[0001] Die Erfindung betrifft eine Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen
mit einem Gehäuse, in dem zumindest ein erster von einem ersten zu kühlenden Fluid
durchströmbarer Kanal angeordnet ist, zumindest ein von einem zweiten Fluid durchströmbarer
Kanal angeordnet ist und zumindest ein von einem Kühlmittel durchströmbarer Kanal
angeordnet ist sowie eine Wärmeübertragungseinheit für den Ölkreislauf einer Verbrennungskraftmaschine
mit einem Öl durchströmbaren Kanal und zumindest einem von einem Kühlmittel durchströmbaren
Kanal, wobei der Öl durchströmbare Kanal in Wärme leitendem Kontakt zum vom Kühlmittel
durchströmbaren Kanal steht.
[0002] Derartige kombinierte Wärmeübertragungseinheiten sind aus dem Stand der Technik bekannt
und werden beispielsweise dazu genutzt, in einer Einheit sowohl die Ladeluft als auch
einen Abgasstrom zu kühlen, oder beispielsweise eine Schmierölkühlung entweder einzeln
oder in einem Gehäuse mit einer Ladeluftkühlung oder Abgaskühlung anzuordnen. Durch
die Kühlung des Abgases oder auch der Ladeluft wird die Verbrennungstemperatur gesenkt,
wodurch wiederum der Anteil der Stickoxide im Abgas reduziert werden kann.
[0003] So wird in der
DE 197 22 256 C1 eine Wärmeübertragungseinheit vorgeschlagen, bei dem ein Abgaskühler und ein Ölkühler
in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind und durch einen Kühlwasserkanal voneinander
getrennt sind. Auf diese Art und Weise kann auf engem Raum sowohl eine Kühlung des
Abgases als auch des Schmieröls nach dem Warmlaufen der Verbrennungskraftmaschine
erreicht werden.
[0004] Des Weiteren ist es bekannt, dass in der Warmlaufphase des Verbrennungsmotors ein
hoher Schadstoffanteil entsteht, weswegen in modernen Verbrennungskraftmaschinen häufig
ein den Abgaskühler umgehender Bypasskanal ausgebildet ist, mit dessen Hilfe eine
schnellere Aufheizung der Verbrennungskraftmaschine durch das ungekühlt zurückgeführte
Abgas erreicht wird.
[0005] So wird beispielsweise in der
DE 102 03 003 A1 ein Abgaswärmeübertrager offenbart, der in einem Gehäuse sowohl die Abgaskühlvorrichtung
als auch einen die Kühlvorrichtung umgehenden Bypasskanal aufweist. Über eine vorgeschaltete
Bypassklappe wird der Abgasstrom je nach Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine
entweder durch die Kühlvorrichtung oder über den Bypasskanal geleitet.
[0006] Auf diese Weise wird es möglich, ein Temperaturmanagement in der Verbrennungskraftmaschine
durchzuführen, wodurch eine schnellere Aufheizung der Verbrennungskraftmaschine realisiert
wird. Des weiteren kann nach der Warmlaufphase zur Reduzierung der ausgestoßenen Schadstoffe
eine Temperaturführung des zurückgeführten Abgases und somit auch der Verbrennungstemperaturen
realisiert werden.
[0007] Es besteht jedoch weiterhin das Problem einer trotz des vorhandenen Bypasses relativ
langen Aufwärmphase insbesondere bei wenig Wärme erzeugenden Turbodieselmotoren. Insbesondere
bestehen Probleme bei integrierten Wärmetauschern wie beispielsweise bei dem Ölabgaswärmetauscher
der
DE 197 22 256 C1, bei dem die Warmlaufphase im Vergleich zu bekannten Ausführungen nicht verkürzt
werden kann, da der Ölkühler von Kühlmittel ständig umströmt ist.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Wärmeübertragungseinheit zu schaffen, mit
der ein wirkungsvolles Temperaturmanagement in der Verbrennungskraftmaschine betrieben
werden kann, wobei gleichzeitig der Platzbedarf minimiert werden soll. In einer speziellen
Anwendung für den Ölkreislauf einer Verbrennungskraftmaschine soll auf die zurzeit
in Turbodieselmotoren verwendeten Zuheizer vollständig verzichtet werden können. Hierdurch
soll im Vergleich zu bekannten Ausführungsformen die einen hohen Schadstoffanteil
generierende Warmlaufphase weiter verkürzt werden.
