[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Putzleiste, die dafür geeignet ist, einem Bauwerksbereich
angebracht zu werden und im Fertigzustand des Bauwerks in Kontakt mit Putz zu sein,
dadurch gekennzeichnet, dass die Putzleiste einen ersten Bereich aufweist, der für
Nichtsichtbarsein von außen her in dem Fertigzustand vorgesehen ist;
und dass die Putzleiste einen zweiten Bereich aufweist, der für Sichtbarsein von außen
her in dem Fertigzustand vorgesehen ist,
wobei der zweite Bereich mindestens zu einem großen Teil aus transparentem Kunststoff
besteht.
[0002] Putzleisten für Bauwerke, die im Fertigzustand des Bauwerks teilweise nicht sichtbar
sind ("eingeputzt sind") und teilweise sichtbar sind, sind in mannigfachen Ausführungsformen
bekannt. Häufig bestehen die Putzleisten aus Kunststoff. In aller Regel besteht eine
betrachtete Putzleiste - wenn man hier von funktionsergänzenden Bestandteilen wie
z.B. Anklebstreifen oder angebrachtem Armierungsgewebeabschnitt absieht - insgesamt
aus dem gleichen Kunststoff, sehr häufig in weißer Farbe. Dem Erfinder der vorliegenden
Erfindung ist bewußt geworden, dass es Situationen gibt, bei denen die Eigenfarbe
der Putzleiste, die im zweiten Bereich auch im fertig eingebauten Zustand der Putzleiste
von außen sichtbar ist, störend ist. Man möge nur an eine auf einem dunklen Fensterrahmen
angebrachte, weiße Putzleiste denken, oder an eine am unteren Ende einer Wärmedämmung
angebrachte, weiße Putzleiste, an die Putz in relativ kräftiger, nicht ganz heller
Farbgebung angrenzt. Weiße Putzleisten können, wenn Schmutz anhaftet, ungepflegt aussehen.
Außerdem lässt sich das Gebiet hinter der Sichtfläche der Putzleiste im Fertigzustand
des Bauwerks nicht mehr bequem kontrollieren und einsehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Putzleiste, welche den oben spezifizierten
ersten Bereich und den oben spezifizierten zweiten Bereich aufweist, in besserer Optik
und der Eigenschaft, eine einfachere Überprüfung des Anbringungsumfelds zu ermöglichen,
verfügbar zu machen.
[0004] Das Bauwerk ist in den meisten Fällen ein Gebäude, wiewohl die erfindungsgemäße Putzleiste
auch für andere Bauwerke einsetzbar ist, z. B. Wand oberhalb einer Tunneleinfahrt,
Endbegrenzungswand eines auf erhöhtem Niveau befindlichen Platzes. Es wird betont,
dass das Angebrachtsein an einem Bauwerkbereich selbstverständlich den Fall einschließt,
dass die Putzleiste an einem Bauwerksbestandteil angebracht ist, der aus einem anderen
Material als das Hauptmaterial des gesamten Bauwerks besteht. Ein typisches Beispiel
ist die Anbringung der Putzleiste an einer Wärmedämmung eines Gebäudes. Aus der Formulierung
am Ende des ersten Absatzes der Beschreibung ist deutlich, dass der von außen sichtbare,
zweite Bereich nicht in Gänze aus dem transparenten Kunststoff bestehen muss, aber
gewünschten Falls in Gänze aus dem transparenten Kunststoff bestehen kann. Aus der
nachfolgenden Beschreibung wird deutlicher werden, dass es zahlreiche Situationen
gibt, bei denen ein Transparentsein eines - z. B. für Optik und/oder Durchblicküberprüfung
- kritischen Teils des zweiten Bereichs wünschenswert ist, aber ein Nicht-Transparentsein
des restlichen Teils des zweiten Bereichs nicht stört oder sogar vorteilhaft ist.
Bei dem Begriff "zu einem großen Teil" ist vorzugsweise "mindestens zur Hälfte" oder
"mindestens zur Hälfte der von außen her sichtbaren Fläche" gemeint.
