(19)
(11) EP 1 852 817 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.11.2007  Patentblatt  2007/45

(21) Anmeldenummer: 06009026.3

(22) Anmeldetag:  02.05.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G06Q 30/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(71) Anmelder:
  • Dunkhorst, Peter
    21358 Mechtersen (DE)
  • Terlinden, Peter
    25836 Poppenbüll (DE)

(72) Erfinder:
  • Dunkhorst, Peter
    21358 Mechtersen (DE)
  • Terlinden, Peter
    25836 Poppenbüll (DE)

(74) Vertreter: von Eichel-Streiber, Caspar 
Raffay & Fleck Geffckenstrasse 6
20249 Hamburg
20249 Hamburg (DE)

   


(54) System und Verfahren zur telemetrischen Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten


(57) Offenbart wird ein System zur telemetrischen Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten (VM) mit einer zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit (101), welche über wenigstens ein Sende-/Empfangsmodul für den telemetrischen Austausch von Daten sowie über eine Speichereinheit und eine Rechnereinheit verfügt, und mit an den Verkaufsautomaten (VM) angeordneten Steuer- und Kommunikationseinheiten (102), die jeweils wenigstens ein Sende-/Empfangsmodul für den telemetrischen Austausch von Daten mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit (101) sowie ein Rechnermodul und eine Datenverbindung zu einer Steuerung des Verkaufsautomaten (VM) aufweisen, wobei an dem Verkaufsautomaten (VM) eine Einrichtung zur akustischen und/oder optischen Wiedergabe von Informationen, insbesondere Werbeinformationen, angeordnet ist, welche über die Steuer- und Kommunikationseinheit (102) zur Wiedergabe vorgewählter Informationen ansteuerbar ist, und wobei die Steuer- und Kommunikationseinheit (102) dazu eingerichtet ist, Daten über die während der Wiedergabe einer bestimmten Information an dem Verkaufsautomaten (VM) erfolgten Verkaufsvorgänge korreliert zu sammeln und an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit (101) zu übermitteln.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur telemetrischen Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten sowie ein Verfahren zur Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten.

[0002] Es ist bereits seit vielen Jahren gängige Praxis, den Absatz von diversen Produkten über an verschiedenen öffentlich zugänglichen Orten aufgestellte Verkaufsautomaten zu betreiben. Auch ist es bekannt, Verkaufsautomaten für die Ausgabe von Betriebsverpflegung oder dergleichen an Orten mit beschränkten Zugangsmöglichkeiten zu nutzen. Diese Verkaufsautomaten werden heute auch häufig als so genannte "Point of Sale", kurz "PoS" bezeichnet. Besonders bekannt sind solche Verkaufsautomaten z.B. für den Absatz von Zigaretten, Getränken oder kleinen Snacks. Häufig aufgestellt sind solche Automaten z.B. im Bereich von Bahnhöfen, in Gaststätten (Zigarettenautomaten), in Einkaufszentren oder an dergleichen Orten. Zigarettenautomaten findet man darüber hinaus in Städten oder Dörfern in unterschiedlicher Verteilung an der Straße aufgestellt.

[0003] Derartige Automaten haben den besonderen Vorteil, dass sie losgelöst von jedweder Geschäftsöffnungszeit einen Absatz von Produkten ermöglichen.

[0004] Betrieben werden solche Verkaufsautomaten in der Regel von Automatenaufstellern, die regelmäßig für eine Vielzahl derartiger Automaten verantwortlich sind. Diese Verantwortlichkeit besteht darin, die Automaten in ausreichendem Maße mit Ware zu bestücken und die Verkaufseinnahmen aus den Automaten zu entnehmen.