[0009] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in dem Gehäuse ein Bypasskanal für das erste
zu kühlende Fluid ausgebildet ist, über den der zumindest eine erste vom ersten zu
kühlenden Fluid durchströmbare Kanal umgehbar ist. Auf diese Weise wird in der Wärmeübertragungseinheit
auf geringem Raum eine Temperaturregelung auch in einem kombinierten Kühler ermöglicht.
[0010] Im speziellen Fall einer Wärmeübertragungseinheit für den Ölkreislauf einer Verbrennungskraftmaschine
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass in der Wärmeübertragungseinheit ein Abgas
durchströmbarer Kanal ausgebildet ist, der ebenfalls in Wärme leitendem Kontakt zum
Öl durchströmbaren Kanal steht, so dass eine schnelle Aufheizung des Öls durch den
warmen Abgasstrom erreicht wird. Vorzugsweise ist der Abgas durchströmbare Kanal ein
Bypasskanal eines Abgaskühlers.
[0011] In einer bevorzugten Weiterbildung ist der zumindest eine von dem zweiten Fluid durchströmbare
Kanal zwischen dem Bypasskanal und dem vom Kühlmittel beströmbaren Kanal angeordnet.
Hierdurch wird erreicht, dass je nach Durchströmung des Bypasskanals und des Kühlmittel
durchströmbaren Kanals das zweite Fluid wahlweise entweder erwärmt oder gekühlt werden
kann.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Fluidmassenstrom des ersten zu kühlenden
Fluids in den Bypasskanal und den ersten von dem ersten zu kühlenden Fluid durchströmbaren
Kanal über zumindest eine Regeleinrichtung steuerbar. Somit wird eine Temperatursteuerung
sowohl des ersten zu kühlenden Fluids als auch des zweiten Fluids möglich.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Fluidmassenstrom des ersten zu kühlenden
Fluids in den Bypasskanal und den ersten von dem ersten zu kühlenden Fluids durchströmbaren
Kanal über zwei Ventile regelbar, wovon das erste Ventil im Bereich eines Abgaseintrittsstutzens
im Gehäuse vor dem ersten vom zu kühlenden Fluid durchströmbaren Kanal angeordnet
ist und das zweite Ventil im Bereich des Abgaseintrittsstutzens im Gehäuse vor dem
Bypasskanal angeordnet ist. Derartige Ventile können beispielsweise klappenförmig
ausgebildet sein und über elektromotorische Stelleinheiten abhängig oder unabhängig
voneinander geregelt werden. Eine Temperatursteuerung ist somit einfach möglich.
[0014] Ein optimaler Wärmeübergang zwischen den Medien wird dadurch erzielt, dass der von
dem Kühlmittel durchströmbare Kanal eine erste gemeinsame Trennwand mit dem vom ersten
zu kühlenden Fluid durchströmbaren Kanal aufweist und eine zweite gemeinsame Trennwand
mit dem vom zweiten Fluid durchströmbaren Kanal aufweist. Die beiden gemeinsamen Trennwände
dienen somit direkt als Wärmebrücken zwischen den Medien.
[0015] Eine derartig ebenfalls verbesserte Wärmeübertragung zur schnelleren Temperaturerhöhung
des zweiten Fluids ergibt sich, wenn der Bypasskanal eine gemeinsame Trennwand mit
dem vom zweiten Fluid durchströmbaren Kanal aufweist. Hat somit das erste Fluid eine
höhere Temperatur als das zweite Fluid wird eine Aufheizung des zweiten Fluids bei
Durchströmung des Bypasskanals entstehen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform umgibt der vom Kühlmittel durchströmbare Kanal
den vom ersten zu kühlenden Fluid durchströmbaren Kanal im Querschnitt vollständig.
Hierdurch wird eine optimierte Kühlung des ersten zu kühlenden Fluids sichergestellt.
[0017] Vorzugsweise ragen in zumindest einen der Kanäle von zumindest einem der Trennwände
Rippen hinein. Diese verbessern zusätzlich deutlich den Wärmeübergang der Medien untereinander.
Insbesondere bei Ausbildung der Rippen in den Gas führenden Kanälen ergeben sich hierdurch
große Vorteile bezüglich des Wärmeübergangs. Es sind dabei sowohl durchgängige Rippen
entlang der Strömungsrichtung denkbar als auch unterbrochene Einzelrippen.
