[0001] Die Erfindung betrifft ein Dosiersystem für eine Beschichtungsanlage zur insbesondere
serienweisen Beschichtung von Werkstücken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Beschichtung von Werkstücken wie z.B. Fahrzeugkarossen oder deren Teilen
mit Lack oder anderen Beschichtungsmitteln wie Dicht- oder Klebstoffen ist bekanntlich
eine möglichst genaue Dosierung des dem Applikator zugeführten Beschichtungsmaterials
erforderlich. Die Dosierung erfolgt bedarfsabhängig, d.h. während der Beschichtung
muss der Volumenstrom (Durchflussmenge pro Zeiteinheit) des dem Applikator zugeführten
Beschichtungsmaterials in Abhängigkeit von den jeweiligen Teilbereichen des Werkstücks
mit hoher Präzision und kurzen Ansprechzeiten änderbar sein, wobei die jeweiligen
Sollwerte in der übergeordneten Anlagensteuerung gespeichert sind und von ihr vorgegeben
werden.
[0003] An Dosiersysteme für Beschichtungsanlagen werden in der Praxis erhebliche und zum
Teil schwierig realisierbare Anforderungen gestellt, vor allem an die Genauigkeit,
die in vielen Fällen absolut und hinsichtlich Dosierschwankungen mindestens ± 1 %
vom Sollwert betragen soll, und zwar mit hoher Wiederholgenauigkeit bei Temperatur-,
Viskositäts- und Druckschwankungen. Wegen der erforderlichen Genauigkeit wird vorzugsweise
stufenlose Volumenregelung verlangt. Die Bestandteile des Dosiersystems müssen u.a.
zur Vermeidung von Aushärtungen möglichst totraumfrei sein. Besondere Anforderungen
ergeben sich bei der Dosierung von speziellen Beschichtungsstoffen wie beispielsweise
NAD-Material (Nichtwässrige Polymerdispersion), für die u.a. spezielle Messeinrichtungen
erforderlich sind, oder bei Materialien, bei deren Applikation hoher Dosierdruck erreicht
wird, z.B. im Fall von PUR bis 400 bar. Unterschiedliche Bedingungen ergeben sich
hinsichtlich des Volumenstroms, also der Durchflussmenge, die in typischen Fällen
z.B. zwischen 2 und 50 ccm/sec betragen kann. Weitere Anforderungen betreffen die
zulässigen Einschwing- und Reaktionszeiten des Systems (< 40 ms bis zum Erreichen
von ± 5 % des Sollwerts), frei programmierbare Einstellbarkeit des Vordrucks mit geringer
Reaktionszeit (< 100 ms) und automatische dynamische Anpassung des Vordrucks bei Viskositätsänderungen
des Beschichtungsmaterials, die Möglichkeit der automatischen Kalibrierung bei Materialänderungen
sowie geringe Verzögerungszeiten bei Betriebsbeginn. Generell sollen nicht nur der
Anlagen- und Wartungsaufwand, sondern insbesondere in Hinblick auf die Montage in
oder an Applikationsrobotern auch Gewicht und Abmessungen der Systembestandteile möglichst
gering sein.
[0004] Für Beschichtungsanlagen sind unterschiedliche Dosiersysteme mit kontinuierlicher
oder diskontinuierlicher Dosierung des Beschichtungsmaterials bekannt. Kontinuierliche
Dosiersysteme haben prinzipielle Vorteile wie relativ geringen Aufwand (niedrige Kosten),
kontinuierlichen Materialfluss, großen Dosierbereich, kurze Zykluszeiten ohne Nachfüllzeiten
und kompakte Abmessungen. Bekannte kontinuierliche Dosiersysteme sind aber für manche
Anwendungsfälle zu ungenau. Sie können Druckregler mit einfachen Regelkreisen enthalten,
mit denen lediglich eine Druckregelung oder unter Verwendung einer Durchflussmesszelle
eine Mengenregelung durchgeführt wird, oder auch Durchflussregler, in deren Regelkreisen
z.B. Regelventile als Stellglied und Durchflussmesszellen als Istwertgeber verwendet
werden können. Abgesehen von ihrer relativ geringen Dosiergenauigkeit reagieren diese
Dosiersysteme an sich auch relativ langsam auf Sollwertänderungen, was beispielsweise
die Beschichtungsqualität beim Applizieren von Kleberbahnen oder beim Nahtabdichten
bemerkbar herabsetzt, wegen der Ein- und Ausschaltsprünge insbesondere am Anfang und
Ende der Bahnen, aber auch bei Mengenänderungen auf der applizierten Bahn. Bekannt
und üblich sind ferner kontinuierliche Dosiersysteme, die volumetrisch mit Zahnraddosierpumpen
dosieren. Diskontinuierliche Dosiersysteme enthalten dagegen typisch Kolbendosierer,
die in Ausführung als Einzel- oder Doppeldosierer mit elektrischem Servodosierantrieb
bekannt sind und ohne geschlossenen Regelkreis arbeiten können, zweckmäßig aber druckabhängig
gesteuert werden. Dem Dosiersystem kann zweckmäßig ein Druckregler zur Gewährleistung
eines möglichst konstanten Eingangsdrucks vorgeschaltet werden.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, auf einfache Weise kontinuierliche
Dosierung mit hoher Dosiergenauigkeit und geringen Reaktionsverzögerungen zu ermöglichen.
