[0001] Gegenstand der Erfindung sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erfassen von
Objekten bei Nähmaschinen sowie mit dieser Vorrichtung erfassbare Nähmaschinenobjekte
gemäss den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 9 und 10.
[0002] Nähmaschinen umfassen in der Regel eine Mehrzahl von Teilen, die wieder lösbar an
die Maschine angekoppelt werden können. Beispiele hierfür sind Nähnadeln, Nähfüsse,
Stichplatten, Greifergehäuse, Unterfadenspule, Stickrahmen und dergleichen. Gewisse
Kombinationen solcher Teile sind nicht zulässig oder bedingen eine Einschränkung beim
Betrieb der Nähmaschine. So darf z.B. eine Dreifachnadel nur zusammen mit einer Stichplatte
mit einem entsprechend breiten Einstichloch verwendet werden, und es ist bei gewissen
Nähnadeln und/oder Nähfüssen erforderlich, den Schwenkbereich der Nadelstange für
die Erstellung von Zick-Zack-Stichen einzuschränken oder solche Schwenkbewegungen
gar vollständig zu unterbinden.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Ansätze zur Lösung dieses Problems bekannt.
So können beispielsweise die an die Maschine angeschlossenen Komponenten mittels einer
menugesteuerten Benutzerschnittstelle ausgewählt bzw. der Nähmaschinensteuerung mitgeteilt
werden. In einem Speicher der Steuerung sind die zulässigen Kombinationen und gegebenenfalls
die erforderlichen Einschränkungen der Wertebereiche für die auszuführenden Bewegungen
hinterlegt. Entsprechend der manuell angegebenen Komponenten setzt die Steuerung dann
selbständig die zulässigen Wertebereiche fest und/oder generiert Warnhinweise. Die
manuelle Eingabe von angeschlossenen Nähmaschinenelementen birgt die Gefahr von Fehleingaben
in sich.
Aus der
JP9056963 ist es bekannt, bei Nähnadeln mittels Laserstrahlen Strichcodes einzugravieren, die
dann zur Identifizierung dieser Nadeln benutzt werden können. Dazu sind aufwändige
optische Strichcodeleser erforderlich. Die
JP9056963 liefert keinen Hinweis dafür, dass solche Lesegeräte an einer Nähmaschine angeordnet
werden könnten. Die hohen Kosten und der Platzbedarf für solche Lesegeräte sprechen
gegen die Anordnung solcher Geräte an einer Nähmaschine.
Aus der
DE 19646707 A1 ist es bekannt, auf einer Unterfadenspule eine eindeutige Spulenkennung in Form eines
Strichcodes aufzubringen. Beim Aufspulen eines Fadens auf die Spule werden Daten wie
das Aufspuldatum oder die Fadenlänge in Verbindung mit den Daten des Strichcodes gespeichert.
Beim Einsetzen der Spule in die Nähmaschine wird der Barcode von einem Barcode-Leser
erfasst, und die zugeordneten gespeicherten Daten werden weiter verarbeitet. Zweck
dieser Anordnung und des Verfahrens ist es, eine lückenlose Dokumentation der den
Unterfaden betreffenden Daten zu ermöglichen.
[0004] Die
DE 102005007007 zeigt eine Möglichkeit auf, mit einer Kamera mit nachgeschalteter Bildverarbeitungseinheit
Nähmaschinenteile zu erkennen. Bei einer solchen Anordnung mit räumlicher Auflösung
kann die Kamera mehrere Nähmaschinenteile gleichzeitig überwachen.
[0005] Analog zur Erfassung von Nähmaschinenteilen zwecks Sicherstellung des einwandfreien
zusammenspiels dieser Teile können Eigenschaften des Nähguts und des Unter- und des
Oberfadens erfasst und zur Sicherstellung einer einwandfreien Nahtqualität benutzt
werden. Für die Bearbeitung eines bestimmten Nähguts müssen geeignete Fadenqualitäten,
insbesondere geeignete Fadenfarben durch den Benutzer festgelegt werden. Bei Unterfadenspulen
ist es möglich, dass Fäden unterschiedlicher Qualität und Farbe (für den Benutzer
zumindest während des Nähens nicht sichtbar) aufgewickelt sind. Beim Nähen kann somit
z.B. plötzlich die Fadenfarbe wechseln oder das Ende des Unterfadens erreicht werden.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zu schaffen, mit denen verhältnismässig einfach und kostengünstig eine Identifizierung
bzw. Charakterisierung von Eigenschaften von Nähmaschinenelementen oder Nähelementen
möglich ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, Fehler, die im Zusammenhang
mit den erfassten Nähmaschinenteilen oder Nähelementen auftreten könnten, zu verhindern.
[0007] Diese Aufgaben werden gelöst durch eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erfassen
von Objekten bei Nähmaschinen sowie durch mit dieser Vorrichtung erfassbare Nähmaschinenobjekte
gemäss dem Oberbegriff der Patentansprüche 1, 9 und 10.
[0008] Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung und dem erfindungsgemässen Verfahren können
Nähmaschinenteile und/oder Nähelemente anhand ihrer Farbe oder anhand eines Farbcodes
identifiziert werden. Entsprechende Daten zu Referenzfarben können z.B. in einem der
Steuerung der Nähmaschine zugänglichen Speicher gespeichert werden. Eine Erfassung
von Objektfarben ist auch unabhängig von gespeicherten Referenzfarben möglich. Erfasste
Farben können die Steuerung der Nähmaschine beeinflussen. Die Kategorie Nähelemente
bzw. Nähobjekte umfasst das Nähgut und die für die Verarbeitung des Nähguts verwendeten
Fäden je vor und nach deren Verarbeitung. Die Kategorie Nähmaschinenteile, fortan
auch Nähmaschinenobjekte genannt, umfasst alle Teile bzw. Zubehörteile, welche mit
der Nähmaschine wieder lösbar verbunden oder in Wirkverbindung gebracht werden können.