[0005] Die fortschreitenden technischen Möglichkeiten, die sich allgemein durch die Computertechnologie und die Begleittechnologien in der Kommunikation und dgl. gegeben sind, haben auch auf dem Sektor der Verkaufsautomaten zu neueren Entwicklungen geführt. Während früher der Verkaufsautomat für sich genommen ein autarkes System darstellte, in welchem Bargeldeinnahmen einbehalten und von welchem Waren ausgegeben wurden, ist es heute bereits üblich und möglich, Verkaufsautomaten in ein Kommunikationssystem einzubinden. Insbesondere gibt es bereits Automaten, die an einem bargeldlosen Zahlungssystem mit der so genannten "Geldkarte" oder aber mit Kreditkarten teilnehmen, wobei insbesondere bei der Zahlung mit Kreditkarte Autorisierungsabfragen hinsichtlich des Kreditkartenhalters und der angeforderten Zahlung über Datenfernkommunikation abgewickelt werden.

[0006] Auch ist es bereits bekannt, dass Verkaufsautomaten mit Rechnersteuerungen versehen sind, die z.B. Verkaufsvorgänge dokumentieren, den Warenbestand festhalten bzw. die Anzahl einzelner verkaufter Waren ausgeben und dgl. Noch ist es allerdings weit verbreitet üblich, dass der Automatenaufsteller Zugang zu diesem System nur über eine an dem Verkaufsautomaten befindliche Schnittstelle erhält, an welche der Automatenaufsteller zum Auslesen der Daten einen mobilen Rechner, z.B. ein Laptop oder ein über eine Infrarotschnittstelle angebundenes MDE-Gerät, anschließen kann.

[0007] Vereinzelt gibt es allerdings bereits Systeme, bei welchen über Datenfernübertragungssysteme bestimmte Daten des Verkaufsautomaten von den Automatenaufstellern oder anderen Institutionen ausgelesen werden können. So können beispielsweise aktuelle Verkaufszahlen von in den Verkaufsautomaten enthaltenen Waren ausgelesen werden, ohne dass der Automatenaufsteller den Verkaufsautomaten physisch aufsuchen muss.

[0008] Ferner ist es auch bereits bekannt, an Verkaufsautomaten Werbung oder ähnliche Informationen anzubringen. Neben dem Anbringen von Werbe- oder Informationsplakaten an dem Automaten ist bereits grundsätzlich die Darstellung bzw. Anzeige derartiger Werbung oder anderer Informationen über an dem Verkaufsautomaten vorhandene Anzeigeeinrichtungen, beispielsweise LCD-Displays, zur Anzeige zu bringen.

[0009] Mit der Erfindung soll ein System bzw. ein Verfahren angegeben werden, welches die Vorteile der bekannten Systeme aufgreift und vereint und zugleich eine höhere Flexibilität bzw. ein höheres Maß an gezielten Steuerungsmöglichkeiten bzw. Abfragemöglichkeiten für jeden einzelnen Verkaufsautomaten gestattet.

[0010] Gelöst wird diese Aufgabe zunächst mit einem System mit den Merkmalen des Anspruches 1. Hinsichtlich des Verfahrens ist eine Lösung der Aufgabe in dem erfindungsgemäßen Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 7 zu sehen.

[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen des Systems sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 6, solche Weiterbildungen des Verfahrens in den abhängigen Ansprüchen 8 bis 10 beschrieben.

[0012] Erfindungsgemäß verfügt ein System zur telemetrischen Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten zunächst über eine zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit. Diese dient der Koordination und Verwaltung des Datenaustausches mit einer Vielzahl von Verkaufsautomaten. Dieser Datenaustausch und damit die Steuerung bzw. Überwachung der Verkaufsautomaten erfolgt erfindungsgemäß telemetrisch, zu welchem Zweck die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit über ein oder gegebenenfalls mehrere entsprechende(s) Sende-/ Empfangsmodul(e) verfügt. Die Rechner- und Kommunikationseinheit weist überdies eine Speichereinheit sowie eine Rechnereinheit auf. Wesentlicher weiterer Bestandteil des Systems sind an den Verkaufsautomaten angeordnete Steuer- und Kommunikationseinheiten, welche jeweils ebenfalls über ein Sende-/Empfangsmodul verfügen, welches letztgenannte Modul den telemetrischen Datenaustausch mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit besorgt. In jeder Steuer- und Kommunikationseinheit sind ferner ein Rechnermodul sowie eine Datenverbindung zu einer Steuerung des Verkaufsautomaten vorhanden. Die Steuer- und Kommunikationseinheit mit ihrem Rechnermodul dient dazu, entweder unmittelbar oder über die Steuerung des Verkaufsautomaten den Automaten betreffende Vorgänge wie Verkaufsvorgänge, mögliche technische Störungen und dgl. zu überwachen und entweder auf Anforderung oder bei Erkennen eines gesonderten Auslöseereignisses Daten an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit zu übertragen. Ein bestimmtes Auslöseereignis kann z.B. ein (bevorstehender) Ausverkauf einer bestimmten Ware, eine technische Störung oder dgl. sein.

