[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einspannen von Messerplatten in Messerköpfen
für die Holz- und Kunststoffbearbeitung. Dabei geht es insbesondere um die Einspannung
relativ langer Messerplatten in Messerköpfen größerer axialer Länge.
[0002] Messerköpfe bestehen aus einem etwa zylindrischen Grundkörper, an dessen Umfang verteilt
axiale Aufnahmenuten eingearbeitet sind, in welche Messer mit Messerspannvorrichtungen
eingesetzt werden können. Die Messerspannvorrichtungen weisen Druckstücke auf, die
gegen die Messerplatten spannbar sind, um die Messerplatten zwischen den Druckstücken
und einer Stützfläche der betreffenden Messerkopfaussparung oder gegebenenfalls einer
noch dazwischengesetzten Rückenplatte einzuspannen.
[0003] Dabei sind Druckstücke bekannt, die mit Spannelementen, beispielsweise Schrauben
versehen sind, die sich an einer vorderhalb des Druckstücks liegenden Gegenfläche
der Messerkopfaussparung abstützen und das Druckstück von dieser Gegenfläche weg gegen
die Messerplatte spannen. Dabei sind solche Druckstücke im Querschnitt gewöhnlich
keilförmig, und die Aufnahmeöffnung im Messerkopf hat ebenfalls eine sich radial auswärts
verjüngende keilartige Querschnittsform, um einen Formschluß herzustellen, der ein
radiales Ausschleudern des keilförmigen Druckstücks bei hohen Drehzahlen und versagender
Einspannung verhindert.
[0004] Es sind auch solche keilförmigen Druckstücke bekannt, die eine Längsnut haben, in
welcher eine Reihe von Druckstücken angeordnet ist, die, wenn sie in Längsrichtung
der Längsnut zusammengespannt werden, im gegenseitigen Zusammenwirken eine Druckkraft
zwischen dem Nutgrund und einer diesem gegenüberliegenden Gegenfläche der Messerkopfaussparung
erzeugen, um das keilförmige Druckstück gegen die Messerplatte zu spannen.
[0005] Eine solche Anordnung ist aus der Patentschrift
DE 839 556 bekannt, bei welcher in einer Längsnut des Druckstücks eine Reihe von zickzackartig
angeordneten Kugeln oder Rollen angeordnet ist, die sich abwechselnd am Nutgrund und
an der Gegenfläche der Messerkopfaussparung abstützen und, wenn die Kugel- oder Rollenreihe
zusammengespannt wird, das Druckstück auf diese Weise an der Gegenfläche abstützen
und gegen die Messerplatte spannen. Das Zusammenspannen der Kugel- oder Rollenreihe
erfolgt mittels an beiden Enden der Längsnut in Richtung des Nutverlaufs angeordneter
Spannschrauben.
[0006] Eine ähnliche Anordnung ist aus der
EP 0 491 237 B1 bekannt, die sich von der Anordnung nach der
DE 839 556 dadurch unterscheidet, daß statt zickzackartig in der Längsnut angeordneter Kugeln
oder Rollen trapezförmige Spannkörper angeordnet sind, die abwechselnd in gegensinniger
Orientierung in Quasi-Zickzackanordnung entlang der Längsnut angeordnet sind und wiederum
mittels an den beiden Enden der Längsnut angeordneter Druckschrauben in Nutlängsrichtung
zusammenspannbar sind, so dass sie sich mit ihren Trapezgrundseiten an der Gegenfläche
der Messerkopfaussparung bzw. am Nutgrund abstützen und sich gegenseitig mit ihren
Trapezseitenflächen berühren.
