[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rolltor zum Verschließen von Gebäudeöffnungen,
vor allem von industriell und landwirtschaftlich genutzten Hallen, Ställen oder dergleichen
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Rolltore aus flexiblem Material, welche sich von unten nach oben öffnen, sind vielfach
bekannt. Es gibt dabei hauptsächlich zwei Möglichkeiten, diese Tore zu öffnen. Zum
einen kann das Tor auf eine Wickelwelle aufgerollt werden, oder aber es wird über
eine Umlenkachse geführt, so dass das Tor in einer horizontalen Lage unter die Gebäudedecke
o. ä. verschoben wird. In beiden Fällen werden die Tore in den seitlichen Randbereichen
meist durch Führungsschienen geführt.
[0003] Da Rolltore vielfach an Gebäudeöffnungen angebracht werden, die das Innere des Gebäudes
von einem Außenbereich abtrennen, sind die Tore Wind und Wetter ausgesetzt. Bestehen
die Tore aus einem flexiblen Material, kann die Verformung durch starken Wind oder
Sturm problematisch werden und ein dichtes Abschließen behindern oder aber dazu führen,
dass das Tormaterial aus den seitlichen Führungsschienen herausgedrückt wird. Aus
diesem Grund werden die Tore häufig mit Versteifungen versehen, die senkrecht zur
Lauf- bzw. Wickelrichtung angeordnet sind.
[0004] Beispielsweise zeigt die Offenlegungsschrift
DE 28 14 345 ein Tor, dessen eine oder beide Seiten aus Tuch aus biegsamen Material bestehen,
und das mehrere mit Abstand zueinander angeordnete und mit dem Tuch mittels äußerer
Leisten verbundene starre Querstreben enthält, die an ihren Enden in im wesentlichen
U-förmigen Führungsschienen geführt sind. Das Öffnen des Tores wird hierbei durch
zwei Seile bewirkt, die am unteren Teil des Torblatts befestigt sind und über ein
Umlenkrad am oberen Teil des Tores auf einer gemeinsamen Trommel auf- und abgewickelt
werden.
[0005] Die Gebrauchsmusterschrift
DE 296 15 538 U1 zeigt ein Rolltorelement, welches über eine Umlenkachse geführt wird, bei dem zur
Erhöhung der Quersteifigkeit Verstärkungsstreben vorgesehen sind. Die Verstärkungsstreben
befinden sich auf der Schicht des Traggewebes, mit dem sie beispielsweise verklebt
sind. Optional ist ein Fixierelement, beispielsweise aus einem gummielastischen Gewebe
zwischen den Streben und dem ebenfalls mit dem Traggewebe verklebten oder verschweißten
Zahnstangenelement vorgesehen, welches in die Zähne der Umlenkrolle greift.
[0006] Die Patentschrift
DE 43 11 821 C2 zeigt ein Rolltor, welches seitlich geführt und auf eine Wickelwalze aufgewickelt
wird und zusätzlich vertikalen Windversteifungen aufweist. Der Abstand der Windversteifungen
am Torblatt untereinander bestimmt sich aus den Abmessungen, insbesondere der Breite
des Tores und dem zu berücksichtigenden Winddruck,
[0007] Die europäische Patentschrift
EP 323 445 B1 zeigt ein Rolltor, welches durch Aufwickeln geöffnet wird. Bei dem Tor sind zur Stabilisierung
so genannte Stabilisierungsprofile vorgesehen, die beispielsweise durch seitliches
Aufschieben einfach an den Segmenten befestigt werden können. Zur weiteren Verstärkung
können zusätzlich Verstärkungsprofile aufgeschoben und anschließend verschraubt oder
anderweitig verbunden werden. Die Stabilisierungsprofile sind in regelmäßigem Abstand
voneinander angeordnet und können beispielsweise aus einer oberen und unteren Hälfte
bestehen, die schwenkbar miteinander verbunden sind.
[0008] Die Patentschrift
DE 43 13 063 C2 zeigt ein Rolltor mit flexiblem, seitlich geführten Behang und Aussteifungen, welchen
beispielsweise aus Aluminium bestehen und in Taschen im Behang eingeschweißt sind.
