[0001] Die Erfindung betrifft ein Mischelement für einen Statikmischer gemäss Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie Verwendungen eines solchen Mischelements sowie eines Statikmischers
mit einem derartigen Mischelement. Statikmischer werden zur Mischung zwei oder mehr
fluiden Komponenten, insbesondere von gas-flüssig Gemischen, eingesetzt. Insbesondere
soll das Mischelement Verwendung in einem als Diffusorabschnitt ausgebildeten fluidleitenden
Mittel finden. Das Mischelement trägt zumindest zur Aufrecherhaltung eines gleichmässigen
Mischungszustandes im Diffusor bei, indem es durch seine konstruktive Ausgestaltung
allfälligen Entmischungseffekten entgegenwirkt und/oder eine gleichmässige Vermischung
der durch den Diffusorabschnitt strömenden Komponenten bewirkt. Der Statikmischer
umfasst somit das fluidleitende Mittel mit einer Eintrittsöffnung für die Komponenten
von einem ersten Durchmesser und einer Austrittsöffnung für das Gemisch von einem
zweiten Durchmesser, wobei das fluidleitende Mittel einen Durchmesserverlauf aufweist,
der im wesentlichen kontinuierlich vom ersten Durchmesser zum zweiten Durchmesser
ansteigt, sowie zumindest ein im Diffusorabschnitt angeordnetes Mischelement. Das
fluidleitende Mittel kann insbesondere ein sich im wesentlichen kontinuierlich erweiterndes
Leitungsstück ausgestaltet sein.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist gemäss
EP-A-918146 bekannt, Einbauten in ein sich als Diffusor erweiterndes Mischergehäuse vorzusehen.
Diese Einbauten sind aus konzentrischen kegelstumpfförmigen Mantelflächen gebildet.
Die Kegelspitzen liegen zumindest angenähert auf einem Punkt und die Eintrittsquerschnitte
der Einbauten spannen mit ihren Rändern jeweils eine Fläche auf, die eine gegen die
Strömungsrichtung sich verjüngende Form hat. Durch die Einbauten werden durch den
Diffuser strömende Gase, in dem Fall der
EP-A- 918146 Schadstoffe, gleichmässiger in einen nachgeschalteten Katalysator geleitet.
[0003] In der Einrichtung zum Abbau von Schadstoffen gemäss
EP-A-918146 treten beim Durchtritt der Gase sogenannte Randeffekte auf, die auch als Channeling
bezeichnet werden. Diese Randeffekte werden durch Randströmungen verursacht, durch
welche sich eine Verlangsamung der Strömung relativ zur Mitte ergibt. Diese Randströmungen
entstehen hauptsächlich durch Reibungseffekte an der Innenwand des Diffusors. Bei
der Aufweitung im Konus kann es durch den Bremseffekt, hervorgerufen durch obengenannte
Reibungseffekte, zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit im wandnahen Bereich kommen,
was sogar dazu führen kann, dass die tropfenresp. blasenförmige, d.h. disperse Phase,
insbesondere flüssige Bestandteile, sich nicht mehr mit der kontinuierlichen Phase,
insbesondere einem Gas) in der Schwebe halten können und separieren.
[0004] Derartige Gas-Flüssiggemische werden beispielsweise bei der LNG (liquid natural gas)
Verarbeitung als Kühlmittel eingesetzt. Dieses Kühlmittel besteht aus verschiedenen
gasförmigen und flüssigen Bestandteilen, wobei der Anteil insbesondere leichtflüchtige
aliphatische Kohlenwasserstoffe, bevorzugt Methan, Ethan, Propan und/oder Butan, umfasst.
Zur Abkühlung wird das Kühlmittel in einen Wärmetauscher eingeleitet, der im allgemeinen
als Rohrbündelwärmetauscher ausgeführt ist. Der Wärmetauscher ist für eine Kühlleistung
ausgelegt, die ein homogenes Kühlmittelgemisch erfordert, andernfalls kann die Kühlleistung
nicht optimal genutzt werden. Wenn es demnach zu einer Separierung des Kühlmittelgemisches
kommt, kann die gewünschte Kühlleistung möglicherweise nicht mehr erreicht und die
geforderten Kapazitäten nicht eingehalten werden. Bisher musste man daher den Wärmetauscher
entsprechend überdimensionieren.
[0005] Bislang stellte sich der Lösung des Problems mit statischen Mischern die Tatsache
entgegen, dass gängige statische Mischer nicht auf ein sich im wesentlichen kontinuierlich
erweiterndes Leitungsstück angepasst werden konnten.
[0006] Als Ausweg hat sich angeboten, einen statischen Mischer aus zwei zylinderförmigen
Mischelementen einzusetzen, wobei eines dieser Mischelemente jeweils den Durchmesser
der Zufuhrleitung, also einer Rohrleitung, und das zweite Mischelement den Durchmesser
des Wärmetauschereintritts aufweist. Messungen an einem derartigen statischen Mischer
haben ergeben, dass auch in diesem Fall die gasförmigen und flüssigen Komponenten
nicht gleichmässig verteilt werden. Die Mischstrecke ist für diesen Zweck zu kurz
bemessen, zudem liegt bei dieser Mischeranordnung ein abrupter Übergang an der Stelle
vor, an der das zylinderförmige Mischelement mit dem Durchmesser der Zufuhrleitung
an das Mischelement mit dem Durchmesser des Wärmetauschereintritts angrenzt. Im vorliegenden
Fall sind die beiden Mischelemente bevorzugt in gleicher Länge ausgeführt, sodass
der Übergang in der Mitte liegt.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mischelement für einen Statikmischer zu schaffen,
mittels dessen sich ein mehrphasiger Fluidstrom, insbesondere ein mit Flüssigkeitströpfchen
befrachteter Gasstrom oder ein mit Gasblasen befrachteter Flüssigkeitsstrom, mischend
durch ein sich im wesentlichen kontinuierlich erweiterndes Leitungsstück unter Beibehaltung
einer gleichmässigen Verteilung der Fluide fördern lässt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 definierte Mischelement gelöst. Ein Mischelement
für den Einbau in ein fluidleitendes Mittel, das insbesondere als Gehäuse oder Behältermantel
ausgebildet sein kann, umfasst eine Eintrittsöffnung für zumindest zwei Komponenten
mit einem ersten Querschnitt, der in einer Ebene angeordnet ist, die im wesentlichen
normal zur Hauptströmungsrichtung in der Eintrittsöffnung liegt und einer Austrittsöffnung
für ein Gemisch mit einem zweiten Querschnitt, der in einer Ebene angeordnet ist,
die im wesentlichen normal zur Hauptströmungsrichtung in der Austrittsöffnung liegt,
wobei das Mischelement einen Querschnittsverlauf aufweist, der im wesentlichen kontinuierlich
vom ersten Querschnitt zum zweiten Querschnitt ansteigt. In dem Mischelement sind
stromteilende Lagen derart angeordnet, dass eine präzise Einpassung des Mischelements
in das sich im wesentlichen kontinuierlich erweiternde fluidleitende Mittel ermöglicht
wird. Das Mischelement ist zumindest teilweise in dem Bereich zwischen Eintrittsöffnung
und Austrittsöffnung vorgesehen. Durch die präzise Einpassung wird erreicht, dass
Randströmungen von der Innenwand des fluidleitenden Mittels in Richtung der Hauptströmung
abgelenkt werden und zusammen mit der Hauptströmung mit zumindest annähernd gleicher
Geschwindigkeitsverteilung über den betrachteten Durchflussquerschnitt durch den Diffusor
geleitet werden, sowie Fluid höherer Flussgeschwindigkeit als Ausgleichsströmung von
einem Zentralbereich des Querschnitts in Richtung des Wandbereichs strömt, wodurch
es zu Quervermischung und folglich zu einer Verbesserung der Durchmischung der fluiden
Komponenten kommt. Die stromteilenden Lagen umfassen Strömungskanäle, die insbesondere
diffusorartig ausgebildet sind, vorteilhafterweise mit sich offen kreuzenden Strömungskanälen,
wie sie beispielsweise in der
CH 547 120 offenbart werden. In einem derartigen Mischelement sind zumindest über einen Teil
des Querschnitts Einbauelemente oder Lagen vorgesehen, mittels welcher die Komponenten
derart lenkbar sind, dass durch sich kreuzende Strömungswege Scherströmungen erzeugbar
sind, sodass bei Überlagerung der Strömungen fortlaufende Wirbel entstehen, wodurch
eine fortlaufende Durchmischung des Gemisches sowie eine gleichzeitige Strömung in
Richtung des Mischerausgangs erzielbar ist.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst ein Mischelement zumindest zwei Lagen
aus einem dünnwandigen Material. Im einfachsten Fall kann eine derartige Lage aus
ebenen, dünnwandigen Blechen aufgebaut sein, die in dem sich erweiternden Querschnitt
des fluidleitenden Mittels derart eingepasst sind, dass die einzelnen Lagen in jedem
Querschnitt als zueinander parallele Schnittflächen erscheinen, der Abstand der Schnittflächen
der Lagen aber in Strömungsrichtung kontinuierlich zunimmt. Derartige sich aufweitende,
ebene Lagen werden durch ein Gerüst von mit Klemm- oder Steckverbindern ausgestatteten
Befestigungsmitteln in Position gehalten. Zumindest im Bereich des Eintrittsquerschnitts,
also der Eintrittsöffnung des Statikmischers sowie im Bereich des Austrittsquerschnitts,
also der Austrittsöffnung des Statikmischers, besteht eine Befestigungsmöglichkeit
für jede der Lagen. Die zwischen zwei benachbarten Lagen und dem fluidleitenden Mittel
aufgespannte Fläche, die im wesentlichen normal zur Hauptströmungsrichtung liegt,
nimmt daher diffusorartig zu. Das zwischen den einzelnen Lagen strömende Gemisch durchströmt
dann im wesentlichen einen schmalen Kanal, der sich entsprechend der Querschnittszunahme
des Mischers erweitert.