[0005] Als transparenter Kunststoff kommen alle bekannten Kunststoffe, die tranparent sind,
unter den Einsatzbedingungen des Bauwesens dauerhaft genug sind und zu angemessenen
Preisen verfügbar sind, in Betracht. Als konkrete, mögliche und auch bevorzugte Beispiele
seien Polycarbonat (PC), Polymethylmetacrylat (PMMA), der flexible Hybridkunststoff
Geniomer (Herstellerbezeichnung der Wacker Chemie) und Polyvinylchlorid (PVC) mit
entsprechenden Additiven genannt. Es kommen duroplastische Kunststoffe und thermoplastische
Kunststoffe in Betracht. Ferner kommen elastomere Kunststoffe in Betracht. Es wird
ausdrücklich betont, dass im Rahmen der vorliegenden Anmeldung der Begriff "transparenter
Kunststoff' auch transparente Gummimaterialien und transparente gummiartige Materialien
mit umfassen soll. Das gilt selbstverständlich für Kunstkautschukmaterialien und Silikone,
aber auch für Naturkautschukmaterialien.
[0006] Der Begriff "transparent" soll nicht nur solche Materialien umfassen, die eine nahezu
klare Durchsichtigkeit haben. Vielmehr soll der Begriff "transparent" auch die Fälle
umfassen, bei denen eine leicht oder auch etwas stärker ausgeprägte Trübe der Durchsichtigkeit
herrscht. Wichtig ist allein, dass das Material im Wesentlichen als Material ohne
Eigenfarbe und mit gewisser Durchblickmöglichkeit wahrgenommen wird. Dennoch ist es
bevorzugt, ein recht gut durchsichtiges Material zu wählen, im besten Fall ein Material
mit einer Durchsichtigkeit, die ähnlich wie bei Glas ist. Insbesondere die weiter
vorn genannten Kunststoffe PC und PMMA besitzen diese Eigenschaft.
[0007] Vorzugsweise besteht die Putzleiste aus dem weiter vorn spezifizierten, ersten Bereich
und dem weiter vorn spezifizierten, zweiten Bereich, weist also darüberhinaus keinen
weiteren Bereich auf.
[0008] Vorzugsweise weist die Putzleiste einen Hauptteil auf, der mindestens einen Teil
des ersten Bereichs und den zweiten Bereich beinhaltet, und ist der Hauptteil durch
Coextrusion eines ersten Kunststoffs und eines transparenten, zweiten Kunststoffs
hergestellt. Somit unterscheiden sich der ersten Bereich und der transparente Teil
des zweiten Bereichs zwar durch den Eigenschaftsunterschied nicht-transparent/transparent,
sind aber einstückig miteinander. Es wird betont, dass der erste Kunststoff und der
zweite Kunststoff chemisch deutlich unterschiedliche Kunststoffe sein können, aber
nicht sein müssen. So kann man z. B. als ersten Kunststoff ein PVC mit Eigenfarbe
nehmen und als zweiten Kunststoff ein PVC, bei welchem kein Farbstoff vorhanden ist
und gegebenenfalls Additive zur Erreichung oder Verbesserung der Eigenschaft "transparent",
vorhanden sind. Ein weiteres Beispiel ist PVC mit Eigenfarbe als erster Kunststoff
und PMMA als zweiter Kunststoff.
[0009] Alternativ weist die Putzleiste vorzugsweise einen Hauptteil auf, der mindestens
einen Teil des ersten Bereichs und den zweiten Bereich beinhaltet, wobei der Hauptteil
aus transparentem Kunststoff besteht. In diesem Fall kann man also den Hauptteil insgesamt
aus gleichem Kunststoffmaterial, welches transparent ist, herstellen. Auch hier hat
man es mit einem einstückigem Hauptteil zu tun. Besonders bevorzugt ist Herstellung
durch Extrusion.
[0010] Alternativ ist bevorzugt, denjenigen Teil der Putzleiste, der aus transparentem Kunststoff
besteht, als gesondertes Teil herzustellen und an der restlichen Putzleiste zu befestigen.
Als bevorzugte Möglichkeiten für das Befestigen werden Anschweißen, Ankleben, Befestigen
durch reibschlüssigen oder formschlüssigen Eingriff (insbesondere auch als Schnappverbindung)
genannt.
