[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher, insbesondere einen Ölkühler, mit den
Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 003 790 A1 ist ein Wärmetauscher/Ölkühler mit einer relativ dicken Grundplatte bekannt, die
mit aufwendigen Bearbeitungsschritten wannenförmig ausgehöhlt wird. In diese Hohlform
wird dann der Wärmetauscher eingesetzt und anschließend mit der Grundplatte verlötet.
Diese Maßnahme dient zur Vermeidung von Rissen im Randbereich der untersten Wärmetauscherplatte
auf Grund von thermischen und mechanischen Belastungen.
Außerdem sind aus der
japanischen Patentanmeldung JP 02-691155 verschiedene Alternativen bekannt, die ebenfalls zur Verstärkung der untersten Wärmetauscherplatte
dienen. Neben der bereits oben angesprochenen stabilen Grundplatte, die mit einer
Wannenform versehen wird, in der die unterste Wärmetauscherplatte aufsitzt, können
auch von außen angelegte Leisten vorgesehen werden, die sich auf der Grundplatte und
um den Umfang der untersten Wärmetauscherplatte herum erstrecken.
Die beiden Veröffentlichungen zeigen relativ aufwendige Möglichkeiten der Verstärkung
der untersten Wärmetauscherplatte gegen Rissbildung.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, alternative und herstellungsfreundliche
Lösungsvorschlage zu unterbreiten, die zu einem Wärmetauscher führen, dessen untere
Wärmetauscherplatten widerstandsfähig gegen thermische und mechanische Belastungen
sind.
[0004] Die Aufgabe wird bei dem Wärmetauscher gemäß dem Oberbegriff erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Es ist eine mehrteilige Befestigungsplatte vorgesehen, wobei die unterste Wärmetauscherplatte
auf einer Befestigungsplatte liegt und eine darüber angeordnete Befestigungsplatte
einen Ausschnitt aufweist, dessen Rand umgeformt ist, um am wannenförmigen Rand der
untersten Wärmetauscherplatte anzuliegen.
[0005] Es ist weiter vorgesehen, dass der Rand des Ausschnitts einen Biegewinkel aufweist,
der dem Winkel des wannenförmigen Randes entspricht. Der Winkel des wannenförmigen
Randes beträgt so etwa 8 bis 15°. Der Biegewinkel des Randes des Ausschnitts überschreitet
demnach 90° und liegt bei etwa 98 bis 105°. Die Umformung des Randes wird erleichtert,
wenn die Ecken des Ausschnitts eingeschnitten oder ausgeschnitten werden. Die Befestigungsplatte
ist bevorzugt dreiteilig ausgebildet. Die Gesamtdicke der Befestigungsplatte ist deshalb
nicht größer als im Stand der Technik. Trotzdem ist die Dicke jedes Teils der Befestigungsplatte
deutlich größer als die Dicke der Wärmetauscherplatten.
[0006] Die oberste Befestigungsplatte weist den Ausschnitt auf, und die darunter angeordneten
Befestigungsplatten sind an den Öffnungen so ausgebildet, dass sie sich zur Aufnahme
von Dichtungen eignen.
Die Teile der Befestigungsplatten können Markierungen aufweisen, damit sie sich einfacher
zusammenlegen lassen. Die Teile der Befestigungsplatten besitzen ferner übereinstimmende
Löcher, um die Befestigung des Wärmetauschers ausführen zu können.
Die Dichtung ist zwischen einem umgebogenen Öffnungsrand der einen Befestigungsplatte
und einem ebenen Öffnungsrand der anderen Befestigungsplatte eingeklemmt. Sie steht
etwas unter Vorspannung und fällt im Zuge der Montage nicht aus ihrer Position heraus.
Diese Maßnahmen verbessern die Montagefreundlichkeit des Wärmetauschers.
[0007] Der Ausschnitt ist vor der Durchführung der Umformung des Randes kleiner als die
Grundfläche der Wärmetauscherplatte. Genauer gesagt, der Ausschnitt ist wie die Grundfläche
der Wärmetauscherplatten rechteckig ausgebildet, wobei die vier Seiten des Randes
des Ausschnitts parallel mit den vier Seiten der Grundfläche laufen.
[0008] Ein weiterer Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik ist auch, dass
der Materialeinsatz reduziert wird.
[0009] Die Erfindung wird an Hand der Fig. 1 bis 5 beschrieben:
Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den unteren Bereich eines Wärmetauschers.
Die Fig. 2 zeigt einen Teil-Schnitt durch einen Wärmetauscher eines weiteren Ausführungsbeispiels.
Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Befestigungsplatte.
Die Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf den Wärmetauscher mit Befestigungsplatten.
Die Fig. 5 zeigt eine Ansicht auf eine Öffnung in Pfeilrichtung gemäß der Fig. 2
[0010] Die Fig. 1 zeigt den unteren Bereich des Wärmetauschers, beispielsweise eines Ölkühlers
1. Er besteht aus einer Vielzahl wannenförmiger, ineinander gestapelter Wärmetauscherplatten
10. Sie liegen an ihren äußeren Rändern
11 aneinander an und bilden einen durch Löten abgedichteten Wärmetauscher. Zwischen
den Wärmetauscherplatten
10 bilden sich durch die Formgebung der Wärmetauscherplatten
10 abwechselnd Strömungskanäle
5 für das eine und das andere Medium, die diesen Wärmetauscher
1 durchströmen. In den Strömungskanälen
5 können, wie hier gezeigt, Turbulenzeinlagen
6 für einen besseren Wärmeaustausch vorgesehen werden oder andere nicht gezeigte Möglichkeiten
zur Turbulenzerzeugung. Die Medien können durch die Öffnungen
21 im Teil
3 der Befestigungsplatte und durch die Zu- und Abführkanäle
22 und
20 in den Wärmetauscher
1 gelangen oder aber auch durch nicht gezeigte Anschlussstutzen. (siehe Pfeile in der
Fig. 1) So dass im Teil
3 der Befestigungsplatte vier Öffnungen
21 vorzusehen sind, wenn beide Medien durch die Befestigungsplatte
3 geführt werden. Es kann aber auch jeder andere Wärmetauscher der auf ähnliche Art
und Weise an einem Gehäuse oder Motorblock befestigt wird, vorgesehen werden. Zur
Befestigung können beispielsweise durch die Befestigungsplatten hindurchgehende Verschraubungen
30 dienen, die in der Fig. 1 angedeutet wurden.
Die Anzahl der Öffnungen
21 in der Befestigungsplatte
3 sind dann je nach Bedarf anzupassen. Auch ihre Position hängt von der Wahl des zu
befestigenden Wärmetauschers ab.
[0011] Durch thermische und mechanische Belastungen der Wärmetauscher während ihres Einsatzes
in einem Kraftfahrzeug entstehen immer wieder Risse am Rand
11 der untersten Wärmetauscherplatte
10. Um dies zu vermeiden wird in die Befestigungsplatte
2 bei deren Herstellung ein Ausschnitt
26 eingestanzt, daran anschließend oder gleichzeitig wird der Rand
25 des Ausschnitts
26 umgebogen. Der Rand
25 des Ausschnitts
26 wird so gebogen, dass er mit seinem Ende
27 bis etwa zur Hälfte mehr oder weniger den Rand
11 der untersten Wärmetauscherplatte
10 bedeckt und direkt an dieser anliegt. Dadurch ergibt sich ein Biegeradius für den
Rand
25 von etwa 98 bis 105°, da der Rand
11 der Wärmetauscherplatten
10 um etwa 8 bis 15° nach außen, von der Vertikalen weg, gebogen ist. Durch diese Ausgestaltung
der Verstärkung an der untersten Wärmetauscherplatte
10 im Bereich
A werden Belastungsrisse vermieden. Gleichzeitig kann auf diese Weise der Materialverbrauch
verringert werden, ohne die Belastbarkeit zu reduzieren, im Gegenteil sie wird sogar
verbessert.
[0012] In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt. Hier ist eine dreiteilige
Befestigungsplatte, bestehend aus den Teilen
2, 3, 4 vorgesehen. Die Teile
2 und
3 bilden an den Öffnungen
21 Dichtungsaufnahmen wie sie beispielsweise in der vor kurzem eingereichten Patentanmeldung
DE 10 2006 005 084 beschrieben sind. (Fig. 5) Um die Dichtung
41 festzuklemmen, damit sie bei der Montage des Ölkühlers
1 nicht heraus fällt, ist hier zum einen die Gestaltung der Öffnung
21 im Teil
3 der Befestigungsplatte wellenförmig ausgebildet und zum anderen hat die Öffnung
21 im Teil
2 eine besondere Form
40. Das Besondere hier ist nun die Kombination der vorteilhaften Halterung der Dichtung
41 durch die besondere Form
40 und die Verstärkung der untersten Wärmetauscherplatte
10 an ihrem Rand
11 durch den umgebogenen Rand
25 des Ausschnitts
26 des Teils
4 der Befestigungsplatte.