[0007] Bei den beiden bekannten Anordnungen mit den jeweils vielen einzelnen, in der Längsnut
angeordneten Spannkörpern ist eine Vielzahl von reibungsbehafteten Berührungsstellen
zwischen den aufeinanderfolgenden Spannkörpern vorhanden, und besonders bei der Ausführungsform
mit den Trapezkörpem, die jeweils mit ihren Trapezseitenflächen vollflächig aneinander
anliegen, summiert sich diese Reibung erheblich.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Keilspannvorrichtung zu schaffen, die im
Hinblick auf die Anzahl der Bauteile und die Reibungsverluste günstiger ist.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Keilspannvorrichtung
gelöst.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung sind in einem Längskanal des im Querschnitt keilförmigen
Druckstücks zwei Reihen von länglichen Spannkörpern angeordnet, wobei die Spannkörper
jeder Reihe unmittelbar aneinanderstoßen und die Spannkörper der einen Reihe sich
am Nutgrund des Längskanals und die Spannkörper der anderen Reihe sich an der Gegenfläche
abstützen. Die beiden Spannkörperreihen verlaufen parallel nebeneinander, und die
Spannkörper der beiden Reihen sind an ihren einander zugewandten Seiten jeweils mit
einem wellenartigen Profil ausgebildet, und die Spannstücke der einen Reihe wirken
mit den Spannstücken der anderen Reihe nach Art eines Keilgetriebes zusammen, wenn
die Spannkörper der einen Reihe durch Anlegen einer Spannkraft relativ zu den festgelegten
Spannkörpern der anderen Reihe längs verschoben werden und die Spannkörper der beiden
Reihen mit ihren als Keilflächen wirkenden Wellenflanken aneinander anstoßen. Dadurch
wird die längs gerichtete Spannkraft in eine Querkraft auf die Spannkörper umgesetzt;
welche die Spannkörper der einen und der anderen Reihe quer auseinander drängt und
die Spannkörper der einen Reihe gegen den Nutgrund und die Spannkörper der anderen
Reihe gegen die Anlagefläche presst.
[0012] Die erfindungsgemäße Anordnung hat dabei den Vorteil, daß gegenüber den bekannten
Anordnungen viel weniger Teile benötigt werden, indem die einzelnen Spannkörper eine
beliebige Länge haben können, und daß dadurch, daß die Spannkörper jeder Reihe unmittelbar
aneinanderstoßen, die Spannkraft, die auf den ersten Spannkörper einer Reihe ausgeübt
wird, und die Reaktionskraft, die auf den ersten Spannkörper der jeweils anderen Reihe
ausgeübt wird, sich innerhalb der Reihe unmittelbar auf sämtliche Spannkörper der
Reihe überträgt. Weiter hat die erfindungsgemäße Anordnung den Vorteil, daß eine Spannkraft
nur von einem Ende der betreffenden Spannkörperreihe aus ausgeübt werden muß, also
nur von einem Ende des Druckstücks her, während am anderen Ende des Druckstücks eine
Festlegung der anderen Reihe von Spannkörpern durch einen festen Anschlag, also durch
eine am Druckstück selbst in geeigneter Weise angeformte Stützfläche vorgesehen sein
muß. Es versteht sich, daß die Spannkraft auf die eine oder andere Reihe von Spannkörpern
ausgeübt werden kann, und das Spannkraft erzeugende Organ braucht nicht im Druckstück
selbst angeordnet zu sein, sondern kann auch im Messerkopfgrundkörper angeordnet sein,
sofern darin das Druckstück gegen Längsverschiebung in Richtung der Spannkraft festgelegt
ist, beispielsweise durch eine Anschlagschulter.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen beschrieben, in denen zeigt:
- Fig. 1
- eine abgebrochene Stirnansicht eines Messerkopfs mit einer Keilspannvorrichtung nach
der Erfindung, und
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch ein mit einer Keilspannvorrichtung nach der Erfindung ausgebildetes
Druckstück.
[0014] Figur 1 zeigt eine abgebrochene Stirnansicht eines Messerkopfs mit einem Messerkopfgrundkörper
1, einer an dessen Umfang eingearbeiteten, parallel zur Messerkopfachse verlaufenden
und im Querschnitt keilförmigen Aussparung oder Aufnahmeöffnung 2, einer in die Aufnahmeöffnung
eingesetzten Messerplatte 3 und einem mit einer Keilspannvorrichtung nach der Erfindung
ausgestatteten, im Querschnitt ebenfalls im wesentlichen keilförmigen Druckstück 4,
das eine der Messerplatte zugewandte Andruckfläche und auf der dazu entgegengesetzten
Seite eine einer Gegenfläche 2a der Aufnahmeöffnung zuwandte Rückfläche hat. Die Keilquerschnittsform
der Aussparung 2 im Messerkopfgrundkörper 1 und des Druckstücks 4 verjüngen sich jeweils
radial nach außen, so daß das Druckstück 4 in Radialrichtung formschlüssig innerhalb
der Aussparung 2 gehalten wird und außerdem die auf das Druckstück 4 wirkende Fliegkraft
die Spannkraft des Druckstücks 4 auf die Messerplatte 3 unterstützt.