[0013] An dem Verkaufsautomaten selbst ist darüber hinaus eine Einrichtung zur akustischen und/oder optischen Wiedergabe von Informationen angeordnet, mit der insbesondere Werbeinformationen wiedergegeben werden können. Eine solche Einrichtung kann z.B. ein LCD-Display, ein Lautsprecher oder dgl. sein. Diese Einheit ist über die Steuer- und Kommunikationseinheit der jeweiligen Verkaufsautomaten oder direkt über das Sende-/Empfangsmodul zur Wiedergabe bestimmter Informationen ansteuerbar.

[0014] Schließlich ist die Steuer- und Kommunikationseinheit eines jeden Verkaufsautomaten erfindungsgemäß dazu eingerichtet, Daten über die während der Wiedergabe einer bestimmten Information an dem Verkaufsautomaten erfolgten Verkaufsvorgänge korreliert zu sammeln und an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit zu übermitteln. So kann z.B. dokumentiert und überprüft werden, ob die Schaltung einer bestimmten Werbung, z.B. einer Werbung für ein in dem Verkaufsautomaten angebotenes Produkt, zu einer Veränderung des Kaufverhaltens des Konsumenten (z.B. einer Steigerung der Verkaufszahlen) führt bzw. geführt hat. Die Steuer- und Kommunikationseinheit korreliert hierzu zweierlei Daten, nämlich zum einen Daten über die Art der über die Einrichtung wiedergegebenen Informationen und Daten über die während dieser Zeit erfolgten Abverkäufe.

[0015] In vorteilhafter Weise kann basierend auf diesen Daten z.B. eine Marketingstrategie verbessert werden. Es kann aber auch gewissermaßen "online" Einfluss auf die aktuell anzuzeigende bzw. wiederzugebende Information (z.B. Werbung) genommen werden. Mit dieser Vorgehensweise ist es beispielsweise möglich, tageszeitabhängige Werbestrategien zu entwickeln und die Verkaufsautomaten gesteuert von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit entsprechend mit Informationen (insbesondere Werbung) zu bestücken. Dabei ist es von Vorteil, wenn das System die einzelnen Verkaufsautomaten individualisiert ansprechen kann, um auch abhängig von einzelnen Verkaufsautomaten und den Randbedingungen für diese Automaten (z.B. Standort) eine optimale Informationswiedergabe (insbesondere Werbestrategie) zu ermitteln und letztlich aktiv umzusetzen.

[0016] Mit Vorteil gehört zu dem erfindungsgemäßen System weiterhin eine bei einem Betreiber der Verkaufsautomaten und/oder bei einem Hersteller der in den Verkaufsautomaten angebotenen Waren befindliche Auswerte- und Kommunikationseinrichtung. Diese verfügt wiederum über ein Sende-/Empfangsmodul für den Austausch von Daten mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit sowie eine Rechnereinrichtung zum Speichern und/oder Auswerten der Daten. Die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit kann je nach Auswertung der von den Verkaufsautomaten, genauer von den darin installierten Steuer- und Kommunikationseinheiten, empfangenen Daten diese dem Hersteller der Waren bzw. dem Betreiber der Verkaufsautomaten (dem Automatenaufsteller) zur Verfügung stellen. Dies kann auch gegen Entgelt erfolgen. Die Datenverbindung von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit zu den Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen kann dabei ebenfalls eine telemetrische Datenverbindung sein, allerdings auch anderer Natur, wie z.B. eine herkömmliche Kabelverbindung zum Internet.

