Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von linkshändigen Metamaterialien als Anzeige,
beispielsweise an einem Elektrogerät wie einem Kochfeld odgl., und eine entsprechende
Anzeige sowie ein Anzeigeverfahren.
[0002] Aus der
EP 1 317 164 A1 ist eine Vorrichtung zur Markierung einer Induktionsspule bekannt. Dabei sind LED
um eine Induktionsspule an einem Kochfeld herum angeordnet und werden durch Spulen
elektrisch versorgt, in denen bei Betrieb der Induktionsspule eine Spannung induziert
wird. So kann beispielsweise eine automatische Betriebsanzeige für die Induktionsheizspule
realisiert werden.
[0003] Aus der
DE 10 2005 025 896 A1 ist es bekannt, an einer Kochfeldplatte eines Kochfeldes Bereiche oder Materialien
vorzusehen, die unterschiedliche optische Transmissions-Eigenschaften aufweisen. Dadurch
kann sowohl eine Betriebs- bzw. Heißanzeige als auch eventuell eine Temperaturerfassung
realisiert werden. Des weiteren ist es daraus auch bekannt, thermochromes Material
an einem Kochfeld zu verwenden. Dieses ändert seine Farbe in Abhängigkeit von seiner
Temperatur und eignet sich somit ebenfalls sehr gut für eine Heißanzeige an einem
Kochfeld. Unter anderem ist hier auch beschrieben, dass photonische Kristalle in der
Kochfeldplatte bzw. einer Beschichtung einer Kochfeldplatte vorgesehen sein können.
Diese haben auch für eine TemperaturAuswertung mit IR-Strahlung Vorteile.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Verwendung, eine
Anzeige sowie ein Anzeigeverfahren zu schaffen, mit denen Nachteile des Standes der
Technik vermieden werden können und insbesondere eine Anzeige unter Verwendung von
Materialien realisiert werden kann, die ihre optischen Eigenschaften unter möglicherweise
gezielter Einwirkung verändern.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Verwendung mit den Merkmalen des Anspruchs 1,
eine Anzeige gemäß Anspruch 12 oder ein Anzeigeverfahren gemäß Anspruch 14. Vorteilhafte
sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben
und werden im folgenden näher erläutert. Dabei werden manche der nachfolgenden Merkmale
nur einmal aufgeführt. Sie sollen jedoch unabhängig davon für sämtliche Ausführungen
gelten können. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum
Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0006] Es ist vorgesehen, dass die linkshändigen Metamaterialien als Anzeige bzw. in Anzeigemitteln
verwendet bzw. eingesetzt sind. Dies sind insbesondere eine Funktions- oder Informationsanzeige,
beispielsweise an einem Elektrogerät wie einem Elektrokochgerät, also etwa Kochfeldern
oder Backöfen. Die linkshändigen Metamaterialien liegen dabei in Form einer Schicht
oder mindestens einer dünnen Platte vor, die nahe oder unmittelbar an eine Gehäusewand
oder Abdeckung der Anzeige bzw. des Elektrogeräts angeordnet sind. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass in der Nähe dieser linkshändigen Metamaterialien schaltbare Induktionsmittel
bzw. sogenannte Magnetisiermittel angeordnet sind. Insbesondere ist dies eine Induktionsspule,
die besonders leicht an- und abgeschaltet werden kann. Die genaue Ausbildung derartiger
Metamaterialien kann dem Artikel "
Nonlinear properties of left-handed metamaterials", Physical Review Letters, volume
91, number 3, 037401-1 bis 037401-4 oder dem Artikel "
Magnetic metamaterials at Telecommunication and visible Frequencies", Physical Review
Letters, PRL 95, 203901-1 bis 203901-4 entnommen werden.
[0007] Als Ausgangsmaterialien für Metamaterialien sind beispielsweise Kupfer und Gold jeweils
mit Strukturen im Bereich kleiner als 10µm geeignet. Auch Ferroelektrika wie Ba
xSr
1-xTiO
3 können verwendet werden. Weiteres hierzu findet sich in der
US 6963259 B2 oder der
CA 2430795 A1, die diesbezüglich durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung
gemacht werden. Bei der Auswahl der Materialien sollte allerdings beachtet werden,
dass keine Materialien enthalten sind, die durch die magnetische Induktion eine solche
Eigenerwärmung haben, dass sie sich bzw. die Metamaterialien beschädigen oder gar
zerstören würden. Dies gilt beispielsweise für Nickel.