[0009] Die Gebrauchsmusterschrift
DE 298 12 888 U1 zeigt ein Rolltorbehang aus Textil oder Kunststoff zum Verschließen von Gebäudeöffnungen,
insbesondere Kojen, Messe- Verkaufsständen etc., der mehrere quer zur Wickelrichtung
verlaufende Taschen enthält, die der Aufnahme von Versteifungsprofilen dienen. Die
Versteifungsprofile sind aus einem Flachmaterial relativ geringer Dicke, so dass das
Aufwickeln des Behanges mittels der Wickelwelle nicht behindert wird. Weiterhin weist
das Tor eine schwere Abschlussleiste auf, die ein leichtes Gleiten in den Führungsschienen
ermöglicht.
[0010] Die Patentanmeldung
DE 23 583 28 A1 zeigt eine Rolladen ähnliche Vorrichtung zum Verschließen von (Bauwerks)öffnungen
mit Platz sparend voneinander beabstandeten Versteifungsrippen. Die hierin beschriebene
Vorrichtung besteht aus mindestens zwei hinter- oder nebeneinander angeordneten Bahnen
mit quer verlaufenden Versteifungsrippen, die in gleichen Abständen angeordnet sind.
Durch die mindestens zwei unterschiedlichen Bahnen kann die Vorrichtung für mehrere
Zwecke verwendet werden.
[0011] DE 196 19 199 A1 zeigt ein Rolltor mit Lamellenbehang, wobei der Behang in so genannten Schutzleisten
geführt wird, die jeweils ein von einer steifen Sockelleiste abstehendes, über die
Länge durchgehendes, weiches Federelement aufweisen. Der Lamellenvorhang läuft zwischen
mindestens zwei derartigen Federelementen, wobei seitliches Spiel ausgeschlossen wird.
[0012] Ein Problem bei der Verstärkung eines flexiblem Tores durch Verstärkungsstreben o.
ä. besteht häufig darin, dass die zusätzlichen Versteifungen das Tor an diesen Stellen
verdicken, so dass es beim Aufwickeln auf einer Wickelwelle zu Verdickungen auf der
Welle kommt und diese anfängt unrund zu laufen bzw. viel Platz benötigt.
[0013] Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Rolltor zum verschließen von Gebäudeöffnungen
zu entwickeln, welches einfach konstruiert ist, einem hohen Winddruck standhält und
platzsparend geöffnet werden kann.
[0014] Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs erreicht.
Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
[0015] Das Rolltor besteht aus einem flexiblen Behang. Dabei kann es sich beispielsweise
um einen Textil-, Gummi- oder Kunststoffbehang handeln. Der Behang wird von einer
drehbar gelagerten, antreibbaren Wickelwelle aufgenommen werden. Der Behang wird in
seitlichen Führungsschienen geführt. In den Behang sind Versteifungsrippen integriert,
um die Steifigkeit zu erhöhen.
[0016] Bei einem erfindungsgemäßen Rolltor werden die so genannten Versteifungsrippen in
definierten Abständen angeordnet, wodurch sich eine Platz sparende Aufwicklung auf
der Wickelwelle ergibt, bei der die Versteigungsrippen nicht aufeinander liegen.
[0017] Die Abstände zwischen den Versteifungsrippen sind dabei vom Durchmesser der Wickelwelle
abhängig und betragen ca. das 12 bis 15-fache desselben. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Abstände (a), (b), (c), (d), (v) zwischen den Hohlsäumen bzw.
Versteifungsrippen von oben nach unten abhängig vom Durchmesser der Wickelwelle folgendermaßen
definiert: (a) = 12,8-fache des Durchmessers der Wickelwelle, (b) = 12,1-fache des
Durchmessers der Wickelwelle, (c)13,4-fache des Durchmessers der Wickelwelle, (d)
= 15-fache des Durchmessers der Wickelwelle, unterster variabler Abstand (v) = 4 bis15-fache
des Durchmessers der Wickelwelle.
[0018] Die Abstände zwischen den Hohlsäumen bzw. Versteifungsrippen sind dabei so gewählt,
dass bei zwei Versteifungsrippen diese auf der Wickelwelle ungefähr 180° versetzt
sind. Bei drei Versteifungsrippen könne diese um ca. 120°, bei vier Versteifungsrippen
um ca. 90°, bei fünf Versteifungsrippen um ca. 70-80°, bei sechs Versteifungsrippen
um ca. 60° usw. versetzt angeordnet sein.