[0007] Dies wird durch die Merkmale der Patentansprüche erreicht.
[0008] Das hier beschriebene zwei- oder mehrstufige Dosiersystem kann mit geringem Bau-,
Steuerungs- und Instandhaltungsaufwand als reines Durchflusssystem mit der Möglichkeit
kontinuierlicher Endlosdosierung realisiert werden, das im Gegensatz zu bekannten
kontinuierlichen Systemen den Vorteil größtmöglicher Dosiergenauigkeit (in der Regel
weniger als 1 % Abweichung vom Sollwert) hat. Eine vergleichbare Genauigkeit war bisher
nur mit diskontinuierlichen Kolbendosierern erreichbar.
[0009] Das System arbeitet nach dem Master-Slave-Prinzip mit der ersten Dosierstufe als
Master und der zweiten Dosierstufe als Slave. Für die erste Dosierstufe kann zweckmäßig
eine vorteilhaft einfache, kompakte, kosten- und wartungsgünstige Dosiereinrichtung
an sich bekannter Art verwendet werden wie beispielsweise ein verschleiß- und wartungsarmer
Durchflussregler mit einem Dosierventil als Stellglied oder auch ein noch einfacherer
dosierender Druckregler. Für die zur Feindosierung erforderliche zweite Dosierstufe
kann dagegen beispielsweise eine Kolbendosiereinrichtung verwendet werden, die konventionellen
Kolbendosierern ähnlich sein kann, im Gegensatz zu diesen aber nicht mit periodischem
Füllen und Entleeren diskontinuierlich fördert, sondern lediglich das von der ersten
Dosierstufe kommende, kontinuierlich hindurchflie-βende Beschichtungsmaterial zur
Vergrößerung oder Verkleinerung der Durchflussmenge beaufschlagen muss. Wegen dieses
prinzipiellen Unterschieds kann der Feindosierer kleiner, kompakter und leichter sein
als diskontinuierliche Kolbendosierer, wodurch er besonders gut für die Montage in
oder an einem Roboterarm (z.B. auf Achse 3) oder mitfahrend (auf Achse 7) geeignet
ist, was wiederum wegen der kurzen Entfernung des Dosiersystems vom Applikator zur
Erhöhung der Dosiergenauigkeit beiträgt. Da der Feindosierer mechanisch weniger beansprucht
wird, ist er auch weniger verschleißanfällig und wartungsaufwändig als übliche Kolbendosierer.
[0010] Die erste Dosiervorrichtung arbeitet vorzugsweise im geschlossenen Regelkreis. Die
Feindosierung muss dagegen nicht in allen Fällen in einem eigenen geschlossenen Regelkreis
erfolgen. Ähnliche Vorteile ergeben sich auch dann, wenn als Feindosierer andere Einrichtungen
einschließlich kontinuierlich fördernder bzw. mit kontinuierlichem Durchfluss arbeitender
Dosierpumpen an sich bekannter Art verwendet werden, deren Förderwirkung umsteuerbar
ist, so dass sie den Druck oder Volumenstrom des Beschichtungsmaterials sowohl erhöhen
als auch herabsetzen können, und deren Antriebsmotor zur Korrektur des von der ersten
Dosiereinrichtung eingestellten Druck- oder Volumenstromwerts steuerbar ist. Hierfür
kommen z.B. einfache Zahnraddosierpumpen, ventillose Drehkolbenpumpen (
EP 1 348 487) oder doppelt wirkende Kolbenpumpen (etwa gemäß Patentanmeldung
EP 05 111 273.8 oder 4-Ventil-Hochdruckpumpen z.B. der Firma Rexson) in Betracht. Auch ebenfalls
für andere Zwecke an sich bekannte, mit rotierenden Spindeln arbeitende Schraubenpumpen
können zweckmäßig verwendet werden.
[0011] Eine weitere Möglichkeit ist eine Feindosierung unter Verwendung einer sollwertabhängig
gesteuerten Applikatordüse als zweite Dosiereinrichtung, beispielsweise im geschlossenen
Regelkreis in der aus der
EP 1 346 775 A1 an sich bekannten Weise, wonach als Stellglied das Hauptnadelventil eines Zerstäubers
dient, der auch den elektrischen oder pneumatischen Antrieb dieses Dosierventils und/oder
eine zugehörige Durchflussmesseinrichtung enthalten kann.