[0018] In einer weiterführenden Ausführungsform ist auch der Kühlmittelstrom über eine Regeleinrichtung
steuerbar, so dass dieser während der Warmlaufphase komplett ausgestellt werden kann,
wodurch eine deutlich schnellere Aufheizung des zweiten Fluids erreicht werden kann.
[0019] Dieser Vorteil kann auch dadurch verstärkt werden, dass zusätzlich der Fluidmassenstrom
des zweiten Fluids über eine Regelrichtung steuerbar ist.
[0020] In einer bevorzugten Anwendung ist das erste zu kühlende Fluid Abgas und das zweite
Fluid Öl. Dies bedeutet, dass in der Kaltstartphase der Abgas durchströmbare Kanal
umgangen wird und das über den Bypasskanal strömende Abgas zur schnelleren Aufheizung
des Öls in der kombinierten Wärmeübertragungseinheit genutzt werden kann. Bei Vollast
kann das Kühlmittel sowohl zur Kühlung des Abgases als auch zur Kühlung des Öls in
der Wärmeübertragungseinheit genutzt werden.
[0021] In einer kostengünstig herstellbaren Ausführungsform ist die Wärmeübertragungseinheit
aus Druckgussteilen hergestellt, welche durch Reibrührschweißen miteinander verbunden
sind.
[0022] Zu weiteren Bauraumreduzierung kann die Wärmeübertragungseinheit zumindest teilweise
in den Zylinderkopf integriert werden.
[0023] Es wird deutlich, dass durch eine derartig aufgebaute Wärmeübertragungseinheit ein
optimales Temperaturmanagement der Verbrennungskraftmaschine möglich wird und die
Aufheizphase der Verbrennungskraftmaschine im Vergleich zu bekannten Ausführungsformen
deutlich reduziert werden kann. Zusätzlich kann der Zuheizer bei Turbodieselmotoren
entfallen. Mit der Erfindung werden diese Vorteile auf geringstem Bauraum und mit
geringen Kosten realisiert.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Wärmeübertragungseinheit
in geschnittener Darstellung.
Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Wärmeübertragungseinheit
der Figur 1 im Bereich des Einlasses.
[0025] Zum besseren Verständnis wird das Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 1 und 2 anhand
eines Ausführungsbeispieles erklärt, bei dem als erstes zu kühlendes Fluid Abgas eingesetzt
wird und als zweites Fluid Öl, so dass es sich bei der Wärmeübertragungseinheit um
eine kombinierte Abgas-/Öl-Wärmeübertragungseinheit handelt. Eine derartige Wärmeübertragungseinheit
kann jedoch auch für andere Kühlkombinationen genutzt werden.
[0026] Die erfindungsgemäße Wärmeübertragungseinheit besteht entsprechend der Figur 1 aus
einem die Wärmeübertragungseinheit umgebenden und nach außen begrenzenden Gehäuse
1, welches ein- oder mehrteilig ausgeführt werden kann. Im Gehäuse 1 ist ein erster
von Abgas durchströmbarer Kanal 2 ausgebildet. Des Weiteren ist im Gehäuse 1 ein von
Öl durchströmbarer Kanal 3 angeordnet, welcher vom Abgas durchströmbaren Kanal 2 durch
einen Kühlmittel durchströmbaren Kanal 4 getrennt ist, wobei der Kühlmittel durchströmbare
Kanal 4 derart ausgebildet ist, dass er den Abgas durchströmten Kanal 2 im Querschnitt
vollständig umgibt. An der vom Kühlmittel durchströmbaren Kanal 4 abgewandten Seite
des Öl durchströmbaren Kanals 3 ist ein Bypasskanal 5 angeordnet, welcher ebenfalls
von Abgas durchströmbar ist.
[0027] Die einzelnen Kanäle 2, 3, 4, 5 sind jeweils über gemeinsame Trennwände voneinander
getrennt, so dass eine erste gemeinsame Trennwand 6 zwischen dem Kühlmittel durchströmbaren
Kanal 4 und dem Abgas durchströmbaren Kanal 2 angeordnet ist, eine zweite gemeinsame
Trennwand 7 zwischen dem Kühlmittel durchströmbaren Kanal 4 und dem von Öl durchströmbaren
Kanal 3 angeordnet ist sowie eine dritte gemeinsame Trennwand 8 zwischen dem Bypasskanal
5 und dem von Öl durchströmten Kanal 3 angeordnet ist. Auf diese Art und Weise werden
unterschiedliche Wärmetauscherflächen zwischen den verschiedenen Medien realisiert.