[0008] Derartige Metamaterialien ermöglichen es, bei Anlegen oder Ändern eines Magnetfeldes,
in dessen Wirkungsbereich sie sind, die optischen Eigenschaften so zu ändern, dass
sie beispielsweise vom undurchsichtigen Zustand in einen durchsichtigen Zustand überwechseln.
[0009] Durch das sich ändernde Magnetfeld der Magnetisiermittel bzw. Induktionsmittel wird
also das Metamaterial beeinflusst und zwar so, dass sich seine optischen Eigenschaften
ändern. Dies kann entweder ihre Durchlasseigenschaften betreffen, also ihre Transmission.
Alternativ kann es ihre Reflektionseigenschaften betreffen, also Reflexion. Es kann
auch Farbeigenschaften betreffen. In Zusammenwirken mit einem jeweiligen Aufbau der
Anzeige kann so dieses "optische Umschalten" für eine Bedienperson sichtbar sein oder
sichtbar gemacht werden, um eben die Anzeigefunktion zu realisieren. Darauf wird nachfolgend
noch im einzelnen eingegangen. Ebenso wird auch noch darauf eingegangen, wie genau
diese Änderung des Magnetfeldes erzeugt werden kann.
[0010] Bei einer Ausführung der Erfindung sind die Metamaterialien so an der Anzeige angeordnet,
dass sie direkt sichtbar sind. So ist für eine Bedienperson der Wechsel der optischen
Eigenschaften bzw. das veränderte optische Aussehen direkt zu erkennen. Eine Möglichkeit
ist hier eine Anordnung unter einer Abdeckung oder Blende, die im wesentlichen durchsichtig
ist, also beispielsweise aus durchsichtigem Glas oder Kunststoff besteht. Bei einer
anderen Möglichkeit sind die Metamaterialien jedoch auf einer Abdeckung, Gehäusewand
oder Blende angeordnet. Damit ist man unabhängig von den optischen Eigenschaften der
Abdeckung selber, da die Metamaterialien bzw. ihr Wechsel in der optischen Erscheinung
sowieso sichtbar sind. Es kann also auch eine undurchsichtige Abdeckung verwendet
werden.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Metamaterialien vor Leuchtmitteln
bzw. vor einer Leuchtanzeige angeordnet sein und diese beispielsweise bedecken. In
diesem Fall werden die Metamaterialien als eine Art Blende angesehen, die zum Beispiel
üblicherweise die Leuchtmittel abdeckt bzw. dafür sorgt, dass sie nicht sichtbar sind.
Bei Anlegen des Magnetfeldes bzw. Ändern ihrer optischen Eigenschaften dagegen wird
das Metamaterial durchsichtig und so wird dann das Leuchtmittel sichtbar. Auf diese
Art und Weise kann eine Anzeigefunktion für eine Bedienperson realisiert werden.
[0012] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung können die Metamaterialien hinter
Leuchtmitteln oder einer Anzeige angeordnet sein. Dann werden vor allem reflektierenden
Eigenschaften, die in Abhängigkeit von einem Magnetfeld verändert werden können, genutzt.
Dabei kann es beispielsweise möglich sein, dass eine Anzeige für eine Bedienperson
eben erst dann sichtbar ist, wenn die Metamaterialien bzw. eine aus ihnen bestehende
Schicht reflektierend wird durch Anlegen eines Magnetfeldes.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Metamaterialien nach Art einer
Schicht odgl. unter einer im wesentlichen durchsichtigen Abdeckung angeordnet sein.