[0017] Bevorzugt sind jedenfalls die Sende-/Empfangsmodule der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit sowie der Steuer- und Kommunikationseinheiten zur drahtlosen Kommunikation über ein Standard-Mobilfunknetz, wie z.B. GSM, GPRS oder UMTS, oder zur Kommunikation über eine drahtlose Netzwerkverbindung (WLAN) eingerichtet (Anspruch 3). Auf diese Weise kann die Kommunikation zwischen diesen Einrichtungen vermittels üblicher Kommunikationswege stattfinden, ohne dass es Einschränkungen hinsichtlich des Standortes, insbesondere der Steuer- und Kommunikationseinheiten an den Verkaufsautomaten, gibt. Ein Zugang jedenfalls zu einem Standard-Mobilfunknetz ist nahezu überall möglich, so dass für die Umsetzung des erfindungsgemäßen Systems an den Aufstellungsorten des Verkaufsautomaten keine weiteren infrastrukturellen Maßnahmen ergriffen werden müssen. Dort, wo die Verkaufsautomaten im Bereich eines Einwahlpunktes für drahtlose Netzwerke (WLAN) liegen, kann zur Reduzierung der mit der Nutzung des Systems verbundenen Kosten eine Einrichtung der Sende-/Empfangsmodule in dieser Technologie bevorzugt werden, das Sende-/Empfangsmodul bei der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit kann dann alternativ ein einfacher Internetzugang sein.

[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Systems, wie sie in Anspruch 4 beschrieben ist, enthält die zentrale Rechner- und Kommunikationseinrichtung einer vorzugsweise auf einem Server installierte Datenbank. Diese Datenbank ermöglicht eine geordnete Verwaltung und Bearbeitung der von den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen der Verkaufsautomaten erhaltenen Daten sowie eine Aufbereitung dieser Daten zur möglichen Weitergabe an die Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen (vgl. Anspruch 2).

[0019] Das erfindungsgemäße System kann, wie gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen (vgl. Anspruch 5), zusätzlich eine Benachrichtigungseinrichtung aufweisen, die bei einem technischen Servicedienst aufgestellt ist. Diese weist zumindest ein Empfangsmodul zum Empfangen von telemetrisch von den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen der Verkaufsautomaten übermittelten Daten und eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines technischen Ausfalls oder einer Wartungsanfrage auf. Sie kann mit besonderem Vorteil (vgl. Anspruch 6) ein Sende-/Empfangsmodul zum bidirektionalen telemetrischen Datenaustausch mit den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen der Verkaufsautomaten aufweisen.

[0020] Eine in Anspruch 5 angegebene Benachrichtigungseinrichtung erlaubt, dass ein Verkaufsautomat bei einer Störung oder einer Wartungsanfrage gleichermaßen selbstständig einen Servicetechniker anfordert. Verfügt die Benachrichtigungseinrichtung wie in Anspruch 6 vorgesehen über eine bidirektionale Kommunikationsmöglichkeit, kann das Servicepersonal z.B. Diagnosedaten anfordern und ggf. softwaremäßige Wartungen von einer Servicezentrale aus durchführen, ohne den Verkaufsautomaten selbst aufsuchen zu müssen.

[0021] Die in diesen Weiterbildungen vorgesehene Benachrichtigungseinrichtung kann bevorzugt mit den Verkaufsautomaten unter Umgehung der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit unmittelbar und direkt in Kommunikationsverbindung stehen. Allerdings ist es dann von Vorteil, dass an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit zumindest ebenfalls eine Benachrichtigung über die technische Störung oder die Wartungsanfrage gesendet wird, damit dort der Zustand des Verkaufsautomaten jederzeit nachvollzogen werden und erforderlichenfalls die durchgeführte Entstörung bzw. Wartung nachgehalten werden kann.