So erfolgt ein Wärmeaustausch über die gemeinsame Trennwand 8 zwischen Abgas und Öl,
über die Trennwand 7 zwischen dem Öl und dem Kühlmittel und über die Trennwand 6 zwischen
dem Abgas und dem Kühlmittel.
[0028] In die Kanäle 2, 3, 5 ragen in Hauptströmungsrichtung verlaufende Rippen 9, welche
sowohl als einteilige Längsrippe ausgeführt werden können als auch als mehrere hintereinander
und nebeneinander liegende Einzelrippen ausgeführt werden können. Diese Rippen 9 ragen
in vorliegendem Ausführungsbeispiel sowohl in den Bypasskanal 5 als auch in den Öl
durchströmten Kanal 3 und den Abgas durchströmten Kanal 2, wobei sowohl in den Abgas
durchströmten Kanal 2 als auch in den Öl durchströmten Kanal 3 die Rippen von zwei
entgegengesetzten Seiten hineinragen. Dies bedeutet für den Abgas durchströmbaren
Kanal 2 eine deutliche Verbesserung des Wärmeübergangs, da über die beidseitige Verrippung
der Wärmeübergang durch das umgebende Kühlmittel deutlich verbessert wird. Für den
Bereich des Öl durchströmbaren Kanals 3 bedeutet die Verrippung, das sowohl der Wärmeübergang
vom Kühlmittel zum Öl durch die an der Trennwand 7 ausgebildeten Rippen 9 verbessert
wird als auch der Wärmeübergang durch die an der Trennwand 8 ausgebildeten Rippen
9 vom Bypasskanal 5 verbessert werden kann.
[0029] Des Weiteren ist zu erkennen, dass der Kühlmittel durchströmbare Kanal 4 einen in
Figur 1 dargestellten Eintrittsstutzen aufweist, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel
seitlich im vorderen Bereich der Wärmeübertragungseinheit angeordnet ist und über
den Kühlmittel in den Kühlmittel durchströmbaren Kanal 4 einströmt. Selbstverständlich
ist im hinteren Bereich der Wärmetauschereinheit ein entsprechender nicht dargestellter
Kühlmittelaustrittsstutzen vorhanden. Im Bereich des Kühlmitteleintrittsstutzens 10
ist zusätzlich eine Kühlmittelregeleinrichtung 11 in Form eines Steuerventils ausgebildet,
über welches der Kühlmittelstrom steuerbar ist.
[0030] Auch der Öl durchströmbare Kanal 3 weist im vorliegenden Beispiel einen seitlich
angeordneten Öleintrittsstutzen 12 auf, wobei wiederum an der entgegengesetzten Seite,
also im hinteren Bereich des Öl durchströmbaren Kanals 3 ein entsprechender Austrittsstutzen
angeordnet ist. Auch hier ist im Bereich des Öleintrittsstutzens 12 eine Regeleinrichtung
13 zur Volumenstromregelung des Öls in Form eines Steuerventils angeordnet.
[0031] In Figur 2 ist der Eintrittsbereich in Form eines Abgaseintrittsstutzens 14 zur Wärmeübertragungseinheit
dargestellt. Im Bereich des Abgaseintrittsstutzens 14 sind eine erste Regeleinrichtung
15 in Form eines Klappenventils sowie eine zweite Regeleinrichtung 16 in Form eines
Klappenventils ausgebildet. Diese sind jeweils so angeordnet, dass der Abgas durchströmbare
Kanal 2 durch die erste Klappe 15 und der zweite, ebenfalls von Abgas durchströmbare
Bypasskanal 5 durch die zweite Klappe 16 verschließbar ist. Diese beiden Klappen 15,
16 können wahlweise entweder abhängig oder unabhängig voneinander geregelt werden,
je nachdem, ob lediglich eine Temperatursteuerung oder auch eine Abgasmengensteuerung
realisiert werden soll.
[0032] Der Öl durchströmbare Kanal ist an seinem zum Abgaseintrittsstutzen 14 weisenden
Ende durch eine Wand 17 verschlossenen. Diese Wand 17 sowie die mit der Wand 17 verbundenen
Trennwände 6 und 8 unterteilen in Strömungsrichtung des Abgases gesehen die Wärmetauschereinheit
im Bereich des Abgaseintrittsstutzens 14 in die Abgas führenden Kanäle 2 und 5. Entsprechend
dienen die Trennwand 6 und das Gehäuse 1 als Anschlagflächen für die Klappe 15 zum
Verschluss des Kanals 2 und die Wand 17 und das Gehäuse 1 als Anschlagflächen für
die Klappe 16 zum Verschluss des Bypasskanals 5.