[0015] Figur 2 zeigt das Druckstück 4 im Längsschnitt. Dabei ist die in Figur 2 mit 4a bezeichnete
unten liegende Seite des Druckstücks die an der Messerplatte 3 anliegende Fläche des
Druckstücks, und die in Figur 2 mit 4b bezeichnete oben liegende Seite die an der
Gegenfläche 2a der Aussparung 2 abgestützte Fläche des Druckstücks 4.
[0016] Wie Figur 2 zeigt, und wie auch aus Figur 1 hervorgeht, weist das Druckstück 4 einen
es in Längsrichtung durchziehenden Längskanal 4c auf, der, wie in Figur 1 ersichtlich
ist, beim Ausführungsbeispiel einen Rechteckquerschnitt hat. In diesem Längskanal
4c ist eine erste Reihe von länglichen Spannkörpern 5 angeordnet, wobei diese Reihe
beim Ausführungsbeispiel drei einzelne Spannkörper umfasst, die an ihren Längsenden
mit ihren Stirnflächen aneinander stoßen und sich mit einer geraden Längsfläche am
Nutgrund des Längskanals 4c abstützen.
[0017] Eine zweite Reihe von ebenfalls länglichen Spannkörpern 6, von denen beim Ausführungsbeispiel
ebenfalls drei vorhanden sind, ist parallel zur ersten Reihe von Spannkörpern 5 angeordnet,
und zwar im äußeren offenen Bereich des Längskanals 4c des Druckstücks 4. Auch die
Spannkörper 6 stoßen an ihren Längsenden mit ihren Stirnseiten zusammen, und die endständigen
Spannkörper 6 dieser Reihe sind mit ihren äußeren Stirnflächen jeweils an einer Anschlagfläche
4d des Druckstücks 4 abgestützt.
[0018] Wie man aus Figur 2 sieht, haben die Spannkörper 5 und die Spannkörper 6 an ihren
einander zugewandten Längsseiten jeweils ein komplementär ausgebildetes Wellenprofil.
Beim Ausführungsbeispiel sind die Wellentäler und die Wellenkuppen des Wellenprofils
jeweils ausgerundet dargestellt. Es ist aber in gleicher Weise möglich, die Wellen
trapez- oder dreieckförmig auszubilden. Es kommt darauf an, daß die Spannkörper 5
und die Spannkörper 6 jeweils mit den schräg verlaufenden Wellenflanken ihrer Wellenprofile
aneinander anliegen.
[0019] Wie Figur 2 weiter zeigt, sind die Spannkörper 6 jeweils an einer Seite mit langlochförmigen
Vertiefungen 6a ausgebildet, wobei die Langlochorientierung quer zur Längsrichtung
des Druckstücks 4 verläuft. In jede Langlochvertiefung 6a greift, wie in Figur 1 andeutungsweise
gezeigt ist, eine in das Druckstück 4 eingeschraubte Wurmschraube ein. Auf diese Weise
werden die Druckstücke 4 mit einem gewissen Bewegungsspielraum quer zur Längsrichtung
des Druckstücks 4 im Druckstück 4 gegen ein Herausfallen aus dem Längskanal 4c gesichert.
[0020] In mindestens ein Ende des Druckstücks 4 ist eine Spannschraube 7 eingeschraubt,
die mit ihrer Stirnfläche auf die äußere Stirnfläche des angrenzenden Spannkörpers
5 der innenliegenden ersten Reihe von Spannkörpern 5 drückt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
sind Spannschrauben 7 an beiden Enden des Druckstücks 4 eingeschraubt. Damit ist es
möglich, die Spannkraftbeaufschlagung der ersten Reihe von Spannkörpern 5 wahlweise
vom einen oder anderen Ende des Druckstücks 4 hervorzunehmen. Das Spannen kann allerdings
jeweils nur von einem Ende des Druckstücks 4 her erfolgen; am anderen Ende des Spannstücks
muß die erste Reihe von Spannkörpern 5 Bewegungsspielraum in Längsrichtung des Druckstücks
4 haben.
