Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine trockenlaufende Drehkolbenmaschine mit Reaktionsschalldämpfer
für Gase oder Gas-Dampf-Gemische, welche mindestens zwei in einem Gehäuse über Wellen
und Lageranordnungen gelagerte Drehkolben, die miteinander gegenläufig kämmen, um
einen Förderraum zu definieren, aufweist, wobei die Wellen über verzahnte Steuerräder
betrieblich miteinander gekoppelt sind. Unter trockenlaufend ist dabei zu verstehen,
dass die Drehkolben selbst nicht durch Schmiermittel wie Schmieröl oder dergleichen
geschmiert werden.
Stand der Technik
[0002] Trockenlaufende Drehkolbenmaschinen, insbesondere Schraubenverdichter und Drehkolbengebläse
der Bauart Roots, aber auch Drehkolbenexpansionsmaschinen, arbeiten heutzutage mit
relativ hohen Differenzdrücken (bis zu 7 bar) und Drehzahlen (bis zu etwa 20.000 1/min).
Ein bei diesen Drehkolbenmaschinen generell bestehendes Problem ist, dass ein Teil
des bereits komprimierten Mediums aus der druckseitigen Leitung beim Öffnen der Förderkammer
zur Druckseite in die Förderkammer zurückschlägt und so zu starken Pulsationen beziehungsweise
Schwingungserscheinungen sowohl im Verdichter als auch in der nachgeschalteten, druckseitigen
Förderleitung führt. Diese Pulsationen sind für den hohen Lärmpegel solcher Maschinen,
insbesondere im Niederfrequenzbereich, verantwortlich. Drehkolbenmaschinen dieser
Art sind zum Beispiel aus der
DE 32 38 015 bekannt. Bei Schraubenverdichtern, die aufgrund der stark verwundenen Kolben eine
innere Verdichtung aufweisen, kann neben dem oben beschriebenen Phänomen je nach Gegendruck
beim Öffnen der Förderkammer zur Druckseite auch ein schlagartiges Ausströmen des
zuvor überkomprimiertem Fördermediums auftreten.
[0003] Aufgrund der heute üblichen, hohen Drehzahlen weist zudem das Frequenzspektrum des
abgegebenen Schalls auch noch bei Frequenzen im Kilohertz-Bereich hohe Lärmpegel auf.
Dieser Frequenzbereich wird vom menschlichen Gehör zumeist als störender empfunden.
Um diese Lärmpegel auf die erforderlichen bzw. gesetzlich vorgeschriebenen Werte zu
senken, werden Schalldämpfer verwendet, wobei grundsätzlich zwei Arten zu unterscheiden
sind. Dies sind einerseits Absorptionsschalldämpfer, die mit verschiedenen Absorptionsmaterialien
wie Stahl- oder Mineralwolle arbeiten, und andererseits die so genannten Resonanz-
oder Reaktionsschalldämpfer, die ohne solche Materialien lediglich durch die besondere
Form und Dimensionierung des Schalldämpfers arbeiten.
[0004] Absorptionsschalldämpfer dämpfen insbesondere hohe Frequenzen sehr gut, haben jedoch
mehrere Nachteile. Zum einen dämpfen sie den unteren Frequenzbereich aufgrund der
im Vergleich zur Schallwellenlänge sehr geringen Dicke des Absorptionsmaterials nur
schlecht oder überhaupt nicht. Auch verschmutzen Absorptionsschalldämpfer aufgrund
ihrer engmaschigen Struktur leicht, insbesondere bei durch Flüssigkeiten oder Feststoffe
belasteten Abgasen, was die korrekte Funktion des Schalldämpfers zunehmend verhindert.
Zudem können Fasern oder andere Bestandteile aus dem Absorptionsmaterial ausgetragen
werden, was in der nachgeschalteten Anlage zu schwerwiegenden Problemen führen kann
und daher unerwünscht ist.