[0011] Es ist bevorzugt, denjenigen Teil der Putzleiste, der aus transparentem Kunststoff
besteht, als gesondertes Teil herzustellen und auswechselbar an der restlichen Putzleiste
zu befestigen. Als bevorzugte konkrete Möglichkeiten für das auswechselbare Befestigen
werden reibschlüssiger oder formschlüssiger Eingriff (z. B. auch in Form einer Schnappverbindung)
genannt. Die auswechselbare Befestigung gibt die Möglichkeit, denjenigen Teil der
Putzleiste, der aus transparentem Kunststoff besteht, gegen einen neuen Teil auszuwechseln,
z. B. wenn er unansehnlich geworden ist, seine Funktion nicht mehr hinreichend perfekt
erfüllt, etc.
[0012] Es wird ausdrücklich betont, dass das im vorstehenden Absatz offenbarte Konzept der
auswechselbaren Befestigung eines Teils einer Putzleiste an der restlichen Putzleiste
auch dann technisch durchführbar und vorteilhaft ist, wenn der auswechselbar angebrachte
Teil der Putzleiste nicht aus transparentem Kunststoff, sondern z. B. aus einem nicht-transparenten
Kunststoff besteht. Dies stellt einen selbstständige Erfindung, losgelöst von der
gleichzeitigen Verwirklichung der im Anfangsabsatz der Beschreibung und im ursprünglichem
Anspruch 1 genannten Merkmale dar! Es wird jedoch betont, dass eine Kombination mit
anderen Vorzugsmerkmalen der Erfindung, die in der vorliegenden Anmeldung angesprochen
sind, möglich ist.
[0013] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist derjenige Teil der Putzleiste, der
aus transparentem Kunststoff besteht, als flexible Lippe bzw. als flexibler Überstand
ausgebildet ist. Es gibt Einsatzfälle, bei denen eine flexible Lippe günstiger als
ein steifer Überstand ist. Man kann, muss aber nicht, die flexible Lippe für ein Anliegen
an einer Gegenfläche vorsehen.
[0014] Vorzugsweise weist die Putzleiste einen Hauptteil auf, der mindesten einen Teil des
ersten Bereichs und den zweiten Bereich beinhaltet, und ist an dem Hauptteil mindestens
ein Armierungsgewebeabschnitt befestigt. Ein solcher Armierungsgewebeabschnitt lässt
sich bei angebrachter Putzleite neben der Putzleiste auf die benachbarten, betreffenden
Bauwerksfläche (häufig die Fläche einer Wärmedämmung) legen und anschließend typischerweise
durch Spachtelmasse fixieren und danach einputzten, wobei typischerweise überlappend
weiteres Armierungsgewebe abschließt. Auf diese Weise lässt sich die Festlegung der
Putzleiste an dem Bauwerk verstärken, lässt sich die Haftung des Putzes auf dem Bauwerk
verbessern, und lässt sich eine dauerhafte Rissfreiheit des Putzes und der Gewebespachtelung
sicherstellen.
[0015] Wo in den vorstehenden Absätzen die Ausdrucksweise "derjenige Teil der Putzleiste,
der aus transparentem Kunststoff besteht" verwendet worden ist, soll hierin keine
Beschränkung auf exakt den transparenten Teil der Putzleiste liegen. "Derjenige Teil..."
kann auch größer sein als exakt der transparente Teil, und kann insbesondere z. B.
mit dem "zweiten Bereich für Sichtbarsein von außen her" zusammenfallen oder sogar
noch größer sein. "Derjenige Teil..." soll allerdings mindestens den aus transparentem
Kunststoff bestehenden Teil der Putzleiste enthalten.
[0016] Einige Absätze weiter oben ist der Begriff "Hauptteil" eingeführt worden. Dies ist
in erster Linie geschehen, um bei der Putzleiste zwischen einem Hauptteil und optional
vorhandenen Funktionsergänzungsteilen, z. B. Klebeband zum Ankleben der Putzleiste
an das Bauwerk oder Armierungsgewebeabschnitt zum Eingeputztwerden, zu unterscheiden.
Der Hauptteil besteht vorzugsweise insgesamt aus Kunststoff und kann vorzugsweise
durch Extrusion insgesamt oder Extrusion seiner Teile und nachträgliche Vereinigung
hergestellt werden. Es wird allerdings betont, dass die Erfindung nicht darauf beschränkt
ist, dass der erste Bereich aus Kunststoff besteht. Die genannten Funktionsergänzungsteile
werden vorzugsweise in nachgeschalteten Herstellungsschritten an der Roh-Putzleiste
angebracht.
