Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Brennstoffversorgung eines Vormischbrenners,
der wenigstens eine, einen sich axial erstreckenden Vormischbrennerraum wenigstens
teilweise begrenzende Brennerschale aufweist, zum Betrieb einer Gasturbine, mit einer,
in den Vormischbrennerraum über die Brennerschale gerichteten Premixgaszuführung,
wobei das Premixgas mit Verbrennungszuluft vermischt und stromab, außerhalb des Vormischbrenners
entzündet wird.
Stand der Technik
[0002] Vormischbrenner der vorstehend genannten Gattung sind zum Betrieb von Gasturbinenanlagen
hinlänglich bekannt und weisen unterschiedliche Vormischbrennergeometrien auf. So
ist in der
EP 0 321 809 B1 ein aus mehreren Brennerschalen bestehender kegelförmiger Vormischbrenner, ein sogenannter
Doppelkegelbrenner beschrieben, dessen Brennerschalen derart zusammengesetzt sind,
dass entlang der Brennerachse tangentiale Lufteintrittsschlitze für die Verbrennungszuluft
gebildet werden. An den hierdurch gebildeten Einströmkanten der Brennerschalen sind
Austrittsöffnungen für das Premixgas vorgesehen, die in Richtung der Brennerachse
verteilt angeordnet sind. Die Eindüsung des Premixgases durch die Austrittsöffnungen
entlang der Einströmkanten der Brennerschalen führt aufgrund der Brennerschalengeometrie
in Verbindung mit der Brennungszuluft zu einer drallförmigen Durchmischung des Premixgases
sowie der Verbrennungszuluft.
[0003] Eine andere Vormischbrennergeometrie ist in der
WO 93/17279 gezeigt, bei der der Vormischbrenner mit einem zusätzlich konischen Innenkörper ausgebildet
ist. Auch in diesem Fall wird das Premixgas über entsprechende Austrittsöffnungen,
die entlang der axial verlaufenden Lufteintrittsschlitze angeordnet sind, in das Innere
des Vormischbrenners eingespeist, wo das Premixgas mit Verbrennungszuluft durchmischt
und stromab innerhalb der Brennkammer zur Zündung gebracht wird.
[0004] Nun ist es möglich, durch geeignete Wahl der Anordnung, Größe, Anzahl der Austrittsöffnungen
sowie deren gegenseitiger Abstand hinsichtlich der Qualität der Verbrennung Optimierungen
vorzunehmen. So können insbesondere die Emissionswerte, das Auslöschverhalten der
sich in der Brennkammer ausbildenden Flamme, das Flammenrückströmverhalten sowie die
Flammenstabilität durch geeignete Wahl der vorstehend genannten Parameter entscheidend
beeinflusst werden.
[0005] Die vorstehend beschriebenen Optimierungsmöglichkeiten stoßen jedoch schnell auf
Grenzen, sofern man Maßnahmen ergreifen möchte um das Brennerverhalten nicht nur bei
einer fest vorgegebenen Brennergeometrie sowie bei einem idealen Verbrennungszustand
zu optimieren. So ist es nahezu unmöglich mit einer konstruktiv vorgegebenen Anordnung
von Austrittsöffnungen entlang bestimmter Bereiche der Brennerschalen das Verbrennungsverhalten
bei unterschiedlichen Last-und Umgebungsbedingungen auf einem nahezu gleichbleibend
optimalen Niveau zu halten. Es hat sich herausgestellt, dass sich eine optimierte
Anordnung von Austrittsöffnungen für die Premixgaszuführung innerhalb des Vormischbrenners,
der für den Einsatz eines bestimmten Maschinentyps optimal ausgelegt worden ist, beispielsweise
für den Einsatz an einer Ringbrennkammer, nur schlecht oder überhaupt für den Einsatz
eines anderen Maschinentyp, beispielsweise für den Einsatz in einer Silo-Brennkammer,
verwenden lässt.
[0006] Auch treten im Laufe des Einsatzes eines Brenners schleichende Brennersystemveränderungen
auf, die durch Ermüdungserscheinungen hervorgerufen werden und beispielsweise zu einer
Erhöhung von Lekage-Luftströmungen führen. Durch die fest vorgegebene Anordnung der
Premixgasdurchtrittsöffnungen, die selbst keine oder nur vernachlässigbare Alterungserscheinungen
unterworfen sind, können die alterungsbedingten Veränderungen jeodch nicht kompensiert
werden, wodurch eine Verschlechterung des Verbrennungsprozesses mit zunehmender Laufzeit
des Brenners unausweichbar ist.