[0033] Ein entsprechend ausgebildeter nicht dargestellter Abgasaustrittsstutzen ist an der
in Strömungsrichtung des Abgases entgegengesetzter Seite der Wärmeübertragungseinheit
angeordnet, jedoch ohne Klappen, wobei es ebenfalls möglich wäre die Klappen 15, 16
an entsprechenden Positionen am Austrittsstutzen anzuordnen.
[0034] Im Folgenden wird beispielhaft eine Möglichkeit zur Steuerung einer derartigen Wärmeübertragungseinheit
in der Warmlaufphase einer Verbrennungskraftmaschine beschrieben.
[0035] Bei Kaltstart der Verbrennungskraftmaschine ist es erwünscht, die Temperatur des
Schmieröls zur Verringerung der Reibung und der Emissionen möglichst schnell zu erhöhen.
Dies dient zusätzlich zum größeren Komfort des Fahrgastes im Winter bei einer Kopplung
zur Heizung der Fahrgastzelle.
[0036] Beim Kaltstart kann der Abgaskanal 2 durch Schließen der Regeleinrichtung 15 umgangen
werden, so dass sich in dieser Phase die Klappe 16 in geöffneter Stellung befindet
und heißes Abgas ungekühlt durch den Bypasskanal 5 strömen kann. Durch diesen Abgasstrom
und die Verbindung des Bypasskanals 5 zum Ölkanal 3 über die Trennwand 8 bewirkt der
Abgasstrom eine schnelle Aufheizung des Öls im Öl führenden Kanal 3. Zu diesem Zeitpunkt
wird vorzugsweise das Steuerventil 11 geschlossen, so dass kein Kühlmittel durch die
Wärmeübertragungseinheit strömt und somit lediglich eine Erwärmung des Öls stattfindet,
dessen Volumenstrom in dieser Phase mittels der Regeleinrichtung 13 geregelt werden
kann.
[0037] Nach dieser Warmlaufphase kann die Klappe 16 geschlossen und die Klappe 15 geöffnet
werden, so dass nun der Abgasstrom zur Verringerung der bei der Verbrennung entstehenden
Stickoxide über den Abgaskanal 2 geleitet wird und kein Abgas mehr in den Bypasskanal
5 gelangt. Gleichzeitig wird das Steuerventil 11 geöffnet, so dass der Abgaskanal
2 nun Kühlmittel umströmt ist und der Ölkanal 3 einen wärmeleitenden Kontakt über
die Trennwand 7 zum Kühlmittelkanal 4 erhält. Es wird deutlich, dass der Ölkanal 3
bei einer derartigen Anordnung je nach Schaltung der Regeleinrichtungen 15, 16 sowohl
die Funktion eines Ölkühlers als auch eines Ölerwärmers übernehmen kann.
[0038] Im weiteren Verlauf nach Beendigung der Warmlaufphase kann abhängig von den Motorkenndaten
und der anliegenden Motorlast eine weiterführende Regelung mittels der Regeleinrichtungen
11, 15, 16 erfolgen, um eine weitergehende Schadstoffminimierung zu erhalten.
[0039] Die angegebenen einfachen Bauformen verdeutlichen, dass es möglich ist, einen derartigen
Kühler im Druckgussverfahren aus mehreren Teilen herzustellen und diese über einen
Reibrührschweißverfahren zu verbinden.
[0040] Es wird deutlich, dass durch eine derartige Ausführung einer Wärmeübertragungseinheit
mit kombiniertem Abgas- und Ölkühler und Bypass zur Ölerwärmung der Schadstoffausstoß
eines Fahrzeugs deutlich reduziert werden kann, nicht zuletzt dadurch, dass die Warmlaufphase
deutlich verkürzt wird. Auf einen Zuheizer kann vollständig verzichtet werden, so
dass die Anzahl verwendeter Bauteile deutlich reduziert wird.
[0041] Es sollte klar sein, dass je nach gewünschtem Temperaturmanagement und verwendeten
Medien auch eine andere Anordnung der Kanäle zueinander denkbar ist, wobei insbesondere
dadurch ein Platzvorteil erzielt wird, dass an einem Kanal, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Kanal 3, sowohl eine Erwärmung als auch eine Kühlung stattfinden kann.
[0042] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt.