[0017] Nunmehr werden bevorzugte Ausbildungen der Putzleiste für bestimmte Einsatzfelder
angegeben:
- a) Putzleiste mit Wassernase für das untere Ende einer Wärmedämmung eines Bauwerks;
- b) Putzleiste mit Wassernase für die waagerechte Kante zwischen dem unteren Ende einer
Vertikalfläche eines Bauwerks und dem äußeren Ende einer Horizontalfläche des Bauwerks;
- c) Putzleiste mit Wassernase für das untere Ende der äußeren Verkleidung eines Rolladenkasten
eines Bauwerks;
- d) Putzleiste mit Wassernase für das untere Ende eines Fenstersturzes oder eines Türsturzes
an einem Bauwerk;
- e) Putzleiste mit Wassernase für den oberen Rand einer Horizontalfuge an einem Bauwerk;
- f) Putzleiste, die eine flexible Abdecklippe aufweist, für den Übergang zwischen einem
Fensterrahmen oder einem Türrahmen und Putz an einem Bauwerk.
[0018] Beim Fall a) ist am häufigsten das untere Ende einer Wärmedämmung ein Stück oberhalb
des Niveaus des Erdreichs bzw. einer Plattenbelegung des Erdreichs. Im Fall b) ist
am häufigsten der Fall der Decke einer Loggia oder der über einem Balkon, wo sie außen
endet und die vertikale Hauswand darüber oder die vertikale Stirnfläche eines darüber
befindlichen Balkons anfängt. Auf der Vertikalfläche und/oder der Horizontalfläche
kann Wärmedämmung vorhanden sein. Im Fall f) bildet die Abdecklippe einen Grobschutz
gegen das Eindringen von Schmutz, starkem Regen insbesondere mit Windeinfluss, und
Wind schlechthin für den abgedeckten Bereich zwischen der Putzleiste und dem Fensterrahmen
oder Türrahmen.
[0019] Weiterer Gegenstand der Erfindung sind die in der Anmeldung genannten Verwendungen
der erfindungsgemäßen Putzleiste. Insbesondere die unter a), b), c), d) genannten
Einsatzfelder könnten auch mit Verwendungsansprüchen beansprucht werden.
[0020] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Bauwerk, welches mit einer erfindungsgemäßen
Putzleiste versehen ist. Hiermit wird ausdrücklich offenbart, dass man die Ansprüche
alternativ formulieren könnte auf der Linie "Bauwerk, bei welchem in einem Bereich
eine Putzleiste angebracht ist, die...". Alle in der Anmeldung offenbarten Vorzugsmerkmale
sind auch Vorzugsmerkmale für die genannten Verwendungen und für das genannten Bauwerk.
[0021] Die Erfindung und bevorzugte Ausführungsmerkmale der Erfindung werden nachfolgend
anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Putzleiste im Querschnitt;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer Putzleiste im Querschnitt;
Fig. 3 eine modifizierte zweite Ausführungsform einer Putzleiste im Querschnitt;
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform einer Putzleiste im Querschnitt;
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform einer Putzleiste im Querschnitt;
Fig. 6 eine modifizierte vierte Ausführungsform einer Putzleiste im Querschnitt;
Fig. 7 eine fünfte Ausführungsform einer Putzleiste im Querschnitt:
[0022] Die Fig. 1 bis 4 und 7 sind vertikale Schnitte.
[0023] In den Zeichnungen sind für gleiche oder analoge Teile die gleichen Bezugszeichen
verwendet.
[0024] In Fig. 1 ist eine vertikal verlaufende Wand 2 eines Bauwerks bzw. eines Gebäudes
gezeichnet. Auf der Außenseite der Wand 2 ist eine Wärmedämmung 4 angebracht, z. B.
aus Polystyrol-Platten. Den unteren Abschluss der Wärmedämmung 4 bildet eine U-förmige,
sogenannten Sockelschiene 6 aus Blech. Die Sockelschiene 6 befindet sich z. B. 10
bis 20 cm oberhalb der Oberfläche 8 des Erdbodens. Diese Oberfläche 8 kann wahlweise
auch mit Platten oder Kies belegt sein.