[0007] Bestehende Premixgaszuführsysteme werden in der Regel für den mittleren und hohen
Lastbereich von Gasturbinen hinsichtlich niedriger Emissionswerte und gedämpftem Auftreten
von Verbrennungsoszillationen optimiert. Um den Verbrennungsprozess zu starten sowie
den mittleren Lastbereich der Gasturbine zu erreichen, werden üblicherweise Pilotierungsstufen
eingesetzt. Üblicherweise wird mittig zur Vormischbrennerachse über eine Brennerlanze
Pilotgas in das Innere des Vormischbrenners eingespeist, das sich mit Verbrennungszuluft
mischt und zur Zündung gebracht wird. Erst nach Erreichen eines bestimmten Lastbereiches
wird die Pilotgaszuführung ausgeschaltet und die Premixgaszufuhr in Betrieb genommen
werden. In gleicher Weise erfolgt eine derartige Umschaltung beim Herunterfahren der
Gasturbine, bei der die Premixgaszufuhr abgeschaltet und die Pilotgaszuführung eingeschaltet
wird. Bei den Umschaltprozessen treten jedoch hohe Verbrennungsoszillationen innerhalb
des Brennersystems auf, die mit starken Druckschwankungen verbunden sind, die wiederum
eine unmittelbare und störende Auswirkung auf das Lastverhalten der Gasturbine nach
sich zieht, die in Folge dessen großen Lastschwingungen unterworfen wird.
[0008] Wird ein Gaszuführungssystem sowohl beim Hoch- als auch beim Herunterfahren der Gasturbine
abgeschaltet, so ist es erforderlich, die abgeschalteten Gaszufuhrleitungen mit Inert-Gas
zu reinigen, um Rückzündungen in die Zuführleitung hinein auszuschließen um deren
Beschädigungen zu vermeiden. Die zur Reinigung der Gaszuleitung benötigte Menge an
Inert-Gasen nimmt ein beträchtliches Ausmaß an und führt nicht zuletzt auch zu hohen
Betriebskosten derartiger Brennersystemen.
[0009] Schließlich ist es mit den derzeit bekannten Vormischbrennern nahezu unmöglich, den
Vormischbrenner mit unterschiedlichen Brennstoffsorten, wie beispielsweise flüssig-
oder gasförmigem Brennstoff, zu betreiben, zumal die in der Regel mittig in der Brennerachse
angeordnete Brennerlanze zur Zuführung von Pilotgas, das wie vorstehend erwähnt zum
Hochfahren der Gasturbine sowie für den unteren Lastbereich erforderlich ist, in unmittelbarer
räumlicher Nähe zur zentralen Flüssigbrennstoffdüse angeordnet ist. Ungewollte Zündwechselwirkungen
zwischen beiden Brennstoffauslässen können nicht ausgeschlossen werden.
[0010] Die beiden Schriften
DE-A1-44 46 945 und
EP-A1-0 592 717 offenbaren gasbetriebene Vormischbrenner, bei denen Verbrennungsluft zumindest annähernd
tangential in den Vormischraum des Brenners eingeführt wird. Brennstoff wird über
eine Mehrzahl von in Längsrichtung des Vormischraums aufgereihten Düsen eingespritzt
und mit der Verbrennungsluft vermischt. Die Düsen sind dabei in mindestens zwei Gruppen
mit unterschiedlicher Brennstoffzufuhr unterteilt.
Darstellung der Erfindung
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Brennstoffversorgung
eines Vormischbrenners gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiter zu bilden,
dass die vorstehend zum Stand der Technik angeführten Nachteile vermieden werden sollen.
Insbesondere gilt es Maßnahmen am Vormischbrenner zu treffen, so dass eine optimierte
Anpassung des Vormischbrennerverhaltens im gesamten Lastbereich der Gasturbine möglich
wird. Dies soll insbesondere ohne großen technischen und konstruktiven Aufwand erfolgen
und mit nur geringen Kosten realisierbar sein.
[0012] Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben.
Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche
sowie der Beschreibung, insbesondere unter Bezugnahme auf die Figuren zu entnehmen.