[0022] Das System kann mit seinen Kommunikationsmitteln grundsätzlich sämtliche Funktionen der Verkaufsautomaten, die einen Zugriff auf externe Daten erfordern, abwickeln. Derartige Vorgänge sind z.B. Anfragen an Kreditinstitute über Zahlungsautorisierungen, Änderungen der Automateneinstellungen, wie z.B. Preisänderungen, Installation von Updates der Automatensoftware, allgemeines Datenmanagement zur Auswertung der Ergebnisse der Verkaufsautomaten oder von Verkaufsautomatengruppen, gezielte Marketingaktionen, z.B. Bewerbung von in einzelnen Automaten neu aufgenommenen Waren über die Einrichtung zur Wiedergabe von Informationen, Sammeln von Daten aus den Verkaufsautomaten für die Warenwirtschaft und dgl.

[0023] In den Ansprüchen 7 bis 10 ist ein Verfahren (Anspruch 7) mit weiteren vorteilhaften Zusatzmerkmalen (Ansprüche 8 bis 10) angegeben, welches im Wesentlichen auf das oben beschriebene System aufbaut und die dort genannten Vorteile aufweist. An dieser Stelle soll daher nicht näher auf dieses Verfahren eingegangen werden.

[0024] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figur. Dabei zeigt:
Fig. 1
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur Überwachung und Steuerung von Verkaufsautomaten.


[0025] In der Figur ist das System schematisch nach Art eines Blockdiagramms dargestellt. Diese Darstellung gilt lediglich der Erläuterung, sie ist insbesondere nicht als beschränkend für die beanspruchte Erfindung anzusehen, die auch in von dieser Darstellung abweichenden Aufbauten realisiert werden kann.

[0026] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein erfindungsgemäßes Steuer- und Überwachungssystem allgemein mit 100 bezeichnet. Dieses System 100 enthält eine zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101. Die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 enthält ein oder mehrere Sende-/Empfangsmodul(e) zur telemetrischen Kommunikation mit in Verkaufsautomaten VM angeordneten Steuer- und Kommunikationseinheiten 102. Ferner sind bei den Warenherstellern bzw. den Betreibern der Verkaufsautomaten (VM) (Automatenaufstellern) Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen 103 aufgestellt, die ebenfalls Bestandteil des Systems 100 sind und mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 zum Datenaustausch verbunden sind. Hierzu verfügen die Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen 103 über entsprechende Sende-/Empfangsmodule. Während der Datenaustausch zwischen der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 und den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 in jedem Fall zumindest über eine telemetrische Zwischenstrecke erfolgt, kann die Kommunikation zwischen der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 und den Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen 103 auch über andere als telemetrische Wege erfolgen, beispielsweise über das Internet.

[0027] Weiterer Bestandteil des erfindungsgemäßen Steuer- und Überwachungssystems 100 in diesem Ausführungsbeispiel ist eine bei einem Servicebetreiber aufgestellte Benachrichtigungseinrichtung 104. Diese steht in telemetrischer Kommunikation mit den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM, wobei diese Kommunikation in dem gezeigten Ausführungsbeispiel bidirektional erfolgen kann, die Benachrichtigungseinrichtung 104 entsprechend über ein Sende-/Empfangsmodul verfügt.

[0028] In der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 ist eine auf einem Server installierte Datenbank 105 vorgesehen, in welcher von den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM übertragene Daten, wie auch von den Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen 103 erhaltene Daten oder aber auch von extern eingegebene Daten geordnet abgelegt bzw. für eine Weiterversendung an die Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM oder an die Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen 103 bereitgehalten bzw. aufbereitet werden können.