[0025] Am äußeren Endbereich der Sockelschiene 6 ist durch Aufstecken, oder auch durch Aufklemmen
oder Aufkleben, eine Putzleiste 10 befestigt. Die Putzleiste 10 besteht aus einem
Hauptteil 12, der ein extrudiertes Kunststoffprofil ist, und einem Armierungsgewebeabschnitt
14, der durch Schweißung an dem Hauptteil 12 befestigt ist. Die Putzleiste 10 setzt
sich zusammen aus einem ersten Bereich 16, der im gezeichnetem Fertigzustand des Bauwerks,
d. h. mit angebrachtem Putz 20, nicht mehr von außen her (siehe Pfeil P) sichtbar
ist. Bei dem gezeichnetem Ausführungsbeispiel beinhaltet der erste Bereich einen in
Fig. 1 oberen Teilbereich der Putzleiste 10 und den Armierungsgewebeabschnitt 14.
Außerdem enthält die Putzleiste 10 einen zweiten Bereich 18 als in Fig. 1 unteren
Teil der Putzleiste 10. Der zweite Bereich 18 ist nicht von Putz 20 überdeckt und
von außen her (Pfeil P) sichtbar.
[0026] Der zweite Bereich 18 besteht aus transparentem Kunststoff. Der transparente Kunststoff
kann bis ziemlich genau zu der Grenze 20 reichen, an der die Putzüberdeckung beginnt.
Der transparente Kunststoff könnte aber auch noch ein Stück in den ersten Bereich
16 hineinreichen oder etwas weniger als den gesamten zweiten Bereich 18 einnehmen.
[0027] Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Hauptteil 12 der Putzleiste 10 durch
Coextrusion einstückig hergestellt. Alternativ könnte man auch den gesamten Hauptteil
12 aus transparentem Kunststoff herstellen.
[0028] Der zweite Bereich 18 bildet einen Wassernase, die einige Millimeter weiter nach
unten reicht als die Unterseite der Sockelschiene 6. Wasser das außen an dem Putz
20 nach unten läuft, wird durch die leicht schräg gestellte Wassernase so weit nach
unten geleitet, dass es von kritischen Bereichen des unteren Wärmedämmungsabschlusses,
wo es beim Gefrieren Schaden anrichten könnte, weg kommt.
[0029] Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 zeigt eine Putzleiste 10, die insgesamt
die Gestalt einer sogenannten Winkelleiste hat.
[0030] In Fig. 2 erkennt man das äußere Ende einer Betondecke 2a eines Gebäudes. Die rechte,
vertikale Endfläche 22 der Betondecke 2a kann nach oben hin z. B. in die Außenfläche
des Mauerwerks einer Wand übergehen. Den Raum unterhalb der Betondecke 2a kann man
sich als zurück gesetzte, vorne offenen Loggia vorstellen. Sowohl auf der beschriebenen
Außenfläche 22 als auch auf der horizontalen Unterseite 24 der Betondecke 2a ist Wärmedämmung
4 angebracht. Die Wärmedämmung 4 bildet rechts in Fig. 2 eine äußere Vertikalfläche
26 und unten in Fig. 2 eine untere Horizontalfläche 28. Die Vertikalfläche 26 und
die Horizontalfläche 28 bilden miteinander eine waagerechte Kante 30.
[0031] Die Putzleiste 10 ist z. B. mittels Spachtelmasse links anschließend an die Kante
30 und nach oben anschließend an die Kante 30 der Wärmedämmung 4 angebracht. Auch
bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 kann man einen Hauptteil 12 der Putzleiste
10 (d. h. ohne die Armierungsgewebeabschnitte 14) sowie einen ersten Bereich 16 und
einen zweiten Bereich 18 unterscheiden. Der erste Bereich 16 beinhaltet wegen der
Winkelform der Putzleiste 10 zwei Teilbereiche. Jeder Teilbereich endet an einer Putzgrenze
20. Ab den Putzgrenzen 20 beginnt der einteilige, zweite Bereich 18, durch den eine
Wassernase ausgebildet ist.
