[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Entwässerungseinrichtung
zum Ableiten von Flüssigkeiten von Verkehrsflächen im Straßenbau gemäß Anspruch 1
sowie eine Entwässerungseinrichtung zum Ableiten von Flüssigkeiten von Verkehrsflächen
im Straßenbau gemäß Anspruch 11.
[0002] Im Straßenbau, insbesondere im Autobahnbau, werden zur Lärmminderung zunehmend offenporige
Asphaltbeläge hergestellt. Um die damit erreichbare Lärmminderung gewährleisten zu
können, müssen die Verkehrsflächen (Fahrbahnbeläge) über ihr gesamtes Volumen entwässert
werden. Hierzu wird unter dem Asphaltbelag eine wasserundurchlässige Tragschicht mit
Querneigung hergestellt, wobei das abfließende Wasser einer seitlich an den Fahrbahnrändern
aufgestellten Entwässerungseinrichtung (Entwässerungsrinne) mit seitlichen Einlaßöffnungen
zugeführt wird. Um einen ausreichenden Zufluß zur Entwässerungsrinne zu gewährleisten,
ist die Größe der Einlaßöffnungen an die Stärke der offenporigen Asphaltschicht angepaßt.
Um überdies auch das nach Sättigung des offenporigen Asphaltes auftretende Oberflächenwasser
in der Entwässerungseinrichtung rasch aufnehmen zu können, sind in der Oberseite der
Entwässerungsrinne zusätzliche Aussparungen bzw. Durchbrüche eingebracht. Im Straßenbau
muß die Entwässerungseinrichtung ferner befahrbar sein; sie muß mithin hohen Belastungen
standhalten können und die geforderten Belastungsklassen einhalten.
[0003] Bekannte Entwässerungseinrichtungen bestehen beispielsweise aus Fertigteilelementen.
Hierbei handelt es sich gewöhnlich um fabrikmäßig vorgefertigte Schlitzrinnenelemente.
Diese sind jedoch aufgrund ihres hohen Eigengewichts nur mit Hebezeugen zu bewegen
und daher problematisch in der Anwendung. Überdies bedürfen derartige Elemente einer
aufwendigen Fundamenlierung. Derartige Nebenleistungen wirken sich ungünstig auf die
Herstellkosten aus.
[0004] Eine aus
EP 1 502 998 A2 bekannte Entwässerungseinrichtung besteht aus einzeln vorgefertigten, blockartigen
Elementen. Auch diese weisen ein sehr hohes Eigengewicht auf, so daß für die Verlegung
meist ein Hebewerkzeug erforderlich ist. Zwar verwendet man zur Reduzierung des Eigengewichts
Polymerbelon. Dieser erfüllt jedoch nicht die geforderten Festigkeitsklassen, Ein
weiterer Nachteil bei der Verwendung von Fertigteilen besteht darin, daß sämtliche
Elemente einzeln gesetzt, ausgerichtet und aufwendig fundamentiert werden müssen.
Der Einbau ist mithin sehr zeit- und arbeitsintensiv. Aufgrund der fehlenden Verbundwirkung
zwischen den Einzelelementen ist zur Vermeidung eines Umfallens der Rinnenelemente
häufig noch ein Abstützelement erforderlich, welches zusätzliche Material- und Lohnkosten
verursacht.
[0005] Ziel der Erfindung ist es, diese und weitere Nachteile des Standes der Technik zu
vermeiden und ein Verfahren zu entwickeln, welches die Herstellung einer Entwässerungseinrichtung
zum Ableiten von Flüssigkeiten von Verkehrsflächen im Straßenbau technisch verbessert
und vereinfacht. Das Verfahren soll ferner mit einfachen Mitteln wirtschaftlich und
rationell durchführbar sein. Überdies sollen keine zusätzlichen Nebenleistungen mehr
erforderlich sein.
[0006] Ein weiteres wichtiges Ziel der Erfindung besteht darin, eine Entwässerungseinrichtung
zum Ableiten von Flüssigkeiten von Verkehrsflächen im zu schaffen, die mit einfachen
Mitteln kostengünstig aufgebaut und rationell herstellbar ist. Die Entwässerungseinrichtung
soll ferner ohne zusätzliche Fundamentierung auskommen und sowohl an die Fahrbahnausführung
als auch an den Geländeverlauf anpaßbar sein.