[0013] Die der Erfindung zugrunde liegenden Idee ist die axiale gestufte Zuführung von Premixgas
entlang der Flanken der Brennerschalen, indem die Brennerschalen in wenigstens zwei
axial hintereinander angeordnete Bereiche unterteilt sind, die jeweils über getrennt
voneinander geführte Premixgaszuleitungen versorgt werden.
[0014] Die voneinander getrennten Bereiche entlang der Brennerschalen sind in Durchströmungsrichtung
des Vormischbrenners axial hintereinander angeordnet, wobei erfindungsgemäß erkannt
worden ist, dass zum Anfahren der Gasturbine mehr als 60 % der gesamten Premixgaszuführung
über den stromauf ersten Bereich erfolgen soll und das für das weitere Hochfahren
der Last der Gasturbine bis Volllast eine stufenweise oder kontinuierliche Umverteilung
der Premixgaszuführung auf die stromab nach dem ersten Bereich angrenzende Bereiche
erfolgt.
[0015] Durch die axiale Unterteilung der Premixgaszuführung entlang der Brennerschalen des
Vormischbrenners und insbesondere der stufenweise Versorgung der einzelnen Bereiche
mit Premixgas ist es möglich, vollständig auf die Zufuhr von Pilotgas zu verzichten,
selbst im Falle des Anfahrens sowie in unteren Lastbereichen der Gasturbine.
[0016] Durch den Verzicht auf eine Pilotgasstufe sind eine Reihe von Vorteilen verbunden,
die sich nicht zuletzt durch den Wegfall der durch die Umschaltung von Pilotgas zu
Premixgaszufuhr verbundenen Brennkammeroszillationen ergeben.
Mit der erfindungsgemäßen Betriebsweise eines Vormischbrenners ist es erstmals möglich,
eine Gasturbine vom Anfahren bis zur Volllast ohne eine Pilotgasstufe zu betreiben.
Das kontinuierliche bzw. stufenhafte Zuschalten einzelner Bereiche, über die Premixgas
in das Innere des Vormischbrenners gelangen, erfolgt mit Hilfe in den einzelnen Zuleitungen
vorgesehenen Steuer- bzw. Regeleinheiten, die im einfachsten Fall als regelbare Drosselventile
ausgebildet sind.
[0017] Durch den vorteilhaften Verzicht auf eine Pilotgaszufuhr ist es insbesondere möglich,
durch eine zentrale, in den Brennermund hineinragende Einspritzdüse, Flüssigbrennstoff
zu zerstäuben, der seinerseits in geeigneter Weise mit einem schlauchförmig ausgebildeten
Verbrennungsluftstrom umgeben ist.
[0018] Eine erfindungsgemäß ausgebildete Ausführungsform zur gezielten Zuflussregelung von
Premixgas für die in unterschiedliche Bereiche unterteilte Brennerschalen des Vormischbrenners
wird auf die nachstehende Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren verwiesen.
Wesentliche Gesichtspunkte der nachstehend im Einzelnen beschriebenen Vorrichtung
ist die getrennte, dosierte Premixgaszuführung zu den einzelnen, axial hintereinander
angeordneten Bereichen entlang der Brennerschalen, durch die das Premixgas in das
Innere des Vormischbrenners eingedüst wird.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0019] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- schematische Querschnittsdarstellung durch einen kegelförmig ausgebildeten Vormischbrenner,
- Figur 2
- Diagrammdarstellung zur Betriebsweise der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform,
- Figur 3
- schematisierter Plan zum Verlauf von Zufuhrleitungen zur Versorgung des Vormischbrenners
mit Premixgas,
- Figur 4
- Ausführungsbeispiel eines Regelventils.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0020] In Figur 1 ist eine schematisierte Darstellung eines Längsschnittes durch einen kegelförmig
ausgebildeten Vormischbrenner dargestellt. Der Vormischbrenner weist kegelförmig ausgebildete
Brennerschalen 1, 2 auf, entlang derer in Axialrichtung zur Brennerlängsachse A Austrittsöffnungen
3 vorgesehen sind, durch die Premixgas in das Innere des Vormischbrenners eingespeist
werden kann. Die Brennerschalen 1, 2 sind in zwei unterschiedlich getrennte Bereiche
Stufe S1, Stufe S2 unterteilt, die von unterschiedlichen Zuleitungen 4, 5 mit Premixgas
versorgt werden. Gleichsam tangential in Richtung der Kegelform wird durch nicht in
der Figur 1 dargestellte Lufteintrittsschlitze Zuluft in das Innere des Vormischbrenners
geführt, die sich mit dem Premixgas 6 zu einem Brennstoffluftgemisch vermengt.
