugsweise einzeln und gezielt ansteuerbar
ist. Im Rücklauf erhält die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 von den
Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM Daten, die von den
Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 soweit aufbereitet wurden, dass sie korrelierte
Informationen über mit den Verkaufsautomaten getätigte Warenverkäufe in Abhängigkeit
von bzw. im Zusammenhang mit einer während des Verkaufsvorganges auf dem LCD-Display
dargestellten Werbung enthalten. Diese Daten werden in der Datenbank 105 abgelegt
und können über eine Datenverbindung an die Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen
der Automatenaufsteller oder Warenhersteller gegeben werden. Insbesondere interessant
sind diese Daten für die Hersteller der Waren, um beispielsweise Werbestrategien zu
überprüfen und ggf. verbessern zu können.
[0030] Über die telemetrische Kommunikation zwischen den Steuer- und Kommunikationseinheiten
102 der Verkaufsautomaten VM und der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit
101 werden noch weitere Daten ausgetauscht, z.B. Daten über die getätigten Umsätze
insgesamt, über die in dem Geldspeicher des zugehörigen Verkaufsautomaten VM enthaltene
Geldmenge, über Warenbestände und dgl. Die entsprechenden Daten werden auch auf der
Datenbank 105 gespeichert und je nach Relevanz entweder an die Hersteller der Waren
oder an die Automatenaufsteller, genauer an deren zugehörige Auswerte- und Kommunikationseinrichtung
103 weitergegeben. So ist es beispielsweise für den Automatenaufsteller von Wichtigkeit,
zu erfahren, wenn eine bestimmte Ware in einem Verkaufsautomaten zur Neige geht, damit
er diesen Verkaufsautomaten aufsuchen und die Ware entsprechend auffüllen kann. Für
den Hersteller der Waren sind für seine Warenwirtschaft, aber auch wiederum für seine
Marketingüberlegungen Daten über Mengen der verkauften Waren, möglichst auch korreliert
mit dem Aufstellungsort des Automaten von Interesse. Alle diese Daten und Korrelationen
können von der Steuer- und Kommunikationseinheit 102 eines Verkaufsautomaten VM über
die telemetrische Datenverbindung an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit
101 gegeben werden. Dort werden diese Daten entsprechend aufbereitet und in der Datenbank
105 abgelegt zur Weitergabe, wie oben erwähnt.
[0031] Die Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM können ferner
unmittelbar Daten an die Benachrichtigungseinrichtung 104 bei einem Serviceunternehmen
geben. So kann beispielsweise bei auftretenden technischen Störungen oder bei fälligen
Wartungen ein Serviceunternehmen unmittelbar benachrichtigt werden, so dass dieses
den entsprechenden Verkaufsautomaten VM aufsuchen und die Störung beheben bzw. eine
Wartung durchführen kann. Die Kommunikation zwischen den Steuer- und Kommunikationsmodulen
102 der Verkaufsautomaten VM und der Benachrichtigungseinrichtung 104 ist hier als
direkte dargestellt, wobei zusätzlich ein entsprechendes Benachrichtigungssignal bzw.
ein Datenstrom auch an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 gegeben
werden kann, um auch dort den Status des jeweiligen Verkaufsautomaten VM nachvollziehbar
zu belegen. Darüber hinaus kann auch die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit
101 mit der Benachrichtigungseinrichtung 105 kommunizieren, um so den dahinter stehenden
Servicebetrieb zu benachrichtigen bzw. mit Daten zu versorgen oder Daten von dort
zu empfangen.
[0032] Die Kommunikation zwischen der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 und
den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM ist hier als
eine Kommunikation über Satellit S dargestellt, wobei sie in diesem Ausführungsbeispiel
als Mobilfunkverbindung, z.B. nach dem Standard des GPRS, ausgebildet ist. Hier können
selbstverständlich auch andere Arten der telemetrischen Datenverbindung gewählt werden,
z.B. bei innerhalb der Reichweite eines Hotspot liegenden Verkaufsautomaten VM über
WLAN-Verbindungen und anschließende Weiterleitung der Daten über das Internet oder
terrestrische Funkverbindungen (ohne Einbeziehung einer Satellitenkommunikation).