[0032] Auch hier ist derjenige Teil der Putzleiste 10, der aus transparentem Kunststoff
besteht (auch hier zusammenfallend mit dem zweiten Bereich 18 oder etwas größer oder
etwas kleiner) durch Coextrusion mit dem Kunststoff des restlichen Hauptteils 12 hergestellt.
Alternativ ist Herstellung des gesamten Hauptteils 12 aus transparentem Kunststoff
möglich.
[0033] Fig. 3 zeigt eine Abwandlung, bei welcher der aus transparentem Kunststoff bestehende
Teil 32 der Putzleiste 10 als separates Teil gefertigt worden ist und mittels einer
formschlüssigen Verbindung, die als Schnappverbindung ausgebildet ist, an der restlichen
Putzleiste 10 befestigt, ist.
[0034] Die Fig. 2 und 3 geben zugleich eine Veranschaulichung dafür, wie man eine erfindungsgemäße
Putzleiste 10 für das untere Ende (Kante zwischen Außenseite und Unterseite) eines
Fenstersturzes 2a oder eines Türsturzes 2a einsetzen kann.
[0035] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Putzleiste 10 am unteren Ende einer
vertikalen Abschlussplatte 34 angebracht ist, welche einen äußeren Abschluss eines
Rolladenkastens 36 bildet. In dem Rolladenkasten 36 sitzt eine drehbare Wickelwelle
38 für den nicht eingezeichneten Rolladen. Ferner erkennt man einen Teil eines Fensterrahmens
40 und einen oberen Endbereich einer Rolladenschiene 42 zur Aufnahme und zum Führen
eines der zwei seitlichen Ränder des Rolladens.
[0036] Die Putzleiste 10 ist von unten her klemmend auf den unteren Endbereich der Abschlussplatte
34 aufgeschoben. Die Putzleiste 10 besitzt links in Fig. 4 eine zweiten Bereich 18,
der von außen her (Pfeil P) sichtbar ist und eine Wassernase ausbildet. Auch hier
besteht wiederum der zweite Bereich 18 mindestens zu einem großen Teil aus transparentem
Kunststoff. Hinsichtlich der Grenze zwischen dem transparentem Kunststoff und dem
nicht-transparentem Kunststoff gelten auch hier die Ausführungen, die im Zusammenhang
mit Fig. 1 bis 3 gemacht worden sind. Dies gilt auch für die Materialwahl des ersten
Bereichs 16 und den Gesichtspunkt Einstückigkeit/Zweistückigkeit.
[0037] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist ein Beispiel dafür, dass nicht jede Oberfläche
der Putzleiste 10, die "an Luft grenzt" eine von außen her sichtbare Oberfläche ist
und somit dem zweiten Bereich angehören würde. So weist die Putzleiste 10 z. B. eine
nach unten weisende Oberfläche 44 und eine in das Innere des Rolladenkastens 36 weisende
Oberfläche 46 auf. Diese Oberflächen 44 und 46 sind jedoch von außen her (Pfeil P)
nicht sichtbar und gehören deshalb dem ersten Bereich 16 an.
[0038] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist eine Putzleiste in Übergang zwischen einem
Fensterrahmen 50 oder Türrahmen und Putz 20.
[0039] Man erkennt eine horizontal geschnittene Gebäudewand 2, welche rechts in Fig. 5 eine
Fensterlaibung bildet. In Richtung nach außen (Pfeil a) von dem Fensterrahmen 50 ist
auf der Laibung eine Wärmedämmung 4 angebracht. Auf der Außenseite (Pfeil a) des Fensterrahmens
50 ist auf diesem eine Putzleiste 10 mittels eines doppelseitig klebenden Schaumstoff-Klebebands
52 befestigt.
[0040] Die Putzleiste 10 weist wiederum einen hinter dem Putz nicht sichtbaren, ersten Bereich
16 und einen von außen her (Pfeil P) sichtbaren, zweiten Bereich 18 auf.
[0041] Der zweite Bereich 18 wird fast vollständig gebildet von einer flexiblen Abdecklippe,
die bis an den Fensterrahmen 50 heranreicht. Die Andecklippe 60 schützt davor, dass
grober Schmutz, starker Regen mit Windeinfluss oder überhaupt Wind unmittelbar ungebremst
in den Raum zwischen dem ersten Bereich 16 und der äußeren Oberfläche des Fensterrahmens
bis zu dem Klebeband 52 vordringt. Außerdem wird eine optische Abschirmung des Raums
vor dem Klebeband 52 erreicht.