Die Erfassung der Farbe bzw. des Farbcodes erfolgt vorzugsweise mittels einer programmierbaren
integrierten elektronischen Schaltung, wobei mehrere Fotodioden mit unterschiedlichen
Farbfiltern und eine Auswerteelektronik monolithisch auf einem einzigen gemeinsamen
Chip integriert sein können. Eine solche Schaltungsanordnung ist beispielsweise aus
dem Datenblatt "TCS230, Programmable Color Light-to-Frequency Converter" (TAOS046-January
2003) von Texas Advanced Optoelectronic Solutions Inc. bekannt. Ein ähnlicher Sensor
wird von der Firma Agilent unter der Bezeichnung HDJD-S722-QR999 angeboten. Derartige
Vorrichtungen zum Erfassen von Farben können - selbst dann, wenn sie eine zusätzliche
Abbildungsoptik und ergänzende Farbfilter zum Abblocken des Infrarotanteils sowie
eine Lichtquelle umfassen - kostengünstig und auf kleinstem Raum hergestellt werden.
Sie können - je nach gewählter Abbildungsoptik - kleine Flächen in der Grössenordnung
von etwa 1mm
2 oder weniger bis hin zu grösseren Bereichen in der Grössenordnung von etwa 10cm
2 oder mehr auf die lichtempfindliche Sensorfläche abbilden. Die Entfernung zum jeweils
zu erfassenden Objekt kann - abhängig von der jeweiligen Abbildungsoptik - in der
Grössenordnung von etwa 1mm bis deutlich über 10cm betragen. Im Unterschied zu Kameras
umfassen Farbsensoren keine Mittel zur räumlichen bzw. örtlichen Auflösung eines zweidimensionalen
Bildes. Ein Farbsensor umfasst in der Regel mehrere lichtempfindliche Elemente mit
spektralen Empfindlichkeiten bei je einer der Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die
spektrale Empfindlichkeit jedes der Sensorelemente kann z.B. mittels vorgelagerter
Farbfilter erreicht werden. Die räumlich verteilt angeordneten Sensorelemente gleicher
spektraler Empfindlichkeit werden jeweils zusammengeführt und gemeinsam ausgewertet.
Dadurch können lokale Inhomogenitäten ausgeglichen werden. Im Weiteren wird so im
Vergleich zu einem einzelnen Sensorelement die Sensitivität erhöht und die Empfindlichkeit
gegenüber kleinen Positionsänderungen des zu erfassenden Objekts verkleinert. Der
Farbsensor liefert ausgangsseitig analoge oder digitale Farbinformationen des gesamten
erfassten Objektbereichs.
Das zum Erfassen von Objektfarben erforderliche Licht kann von einer oder mehreren
Lichtquellen erzeugt werden. Insbesondere kann dazu das natürliche Tageslicht der
Sonne, das Licht von künstlichen Lichtquellen mit geeigneter Spektralverteilung im
Raum, der die Nähmaschine umgibt, oder das Licht von künstlichen Lichtquellen im Bereich
der Nähmaschine genutzt werden.
Anstelle einer direkten Objektabbildung auf die spektral lichtempfindlichen Sensorelemente
mittels Linsen, Spiegeln und dergleichen können auch Lichtleiter dazu benutzt werden,
Licht vom jeweils zu erfassenden Nähmaschinen- bzw. Nähobjekt auf den Sensor zu leiten.
Der integrierte Farbsensor umfasst zusätzlich zu den Fotodioden mit verschiedenen
Farbfiltern auch solche ohne Farbfilter. Vorzugsweise ist eine Vorrichtung mit einer
weissen LED zum Beleuchten der zu erfassenden Objekte vorgesehen. Besonders vorteilhaft
sind sogenannte True White LEDs, bei denen eine ultraviolette LED zur Anregung von
RGB-Phospors benutzt wird, wie sie beispielsweise von Toyoda Gosei unter der Artikelnummer
E1S40-1W0C6-01 angeboten werden. Sie erzeugen ein besonders helles, in der Spektralverteilung
dem Tageslicht sehr ähnliches Lichtspektrum. Die Beleuchtungsvorrichtung kann Linsen
und/oder Lichtleiter umfassen.
Anstelle einer Weisslichtquelle könnten drei unabhängig voneinander ansteuerbare Lichtquellen
mit den Farben Rot, Grün und Blau zur Objektbeleuchtung verwendet werden. Bei gleichzeitiger
Ansteuerung der drei Lichtquellen kann weisses Licht erzeugt werden. Alternativ können
die drei Lichtkanäle auch separat angesteuert werden. Bei alternierender Ansteuerung
der drei Lichtquellen in rascher Folge ist es möglich, beim Farbsensor auf Farbmasken
zu verzichten und die Ausgänge des oder der spektral breitbandigen lichtempfindlichen
Elemente zeitlich gestaffelt drei Auswertungskanälen zuzuführen. Die zu erfassenden
Nähmaschinenobjekte sind jeweils in bestimmten Farben ausgeführt oder umfassen Farbmarken
bzw. Farbcodes oder Bereiche mit einem oder mehreren Farbpunkten. Die Farbcodes auf
den einzelnen Objekten sind so angeordnet, dass sie bei korrektem Anschluss an die
Nähmaschine vom jeweils zugeordneten Farbsensor erfasst werden können. Zusätzlich
können auch Mittel vorgesehen sein, welche die Erfassung von Farbmarken verhindern,
z.B. dann, wenn die gekennzeichneten Objekte nicht oder nicht korrekt an die Nähmaschine
angeschlossen sind, z.B. federnde Abdeckungen oder Klappen aus Kunststoff oder Metall,
welche die Farbmarken abdecken und bei korrekter Montage an der Nähmaschine mittels
korrespondierender mechanischer Anschlagmittel freigeben.