Hierbei sind sie zwar nicht unbedingt sichtbar, können jedoch bei Ändern ihrer optischen
Eigenschaften hin zu reflektierend Umgebungslicht so durch die Abdeckung zurückreflektieren,
dass dies von einer Bedienperson deutlich als Anzeige wahrgenommen werden kann. Dabei
können, wie auch in den anderen Fällen, die Metamaterialien in Form von Symbolen oder
Beschriftungen ausgebildet sein, die sie als Anzeige darstellen sollen.
[0014] Als Induktionsmittel bzw. Magnetisiermittel können vorteilhaft Spulen verwendet werden.
Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit ist eine Induktionsspule unter einer Abdeckung.
Dies ist beispielsweise als Induktionsheizspule bei einem Induktionskochfeld eine
sehr vorteilhafte Möglichkeit. Die Metamaterialien befinden sich dann in dem Wirkungsbereich
der Induktionsheizspule, wenn ein zu erhitzender Gegenstand, insbesondere ein Kochgeschirr,
auf die Abdeckung aufgesetzt ist. Besonders vorteilhaft befinden sich die Metamaterialien
dabei außerhalb der Induktionsheizspule derart, dass sie erwartungsgemäß außerhalb
des zu erhitzenden Gegenstandes sind, so dass sie noch sichtbar sind. Gleichzeitig
sollten sie jedoch nicht zu weit entfernt von der Induktionsheizspule angeordnet sein,
damit das zu erreichende Magnetfeld noch ausreichend stark ist für die gewünschte
Wirkung bzw. Änderung der optischen Eigenschaften.
[0015] Ein Vorteil dieser Metamaterialien liegt auch in ihrer gegenüber Anzeigen mit LED
erhöhten Temperaturbeständigkeit. Somit können sie näher an einer Heizeinrichtung
angeordnet sein, beispielsweise einer Strahlungsheizung bei einem Kochfeld.
[0016] Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung nach zuvor genannter
Art sind die Metamaterialien ringartig um die Induktionsheizspule angeordnet bzw.
entlang einer ringartigen Kontur. Vorteilhaft haben sie einen geringen Abstand zu
der Induktionsheizspule. Dieser geringe Abstand sollte wenige Zentimeter nicht überschreiten,
damit, wie zuvor geschildert, das Magnetfeld noch ausreichend stark ist. Sie können
dabei einen im wesentlichen geschlossenen Ring bilden. Es ist hier vorteilhaft möglich,
insbesondere bei Anwendung in einem Induktionskochfeld, wenn die Metamaterialien als
ringartige Schicht auf die Oberseite oder auf die Unterseite der Kochfeldfläche aufgebracht
werden. So sind sie gemäß vorbeschriebener Ausführungsbeispiele deutlich sichtbar.
[0017] Alternativ zu fest an der Anzeige vorgesehenen Induktionsmitteln bzw. Magnetisiermitteln
kann vorgesehen sein, dass beispielsweise bei Ansetzen eines magnetischen Bedienelementes,
insbesondere entsprechend der
DE 296 05 163 U1, dieses das Magnetfeld zur Veränderung der Metamaterialien erzeugt. Wird ein solches
Bedienelement an einer dafür vorgesehenen Position angebracht zur nachfolgenden Bedienung
des Elektrogerätes damit, so kann dessen Betriebsbereitschaft beispielsweise durch
sich ändernde Anzeige infolge der sich ändernden optischen Eigenschaften der Metamaterialien
angezeigt werden.
[0018] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1 bis 3
- alternative Ausbildungen eines Induktionskochfeldes mit Induktionsheizspule und einer
Anzeige mit Metamaterialien;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das Induktionskochfeld gemäß Fig. 1 und
- Fig. 5
- eine Bedienvorrichtung mit einem abnehmbaren magnetischen Drehknebel und einer Anzeige
ähnlich Fig. 1.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] In Fig. 1 ist ein Induktionskochfeld 11 dargestellt. Es weist entsprechend einem
üblichen Induktionskochfeld eine Kochfeldplatte 13 auf, unterhalb derer eine Induktionsheizspule
15 angeordnet ist. Deren Größe definiert eine Kochstelle 16, auf welche ein Kochgeschirr
17 als Kochtopf aufgesetzt ist. Dabei stimmen Durchmesser von Induktionsheizspule
15, Kochstelle 16 und Kochgeschirr 17 in etwa überein, bzw. sollten für eine möglichst
optimale Erwärmung des Kochgeschirrs 17 bzw. seines Inhaltes übereinstimmen.