[0021] Optional kann im Zentrum des Vormischbrenners eine Flüssigbrennstoffzerstäubungsrichtung
7 vorgesehen sein, die einen Mischbetrieb bzw. ein Umschalten von gasförmigem Brennstoff
zu Flüssigbrennstoff erlaubt. Die Zufuhr von Flüssigbrennstoff erfolgt mit Hilfe einer
an sich bekannten Zerstäubungsdüse, die eine sich kegelförmig ausbreitende Zerstäubungswolke
innerhalb des Vormischbrenners erzeugt. Zum Schutz gegenüber der Premixaustrittsöffnungen
3 sowie zu Zwecken der Formstabilisierung wird die sich ausbreitende Flüssigbrennstoffwolke
von einem Schutzluftmantel umgeben.
[0022] Zum Anfahren der Gasturbine, das heißt zum Zünden des Vormischbrenners wird nicht
wie bei dem Stand der Technik üblich eine Pedotierung vorgenommen, sondern in dem
Ausführungsbeispiel dargestellten zweistufigen Vormischbrennereinheit wird jeder Bereich
der Brennerschale mit einer Premixgaszufuhr versorgt, der stromauf innerhalb des Vormischbrenners
angeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel ist dies der Bereich Stufe 1, der zum Anfahren
sowie zum Betreiben des Vormischbrenners im niedrigen Lastbereich mit mehr als 60
% der gesamten Premixgaszuführung betrieben wird.
[0023] Aus Figur 2 geht ein Übersichtsdiagramm hervor, aus dem die prozentuale Verteilung
der Premixgasaufteilung zwischen Bereich S1 und Bereich S2 zu entnehmen. Die schwarz
eingetragenen Felder entsprechen dem Anteil der über den Bereich 1 austretenden Premixgas,
die helleren Felder jeweils den Premixgasanteil, der über den Bereich S2 des Vormischbrenners
in das Innere des Brenners gelangt. Wie vorstehend bereits erwähnt, fließt bei der
Zündung (Egnition) der Löwenanteil (d. h. mehr als 90 %) der gesamten Premixgaszuführung
über den Bereich 1 in das Innere des Vormischbrenners. Im unteren Lastbereich (Idle)
nimmt der Anteil der über den Bereich 2 austretenden Premix-Gases leicht zu. Im Falle
des Halblastzustandes werden beide Bereiche S1 und S2 zu etwa gleichen Teilen mit
Premixgas versorgt. Im Volllastbetrieb tritt über den Bereich S2 etwas mehr Premixgas
in das Innere des Vormischbrenners als über den Bereich 1. Die in Figur 2 dargestellte
Premixgaszuteilung auf die Bereiche S1 und S2 erfolgt mittels einer Regeleinheit,
die stufenweise bzw. kontinuierlich das Aufteilungsverhältnis der Premixgaszuteilung
auf die Bereiche S1 und S2 vornehmen kann. Im einfachsten Fall sind dies gekoppelte
Drosselventile, die jeweils in den einzelnen Zuleitungen 4 und 5 vorgesehen sind.
[0024] Eine weitere Möglichkeit der kontrollierten Premixgaszuführung auf die getrennten
Bereiche des Vormischbrenners ist aus der schematischen Darstellung gemäß Figur 3
zu entnehmen. Wieder handelt es sich im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 um einen
kegelförmigen Vormischbrenner, der über zwei Bereiche S1 und S2 verfügt, über die
getrennt Premixgas in das Innere des Vormischbrenners eintritt. In einer gemeinsamen
Zufuhrleitung 8 über die Premixgas dem Vormischbrenner zugeführt wird, ist ein Hauptregelventil
9 vorgesehen. Über das Hauptregelventil 9 kann der direkte Zufluss von Premixgas zum
Bereich S1 des Vormischbrenners geregelt werden. In der Zuleitung zwischen dem Hauptregelventil
9 und dem Austrittsbereich S1 des Vormischbrenners ist ein Kreuzungspunkt 10 vorgesehen,
an dem ein Teil des Premix-Gases in eine Abzweigungsleitung 11 abgeleitet wird. In
der Abzweigungsleitung 11 ist eine weitere Regeleinheit in Form eines federkraftbeaufschlagten
Überdruckventils 12 vorgesehen, das im Weiteren näher unter Bezugnahme auf Figur 4
beschrieben wird. Eine Beipassleitung 13, deren Strömungsquerschnitt klein genug oder
in der ein entsprechende Drosselelement 14 vorgesehen ist, sorgt dafür, dass bei geschlossenem
Regelventil 12 ein geringer Premixgasfluss zum Bereich S2 des Vormischbrenners zugeführt
werden kann.
