[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine manuelle Briefbogenfalzvorrichtung.
[0002] Bei der Verwendung von Fensterkuverts ist es erforderlich, den gedruckten Briefbogen
so zu falzen, dass die auf den Brief aufgedruckte Adresse exakt zu dem Fenster des
Briefkuverts positioniert ist.
[0003] Es ist bekannt, bei drucktechnisch hergestellten Briefbögen eine seitliche Markierung
anzubringen. Diese gewährleistet jedoch noch nicht, dass die Falzung senkrecht zur
Kante des Briefbogens erfolgt. Somit besteht die Gefahr, die Briefbögen schräg gefaltet
werden und nicht oder nur mit zusätzlicher Knickung oder Faltung in das Briefkuvert
eingelegt werden können.
[0004] Aus der
AT-PS-227144 ist eine Briefbogen-Falzlehre für Fensterkuverts vorbekannt, bei welcher ein Teil
des Briefbogens in ein aus zwei Elementen gebildetes, taschenförmiges Bauteil eingeschoben
und nachfolgend umgefalzt wird. Hierbei ist jedoch nicht sichergestellt, dass der
Briefbogen während der Falzung exakt gehalten wird und nicht verrutscht. Weiterhin
kann die zweite Falzung nicht mittels der Falzlehre durchgeführt werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrund, eine manuelle Briefbogenfalzvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welch bei einfachem Aufbau und einfacher,
betriebssicherer Handhabbarkeit die manuelle Falzung von Briefbögen zur Einlegung
in Briefkuverts ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Anspruches 1 gelöst,
die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0007] Mittels der erfindungsgemäßen Briefbogenfalzvorrichtung ist es somit möglich, einen
Briefbogen mit einer doppelten Falzung so zu versehen, dass dieser in einfacher Weise
zusammengelegt und passgenau so in ein Kuvert eingelegt werden kann, dass auch höchste
optische Anforderungen erfüllt sind.
[0008] Da erfindungsgemäß zwei Paare von jeweils einem elastischen, streifenförmigen Bereich
und einer Falzkante vorgesehen sind, welche jeweils wechselweise an dem Oberteil bzw.
an dem Unterteil angeordnet sind, ergibt sich einmal eine positive und einmal eine
negative Falzung. Die Falzung hängt dabei von der Ausgestaltung des aufnehmenden Bereichs
ab, ebenso von dessen Dicke bzw. Breite. In jedem Fall wird jedoch der Briefbogen
in ausreichender Weise eingekerbt oder vorgefalzt, so dass es dann nach Entnahme des
Briefbogens aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich erforderlich ist, diesen
restlich zusammenzulegen und in ein Briefkuvert einzuschieben.
[0009] Erfindungsgemäß ist es möglich, den Briefbogen so zu falzen, dass dieser eine positive
und eine negative Falzung aufweist. Es ist jedoch auch möglich, den Briefbogen mit
zwei negativen Falzungen bzw. zwei positiven Falzungen zu versehen.
[0010] Um eine Anpassung an unterschiedliche Formate zu ermöglichen, kann es günstig sein,
wenn der aufnehmende Bereich sowie die zugeordnete Falzkante, welche jeweils ein zueinander
zugehöriges Paar bilden, verschiebbar oder versetzbar an dem Oberteil bzw. dem Unterteil
angeordnet sind. Somit ist es beispielsweise möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung
an unterschiedliche Papierformate oder Papiergrößen anzupassen und/oder die Falzung
so vorzunehmen, dass diese mit dem bedruckten oder beschriebenen Bereich des Briefbogens
übereinstimmt.
[0011] Der aufnehmende Bereich kann entweder als elastischer Bereich, beispielsweise aus
Gummi oder Kunststoff ausgebildet sein. Es ist jedoch auch möglich, eine genutete
Leiste vorzusehen, in welche die Falzkante eingreift.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Falzkanten zueinander einen Abstand aufweisen,
welcher im geschlossenen Zustand von Oberteil und Unterteil exakt dem Abstand der
Falzlinien des Briefbogens gleich ist.
[0013] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Zuordnung der beiden elastischen Bereiche und
der beiden Falzkanten wird sichergestellt, dass der Briefbogen durch zwei zueinander
parallele Falzkanten gefaltet wird. Eine schiefe oder optisch unzureichende Falzung
ist somit auszuschließen.
[0014] Besonders günstig ist es, wenn das Oberteil und das Unterteil im Wesentlichen plattenförmig
ausgebildet sind. Hierdurch ist es auch für einen ungeübten Benutzer besonders einfach,
die erfindungsgemäße Vorrichtung zu betätigen bzw. das Oberteil und das Unterteil
in ihre Schließstellung zu bringen, in welcher der Briefbogen gegen den elastischen,
streifenförmigen Bereich und die Faltkante in Anlage gebracht ist und auf diese Weise
vorgefalzt oder geknickt werden kann.