[0042] Der transparente, flexible Kunststoff der Abdecklippe 60 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
aus Weich-PVC gebildet, welches durch Coextrusion mit dem Hart-PVC des restlichen
Hauptteils der Putzleiste 10 hergestellt ist.
[0043] Fig. 6 zeigt ein modifiziertes viertes Ausführungsbeispiel, bei dem die flexible
Abdecklippe 60 auswechselbar an dem restlichen Hauptteil der Putzleiste 10 befestigt
ist. Eine verdickte Wurzel 54 der Abdecklippe 60 ist in einen Kanal 56 im Hauptteil
der Putzleiste 10 eingebracht, und zwar entweder durch Einschieben in Längsrichtung
oder durch Hindurchdrücken durch die schmälere Mündung 58 des Kanals 56. Die Abdecklippe
60 kann z. B. aus Kunstkautschuk-Material oder einem Silikon bestehen.
[0044] Es wird betont, dass ein Teil der Ausführungsbeispiele mit Armierungsgewebeabschnitt
20 und ein anderer Teil der Ausführungsbeispiele ohne Armierungsgewebeabschnitt 20
gezeichnet sind. Alle Ausführungsbeispiele sind jedoch entweder mit oder ohne Armierungsgewebeabschnitt
20 ausführbar. Es wird ferner betont, dass bei einem Teil der Ausführungsbeispiele
(Fig. 3 und Fig. 6) die Möglichkeit des separat gefertigten, aus transparentem Kunststoff
gefertigten Teils der Putzleiste gezeichnet ist. Es wird betont, dass diese zweiteilige
Herstellung bei allen Ausführungsbeispielen möglich ist.
[0045] Derjenige Teil des Hauptteils 12 der Putzleiste 10, der nicht aus transparentem Kunststoff
besteht, ist zweckmäßiger Weise z. B. aus Kunststoff weißer Farbe.
[0046] Die Ausführungsbeispiele haben vor Augen geführt, dass der zweite Bereich 18 der
Putzleiste 10 jeweils optisch viel stärker in den Hintergrund tritt, als wenn er aus
nicht-transparentem Material bestünde. Außerdem ermöglicht der transparente Kunststoff,
dass man zum Zweck der Überprüfung bequem durch den transparenten Kunststoff hindurch
in den Bereich dahinter blicken kann. So kann man z. B. beim Ausführungsbeispiel der
Fig. 5 den Zustand des Klebebands 52 überprüfen. Bei den Ausführungsbeispielen gemäß
Fig. 1 und Fig. 2 geht es um eine Überprüfung des Übergangsbereichs Putzleiste 10/Sockelschiene
6 bzw. des unteren Übergangs zwischen dem zweiten Bereich 18 und dem ersten Bereich
16, wo sich die Putzgrenze 20 befindet. Dort sind ohne die Erfindung Überprüfungen
ohne unbequeme Verrenkung des Kopfes nicht möglich.
[0047] In Fig. 7 ist eine horizontale Fuge 62 zwischen einem unteren Wandteil 2b und einem
oberen Wandteil 2c gezeichnet. Der untere Wandteil 2b ist mit einer unteren Wärmedämmung
4b versehen, während der obere Wandteil 2c mit einer oberen Wärmedämmung 4c versehen
ist. Zwischen der unteren Wärmedämmung 4b und der oberen Wärmedämmung 4c befindet
sich eine horizontale Fuge 64.
[0048] Im Bereich der Kante zwischen der Außenseite 26 und der Unterseite 28 der oberen
Wärmedämmung 4c ist an dieser eine obere Putzleiste 10c angebracht, ganz analog wie
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 oder Fig. 3. Diese Putzleiste 10c hat eine
Wassernase 18. Die an der Kante zwischen der Außenseite 26 und der Oberseite 66 der
unteren Wärmedämmung 4b angebrachte untere Putzleiste 10b ist wie die obere Putzleiste
10c ausgebildet, aber ohne Wassernase. Die untere Putzleiste 10b kann, muss aber nicht,
einen aus transparentem Kunststoff bestehenden Bereich aufweisen.