[0007] Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 und 11 angegeben.
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10 und 12 bis 23.
[0008] Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Entwässerungseinrichtung zum Ableiten von
Flüssigkeiten von Verkehrsflächen im Straßenbau, sieht die Erfindung vor, daß angrenzend
an die Verkehrsfläche mittels eines kontinuierlichen Formgebungsprozesses ein Rinnenkörper
mit einem nach oben offenen Rinnenraum hergestellt wird, und daß der Rinnenkörper
mit Abdeckelementen versehen wird.
[0009] Im Gegensatz zum Stand der Technik müssen nicht mehr einzelne monolithische Rinnenelemente
aneinandergereiht und durch aufwendige Maßnahmen abgesichert werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht es vielmehr durch den kontinuierlichen Formgebungsprozeß zunächst
einen in sich stabilen und standfesten Rinnenkörper zu erstellen, der keiner zusätzlichen
abstützenden Elemente oder einer gesonderten Fundamentierung bedarf. Anschließend
wird die offene Rinne mit Abdeckelementen einfach abgedeckt, die sich rasch und bequem
auf den einstückig vorgefertigten Rinnenkörper auflegen lassen. Ein gesondertes Hebezeug
ist dabei nicht erforderlich, was insgesamt zu einem wirtschaftlichen Ergebnis führt.
[0010] Bevorzugt wird der kontinuierliche Formgebungsprozeß mit einem Gleitschalungsfertiger
durchgeführt. Dies stellt eine ebenso einfache wie kostengünstige Lösung dar. Derartige
Geräte werden zudem seit vielen Jahren für kontinuierliche Betonierprozesse verwendet.
Die Technik ist daher ausgereift und hat sich im Baustellenbetrieb als betriebssicher
etabliert.
[0011] Die Abdeckelemente werden auf den Rinnenkörper aufgelegt, wodurch das Verfahren insgesamt
wirtschaftlich und rationell durchführbar ist. Um eine dauerhafte Sicherung der Abdeckelemente
zu erreichen, können diese auf dem Rinnenkörper fixiert werden. Dadurch sind sie nicht
nur dauerhaft gegen Verrutschen gesichert. Die Fixierung hat zudem den Vorteil, daß
zwischen dem Abdeckelement und dem Rinnenkörper kleinere Zwischenräume oder Unebenheiten
ausgeglichen werden. Beschädigungen an den Abdeckelementen werden selbst bei hohen
Verkehrslasten wirksam vermieden. Außerdem wird die Entstehung von Schall bei auftretenden
Vibrationen, wie sie zum Beispiel durch überfahrende Fahrzeuge verursacht werden,
vermieden.
[0012] Eine weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Abdeckelemente
angrenzend an die Verkehrsfläche verlegt werden, insbesondere angrenzend an eine Asphaltdeckschicht.
Das von dieser ablaufende Wasser wird unmittelbar erfaßt und von der Entwässerungseinrichtung
aufgenommen.
[0013] Die Verkehrsfläche kann aus wasserdurchlässigen Deckschichten hergestellt sein, wobei
die Asphaltdeckschicht bevorzugt offenporig ausgebildet ist. Das sich darin ansammelnde
Wasser wird über die seitlich angrenzenden Abdeckelemente unmittelbar dem Rinnenkörper
zugeführt, so daß die offenen Poren der Fahrbahn rasch drainiert werden. Die mit der
offenporigen Asphattschicht erlangte Schallminderung bleibt dadurch dauerhaft erhalten.
[0014] Dazu trägt insbesondere bei, wenn die Abdeckelemente seitliche Durchbrüche aufweisen,
die zur Asphaltdeckschicht hin ausgerichtet werden.
[0015] Bei Verkehrsflächen ohne Längsneigung ist es von Vorteil, wenn im Rinnenraum des
Rinnenkörpers ein Fließgefälle ausgebildet wird. Dadurch muß die Fahrbahn selbst auf
ebenen Strecken nicht extra mit einer Längsneigung ausgeführt werden, sondern benötigt
zur Entwässerung nur eine Querneigung.
[0016] Um das von Entwässerungseinrichtung gesammelte Wasser einer Kanalisation zuführen
zu können, wird der Rinnenkörper in Abständen von Abflußelementen unterbrochen, die
das abfließende Wasser einem unterirdischen Kanalrohr zuführen.