[0033] Wie in der Figur angedeutet, können einzelne Verkaufsautomaten, hier die Verkaufsautomaten
VM 2 und VM 3, in einem eigenen Netzwerk zusammengefasst sein, wobei in diesem Netzwerk
die Daten zusammengefasst und für mehrere Automaten gemeinsam über eine weitere Datenverbindung
an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 gegeben werden. Dabei sind
die in diesem Netzwerk zusammengefassten Verkaufsautomaten VM 2 und VM 3 innerhalb
des Netzwerkes vorzugsweise gezielt und separat ansteuerbar, so dass die zentrale
Rechner- und Kommunikationseinheit sie separat ansteuern kann. Der Verkaufsautomat
VM 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel so dargestellt, dass er mit seiner Steuer-
und Kommunikationseinheit 102 losgelöst und eigenständig mit der zentralen Rechner-
und Kommunikationseinheit 101 kommuniziert. In einem wie oben beschriebenen netzwerkartigen
Zusammenschluss mehrere Verkaufsautomaten (vier der Automaten VM 2 und VM 3) kann
dieses Netzwerk beispielsweise auch über einen anderen als die oben beschriebenen
Funkstandards betrieben werden, z.B. über den so genannten DECS-Standard.
[0034] Insgesamt ermöglicht das erfindungsgemäße System eine hochflexible Überwachung und
Steuerung von verschiedenen, mit ihren Steuer- und Kommunikationseinheiten an die
zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit angeschlossenen Verkaufsautomaten, wobei
durch die korrelierte Information über Verkaufserfolge in Abhängigkeit von auf den
Automaten wiedergegebenen Informationen insbesondere für die Hersteller der Waren
wertvolle Daten gewonnen werden können. Mit diesem System ist es in einer Weiterentwicklung
auch möglich, Verkaufsvorgänge gezielt und in Echtzeit durch ausgesuchte Wiedergabe
von Werbeinformationen auf den LCD-Displays der Verkaufsautomaten VM zu beeinflussen.
Zum Beispiel kann abhängig von Aufstellungsort der Verkaufsautomaten VM und der Tageszeit
eine Werbung geschaltet werden, deren Wirksamkeit durch Rückkopplung mit den Verkaufserfolgen
überprüft und entsprechend die Werbung bei Nichterfolg verändert werden kann.
[0035] Für den Fachmann ergibt sich aus den obigen Ausführungen ohne weiteres, dass das
erfindungsgemäße System vielfältig nutzbar und um viele weitere Funktionen erweiterbar
ist. Einige dieser Funktionen sind in der Figur angedeutet, so kann z.B. die Verarbeitung
von Zahlungsinformationen mit einer Geldkarte über das System mit abgewickelt werden,
es können Bezahlungen über Mobiltelefone, wie sie heute schon vorgenommen werden und
dgl. mit von den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 erfasst bzw. verarbeitet
und zur weiteren Verarbeitung eine zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101
gegeben werden. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass das System um weitere Einheiten
bzw. Module zu ergänzen, die bei zusätzlichen Anbietern aufgestellt werden. So kann
z.B. eine Datenverbindung von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101
zu Kreditinstituten aufgebaut werden, um z.B. die Authentisierung von Kartenzahlvorgängen
vorzunehmen und dgl. Weitere Möglichkeiten erschließen sich dem Fachmann ohne weiteres.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 100
- Steuer- und Überwachungssystem
- 101
- zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit
- 102
- Steuer- und Kommunikationseinheit
- 103
- Auswerte- und Kommunikationseinrichtung
- 104
- Benachrichtigungseinrichtung
- 105
- Datenbank
- S
- Satellit
- VM
- Verkaufsautomat
1. System zur telemetrischen Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten (VM) mit
einer zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit (101), welche über wenigstens ein
Sende-/Empfangsmodul für den telemetrischen Austausch von Daten sowie über eine Speichereinheit
und eine Rechnereinheit verfügt, und mit an den Verkaufsautomaten (VM) angeordneten
Steuer- und Kommunikationseinheiten (102), die jeweils wenigstens ein Sende-/Empfangsmodul
für den telemetrischen Austausch von Daten mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit
(101) sowie ein Rechnermodul und eine Datenverbindung zu einer Steuerung des Verkaufsautomaten