[0005] Reflexionsschalldämpfer bestehen im allgemeinen aus einem Innenrohr und einem Außenrohr
(der Kammer), die miteinander verbunden sind, um den Gasdurchtritt zu erlauben. Sie
funktionieren nach dem Prinzip, dass der durch das kleinere Innenrohr mit dem Gasstrom
in die Kammer eintretende Schall aufgrund der abrupten Querschnittsänderung zurückgeworfen
wird.
[0006] Die Grenzfrequenz und die Stärke der Dämmung hängt hier in hohem Maße von der Geometrie
des Schalldämpfers ab. Um eine möglichst starke Dämmung zu erhalten, muss das Verhältnis
von Durchmesser der Kammer zum Durchmesser des Innenrohrs (D/d) möglichst groß sein.
Da die Grenzfrequenz f
gr, oberhalb derer die Schalldämmwirkung stark abfällt, in erster Näherung umgekehrt
proportional zum Durchmesser der Kammer ist (f
gr ~ 1/D) darf andererseits der Außendurchmesser der Kammer nicht zu groß werden, um
die Dämmung hoher Frequenzen zu ermöglichen.
[0007] Aus Platzgründen möchte man den Durchmesser der Kammer nicht zu groß machen, so dass
man versuchen könnte, das Verhältnis der Durchmesser groß zu halten und den Außendurchmesser
zu begrenzen, indem man den Durchmesser des Innenrohrs verkleinert. Dadurch wird jedoch
auch der Strömungswiderstand vergrößert, was natürlich unerwünscht ist, da dadurch
eine -höhere Leistungsaufnahme der vorgeschalteten Drehkolbenmaschine bewirkt wird.
[0008] Einen Ausweg bietet die parallele Anordnung mehrerer Innenrohre und die gleichzeitige
Unterteilung des Außenrohrs (die so genannte Mehrflutigkeit). Ein Beispiel ist in
der
EP 1 117 965 gezeigt. Der Innendurchmesser der einzelnen Rohre wird so gewählt, dass sich der
gleiche Strömungswiderstand wie bei einem einzigen, großen Innenrohr ergibt. Bei 4
Innenrohren ist z.B. d
klein = d
groß / 2. Der Durchmesser der Kammer D hingegen wird halbiert, sodass die Grenzfrequenz
der Dämmung etwa verdoppelt werden kann.
[0009] Um die Dämmung auf anderem Wege zu verbessern, werden so genannte Helmholtz-Innenrohre
verwendet, bei denen Löcher an einer bestimmten axialen Position im Innenrohr-Mantel
vorgesehen sind. Diese können gleichmäßig über den gesamten Mantel verteilt sein,
wie z.B. in der
US 2,241,010 beschrieben, oder können nur an bestimmten Stellen mittels Lochblechen vorhanden
sein, siehe z.B.
EP 0 798 694.
[0010] Weiterhin ist das Außenrohr häufig in axial angeordnete Kammern verschiedener Länge
(und damit verschiedener Resonanzfrequenzen) aufgeteilt, wobei jede der Kammern über
die Löcher im Innenrohrmantel mit dem Schall führenden Innenrohr verbunden sind. Ein
Beispiel ist in der Druckschrift
DE 296 12 322 gezeigt.
[0011] Jedoch kann keine der genannten Lösungen befriedigend mit den eingangs genannten
Drehkolbenmaschinen eingesetzt werden, die wie erwähnt sehr hohe Lärmpegel erzeugen.
Insbesondere würden solche Schalldämpfer entweder sehr groß und damit Platz raubend
und teuer sein oder einen zu großen Druckabfall mit sich bringen, was sich negativ
auf die Leistungsaufnahme, Effizienz und Kosten der Drehkolbenmaschine auswirkt.