Zur Erfassung jedes der zu erfassenden Objekte kann eine individuelle Erfassungsvorrichtung
vorgesehen sein, wobei diese möglichst nahe beim jeweils zu erfassenden Objekt angeordnet
ist. Eine Erfassungsvorrichtung kann aber auch umschaltbare optische Elemente oder
andere Mittel umfassen, welche die sequentielle Erfassung von Farbmarken mehrerer
Objekte mittels nur eines zentral angeordneten Farbsensors ermöglichen. Bei geeigneter
Wahl der Farben können auch mehrere Objekte bzw. Farbmarken simultan von lediglich
einem Farbsensor erfasst werden.
[0009] Die Farbsensoren und/oder die zugehörigen Abbildungsoptiken und/oder Lichtleiter
bzw. Teile davon können an der Nähmaschine fest oder beweglich angeordnet sein.
[0010] Die Erfassungsvorrichtung umfasst einen Sollgrössen- oder Vergleichsspeicher, in
dem die von der Maschine erfassbaren Farben bzw. deren digitalisierte Äquivalente
gespeichert bzw. speicherbar sind.
[0011] Anhand der von einem oder mehreren Farbsensoren erfassten Farben bzw. Farbmarken
oder Farbcodierungen erkennt die Nähmaschinensteuerung an die Nähmaschine angeschlossene
Nähmaschinenobjekte und/oder Nähobjekte und führt entsprechend angepasste Steueralgorithmen
aus. Die hierzu erforderlichen Verarbeitungsvorschriften oder Funktionen sind in einem
der Nähmaschinensteuerung zugänglichen Speicher gespeichert.
Unter Mitwirkung der Erfassungsvorrichtung mit dem oder den Farbsensoren können Bedienungs-,
Überwachungs- und Kontrollaufgaben automatisiert, vereinfacht oder verbessert werden.
Insbesondere ist es möglich, Fehler und mögliche Konflikte zu erkennen. Beim Auftreten
solcher Fehler oder Konflikte können Warnungen ausgegeben oder die Ausführung gewisser
Folgeoperationen verhindert werden. Die Vorrichtung hilft somit, Unfälle zu verhindern
und die Qualität des Nähvorgangs sicherzustellen oder zu verbessern.
[0012] Die Farbsensoren können auch zur Vorgabe bzw. zum Programmieren von Vergleichskriterien
für den Sollgrössenspeicher verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich können solche
Farbmerkmale auch über eine Schnittstelle in den Sollgrössenspeicher eingelesen werden.
[0013] Anhand einiger Figuren wird die Erfindung im Folgenden näher beschrieben. Dabei zeigen
- Figur 1
- eine Nähmaschine in Seitenansicht,
- Figur 2
- eine Explosionsdarstellung eines Teils des Greifers mit Spulenkapsel und Unterfadenspule,
- Figur 3
- eine Stichplatte,
- Figur 4
- eine Nähmaschine mit Anschiebe- bzw. Nähtisch,
- Figur 5
- eine Detailansicht einer Nähmaschine mit angesetztem Stickmodul im Bereich des Unterarms,
- Figur 6
- einen Nähfuss,
- Figur 7
- eine Detailansicht der Nähmaschine im Bereich der Nähnadel und des Nähfusses,
- Figur 8
- ein Nähfuss mit integriertem Farbsensor,
- Figur 9
- ein Lichtwellenleiterbündel,
- Figur 10
- eine Anordnung mit beidseitig gespleisstem Lichtwellenleiterbündel zur Erfassung von
Farbmarken an mehreren Objekten,
- Figur 11
- eine perspektivische Darstellung einer Haushaltnähmaschine mit einem Garnrollenkarussell
mit angedocktem Zusatzgarnrollenhalter.
[0014] Figur 1 zeigt schematisch eine Nähmaschine 1 mit einem Sockel 3, einem auf dem Sockel
3 befestigten und abgestützten Ständer 5 und daran befestigtem Frei- bzw. Unterarm
7 sowie dem Oberarm 9. Am Oberarm 9 sind seitlich eine Anzeige 10 bzw. ein Bildschirm
und Bedienelemente 12 angeordnet. Das vordere Ende des Oberarms 9 ist als Nähmaschinenkopf
11 ausgebildet. An der Unterseite des Nähmaschinenkopfs 11 ragen eine Nadelstange
13 mit einem Nadelhalter 15, eine in den Nadelhalter 15 eingesetzte Nähnadel bzw.