[0012] Bei dem hier beschriebenen System greift der Feindosierer in der Regel nur ein, wenn
die von der vorgeschalteten Dosierstufe eingestellte Ausflussrate nicht genau den
vorgegebenen Sollwerten entspricht, also korrigiert werden muss. Je nach Anwendungsfall
kann der Feindosierer Druck oder Volumen des Beschichtungsmaterials justieren. Besonders
vorteilhaft kann der Feindosierer bei plötzlichen Änderungen des Sollwerts für Druck
oder Ausflussrate die dann notwendige Druckanpassung extrem kurzfristig realisieren.
Entsprechendes gilt beispielsweise auch für die erforderliche Übersteuerung bei der
aus der
EP 1 481 736 bekannten Schlauchatmungskompensation. Dadurch wird z.B. beim Nahtabdichten die Applikationsqualität
wesentlich verbessert, insbesondere auch am Anfang und Ende der applizierten Naht.
[0013] Neben dem Vorteil geringer Reaktionszeiten bei schnellen Volumen- oder Druckänderungen
während des laufenden Applikationsvorgangs hat die Erfindung weitere Vorteile wie
u.a. die Möglichkeit der präzise dosierten Applikation sowohl sehr kleiner als auch
großer Volumenströme sowie universelle Verwendbarkeit für unterschiedliche Beschichtungsaufgaben
und Materialien. Zu den erfindungsgemäß dosierbaren Materialien gehören beispielsweise
thixotropes Material, NAD-Material und PUR.
[0014] Die Erfindung eignet sich zwar für beliebige Beschichtungsstoffe einschließlich Lack,
vor allem aber für hochviskoses Beschichtungsmaterial, wie es z.B. bei Klebeapplikationen
(wie Türfalzkleben bei Fahrzeugkarossen), zum Unterbodenschutz oder bei der Dichtstoffapplikation
benötigt wird. Beispielsweise beim Nahtabdichten (Sealing) mit Airless-Zerstäubung,
bei der das Beschichtungsmaterial bekanntlich im Gegensatz zu Rotations- oder Luftzerstäubung
allein durch den Eingangsdruck der Applikationsdüse zerstäubt und die Applikationsmenge
demgemäß direkt durch den Druck an der Düse bestimmt wird, erweist sich die Erfindung
als besonders vorteilhaft. Ähnliche Vorteile ergeben sich bei ebenfalls durch Luftzerstäubung
appliziertem Material für den Unterbodenschutz von Karossen. Allgemein ist die Erfindung
immer dann vorteilhaft, wenn vor dem Öffnen des Hauptventils (z.B. der Hauptnadel)
des Applikators ein definierter Vordruck eingestellt werden muss.
[0015] Wie schon erwähnt wurde, kann mit dem hier beschriebenen System der Druck oder der
Volumenstrom des dem Applikator zugeführten Beschichtungsmaterials geregelt werden,
in beiden Fällen jeweils mit dem Ziel einer genauen und bedarfsabhängig steuerbaren
Dosierung des applizierten Beschichtungsmaterials. Bei der Druckregelung kann vorausgesetzt
werden, dass jedem Druckwert am Eingang des Applikators ein bekannter, genau bestimmter
Ausflussmengenwert des applizierten Materials entspricht, der in kompensierbarer Abhängigkeit
von sonstigen Faktoren wie Temperatur und/oder Viskosität beispielsweise durch die
geometrische Form und Größe einer Applikationsdüse gegeben ist. Bei Druckregelung
ist also für die gewünschte Dosierung eine zu dem geregelten Druck passende Düse zu
verwenden oder für eine gegebene Düse der ihr entsprechende Druck an der Düse zu erzeugen.
Ob Druck oder Volumenstrom geregelt wird, hängt von praktischen Erfordernissen des
jeweiligen Anwendungsfalls ab. Beispielsweise kann hierbei das jeweilige Beschichtungsmaterial
eine Rolle spielen, doch kann auch für dasselbe Material ein Druckregelsystem wegen
seines geringeren Aufwands oder ein Volumenstromregelsystem wegen dessen höherer Genauigkeit
bevorzugt werden.
[0016] An dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein mehrstufiges Dosiersystem gemäß der Erfindung;
- Fig. 2
- die schematische Darstellung eines für den Regelkreis eines Feindosierers des Systems
nach Fig. 1 verwendbaren Stellglieds; und
- Fig. 3
- ein vereinfachtes Ersatzmodell des Regelsystems nach Fig. 1 in seiner Ausbildung als
Druckregler mit Feindosierung.
[0017] Das in Fig. 1 dargestellte Dosiersystem ist so konzipiert, dass es wahlweise sowohl
zur Druckregelung als auch zur Volumenstromregelung verwendet werden kann. Nicht alle
Bestandteile sind also für den jeweiligen Fall erforderlich.