[0017] Eine Entwässerungseinrichtung zum Ableiten von Flüssigkeiten von Verkehrsflächen
im Straßenbau, für die selbständiger Schutz beansprucht wird, ist erfindungsgemäß
gekennzeichnet durch einen mittels eines kontinuierlichen Formgebungsprozesses hergestellten,
nach oben offenen Rinnenkörper, der mit separaten Abdeckelementen abgedeckt ist.
[0018] Ein solcher Aufbau hat den Vorteil, daß der im wesentlichen einstückig ausgeführte
Rinnenkörper einen äußerst stabilen Unterbau bildet, der keiner weiteren Abstützung
oder Fundamentierung bedarf. Die separaten Abdeckelemente lassen sich rasch und bequem
auf den Rinnenkörper auflegen, so daß die gesamte Entwässerungseinrichtung mit einfachen
Mitteln kostengünstig aufgebaut und rationell herstellbar ist. Sie weist gegenüber
herkömmlichen Entwässerungssystemen eine deutlich verbesserte Lagestabilität sowie
eine deutlich höhere Belastbarkeit auf.
[0019] Jedes Abdeckelement weist Deckendurchbrüche auf. Diese sorgen für eine stets hohe
Drainageleistung bei auftretendem Oberflächenwasser auf der Verkehrsfläche, da durch
sie der Zufluß auch von oben in die Entwässerungseinrichtung ermöglicht wird.
[0020] Jedes Abdeckelement weist ferner Seitendurchbrüche auf, so daß die Entwässerungseinrichtung
auch bei offenporigen Asphaltdeckschichten eingesetzt werden kann. Diese dienen gewöhnlich
der Schallminderung, benötigen jedoch eine seitliche Entwässerung, was durch die erfindungsgemäße
Entwässerungseinrichtung gewährleistet wird. Die bevorzugt unterhalb der Verkehrsflächenoberseite
angeordneten Seitendurchbrüche nehmen das Wasser unmittelbar aus der offenporigen
Fahrbahn auf und leiten es in den Rinnenkörper. Die Seitendurchbrüche erleichtern
damit das Abtrocknen der Asphaltdeckschicht. Die Fahrbahn trocknet zügiger ab und
gewinnt ihre schallmindernde Qualität zurück.
[0021] Konstruktiv ist es günstig, wenn die Seitendurchbrüche in die Unterseite des Abdeckelements
eingebracht sind. Dies ermöglicht beispielsweise eine kostengünstige industrielle
Fertigung der Abdeckelemente.
[0022] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der Rinnenkörper ein Fundament ist oder bildet.
Besondere Maßnahmen zur Abstützung oder Sicherung des Rinnenkörpers sind damit nicht
mehr notwendig, was sich insgesamt günstig auf die Herstellkosten auswirkt. Der Rinnenkörper
kann dabei beliebige Geometrien aufweisen.
[0023] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Rinnenkörper Auflagerflächen
für das Abdeckelement aufweist. Dieses findet mithin eine relativ große Auflagerfläche,
so daß selbst größere Verkehrslasten von dem Abdeckelement in den Rinnenkörper und
damit in den Baugrund übertragen werden.
[0024] Wenigstens eine der Auflagerflächen des Rinnenkörpers bildet eine Schrägfläche, die
bevorzugt unter den Seitendurchbrüchen der Abdeckelemente ausgebildet ist. Dadurch
wird das seitlich aus der offenporigen Asphaltdeckschicht austretende Wasser noch
rascher in den Rinnenkörper eingeleitet. Wasserstauungen werden zuverlässig vermieden.
[0025] Die Erfindung sieht ferner vor, daß jedes Abdeckelement auf seiner Unterseite mit
einer Stufe versehen ist, wobei diese angrenzend an eine der Auflagerflächen ausgebildet
ist. Die Stufe bzw. deren Kante bildet einen Anschlag für das Abdeckelement an dem
Rinnenkörper, wodurch die Lagesicherheit des Abdeckelementes auf dem Rinnenkörper
deutlich erhöht ist. Sämtliche Abdeckelemente sind stets gleich ausgerichtet und mit
einfachen Mitteln gegen Verrutschen gesichert.