[0015] Besonders günstig ist es, wenn entweder an dem Oberteil oder dem Unterteil oder an
beiden von diesen zumindest ein Anschlag vorgesehen ist. Hierdurch wird zum einen
ein Verrutschen des Briefbogens während der Falzung vermieden. Zum anderen wird sichergestellt,
dass die Falzlinie exakt positioniert ist und den erforderlichen Abstand von der oberen
bzw. unteren Kante des Briefbogens aufweist.
[0016] Der Anschlag kann entweder als Teil des Oberteils oder des Unterteils ausgebildet
sind, es ist jedoch auch möglich, ein separates Bauteil vorzusehen, beispielsweise
ähnlich der Anschlagschiene eines Bürolochers.
[0017] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, eine seitliche Nocke oder einen seitlichen Anschlag
vorzusehen, um den Einzug des Briefbogenpapiers und dessen exakte Positionierung weiter
zu verbessern.
[0018] An dem Oberteil können weiterhin Griffe oder Knöpfe zur besseren Betätigung der Vorrichtung
vorgesehen sein.
[0019] Das Oberteil und das Unterteil können erfindungsgemäß entweder gelenkig miteinander
verbunden sein, es ist jedoch auch möglich, diese parallel zueinander verschiebbar
auszugestalten. In jedem Falle ist es vorteilhaft, wenn der elastische, streifenförmige
Bereich und die Faltkante im Wesentlichen gleichmä-βig über ihre gesamte Länge mit
dem Briefbogen in Eingriff kommen, um ein Verrutschen des Briefbogens während des
Falzvorganges zu vermeiden.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Briefbogenfalzvorrichtung,
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels der Fig. 1,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Briefbogenfalzvorrichtung,
- Fig. 4
- eine weitere perspektivische Ansicht des in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel, analog Fig. 1,
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel, ähnlich Fig. 5,
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel, analog Fig. 3, und
- Fig. 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel, ähnlich Fig. 7.
[0021] Bei den Ausführungsbeispielen werden gleiche Teile mit den gleichen Bezugsziffern
versehen.
[0022] Die Briefbogenfalzvorrichtungen weisen jeweils ein im Wesentlichen plattenförmiges
Oberteil 1 sowie ein im Wesentlichen plattenförmiges Unterteil 2 auf. Bei den gezeigten
Ausführungsbeispielen sind das Oberteil 1 und das Unterteil 2 schwenkbar miteinander
verbunden (Schwenkachse 6). Nicht dargestellt ist, dass zusätzlich eine Feder vorgesehen
sein kann, um das Oberteil und das Unterteil entweder in der geschlossenen oder in
der geöffneten Position (welche in den Figuren dargestellt ist) zu halten.
[0023] Sowohl an dem Oberteil 1 als auch an dem Unterteil 2 ist jeweils ein aufnehmender
Bereich 3 und eine Falzkante 4 angeordnet. Bei der Relativbewegung des Oberteils 1
relativ zu dem Unterteil 2 wird somit die Falzkante 4 gegen den aufnehmenden Bereich
3 gedrückt. Hierdurch ergibt sich eine Falzung, Knickung oder Vorfalzung eines zwischen
dem Oberteil 1 und dem Unterteil 2 eingelegten Briefbogens. Durch die in den Figuren
dargestellte paarweise Anordnung des aufnehmenden Bereichs 3 und der Falzkante 4 wird
der Briefbogen (nicht dargestellt) somit zweimal gefalzt. Die beiden Falzlinien sind
so beabstandet, dass dies der gewünschten Falzung des Briefbogens zum Einlegen in
ein ebenfalls nicht dargestelltes Fensterkuvert entspricht.
[0024] Wie sich aus den Ausführungsbeispielen ergibt, sind jeweils an dem Oberteil 1 ein
aufnehmenden Bereich 3 und eine Falzkante ausgebildet. In analoger Weise ist die Ausgestaltung
des Unterteils 2 vorgesehen. Somit ergeben sich wechselnde Falzlinien, da ein Andrücken
der Falzkante 4 gegen einen Briefbogen, der auf dem aufnehmenden Bereich 3 sein Widerlager
findet, zu einer V-förmigen Falzung führt, in deren konkavem Bereich die Falzkante
4 angeordnet ist. Der Briefbogen wird somit einmal positiv und einmal negativ gefalzt.
[0025] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fign. 1 und 2 ist das Unterteil 2 kastenförmig ausgebildet
und weist an beiden stirnseitigen Randbereichen jeweils einen Anschlag 5 auf, welcher
durch eine Abwinklung ausgestaltet ist. Zusätzlich ist eine Rückwand 7 vorgesehen,
um einen Briefbogen exakt aufzunehmen und so positionieren. Durch ein nachfolgendes
Verschwenken des Oberteils 1 um die Schwenkachse 6 erfolgt die erfindungsgemäß beschriebene
Falzung. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Briefbogen exakt gehaltert und gefalzt
wird, ein Verrutschen des Briefbogens ist ausgeschlossen.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fign. 1 und 2 ist die Falzkante 4 jeweils als Winkelstück
ausgebildet (an dem Oberteil 1 und an dem Unterteil 2).