[0018] Das von einem Applikator 10 zu applizierende Beschichtungsmaterial, beispielsweise
für Fahrzeugkarossen oder deren Teile benötigtes Sealingmaterial, wird von einer Materialversorgungseinrichtung
12 durch eine Eingangsleitung 13 und einen Materialdruckregler 14 einer ersten Dosiereinrichtung
20 und von dort durch eine Verbindungsleitung 21 einer zweiten Dosiereinrichtung 30
zugeführt. Vom Ausgang der zweiten Dosiereinrichtung 30 fließt das Beschichtungsmaterial
durch eine Leitung 31, beispielsweise eine Schlauchleitung, zu dem Eingang des Applikators
10. Die Materialförderung wird durch den in den Leitungen 13, 21 und 31 herrschenden
Druck bewirkt. Die gestrichelten Linien stellen z.B. elektrische oder pneumatische
Signalsteuerleitungen dar.
[0019] Der Materialdruckregler 14 dient zur Einregelung des Vordrucks des Dosiersystems
am Materialeingang der ersten Dosiereinrichtung 20 und enthält zu diesem Zweck ein
in die Eingangsleitung 13 geschaltetes Stellventil 22 und einen zugehörigen Drucksensor
23. Das Stellventil 22 kann in an sich bekannter Weise von einer in der Applikationssteuerung
40 enthaltenen zugehörigen Regeleinrichtung (nicht dargestellt) im geschlossenen Regelkreis
in Abhängigkeit von dem Druck-Istwert, der von dem Drucksensor 23 am Materialausgang
des Stellventils 22 gemessen wird, und einem vorgegebenen gewünschten Vordruck-Sollwert
gesteuert werden. Der Materialdruckregler 14 wird hierbei auf einen konstanten Materialdruck
eingestellt, der größer ist als der im Applikationsbetrieb erforderliche Maximaldruck
im System.
[0020] Die erste Dosiereinrichtung 20 enthält ein in die Verbindungsleitung 21 geschaltetes
Dosierventil 22, das in an sich bekannter Weise als Stellglied eines geschlossenen
Regelkreises dient und von einem beispielsweise elektrischen umsteuerbaren Motor M20
mit zugehörigem Getriebe G betätigt wird, sowie einen eigenen Drucksensor 23, der
den Druck am Materialausgang des Dosierventils 22 misst. Eine ebenfalls in der Applikationssteuerung
40 enthaltene zugehörige Regeleinrichtung (nicht dargestellt) kann den Motor M20 in
Abhängigkeit von dem Druck-Istwert des Drucksensors 23 und/oder in Abhängigkeit von
einem Istwertgeber am Ausgang der zweiten Dosiereinrichtung 30 und von den in der
üblichen Weise mit dem Istwert verglichenen Sollwerten steuern. Die Sollwerte sind
für die gewünschte Dosierung des Beschichtungsmaterials während der Applikation bedarfsabhängig
veränderlich und werden dem Regelkreis von der übergeordneten automatischen Anlagensteuerung
(nicht dargestellt) vorgegeben.
[0021] Die zweite Dosiereinrichtung 30 dient zur Feindosierung des Beschichtungsmaterials
und enthält bei dem dargestellten Beispiel eine Zylindereinheit 32, in der ein Kolben
33 von einem umsteuerbaren Motor M30 über ein Getriebe G in beiden Richtungen verschiebbar
ist. Der Kolben begrenzt die erste Zylinderkammer 34, die einen an die Verbindungsleitung
21 angeschlossenen Materialeingang und einen an die Leitung 31 angeschlossenen Materialausgang
hat und im Übrigen druckdicht geschlossen ist. Konstruktiv kann die Zylindereinheit
32 den aus Beschichtungsanlagen an sich bekannten Kolbendosierern (beispielsweise
EP 1 252 936,
EP 1 314 483,
EP 1 384 885 usw.) oder auch ebenfalls an sich bekannten Kolbenpumpen entsprechen, von denen sie
sich aber durch ihre im Folgenden erläuterte prinzipiell andersartige Funktion und
Betriebsweise als Stellglied eines geschlossenen Regelkreises unterscheidet. Die Verbindungsleitung
21 enthält zwischen dem Materialausgang der ersten Dosiereinrichtung 20 und dem Materialeingang
der ersten Zylinderkammer 34 ein Rückschlagventil 35, um bei zusätzlichem Druckaufbau
durch den Feindosierer einen Druckrückschlag zu dem Dosierventil 22 zu verhindern.
[0022] An den über die Leitung 31 mit dem Applikator 10 verbundenen Materialausgang der
ersten Zylinderkammer 34 des Feindosierers ist ein weiterer Drucksensor 36 angeschlossen,
der den von ihm gemessenen Druck-Istwert einer weiteren (nicht dargestellten) Regeleinrichtung
in der Applikationssteuerung 40 zuführt, die bei einer möglichen Funktionsweise des
Systems den Istwert mit von der übergeordneten Anlagensteuerung vorgegebenen (der
gewünschten Ausflussmenge beim Applizieren entsprechenden) Drucksollwerten vergleichen
und entsprechende Steuersignale dem Motor M30 des Feindosierers zuführen kann. Ist
der Druck des Beschichtungsmaterials zu niedrig, wird er durch den Antrieb des Kolbens
33 in Richtung in die Zylinderkammer 34 erhöht, während zu hoher Druck durch entsprechendes
Vergrößern der Zylinderkammer 34 durch den Motor M30 herabgesetzt wird. Der Motor
M30 wird nur zur Korrektur von Abweichungen der Istwerte von den Sollwerten betätigt.