[0010] Eine derartige Lage kann eine gefaltete, in eine Ebene abwickelbare Struktur aus
einem dünnwandigen Plattenmaterial umfassen, wobei die Faltung insbesondere als Rippen
ausgebildet sein kann. Eine Lage kann offene Kanäle ausbildende Strukturen umfassen,
insbesondere können gefaltete, wellenförmige oder zackenförmige Strukturen vorgesehen
sein. Alternativ oder in Kombination dazu sind geschlossene Kanäle ausbildende Strukturen,
wie insbesondere waben- oder röhrchenartige Strukturen einsetzbar. Insbesondere kann
zumindest eine Lage zumindest einen Strömungskanal umfassen. Die Strukturen bestehen
aus einem metallischen Werkstoff, vorteilhafterweise kann Blech und/oder ein Stahl
und/oder Stahllegierung zum Einsatz kommen, was nicht zuletzt von der Temperatur,
dem Druck, und/oder der Natur des strömenden Mediums abhängig ist. Auch hochtemperaturbeständige
Stähle können zum Einsatz kommen, wenn es die Temperatur des zu fördernden Mediums
erfordert. Die Förderung und Mischung korrosiver Gemische erfordert den Einsatz von
korrosionsbeständigen Materialien, insbesondere korrosionsbeständigen Stählen, aber
auch Keramik, Silicium-Verbindungen, Carbon und/oder Beschichtungen umfassend PTFE,
Epoxy, Halar, TNi - Legierungen und/oder Carbidschichten und/oder galvanische Beschichtungen,
insbesondere durch Verchromen oder Vernickeln angebrachte Beschichtungen. Enthält
das Gemisch auch Feststoffanteile, wie beispielsweise Staub, werden hohe Anforderungen
an die Kratzbeständigkeit der Einbauten der Mischelemente gestellt. Mit einer kratzbeständigen
Beschichtung der Lagen des Mischelements und/oder des fluidleitenden Mittels wird
die Standzeit des Statikmischers erhöht. Im Einzelfall kann auch die Anbringung einer
schmutzabweisenden Schicht vorteilhaft sein. Für eine Anwendung in Kühl- oder Kälteanlagen
wird der Statikmischer aus Material 304 L und/oder in SS 316, und/oder 904 L, und/oder
Duplex und/oder 1.4878 gefertigt, die sich bei tiefen Temperaturen durch geringen
Verzug, Korrosionsbeständigkeit, sowie Kaltzähigkeit auszeichnen. Kunststoffe kommen
für nicht stark temperaturbelastete Statikmischer zum Einsatz, insbesondere Polypropylen,
PVDF oder Polyethylen. Eine weitere Anwendung eines Mischelements gemäss eines der
Ansprüche kann in einem Statikmischer, in welchem eine chemische Reaktion ablaufen
kann, vorgesehen sein. Zur Durchführung einer chemischen Reaktion soll eine rasche
und gleichmässige Mischung der miteinander in Kontakt zu bringenden fluiden Komponenten
herbeigeführt werden. Zu diesem Zweck ist es möglich, die die Strömung leitenden Lagen
entweder selbst aus einem Katalysatormaterial herzustellen, oder auf die Lagen, die
vorzugsweise aus einem undurchbrochenen Material, wie beispielsweise einem Blech,
oder aus aus einem Gewebe, oder Gewirk oder einem zumindest teilweise porösen Material
bestehen, ein Katalysatormaterial aufzubringen. In einem weiteren Anwendungsbeispiel
kann eine Lage, die nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele ausgebildet
sein kann, Mittel zur Anlagerung von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien umfassen.
[0011] Ein Statikmischer ist nach einem weiteren Ausführungsbeispiel mit fluidleitenden
Mitteln mit abschnittsweise ebenen Mantelflächen, insbesondere mit rechteckigen oder
quadratischen Querschnittsflächen ausgestattet, welche trapezförmige Mantelflächen
aufspannen, die in ihrer Gesamtheit das fluidleitende Mittel ergeben. Ein derartiger
Statikmischer enthält zumindest ein Mischelement nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele.
[0012] Die abhängigen Ansprüche 2 bis 8 betreffen vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemässen
Mischelements. Verwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemässen Mischelements, insbesondere
in einem Statikmischer sind jeweils Gegenstand der Ansprüche 9 und 10.
[0013] Zumindest eine Lage des Mischelements umfasst eine oberflächenvergrössernde Struktur,
insbesondere einen Strömungskanal. Im nachfolgenden Text wird stellvertretend für
eine Lage mit einer oberflächenvergrössernden Struktur eine Lage mit einem Zick-Zackprofil
verwendet. Derartige oberflächenvergrössernde Strukturen umfassen wellenförmige Profile,
gerippte Profile, Profile mit Vorsprüngen beliebiger Geometrie und/oder Winkellage
zur Strömungsrichtung. Ein Zick-Zackprofil besteht bei Betrachtung mit der Blickrichtung
auf die Querschnittsfläche der Kanalstruktur aus einer Folge von Kanten. Jede dieser
Kanten spannt in der dreidimensionalen Lage im Mischelement vom Anfangsquerschnitt
bis zum Endquerschnitt eine Linie auf. Im einfachsten Fall handelt es sich bei der
Linie um eine Gerade, kann aber eine beliebige, insbesondere sich periodisch wiederholende,
Kurvenform aufweisen. Eine derartige Lage mit Kanten mit einer Kurvenform kann beispielsweise
bei einem Mischelement für ein fluidleitendes Mittel mit einer Änderung der Hauptströmungsrichtung,
durch welche es zu einer Richtungsänderung des strömenden Gemischs neben der Aufweitung
des Strömungsquerschnitts kommt, zum Einsatz kommen.
[0014] Bei einer Lage mit einem symmetrischen Profil, wie einem Zick-Zack-Profil, liegt
wischen zwei benachbarten Kanten ein offener Kanal, dessen Wände durch zumindest zwei
ebene und/oder der Krümmung der Kanten folgende Profilflächen ausgebildet sind. Der
Kanal hat in diesem Anwendungsbeispiel v-förmigen Querschnitt, da die untere Begrenzung
des Kanals ebenfalls durch eine in die entgegengesetzte Richtung weisende Kante ausgebildet
ist. In diesem Ausführungsbeispiel sind somit benachbarte Profilflächen in einem spitzen
Winkel zueinander angeordnet, der kleiner als 180° ist.