(VM) aufweisen, wobei an dem Verkaufsautomaten (VM) eine Einrichtung zur akustischen
und/oder optischen Wiedergabe von Informationen, insbesondere Werbeinformationen,
angeordnet ist, welche über die Steuer- und Kommunikationseinheit (102) zur Wiedergabe
vorgewählter Informationen ansteuerbar ist, und wobei die Steuer- und Kommunikationseinheit
(102) dazu eingerichtet ist, Daten über die während der Wiedergabe einer bestimmten
Information an dem Verkaufsautomaten (VM) erfolgten Verkaufsvorgänge korreliert zu
sammeln und an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit (101) zu übermitteln.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens eine bei einem Betreiber der Verkaufsautomaten und/oder bei
einem Hersteller der in dem Verkaufsautomaten angebotenen Waren befindliche Auswerte-
und Kommunikationseinrichtung (103) aufweist, welche über wenigstens ein Sende-/Empfangsmodul
für den Austausch von Daten mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit (101)
sowie eine Rechnereinrichtung zum Speichern und/oder Auswerten der Daten verfügt.
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende-/Empfangsmodule zur drahtlosen Kommunikation über ein Standard-Mobilfunknetz,
wie z.B. GSM, GPRS oder UMTS, oder zur Kommunikation über eine drahtlose Netzwerkverbindung
(WLAN) eingerichtet sind.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Rechner- und Kommunikationseinrichtung (101) eine vorzugsweise auf einem
Server installierte Datenbank (105) enthält.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens eine bei einem technischen Servicedienst aufgestellte Benachrichtigungseinrichtung
(104) aufweist, welche zumindest mit einem Empfangsmodul zum Empfangen von telemetrisch
von den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen der Verkaufsautomaten (VM) übermittelten
Daten und eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines technischen Ausfalls oder einer
Wartungsanfrage aufweist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Benachrichtigungseinrichtung (104) ein Sende-/Empfangsmodul zum bidirektionalen
telemetrischen Datenaustausch mit den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen (102)
der Verkaufsautomaten (VM) aufweist.
7. Verfahren zur Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten, wobei an den Verkaufsautomaten
angeordnete Steuer- und Kommunikationseinheiten mit einer entfernt von den Verkaufsautomaten
angeordneten, zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit mittels Telemetrie Daten
austauscht, wobei die Steuer- und Kommunikationseinheiten Daten über auf einer an
dem Verkaufsautomaten angeordneten Einrichtung zur optischen und/oder akustischen
Wiedergabe von Informationen, insbesondere Werbeinformationen, wiedergegebene Informationen
mit im Zeitraum der Wiedergabe dieser Informationen erfolgten Verkaufsvorgängen korreliert
und diese korrelierten Daten an die Rechner- und Kommunikationseinheit übermittelt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die korrelierten Daten in der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit zur weiteren
Aufbereitung einer Datenbank zugeführt und aus dieser einer bei einem Betreiber der
Verkaufsautomaten und/oder bei einem Hersteller der in dem Verkaufsautomaten angebotenen
Waren befindliche Auswerte- und Kommunikationseinrichtung telemetrisch übermittelt
werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur telemetrischen Übermittlung der Daten ein Mobilfunknetz in einem Standard-Mobilfunkformat,
wie z.B. GSM, GPRS oder UMTS, verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinrichtung in Abhängigkeit von den
korrelierten Daten Informationen zur Wiedergabe auf der Einrichtung zur optischen
und/oder akustischen Wiedergabe von Informationen wenigstens eines Verkaufsautomaten
an die Steuer- und Kommunikationseinrichtung dieses Verkaufsautomaten gesendet werden,
welche die Einrichtung zur optischen und/oder akustischen Wiedergabe von Informationen
entsprechend zur Wiedergabe der von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit
gesendeten Informationen ansteuert.