[0021] Des weiteren ist eine erfindungsgemäße Anzeige 18a bzw. 18b vorgesehen. Diese sind
zwar gemeinsam dargestellt, in der Praxis ist jedoch jeweils nur eine vorhanden. Die
Anzeige 18a weist eine Schicht 19 mit linkshändigem Metamaterial auf, wie es zuvor
beschrieben worden ist. Diese untere Schicht 19 ist an der Unterseite der Kochfeldplatte
13 angeordnet, und zwar etwas außerhalb oder angrenzend an die Fläche, die der Ausdehnung
der Induktionsheizspule 15 bzw. der Kochstelle 16 entspricht. Sie kann sich zwar auch
weiter zum Zentrum der Induktionsheizspule 15 hin erstrecken. Dann jedoch ist sie,
wie aus Fig. 1 zu entnehmen ist, bei aufgesetztem Kochgeschirr 17, also bei Betrieb
des Induktionskochfeldes 11, von dem Kochgeschirr 17 überdeckt und nicht mehr sichtbar,
würde also kaum Nutzen bringen.
[0022] Die Anzeige 18b weist entsprechend eine obere Schicht 20 auf, die auch aus linkshändigem
Metamaterial besteht bzw. dieses aufweist. Auch sie ist, wie dargestellt, sinnvollerweise
außerhalb der Kochstelle 16 angeordnet bzw. grenzt an diese an. Neben den vorgenannten
Gründen spielt hier auch eine Rolle, dass je nach mechanischer Beständigkeit der Schicht
das Kochgeschirr 17 dann seltener auf die Schicht 20 aufgesetzt wird und diese somit
weder beschädigen noch zerkratzen oder entfernen könnte.
[0023] Die Schichten 19 und 20 sind in der Darstellung von Fig. 1 stark übertrieben dick
dargestellt. Dies ist in der Praxis sicherlich nicht notwendig, Schichtdicken von
1 mm und weniger werden als ausreichend angesehen. Dies gilt insbesondere für die
obere Schicht 20, da sich hier eine zunehmende Dicke störend bemerkbar machen würde.
[0024] Zur Form oder Ausgestaltung der Schichten 19 und 20 wird zu den Fig. 2 bis 4 nachfolgend
noch näheres erläutert. Grundsätzlich ist aber zu bemerken, wie zuvor schon ausgeführt,
dass die Schichten der linkshändigen Metamaterialien, somit auch die Schichten 19
und 20, in beliebiger Form ausgebildet sein können, also sowohl als einfache Flächen
als auch als Symbole, Schriftzeichen odgl..
[0025] In Fig. 1 ist zwar nicht der genaue Verlauf des Magnetfeldes bei Betrieb der Induktionsheizspule
15 dargestellt. Bei aufgesetztem Kochgeschirr 17, also dann, wenn die Induktionsheizspule
15 tatsächlich für längere Zeit in Betrieb ist, wird der größte Teil des Magnetfeldes
im Boden des Kochgeschirrs gebündelt. Dennoch entsteht auch am Rand, also dort wo
die Schichten 19 und 20 angeordnet sind, ein ausreichend starkes Magnetfeld oder Streufeld,
um die vorgenannte Änderung der optischen Eigenschaften der linkshändigen Metamaterialien
zu bewirken.
[0026] In Fig. 2 ist ein weiteres Induktionskochfeld 111 dargestellt in abgewandelter Form.
An der Kochfeldplatte 113 mit der Induktionsheizspule 115 darunter ist wiederum auf
einer Kochstelle 116 ein Kochgeschirr 117 aufgesetzt. Es sind wiederum zwei Anzeigen
118a und 118b dargestellt, ähnlich wie in Fig. 1. Allerdings sind hier jeweils darunter
noch weitere Anzeigemittel angeordnet. Unter der unteren Schicht 119 ist eine Sieben-Segment-Anzeige
123 der bekannten Art angeordnet. Unter der rechten oberen Schicht 120 ist ein einfaches
Leuchtmittel 122 angeordnet, beispielsweise eine einzelne LED, Glimmlampe odgl..