Die einzelnen Teile
2, 3, 4 der Befestigungsplatte können aus gleich dicken Blechen hergestellt werden oder aus
unterschiedlich dicken Blechen. Insgesamt haben alle Befestigungsplatten
2, 3, 4 zusammen im Bereich unterhalb des Wärmetauschers
1 eine geringere Dicke
D als im Stand der Technik beschrieben und im restlichen Bereich
B sind sie genauso dick. Allerdings sollten die Teile
2 oder
4 der Befestigungsplatte eine größere Dicke ausweisen als die üblichen Wärmetauscherplatten
10, um eine besonders vorteilhafte Verstärkung zu erhalten.
Es kann auch vorteilhaft sein nach dem Umbiegen des Randes
25 der Befestigungsplatte
4 in der Biegung
28 durch Nachbearbeitung, z. B. durch Einkerbung, das Anliegen des Randes
25 des Ausschnitts
26 der Befestigungsplatte am Rand
11 der Wärmetauscherplatte
10 zu verbessern.
[0013] In der Fig. 3 ist in der Draufsicht der Teil
2 oder
4 der Befestigungsplatte gezeigt. So sieht Teil
2 oder
4 der Befestigungsplatte nach dem Ausstanzen der Ausschnitts
26 aus. Um Risse in den Ecken
52 während der Ausformung des Randes
25 der Ausschnitt
26 zu vermeiden, sind die Ecken
52 mit einem Ein - oder Eckausschnitt
50 versehen. Beim Umbiegen oder Tiefziehen des Randes
25 entsteht an den Ecken
52 ein Bereich
51 an dem kein Rand
25 des Ausschnitts
26 an dem Rand
11 der untersten Wärmetauscherplatte
10 anliegt (siehe Fig. 4). Je nach Bedarf kann aber auch auf den Ein - oder Eckausschnitt
50 verzichtet werden, dann hat man an den Ecken
52 eine geringere Materialstärke als an den Seitenrändern
53 (nicht gezeigt). Die Löcher
30 sind in allen Teilen
2, 3, 4 der Befestigungsplatte angebracht und dienen der Befestigung des fertig gelöteten
Wärmetauschers
1 an einem Motorblock oder Gehäuse.
Alle Teile
2, 3, 4 der Befestigungsplatte weisen Markierungen auf um die Montage zu erleichtern.
1. Wärmetauscher, insbesondere Ölkühler (1), bestehend aus ineinander gestapelten Wärmetauscherplatten
(10) mit wannenförmigem Rand (11) und mit dazwischen liegenden Strömungskanälen (5)
für wärmetauschende Medien, mit Zu- und Abführkanälen (20, 22), und mit einer Befestigungsplatte
(3), mit Öffnungen (21) für die Zu - und Abfuhr der Medien in der Befestigungsplatte
(3),
dadurch gekennzeichnet, dass
eine mehrteilige Befestigungsplatte (2, 3, 4) vorgesehen ist, wobei die unterste Wärmetauscherplatte
(10) auf einer Befestigungsplatte (2 oder 3) liegt und eine darüber angeordnete Befestigungsplatte
(3 oder 4) einen Ausschnitt (26) aufweist, dessen Rand (25) umgeformt ist, um am wannenförmigen
Rand (11) der untersten Wärmetauscherplatte (10) anzuliegen.
2. Wärmetauscher gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (25) des Ausschnitts (26) einen Biegewinkel aufweist, der dem Winkel des
wannenförmigen Randes (11) entspricht.
3. Wärmetauscher gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsplatte zweiteilig ist.
4. Wärmetauscher gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsplatte (2, 3, 4) wenigstens dreiteilig ist.
5. Wärmetauscher gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (25) des Ausschnitts (26) in der Befestigungsplatte (2 oder 3) an den Ecken
(52) ein- oder ausgeschnitten ist.
6. Wärmetauscher gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die oben liegende Befestigungsplatte (4) den Ausschnitt (26) aufweist, und die darunter
angeordneten Befestigungsplatten (2, 3) an den Öffnungen (21) zur Aufnahme von Dichtungen
(41) ausgebildet sind.
7. Wärmetauscher nach den Ansprüchen 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (41) zwischen einem umgebogenen Öffnungsrand der einen Befestigungsplatte
und einem ebenen Öffnungsrand der anderen Befestigungsplatte eingeklemmt ist.
8. Wärmetauscher nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausschnitt (26) in der Befestigungsplatte (3 oder 4) vor der Durchführung der
Umformung des Randes (25) kleiner ist als die Grundfläche der Wärmetauscherplatte
(10).