[0019] Um jedoch eine möglichst einfache Lagerhaltung auch bei unterschiedlichen Längen
des Behangs und unterschiedlicher Anzahl von Versteifungsrippen realisieren zu können,
sind die Versatzwinkel der aufgerollten Versteifungsrippen vorzugsweise anders gewählt.
So können bei drei Rippen die ersten beiden Versteifungsrippen um ca. 180° versetzt
angeordnet sein, während die dritte Versteifungsrippe in einem Zwischenraum zu liegen
kommt, bspw. um ca. 90° zu den beiden ersten Rippen versetzt. Bei vier vorhandenen
Rippen kann die vierte Versteifungsrippe dem entsprechend in dem verbliebenen Zwischenraum
zu liegen kommen, um ebenfalls ca. 90° zu den beiden ersten Rippen versetzt.
[0020] Bei fünf vorhandenen Rippen ist eine Anordnung sinnvoll, bei der die nach unten hinzu
kommende Rippe um ca. 45° versetzt zu zwei benachbarten der ersten vier aufgewickelten
und bereits im 90°-Abstand zueinander versetzt angeordneten Rippen zu liegen kommt.
Bei sechs vorhandenen Rippen ist eine Anordnung sinnvoll, bei der die nach unten hinzu
kommende Rippe um ca. 45° versetzt zu den anderen beiden benachbarten der ersten vier
aufgewickelten und bereits im 90°-Abstand zueinander versetzt angeordneten Rippen
zu liegen kommt.
[0021] Auf die beschriebene Weise ist es möglich, die Abstände so zu wählen, dass auf Kundenwunsch
eine nahezu beliebige Länge des Behangs gefertigt werden kann, ohne dass für jede
vom Kunden gewünschte Länge eine neue Berechnung der Abstände der Rippen voneinander
erfolgen muss.
[0022] Die Anordnung der Rippen beim Aufwickeln kann alternativ auch seitlich versetzt zueinander
erfolgen, wobei die zweite Rippe neben der ersten, die dritte neben der zweiten Rippe
usw. zu liegen kommt und sich keine definierten Abstandswinkel ergeben. Wichtig ist
hierbei, dass die Rippen nicht übereinander aufgewickelt werden.
[0023] Die drehbar gelagerte, antreibbare Wickelwelle ist bei einem erfindungsgemäßen Rolltor
als Kederrohr ausgebildet, wobei die Vertiefung im Kederrohr der festen und sicheren
Aufnahme des Keders, der den Behang oben abschließt, dient.
[0024] Die in den Behang integrierten Versteifungselemente bestehen aus Versteifungsprofilen,
die in einen Hohlsaum integriert sind. Die Breite des Hohlsaums richtet sich nach
der Breite der verwendeten Versteifungsprofile, welche wiederum auf den äußeren Durchmesser
der Wickelwelle abgestimmt sind. Die Breite des Hohlsaums kann dem 1 bis 2-fachen
des Durchmessers der Wickelrolle entsprechen, im Allgemeinen findet eine Breite, die
dem 1,3-fachen des Wickelwellendurchmessers entspricht, Verwendung.
[0025] Der Hohlsaum, der das Versteifungsprofil beinhaltet besteht im Allgemeinen aus demselben
Material wie der Behang und ist mit diesem durch Vernähen, Verkleben oder Verschweißen
fest verbunden. Es ist allerdings auch möglich, für den Hohlsaum ein anderes Material
zu verwenden, das ebenfalls durch Vernähen, Verkleben oder Verschweißen mit dem Behang
fest verbunden ist.