[0015] Nach einem Ausführungsbeispiel kommen die Kanten benachbarter Lagen linienförmig
aufeinander zu liegen, sodass zwei benachbarte Lagen mit Kanten, die in entgegengesetzte
Richtungen weisen, aufeinander zu liegen kommen. Zwischen den beiden benachbarten
Lagen bilden sich dann geschlossene Kanäle aus, durch welche das strömende Gemisch
hindurchgeleitet wird. Nach diesem Ausführungsbeispiel verbleiben die Komponenten
des Gemischs von der Eintrittsöffnung in den Mischer bis zur Austrittsöffnung in demselben
Kanal, der sich diffusorartig, entsprechend der Erweiterung des fluidleitenden Mittels
in Hauptströmungsrichtung, erweitert. Der Abstand zweier benachbarter Lagen nimmt
vom Querschnitt der Eintrittsöffnung zum Querschnitt der Austrittsöffnung zu, entsprechend
der Erweiterung des fluidleitenden Mittels senkrecht zur Hauptströmungsrichtung. Jede
Lage ist aus einem ebenen Plattenmaterial herstellbar, welches derart gefaltet wird,
dass die Höhe der Kanten und der Abstand zwischen zwei benachbarten Kanten in Richtung
des sich erweiternden, also diffusorartig gestalteten Mischelements zunehmen. Dabei
kommen Kanten benachbarter Lagen aufeinander zu liegen, sodass eine linienförmige
Berührung benachbarter Lagen entlang der gemeinsamen Kante erfolgt. Durch diese Konstruktion
bildet sich ein Strömungskanal aus, dessen Querschnitt von der Eintrittsöffnung zur
Austrittsöffnung kontinuierlich zunimmt, wenn der gesamte Diffusorquerschnitt erfasst
werden soll. Die Lagen können aus zumindest zwei ebenen und/oder der Krümmung der
Kanten folgenden Profilflächen aufgebaut sein und/oder die Profilflächen selbst weisen
eine zusätzliche Strukturierung auf, die insbesondere als wellen- oder zackenförmige
Rippen oder Lamellen ausgebildet sind und eine Serie offener Kanäle, die sich zwischen
den Rippen oder Lamellen erstrecken, umfassen kann. Eine derartige Strukturierung
wird beispielsweise in der
CH 547 120 offenbart. Es ist auch möglich, nach einem weiteren Ausführungsbeispiel Lagen mit
einer Profilfläche mit Lagen mit oberflächenvergrössernden Strukturen derart zu kombinieren,
dass abwechselnd eine ebene Lage und eine Lage mit oberflächenvergrössernden Strukturen
aufeinander folgen. Hierdurch entstehen geschlossene Kanäle, die einerseits von der
ebenen Lage und andererseits von der Lage mit der oberflächenvergrössernden Struktur
begrenzt werden.
[0016] In einem Mischelement nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Strömungskanäle
benachbarter Lagen sich offen kreuzend und/oder diffusorartig ausgebildet. Durch diese
Anordnung wird eine besonders rasche und gute Durchmischung der zu mischenden Komponenten
erreicht. Nach einer weiteren Variante kann zur besseren Durchmischung vorgesehen
werden, dass es nicht zu einer linienförmigen Berührung zweier benachbarter Lagen
mit oberflächenvergrössernden Strukturen kommt, sondern sich die Kanten der benachbarten
Lagen nur punktförmig berühren. Diese punktförmige Berührung wird dadurch erreicht,
dass zwei benachbarte Lagen in einem Winkel zueinander angeordnet sind. Dadurch wird
bewirkt, dass die Kante, die zu einer ersten Lage gehört, nur eine punktförmige Berührung
mit einer Anzahl von entsprechenden Kanten der benachbarten Lage aufweist. Der wesentliche
Vorteil dieses Ausführungsbeispiels liegt darin begründet, dass das strömende Medium
nicht, wie bei den vorhin gezeigten Varianten, immer im selben Kanal strömt, sondern
sich zu jedem Zeitpunkt in einem anderen Kanal befindet, also kontinuierlich den Kanal
wechselt. In diesem Fall wird das strömende Medium wesentlich stärker umgelenkt als
in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, was eine zusätzliche Verbesserung der
Durchmischung zur Folge hat. Alternativ dazu können auch zwei benachbarte Lagen mit
unterschiedlichen Profilen kombiniert werden, die zur Verbesserung der Durchmischung
ebenfalls in einem Winkel zwischen 0 und 180° zueinander angeordnet werden.
[0017] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel bildet jede Lage einen Hohlkörper mit oberflächenvergrössernden
Strukturen aus, ist insbesondere mit einer gerippten, gezackten oder gewellten Oberfläche
ausgestaltet. Die Kanten der oberflächenvergrössernden Strukturen spannen demanch
eine Grenzfläche auf, die als Hohlkörper denkbar ist, der insbesondere konische Form
aufweist. Die oberflächenvergrössernden Strukturen sind in einem Winkel von 0 bis
180° zur Strömungsrichtung geneigt. Mehrere derartige Hohlkörper können ineinander
einsteckbar sein. Vorteilhafterweise unterscheiden sich die Winkel der oberflächenvergrössernden
Strukturen von zwei benachbarten, als Hohlkörper ausgestalteten Lagen, sodass die
Strömung mehrfach über die oberflächenvergrössernden Strukturen umlenkbar ist.
[0018] Ein Strömungskanal wird von zumindest zwei Profilflächen begrenzt, wobei je zwei
benachbarte Profilflächen einer Lage eine gemeinsame Kante ausbilden. Insbesondere
Strömungskanäle mit ebenen Profilflächen sind kostengünstig und einfach herstellbar.
Durch die Kanten einer Lage wird eine Grenzfläche aufgespannt, die eben und/oder zumindest
abschnittsweise konisch ausgebildet ist. Wenn eine Lage mehrere Kanten aufweist, die
gemeinsam eine derartige Grenzfläche aufspannen, ist mittels ebenen Profilflächen
beispielsweise eine ebene oder konische Grenzfläche einfach herstellbar, da die ebenen
Profilflächen mit engen Toleranzen gefertigt werden können, da die notwendigen Abmessungen
einfach einstellbar und überprüfbar sind. Die Form der Grenzfläche erlangt insbesondere
dann Bedeutung, wenn zur Herstellung eines Mischelements eine Vielzahl von übereinander
angeordneten Lagen erforderlich sind, bei welchen sich die Kanten benachbarter Lagen
zumindest punktweise berühren.
[0019] In einem Mischelement wird durch die Kanten einer Lage eine Grenzfläche aufgespannt,
die eben und/oder zumindest abschnittsweise konisch ausgebildet ist. Als Grenzfläche
wird dabei die Verbindungsfläche aller Kanten bezeichnet. Die meisten der vorhergenannten
Ausführungsbeispiele für Lagen mit oberflächenvergrössernden Strukturen weisen ebene
Grenzflächen auf, sodass benachbarte Lagen je eine dieser ebenen Grenzflächen gemeinsam
haben. Bei einer Lage ohne oberflächenvergrössernde Struktur fällt die Grenzfläche
mit der Oberfläche der Lage zusammen. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
die Grenzfläche auch eine im Raum beliebig gekrümmte Fläche darstellen. Bei einer
Lage mit oberflächenvergrössernder Struktur spannen die Kanten der oberflächenvergrössernden
Strukturen ebenfalls eine im Raum gekrümmte Fläche auf. Für einen Statikmischer mit
konischer Erweiterung des fluidleitenden Mittels ist die Verwendung einer Lage mit
konischer Grenzfläche geeignet, sodass die Lagen Grenzflächen aufweisen, die zwischen
den Lagen konisch ausgebildet sind.
[0020] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die zu einer Lage eines Mischelements
gehörigen Kanten um einen Winkel alpha in einem Bereich von 0 bis 120°, insbesondere
von 60 bis 90 gegeneinander geneigt ausgebildet. Vorteilhafterweise schliessen sich
kreuzende Kanten von benachbarten Lagen mit der Hauptströmungsrichtung entgegengesetzt
gleich grosse Winkel alpha/2 ein.
[0021] Der Querschnitt des Mischelements erweitert sich vom ersten Querschnitt zum zweiten
Querschnitt insbesondere konisch, wobei sich insbesondere der Durchmesser des Austrittsquerschnitts
bezogen auf den Durchmesser des Eintrittsquerschnitts um einen Faktor 2 bis 5 vergrössert,
was einer Querschnittsvergrösserung um einen Faktor 4 bis zu einem Faktor 25 gleichkommt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung erweitert sich das Mischelement vom ersten Querschnitt
zum zweiten Querschnitt konisch, insbesondere erweitert sich der Durchmesser des Eintrittsquerschnitts
um einen Faktor 2 bis 5. Da sich auch das fluidleitende Mittel in diesem Ausführungsbeispiel
konisch aufweitet, wird ein abrupter Übergang von einem Querschnitt einer Zuleitung,
die in die Eintrittsöffnung mündet, also zumeist einer Rohrleitung, auf den Querschnitt
der Austrittsöffnung, vermieden. Die Austrittsöffnung kann als Eintrittsöffnung in
einen Wärmetauscher oder Reaktor ausgestaltet sein. In diesen Reaktor soll das Gemisch
schon weitgehend homogen eintreten. Insbesondere werden gasförmige, flüssige und/oder
feste Komponenten des Gemischs in der Schwebe gehalten. Der Mischungszustand wird
mittels des oder der Mischelemente in einem Konus - der ansonsten als Diffusor zur
Entmischung beitragen würde - aufrecht erhalten. In den meisten Fällen wird sogar
eine Verbesserung der Durchmischung der Komponenten erzielt, insbesondere mittels
Mischelementen mit sich kreuzenden Strömungskanälen, sodass die Komponenten homogen
über jeden Querschnitt des Konus stromabwärts des Eintrittsquerschnitts verteilbar
sind. Die konische Form bietet des weiteren beträchtliche Vorteile für den Einbau
von Lagen, da die konische Form des fluidleitenden Mittels als Zentriermittel für
den Einbau eines konischen Mischelements fungiert. Dadurch, dass das Mischelement
in ein konisches fluidleitendes Mittel eingepasst wird, ist für den Einbau nur ein
minimaler Schweissaufwand nötig. Die Mischelemente sind vorteilhafterweise diffusorartig
ausgebildet, das heisst, dass die Mischelemente dem sich erweiternden Querschnitt
anpassen, also insbesondere selbst konische Form aufweisen. Die Einpassung erfolgt
aufgrund der konischen Form des Mischelements durch die Positionierung des oder der
Mischelemente im Konus, wodurch die Position des Mischelements im konischen fluidleitenden
Mittel eindeutig festgelegt ist.