Nadel 17, ein Nähfusshalter 19 mit einem darin eingesetzten Nähfuss 21 und eine Einfädelvorrichtung
23 hervor. Die Nähmaschine 1 umfasst an mehreren Stellen Farbsensoren 25, wovon in
Figur 1 beispielhaft einige dargestellt sind. Die Farbsensoren 25 sind dazu ausgebildet,
innerhalb des jeweiligen Erfassungsbereichs an Nähmaschinenobjekten oder Nähobjekten
bzw. an zugehörigen Farbmarken 26 gestreutes Licht zu erfassen. Das Licht kann von
einer oder mehreren Lichtquellen 32 erzeugt werden. Je nach Art des jeweiligen Farbsensors
25 kann das natürliche Tagslicht und/oder Licht von Kunstlichtquellen im Raum, in
dem sich die Nähmaschine 1 befindet und/oder Licht von Lichtquellen 32 der Nähmaschine
1 zur Beleuchtung der zu erfassenden Objekte benutzt werden. Insbesondere können solche
Lichtquellen 32 im Bereich der Farbsensoren 25 angeordnet oder zusammen mit diesen
in gemeinsamen Gehäusen integriert sein. Die Erfassungsbereiche werden mittels optischer
Elemente wie Linsen, Spiegel, Lichtleiter und dergleichen festgelegt oder durch diese
mitbestimmt. Im Beispiel von Figur 1 ist einer der Farbsensoren 25 seitlich einer
am Oberarm nach oben ragenden Spulereinrichtung 27 derart angeordnet, dass er bei
einer auf den Dorn der Spulereinheit 27 aufgesetzten Unterfadenspule 29 die Fadenfarbe
des zwischen den Spulenflanschen auf die Welle der Unterfadenspule 29 aufgewickelten
Fadens erfassen kann. Ein weiterer Farbsensor 25 ist in den Oberarm 9 der Nähmaschine
1 eingebaut und erfasst mittels eines Lichtleiters 31 bzw. eines Bündels von Lichtleitern
31 die Farbe eines der Spulenflansche bzw. einer aussen auf den Spulenflansch aufgebrachten
Farbmarke 26. Ein weiterer Farbsensor 25 ragt am Oberarm 9 der Nähmaschine 1 nach
oben. Er ist derart angeordnet, dass seine Abbildungs- oder Erfassungsoptik 24 zum
Dorn eines Garnrollenhalters 34 hin gerichtet ist. Bei auf den Garnrollenhalter 34
aufgesetzter Oberfadenspule kann dieser Farbsensor 25 die Farbe des darauf aufgewickelten
Garns erfassen. Neigt sich während des Nähens der Garnvorrat dem Ende zu, erfasst
der Farbsensor 25 zusätzlich auch die Farbe des Spulenkörpers. Der vom Farbsensor
25 festgestellte Farbwechsel ist somit ein Indikator für das nahende Fadenende. Bei
fehlender Oberfadenspule kann - bei entsprechend grossem Erfassungsbereich - die Farbe
des Garnrollenhalters 34 erfasst werden. Bei entsprechender Farbgebung des Garnrollenhalters
34 kann so das Fehlen einer Oberfadenspule detektiert werden.
Ein weiterer Farbsensor 25 ist in den Unterarm 7 eingebaut. Er umfasst zwei Lichtleiterbündel
31, welche z.B. mittels (nicht dargestellter) integriert-optischer Schaltelemente
wechselweise mit den lichtempfindlichen Bereichen des Farbsensors 25 verbunden werden
können. Eines dieser Lichtleiterbündel 31 endet unterhalb einer Stichplatte 33 und
kann eine an deren Unterseite angebrachte Farbmarke 26 erfassen. Das andere der Lichtleiterbündel
31 endet an der Innenseite einer Klappe 37, welche zum Öffnen und Schliessen eines
Greifergehäuses 38 dient. Von dort aus wird die Farbe der Spulenkapsel 39 oder einer
auf dieser angebrachten Farbmarke 26 erfasst, wie dies in der Explosionsdarstellung
eines Teils eines Greifers 35 mit Spulenkapsel 39 und Unterfadenspule 29 dargestellt
ist.
Im Unterarm 7 oder generell an beliebigen geeigneten Orten in oder am Nähmaschinengehäuse
können weitere Farbsensoren 25 angeordnet sein. Diese können z.B. zum Erfassen der
Farbe des Unterfadens innerhalb des Greifergehäuses 38 oder der Farbe einer am Flansch
der Unterfadenspule 29 ausgebildeten Farbmarke 26 dienen. Im Beispiel von Figur 2
ist die Farbmarke 26 an der Spulenkapsel 39 als Farbfleck ausgebildet. Bei der Unterfadenspule
29 ist der gesamte gelochte Flansch als Farbmarke 26 ausgebildet.
[0015] Ein weiterer Farbsensor 25 ist beim in Figur 1 dargestellten Beispiel in einem seitlich
an den Nähmaschinenkopf 11 ankoppelbaren Funktionsmodul 41 so angeordnet, dass er
am Nähfuss 21 und/oder an der Nähnadel 17 ausgebildete Farbmarken 26 erfassen kann.
Dieser Farbsensor 25 umfasst eine entsprechende Abbildungsoptik 24, die den Erfassungsbereich
auf Bereiche mit den Farbmarken 26 an den zu erfassenden, an die Nähmaschine 1 angeschlossenen
Nähmaschinenobjekten einschränkt. Bei der Nähnadel 17 kann dieser Bereich z.B. für
eine obere Stellung der Nadelstange 13 festgelegt werden, die zum Auswechseln der
Nähnadel 17 vorgesehen ist.