[0027] In der weiteren Abwandlung gemäß Fig. 3 weist ein wiederum prinzipiell gleiches Induktionskochfeld
211 als Anzeige 218 eine untere Schicht 219 mit dem linkshändigen Metamaterial auf.
Sie ist schräg gestellt, so dass sie von einem links davon angeordneten Leuchtmittel
222, das nach oben hin durch die Abschirmung 224 abgeschirmt ist und somit im aktiven
Zustand nicht sichtbar ist, angeleuchtet wird und der Strahlenweg der Lichtstrahlen
nach oben durch die Kochfeldplatte 213 umgelenkt wird.
Funktion der beschriebenen Ausführungsbeispiele
[0028] Die Funktion der Anzeigen 18 bei den Ausführungen der Fig. 1 bis 3 ist folgende.
Bei Fig. 1 ändert sich bei Einschalten der Induktionsheizspule 15 das optische Verhalten
der Schichten 19 und 20. Waren sie beispielsweise ohne Magnetfeld durchsichtig bzw.
transparent, sind sie nun intransparent bzw. als Schicht oder eben als Symbol zu erkennen.
Während dies bei der oberen Schicht 20 selbstverständlich ist, da sie im direkten
Blickfeld liegt, ist für das Erkennen einer unteren Schicht 19, also unterhalb der
Kochfeldplatte, eine im wesentlichen durchsichtige Kochfeldplatte notwendig. Diese
kann, insbesondere bei einem Induktionskochfeld, aus Hartglas bestehen und weist die
notwendigen physikalischen Eigenschaften auf. So kann durch die Kochfeldplatte 13
hindurch die Zustandsveränderung der Schicht 19 erkannt werden und als Anzeigefunktion
begriffen werden.
[0029] Bei den Anzeigen 118 gemäß Fig. 2 schirmen die Schichten 119 und 120 Leuchtanzeigen
ab. Während also in Fig. 1 zur Darstellung des Betriebes der Induktionsheizspule die
Schichten ihre optischen Eigenschaften von transparent zu intransparent geändert haben,
verläuft dies in Fig. 2 genau anders herum. Die ansonsten nicht transparenten Schichten
119 und 120 werden bei Betrieb der Induktionsheizspule 115 mit entstehendem Magnetfeld
transparent bzw. lichtdurchlässig. Dadurch werden die darunter angeordneten Leuchtmittel
122 bzw. die Sieben-Segment-Anzeige 123 für eine Bedienperson sichtbar als Anzeige.
Bei der Schicht 120 kann vorgesehen sein, dass entweder die Ausbildung der Schicht
120 oder eine sonstige Maskierung nicht nur einen Lichtfleck darstellt, erzeugt durch
das Leuchtmittel 122, sondern ein bestimmtes Symbol.
[0030] Bei der Funktionsweise der Anzeige 218 gemäß Fig. 3 wiederum ist im deaktivierten
Zustand der Induktionsheizspule 215 die Schicht 219 nicht reflektierend. Wird sie
durch das Magnetfeld der Induktionsheizspule 215 bei deren Betrieb beeinflusst, so
ändert sie ihre optischen Eigenschaften und wird reflektierend. Dadurch wird das Licht
des Leuchtmittels 222 gemäß dem dargestellten Strahlenweg nach oben reflektiert und
ist für eine Bedienperson als Betriebsanzeige der Kochstelle 216 erkennbar.
[0031] Weitere Ausbildungen von Anzeigen mit Schichten aus linkshändigen Metamaterialien
sind für den Fachmann aufgrund der vorgenannten Informationen leicht zu realisieren.
Ebenso können außer den drei dargestellten Arten weitere Zustandsänderungen der Metamaterialien
unter Einwirkung eines Magnetfeldes für Anzeigezwecke genutzt werden.