[0025] Das in Figur 3 dargestellte Zuführungssystem für Premixgas auf die beiden Bereiche
S1 und S2 des Vormischbrenners weist nun folgende Funktionsweise auf. Nach Öffnen
des Hauptregelventils 9 wird der Bereich S1 des Vormischbrenners mit Premixgas versorgt.
Der Gasdruck innerhalb der den Bereich S1 mit Premixgas versorgenden Zuleitungen sowie
auch in der Abzweigungsleitung 11 vermag das federkraftbeaufschlagte Überdruckventil
noch nicht zu Öffnen. Nur ein geringer Anteil von Premixgas gelangt über die Beipassleitung
13 zum Bereich S2 des Vormischbrenners und tritt dort in das Innere des Vormischbrenners
aus. Dies entspricht dem Zustand beim Anfahren der Gasturbine bzw. beim Zünden des
Vormischbrenners. Nach der Anfahrphase steigt der in der Abzweigungsleitung 11 vorherrschende
Premixgasdruck, der das federkraftbeaufschlagte Drosselventil 12 kontinuierlich zu
Öffnen vermag, wodurch ein immer größer werdender Anteil des durch das Hauptregelventil
9 hindurchströmenden Premix-Gases durch das Überdruckventil 12 hindurch in den Bereich
S2 strömt. Steigt der Zuleitungsgasdruck weiter an, so öffnet sich das Überdruckventil
12 vollständig, wodurch ein großer Anteil des Premix-Gases in den Bereich S2 des Vormischbrenners
gelangen kann. Durch die Dimensionierung der Zuleitungen sowie das Einstellen des
Anspruchsverhaltens des Überdruckventils 13 ist es möglich, das Verhalten des Vormischbrenners
hinsichtlich Emission und Schwingungsverhalten zu optimieren. So ist es möglich, ohne
die Notwendigkeit einer Pilotgaszuführung und unter Verwendung nur eines einzigen
Regelventils, nämlich dem Überdruckventil 12 einen Vormischbrenner zum Betrieb einer
Gasturbine über den gesamten Lastbereich zu realisieren.
[0026] Ein derartiges Überdruckventil ist als vorteilhafte Ausführungsform in Figur 4 dargestellt.
Das Überdruckventil 12 weist einen konisch ausgebildeten Kolben 15 auf, der durch
eine Feder 16 federkraftbeaufschlagt gasdicht einer Gegenkontur 17 aufliegt. Wird
nun der Kolben 15 mittels Gasdruck (siehe hierzu Pfeil auf der linken Seite des Drosselventils)
druckbeaufschlagt, so vermag der auf den Kolben 15 einwirkende Gasdruck die Feder
16 gegen einen Anschlag 18 zusammen zu drücken. Hierbei öffnet sich ein Spalte zwischen
dem Kolben 15 und der Gegenkontur 17, wodurch Gas durch das Überdruckventil nach rechts
hindurchtreten kann. Je nach Wahl der Federkraft des Federelementes 16 sowie der Dimensionierung
der Kolbengröße ist die gasdruckabhängige Durchflussrate vom Premixgas durch das Überdruckventil
12 individuell einzustellen. Mit Hilfe geeigneter Dimensionierung des Überdruckventils
12 sowie der an der Premixgasversorgung beteiligten Abzweigungsleitung 11 und des
Drosselelements 14 ist es möglich, den Verbrennungsvorgang in an sich bekannter Weise
zu optimieren. Auch mit dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist es möglich,
eine gezielte Premixgaszuteilung auf die Stufen S1 und S2 der Brennerschalen des Vormischbrenners
gemäß der Diagrammdarstellung in Figur 2 zu erhalten.
[0027] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Brennstoffversorgung eines Vormischbrenners
sind eine Reihe von Nachteilen verbunden: Durch die abgestufte Premixgasaustrittsöffnung
in den Vormischbrenner kann dieser im signifikant größeren Bereichsgrenzen eingesetzt
werden als nur einstufig ausgelegte Vormischbrenner.