Ein am Nähmaschinenkopf 11 oder an einem Funktionsmodul 41 ausgebildeter, nach unten
gerichteter Farbsensor 25 kann auch zum Erfassen der Farbe des auf dem Unterarm 7
aufliegenden Nähguts (nicht dargestellt) oder zum Erfassen von Farbmarken 26 an der
Oberseite der Stichplatte 33 (Figur 3) und/oder eines zur Vergrösserung der Nähfläche
an den Unterarm 7 angeschlossenen Anschiebe- oder Nähtischs 43 (Figur 4) oder eines
Stickmoduls 45 (Teildarstellung in Figur 5) ausgebildet sein. Um zu verhindern, dass
bei grossen Abständen zwischen dem Farbsensor 25 und der zu erfassenden Farbmarke
26 Fremdobjekte im Zwischenraum erfasst werden, kann die Erfassung z.B. durch eine
Benutzeraktion wie das Drücken einer der Bedientasten 12 ausgelöst und/oder bestätigt
werden. Alternativ können Farben oder Farbmarken 26 unten oder seitlich an solchen
Objekten angeordnet sein und z.B. von am Unterarm 7 angeordneten Farbsensoren 25 erfasst
werden, wie dies in Figur 5 dargestellt ist. Vorzugsweise ist der Farbsensor 25 so
angeordnet, dass unterschiedliche an den Unterarm 7 ankoppelbare Nähmaschinenobjekte
mit einem Farbcode 26 an der entsprechenden Stelle erfasst werden können.
Die Farben der Farbmarken 26 der von einem Farbsensor 25 zu erfassenden Objekte sind
in der Regel so festgelegt, dass der Farbsensor 25 bzw. die mit dem Farbsensor 25
in Wirkverbindung stehende Steuerung aufgrund der erfassten Farben die jeweiligen
Objekte eindeutig zu identifizieren vermag.
Dort, wo kein eindeutiger Rückschluss von einer erfassten Farbe auf ein Objekt möglich
ist (z.B. wenn der Farbsensor 25 zum Erfassen der Nähgutfarbe verwendet wird, oder
wenn die Erfassung einer Farbmarke 26 durch ein Fremdobjekt innerhalb des Erfassungsbereichs
gestört oder verhindert wird), kann der Benutzer z.B. mittels einer Text- oder Bildanzeige
auf dem Bildschirm 10 zu einer präzisierenden Eingabe oder Auswahl mittels der Bedienelemente
12 aufgefordert werden. Vorzugsweise kann der Betriebsmodus bzw. die Art der Erfassung
und Verarbeitung von Farben und Farbcodes 26 mittels des oder der Farbsensoren 25
interaktiv durch den Benutzer beeinflusst oder festgelegt werden. So kann z.B. festgelegt
werden, dass Farbsensoren 25, mit denen Farbmarken 26 bestimmter Objekte eindeutig
erfasst werden, kontinuierlich arbeiten, oder dass jene Farbsensoren 25, die keine
eindeutigen Ergebnisse liefern, manuell per Knopfdruck abgefragt werden müssen.
[0016] Figur 6 zeigt einen Nähfuss 21, bei dem sowohl die Fläche, welche eine kegelförmige
Ausnehmung 47 zum Zentrieren am Gegenstück des Nähfusshalters 19 umrandet, als auch
ein farbiger alphanumerischer Code an der Vorderseite als Farbmarke genutzt werden
können - je nachdem, wie der Erfassungsbereich des zugehörigen Farbsensors 25 liegt.
Der Farbsensor 25 kann z.B. im Nähmaschinenkopf 11 angeordnet sein, wobei die Farbmarken
26 mittels Lichtleitern 31 erfasst werden, die in den Nähfusshalter 19 integriert
oder an diesem befestigt sind (nicht dargestellt).
Analog dazu kann der obere Bereich einer Nähnadel 17 mit einer Farbmarke 26 gekennzeichnet
sein, die mittels in die Nadelstange 13 integrierter oder an dieser befestigter Lichtleiter
31 von einem Farbsensor 25 im Nähmaschinenkopf 11 erfasst werden kann.
In Figur 7 ist eine Anordnung mit einem am Nähfusshalter 19 festgeklemmten Nähfuss
21 und einer in den Nadelhalter 15 eingesetzten Nähnadel 17 dargestellt. Die Farbmarken
26 sind in Gestalt fahnen- oder knopfartiger Elemente aus Kunststoff im oberen Bereich
der Nähnadel 17 bzw. des Nähfusses 21 befestigt. Zur Befestigung können beispielsweise
wieder lösbare Schnappverbindungen genutzt werden. Zum Anordnen der Lichtleiterenden
an der Nadelstange 13 bzw. dem Nähfusshalter 19 unmittelbar gegenüber der Farbmarken
26 können zusätzliche Haltemittel vorgesehen sein.
Generell können Farbmarken 26 z.B. direkt am jeweiligen Objekt aufgedruckt, aufgeklebt,
oder in sonstiger Weise dort angebracht werden.
[0017] Farbsensoren 25 oder zugehörige Teile davon wie z.B. Lichtleiter 31 oder Abbildungsoptiken
24 können auch teilweise oder vollständig in Zubehörteile bzw. Nähmaschinenelemente
integriert sein. Figur 8 zeigt einen Nähfuss 21, bei dem der Farbsensor 25 und eine
nach unten gerichtete Linse bzw. die Erfassungsoptik 24 hinter oder neben der Nähfusssohle
in den Nähfuss 21 integriert sind. Die elektrische Verbindung des Farbsensors 25 mit
der Nähmaschinensteuerung 57 (Fig. 10) erfolgt über ein Anschlusskabel 49 mit einem
Stecker 51, der in eine korrespondierende Buchse 53 (Fig. 1) oder Kupplung am Nähmaschinenkopf
11 eingesteckt wird.
Bei einer weiteren Variante sind lediglich Lichtleiter 31 und gegebenenfalls Ein-
und Auskopplungselemente wie optische Linsen und Spiegel in den Nähfuss 21 integriert,
und Der Farbsensor 25 ist in diesem Fall im Maschinenkopf 11 angeordnet. Die optische
Verbindung der Lichtleiter 31 im Nähfuss 21 mit dem Farbsensor 25 bzw. mit weiteren
Lichtleitern 31, die mit dem Farbsensor 25 verbunden sind, kann z.B. über eine Kupplungsstelle
im Bereich der kegelförmigen Ausnehmung 47 (nicht dargestellt) oder über ein Anschlusskabel
49 mit einem optischen Steckverbinder (analog zum elektrischen Anschlusskabel 49)
erfolgen.