[0032] In Fig. 4 ist in Draufsicht auf das Induktionskochfeld 11 gemäß Fig. 1 dargestellt,
wie die obere Schicht 20 sozusagen als geschlossener Ring um die Kochstelle 16 bzw.
ein vorgesehenes Kochgeschirr 17 herum ausgebildet ist. Wird die Induktionsheizspule
15 betrieben, wie zuvor beschrieben, ändert die Schicht 20 ihre optischen Eigenschaften,
wird beispielsweise intransparent oder ändert ihre Farbe oder ihr Reflexionsvermögen.
Dies ist, insbesondere weil die Schicht 20 auf der Oberseite der Kochfeldplatte 13
aufgebracht ist, für eine Bedienperson als Anzeige 18 erkennbar. Ebenso kann, wie
zuvor ausgeführt worden ist, auch die linke untere Schicht 19 gemäß Fig. 1 in einer
solchen ringartigen Form ausgebildet sein als Anzeige.
[0033] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 dargestellt als Bedieneinrichtung
310. Diese Bedieneinrichtung ist nach dem Prinzip der vorgenannten
DE 296 05 163 U1 aufgebaut. Diesbezüglich wird deren Inhalt durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt
dieser Beschreibung gemacht. An einer Abdeckung oder Gehäusewand 313 sind entweder
untere Schichten 319 oder obere Schichten 320 mit den genannten linkshändigen Metamaterialien
vorgesehen, wiederum in beliebiger Form oder flächiger Ausgestaltung. Unterhalb der
Abdeckung 313 befindet sich ein unterer Magnet 326 samt unterem Magnetstern 327.
[0034] Dem feststehenden Magneten 326 gegenüber wird eine Stelle definiert, auf die ein
abnehmbarer Drehknebel 329 zur Bedienung bzw. Eingabe von Befehlen aufgesetzt werden
kann. Dieser Drehknebel 329 enthält einen zentralen Magneten 330 samt zugehörigem
oberen Magnetstern 331. Wird gemäß der vorbeschriebenen
DE 296 05 163 U1 der Drehknebel 329 oberhalb des unteren Magneten 326 positioniert für eine anschließende
Drehbetätigung, so löst das von ihm erzeugte Magnetfeld die genannten Veränderungen
in den Schichten 319 oder 320 aus. Damit ändern diese, ähnlich wie bei Inbetriebnahme
der Induktionsheizspule der vorherigen Ausführungsbeispiele, ihre optischen Eigenschaften
im Rahmen sämtlicher zuvor genannter Möglichkeiten und bilden so ebenfalls eine Anzeige
318a bzw. 318b.
[0035] Bei dieser Ausführung ist allerdings darauf zu achten, dass nicht bereits das Magnetfeld
des unteren Magneten 326 samt unterem Magnetstern 327 die Änderung der optischen Eigenschaften
in den Schichten 319 und 320 bewirkt, sondern erst das Aufsetzen des Drehknebels 329.
Dies ist jedoch für den Fachmann problemlos zu realisieren, beispielsweise durch zusätzliche
Abschirmungen rund um den unteren Magneten 326 bzw. Magnetstern 327. Zusätzlich könnten
im Außenbereich des Drehknebels 329 weitere Magneten angeordnet sein, beispielsweise
um eine bestimmte Drehstellung ähnlich einer sonstigen optischen Markierung an einer
bestimmten Stelle des Drehknebels anzuzeigen. An einem ähnlich Fig. 4 rund um den
Drehknebel 329 verlaufenden Ring kann dann durch Drehung des Drehknebels sowie durch
den an der Außenseite daran befestigten Magneten ein mitwandernder Bereich veränderter
optischer Eigenschaften in der Schicht 319 oder 320 erzeugt werden. Dieser zeigt einer
Bedienperson eben die Drehbewegung wie dies üblicherweise eine abstehende Pfeilspitze
odgl. machen würde.