[0026] Das Abdeckelement ist bevorzugt einstückig und/oder materialeinheitlich ausgebildet
ist, was sich günstig auf die Herstellkosten auswirkt.
[0027] Zwischen dem Abdeckelement und dem Rinnenkörper kann ein Bindemittel vorgesehen sein.
Besonders eignen sich hierfür Epoxydharz-Kleber und feine Mörtel. Neben einer größtmöglichen
Auflagerfläche des Abdeckelementes auf dem Rinnenkörper und der damit günstigen Spannungsverteilung
in den Bauteilen Abdeckelement und Rinnenkörper wird zudem auch die Haltbarkeit der
Entwässerungseinrichtung erhöht. Der Verschleiß durch Relativbewegungen zwischen den
Bauteilen wird somit nahezu verhindert.
[0028] Weitere Merkmale. Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer Entwässerungseinrichtung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Entwässerungseinrichtung.
- Fig. 3a
- eine Seitenansicht eines Abdeckelements,
- Fig. 3b
- eine Unteransicht des Abdeckelementes von Fig. 3a,
- Fig. 3c
- eine weitere Seitenansicht des Abdeckelementes von Fig. 3a und
- Fig. 4
- eine perspektivische Unteransicht des Abdeckelements von Fig. 3a.
[0029] Die in Fig. 1 allgemein mit 1 bezeichnete Entwässerungseinrichtung dient zum Aufnehmen
und Abführen von Oberflächenwasser, das beispielsweise bei Regen von einer Verkehrsfläche
10 abfließt. Sie hat einen im Querschnitt etwa U-förmigen Rinnenkörper 11, der seitlich
neben der Verkehrsfläche 10, z.B. einer Fahrbahn angeordnet ist und einen Rinnenraum
12 für das Oberflächenwasser bildet. Auf dem Rinnenkörper 11 sind Abdeckelemente 13
aufgesetzt, deren Oberfläche 23 bündig mit der Fahrbahnoberfläche 33 abschließt.
[0030] Der Rinnenkörper 11 wird bevorzugt in einem kontinuierlichen Formgebungsprozeß mit
einem (nicht gezeigten) Gleitschalungsfertiger hergestellt. Bei diesem Verfahren wird
der Querschnitt des Rinnenkörpers 11 in fertiger Form mittels einer Gleitschale gefertigt
und entlang der Fahrbahn 10 ausgezogen. Der Rinnenraum 12 kann hierbei ein Gefälle
erhalten, damit das darin gesammelte Wasser zuverlässig abfließen kann, vorzugsweise
in Abflußelemente 18 hinein, die in regelmäßigen Abständen entlang der Fahrbahn 10
angeordnet und mit einer (nicht dargestellten) Kanalisation verbunden sind.
[0031] Die Abdeckelemente 13 liegen im wesentlichen formschlüssig auf dem Rinnenkörper 11
auf, der hierzu seitlich mit Auflagerflächen 16a, 16b versehen ist. In der Oberfläche
23 der Abdeckelemente 13 sind Durchbrüche 15 eingebracht, damit das von der Oberfläche
33 der Fahrbahn 10 abfließende Wasser in den Rinnenkörper 11 gelangen und abgeleitet
werden kann.
[0032] Handelt es sich bei der Fahrbahn 10 um einen sogenannten Flüsterasphalt mit einer
offenporigen Asphaltdeckschicht 41, so sind in den Abdeckelementen 13 zusätzlich seitliche
Durchbrüche 14 vorgesehen, die das in die Asphaltschicht 41 eindringende Wasser aufnehmen
und dem Rinnenraum 12 des Rinnenkörpers 11 zuführen. Die Seitendurchbrüche 14 und
die Deckendurchbrüche 15 sind in Längsrichtung der Abdeckelemente 13 versetzt zueinander
angeordnet (siehe auch Fig. 2), weshalb in der Darstellung von Fig. 1 der Deckendurchbruch
15 in der Schnittebene liegt und der Seitendurchbruch 14 mittels einer gestrichenen
Linie dargestellt ist.