[0021] Wird zum Einspannen der Messerplatte 3 mittels des Druckstücks 4 die Spannschraube
7 am einen Ende des Druckstücks 4 angezogen, übt dieses mit seiner Stirnfläche einen
Spanndruck in Längsrichtung auf den ersten Spannkörper 5 der ersten Spannkörperreihe
aus, der über die aneinanderstoßenden Stirnflächen der Spannkörper 5 auf alle Spannkörper
der ersten Spannkörperreihe übertragen wird. Die erste Reihe von Spannkörpern 5 wird
daher in Längsrichtung des Längskanals 4 etwas verschoben, wobei die Doppelpfeile
in den Spannkörpern 5 in Figur 2 die Verschieberichtung in der einen oder anderen
Richtung andeuten, je nachdem, von welchem Ende des Druckstücks 4 her das Spannen
erfolgt. Da die Spannkörper 5 mit den Spannkörpern 6 der zweiten Spannkörperreihe
über die Wellenprofile in Eingriff stehen, die zweite Spannkörperreihe aber an der
jeweiligen Anschlagfläche 4d des Druckstücks 4 gegen eine Längsverschiebung abgestützt
ist, weichen die Spannkörper 6 der zweiten Spannkörperreihe quer zur Längsrichtung
des Längskanals 4c aus, wie durch Pfeile angedeutet, da die jeweils miteinander zusammenwirkenden
Wellenflanken der Spannkörper 5 und der Spannkörper 6 wie ein Keilgetriebe miteinander
zusammenwirken. Die Spannkörper 6 stützen sich dabei an der Gegenfläche 2a der Aussparung
2 im Messerkopfgrundkörper 1 ab, und die über die Spannkörper 5 wirkende Reaktionskraft
drückt über den Nutgrund des Längskanals 4c das Spannstück 4 gegen die Messerplatte
3 und spannt dieses zwischen sich und der rückseitigen Stützfläche des Messerkopfgrundkörpers
1 ein.
1. Keilspannvorrichtung zum Einspannen von Messerplatten in Messerköpfen, mit einem länglichen
Druckstück (4), das eine zur Anlage an der Messerplatte (3) bestimmte Andruckfläche
und auf der entgegengesetzten Seite eine im Einsatz einer Gegenfläche (2a) im Messerkopfgrundkörper
zugewandte Rückfläche hat und mit einem zur Rückfläche hin ausmündenden Längskanal
(4c) ausgebildet ist, in welchem zwei parallel angeordnete, jeweils mindestens einen
Spannkörper (5, 6) aufweisende Reihe von länglichen Spannkörpern (5, 6) angeordnet
sind, wobei die Spannkörper (5, 6) jeder Reihe an ihren entgegengesetzten Enden mit
ihren Stirnflächen aneinanderstoßen, wobei weiter die länglichen Spannkörper (5) der
einen Spannkörperreihe jeweils eine am Längskanalgrund anliegende Fläche und die Spannkörper
(6) der anderen Spannkörperreihe eine in Richtung vom Längskanalgrund weg weisende
Fläche haben, und wobei die Spannkörper (5) der einen Spannkörperreihe und die Spannkörper
(6) der anderen Spannkörperreihe an ihren einander zugewandten Seiten mit komplementären
ineinandergreifenden, in Längsrichtung des Längskanals (4c) gewellten Flächenprofilen
versehen sind, und wobei das eine Ende der einen Spannkörperreihe (Spannkörper 5)
mittels eines Spannelements (7) mit einer in Längsrichtung des Längskanals (4c) wirkenden
Spannkraft beaufschlagbar ist und das entgegengesetzte Ende der anderen Spannkörperreihe
(Spannkörper 6) an einer Anschlagfläche (4d) gegen eine Längsverschiebung festgelegt
ist, wobei die nach Art eines Keilgetriebes miteinander zusammenwirkenden Wellenflankenflächen
der Spannkörper (5, 6) der einen und der anderen Spannkörperreihe die in Längsrichtung
des Längskanals wirkende Spannkraft in eine senkrecht zum Längskanalgrund gerichtete
Spannkraft auf die Spannkörper (5, 6) der beiden Spannkörperreihen umsetzen.
2. Keilspannvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Spannelement (7) eine in ein Ende
des Druckstücks (4) eingeschraubte Spannschraube ist.
3. Keilspannvorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Spannschraube (7) auf die Reihe der
am Grund des Längskanals (4c) anliegenden Spannkörper (7) wirkt.
4. Keilspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Reihe der am Grund
des Längskanals (4c) anliegenden Spannkörper (5) mit der Spannkraft beaufschlagt wird
und die Spannkörper (6) der anderen Spannkörperreihe durch seitlich in Öffnungen (6a)
dieser Spannkörper eingreifende Sicherungselemente (6b) unter Zulassung eines Querbewegungsspiels
in Richtung senkrecht zum Grund des Längskanals (4c) formschlüssig gegen Herausfallen
aus dem Längskanal gesichert sind.
5. Keilspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Wellenprofile gerundete
Wellentäler und Wellenkuppen haben.
6. Keilspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Wellenprofile trapez-
oder dreieckförmige Wellen haben.