[0049] Die Wassernase 18 überdeckt eine Fuge 68 zwischen den Putzleisten 10b und 10c; die
Fuge 68 ist in Fig. 7 eher kleiner gezeichnet als sie in Wirklichkeit ist. Das Ausführungsbeispiel
ermöglicht Wärmedehnungen und Wärmekontraktionen des Bauwerks und damit einhergehende
Verkleinerungen und Vergrößerungen der Fugen 62, 64, 68. Dennoch bleibt die Fuge 68
durch die Wassernase 18 überdeckt, so dass dort Eindringen von Regenwasser verhindert
ist.
1. Putzleiste, die dafür geeignet ist, an einem Bauwerksbereich (2, 4) angebracht zu
werden und im Fertigzustand des Bauwerks in Kontakt mit Putz (20) zu sein,
dadurch gekennzeichnet, dass die Putzleiste (10) einen ersten Bereich (16) aufweist, der für Nichtsichtbarsein
von außen her in dem Fertigzustand vorgesehen ist;
und dass die Putzleiste (10) einen zweiten Bereich (18) aufweist, der für Sichtbarsein
von außen her in dem Fertigzustand vorgesehen ist, wobei der zweite Bereich (18) mindestens
zu einem großen Teil aus transparentem Kunststoff besteht.
2. Putzleiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der transparente Kunststoff eine Durchsichtigkeit ähnlich wie Glas hat.
3. Putzleiste nach Anspruch 1 und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Hauptteil (12) aufweist, der mindestens einen Teil des ersten Bereichs
(16) und den zweiten Bereich beinhaltet (18), und dass der Hauptteil (12) durch Coextrusion
eines ersten Kunststoffs und eines transparenten, zweiten Kunststoffs hergestellt
ist.
4. Putzleiste nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Hauptteil (12) aufweist, der mindestens einen Teil des ersten Bereichs
(16) und den zweiten Bereich (18) beinhaltet, und dass der Hauptteil (12) aus transparentem
Kunststoff besteht.
5. Putzleiste nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass derjenige Teil der Putzleiste (10), der aus transparentem Kunststoff besteht, als
gesondertes Teil hergestellt und an der restlichen Putzleiste befestigt ist.
6. Putzleiste nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass derjenige Teil der Putzleiste (10), der aus transparentem Kunststoff besteht, als
gesondertes Teil hergestellt und auswechselbar an der restlichen Putzleiste befestigt
ist.
7. Putzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass derjenige Teil der Putzleiste (10), der aus transparentem Kunststoff besteht, als
flexible Lippe (60) ausgebildet ist.
8. Putzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Hauptteil (12) aufweist, der mindestens einen Teil des ersten Bereichs
(16) und den zweiten Bereich (18) beinhaltet, und dass an dem Hauptteil (12) mindestens
ein Armierungsgewebeabschnitt (14) befestigt ist.
9. Putzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sie als Putzleiste (10) mit Wassernase für das untere Ende einer Wärmedämmung (4)
eines Bauwerks ausgebildet ist.
10. Putzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sie als Putzleiste (10) mit Wassernase für die waagerechte Kante (30) zwischen dem
unteren Ende einer Vertikalfläche (26) eines Bauwerks und dem äußeren Ende einer Horizontalfläche
(28) des Bauwerks ausgebildet ist.
11. Putzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Putzleiste (10) mit Wassernase für das untere Ende der äußeren Verkleidung
(34) eines Rolladenkastens (36) eines Bauwerkes ausgebildet ist.
12. Putzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sie als Putzleiste (10) mit Wassernase für das untere Ende eines Fenstersturzes oder
eines Türsturzes an einem Bauwerk ausgebildet ist.
13. Putzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sie als Putzleiste (10) mit Wassernase für den oberen Rand einer Horizontalfuge an
einem Bauwerk ausgebildet ist.
14. Putzleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sie als Putzleiste (10), die eine flexible Abdecklippe (60) aufweist, für den Übergang
zwischen einem Fensterrahmen (50) oder Türrahmen und Putz (20) an einem Bauwerk ausgebildet
ist.