[0026] Das für den Behang verwendete Material muss beweglich sein, damit es sich einfach
aufwickeln lässt. Es kommen also flexible, möglichst reißfeste Materialien wie Textil,
Kunststoff, Gummi etc. in Frage. Auch Behänge in Form von Netzen sind denkbar, vor
allem wenn ein guter Luftaustausch, beispielsweise bei Ställen, gewünscht wird. Beispielsweise
werden in der Landwirtschaft sogenannte Windschutznetze verwendet, die aus einem Polyestergewebe
als Trägermaterial bestehen, auf dem sich beispielsweise eine Beschichtung aus PVC
befindet. Je nach gewählter Maschenweite ergeben sich unterschiedliche Porositäten
und gewünschte Werte für die Windbremsung. Weiterhin ist die Verwendung von Windschutzplanen
aus PVC und / oder einem speziellen Polyestergewebe denkbar, dabei sind sowohl transparente
/ lichtdurchlässige als auch lichtundurchlässige Variationen denkbar.
[0027] Das Material, aus dem der Behang besteht, sollte vor allem bei Verwendung im landwirtschaftlichen
Bereich eine gute Stabilität und Temperaturbeständigkeit aufweisen, weiterhin schwerentflammbar
und antistatisch sein. Auch eine chemische Stabilität gegenüber Ammoniak ist von hoher
Bedeutung. Weiterhin kann das Vorhangmaterial mit Mitteln gegen Schimmelbildung behandelt
werden.
[0028] Bei dem in den Hohlsaum integrierten Versteifungsprofil handelt es sich um ein Metallrohr,
beispielsweise ein verzinkten Rohr oder ein Alurohr. Gemäß einer weiteren Ausführung
der Erfindung handelt es sich bei dem Versteifungsprofil um ein Kunststoffrohr oder
um ein abgeflachtes, abgerundetes Metall- oder Kunststoffprofil.
[0029] Das Öffnen des Tores erfolgt durch Aufwickeln des Behangs auf eine Wickelwelle. Dabei
kann die Wickelwelle sowohl elektromotorisch als auch manuell betrieben werden. Erfolgt
die Auswicklung elektromotorisch, so muss mithilfe eines Schutzmechanismus verhindert
werden, dass der Behang vollständig aufgewickelt wird, da dann die Abschlussrippe
aus der Laufschiene herausrutschen würde. Bei dem integrierten Schutzmechanismus kann
es sich um einen Endlageschalter handeln, der in den Torbehang oder in die Laufschiene
integriert wird und zum rechtzeitigen Abschalten des Elektromotors führt. Weiterhin
ist denkbar, dass der Elektromotor nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen abschaltet.
[0030] Der Behang wird in seitlichen Laufschienen geführt. Diese sind U-förmig ausgebildet,
bestehen beispielsweise aus Metall (Aluminium etc.) oder Kunststoff und enthalten
integrierte Gummi- oder Kunststofflippen, Diese Lippen haben zwei Hauptfunktionen.
Zum einen dienen sie dem Schutz des Behanges, da sie verhindern, dass dieser direkt
mit den möglicherweise scharfen Kanten der Schienen in Berührung kommt. Zum anderen
wird durch die Lippen die Öffnung der Laufschiene verkleinert, so dass der Behang
besser geführt wird.
[0031] Bei manuellem Betrieb des Rolltors befindet sich an dem einen Ende der Wickelwelle
beispielsweise eine Handkurbel, bei einem elektromotorischen Antrieb befindet sich
an dieser Stelle ein kleiner Elektromotor. Auf der gegenüber liegenden Seite ist die
Wickelwelle mit Hilfe eines Mitnehmerelementes gelagert. Das Mitnehmerelement setzt
auf einen am Endlagerwinkel fixierten Stift auf, um den der Mitnehmerkunststoff aufgrund
der gewählten Materialpaarung relativ reibungsfrei rotieren kann. Der als Achse fungierende
Stift kann insbesondere aus einem geeigneten Metall oder aus Kunststoff bestehen.
[0032] Weitere Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der nun
folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
hervor, die als nicht einschränkendes Beispiel dient und auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug nimmt. Gleiche Bauteile weisen dabei grundsätzlich gleiche Bezugszeichen auf
und werden teilweise nicht mehrfach erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den schematischen Aufbau eines mit Rippen verstärkten Rolltores,
- Fig. 2
- die schematische Anordnung der Rippen im aufgewickelten Zustand des Rolltors,
- Fig. 3
- schematisch den Abstand der Rippen bei einem Tor von ca. 5,9 m Höhe,
- Fig. 4
- schematisch den Abstand der Rippen bei einem Tor von ca. 4,0 m Höhe,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch eine Aussteifungsrippe,
- Fig. 6
- einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Aussteifungsrippe,
- Fig. 7
- die seitliche Führung des Rolltors und
- Fig. 8
- eine Endlagerung der Wickelwelle.