[0029] An den Verkaufsautomaten VM sind, hier nicht dargestellt, Einrichtungen zur akustischen und/oder optischen Wiedergabe von Informationen angeordnet, in diesem Ausführungsbeispiel bevorzugt LCD-Displays für die Wiedergabe von Werbebotschaften. Die auf diesen Displays abzuspielenden Werbeinformationen werden über die telemetrische Datenverbindung von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 an die Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM übertragen, wobei hier jede Steuer- und Kommunikationseinheit 102 eines zugehörigen Verkaufsautomaten VM vorzugsweise einzeln und gezielt ansteuerbar ist. Im Rücklauf erhält die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 von den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM Daten, die von den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 soweit aufbereitet wurden, dass sie korrelierte Informationen über mit den Verkaufsautomaten getätigte Warenverkäufe in Abhängigkeit von bzw. im Zusammenhang mit einer während des Verkaufsvorganges auf dem LCD-Display dargestellten Werbung enthalten. Diese Daten werden in der Datenbank 105 abgelegt und können über eine Datenverbindung an die Auswerte- und Kommunikationseinrichtungen der Automatenaufsteller oder Warenhersteller gegeben werden. Insbesondere interessant sind diese Daten für die Hersteller der Waren, um beispielsweise Werbestrategien zu überprüfen und ggf. verbessern zu können.

[0030] Über die telemetrische Kommunikation zwischen den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM und der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 werden noch weitere Daten ausgetauscht, z.B. Daten über die getätigten Umsätze insgesamt, über die in dem Geldspeicher des zugehörigen Verkaufsautomaten VM enthaltene Geldmenge, über Warenbestände und dgl. Die entsprechenden Daten werden auch auf der Datenbank 105 gespeichert und je nach Relevanz entweder an die Hersteller der Waren oder an die Automatenaufsteller, genauer an deren zugehörige Auswerte- und Kommunikationseinrichtung 103 weitergegeben. So ist es beispielsweise für den Automatenaufsteller von Wichtigkeit, zu erfahren, wenn eine bestimmte Ware in einem Verkaufsautomaten zur Neige geht, damit er diesen Verkaufsautomaten aufsuchen und die Ware entsprechend auffüllen kann. Für den Hersteller der Waren sind für seine Warenwirtschaft, aber auch wiederum für seine Marketingüberlegungen Daten über Mengen der verkauften Waren, möglichst auch korreliert mit dem Aufstellungsort des Automaten von Interesse. Alle diese Daten und Korrelationen können von der Steuer- und Kommunikationseinheit 102 eines Verkaufsautomaten VM über die telemetrische Datenverbindung an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 gegeben werden. Dort werden diese Daten entsprechend aufbereitet und in der Datenbank 105 abgelegt zur Weitergabe, wie oben erwähnt.

[0031] Die Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM können ferner unmittelbar Daten an die Benachrichtigungseinrichtung 104 bei einem Serviceunternehmen geben. So kann beispielsweise bei auftretenden technischen Störungen oder bei fälligen Wartungen ein Serviceunternehmen unmittelbar benachrichtigt werden, so dass dieses den entsprechenden Verkaufsautomaten VM aufsuchen und die Störung beheben bzw. eine Wartung durchführen kann. Die Kommunikation zwischen den Steuer- und Kommunikationsmodulen 102 der Verkaufsautomaten VM und der Benachrichtigungseinrichtung 104 ist hier als direkte dargestellt, wobei zusätzlich ein entsprechendes Benachrichtigungssignal bzw. ein Datenstrom auch an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 gegeben werden kann, um auch dort den Status des jeweiligen Verkaufsautomaten VM nachvollziehbar zu belegen. Darüber hinaus kann auch die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 mit der Benachrichtigungseinrichtung 105 kommunizieren, um so den dahinter stehenden Servicebetrieb zu benachrichtigen bzw. mit Daten zu versorgen oder Daten von dort zu empfangen.

[0032] Die Kommunikation zwischen der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 und den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 der Verkaufsautomaten VM ist hier als eine Kommunikation über Satellit S dargestellt, wobei sie in diesem Ausführungsbeispiel als Mobilfunkverbindung, z.B. nach dem Standard des GPRS, ausgebildet ist. Hier können selbstverständlich auch andere Arten der telemetrischen Datenverbindung gewählt werden, z.B. bei innerhalb der Reichweite eines Hotspot liegenden Verkaufsautomaten VM über WLAN-Verbindungen und anschließende Weiterleitung der Daten über das Internet oder terrestrische Funkverbindungen (ohne Einbeziehung einer Satellitenkommunikation).