[0028] Mit Hilfe der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform ist lediglich eine einzige
Premixgaszuleitung erforderlich.
[0029] Durch die Verwendung eines als Überdruckventil ausgebildeten Regeleinheit ist zum
Betreiben des Vormischbrenners lediglich eine einzige Regeleinheit erforderlich.
[0030] Die Nachrüstung an bereits bestehende Vormischbrennersysteme ist einfach durchführbar
zumal die Verwendung von zwei und mehr getrennter Premixgaszuleitungssysteme nicht
erforderlich ist.
[0031] Durch die gezielte Zufuhr eines Minimumanteils von Premixgas in den zweiten Bereich
des Vormischbrenners über die Beipassleitung ist es nicht erforderlich diese Zufuhrleitung
mit Erdgas zu reinigen. Versuche zeigten, dass das erfindungsgemäße System nur geringe
Pulsationen im Anfahrverhalten hervorrufen. Mit der individuellen Premixgaszuteilung
auf die unterschiedlichen Bereiche des Vormischbrenners ist es möglich, auch bei auftretenden
Alterungserscheinungen entsprechend Optimierungen vorzunehmen.
Aufgrund des möglichen Verzichtes einer Pilotgaszuführung können jegliche Pulsationen,
die beim Umschalten zwischen Pilotgas- zu Premixgaszufuhr auftreten, vermieden werden.
[0032] Die gesamte Vorrichtung ist konstruktiv einfach und kostengünstig herstellbar.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1,2
- Brennerschalen
- 3
- Premixgasaustrittsöffnungen
- 4,5
- Zuleitungen
- 6
- Premixgas
- 7
- Flüssigbrennstoffzerstäubungseinrichtung
- 8
- Zufuhrleitung
- 9
- Hauptregeleinheit
- 10
- Kreuzungspunkt
- 11
- Abzweigungsleitung
- 12
- Überdruckventil
- 13
- Bypassleitung
- 14
- Drosselelement
- 15
- Kolben
- 16
- Feder
- 17
- Gegenkontur
- 18
- Anschlag
- S1, S2
- Bereiche 1, 2 für den gestuften Premixgasaustritt
1. Vorrichtung zur Brennstoffversorgung eines Vormischbrenners zum Betrieb einer Gasturbine,
wobei der Vormischbrenner wenigstens eine Brennerschale (1, 2), welche einen sich
axial erstreckenden Vormischraum wenigstens teilweise begrenzt, und eine in den Vormischraum
über die Brennerschale (1, 2) gerichtete Premixgasaustrittsöffnung (3) aufweist, wobei
axial entlang der Brennerschale (1, 2) wenigstens zwei räumlich getrennte Bereiche
(S1, S2) vorgesehen sind, über die Premixgas (6) in den Vormischraum einspeisbar ist
und die mit voneinander getrennten Zuleitungen (4, 5) verbunden sind, wobei ein erster
Bereich (S1) in der Brennerschale (1, 2) vorgesehen ist, der im Vormischbrenner stromauf
angeordnet ist, und dass wenigstens ein zweiter Bereich (S2) angeordnet ist, der zum
ersten Bereich (S1) stromab im Vormischbrenner angeordnet ist, und dass eine Regel-
oder Steuereinheit (12) vorgesehen ist, die mit den Zuleitungen (4, 5) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Premixgaszuführleitung (5) des ersten Bereichs (S1) mit einem Drosselventil (9)
vorgesehen ist, dass zwischen dem Drosselventil (9) und dem ersten Bereich (S1) ein
Kreuzungspunkt (10) vorgesehen ist, von dem eine Abzweigungsleitung (11) zum zweiten
Bereich (S2) führt, und dass zwischen dem Kreuzungspunkt (10) und dem zweiten Bereich
(S2) die Regeloder Steuereinheit (12) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Regel- oder Steuereinheit (12) ein federkraftbeaufschlagtes Überdruckventil ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Versorgung des ersten Bereichs (S1) mit Premixgas (6) zwischen dem Kreuzungspunkt
(10) und dem zweiten Bereich (S2) eine Bypassleitung (13) vorgesehen ist, die für
eine Mindestversorgung des zweiten Bereiches (S2) mit Premixgas (6) sorgt.