[0022] Die Lagen sollen, wenn möglich, direkt an das fluidleitende Mittel, also die Innenwand
des Mischers angrenzen. Bei einer linienförmigen Berührung ergeben sich als Schnittkurven
einer ebenen Lage oder einer Lage mit oberflächenvergrössernder Struktur, insbesondere
einer aus ebenen Segmenten aufgebauten oberflächenvergrössernden Struktur, wie eines
Zick-Zack Profils, mit einer konischen Innenwand Kegelschnitte, also je nach Neigung
der Lage zum Konus elliptische, parabolische oder hyperbolische Begrenzungslinien.
Jede der oben beschriebenen Lagen ist in eine Ebene abwickelbar, daher kann mittels
Zeichenprogrammen aus der gewünschten Position der Lage im Mischer eine Abwicklung
generiert werden. Diese Abwicklungen enthalten neben den Begrenzungslinien der Lage
auch die Biegelinien, sodass auch in den Fällen, in welchen jeder Winkel verschieden
ist, und daher sehr komplexe Biegvorgänge erforderlich sind, eine wirtschaftliche
Herstellung der Lagen möglich ist.
[0023] Ein mögliches Verfahren zur Herstellung des Mischers umfasst die folgenden Schritte:
Herstellung eines fluidleitenden Mittels mit einer Eintrittsöffnung mit einem ersten
Querschnitt und einer Austrittsöffnung mit einem zweiten Querschnitt, wobei das fluidleitende
Mittel einen Querschnittsverlauf aufweist, der kontinuierlich vom ersten Querschnitt
zum zweiten Querschnitt ansteigt. In einem weiteren Schritt wird das Mischelement
hergestellt. Das Mischelement umfasst eine Vielzahl von Lagen, welche einzeln vorgefertigt
werden und mittels Verbindungsmitteln zu einem Mischelement zusammengefügt werden.
Wenn die Oberflächenstrukturen der Lagen in eine Ebene abwickelbar sind, vereinfacht
sich die Herstellung, da die Abwicklung jeder Lage aus ebenem plattenförmigem Grundmaterial
mittels Schneidmitteln ausschneidbar ist, und sodann mittels Biegemitteln zur Erzeugung
der Oberflächenstruktur faltbar ist. Diese Herstellung eignet sich insbesondere für
Lagen aus einem metallischen Werkstoff. Lagen aus Kunststoff werden in ihrer gefalteten
Form in einem Extrusionsverfahren oder im Spritzgussverfahren hergestellt und nachträglich
auf die Form zugeschnitten, die zur Ausbildung eines sich erweiternden, also insbesondere
konischen Mischelements erforderlich ist. In einem nächsten Schritt werden die zu
einem Mischelement zusammengefügten Lagen im Mischer positioniert. Wenn das Mischelement
in bereits zusammengebautem Zustand in ein konisches fluidleitendes Mittel eingepasst
wird, ist nur ein minimaler Schweissaufwand nötig. In einem konischen Mischer erfolgt
eine Zentrierung der Lagen durch den Konus, sodass der Zusammenbau der Lagen, die
aus den Abwicklungen gefaltet wurden, auch direkt in das fluidleitende Mittel erfolgen
kann, da die Positionierung der Lagen durch die konische Form des fluidleitenden Mittels
selbst erfolgt, die Ausrichtung der Lagen zueinander vorgegeben ist. Alternativ dazu
kann das gesamte Mischelement auch im Spritzgussverfahren oder in einer verlorenen
Form hergestellt werden.
[0024] Verwendet man den der Kreuzkanalstruktur entsprechenden Aufbau der Lagen, ist es
möglich, dass Toträume entstehen, weil die Lage am Eintrittsquerschnitt Strömungswege
durch die Winkelausrichtung des Teils der Lage, welcher der Innenwand benachbart ist,
blockiert sind. Deshalb werden nach der Produktion die Kanäle auf der Gehäuseseite
überprüft und wenn nötig geöffnet. Der Wandspalt zwischen Mischelementen und Innenwand
des Gehäuses beträgt nicht mehr als 2 % vom jeweiligen Querschnitt, insbesondere nicht
mehr als 1 % vom jeweiligen Querschnitt, besonders bevorzugt nicht mehr als 0,5% vom
jeweiligen Querschnitt, sodass ein sogenannter "Channelingeffekt" nachweislich ausbleibt.
[0025] Der Wandspalt zum fluidleitenden Mittel soll kleiner der Normalabstand zweier benachbarter
Grenzflächen, insbesondere als die Höhe eines Strömungskanals einer oberflächenvergrössernden
Struktur ausgebildet sein. Als Höhe des Strömungskanals wird der Normalabstand zwischen
den beiden Grenzflächen, die von den Kanten der oberflächenvergrössernden Struktur
aufgespannt werden, definiert. Insbesondere soll der Wandspalt maximal die Hälfte
der Höhe des Strömungskanals betragen.
[0026] Bei leichten Entmischungen im Bereich der Eintrittsöffnung kann die flüssige Phase
über ein so genanntes "Riserplate" wieder ins Zentrum geführt und im Mischer über
den Querschnitt verteilt werden. Ein "Riserplate" wird dabei als Einbauelement definiert,
die an der Innenseite des fluidleitenden Mittels befestigt ist, insbesondere an die
Innenseite des fluidleitenden Mittels angeschweisst ist. Dieses Einbauelement dient
dazu, Komponenten, die sich an der tiefstgelegenen Stelle des fluidleitenden Mittels
angesammelt haben, wieder in ein Mischelement zurückzuleiten. Einbauelement soll dabei
stellvertretend für spezielle Ausführungsformen, wie beispielsweise ein Profil, eine
Rampe, eine Platte oder dergleichen stehen.
[0027] Neben guter Verteilwirkung und/oder Mischwirkung wird nach jeder der vorgenannten
Lösungen nur ein kleiner Druckverlust erzeugt.
[0028] In einer vorteilhaften Anordnung sind Mischelemente, die in einem Rohrabschnitt konstanten
Querschnitts eingebaut sind und Mischelemente gemäss eines der vorhergehenden Ausführungsbeispiele
miteinander kombinierbar. Zur Erzielung einer verbesserten Mischwirkung befindet sich
ein konventionelles Mischelement in einem Rohrabschnitt vor Eintritt in den Statikmischer
mit einem fluidleitenden Mittel mit sich erweiterndem Querschnitt. Nach jedem der
vorhergehenden Ausführungsbeispiele können zwei benachbarte Mischelemente in einem
Winkel zwischen 0 und 90°, insbesondere zwischen 60 und 90° gegeneinander verdreht
angeordnet werden. Durch die Verdrehung kann eine weitere Umlenkung der Strömung erzielt
werden, was sich insbesondere für die genannten Ausführungsbeispiele mit zumindest
abschnittweiser Kanalströmung als vorteilhaft erwiesen hat.
[0029] Die Anordnung eines Mischelements kann stromaufwärts eines Wärmetauschers erfolgen,
insbesondere im Eintrittsbereich eines Wärmetauschers. Mit dem sich erweiternden Mischelement
wird die Strömung bei Vergrösserung des Durchschnittsquerschnitts in Strömungsrichtung
gleichmässig auf den sich erweiterten Querschnitt verteilt, sowie eine Homogenität
der Strömung über dem gesamten Querschnitt gewährleistet.
[0030] Die Verwendung des Mischelements erfolgt in einem Verfahren zur Entstickung von Abgasen,
zur Verteilung von Abgasen auf eine Katalysatoroberfläche, in einem Verfahren zur
Herstellung von LNG (liquid natural gas), insbesondere zur Einleitung eines Gas-flüssig
Gemisches wie eines Kühlmittels zur LNG Gasverarbeitung in eine Wärmeaustauschvorrichtung.
Die Wärmeaustauschvorrichtung kann insbesondere einen Wärmetauscher, vorteilhafterweise
einen Rohrbündelwärmetauscher umfassen.