[0027] Das Ausführungsbeispiel der Fign. 3 und 4 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
der Fign. 1 und 2 dadurch, dass das Unterteil 2 nicht kastenförmig ausgebildet ist,
sondern einen separaten Anschlag 5 umfasst, welcher schienenartig ausgebildet ist
und einsteckbar oder verschwenkbar an dem Unterteil 2 gelagerte sein kann. Hierdurch
kann die erfindungsgemä-ße Briefbogenfalzvorrichtung zusammengelegt und Platz sparend
verräumt werden. Durch die in den Fign. 3 und 4 gezeigte Ausgestaltungsform ist es
möglich, die Falzkante 4 durch eine Abwinklung des Oberteils 1 bzw. des Unterteils
2 auszubilden.
[0028] Der aufnehmenden Bereich 3 ist bei allen Ausführungsbeispielen beispielsweise in
Form eines Schaumgummistreifens, eines Gummistreifens oder Ähnlichem ausgebildet.
[0029] Die Fig. 6 und 8 zeigen weitere Ausführungsbeispiele, analog dem oben beschriebenen
ersten bzw. dem oben beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel. Hierbei ist der aufnehmende
Bereich 3 als elastischer Bereich ausgebildet, so wie dies vorstehend erläutert wurde.
[0030] Zusätzlich weist das Oberteil 1 einen Anschlag 9 auf, welcher zur seitlichen Positionierung
und Fixierung eines nicht dargestellten Briefbogens dient.
[0031] Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 5 und 7 ist der aufnehmende Bereich in Form
einer genuteten Leiste oder einer Prismaleiste ausgebildet und weist eine Nut 8 auf,
in welche die Falzkante 4 einbringbar ist, um eine entsprechende Falzung eines Briefbogens
zu realisieren.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Oberteil
- 2
- Unterteil
- 3
- aufnehmender, streifenförmiger Bereich
- 4
- Falzkante
- 5
- Anschlag
- 6
- Schwenkachse
- 7
- Rückwand
- 8
- Nut
- 9
- Anschlag
1. Briefbogenfalzvorrichtung mit einem Oberteil (1) und einem Unterteil (2), welche manuell
relativ zueinander bewegbar sind, wobei an dem Oberteil (1) und an dem Unterteil (2)
jeweils zwei Paare von jeweils einem aufnehmenden, streifenförmigen Bereich (3) und
einer Falzkante (4) ausgebildet sind, welche jeweils paarweise einander zugeordnet
und parallel in einem Abstand zueinander angeordnet sind, welcher dem Abstand von
Falzlinien eines Briefbogens gleich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aufnehmende, streifenförmige Bereich elastisch ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aufnehmende, streifenförmige Bereich mit einer Nut versehen ist, in welche die
Falzkante (4) einbringbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzkanten (4) im geschlossenen Zustand von Oberteil (1) und Unterteil (2) zueinander
einen Abstand aufweisen, welcher dem Abstand von Falzlinien eines Briefbogens gleich
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Paare von einem aufnehmenden, streifenförmigen Bereich (3) und
einer Falzkante (4) zur Veränderung des Abstandes zu dem anderen Paar aus aufnehmendem,
streifenförmigen Bereich (3) und Falzkante (4) verstellbar an dem Oberteil (1) und
dem Unterteil (2) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Oberteil (1) und dem Unterteil (2) zur Ausbildung einer positiven und einer
negativen Falzung jeweils ein aufnehmender, streifenförmiger Bereich sowie eine Falzkante
(4) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Oberteil (1) und dem Unterteil (2) jeweils zwei Falzkanten (4) bzw. zwei aufnehmende,
streifenförmige Bereiche (3) zur Ausbildung zweier positiver Falzungen bzw. zweier
negativer Falzungen eines Briefbogens angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (1) und das Unterteil (2) im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (1) und/oder das Unterteil (2) mit zumindest einem Anschlag (5) zu sehen
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (5) als Teil des Oberteils (1) oder des Unterteils (2) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (5) als separates Bauteil, welches mit dem Oberteil (1) oder dem Unterteil
(2) verbunden ist, ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Oberteil (1) und/oder dem Unterteil (2) ein Anschlag (9) zur seitlichen Fixierung
eines Briefbogens ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (1) und das Unterteil (2) gelenkig miteinander verbunden sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (1) und das Unterteil (2) relativ zueinander parallel verschiebbar aneinander
gelagert sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (1) und/oder das Unterteil (2) mit zumindest einem Griff zur Handhabung
versehen sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (1) und das Unterteil (2) im geschlossenen Zustand einen Zwischenraum
zum Einlegen eines Briefbogens bilden.