1. Verwendung von linkshändigen Metamaterialien als Anzeige (18, 118, 218, 318) bzw.
in Anzeigemitteln, insbesondere als Funktions- oder Informations-Anzeige an einem
Elektrogerät oder Kochfeld (11, 111, 211), wobei die Metamaterialien in Form einer
Schicht oder mindestens einer dünnen Platte nahe oder unmittelbar an einer Gehäusewand
oder Abdeckung der Anzeige (18, 118, 218, 318) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in der Nähe der Metamaterialien schaltbare Induktionsmittel bzw. Magnetisiermittel
angeordnet sind, insbesondere eine Induktionsspule.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metamaterialien an der Anzeige (18, 118, 318) direkt sichtbar angeordnet sind,
insbesondere unter einer im wesentlichen durchsichtigen Abdeckung (13, 113, 313).
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metamaterialien an der Anzeige (18, 118, 318) direkt sichtbar angeordnet sind,
insbesondere auf einer Abdeckung (13, 113, 313).
4. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Metamaterialien vor Leuchtmitteln (122, 222) bzw. einer Leuchtanzeige (123) angeordnet
sind und diese insbesondere bedecken.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Metamaterialen hinter Leuchtmitteln bzw. einer Leuchtanzeige angeordnet sind,
insbesondere als Reflektionsmittel.
6. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Metamaterialien (19) unter einer im wesentlichen durchsichtigen Abdeckung (13)
angeordnet sind als Reflektionsmittel für Umgebungslicht zurück durch die Abdeckung.
7. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktionsmittel eine Induktionsheizspule (15, 115, 215) unter einer Abdeckung
sind (13, 113, 213), deren Wirkbereich mit auf die Abdeckung aufgesetztem zu erhitzendem
Gegenstand (17, 117, 217) die Metamaterialien (19, 20, 119, 120, 219, 220) umfasst.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Metamaterialen ringartig um die Induktionsheizspule (15, 115, 215, 315) angeordnet
sind, vorzugsweise mit Abstand von maximal wenigen cm und insbesondere einen im wesentlichen
geschlossenen Ring bilden.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch zusätzliche Induktionsmittel (330, 331) die ausschließlich zur Beeinflussung der
Metamaterialien vorgesehen sind.
10. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der linkshändigen Metamaterialien nur Materialien mit einer Temperaturbeständigkeit
größer als 200°C verwendet werden, vorzugsweise größer als 300°C, insbesondere Metalle
und/oder ggf. leitfähige dotierte Keramiken.
11. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Eigenschaften der linkshändigen Metamaterialien im sichtbaren Bereich ändern
bzw. das Magnetfeld der Magnetisiermittel entsprechend gewählt wird.
12. Anzeige, insbesondere als Funktions- oder Informations-Anzeige (18, 118, 218, 318)
an einem Elektrogerät oder Kochfeld (11, 111, 211), mit linkshändigen Metamaterialien,
die in Form einer Schicht (19, 20, 119, 120, 219, 220, 319, 320) oder mindestens einer
dünnen Platte nahe oder unmittelbar an einer Gehäusewand oder Abdeckung (13, 113,
213, 313) der Anzeige angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in der Nähe der Metamaterialien (19, 20, 119, 120, 219, 220, 319, 320) schaltbare
Induktionsmittel bzw. veränderbare Magnetisiermittel (330, 331) angeordnet sind, insbesondere
eine Induktionsspule (15, 115, 215).
13. Anzeige mit einem der kennzeichnenden Merkmale eines der Ansprüche 2 bis 11.
14. Anzeigeverfahren für ein Elektrogerät (11, 111, 211), dadurch gekennzeichnet, dass linkshändige Metamaterialien (19, 20, 119, 120, 219, 220, 319, 320) durch Einschalten
oder Ausschalten bzw. Verändern eines Magnetfeldes (15, 115, 215, 330, 331) als Beeinflussung
hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften verändert werden zur Erfassung der veränderten
optischen Eigenschaften durch eine Bedienperson als Anzeige (18, 118, 218, 318).
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Beeinflussung das Annähern eines Magneten (330, 331) durch eine Bedienperson
ist an die Metamaterialien (319, 320), insbesondere beim Positionieren eines mit dem
Magneten versehenen Gegenstandes, vorzugsweise eines bewegbaren Bedienelementes (329),
an eine dafür vorgesehene Position an dem Elektrogerät.