[0033] Wie in der Figur angedeutet, können einzelne Verkaufsautomaten, hier die Verkaufsautomaten VM 2 und VM 3, in einem eigenen Netzwerk zusammengefasst sein, wobei in diesem Netzwerk die Daten zusammengefasst und für mehrere Automaten gemeinsam über eine weitere Datenverbindung an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 gegeben werden. Dabei sind die in diesem Netzwerk zusammengefassten Verkaufsautomaten VM 2 und VM 3 innerhalb des Netzwerkes vorzugsweise gezielt und separat ansteuerbar, so dass die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit sie separat ansteuern kann. Der Verkaufsautomat VM 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel so dargestellt, dass er mit seiner Steuer- und Kommunikationseinheit 102 losgelöst und eigenständig mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 kommuniziert. In einem wie oben beschriebenen netzwerkartigen Zusammenschluss mehrere Verkaufsautomaten (vier der Automaten VM 2 und VM 3) kann dieses Netzwerk beispielsweise auch über einen anderen als die oben beschriebenen Funkstandards betrieben werden, z.B. über den so genannten DECS-Standard.

[0034] Insgesamt ermöglicht das erfindungsgemäße System eine hochflexible Überwachung und Steuerung von verschiedenen, mit ihren Steuer- und Kommunikationseinheiten an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit angeschlossenen Verkaufsautomaten, wobei durch die korrelierte Information über Verkaufserfolge in Abhängigkeit von auf den Automaten wiedergegebenen Informationen insbesondere für die Hersteller der Waren wertvolle Daten gewonnen werden können. Mit diesem System ist es in einer Weiterentwicklung auch möglich, Verkaufsvorgänge gezielt und in Echtzeit durch ausgesuchte Wiedergabe von Werbeinformationen auf den LCD-Displays der Verkaufsautomaten VM zu beeinflussen. Zum Beispiel kann abhängig von Aufstellungsort der Verkaufsautomaten VM und der Tageszeit eine Werbung geschaltet werden, deren Wirksamkeit durch Rückkopplung mit den Verkaufserfolgen überprüft und entsprechend die Werbung bei Nichterfolg verändert werden kann.

[0035] Für den Fachmann ergibt sich aus den obigen Ausführungen ohne weiteres, dass das erfindungsgemäße System vielfältig nutzbar und um viele weitere Funktionen erweiterbar ist. Einige dieser Funktionen sind in der Figur angedeutet, so kann z.B. die Verarbeitung von Zahlungsinformationen mit einer Geldkarte über das System mit abgewickelt werden, es können Bezahlungen über Mobiltelefone, wie sie heute schon vorgenommen werden und dgl. mit von den Steuer- und Kommunikationseinheiten 102 erfasst bzw. verarbeitet und zur weiteren Verarbeitung eine zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit 101 gegeben werden. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass das System um weitere Einheiten bzw. Module zu ergänzen, die bei zusätzlichen Anbietern aufgestellt werden. So kann z.B. eine Datenverbindung von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit 101 zu Kreditinstituten aufgebaut werden, um z.B. die Authentisierung von Kartenzahlvorgängen vorzunehmen und dgl. Weitere Möglichkeiten erschließen sich dem Fachmann ohne weiteres.

Bezugszeichenliste



[0036] 
100
Steuer- und Überwachungssystem
101
zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit
102
Steuer- und Kommunikationseinheit
103
Auswerte- und Kommunikationseinrichtung
104
Benachrichtigungseinrichtung
105
Datenbank
S
Satellit
VM
Verkaufsautomat