Darstellung der Erfindung
[0012] Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine trockenlaufende Drehkolbenmaschine
mit Reaktionsschalldämpfer zu entwickeln, die eine große Dämmungswirkung bei möglichst
geringer zusätzlicher Leistungsaufnahme aufgrund des Schalldämpfers aufweist. Diese
Aufgabe wird durch eine trockenlaufende Drehkolbenmaschine mit Reaktionsschalldämpfer
mit den in Anspruch 1 definierten Merkmalen gelöst.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Des weiteren ist erwünscht, dass die Dämmung nicht nur in Bezug auf die Amplitude
des Schalls an gewissen Frequenzen sondern über den gesamten Frequenzbereich wirkungsvoll
ist.
[0015] Im Hinblick auf die Dämmungswirkung befasst sich die Erfindung mit den Verbindungsöffnungen
im Mantel eines Helmholtz-Innenrohrs. Es hat sich herausgestellt, dass mehr Löcher
(oder besser gesagt ein größerer Flächenanteil der Löcher) bessere Dämmungseigenschaften
mit sich bringen. Dies kann zum Einen durch Vergrößerung der einzelnen Löcher selbst
geschehen. Zum Grenzfall extrapolierend werden die Löcher zu Schlitzen, die vorwiegend
quer zur axialen Ausdehnung, das heißt in Umfangsrichtung auf dem Mantel des Innenrohrs
gebildet werden. Lediglich einige Stege bleiben zur mechanischen Verbindung des Innenrohrs
vorhanden. Messungen haben ergeben, dass durch Verwenden der Schlitze anstatt von
Löchern die Dämmungswirkung überraschend stark verbessert wird.
[0016] Somit stellt die vorliegende Erfindung eine trockenlaufende Drehkolbenmaschine mit
Reaktionsschalldämpfer bereit, die mindestens zwei in einem Gehäuse über Wellen und
Lageranordnungen gelagerte Drehkolben umfasst, die miteinander gegenläufig kämmen,
um einen Förderraum zu definieren, wobei die Wellen über Steuerräder betrieblich miteinander
gekoppelt sind, und wobei der Schalldämpfer eine Schalldämpfungskammer, eine Einlassöffnung,
eine Auslassöffnung und ein Innenrohr aufweist, welches Gas durch die Schalldämpfungskammer
führt. Die Drehkolbenmaschine mit Reaktionsschalldämpfer ist dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Innenrohr mehrere Schlitze im Wesentlichen in Umfangsrichtung orientiert
vorgesehen sind, wobei der Großteil des Gases durch das Innenrohr strömt.
[0017] Im Vergleich zum Stand der Technik ergibt dadurch sich eine deutliche verbesserte
Dämmung des Schalldrucks, der von der Drehkolbenmaschine erzeugt wird.
[0018] Zum Anderen kann ein größerer Flächenanteil der Löcher durch mehrere Positionen erreicht
werden, an denen die Löcher konzentriert werden. Mathematisch berechenbar/modellierbar
sind Fälle, bei denen es im Innenrohr zwei statt einer Position gibt, an der die Löcher
angeordnet sind. Experimentelle Messungen der Anmelderin haben ergeben, dass eine
Anordnung der Löcher vorne und in der Mitte des Innenrohrs (ggf. wiederholt für jeden
Kammerabschnitt) die beste Schalldämmung ergibt.
[0019] Bevorzugt sind die Schlitze in Umfangsrichtung durch Stege getrennt. Auf diese Weise
kann nahezu der gesamte Umfang für die Schlitzfläche genutzt werden, wobei die Stege
gleichzeitig für die Stabilität des Rohrs sorgen.
[0020] Bevorzugt ist das Verhältnis von Stegfläche zu Schlitzfläche kleiner als 30%, besonders
bevorzugt kleiner als 25%, und insbesondere kleiner als 20%. Diese Werte sind wesentlich
besser als die entsprechenden Werte für Lochbleche und sorgen für verbesserten Austritt
des Schalldrucks durch die Schlitze, ohne die Rohrstabilität zu gefährden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Schlitze in Strömungsrichtung auf dem
vorderen Drittel und/oder dem mittleren Drittel und/oder dem hinteren Drittel des
Innenrohrs vorgesehen. Messungen haben ergeben, dass dadurch eine den Einsatzbedingungen
(Frequenzspektrum und Amplitude des Schalls von der Drehkolbenmaschine, Rohrdurchmesser,
Art der Gasbeaufschlagung) angepasste optimale Dämmwirkung erzielt werden kann.