Meistens steht der Kolben 33 dagegen währen der dosierten Applikation des Beschichtungsmaterials
still.
[0023] Wenn in Applikationspausen die Düse des Applikators 10 durch das übliche Hauptnadelventil
oder dergleichen geschlossen ist, kann es zweckmäßig sein, den Messwert des bei der
oben beschriebenen Funktionsweise direkt auf den Feindosierer wirkenden Drucksensors
36 gemäß einer anderen Funktion auch zur Einstellung des statischen Drucks im System,
also am Materialeingang des Feindosierers zu verwenden. Dieser statische Druck kann
von einer in der Applikationssteuerung 40 enthaltenen Regeleinrichtung eingestellt
werden, eventuell unter Verwendung der Zylindereinheit 32.
[0024] Darstellungsgemäß ist zusätzlich zu dem Drucksensor 36 am Materialausgang der Zylindereinheit
32 eine Durchflussmesszelle 37 in die Leitung 31 geschaltet, die bei einer ebenfalls
möglichen Funktionsweise des Systems den Volumenstrom des zu dem Applikator 10 fließenden
Beschichtungsmaterials misst und diesen Istwert der zugehörigen Regeleinrichtung in
der Applikationssteuerung 40 zuführt. Die Regeleinrichtung kann somit durch Vergleich
dieses Istwerts mit Sollwerten für den momentan erforderlichen Volumenstrom oder mit
entsprechend umgerechneten Drucksollwerten die als Stellglied dienende Zylindereinheit
32 der zweiten Dosiereinrichtung 30 zur direkten Volumenstromregelung ansteuern.
[0025] Da die Durchflussmesszelle 37 den Volumenstrom des zu dem Applikator 10 fließenden
Beschichtungsmaterials misst, der sich als Ergebnis beider Dosiereinrichtungen 20
und 30 ergibt, kann es ferner zweckmäßig sein, mit dem Messwert der Durchflussmesszelle
37 zusätzlich auch den Regelkreis der ersten Dosiereinrichtung anzusteuern. Bei Kenntnis
des jeweiligen Drucks an beiden Dosiereinrichtungen lassen sich beide Regelkreise
separat steuern. Die Messwerte der Durchflussmesszelle 37 können in der Applikationssteuerung
40 in entsprechende Druckwerte umgerechnet werden.
[0026] Wenn kein durch den Volumenstrom gesteuertes Regelsystem, sondern ein ausschließlich
druckgesteuertes Dosiersystem realisiert werden soll, könnte die Durchflussmesszelle
37 auch entfallen. Gemäß einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform der Erfindung
ist es aber andererseits möglich, auch die dem Feindosierer vorgeschaltete erste Dosiereinrichtung
in direkter Abhängigkeit von dem beispielsweise in der Verbindungsleitung 21 gemessenen
Volumenstrom anzusteuern.
[0027] Bei den oben beschriebenen Funktionen kann vorausgesetzt werden, dass die Druck-
bzw. Volumenstrommesswerte am Ausgang der zweiten Dosiereinrichtung 30 in genau definierbarer
Relation zu den entsprechenden Werten unmittelbar am Applikator 10 stehen. Diese Relation
kann bei der Installation oder Kalibrierung der Beschichtungsanlage ermittelt werden
und bleibt dann unverändert, wobei Störeinflüsse wie z.B. Schlauchatmung in an sich
bekannter Weise (vgl. etwa
EP 1 481 736 und
EP 1 298 504) kompensiert werden können. Auch an sich variable Faktoren wie Temperaturänderungen
und die Viskosität des verwendeten Beschichtungsmaterials können in der Applikationssteuerung
40 durch bekannte Relationen rechnerisch berücksichtigt werden. In ähnlicher Weise
können in der Applikationssteuerung bei der Kalibrierung des Systems feste Relationen
zwischen Druck und Volumenstrom und/oder Ausflussmenge gespeichert werden.
[0028] Es kann allerdings auch zweckmäßig sein, einen zusätzlichen Drucksensor 42 direkt
an den Materialeingang des Applikators 10 anzuschließen. Der Messwert dieses Drucksensors
42 ist für die eigentliche Dosierregelung gemäß den obigen Erläuterungen nicht notwendig,
doch kann er z.B. in der Applikationssteuerung 40 bei der Adaption des Systems dazu
dienen, die Einflüsse von Temperatur und/oder Viskosität zu eliminieren. In anderen
Fällen kann es dagegen zweckmäßig sein, beispielsweise für besonders schnelle Regelung
das Dosiersystem mit Hilfe eines Drucksensors am Applikator zu regeln.