[0031] Zur Entstickung von Abgasen wird flüssiger Harnstoff verdampft und mit dem Gasstrom
vermischt. Sowohl die Verdampfung als auch die Mischung können gleichzeitig im Statikmischer
erfolgen. Durch die kombinierte Verfahrensführung besteht die Notwendigkeit, das Harnstoff-Gasgemisch
zur Weiterverarbeitung dem nachfolgenden Prozessschritt bereits im gemischten Zustand
zuzuleiten. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit besteht darin, Flüssigkeiten in einem
Statikmischer mit sich erweiterndem Querschnitt zu verdampfen und gleichzeitig zu
vermischen. Insbesondere in Anlagen mit geringem Platzangebot ist der Einsatz eines
derartigen Mischers von Vorteil, um ein Gemisch bei Aufweitung auf grössere Durchmesser
in gemischtem Zustand zu erhalten.
[0032] Bei der Erdgasverarbeitung muss Kühlmittel für die weitere Verwendung abgekühlt werden.
Das Kühlmittel besteht aus verschiedenen, gasförmigen und flüssigen Bestandteilen,
wobei der grösste Anteil Methan und Ethan umfasst. Das Gemisch aus gasförmigem und
flüssigem Kühlmittel wird meist in einer Rohrleitung zu einem Wärmetauscher, insbesondere
einem Rohrbündelwärmetauscher geführt, wo es dann über ein Mehrpass-System abgekühlt
wird. Der Eintritt des Rohrbündelwärmetauschers hat in der Regel eine Grösse DN1500
bis DN2400 (1,5 bis 2,4 m), was bedeutet, dass das Gemisch in der Rohrleitung von
im wesentlichen DN600 (0,6 m) über einen Konus in den Eintritt des Rohrbündelwärmetauschers
aufgeweitet werden muss. Damit der Wärmetauscher seine volle Leistung erreichen kann,
müssen die gasförmigen und flüssigen Bestandteile gleichmässig über den Querschnitt
vermischt und in gleichen Anteilen den einzelnen Rohren zugeführt werden. Der Wärmetauscher
ist im wesentlichen für Gas-Flüssiggemische ausgelegt, das heisst, das Gas-Flüssiggemisch
soll eine über den Eintrittsquerschnitt in den Wärmetauscher gleichmässige Verteilung
aufweisen.
[0033] Eine weitere mögliche Anwendung des Mischelements im Fahrzeugbau betrifft den Eintritt
eines Motorabgases in einen Katalysator zur katalytischen Abtrennung von Schadstoffen,
insbesondere Stickoxiden (NOx) und Bindung derselben durch katalytische Reaktion on
der Katalysatoroberfläche. Da in Fahrzeugen, insbesondere bei Lastwagen der Platzbedarf
für einen Statikmischer in einem Auspuff relativ klein ist, sind Statikmischer mit
dem oben beschriebenen sich erweiternden Querschnitt für solche Zwecke von grossem
Vorteil, da kein zusätzlicher Bauraum benötigt wird. Auch bei einem Auspuffsystem,
in welchem die Abgase von einem relativ kleinen Abgasrohr in ein grösseres Katalysatorgehäuse
münden, tritt das Problem der Entmischung von Abgas und flüssigen und/oder festen
Komponenten auf. Damit der Katalysator nicht einseitig abgenützt wird, ist eine vollständige
Verdampfung und gleichzeitig eine gute Homogenisierung nötig, welche mit einem Statikmischer
nach einem der oben genannten Ausführungsbeispiele bei geringen Druckverlusten erreicht
werden kann.
[0034] Eine weitere mögliche Verwendung des Mischelements nach einem der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele besteht in der chemischen Reaktionstechnik zur Durchführung von
katalytischen und/oder biogenen Reaktionen, insbesondere bei sich erweiternden Querschnitten
für den Eintritt eines ein- oder mehrphasigen Fluidgemisches in einen Reaktor. Gasförmige
und flüssige Komponenten müssen oft vor einem Reaktor dispergiert werden. Nach Erzeugung
des Blasenbetts und der gleichmässigen Verteilung der Komponenten wird der Strom oft
aufgeweitet, weil der Strom mit einem gegenüber dem Leitungsdurchmesser vergrösserten
Durchmesser in einen Reaktor, der einen Katalysator enthält, eintritt. Der Statikmischer
wird eingesetzt, um die Homogenität des Gemischs aufrecht zu erhalten. Der geringere
Abbremseffekt im Statikmischer im Vergleich zu einem abrupten Querschnittsübergang
von Zuleitung auf den Eintrittsquerschnitt in den Reaktorbehälter trägt dazu bei,
die Blasen weniger rasch koaleszieren zu lassen.
[0035] Eine weitere Verwendung des Statikmischers bietet sich auf dem Gebiet der Gasverflüssigung.
Bei der Gasverflüssigung werden verschiedene Gasströme vermischt und dann in ein Mehrrohrsystem
geführt. In einem vorgesehenen Anwendungsfall wird das Gas in einem Rohr DN 600 (0,6
m) vermischt und soll dann gleichmässig auf die verschiedenen Rohre in einem Gehäusedurchmesser
DN 12000 (12 m) aufgeteilt werden. Im zum Zeitpunkt der Anmeldung bekannten Stand
der Technik werden zu diesem Zweck Leitbleche eingesetzt. Damit jedes Rohr denselben
Gasanteil erhält, bietet sich die Verwendung eines Statikmischers gemäss eines der
vorhergehenden Ausführungsbeispiele an.
[0036] Ein weiteres Anwendungsgebiet für den Statikmischer liegt auf dem Gebiet von Reaktoren,
in welchen eine Kolbenströmung aufrecht erhalten werden soll, sogenannten Plug-Flow
Reaktoren. Bei Plug-Flow Reaktoren wird mit Mischelementen dafür gesorgt, dass das
Fluid in einer Kolbenströmung durch ein zylinderförmiges Gehäuse geführt wird. Wenn
der Durchmesser geändert werden muss, wird die Kolbenströmung im konischen Abschnitt
aufgrund der fehlenden Mischelemente gestört. Mit der Verwendung von konischen Mischelementen
können die Fliesseigenschaften im konischen Abschnitt aufrecht erhalten werden.
[0037] Wie oben erwähnt, kann ein Statikmischer der obengenannten Bauart auch mit einem
als Vormischer arbeitenden Statikmischer mit konstanten, insbesondere hohlzylindrischen,
Querschnittsverlauf kombiniert werden. Die Vermischung der einzelnen Fluidkomponenten
erfolgt im Statikmischer zylindrischer Bauweise, der Statikmischer mit sich erweiterndem
Querschnitt hat primär die Funktion, das Gemisch gleichmässig aufzuweiten und/oder
zu verteilen.
[0038] Um Druckverluste zu reduzieren, ist es auch möglich, zwischen einzelnen Mischelementen
Abstände vorzusehen, in welchen Strömungsverhältnisse wie in einer Rohrleitung herrschen.
Kurze Distanzen zwischen den einzelnen konischen Mischelementen bewirken keine bemerkenswerte
Entmischung, dienen hingegen dazu, den Strom ohne zusätzlichen Druckverlust neu aufzuteilen.
[0039] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Mischelements aus ebenen Lagen
- Fig. 2
- zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Mischelements aus Lagen mit Zick-Zack
Profil
- Fig. 3
- zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines Mischelements aus einer Kombination aus
ebenen Lagen mit Lagen mit Zick-Zack Profil
- Fig. 4a
- zeigt den Einbau von Lagen mit Zick-Zackprofil in konisches Mischergehäuse
- Fig. 4b
- zeigt den Schnitt durch eine Serie von Lagen mit Zick-Zackprofil
- Fig. 4c
- zeigt zwei sich kreuzende Lagen mit Zick-Zack Profil
- Fig. 5a
- zeigt eine erste Lage mit einem Zick-Zackprofil, welches einen konischen Hohlkörper
ausbildet
- Fig. 5b
- zeigt eine zweite Lage mit einem Zick-Zackprofil, welches einen konischen Hohlkörper
ausbildet
- Fig. 6a
- zeigt den Einbau einer Lage mit Zick-Zack Profil aus Fig. 6a in ein konisches Mischergehäuse
- Fig. 6b
- zeigt eine relativ zur Strömungshauptrichtung geneigte Randlage mit Zick-Zack Profil
- Fig. 7
- zeigt eine Anordnung von zwei Mischelementen für einen konischen Statikmischer
- Fig. 8a
- zeigt ein fluidleitendes Mittel mit quadratischem Querschnitt
- Fig. 8b
- zeigt ein fluidleitendes Mittel mit rechteckigem Querschnitt
- Fig. 8c
- zeigt zwei benachbarte Lagen eines Mischelements mit sich offen kreuzenden Strömungskanälen
[0040] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Mischelement gezeigt. Das fluidleitende
Mittel oder Gehäuse 1 hat im wesentlichen konische Form und ist in der Fig. 1 nur
angedeutet. Das Mischelement umfasst eine Anzahl von trapezförmigen Einbauten oder
Lagen 2. Jede der Lagen ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer ebenen
Oberfläche dargestellt, wobei aber beliebige oberflächenvergrössernde Strukturen nach
zumindest einem der vorhin erwähnten Ausführungsbeispiele auf zumindest einigen der
dargestellten Lagen vorgesehen sein können. In der dargestellten Konfiguration wird
eine Strömung eines fluiden Gemisches in den Bereich zwischen den Lagen vom Eintrittsquerschnitt
9 zum Austrittsquerschnitt 10 geführt, wobei Pfeil 11 die Hauptströmungsrichtung angibt.