[0022] Der-Schalldämpfer wird vorzugsweise durch mindestens eine Teilungswand derart geteilt,
dass diese in Strömungsrichtung mehrere Schalldämpfungskammern definiert/definieren,
wobei durch zumindest eine Schalldämpfungskammer ein Innenrohr führt. Diese Schalldämpfkammern
können zur Dämmung um verschiedene Resonanzfrequenzen herum verwendet werden oder
als Verteiler- oder Sammelkammern dienen. Es ist zu bemerken, dass die Teilungswand
bzw. -wände den Schalldämpfer in Strömungsrichtung in Kammern unterteilen, so dass
bei einer umgelenkten Strömung so genannte gefaltete Anordnungen entstehen, wobei
die Strömungsrichtung in einer Kammer gegenläufig oder auch senkrecht zur Strömungsrichtung
in einer benachbarten, durch die Teilungswand abgeteilten Kammer ist.
[0023] Bevorzugt ist bzw. sind eine oder mehrere Schalldämpfungskammern durch eine oder
mehrere zur axialen Richtung parallele Trennwände in zwei oder mehr Kammerteile aufgeteilt,
die zusammen eine mehrflutige Kammer bzw. Kammern definieren, wobei durch jeden Kammerteil
ein Innenrohr vorgesehen ist. Hierbei sind die jeweiligen Innerohre gewöhnlich parallel
zueinander. Somit wird auf effiziente Weise die Grenzfrequenz der Schalldämmwirkung
vervielfacht, ohne den Strömungswiderstand des Schalldämpfers und somit den Energieverbrauch
der Drehkolbenmaschine zu erhöhen.
[0024] Bevorzugt bilden bei der erfindungsgemäßen Drehkolbenmaschine mit Reaktionsschalldämpfer
die Achsen der Einlassöffnung und der Auslassöffnung des Schalldämpfers einen Winkel
von im Wesentlichen 90° zueinander. Diese Anordnung ist für solche Drehkolbenmaschinen
besonders günstig, die aufgrund ihrer relativ geringen Größe auf den Schalldämpfer
gestellt werden und diesen als Basis benutzen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025]
Figur 1 stellt schematisch eine Drehkolbenmaschine mit einem angeschlossenen einflutigen
Einkammer-Reaktionsschalldämpfer entsprechend der Erfindung dar;
Figur 2 stellt schematisch eine Drehkolbenmaschine mit einem angeschlossenen einflutigen
Mehrkammer-Reaktionsschalldämpfer entsprechend der Erfindung dar;
Figur 3 stellt schematisch eine Drehkolbenmaschine mit einem angeschlossenen einflutigen,
gefalteten Mehrkammer-Reaktionsschalldämpfer entsprechend der Erfindung dar;
Figur 4a zeigt schematisch eine Drehkolbenmaschine mit einem mehrflutigen geraden
Mehrkammer-Reaktionsschalldämpfer entsprechend der Erfindung;
Figur 4b ist ein Schnitt durch den Schalldämpfer entlang der Linie A-A in Fig. 4a;
Figur 5a ist eine schematische Darstellung einer Drehkolbenmaschine mit einem mehrflutigen,
gefalteten Mehrkammer-Reaktionsschalldämpfer entsprechend der Erfindung; und
Figur 5b ist ein Schnitt durch die Anordnung der Fig. 5a entlang der Linie A-A.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0026] In Fig.1 ist eine erste Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Der Auslass einer