[0033] Um das aus der offenporigen Asphaltdeckschicht 41 seitlich austretende Wasser zuverlässig
und vollständig erfassen zu können, entspricht die Höhe des Rinnenkörpers 11 der Höhe
des Fahrbahnunterbaus 42, wobei die der Fahrbahn 10 zugewandte seitliche Oberkante
19 des Rinnenkörpers 11 und die gewöhnlich wasserdichte Oberfläche 43 des Fahrbahnunterbaus
42 auf einer Höhe liegen. Überdies ist die seitliche Auflagerfläche 16b für die Abdeckelemente
13 bevorzugt mit einem nach innen gerichteten Gefälle versehen, so daß das Wasser
noch besser in den Rinnenraum 12 abfließen kann. Die Höhe der Abdeckelemente 13 entspricht
der Dicke der offenporigen Asphaltdeckschicht 41, so daß die Oberflächen 23, 33 auf
gleicher Höhe liegen.
[0034] Wie Fig. 1 weiter zeigt, ist jedes Abdeckelement 13 vor der Auflagerfläche 16a des
Rinnenkörpers 11 an seiner Unterseite mit einer Stufe 17 versehen. Damit kann sich
das Abdeckelement 13 an der Innenwandung des Rinnenkörpers 11 abstützen, wenn beispielsweise
die Asphaltdeckschicht 41 gegen die Entwässerungseinrichtung 1 schiebt, was u.a. durch
Verkehrslasten verursacht wird. Weiterhin zeigt Fig. 1 zwei unterschiedliche Geometrien
für den Rinnenkörper 11. Er kann gerade Seitenflächen 20a und/oder schräge Seitenflächen
20b aufweisen. Durch die schrägen Seitenflächen 20b wird die Standfestigkeit des Rinnenkörpers
11 verbessert.
[0035] Die Abdeckelemente 13 finden einen stets einheitlichen Anschlag und sind zuverlässig
gegen Verrutschen gesichert.
[0036] In Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung der Entwässerungseinrichtung 1 wiedergegeben.
Der als Fundament ausgebildete Rinnenkörper 11 kommt ohne jedes Abstützelement aus
und ist lediglich durch die Abflußelemente 18 unterbrochen, die in Längsrichtung der
Fahrbahn 10 etwa alle 50 m vorgesehen sind. Die (hier nicht näher dargestellte) Fahrbahn
10 liegt rechts- bzw, vorderseitig zu dem Rinnenkörper 11. Auf diesem sind aufeinanderfolgend
die Abdeckelemente 13 aufgelegt und bei Bedarf mit Mörtel oder Epoxydharz verklebt,
um die Festigkeit zu erhöhen und/oder um Unebenheiten oder Schmutzreste auszugleichen.
[0037] In den Fig. 3a bis 3c und Fig. 4 ist das Abdeckelement 13 im Detail dargestellt.
Es hat an seiner Unterseite seitliche Auflagerflächen 26a, 26b, die formgleich zu
den Auflagerflächen 16a, 16b des Rinnenkörpers 11 ausgebildet sind. Ferner weist das
Abdeckelement 13 insgesamt sechs Seitendurchbrüche 14 auf, die in gleichen Abständen
zueinander an der Unterseite des Abdeckelementes 13 vorgesehen sind. In Fig. 3a ist
eine Seitenansicht, in Fig. 3b eine Draufsicht und in Fig. 3c eine Profil- bzw. Querschnittansicht
des Abdeckelementes 13 gezeigt. Zwischen den Seitendurchbrüchen 14 liegen in Längsrichtung
fünf Deckendurchbrüche 15, die einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweisen
und sich von der Oberseite des Abdeckelementes 13 zur Unterseite hindurch erstrecken
und einen deckenseitigen Wassereinlauf ermöglichen. Die Seitendurchbrüche 14 sind
als nach unten offene Aussparungen ausgebildet, wobei diese im aufgelegten Zustand
auf den Rinnenkörper 11 einen geschlossenen rechteckigen Querschnitt bilden. Weiterhin
dargestellt ist die Stufe 17, welche als Höhensprung zwischen der Unterseite des Abdeckelementes
13 und der seitlichen Auflagefläche 26a gebildet ist.