Unter fluidem Gemisch soll insbesondere ein gas-flüssig Gemisch oder ein Gemisch von
Gasen oder ein Gemisch von Flüssigkeiten verstanden werden. Jede der Phasen kann zusätzlich
noch einen Feststoffanteil enthalten. Die Strömung wird durch die an die Form des
fluidleitenden Mittels angepasste Ausrichtung der Lagen 2 gleichmässig erweitert und
verteilt. Die Anzahl und der Abstand der Lagen hängen im wesentlichen vom Durchmischungseffekt
in jeder Lage ab. Dieser wiederum wird durch die Strömungsgeschwindigkeit, sowie nicht
zuletzt durch die Eigenschaften der strömenden Komponenten, wie insbesondere deren
Dichte oder Viskosität, beeinflusst. An jeder der Wände der Lagen sowie des Gehäuses
kann es zur Entstehung von Reibungseffekten kommen, sodass die Randströmungen entstehen,
die zu einem geringeren Durchsatz in Rand- und Wandbereichen führen, weil die wandnahe
Strömung durch die Reibungseffekte eine geringere Geschwindigkeit als die Hauptströmung
aufweist. Im dargestellten Beispiel werden die Lagen 2 durch Haltevorrichtungen 7,
8 in Abständen zusammengehalten. Nach einem anderen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
können die Lagen auch an der Innenwand des fluidleitenden Mittels selbst mittels Steck-
oder Klemmverbindungen befestigt werden. Die Montage von Lagen in ein konisch ausgestaltetes
fluidleitendes Mittel kann dergestalt erfolgen, dass die Lagen mit den Haltevorrichtungen
vorab zusammengebaut werden, um sodann als vorgefertigtes Mischelement 12 in das Gehäuse
eingesetzt zu werden. Die konische Form des Gehäuses 1 bewirkt somit auch die Zentrierung
eines derartig vorgefertigten Mischelements 12.
[0041] In Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem Mischelement aus Lagen mit Zick-Zack
Profil gezeigt. In der Fig. 2 sind der Übersichtlichkeit halber nur zwei derartige
Lagen (3, 4) gezeigt. Das strömende Gemisch wird durch die Lagen, die V-förmige Strömungskanäle
ausbilden, geleitet. Im dargestellten Fall stützt sich die Lage 3 entlang der gemeinsamen
Kanten 15 auf der Lage 4 ab. Eine Kante 15 gehört der Lage 4 an und weist normal zur
Hauptströmungsrichtung, dargestellt durch Pfeil 11 in Richtung des in der Figur als
obere Gehäusewand dargestellten fluidleitenden Mittels. Eine Kante 15 gehört der Lage
3 an und steht mit der Kante 15 der Lage 4 in linienförmigem Kontakt. An den Kanten
laufen die Profilflächen (13,14) des die jeweilige Lage bildenden Zick-Zack Profils
zusammen, welche einen Strömungskanal ausbilden, durch welchen die zu mischenden Komponenten
strömen. Der Strömungskanal wird somit durch die Profilflächen (13,14) begrenzt. Wenn
sich die Kanten benachbarter Lagen über die gesamte Länge zwischen Eintrittsquerschnitt
9 und Austrittsquerschnitt 10 berühren, werden durch benachbarte Lagen geschlossene
Strömungskanäle ausgebildet, die aus jeweils zwei offenen Strömungskanälen (5, 6)
aufgebaut sind. Ein derartiger geschlossener Strömungskanal hat im wesentlichen rautenförmigen
Querschnitt. Aus Gründen vereinfachter Montage oder verbesserter Durchmischung der
einzelnen Teilströme ist es möglich, einen Abstand zwischen den Lagen (3, 4) vorzusehen,
in analoger Weise, wie in Fig. 1 dargestellt. Die Kanten 15 der beiden benachbarten,
übereinander angeordneten Lagen berühren sich dann nicht mehr, sodass keine gemeinsame
Kante 15 mehr ausgebildet wird. Von den Profilflächen (13,14) wird dann ein offener
Strömungskanal ausgebildet.
[0042] Die Befestigung der Lagen (3,4) sowie weiterer, nicht dargestellter Lagen in Fig.
2 zur Ausbildung eines Mischelements kann mittels derselben Befestigungsmittel, wie
in Fig. 1 dargestellt worden ist, erfolgen, wobei auch die Möglichkeit besteht, eine
Schweissverbindung, insbesondere eine Punktschweissung, und/oder eine Lötverbindung
und/oder eine Klebeverbindung oder dergleichen vorzusehen.
[0043] Zusätzliche Möglichkeiten der Strömungsumlenkung und der Verbesserung der Durchmischung
ergeben sich, indem die Kanäle mit nicht dargestellten strömungsumlenkenden Mitteln
versehen werden. Insbesondere sind dazu Lochbleche, Vorsprünge in den Kanalwänden,
Laschen oder in die Strömungskanäle eingelegte, schüttgutartig verteilte, oberfächenvergrössernde
Strukturen vorzusehen. Derartige Strukturen werden in der Gas-flüssig Absorption und
als Kolonneneinbauten verwendet, insbesondere Raschig-Ringe, Berl Sättel, Intalox
Sättel, Pall Ringe, Tellerette Strukturen. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
die Lage selbst mit strömungsumlenkenden Strukturen zu versehen, insbesondere mit
einem Aufbau, der mit einem Streckmetall vergleichbar ist, sowie mit einer der Strukturen,
die bereits in der allgemeinen Beschreibung des Mischelements erwähnt wurden.
[0044] Ein drittes Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 umfasst ein Mischelement aus einer
Kombination aus ebenen Lagen 2 mit Lagen mit Profilflächen (13,14), insbesondere mit
einem Zick-Zack Profil. Auf die Darstellung von weiteren Lagen wurde der Übersichtlichkeit
halber verzichtet. Anstatt der ebenen Lage 2 ist auch eine Lage mit Profilflächen
verwendbar, die sich von Profilfächen mit Zick-Zack-Profil unterscheiden. Durch die
Lage 4, sowie die beiden Lagen 2 werden geschlossene Strömungskanäle gebildet. Die
Kante 15 der Lage 4 berührt die Lage 2, aber nicht die Kante 15 der Lage 3. Die Strömungskanäle
haben somit im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt. In Analogie zum sich erweiternden
Querschnitt des Mischelements nimmt der Querschnitt der Strömungskanäle, die von den
benachbarten Lagen (2,3,4) ausgebildet werden, in Hauptströmungsrichtung kontinuierlich
zu. Der Vorteil eines Mischelements mit Lagen, die Strömungskanäle ausbilden, liegt
in ihrem geringen Druckverlust und in ihrem Beitrag zur Erzeugung und/oder Aufrechterhaltung
eines homogenen Gemisches bei einfacher konstruktiver Ausgestaltung. Das strömende
Medium muss dem Verlauf des durch das fluidleitende Mittel vorgegebenen Stömungswegs
folgen, daher bleibt die Zusammensetzung des strömenden Gemischs gemäss des Kontinuitätssatzes
durch den Strömungskanal konstant, solange im Statikmischer keine chemische Reaktion
abläuft. Die Strömung befindet sich nur während einer kurzen Zeit im fluidleitenden
Mittel, da das fluidleitende Mittel meist nur als Übergang von einem ersten Querschnitt
kleineren Durchmessers zu einem zweiten Querschnitt grösseren Durchmessers dient.
Die Wegstrecke ist daher zu kurz, als dass sich im beim Durchfluss durch das fluidleitende
Mittel nennenswerte Entmischungseffekte entlang der Strömungskanäle bemerkbar machen
können. Im Austrittsquerschnitt 10, der im allgemeinen mit einem Ende eines Strömungskanals
zusammenfällt, werden alle Teilströme zusammengeführt.