[0018] Grundsätzlich ist die Codierung aller optischen oder elektrischen Verbindungen von
Zubehörteilen mit der Nähmaschine 1 mittels Farbmarken 26 möglich, wobei im Bereich
der Schnittstellen der Zubehörteile, also z.B. an den Stirnseiten der Umhüllungen
von Anschlusssteckern 51, Farbmarken 26 angeordnet sind, und wobei am nähmaschinenseitigen
Teil dieser Schnittstellen korrespondierende Elemente der Erfassungsvorrichtung wie
z.B. die Enden von mit einem Farbsensor 25 verbundenen Lichtleitern 31 ausgebildet
sind.
Figur 9 zeigt symbolisch einen Abschnitt einer Faseroptik mit mehreren zu einem Bündel
zusammengefassten Multimode-Glasfaser-Lichtleitern 31, die von einem Schutzmantel
55 umhüllt sind. Solche Faseroptiken umfassen in der Regel eine Vielzahl einzelner
Glas- oder Kunststofffasern. Der besseren Übersichtlichkeit halber sind in Figur 9
nur wenige dieser Fasern dargestellt.
Ein oder mehrere der Lichtleiter 31 können zur Beleuchtung von Farbmarken 26 am Ende
des Lichtleiterbündels mittels der maschinenseitigen Lichtquelle 32 (Figur 10) benutzt
werden. Die Lichtquelle 32 umfasst dabei ein Frequenzspektrum, welches zur Erfassung
und Unterscheidung aller verwendeten Farben der Farbmarken 26 genügt. Die restlichen
Lichtleiter 31 dienen dazu, Licht, welches an Farbmarken 26 innerhalb des jeweiligen
Erfassungsbereichs am Ende dieser Lichtleiter 31 reflektiert bzw. gestreut wird, dem
jeweils zugeordneten Farbsensor 25 zuzuführen. Das Licht muss nicht zwingend von einer
eigens zur Beleuchtung von Farbmarken 26 vorgesehenen Lichtquelle 32 her stammen.
Je nach Anordnung der Farbmarken 26 kann auch das Umgebungslicht bzw. das Tageslicht
ausreichend sein.
[0019] Faserbündel können auch ein- oder beidseitig in einzelne Teilstränge aufgespleisst
sein. Auf diese Weise können mehrere Farbmarken 26 verschiedener Objekte, die an unterschiedlichen
Orten positioniert sind mit nur einem Farbsensor 25 erfasst werden. Eine solche Anordnung
ist schematisch in Figur 10 dargestellt.
[0020] Der oder die Farbsensoren 25 umfassen je eine Ausgangsschnittstelle, die z.B. je
einen Kanal für Rot-, Grün- und Blau-Anteile oder alternativ einen digitalen Kommunikationskanal
umfassen kann. Die Farbsensoren 25 stehen so in Wirkverbindung (diese ist in Figur
10 schematisch als gepunktete Linie dargestellt) mit einem Sollgrössenspeicher für
Farben, kurz Speicher 59 genannt. Der Speicher 59 kann beispielsweise Bestandteil
der Nähmaschinensteuerung 57 sein. Alternativ könnte ein solcher Speicher 59 auch
von der Elektronik des Farbsensors 25 umfasst werden. Im Speicher 59 können Vergleichswerte
für die vom Farbsensor 25 erfassten Farben bzw. Farbeigenschaften gespeichert werden,
indem sie beispielsweise von der Nähmaschinensteuerung 47 vorgegeben werden. Alternativ
kann auch ein Lernmodus aktiviert werden, wobei die vom Farbsensor 25 erfassten Farbeigenschaften
als Referenz- oder Vergleichswerte im Speicher 59 hinterlegt werden. Den gespeicherten
Vergleichswerten wird immer ein eindeutiger Bezug zum jeweils zugehörigen Objekt zugeordnet.
Dies kann beispielsweise in Form einer Look-up-Tabelle geschehen, wobei Objektmerkmale
bzw. Merkmale, welche die jeweiligen Objekte eindeutig bestimmen (z.B. Identifikationsnummer)
in Verbindung mit den Daten von Farbmerkmalen dieser Objekte bzw. der den Objekten
zugeordneten Farbmarken 26 gespeichert werden.
[0021] Die Nähmaschinensteuerung 57 überprüft kontinuierlich oder auf entsprechende Anweisung
des Benutzers die Signale der Farbsensoren 25 und erkennt so die an die Nähmaschine
1 angeschlossenen Nähmaschinenobjekte. Ein Programm der Nähmaschinensteuerung 57 wertet
die Informationen der Farbsensoren 25 aus und führt in Abhängigkeit der an die Nähmaschine
1 angeschlossenen Objekte oder gewisser Kombinationen solcher Objekte geeignete Massnahmen
aus. Solche Massnahmen sind beispielsweise (nicht abschliessende Aufzählung):
- Anzeigen der angeschlossenen Nähmaschinenobjekte auf der Anzeige 10
- Akustische und/oder optische Warnung bei möglichen Konflikten (z.B. Warnton oder synthetische
Stimme)
- Blockieren des Nähvorgangs bei Gefahr (z.B. bei Verwendung einer Nähnadel 17, die
nicht mit der eingesetzten Stichplatte 33 verträglich ist).