[0038] Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne 1 sieht vor,
daß das Rinnenunterteil 11 bis auf Höhe der seitlichen Eintrittsöffnungen 14 der Abdeckelemente
13 - dies entspricht der Auflagerhöhe des offenporigen Asphaltes 41 auf dem Fahrbahnunterbau
42 - mit einem Gleitschalungsfertiger in Beton hergestellt wird, wobei die Rinne 1
parallel neben dem später herzustellenden Fahrbahnaufbau liegt. Die Breite des Rinnenkörpers
11 beträgt vorzugsweise 50 cm und kann somit an handelsübliche Ablauf- und Kontrollschächte
18 angeschlossen werden. Die Höhe des Rinnenunterteils 11 wird der Höhe des Fahrbahnaufbaues,
vorzugsweise 60 cm. angepaßt und schließt das sonst erforderliche Fundament mit ein.
Das monolithisch hergestellte Rinnenunterteil 11 hat dabei ein so hohes Eigengewicht,
daß keine zusätzlichen Leistungen zur Absicherung gegen Verschieben oder Verkippen
nach Fertigstellung erforderlich sind.
[0039] Das Rinnenunterteil 11 weist einen U-förmigen, wasserführenden Rinnenraum 12 auf.
Dieser wird, im Zuge der Gleitschalung des Rinnenunterteils 11, bei Fahrbahnen ohne
Längsgefälle mit einem zusätzlichen Gefälle hergestellt, daß an die notwendige Wasserableitung
angepaßt wird, zum Beispiel 2%.
[0040] Nach dem Abbinden des Betons des Rinnenunterteils 11 werden die Abdeckelemente 13
auf den Auflagerflächen 16a u. 16b in einer dünnen, ca. 3mm starken, Kunstharzmörtelschicht
verlegt.
[0041] Das Abdeckelement 13 weist seitliche Öffnungen 14, Deckendurchbrüche 15 und Nischen
15a auf, welche aus Stabilitätsgründen versetzt angeordnet sind. Die Dicke des Abdeckelementes
13 am Fahrbahnrand entspricht der Dicke des offenporigen Asphaltes 41, z.B. 8 cm,
so daß die Ableitung des Porenvolumenwassers aus dem Asphaltbelag 41 durch die seitlichen
Eintrittsöffnungen 14 hindurch über die Auflagerfläche 16b des Rinnenkörpers 11 in
den Rinnenraum 12 hinein erfolgt.
[0042] Die von der Fahrbahn abgewandte Unterseite des Abdeckelementes 13 weist eine Stufe
17 auf, die sich gegen den oberen Abschluß des Rinnenunterbaues 11 abstützt, so daß
ein seitliches Verschieben der Abdeckelemente 13 ausgeschlossen ist und Kraftschlüssigkeit
erreicht wird.
[0043] Das relativ hohe Eigengewicht der bevorzugt einstückigen Abdeckelemente 13 ( über
100 kg/Stück) gegenüber bisherigen technischen Lösungen und die kraftschlüssige Verbindung
verhindern ein Lockern oder gar ein Lösen dieser Abdeckelemente 13 und erfordern an
sich keine zusätzlichen Befestigungselemente. Dennoch lassen sich die Elemente 13
noch per Hand verlegen, so daß ein zusätzliches Hebezeug nicht erforderlich ist.
[0044] Wird die Entwässerung einer Fahrbahn 10 verlangt, die keinen offenporigen Belag 41
aufweist, so wird vorzugsweise eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 mit Abdeckelementen
13 ohne seitliche Öffnungen 14 ausgeführt.
[0045] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. Man erkennt aber, daß die Findung der Problemlösung
auf dem Gedanken der Verbindung einer rationellen und kostengünstigen Herstellung
eines Rinnengrundkörpers 11 im Betongleitschalungsverfahren und einer verschiebungssicheren
Verlegung von mit seitlichen und oberen Öffnungen 14, 15 versehenen Abdeckelemente
13 beruht. Die Erfindung ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, mittels eines Gleitschalungsfertigers
ein als Fundament dienendes Rinnenunterteil 11 aus Beton hergestellt wird, das bis
auf die Höhe seitlicher Einleitungsöffnungen 14 von Rinnenabdeckelementen 13 reicht.
Das als Rinnenkörper ausgebildete Rinnenunterteil 11 reicht mithin bis an die herzustellende
Verkehrsflächendeckschicht heran, so daß durch die seitlichen Öffnungen 14 in den
Abdeckelementen 13 oberhalb des Rinnenunterteiles 11 das unterhalb der Verkehrsoberfläche
33 seitlich austretende Wasser in das Rinnenunterteil 11 ablaufen kann. Die den Rinnenkörper
11 abdeckenden Abdeckelemente 13 sind manuell einlegbar können zusätzlich mit Epoxydharz
verklebt werden.