[0045] Bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten kann es an den Enden der Strömungskanäle der
Lagen, die in der Ebene des Austrittsquerschnitts 10 liegen, zur Ablösung von Wirbeln
nach dem Prinzip der Karman'schen Wirbelstrasse kommen, wodurch die Durchmischung
sogar noch verbessert werden kann.
[0046] Nach einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel nach Fig. 4a kann zur besseren
Durchmischung vorgesehen werden, dass es nicht zu einer linienförmigen Berührung zweier
benachbarter Kanten 15 gemäss Fig. 2 oder von je einer der Kanten 15 mit der dazwischen
angeordneten Lage 2 gemäss Fig. 3 kommt, sondern zwei sich kreuzende benachbarte Lagen
(3, 4) mit Zick-Zack Profil vorgesehen sind, wie sie exemplarisch in Fig. 4c dargestellt
sind, bei welchen sich die Kanten 15 nur in einem Punkt berühren. Diese punktförmige
Berührung erfolgt für die Kanten 15 im Berührungspunkt 17 wird dadurch erreicht, dass
zwei benachbarte Lagen (3,4) in einem Winkel zueinander angeordnet sind. Dadurch wird
bewirkt, dass die Kante 15, die zu einer ersten Lage 3 gehört, nur einen Berührungspunkt
17 mit der Kante 15 der Lage 4 aufweist. Der Winkel alpha zwischen zwei Kanten 15
von benachbarten Lagen liegt zwischen 0 und 120°, insbesondere zwischen 60 und 90°.
In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist eine Kante 15 der Lage 3
um alpha/2 zur einen Seite, eine Kante der benachbarten Lage 4 um alpha/2 zur anderen
Seite bezogen auf die Hauptströmungsrichtung geneigt. Diese Anordnung ergibt die später
erwähnte "Kreuzkanalstruktur", wie sie
CH 547 120 beschrieben ist. Die Kanten der Lage 3 spannen in dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
4a, 4b oder 4c eine Ebene auf, die als Grenzfläche 16 der Lage bezeichnet wird. Die
Grenzfläche enthält alle Berührungspunkte benachbarter Lagen, wenn benachbarte Lagen
derart angeordnet sind, dass sie eine gemeinsame Grenzfläche ausbilden. Der wesentliche
Vorteil dieser auch als Kreuzkanalstruktur bezeichneten Anordnung gemäss dieses Ausführungsbeispiels
liegt darin begründet, dass das strömende Gemisch nicht, wie bei den vorhin gezeigten
Varianten, immer im selben Strömungskanal strömt, sondern sich zu jedem Zeitpunkt
in einem anderen Strömungskanal befindet, also kontinuierlich den Strömungskanal wechselt.
In diesem Fall wird das strömende Gemisch wesentlich stärker umgelenkt als in den
vorhergehenden Ausführungsbeispielen, was eine zusätzliche Verbesserung der Durchmischung
zur Folge hat. In Fig. 4a ist die Einpassung von Lagen (3, 4) mit Zick-Zack Profil
und ebenen Grenzflächen dargestellt, wobei nur jede zweite Lage 3 dargestellt ist,
während die angrenzenden Lagen 4 zur Erhöhung der Übersichtlichkeit der Darstellung
weggelassen wurden. Die Lagen sind derart ausgestaltet, dass der kürzestmögliche Abstand
von zwei benachbarten Kanten gemessen in einem Querschnitt normal zur Hauptströmungsrichtung
vom Eintrittsquerschnitt 9 zum Austrittsquerschnitt 10 kontinuierlich zunimmt. Gleichweise
ist es möglich, dass der Normalabstand zwischen zwei benachbarten Grenzflächen 16
gemessen in einem Querschnitt normal zur Hauptströmungsrichtung vom Eintrittsquerschnitt
9 zum Austrittsquerschnitt 10 kontinuierlich zunimmt oder auch konstant gehalten wird,
wodurch die Grenzflächen der Lagen parallel zueinander zu liegen kommen. Nach dem
in Fig. 4a dargestellten Ausführungsbeispiel werden benachbarte Grenzflächen vom Eintrittsquerschnitt
9 zum Austrittsquerschnitt 10 diffusorartig erweitert.
[0047] Zumindest einige dieser Berührungspunkte 17 können als Schweisspunkte ausgebildet
sein, um benachbarte Lagen (3,4) zu einem Mischelement zusammenzufügen.
[0048] Nach einer weiteren Variante fallen die Grenzflächen 16 benachbarter Kanten (3,4)
nicht zusammen, sondern weisen einen geringen Abstand voneinander auf, sodass sich
benachbarte Lagen nicht berühren. Durch diese Massnahme wird ein Teil des strömenden
Gemisches nicht vollständig umgelenkt, sodass die Strömung weniger verlangsamt wird.
Die Auswirkungen auf die Durchmischung sind abhängig von den zu mischenden Komponenten,
dem Anteil der verschiedenen Phasen sowie der Tendenz zur Entmischung. Durch die Veränderung
des Abstands der Lagen voneinander wird auch der Druckverlust des Statikmischers beeinflusst.
[0049] Die Lagen sollen, wenn möglich, direkt an die Innenwand des fluidleitenden Mittels
angrenzen, wie es in Fig. 4a angedeutet ist, sodass allenfalls ein geringer Abstand
zwischen Lage 3 und Innenwand bestehen bleibt. Bei einer linienförmigen Berührung
der Lage 3 ergeben sich als Schnittkurven einer ebenen oder beliebig gefalteten, aus
ebenen Segmenten aufgebauten Lage mit einer konischen Innenwand Kegelschnitte, also
je nach Neigung der Lage zur Innenwand elliptische, parabolische oder hyperbolische
Begrenzungslinien, was in Fig. 5a und Fig. 5b dargestellt ist. Jede der oben beschriebenen
Lagen, von denen eine in Fig. 5a dargestellt ist, ist in eine Ebene abwickelbar, daher
kann mittels Zeichenprogrammen aus der gewünschten Position der Lage im Mischer eine
Abwicklung generiert werden. Diese Abwicklungen enthalten neben den Begrenzungslinien
der Lage auch die Biegelinien, sodass auch in den Fällen, in welchen jeder Winkel
verschieden ist, und daher sehr komplexe Biegvorgänge erforderlich sind, eine wirtschaftliche
Herstellung der Lagen möglich ist. In der Fig. 5a ist ein Querschnitt durch so eine
Kreuzkanalstruktur dargestellt, wobei wie in Fig. 4a nur jede zweite Lage 3 dargestellt
ist. Verwendet man den der Kreuzkanalstruktur entsprechenden Aufbau der Lagen, ist
es möglich, dass Toträume entstehen, weil die Lage am Eintrittsquerschnitt 10 Strömungswege
durch die Winkelausrichtung des Teils der Lage, welcher der Innenwand benachbart ist,
blockiert sind. Deshalb werden nach dem Zusammenbau der Lagen zu einem Mischelement
die Kanäle auf der Gehäuseseite, das heisst der Innenwand, überprüft und wenn nötig
geöffnet. Der Wandspalt zwischen Mischelementen und Innenwand des fluidleitenden Mittels
1 ist kleiner als der Normalabstand zweier benachbarter Grenzflächen 16, insbesondere
kleiner als die Höhe eines Strömungskanals (5,6) einer oberflächenvergrössernden Struktur,
insbesondere des dargestellten Zick-Zack Profils, ausgebildet, sodass ein sogenannter
"Channelingeffekt" nachweislich ausbleibt.
[0050] In Fig. 5b ist eine Lage 3 im Randbereich des Mischelements dargestellt. Die Lage
3 weist Schnittkurven 18 auf, die an die Innenwand des fluidleitenden Mittels angrenzen.
Würden die Profilflächen (13,14) der Lagen direkt an die Innenwand angrenzen, würde
Strömungskanal 5 nicht durchströmt. Daher werden diese Profilflächen zumindest teilweise
in einem Abstand zu der Innenwand angeordnet, beziehungsweise nach Zusammenbau des
Mischelements für die Strömung geöffnet.
[0051] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6a und Fig. 6b bildet jede Lage
einen Hohlkörper 19 mit oberflächenvergrössernden Strukturen aus. Die oberflächenvergrössernde
Struktur des Hohlkörpers 19, insbesondere die Rippen, Zacken oder Wellen, sind in
einem Winkel von 0 bis 180° relativ zur Hauptströmungsrichtung geneigt. Mehrere derartige
Hohlkörper können derart ausgestaltet sein, dass sie ineinander einsteckbar sind.