- Anpassung von Bewegungsbereichen, wo dies erforderlich ist (z.B. maximal zulässiger
Schwenkbereich der Nadelstange 13 wird in Abhängigkeit der in den Nadelhalter 15 eingesetzten
Nähnadel 17 und der verwendeten Stichplatte 33 festgelegt)
- Anpassung der Menusteuerung (z.B. Freigabe der Auswahl gewisser Stich- oder Stickmuster
in Abhängigkeit des an den Nähfusshalter 19 angeschlossenen Nähfusses 21 und des an
die Nähmaschine 1 angeschlossenen Stickmoduls 45)
- Anzeige von Informationen (z.B. Aufforderung, bei Verwendung einer bestimmten Stichplatte
33 eine Nähnadel 17 aus einer vorgeschlagenen Auswahl von Nähnadeln 17 in den Nadelhalter
15 einzusetzen)
- Konfiguration einer Schnittstelle in Abhängigkeit des daran angeschlossenen Objekts
(z.B. kann eine Buchse 53 am Nähmaschinenkopf 11 zum Anschliessen eines Nähfusses
21 mit integriertem Farbsensor 25 oder eines Nähfusses 21 mit einem Sensor zur Erfassung
der Relativbewegung des Nähguts, wie sie beim Freihandquilten zum Steuern der Nadelstangenbewegung
benötigt wird, verwendet werden.)
[0022] Bei entsprechender Anordnung können Farbsensoren 25 auch zur Erfassung und Überwachung
von Nähelementen verwendet werden. So können beispielsweise die Farben des Unterfadens
auf der Unterfadenspule 29 im Greifergehäuse 38 und des Oberfadens auf einer auf den
Garnrollenhalter 34 aufgesetzten Oberfadenspule sowie die Farbe des Nähguts von unten
her im Bereich der Stichplatte 33 erfasst werden. Falls die drei erfassten Farben
nicht innerhalb vorgebbarer Toleranzgrenzen übereinstimmen, kann z.B. eine Warnung
auf der Anzeige 10 ausgegeben werden. Falls der Farbsensor 25 bei der Unterfadenspule
eine zweite Farbe mit zunehmender Intensität feststellt, deutet dies auf ein Reststück
eines Fadens mit einer anderen Farbe hin. Lässt hingegen die Intensität des benutzten
Unterfadens langsam nach, so deutet dies auf das nahende Fadenende hin. Die Unterfadenspule
29 kann auf der Innenseite auch eine bestimmte Farbe aufweisen. Dadurch werden störende
Reflexionen verhindert. Das nahende Fadenende kann in diesem Fall durch einen langsamen
Übergang der vom Farbsensor 25 festgestellten Farbe von der Fadenfarbe zur Farbe der
Unterfadenspule festgestellt werden.
[0023] Figur 11 zeigt eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung an einer
Nähmaschine 1 mit einem Garnrollenkarussell 61, wie es insbesondere zur Ausführung
von Stickarbeiten mit einer Nähmaschine 1 geeignet ist. Dieses umfasst eine vorzugsweise
motorisch um eine Drehachse A dreh- oder schwenkbare Grundplatte 63, welche mittels
einer Steuervorrichtung, z.B. mittels der Nähmaschinensteuerung 57, in unterschiedlichen
Winkellagen positioniert werden kann. Die Grundplatte 63 hat im Wesentlichen die Gestalt
einer kreisrunden Scheibe 63a. Ein Kreisringabschnitt 63b bzw. Satellit kann an der
Peripherie der Scheibe 63a angedockt und z.B. entlang einer Führung an dieser Peripherie
verschoben werden. Die Scheibe 63a kann somit auch dann weitergedreht werden, wenn
der Kreisringabschnitt 63b am Nähmaschinengehäuse ansteht. An der Grundplatte 63 ragt
ein teleskopisch ausgebildeter Galgen 65 entlang der Drehachse A nach oben. An dessen
Spitze sind mehrere Garnführungsorgane 67 ausgebildet. Koaxial zur Drehachse A ragen
mehrere Garnrollenstifte bzw. Garnrollenhalter 34 an der Grundplatte 63 nach oben.
An der Scheibe 63a und am Kreisringabschnitt 63b können weitere Garnrollenhalter 34
ausgebildet sein. In Figur 11 ist einer der Garnrollenhalter 34 auf einer bezüglich
der Grundplatte 63 schwenkbaren Halteplatte 69 angeordnet, derart, dass ein Faden,
der von einer Garnrolle auf diesem Garnrollenhalter 34 durch eine der Ösen der Garnführungsorgane
67 tangential zur Garnrolle abgezogen wird, etwa rechtwinklig zu diesem Garnrollenhalter
34 verläuft.
Seitlich des Garnrollenkarussells 61 ist in einer Ausnehmung am Ständer 5 der Nähmaschine
1 ein Farbsensor 25 einschliesslich Lichtquelle 32 so angeordnet, dass er die Fadenfarbe
jener Garnrolle erfassen kann, die auf den nächstliegenden Garnrollenhalter 34 innerhalb
des Erfassungsbereichs des Farbsensors 25 aufgesteckt ist. Je nach Drehlage des Garnrollenkarussells
61 können so alle Fadenfarben der Garnrollen, die auf die an der Scheibe 63a nach
oben ragenden Garnrollenhalter 34 aufgesteckt sind, erfasst werden. Der Farbsensor
25 und die Lichtquelle 32 können beispielsweise auch ortsfest am Galgen 65 oder in
anderer Weise, z.B. relativ zur Nähmaschine 1 definiert bewegbar, angeordnet sein.