Drehkolbenmaschine 10 ist über Flansche 11 und ein Rohr 12 mit dem Einlass eines Reflexionsschalldämpfers
20 verbunden. Der Schalldämpfer 20, in den das aus der Drehkolbenmaschine ausgestoßene,
schallbeaufschlagte Gas strömt, besteht aus einer Schalldämpferkammer 21 und einem
durch diese durchgehenden Innenrohr 22, das den selben Querschnitt wie das Rohr 12
bzw. der Auslass der Drehkolbenmaschine 10 aufweist, um einen möglichst geringen Druckabfall
zu erzeugen. Auf dem Innenrohr 22 sind in Strömungsrichtung (durch Pfeile angedeutet)
im vorderen und mittleren Drittel Schlitze 24 vorgesehen, deren Größe unterschiedlich
sein kann. Die Schlitze 24 sind in Umfangsrichtung durch Stege 25 getrennt, so dass
in Fig. 1 außer den sichtbaren weitere Schlitze 24 auf der dem Betrachter abgewandten
Seite vorhanden sind. Durch die Schlitze kann ein großer Teil des Schalldrucks, den
das einströmende Gas trägt, in die Schalldämpferkammer 21 expandieren, ohne dass nennenswerte
Mengen an Gas aus dem Innenrohr 22 selbst in die Schalldämpferkammer 21 austreten.
Es ergibt sich somit eine überraschend gute, breitbandige Schalldämmwirkung, die mit
herkömmlichen Lochblechen nicht erreichbar ist.
[0027] Figur 2 veranschaulicht eine Ausführungsform, in welcher ein Schalldämpfer 30, der
wie zuvor in Fig. 1 an eine Drehkolbenmaschine 10 angeschlossen ist, durch zwei Teilungswände
33 in eine Verteilerkammer 31a, eine Schalldämpfungskammer 31b und eine Sammelkammer
31c aufgeteilt ist. Durch die Schalldämpfungskammer 31b führt ein Innenrohr 32, das
auf seinem Mantel in Strömungsrichtung im vorderen, mittleren und hinteren Drittel
Schlitze 34 aufweist, durch die der Schalldruck in die Schalldämpferkammer 31b austreten
kann. Hier bewirken die Verteiler- bzw. Sammelkammer 31a und 31c eine Verzögerung
und jeweils anschließende Beschleunigung des in den Schalldämpfer 30 eintretenden
Gases, bevor bzw. nachdem in der Schalldämpferkammer 31b gedämmt wird. Die Kammer
31a und 31c arbeiten demnach ebenfalls als Schalldämpferkammern, jedoch nach dem konventionellen
Reflexionsprinzip.
[0028] Eine Anordnung, in der die Drehkolbenmaschine 10 den Schalldämpfer 40 als Basis nutzt,
ist in Fig. 3 veranschaulicht. Die Achsen von Einlass 48 und Auslass 49 bilden hierbei
einen Winkel von 90°. Der Schalldämpfer 40 ist durch zwei Teilungswände 43 in eine
Einlasskammer 41a, eine Umlenkkammer 41b und eine Endkammer 41c aufgeteilt. Das aus
der Maschine 10 ausgestoßene Gas wird zunächst in die Einlasskammer 41a geführt, von
wo es durch ein Durchgangsrohr 45 in die Umlenkkammer 41b gelangt. Von dort strömt
es durch ein geschlossenes Rohr 42a wieder durch die Einlasskammer 41a und in die
Endkammer 41c, in der ein mit umlaufenden Schlitzen 44 (ohne Stege) im vorderen und
mittleren Drittel versehenes Innenrohr 42b vorhanden ist. Durch die "Umlenkung" des
Gasstroms spricht man auch von einer "gefalteten" Schalldämpferanordnung.