So kann auch eine Wärmeübertragungseinheit geschaffen werden bei der lediglich der
Öl durchströmbare Kanal sowohl durch Kühlmittel gekühlt als auch durch das Abgas erwärmt
wird. Auch Änderungen der Gestaltungen der durchströmten Kanäle beispielsweise in
Form von Platten- oder Rohrbündeln sind selbstverständlich ebenso denkbar wie eine
unterschiedliche Positionierung der Ein- und Ausgangsstutzen.
1. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen
- mit einem Gehäuse (1), in dem
- zumindest ein erster von einem ersten zu kühlenden Fluid durchströmbarer Kanal (2)
angeordnet ist,
- zumindest ein von einem zweiten Fluid durchströmbarer Kanal (3) angeordnet ist,
- und zumindest ein von einem Kühlmittel durchströmbarer Kanal (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Gehäuse (1) ein Bypasskanal (5) für das erste zu kühlende Fluid ausgebildet
ist, über den der zumindest eine erste vom ersten zu kühlenden Fluid durchströmbare
Kanal (2) umgehbar ist.
2. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine von dem zweiten Fluid durchströmbare Kanal (3) zwischen dem Bypasskanal
(5) und dem vom Kühlmittel durchströmbaren Kanal (4) angeordnet ist.
3. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidmassenstrom des ersten zu kühlenden Fluids in den Bypasskanal (5) und den
ersten von dem ersten zu kühlenden Fluid durchströmbaren Kanal (2) über zumindest
eine Regeleinrichtung (15, 16) steuerbar ist.
4. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidmassenstrom des ersten zu kühlenden Fluids in den Bypasskanal (5) und den
ersten von dem ersten zu kühlenden Fluid durchströmbaren Kanal (2) über zwei Ventile
(15, 16) regelbar ist, wovon das erste Ventil (15) im Bereich eines Abgaseintrittsstutzens
(14) im Gehäuse (1) vor dem ersten vom zu kühlenden Fluid durchströmbaren Kanals (2)
angeordnet ist und das zweite Ventil (16) im Bereich des Abgaseintrittsstutzens (14)
im Gehäuse (1) vor dem Bypasskanal (5) angeordnet ist.
5. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der von dem Kühlmittel durchströmbare Kanal (4) eine erste gemeinsame Trennwand (6)
mit dem vom ersten zu kühlenden Fluid durchströmbaren Kanal (2) aufweist und eine
zweite gemeinsame Trennwand (7) mit dem vom zweiten Fluid durchströmbaren Kanal (3)
aufweist.
6. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypasskanal (5) eine gemeinsame Trennwand (8) mit dem vom zweiten Fluid durchströmbaren
Kanal (4) aufweist.
7. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Kühlmittel durchströmbare Kanal (4) den vom ersten zu kühlenden Fluid durchströmbaren
Kanal (2) im Querschnitt vollständig umgibt.
8. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einen der Kanäle (2, 3, 4, 5) von zumindest einer der Trennwände (6,
7, 8) Rippen (9) hineinragen.
9. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlmittelstrom über eine Regeleinrichtung (11) steuerbar ist.
10. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der der Fluidmassenstrom des zweiten Fluids über eine Regeleinrichtung (13) steuerbar
ist.
11. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste zu kühlende Fluid Abgas ist und das zweite Fluid Öl ist.
12. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungseinheit aus Druckgussteilen aufgebaut ist, welche durch Reibrührschweißen
miteinander verbunden sind.
13. Wärmeübertragungseinheit für Verbrennungskraftmaschinen nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungseinheit zumindest teilweise in den Zylinderkopf integriert ist.
14. Wärmeübertragungseinheit für den Ölkreislauf einer Verbrennungskraftmaschine
mit einem Öl durchströmbaren Kanal (3)
und zumindest einem von einem Kühlmittel durchströmbaren Kanal (4), wobei der Öl durchströmbare
Kanal (3) in Wärme leitendem Kontakt zum vom Kühlmittel durchströmbaren Kanal (4)
steht,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Wärmeübertragungseinheit ein Abgas durchströmbarer Kanal (5) ausgebildet ist,
der in Wärme leitendem Kontakt zum Öl durchströmbaren Kanal (3) steht.
15. Wärmeübertragungseinheit für den Ölkreislauf einer Verbrennungskraftmaschine nach
Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgas durchströmbare Kanal (5) der Bypasskanal einer Abgaswärmeübertragungseinheit
(2, 4) ist.