[0033] Eine mögliche Ausgestaltung eines durch Rippen verstärkten Rolltors mit erfindungsgemäßem
Abstand zwischen den Rippen wird anhand der Fig. 1 illustriert.
[0034] Erfindungsgemäße Rippenrolltore werden zum Verschließen großer Öffnungen von Industriegebäuden,
hauptsächlich in der Landwirtschaft verwendet und weisen im Allgemeinen eine Höhe
von 2 bis ca. 7 m und eine Breite von 2 bis ca. 4 m auf. Es sind allerdings auch je
nach Größe der zu verschließenden Öffnung breitere und höhere Tore denkbar.
[0035] Ein Rippenrolltor 10 gemäß vorliegender Erfindung besteht aus einem flexiblen Torvorhang
40. Dafür eignen sich beispielsweise Windschutznetze oder -planen, die aus einer Trägerschicht
aus Polyestergewebe, was eine sehr hohe Reißfestigkeit garantiert, und einer PVC-Beschichtung
bestehen. Diese Material-Kombination gewährleistet eine gute Temperaturbeständigkeit
und UV-Stabilität, außerdem sind Tore aus diesem Material flexibel, d.h. aufrollbar,
schwerentflammbar, antistatisch und können mit Antischimmelmitteln behandelt werden,
d.h. Tore aus diesem Material sind allgemein gut geeignet für den Einsatz bei starken
Umweltbelastungen durch Staub, Ammoniak, Witterung, starke Temperaturschwankungen
etc.
[0036] Das Rippenrolltor 10 wird durch Aufwickeln des Torvorhangs 40 auf das Kederrohr 30
geöffnet. Das Kederrohr 30 ist über Endlagerwinkel 32 an der sich über der Öffnung
befindlichen Wand befestigt.
[0037] Zur Erhöhung der Windstabilität sind in dem Torvorhang Rippen 42 integriert. Die
Anzahl der Rippen definiert sich aufgrund der Höhe des Tores. Die Rippen 42 sind in
definierten Abständen angeordnet, so dass sie sich beim Aufwickeln möglichst platzsparend
auf dem Kederrohr 30 anordnen.
[0038] Der Torvorhang wird in seitlich Laufschienen 20 geführt, um Verkantungen und Verfaltungen
des Rolltorvorhanges 40 zu vermeiden, da dies zu Beschädigungen des Rolltorvorhanges
40 beim Öffnen des Tores durch Aufwickeln führen würde.
[0039] Die Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der Anordnung der Aussteifungsrippen
im geöffneten Zustand des Rolltores 10, d.h. wenn der gesamte Torvorhang 40 auf dem
Kederrohr 30 aufgewickelt wurde. Aufgrund der definierten Abstände (a), (b), (c) und
(d) zwischen den Aussteifungsrippen 42 wird erreicht, dass die Rippen nicht übereinander,
sondern zueinander versetzt, aufgewickelt werden. Die zweite aufgewickelte Rippe kommt
ungefähr gegenüber der ersten aufgewickelten Rippe zu liegen, die dritte Rippe wiederum
befindet sich im aufgewickelten Zustand seitlich versetzt zur ersten und die vierte
Rippe liegt der dritten wieder ungefähr gegenüber. Damit wird eine Platz sparende
Aufwicklung erreicht und der Effekt, dass die Rolle aufgrund der Rippen unrund läuft,
möglichst gering gehalten.