[0046] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Entwässerungseinrichtung
- 10
- Verkehrsfläche
- 11
- Rinnenkörper
- 12
- Rinnenraum
- 13
- Abdeckelement
- 14
- Seitendurchbruch
- 15
- Deckendurchbruch
- 15a
- Nische
- 16a
- Auflagerfläche
- 16b
- Auflagerfläche
- 17
- Stützkante
- 18
- Abflußelement
- 19
- Oberkante
- 20a
- gerade Seitenfläche
- 20b
- schräge Seitenfläche
- 23
- Oberfläche (Abdeckelement)
- 26a
- Auflagerfläche
- 26b
- Auflagerfläche
- 33
- Oberfläche (Verkehrsfläche)
- 41
- Asphaltdeckschicht
- 42
- Fahrbahnunterbau
- 43
- Oberfläche (Fahrbahnunterbau)
1. Verfahren zur Herstellung einer Entwässerungseinrichtung (1) zum Ableiten von Flüssigkeiten
von Verkehrsflächen (10) im Straßenbau, dadurch gekennzeichnet, daß angrenzend an die Verkehrsfläche (10) mittels eines kontinuierlichen Formgebungsprozesses
ein Rinnenkörper (11) mit einem nach oben offenen Rinnenraum (12) hergestellt wird,
und daß der Rinnenkörper (11) mit Abdeckelementen (13) versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kontinuierliche Formgebungsprozeß mit einem Gleitschalungsfertiger durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckelemente (13) auf den Rinnenkörper (11) aufgelegt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckelemente (13) auf dem Rinnenkörper (11) fixiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Abdeckelemente (13) und den Rinnenkörper (11) ein Bindemittel eingebracht
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckelemente (13) angrenzend an die Verkehrsfläche (10) verlegt werden, insbesondere
angrenzend an eine Asphaltdeckschicht (41).
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Asphaltdeckschicht (41) offenporig ausgebildet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckelemente (13) seitliche Durchbrüche (14) aufweisen, die zur Asphaltdeckschicht
(41) hin ausgerichtet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Rinnenraum (12) des Rinnenkörpers (11) ein Fließgefälle ausgebildet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9. dadurch gekennzeichnet, daß der Rinnenkörper (11) in Abständen von Abflußelementen (18) unterbrochen wird.
11. Entwässerungseinrichtung (1) zum Ableiten von Flüssigkeiten von Verkehrsflächen (10)
im Straßenbau, gekennzeichnet durch einen mittels eines kontinuierlichen Formgebungsprozesses hergestellten, nach oben
offenen Rinnenkörper (11), der mit separaten Abdeckelementen (13) abgedeckt ist.
12. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Abdeckelement (13) Deckendurchbrüche (15) aufweist.
13. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Abdeckelement (13) Seitendurchbrüche (14) aufweist.
14. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitendurchbrüche (14) in die Unterseite des Abdeckelements (13) eingebracht
sind.
15. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Rinnenkörper (11) ein Fundament ist oder bildet,
16. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Rinnenkörper (11) Auflagerflächen (16a, 16b) für das Abdeckelement (13) aufweist.
17. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Auflagerflächen (16b) des Rinnenkörpers (11) eine Schrägfläche
ist oder bildet.
18. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägfläche (16b) unter den Seitendurchbrüchen (14) der Abdeckelemente (13)
ausgebildet ist.
19. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Rinnenkörper (11) gerade Seitenflächen (20a) und/oder schräge Seitenflächen (20b)
aufweist.
20. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Abdeckelement (13) auf seiner Unterseite mit einer Stufe (17) versehen ist.
21. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe (17) angrenzend an eine der Auflagerflächen (16a) ausgebildet ist.
22. Entwässerungseinrichtung nach einem Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckelement (13) einstückig und/oder materialeinheitlich ausgebildet ist.
23. Entwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Abdeckelement (13) und dem Rinnenkörper (11) ein Bindemittel vorgesehen
ist.
24. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein Mörtel, ein Epoxydharz-Kleber o.dgl. ist.