Ansprüche

1. System zur telemetrischen Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten (VM) mit einer zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit (101), welche über wenigstens ein Sende-/Empfangsmodul für den telemetrischen Austausch von Daten sowie über eine Speichereinheit und eine Rechnereinheit verfügt, und mit an den Verkaufsautomaten (VM) angeordneten Steuer- und Kommunikationseinheiten (102), die jeweils wenigstens ein Sende-/Empfangsmodul für den telemetrischen Austausch von Daten mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit (101) sowie ein Rechnermodul und eine Datenverbindung zu einer Steuerung des Verkaufsautomaten (VM) aufweisen, wobei an dem Verkaufsautomaten (VM) eine Einrichtung zur akustischen und/oder optischen Wiedergabe von Informationen, insbesondere Werbeinformationen, angeordnet ist, welche über die Steuer- und Kommunikationseinheit (102) zur Wiedergabe vorgewählter Informationen ansteuerbar ist, und wobei die Steuer- und Kommunikationseinheit (102) dazu eingerichtet ist, Daten über die während der Wiedergabe einer bestimmten Information an dem Verkaufsautomaten (VM) erfolgten Verkaufsvorgänge korreliert zu sammeln und an die zentrale Rechner- und Kommunikationseinheit (101) zu übermitteln.
 
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens eine bei einem Betreiber der Verkaufsautomaten und/oder bei einem Hersteller der in dem Verkaufsautomaten angebotenen Waren befindliche Auswerte- und Kommunikationseinrichtung (103) aufweist, welche über wenigstens ein Sende-/Empfangsmodul für den Austausch von Daten mit der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit (101) sowie eine Rechnereinrichtung zum Speichern und/oder Auswerten der Daten verfügt.
 
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende-/Empfangsmodule zur drahtlosen Kommunikation über ein Standard-Mobilfunknetz, wie z.B. GSM, GPRS oder UMTS, oder zur Kommunikation über eine drahtlose Netzwerkverbindung (WLAN) eingerichtet sind.
 
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Rechner- und Kommunikationseinrichtung (101) eine vorzugsweise auf einem Server installierte Datenbank (105) enthält.
 
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens eine bei einem technischen Servicedienst aufgestellte Benachrichtigungseinrichtung (104) aufweist, welche zumindest mit einem Empfangsmodul zum Empfangen von telemetrisch von den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen der Verkaufsautomaten (VM) übermittelten Daten und eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines technischen Ausfalls oder einer Wartungsanfrage aufweist.
 
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Benachrichtigungseinrichtung (104) ein Sende-/Empfangsmodul zum bidirektionalen telemetrischen Datenaustausch mit den Steuer- und Kommunikationseinrichtungen (102) der Verkaufsautomaten (VM) aufweist.
 
7. Verfahren zur Steuerung und Überwachung von Verkaufsautomaten, wobei an den Verkaufsautomaten angeordnete Steuer- und Kommunikationseinheiten mit einer entfernt von den Verkaufsautomaten angeordneten, zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit mittels Telemetrie Daten austauscht, wobei die Steuer- und Kommunikationseinheiten Daten über auf einer an dem Verkaufsautomaten angeordneten Einrichtung zur optischen und/oder akustischen Wiedergabe von Informationen, insbesondere Werbeinformationen, wiedergegebene Informationen mit im Zeitraum der Wiedergabe dieser Informationen erfolgten Verkaufsvorgängen korreliert und diese korrelierten Daten an die Rechner- und Kommunikationseinheit übermittelt.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die korrelierten Daten in der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit zur weiteren Aufbereitung einer Datenbank zugeführt und aus dieser einer bei einem Betreiber der Verkaufsautomaten und/oder bei einem Hersteller der in dem Verkaufsautomaten angebotenen Waren befindliche Auswerte- und Kommunikationseinrichtung telemetrisch übermittelt werden.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur telemetrischen Übermittlung der Daten ein Mobilfunknetz in einem Standard-Mobilfunkformat, wie z.B. GSM, GPRS oder UMTS, verwendet wird.
 
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinrichtung in Abhängigkeit von den korrelierten Daten Informationen zur Wiedergabe auf der Einrichtung zur optischen und/oder akustischen Wiedergabe von Informationen wenigstens eines Verkaufsautomaten an die Steuer- und Kommunikationseinrichtung dieses Verkaufsautomaten gesendet werden, welche die Einrichtung zur optischen und/oder akustischen Wiedergabe von Informationen entsprechend zur Wiedergabe der von der zentralen Rechner- und Kommunikationseinheit gesendeten Informationen ansteuert.
 




Zeichnung







Recherchenbericht