[0029] Wenn bei geschlossener Applikationsdüse kein Material appliziert wird, ist es in
vielen Fällen zweckmäßig, den Materialfluss aus der Leitung 31 zu dem Applikator 10
nicht zu unterbrechen, sondern das Beschichtungsmaterial in einem Zirkulationskreis
kontinuierlich zu der Materialversorgung vor der Einrichtung 12 zurückzuleiten, beispielsweise
um Materialänderungen oder Absetzen des Materials zu vermeiden. Der Zirkulationskreis
kann durch den Applikator 10 hindurchführen, wie es bei Beschichtungsanlagen an sich
bekannt ist. Zu diesem Zweck ist die zu dem Applikator 10 führende Leitung 31 mit
einer Rückführleitung 51 über ein Umschaltventil 50 verbunden, das während der Applikation
geschlossen ist und bei geschlossener Applikationsdüse des Applikators 10 geöffnet
wird.
[0030] Der Zirkulationskreis muss jedoch nicht bis zu dem Applikator 10 oder sogar - wie
in diesem Ausführungsbeispiel - bis durch den Applikator 10 hindurch gehen. Alternativ
besteht bei einem Applikationsroboter auch die Möglichkeit, dass der Zirkulationskreis
nur bis zu einem der Roboterarme reicht, beispielsweise bis zum Vorderarm (Roboterachse
3).
[0031] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Zirkulationskreis darstellungsgemäß
durch die Zylindereinheit 32 hindurchführen. Die Rückführleitung 51 mündet hierbei
in einen Materialeinlass der zweiten Zylinderkammer 39, die sich auf der zu der ersten
Zylinderkammer 34 entgegengesetzten Seite des Kolbens 33 befindet, und eine an einen
Materialauslass der zweiten Zylinderkammer 39 angeschlossene Ausgangsleitung 51' bildet
dann die Fortsetzung des Zirkulationskreises. Die Ausgangsleitung 51' ist an das dargestellte
Wegeumschaltventil 53 angeschlossen, von dem aus der Zirkulationskreis weiter zurück
bis zu dem Zirkulationsanschluss 52 vor dem Eingang der Materialversorgungseinrichtung
12 führt.
[0032] Die Funktion des Umschaltventils 53 besteht darin, die Zylinderkammer 39 über die
Ausgangsleitung 51' des Zirkulationskreises selektiv entweder mit dem Zirkulationsanschluss
52 oder über die Gegendruckleitung 55 mit der Eingangsleitung 13 des Dosiersystems
zu verbinden. Da die zweite Zylinderkammer 39 bis auf die Ein- und Ausgänge des Zirkulationskreises
druckdicht geschlossen ist, ergibt sich durch diese Ausgestaltung auf einfache Weise
die Möglichkeit, dass während der Applikation bei geschlossenem Umschaltventil 50
die zweite Zylinderkammer 39 über das Wegeumschaltventil 53 mit dem Materialversorgungsdruck
des Dosiersystems beaufschlagt werden kann. Die Druckbeaufschlagung hat den Vorteil,
dass der Dosierantrieb mit dem Motor M30 für zur Feindosierung erforderlichen Stellbewegungen
des Kolbens 33 nur relativ geringe Kräfte aufbringen muss, die zur Überwindung einer
Druckdifferenz zwischen den beiden Zylinderkammern 34 und 39 erforderlich sind. Der
Aufbau des Gegendrucks ermöglicht vorteilhaft eine kleinere und kompaktere Bauweise
des Feindosierers bezüglich des Antriebs, was wiederum eine Verbesserung der Genauigkeit
und der Reaktionszeit ermöglicht. Wenn der Zirkulationskreis nicht durch die Zylindereinheit
32 führt, kann das Umschaltventil 53 entfallen und der Gegendruck in der zweiten Zylinderkammer
39 durch die Leitung 55 direkt aus der Materialversorgung hergeleitet werden.
[0033] Der Gegendruck in der zweiten Zylinderkammer 39 könnte auch von einer von der Materialversorgung
getrennten Druckquelle (z.B. einer Pneumatik) erzeugt werden. Ferner könnte der die
Kolbenbewegung unterstützende Druckwert in der zweiten Zylinderkammer 39 entsprechend
den gewünschten Bewegungen des Kolbens 33 änderbar sein, wobei sich Überdruck oder
Unterdruck bezüglich der ersten Zylinderkammer 34 ergeben kann.
[0034] Das Prinzip der Verwendung einer Zylindereinheit wie z.B. der Einheit 32 in Fig.