Zur Erfassung aller Fadenfarben können auch mehrere Farbsensoren 25 verwendet werden
(nicht dargestellt). Bei einer alternativen Ausgestaltung kann bei jedem Garnrollenhalter
34 eine Lichtleiteroptik ausgebildet sein, welche zur Farberfassung der auf den jeweiligen
Garnrollenhalter 34 aufgesteckten Garnrolle genutzt werden kann (nicht dargestellt).
Die Erfassung der Fadenfarben ist somit unabhängig von der Drehlage des Garnrollenkarussells
61 möglich.
Mit derartigen Vorrichtungen kann die Steuerung der Nähmaschine 1 z.B. folgende Aufgaben
ausführen: Erfassen der Farben der auf die Garnrollenhalter 34 aufgesteckten Garnrollen;
Speichern der erfassten Farben in Verbindung mit Angaben zum jeweiligen Garnrollenhalter
34 oder zur jeweiligen Drehposition des Garnrollenkarussells 61; suchen einer zur
Farbe des Nähguts passenden Oberfadenfarbe; automatischer Garnwechsel mit Überprüfung
der Fadenfarbe.
[0024] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein Farbsensor 25, der im Bereich
des Nähmaschinenkopfs 11 angeordnet ist und das Nähgut im Bereich der Einstichstelle
der Nähnadel 17 erfasst, auch zum Erfassen der Helligkeit und zum Regulieren der Helligkeit
einer (nicht dargestellten) Nähleuchte genutzt werden.
[0025] Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung und dem erfindungsgemässen Verfahren können
beim Betrieb der Nähmaschine 1 die Sicherheit erhöht, Fehler verhindert, die Bedienung
vereinfacht und/oder automatisiert und die Qualität verbessert werden.
1. Vorrichtung zum Erfassen von Objekten bei Nähmaschinen (1), wobei die zu erfassenden
Objekte beleuchtet werden, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Farbsensor (25) vorgesehen ist, der zum Erfassen von Farbeigenschaften
der Objekte bzw. von an den Objekten angeordneten Farbmarken (26) innerhalb eines
oder mehrerer Erfassungsbereiche ausgebildet ist, und dass dieser Farbsensor (25)
mindestens einen Ausgang zum Ausgeben von Farbeigenschaften der erfassten Objekte
bzw. Farbmarken umfasst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Speicher zum Speichern von Vergleichskriterien für die vom Farbsensor (25) erfassten
Farbeigenschaften vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Lichtquelle (32) zum Beleuchten der Objekte innerhalb des oder der
Erfassungsbereiche des Farbsensors (25) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbsensor (25) am oder im Nähmaschinengehäuse angeordnet ist, derart, dass ein
wieder lösbar korrekt an die Nähmaschine (1) angekoppeltes oder angeschlossenes Nähmaschinenobjekt
bzw. eine auf diesem Nähmaschinenobjekt angebrachte Farbmarke (26) mindestens teilweise
innerhalb des Erfassungsbereichs des Farbsensors (25) liegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Farbsensor (25) verbundene oder in Wirkverbindung stehende Lichtwellenleiter
(31) oder andere optische Übertragungsmittel vorgesehen sind, die einen oder mehrere
Erfassungsbereiche für den Farbsensor (25) mitbestimmen, und dass der oder die Erfassungsbereiche
so angeordnet sind, dass Farbmarken (26) von korrekt an die Nähmaschine (1) angekoppelten
oder angeschlossenen Nähmaschinenobjekten mindestens teilweise innerhalb der jeweiligen
Erfassungsbereiche des Farbsensors (25) liegen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Lichtquelle (32) verbundene oder in Wirkverbindung stehende Lichtwellenleiter
(31) oder andere optische Übertragungsmittel vorgesehen sind, um das Licht der Lichtquelle
(32) zu dem oder den Erfassungsbereichen zu leiten.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbsensor (25) und/oder optische Übertragungsmittel zum Herstellen einer Wirkverbindung
zum Farbsensor (25) mindestens teilweise in ein Nähmaschinenobjekt integriert oder
an einem Nähmaschinenobjekt befestigt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Erfassungsbereiche bei einer Buchse (53) zum Anschliessen eines
Steckers (51) angeordnet ist.
9. Mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 erfassbare, wieder lösbar an
die Nähmaschine (1) anschliess- oder ankoppelbare Nähmaschinenobjekte, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Farbmarke (26) umfassen, die in eindeutiger Beziehung zum jeweiligen Nähmaschinenobjekt
steht.
10. Verfahren zum Erfassen von Objekten bei Nähmaschinen (1), wobei die zu erfassenden
Objekte beleuchtet werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Farbsensor (25) innerhalb eines Erfassungsbereichs Farbeigenschaften der Objekte
bzw. von an den Objekten angeordneten Farbmarken (26) erfasst, dass die erfassten
Farbeigenschaften mit gespeicherten Vergleichskriterien verglichen werden, und dass
bei Übereinstimmung der erfassten Farbeigenschaften innerhalb vorgebbarer Toleranzgrenzen
mit den gespeicherten Vergleichskriterien eine Ausgabegrösse generiert wird, die einen
eindeutigen Bezug zum jeweiligen Objekt hat.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit der von dem oder den Farbsensoren (25) erfassten Objekte Warnungen
ausgegeben und/oder Wirkungsbereiche eingeschränkt oder erweitert und/oder Menüpunkte
eines Benutzermenüs angepasst werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Objekte auf Garnrollenhalter (34) aufgesteckte
Garnrollen oder auf Unterfadenspulen (29) aufgewickelte Fäden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Farben der Garnrollen oder Fäden erfasst werden, und dass die Steuerung der Nähmaschine
(1) in Abhängigkeit der erfassten Farben erfolgt.