[0029] Ein weiteres Ausführungsbeispiel, in dem die Mehrflutigkeit eingesetzt wird, ist
in Figur 4a gezeigt. Wieder dient ein Schalldämpfer 50 als Basis für die Drehkolbenmaschine
10, so dass die Achsen von Ein- und Auslass des Schalldämpfers 50 einen 90°-Winkel
bilden. Zwei Teilungswände 53 unterteilen den Schalldämpfer 50 in eine Einlasskammer
(Verteilerkammer) 51a, eine Auslasskammer (Sammelkammer) 51f und eine dazwischen liegende
Schalldämpferkammer. Wie in Fig. 4b gezeigt, wird letztere durch zwei in Strömungsrichtung
in der Schalldämpferkammer senkrecht zueinander angeordnete Trennwände 55 in vier
im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Kammerteile 51b,c,d,e unterteilt,
wobei durch jeden der Kammerteile ein zugehöriges Innenrohr 52b,c,d,e führt. Die Schalldämpferkammer
ist also mehrflutig unterteilt. Auf jedem Innenrohr 52b,c,d,e sind jeweils im vorderen
und hinteren Drittel Schlitze 54 vorgesehen, die einen Schalldruckaustritt in die
Kammerteile 51b,c,d,e ermöglichen. Die Summe der Querschnitte der Innenrohre entspricht
dabei dem Querschnitt eines entsprechenden einflutigen Innenrohrs bzw. dem Durchmesser
des Einlassstutzens des Schalldämpfers, so dass keine Erhöhung des Strömungswiderstands
auftritt. Gleichzeitig kann ein hohes Verhältnis von Kammerteildurchmesser (Außendurchmesser)
zum Innenrohrdurchmesser beibehalten werden.
[0030] In Fig. 5a schließlich ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Hier
ist ein Schalldämpfer 60 oberhalb der Drehkolbenmaschine 10 angeordnet. Mehrere Teilungswände
63a, b, c, d unterteilen den Schalldämpfer 60 in Strömungsrichtung in Kammern 61a,
b, c, d, e, wobei die Teilungswand 63a horizontal und die restlichen Teilungswände
vertikal angeordnet sind. Weiter ist die Kammer 61b durch eine vertikale Trennwand
65 in zwei Kammern 61b' und 61b" zweiflutig aufgeteilt. Die Kammer 61d wird von einem
Innenrohr 62d mit quadratischem Querschnitt durchquert, während die Kammern 61b' und
61b" jeweils von quadratischen Innenrohren 62b' bzw. 62b" durchquert werden, wobei
die Summe ihrer Querschnitte gleich dem Querschnitt des Innenrohrs 62d ist. Alle Innenrohre
62b', 62b" und 62d weisen in Strömungsrichtung im vorderen und mittleren Drittel umlaufende
Schlitze 64 auf. Die Kammer 61d ist bei gleichem Querschnitt von Kammer und Innenrohr
länger als die Kammer 61b und hat somit eine andere Resonanzfrequenz. Weiter sind
in diesem Ausführungsbeispiel die Achsen vom Schalldämpfereinlass 68 und -auslass
69 parallel und zueinander versetzt angeordnet.
1. Trockenlaufende Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer (20, 30, 40, 50
, 60), umfassend
mindestens zwei in einem Gehäuse über Wellen und Lageranordnungen gelagerte Drehkolben,
die miteinander gegenläufig kämmen, um einen Förderraum zu definieren,
wobei die Wellen über Steuerräder betrieblich miteinander gekoppelt sind,
wobei der Schalldämpfer eine Schalldämpfungskammer (21, 31, 41, 51, 61), eine Einlassöffnung
(28, 38, 48, 58, 68), eine Auslassöffnung (29, 39, 49, 59, 69) und ein Innenrohr (22,
32, 42, 52, 62) aufweist, welches Gas durch die Schalldämpfungskammer führt,
dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Innenrohr mehrere Schlitze (24, 34, 44, 54, 64) im Wesentlichen in Umfangsrichtung
orientiert vorgesehen sind, wobei der Großteil des Gases durch das Innenrohr strömt.
2. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze in Umfangsrichtung durch Stege (25) getrennt sind.
3. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Stegfläche zu Schlitzfläche kleiner als 30% ist.
4. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Stegfläche zu Schlitzfläche kleiner als 25% ist.
5. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Stegfläche zu Schlitzfläche kleiner als 20% ist.
6. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (24, 34, 44, 54, 64) in Strömungsrichtung auf dem vorderen Drittel und/oder
dem mittleren Drittel und/oder dem hinteren Drittel des Innenrohrs (22, 32, 42, 52,
62) vorgesehen sind.
7. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalldämpfer (30, 40, 50, 60) durch mindestens eine Teilungswand (33, 43, 53,
63) derart geteilt wird, dass diese in Strömungsrichtung mehrere Schalldämpfungskammern
(31a-c; 41a-c; 51a,c; 61a-e) definiert/definieren, wobei durch zumindest eine Schalldämpfungskammer
ein Innenrohr (32; 42a, b; 52b-d; 62b, d) führt.
8. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schalldämpfungskammern durch eine oder mehrere zur axialen Richtung
parallele Trennwände (55) in zwei oder mehr Kammerteile (51b-e) aufgeteilt ist bzw.
sind, die zusammen eine mehrflutige Kammer bzw. Kammern definieren,
wobei durch jeden Kammerteil ein Innenrohr (52b-e) vorgesehen ist.
9. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Einlassöffnung (48, 58) und der Auslassöffnung (49, 59) des Schalldämpfers
(40, 50) einen Winkel von im Wesentlichen 90° zueinander bilden.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Trockenlaufende Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer (50 , 60), umfassend
mindestens zwei in einem Gehäuse über Wellen und Lageranordnungen gelagerte Drehkolben,
die miteinander gegenläufig kämmen, um einen Förderraum zu definieren,
wobei die Wellen über Steuerräder betrieblich miteinander gekoppelt sind,
wobei der Schalldämpfer eine Schalldämpfungskammer (51, 61), eine Einlassöffnung (58,
68) und eine Auslassöffnung (59, 69) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämpfungskammer durch eine oder mehrere zur axialen Richtung parallele
Trennwände (55,63a, 65) in zwei oder mehr Kammerteile (51b-e, 61b,d) aufgeteilt ist,
die zusammen eine mehrflutige Kammer definieren, wobei durch jeden Kammerteil ein
Innenrohr (52b-e, 62b,d) vorgesehen ist, welches Gas durch die Schalldämpfungskammer
führt, und
auf den Innenrohren mehrere Schlitze (54, 64) im Wesentlichen in Umfangsrichtung orientiert
vorgesehen sind, wobei der Großteil des Gases durch das Innenrohr strömt.
2. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze in Umfangsrichtung durch Stege (25) getrennt sind.
3. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Stegfläche zu Schlitzfälche kleiner als 30% ist.
4. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Stegfläche zu Schlitzfläche kleiner als 25% ist.
5. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Stegfläche zu Schlitzfläche kleiner als 20% ist.
6. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (24, 34, 44, 54, 64) in Strömungsrichtung auf dem vorderen Drittel und/oder
dem mittleren Drittel und/oder dem hinteren Drittel des Innenrohrs (22, 32, 42, 52,
62) vorgesehen sind.
7. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalldämpfer (30, 40, 50, 60) durch mindestens eine Teilungswand (33, 43, 53,
63) derart geteilt wird, dass diese in Strömungsrichtung mehrere Schalldämpfungskammern
(31a-c; 41a-c; 51a,c; 61a-e) definiert/definieren, wobei durch zumindest eine Schalldämpfungskammer
ein Innenrohr (32; 42a, b; 52b-d; 62b, d) führt.
8. Drehkolbenmaschine (10) mit Reaktionsschalldämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Einlassöffnung (48, 58) und der Auslassöffnung (49, 59) des Schalldämpfers
(40, 50) einen Winkel von im Wesentlichen 90° zueinander bilden.