1 als Stellglied eines Druck- oder Volumenstrom-Regelkreises mit Druckunterstützung
in der zweiten Zylinderkammer 39 ist in Fig. 2 dargestellt. Der gemäß dem Doppelpfeil
57 regelnde Dosierantrieb des Kolbens 33 muss jeweils nur die Differenz zwischen dem
Druck P2 in der ersten Zylinderkammer 34, durch die das Material mit geregeltem Druck
oder Volumenstrom kontinuierlich hindurchfließen kann, und dem unterstützenden Druck
P1 in der zweiten Zylinderkammer 39 überwinden. Ein derartiges Stellglied kann über
das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 hinaus auch für beliebige andere Regelkreise sinnvoll
sein, eventuell auch ohne die Druckunterstützung.
[0035] In Fig. 3 ist ein Ersatzmodell der Regelkreise des Dosiersystems gemäß Fig. 1 in
seiner Ausbildung als Druckregler mit Feindosierung dargestellt. Es kann zur Simulierung
des Regelverhaltens und zur Durchführung von Berechnungen dienen, die für die Realisierung
der verschiedenen Funktionen und für die gegenseitige regelungstechnische Abstimmung
der beiden Dosiereinrichtungen in Bezug aufeinander erforderlich sein können.
[0036] In Übereinstimmung mit Fig. 1 ist die erste Dosiereinrichtung 20 über die Verbindungsleitung
21 mit der als Feindosierer dienenden zweiten Dosiereinrichtung 30 verbunden, von
der die Schlauchleitung 31 zu dem Applikator führt. Die zugehörigen, in der Applikationssteuerung
40 (Fig. 1) befindlichen elektronischen Regeleinrichtungen 60 bzw. 61 für die erste
Dosiereinrichtung 20 bzw. für die zweite Dosiereinrichtung 30 können übliche Universal-PID-Regler
sein, die zur Durchführung des Soll-Ist-Abgleichs die Messwerte der Druck- oder Durchflusssensoren
beispielsweise mit einer Abtastperiode in der Größenordnung von 50 ms abtasten. Darstellungsgemäß
sind beide Regler 60 und 61 von den bei 64 dargestellten Sollwerten gesteuert. Bei
der anfänglichen Kalibrierung des Systems kann die Relation zwischen Volumenstrom
und Druck erfasst und als "Basiskurve" gespeichert werden, die später bei zu großer
Differenz im laufenden Betrieb korrigiert werden kann. Die verschiedenen Funktionen
des Regelsystems einschließlich des durch Drehzahl und Hub gekennzeichneten Dosierantriebs
M30 des Feindosierers können auf Monitoren 62, 63 bzw. 64 angezeigt werden. Bei 65
und 66 können selektiv Störgrößen wie z.B. wellige Druckschwankungen oder ein Ausfall
der Materialversorgung manuell simuliert werden.
[0037] Das beschriebene Ausführungsbeispiel lässt sich im Rahmen der Erfindung in verschiedener
Hinsicht abwandeln und insbesondere vereinfachen. Beispielsweise kann ein System vorgesehen
sein, das nur aus der Kombination eines sollwertgesteuerten Materialdruckregelkreises
oder eines Dosierventils mit einer Feindosierung besteht. Auch der etwaige Druckschwankungen
der Materialversorgung ausgleichende Materialdruckregler 14 ist nicht immer notwendig.
Ferner sind Ausführungsbeispiele denkbar, bei denen nur die zur Feindosierung dienende
zweite Dosiereinrichtung im geschlossenen Regelkreis gesteuert wird, nicht aber die
vorgeschaltete erste Dosiereinrichtung, die in diesem Fall nur von den Sollwerten
gesteuert würde.
1. Dosiersystem für eine Beschichtungsanlage zur Beschichtung von Bauteilen wie beispielsweise
Fahrzeugkarosserieteilen, mit
- einem Applikator (10), der das ihm zugeführte Beschichtungsmaterial mit bedarfsabhängig
dosierter Ausflussmenge appliziert,
- einer geregelten Dosiereinrichtung (20), die den Druck oder den Volumenstrom des
von dem Applikator (10) zu applizierenden Beschichtungsmaterials in Abhängigkeit von
Sollwerten einstellt, die ihr von einer automatischen Anlagensteuerung vorgegeben
werden,
- einem Messwertgeber (23, 37) zur Erzeugung eines Messwerts, der dem Druck oder dem
Volumenstrom des zu dem Applikator (10) fließenden Beschichtungsmaterials entspricht,
und
- einer Regeleinrichtung (40) zur Steuerung der Dosiereinrichtung (20) in Abhängigkeit
von den vorgegebenen Sollwerten und von dem Messwert des Messwertgebers (23, 37),
- dadurch gekennzeichnet, dass an den Ausgang einer ersten Dosiereinrichtung (20) für das zu dem Applikator (10)
fließende Beschichtungsmaterial eine zweite Dosiereinrichtung (30) angeschlossen ist,
die zur Feindosierung des applizierten Beschichtungsmaterials dessen Druck oder Volumenstrom
in Abhängigkeit von den vorgegebenen Sollwerten steuert.
2. Dosiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dosiereinrichtung (20) und/oder die zur Feindosierung dienende zweite Dosiereinrichtung
(30) von einem eigenen Regelkreis gesteuert wird, der einen dem Druck oder dem Volumenstrom
des zu dem Applikator (10) fließenden Beschichtungsmaterials entsprechenden Messwert
mit den vorgegebenen Sollwerten vergleicht.
3. Dosiersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dosiereinrichtung (20) durch einen von den vorgegebenen Sollwerten gesteuerten
Druckregler gebildet ist.
4. Dosiersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dosiereinrichtung (20) durch einen von den vorgegebenen Sollwerten gesteuerten
Durchflussregler mit einem Dosierventil (22) als Stellglied und einem gesteuerten,
vorzugsweise elektromotorischen Ventilantrieb (M20) gebildet wird.
5. Dosiersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messwertgeber der ersten und/oder der Messwertgeber der zweiten Dosiereinrichtung
ein Drucksensor (23, 36) oder eine Durchflussmesszelle (37) ist.
6. Dosiersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messwertgeber ein an dem Materialausgang der ersten Dosiereinrichtung (20) und/oder
ein an dem Materialausgang der zweiten Dosiereinrichtung (30) angeordneter Drucksensor
(23, 36) ist.
7. Dosiersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Messwertgeber eine Durchflussmesszelle (37) an dem Materialausgang der ersten
Dosiereinrichtung (20) und/oder an dem Materialausgang der zweiten Dosiereinrichtung
(30) angeordnet ist.
8. Dosiersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Materialdruck am Materialeingang des Applikators (10) messender Drucksensor
(42) vorgesehen ist.
9. Dosiersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Materialeingang der ersten Dosiereinrichtung (20) ein Materialdruckregler (14)
zur vorzugsweise automatischen Einstellung eines gewünschten Vordrucks des Beschichtungsmaterials
vorgeschaltet ist.
10. Dosiersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (30) durch eine einen bewegbaren Kolben (33) enthaltende Zylindereinheit
(32) gebildet ist, durch deren an den Kolben (33) angrenzende Zylinderkammer (34)
das dem Applikator (10) zugeführte Beschichtungsmaterial fließt, und dass der Kolben
(33) von einem von der Regeleinrichtung (40) gesteuerten, vorzugsweise elektromotorischen
Antrieb (M30) zur Korrektur des eingestellten Druck- oder Volumenstromwerts bei Abweichungen
von den Sollwerten bewegbar ist.
11. Dosiersystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylindereinheit (32) zwei durch den Kolben (33) getrennte Zylinderkammern (34,
39) enthält, in denen der Kolben (33) bewegbar ist, wobei durch die erste Zylinderkammer
(34) das Beschichtungsmaterial in Richtung zu dem Applikator (10) fließt, und dass
in der zweiten Zylinderkammer (39), die sich auf der zu dem Beschichtungsmaterial
entgegengesetzten Seite des Kolbens (33) befindet, ein die Kolbenbewegung unterstützender
Druckwert erzeugt wird.
12. Dosiersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Beschichtungspausen, in denen kein Material appliziert wird, das dem Applikator
(10) zugeführte Beschichtungsmaterial durch einen Zirkulationskreis (51, 52) zurück
zu einer Materialversorgungseinrichtung (12) geleitet wird.
13. Dosiersystem nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass das durch den Zirkulationskreis (51, 52) zurückfließende Beschichtungsmaterial durch
die zweite Zylinderkammer (39) geleitet wird.
14. Dosiersystem nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der unterstützende Druckwert in der zweiten Zylinderkammer (39) wenigstens während
der Applikation durch den Materialversorgungsdruck in einer zu der ersten Dosiereinrichtung
(20) führenden Eingangsleitung (13) erzeugt wird.
15. Dosiersystem nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen die Eingangsleitung (13) und den Zirkulationskreis (51, 52) ein Umschaltventil
(53) geschaltet ist, mit dem die Eingangsleitung (13) selektiv mit der zweiten Zylinderkammer
(39) verbunden werden kann.
16. Dosiersystem nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in der zweiten Zylinderkammer entsprechend der gewünschten Bewegungsrichtung
des Kolbens (33) änderbar ist.
17. Dosiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Dosiereinrichtung durch eine Pumpe mit kontinuierlichem Durchfluss gebildet
ist, wobei die Förderwirkung der Pumpe umsteuerbar ist und ihr Antriebsmotor zur Korrektur
des von der ersten Dosiereinrichtung (20) eingestellten Druck- oder Volumenstromwerts
steuerbar ist.
18. Dosiersystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe eine Zahnradpumpe oder eine Drehkolbenpumpe oder eine Schraubenpumpe oder
eine Kolbenpumpe mit in beiden Kolbenrichtungen förderndem Kolben ist.
19. Applikationsroboter mit einem Dosiersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei mindestens die zweite Dosiereinrichtung (30) an oder in einem der bewegbaren
Roboterglieder angeordnet ist.