[0040] Die Darstellung der Fig. 3 zeigt die schematische Anordnung der Rippen 42 bei einer
Torhöhe von ca. 5,90 m. Bei einem Kederrohrdurchmesser von 78 mm betragen die Abstände
jeweils zwischen 94,5 und 117 cm, wobei nur der Abstand des untersten Abschnitts variabel
ist, während die oberen Abstände fest definiert werden, um ein platzsparendes Aufwickeln
zu ermöglichen. Im gezeigten Beispiel eines erfindungsgemäßen Rippenrolltores 10 betragen
die Abstände (a) = 100 cm, (b) = 94,5 cm, (c) = 102,5 cm, (d) = 117 cm, (v) = 116,5
cm. Abstand (v) kann je nach gewünschter Torhöhe variabel gewählt werden, wobei die
maximale Länge 117 cm beträgt. Der sogenannte Hohlsaum (x), in dem sich die Versteifungsprofile
44 befinden, weist im gezeigten Anwendungsbeispiel eine Höhe von 10 cm auf. Im Bereich
der untersten, das Tor abschließenden Rippe 42 ist ein zusätzlicher Lappen 50 mit
einer Breite von ca. 21 cm angebracht. Dieser Lappen 50 dient dem dichten Abschließen
des Tores 10 mit dem Boden, so dass auch bei kleinen Unebenheiten des Bodens bei geschlossenem
Tor 10 ein luft- und staubdichter Abschluss besteht. Der abschließende Torlappen 50
kann aus demselben Material wie der Torvorhang 40 bestehen, es sind allerdings auch
andere Materialien wie beispielsweise ein flexibler, abriebfester Kunststoff oder
Gummi denkbar. Der Lappen 50 wird an dem Torbehang 40 durch Verkleben, Verschweißen
oder Vernähen befestigt
[0041] Die Darstellung der Fig. 4 zeigt die schematische Anordnung der Rippen 42 bei einer
Torhöhe von ca. 4,00 m. Bei einem Kederrohrdurchmesser von 78 mm betragen die Abstände
(a) = 100 cm, (b) = 94,5 cm, (c) = 102,5 cm, (v) = 64,5 cm. Der Abstand (v) kann je
nach gewünschter Torhöhe variabel gewählt werden, wobei die maximale Länge 117 cm
beträgt. Der sog. Hohlsaum (x), in dem sich die Versteifungsprofile 44 befinden, weist
eine Höhe von ca. 7 bis 10 cm auf.
[0042] Die Figuren 5 und 6 zeigen jeweils einen Schnitt durch die Aussteifungs- bzw. Verstärkungsrippen
42. Als starres Element 44 dient beispielsweise ein verzinktes Rohr, es kann sich
dabei aber auch um Rohre aus einem anderen Material wie beispielsweise Kunststoff,
Glasfaser o. ä. handeln. Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante dienen abgeflachte,
abgerundete Stäbe als Verstärkungselement 44.
[0043] In der in Fig. 5 gezeigten Ausführung ist über dem Verstärkungsprofil 44 ein flexibler
Streifen 46 angebracht und mit dem Torvorhang 40 verbunden, so dass sich das Verstärkungsprofil
44 unverrutschbar am Torvorhang 40 befindet. Der Befestigungsstreifen 46 besteht am
Ausführungsbeispiel aus demselben Material wie der Torvorhang 40 und wird mit diesem
durch Verschweißen untrennbar verbunden.
[0044] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann der flexible Befestigungsstreifen 46
auch aus einem anderen flexiblen Material (beispielsweise Gummi, Kautschuk oder einem
schweren Stoff) bestehen, dass sich durch verkleben, verschweißen oder vernähen gut
mit dem Material des Torbehanges 40 verbinden lässt.
[0045] Bei der in Fig. 6a gezeigten Ausführung wird der Befestigungsstreifen 46 an der einen
Seite zwischen Torvorhang 40 und Verstärkungsprofil 44 eingeklappt und dann beispielsweise
durch Verschweißen mit dem Torvorhang 40 verbunden.
[0046] Bei der in Fig. 6b gezeigten Ausführung wird der Befestigungsstreifen 46 ebenfalls
an der einen Seite zwischen Torvorhang 40 und Verstärkungsprofil 44 eingeklappt, und
zwar weiter als im Ausführungsbeispiel 6a. Der eingeklappte Befestigungsstreifen 46
ist dabei so angebracht, dass sich das obere Ende noch über dem Verstärkungsprofil
44 befindet und bündig an das andere Ende desselben Befestigungsstreifen 46 anschließt,
der die durch das Anbringen des Befestigungsstreifen 46 hergestellte Tasche zur Aufnahme
des Verstärkungsprofils 44 abschließt. Die Verbindung zwischen dem Torbehang 40 und
den beiden Enden des Befestigungsstreifens 46 wird dabei wiederum durch verkleben,
verschweißen oder vernähen hergestellt.
[0047] Bei einem typischen Durchmesser des Verstärkungsprofils 44 von bspw. ca. 12 mm weist
der Zuschnitt des Streifens 46 der Variante gemäß Fig. 5 eine ungefähre Breite von
14 cm auf, wogegen der Hohlsaum eine Breite von ca. 10 cm aufweist. Bei der Variante
gemäß Fig. 6a bzw. 6b weist der Zuschnitt des Streifens 46 eine Breite von ca. 12
cm auf, wobei der Hohlsaum des vernähten bzw. mit dem Behang 40 verbundenen Streifens
46 im Ausführungsbeispiel 6a eine Breite von ca. 7,5 cm aufweist und im Ausführungsbeispiel
6b eine Breite von ca. 5 cm aufweisen kann.
[0048] Die schematische Perspektivdarstellung der Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch die
Lauf- bzw. Führungsschiene 20 des Rippenrolltors 10. Hierbei findet eine U-förmige
Schiene 22 Verwendung, die beispielsweise aus Aluminium oder einem anderen formstabilen
und witterungsbeständigen Material besteht. In der Schiene sind zusätzliche flexible
Kunststofflippen 24 angebracht. Diese Kunststofflippen 24 erfüllen hauptsächlich zwei
Funktionen. Durch die Verwendung der Kunststoffeinlagen 24 verkleinert sich die Öffnung
der U- Schiene 22, so dass durch die Wahl der Größe der Kunststofflippen 24 die Öffnungsgröße
der Dicke des Torbehanges 40 angepasst werden kann. Weiterhin verhindern sie den direkten
Kontakt zwischen der U-Schiene 22 und dem Torbehang 40. Damit wird der Torvorhang
40 geschont, da direkter Kontakt mit dem Material der U-Schiene zu erheblichem Abrieb
und Verschleiß des Torbehanges 40 führen würde.
[0049] Die Flexibilität der Kunststofflippen 24 erlaubt es beispielsweise, eine Öffnungsgröße
zu wählen, die zwischen der Dicke des Torvorhangs 40 und der Dicke im Bereich der
Rippen 42 liegt um einen möglichst geringen Spielraum offen zu lassen und eine möglichst
definierte Führung zu erreichen.
[0050] Die schematische Längsschnittdarstellung der Fig. 8 zeigt die Endlagerung der Wickelwelle
30 an der Seite, an der sich nicht der elektromotorische oder manuelle Antrieb befindet.
Die Wickelwelle 30 ist im Ausführungsbeispiel in Form eines Kederrohres ausgebildet.
Das Kederrohr weist eine Einkerbung zur sicheren und festen Ausnahme des den Behang
40 abschließenden Keders auf. An dem Endlagerwinkel 32 ist über eine Schraube, dabei
kann es sich beispielsweise um eine Senkkopf-Innensechskantschraube handeln, ein zylindrischer
Stift 36 befestigt. Auf diesen zylindrischen Stift 36 ist ein ebenfalls zylindrisches
bzw. hohlzylindrisches Mitnehmerelement 38 aufgesetzt, welches eine passende Aussparung
zur Aufnahme des festsitzenden Stiftes 36 enthält. Das Mitnehmerelement 38 kann insbesondere
aus einem geeigneten Kunststoff wie PTFE oder Polyamid o. dgl. bestehen und kann sich
leicht und ohne große Abnutzung auf dem Stift 36 drehen. Der als fest stehende Achse
für die Wickelwelle 30 fungierende Stift 36 kann insbesondere aus Metall oder aus
einem geeigneten Kunststoff wie PTFE, PA o. dgl. bestehen. Das Mitnehmerelement 38
kann sich relativ leicht auf der Achse bzw. dem Stift 36 drehen, wenn eine geeignete
Materialpaarung gewählt wird, wenn bspw. die beiden Komponenten (36 + 38) aus demselben
oder ähnlichen (Kunststoff-) Material bestehen. Auf den Mitnehmerkunststoff bzw, das
Mitnehmerelement 38 ist die Wickelwelle 30 aufgeschoben.
[0051] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von dem erfindungsgemäßen
Gedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
1. Rolltor zum Verschließen von Gebäudeöffnungen, insbesondere von Industriegebäuden,
im landwirtschaftlichen Bereich etc., umfassend einen flexiblen Textil-, Gummi oder
Kunststoffbehang, welcher von einer drehbar gelagerten, antreibbaren Wickelwelle aufgenommen
wird und seitlich in Laufschienen geführt wird, wobei der Behang Versteifungsrippen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstände (a, b, c, d) zwischen den Hohlsäumen bzw. Versteifungsrippen (42) von
oben nach unten unterschiedlich und abhängig vom Durchmesser der Wickelwelle sind
und Werte zwischen dem 12 bis 15-fachen des Durchmessers der Wickelwelle (30) aufweisen
und das der Abstand (v) zwischen der untersten und der darüber liegenden Versteifungsrippe
einen Wert zwischen dem 4 bis 15-fachen des Durchmessers der Wickelwelle (30) aufweist.
2. Rolltor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstände (a, b, c, d, v) zwischen den Hohlsäumen bzw. Versteifungsrippen (42)
von oben nach unten abhängig von Durchmesser der Wickelwelle sind und folgende Werte
aufweisen: (a) = 12,8-fache des Durchmessers der Wickelwelle (30), (b) = 12,1-fache
des Durchmessers der Wickelwelle (30), (c) = 13,4-fache des Durchmessers der Wickelwelle
(30), (d) = 15-fache des Durchmessers der Wickelwelle (30), unterster variabler Abstand
(v) = 4 bis 15-fache des Durchmessers der Wickelwelle (30).
3. Rolltor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das der zweite Hohlsaum bzw. die zweite Versteifungsrippe (42) versetzt zum ersten
Hohlsaum bzw. zur ersten Versteifungsrippe (42) aufgewickelt ist, der dritte Hohlsaum
bzw. die dritte Versteifungsrippe (42) versetzt zu den ersten beiden usw.
4. Rolltor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelrolle (30) ein Kederrohr ist.
5. Rolltor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungsrippen (42) aus Versteifungsprofilen (44) bestehen, die in einen
Hohlsaum integriert sind, wobei die Breite des Hohlsaums / der Versteifungsrippe (42)
ca. das 1 bis 2-fache, insbesondere das 1,5-fache des Durchmessers der Wickelwelle
(30) ist.
6. Rolltor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlsaum aus demselben Material oder einem anderen Material wie der Behang (40)
besteht und mit diesem durch Vernähen, Verkleben oder Verschweißen fest verbunden
ist.
7. Rolltor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Hohlsaum ein Metallrohr, ein Kunststoffrohr, oder ein abgeflachtes, abgerundetes
Versteifungsprofil (44) aus Metall oder Kunststoff integriert ist.
8. Rolltor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelwelle (30) elektromotorisch oder manuell angetrieben ist, wobei bei elektromotorischer
Aufwicklung diese nach einer definierten Umdrehungszahl oder durch Aktivierung eines
Endlageschalters am Torbehang (40) oder in der Laufschiene (20) automatisch beendet
wird.
9. Rolltor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschiene (20) U-förmig ausgebildet ist und zum Schutz den Behangs (40) und
zur Verkleinerung der Schienenöffnung integrierte Lippen (24) aus Gummi oder Kunststoff
enthält.
10. Rolltor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der Wickelwelle (30) an der Seite, wo sich kein Antrieb befindet, mittels
eines Mitnehmerelementes (38), insbesondere eines Mitnehmerkunststoffes, erfolgt,
wobei das Mitnehmerelement (38) auf der dem Endlagerwinkel (32) zugewandten Seite
auf einen fixierten Stift (36) aufsetzt, und auf welchem auf der anderen Seite die
Wickelwelle (30) fest aufgesetzt ist, so dass durch Rotation der Wickelwelle (30)
das Mitnehmerelement (38) relativ reibungsfrei um die durch den fixierten Stift (36)
gebildete Achse rotiert.