Im vorliegenden Fall ist Hohlkörper 19 vollständig in Hohlkörper 20 integrierbar,
indem Hohlkörper 19 in den Hohlkörper 20 eingesteckt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
weisen Hohlkörper (19,20) ein Zick-Zack Profil auf. Die nach aussen, sowie auch die
nach innen gerichteten Kanten spannen je eine Grenzfläche auf, die konisch ausgebildet
ist. Weist Hohlkörper 19 relativ zu Hohlkörper 20 ein Übermass auf, was nichts anderes
bedeutet, als dass die innere Grenzfläche von Hohlkörper 20 innerhalb der äusseren
Grenzfläche von Hohlkörper 19 zu liegen kommt, verkeilen sich die beiden Hohlkörper
(19,20) beim Einbau derart, sodass bei nicht zu grossen Kräften durch das strömende
Medium auf die Hohlkörper im eingebauten Zustand des Mischelements auf eine zusätzliche
Fixierung der Hohlkörper, wie beispielsweise durch Schweisspunkte oder Befestigungsvorrichtungen,
gänzlich verzichtet werden kann. Die Klemmkräfte bieten ausreichende Sicherheit gegen
eine Positionsänderung der Lagen im Betrieb. Wenn es vom Einbauort her möglich ist,
kann ein derartiges Mischelement in ein fluidleitendes Mittel, welches eine im wesentlichen
vertikal angeordnete Hauptströmungsachse aufweist, eingebaut werden, sodass das Gemisch
den Statikmischer von unten nach oben durchströmt. Sollte eine Gefahr bestehen, dass
Lagen gegeneinander verschoben oder sogar mit der Strömung durch den Austrittsquerschnitt
mitgerissen werden, weil sie aus einem leichten Werkstoff, wie Leichtmetall oder Kunststoff
bestehen, kann gegebenenfalls eine Rückhaltevorrichtung im Bereich des Austrittsquerschnitts
11 vorgesehen sein.
[0052] Fig. 7 zeigt zwei Mischelemente 12 für einen konischen Statikmischer, welche unmittelbar
angrenzend zueinander angeordnet sind. Diese Mischelemente sind aus Lagen 3 aufgebaut,
welche insbesondere ein Zick-Zack Profil nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele
aufweisen, wobei benachbarte Lagen um einen von 0° verschiedenen Winkel gegeneinander
geneigt sind. Jedes Mischelement 12 weist hohe Stabilität auf, weil die Lagen sich
untereinander und gegen die Innenwand des fluidleitenden Mittels abstützen. Die Hauptströmungsrichtung
wird durch den Pfeil 11 dargestellt.
[0053] Nach einer weiteren, nicht dargestellten Variante, können die beiden Mischelemente
12 auch in einem Abstand zueinander angeordnet sein.
[0054] In Fig. 8a ist ein fluidleitendes Mittel mit quadratischem Querschnitt dargestellt.
Vom Eintrittsquerschnitt 9 steigt die Querschnittsfläche kontinuierlich zum Austrittsquerschnitt
10 an. Dabei nimmt jede Seitenlänge des Quadrats kontinuierlich zu.
[0055] Fig. 8b ist ein fluidleitendes Mittel mit rechteckigem Querschnitt dargestellt. Vom
Eintrittsquerschnitt 9 steigt die Querschnittsfläche kontinuierlich zum Austrittsquerschnitt
10 an. Dabei nimmt nur jede zweite Seitenlänge des Rechtecksquerschnitts kontinuierlich
zu, in der Fig. 8b handelt es sich um die Seitenlänge 21. In Fig. 8b sind die Grenzflächen
16 der Lagen des Mischelements angedeutet.
[0056] Fig. 8c zeigt die Anordnung von zwei benachbarten Lagen (3,4) mit Zick-Zack Profil
für eines der in Fig. 8a oder Fig. 8b dargestellten Ausführungsbeispiele. Weitere
Lagen sind nur durch ihre Grenzflächen 16 angedeutet, um die Fig. 8c nicht zu überladen.
In dieser Variante sind für die Ausführung der an die Innenwand des fluidleitenden
Mittels 1 angrenzenden Randlagen keine speziellen Bearbeitungsschritte erforderlich,
sodass der Herstellungsaufwand für ein Mischelement mit einem fluidleitenden Mittel
1 mit abschnittsweise ebenen Mantelflächen geringer ist. Bezüglich der Möglichkeiten
der Erweiterung der Kanäle der einzelnen Lagen vom Eintrittsquerschnitt 9 zum Austrittsquerschnitt
10 sei auf die unter Fig. 4a bis Fig. 4c dargestellten Möglichkeiten für Zick-Zack
Profile verwiesen, die wieder exemplarisch für alle anderen, im Text erwähnten Ausführungen
der Lagen stehen sollen.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1.
- Fluidleitendes Mittel
- 2.
- Lage
- 3.
- Lage
- 4.
- Lage
- 5.
- Strömungskanal
- 6.
- Strömungskanal
- 7.
- Haltevorrichtung
- 8.
- Haltevorrichtung
- 9.
- Eintrittsquerschnitt
- 10.
- Austrittsquerschnitt
- 11.
- Pfeil
- 12.
- Mischelement
- 13.
- Profilfläche
- 14.
- Profilfläche
- 15.
- Kante
- 16.
- Grenzfläche
- 17.
- Berührungspunkt
- 18.
- Schnittkurve
- 19.
- Hohlkörper
- 20.
- Hohlkörper
- 21.
- Seitenlänge
1. Mischelement (12) für den Einbau in ein fluidleitendes Mittel (1) umfassend eine Eintrittsöffnung
(9) für zumindest zwei Komponenten mit einem ersten Querschnitt, der in einer Ebene
angeordnet ist, die im wesentlichen normal zur Hauptströmungsrichtung (11) in der
Eintrittsöffnung (9) liegt, und eine Austrittsöffnung (10) für ein Gemisch mit einem
zweiten Querschnitt, der in einer Ebene angeordnet ist, die im wesentlichen normal
zur Hauptströmungsrichtung (11) in der Austrittsöffnung (10) liegt, wobei das Mischelement
(12) einen Querschnittsverlauf aufweist, der im wesentlichen kontinuierlich vom ersten
Querschnitt zum zweiten Querschnitt ansteigt,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Mischelement stromteilende Lagen (2,3,4) derart angeordnet sind, dass eine
präzise Einpassung des Mischelements (12) in das sich im wesentlichen kontinuierlich
erweiternde fluidleitende Mittel
(1) ermöglicht wird.
2. Mischelement nach Anspruch 1, wobei zumindest eine Lage (3,4) zumindest einen Strömungskanal
(5,6) umfasst.
3. Mischelement nach Ansprüchen 1 oder 2, wobei Strömungskanäle (5,6) benachbarter Lagen
(3,4) sich offen kreuzend und/oder diffusorartig ausgebildet sind.
4. Mischelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Strömungskanal von
zumindest zwei Profilflächen (13,14) begrenzt wird, wobei je zwei benachbarte Profilflächen
einer Lage (3,4) eine gemeinsame Kante (15) ausbilden.
5. Mischelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei durch die Kanten (15)
einer Lage (3,4) eine Grenzfläche (16) aufgespannt wird, die eben und/oder zumindest
abschnittsweise konisch ausgebildet ist.
6. Mischelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zu einer Lage gehörigen
Kanten (15) um einen Winkel alpha einem Bereich von 0 bis 120°, insbesondere von 60
bis 90°, gegeneinander geneigt ausgebildet sind, wobei insbesondere sich kreuzende
Kanten von benachbarten Lagen (3,4) mit der Hauptströmungsrichtung entgegengesetzt
gleich grosse Winkel alpha/2 einschliessen.
7. Mischelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich der Querschnitt des
Mischelements vom ersten Querschnitt zum zweiten Querschnitt insbesondere konisch
erweitert, wobei sich insbesondere der Durchmesser des Austrittsquerschnitts bezogen
auf den Durchmesser des Eintrittsquerschnitts um einen Faktor 2 bis 5 vergrössert.
8. Mischelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Wandspalt zum fluidleitenden
Mittel (1) kleiner als der Normalabstand zweier benachbarter Grenzflächen (16), insbesondere
kleiner als die Höhe eines Strömungskanals (5,6) einer oberflächenvergrössernden Struktur
ausgebildet ist.
9. Anordnung mit einem konventionellen Mischelement und zumindest einem konischen Mischelement
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei insbesondere benachbarte Mischelemente
um 0 bis 90°, bevorzugt um 60 bis 90° gegeneinander verdreht angeordnet sind.
10. Anordnung nach Anspruch 9, wobei die Mischelemente in einem fluidleitenden Element
(1) im Eintrittsbereich eines Wärmetauschers angeordnet sind.
11. Verwendung eines Mischelements nach einem der vorherigen Ansprüche in einem Verfahren
zur Erdgasverarbeitung und/oder zur Abgasentstickung.
12. Verwendung eines Mischelements zur Durchführung von katalytischen und/oder biogenen
Reaktionen.
13. Statikmischer mit mindestens einem Mischelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche.