[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel und ein Verfahren zur Herstellung eines Paneels,
insbesondere eines Wand-, Decken- oder Bodenpaneels aus aufgeteilten Holzwerkstoffplatten
mit Seitenkanten, die auf der Ober- und/oder Unterseite ein Dekor aufweisen, das mit
einem hitzeaktivierbaren Kunstharz oder einem strahlenhärtbaren Lack beschichtet ist
und der Aufbau aus Holzwerkstoffplatte, Dekor und Kunstharz- oder Lackschicht untereinander
verpresst ist mittels mindestens einer Prägewalze und mindestens einer Gegendruckwalze.
[0002] Die Herstellung von Paneelen, insbesondere Wand-, Decken- oder Bodenpaneelen ist
bekannt. Zur Herstellung wird eine Beschichtung auf eine Holzwerkstoffplatte, z.B.
eine MDF- oder HDF-Platte aufgebracht. Die Beschichtungen, die hierfür verwendet werden,
sind in den verschiedensten Dekoren erhältlich und zeigen beispielsweise Holzdekore,
Steindekore aber auch Phantasiedekore. Damit diese Dekore einen natürlichen Werkstoff
möglichst genau imitieren können, werden die Beschichtungswerkstoffe mit einer dem
natürlichen Werkstoff möglichst genau entsprechenden dreidimensionalen Struktur geprägt.
Das bedeutet, dass beim Vergleich des natürlichen Werkstoffs mit dem Imitat auf der
Beschichtung möglichst kein Unterschied zwischen den beiden Oberflächen bestehen soll.
Dies setzt voraus, dass die dreidimensionale Struktur der Oberfläche beispielsweise
eines Echtholzpaneels möglichst exakt von der künstlichen Oberfläche des Beschichtungswerkstoffs
nachgebildet wird. Dies bedeutet, dass die einzelnen Holzporen und das dreidimensionale
Relief, das aus den Frühholz- und Spätholzunterschieden resultiert durch eine Prägung
des Beschichtungswerkstoffs nachgebildet wird. Dieses ist z.B. als Prägung einer Synchronpore
bekannt.
[0003] Aus der
DE 103 56 387 B4 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Glätten von Oberflächen von Werkstücken
aus Holz oder Holzwerkstoffen bekannt. Zur Glättung der Oberfläche wird ein beheiztes
Glättwerkzeug mit einer Temperatur von 200 bis 450 ° C über die Oberfläche des Werkstückes
aus Holz oder Holzwerkstoff geführt.
[0004] Die Herstellung dekorsynchroner Strukturen erfolgt in speziellen Pressen, die für
jedes Dekor bzw. für jedes Struktur ein entsprechendes Pressblech bereithalten. Die
Pressbleche werden Synchronbleche genannt. Mittels der Synchronbleche wird dann die
Maserung an der entsprechenden Stelle des Beschichtungswerkstoffes, z.B. eines imprägnierten
Papiers, eingedrückt. Für tiefe und authentische Poren werden stabile Pressen benötigt,
welche einen Druck von mindestens 390 N/cm
2 (40 kg/cm
2) ermöglichen. Je kleiner die einzudrückende Fläche ist, desto geringer kann auch
der Druck sein, der für die Prägung benötigt wird. So kann z.B. eine Fuge bei Fliesenstrukturen
mit einem geringeren Druck erzeugt werden als ein sog. handscraped Muster (überlagerte
Struktur, z.B. eine Holzstruktur mit abgenutzter Oberfläche bei der die Höhenunterschiede
von Früh- und Spätholz in die Oberfläche des Paneels eingepresst werden) auf einer
größeren Fläche, da der Druck punktueller erfolgen kann. Für tiefe handscraped Muster
werden sehr große Drücke, mindestens 785 N/cm
2 (80 kg/cm
2) benötigt. Die Pressen, die es ermöglichen, mit so großen Drücken zu arbeiten, sind
sehr kostenintensiv und werden deshalb nicht häufig in der Industrie genutzt. Außerdem
ist die Auslastung dieser Pressen derzeit gering. Wenn sich die Porenart ändern soll,
muss für diese Pressen jeweils ein neues und kostenintensives Pressblech angeschafft
werden. Problematisch hieran ist, dass dies ein zeit- und kostenintensiver Vorgang
ist.
[0005] Ausgehend von dieser Problemstellung ist es Aufgabe der Erfindung, die Herstellung
von Paneelen mit dekorierter Oberfläche zu vereinfachen und Prägungen in Paneele ohne
spezielle Pressbleche zu ermöglichen.
[0006] Zur Problemlösung zeichnet sich das Verfahren zur Herstellung eines gattungsgemäßen
Paneels durch folgende Schritte aus:
- Aufheizen der Prägewalze auf eine Temperatur von 200 - 500°C,
- Einführen des Paneels zwischen Prägewalze und einer Gegendruckwalze,
- Prägen einer Struktur mit einer Tiefe bis zu 500 µm in die hitzeaktivierbare Kunstharz-
oder Lackschicht auf der Oberseite des Paneels mit einem Druck von 590 - 1470 N/cm2 (60 - 150 kg/cm2).
[0007] Durch die nachträgliche Tiefenprägung mit einer Prägewalze kann eine Prägetiefe von
80 bis zu 500 µm vorzugsweise 250 µm an aufgeteilten Paneelen vor der Profilierung
erreicht werden. Dazu werden sowohl die Prägewalze als auch die Gegendruckwalze auf
eine Temperatur von 200 - 500°C, vorzugsweise 230 - 350°C insbesondere vorzugsweise
250°C aufgeheizt. Durch die hohe Temperatur wird das Kunstharz- oder die Lackschicht
auf der Ober- und/oder Unterseite der Paneele angeschmolzen, so dass über die Prägewalze
eine Struktur, z.B. ein dreidimensionales Abbild einer Holzoberfläche, in die Paneeloberfläche
geprägt werden kann. Zur Prägung wird das Paneel zwischen der Prägewalze und einer
Gegendruckwalze, die für den Vortrieb sorgt, eingeführt.
[0008] Je schneller die erzielte Produktionsgeschwindigkeit sein soll, desto höher muss
die Temperatur der Prägewalze sein. Vorteilhafterweise ist es durch den Einsatz der
Walzen möglich, einen hohen Pressdruck von 590 - 1470 N/cm
2 (60 - 150 kg/cm
2) vorzugsweise 785 - 1175 N/cm
2 (80 - 120 kg/cm
2) aufzubringen, um eine Tiefenprägung auf eine Tiefe von bis zu 500 µm zu erreichen.
Wird eine Prägetiefe von bis zu 500 µm gewünscht, so kann mit der Prägewalze sowohl
in die angeschmolzene Melaminschicht geprägt werden als auch in den darunter liegenden
Holzwerkstoff. Vorteilhafterweise können mit den Prägewalzen übergelagerte Strukturen,
sog. handscraped Muster, wie z.B. Oberflächen von abgenutzten Holzfußböden mit deutlichen
Frühholz-Spätholz-Unterschieden nachgebildet werden.
[0009] Es ist aber auch möglich, mit den Prägewalzen dekorsynchrone Strukturen ohne handscraped
Muster in Paneele einzuprägen, um eine möglichst genaue Imitation eines natürlichen
Werkstoffes zu erzielen.
[0010] Dadurch dass mehrere Prägewalzen hintereinander angeordnet werden, können unterschiedliche
Strukturen in ein Paneel eingeprägt werden.
[0011] Es hat sich gezeigt, dass in die Seitenkanten des Paneels durch die Prägewalze ebenfalls
und gegebenenfalls auch zusätzlich Fasen eingeprägt werden können. Vorteilhafterweise
können so Bearbeitungskosten gespart werden, da eine spanende Bearbeitung der Paneelseitenkanten
zur Erzeugung der Fasen nicht mehr notwendig ist. Da das Paneel vor der Prägung der
Fasen schon mit einem Dekor und einem Kunstharz beschichtet ist, ist eine Oberflächenversiegelung
der Fase, z.B. durch Lackieren, die nach einer spanenden Bearbeitung erfolgt, nach
der Prägung nicht mehr notwendig. Insbesondere bei strukturierten Oberflächen ist
eine nachträgliche Lackierung kritisch, da durch den Lackauftrag die dreidimensionale
Struktur wieder abgedeckt werden kann.
[0012] Da die Paneele durch den hohen Druck und hohen Temperaturen bei der Prägung bananenartig
verformt werden können, ist es vorteilhaft, die Paneele nach der Prägung durch Walzen
zu kühlen. Hierdurch kann die Verformung wieder behoben werden.
[0013] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich, bereits geprägte Paneele
mit der Prägewalze zu prägen, um so überlagerte Strukturen auf der Oberfläche von
Paneelen zu erzeugen.
[0014] Die Kunstharzschicht auf der Oberseite und/oder Unterseite der Paneele kann durch
einen oder mehrere Druckvorgänge direkt aufgebracht werden. Um besonders dicke Kunstharzschichten
zu realisieren, kann das Kunstharz mit einem Flächengewicht von etwa 200 bis 300 g/m
2 aufgebracht werden. Als Kunstharze können neben Melaminharz auch andere Aminoplastharze,
z.B. Harnstoff- oder Phenolharze oder weitere Kunstharze aufgebracht werden. Auch
die Lacksicht kann durch einen oder mehrere Druckvorgänge direkt auf die Oberseite
und/oder Unterseite aufgebracht werden. Vorzugsweise wird ein elektronenstrahlhärtbarer
Lack mit verschleiß- und kratzhemmenden Zusatzstoffen verwendet. Hiervon können etwa
150 g/m
2 aufgetragen werden. Die Lackschicht wird dann mit einem Elektronenstrahl mit einer
Dosisleistung von 60 kGray weiter vollständig ausgehärtet. Nach der Strukturierung
stellt sich ein Glanzgrad von größer oder gleich 85 Einheiten (Messung nach EN ISO
2813 unter einem Winkel von 60°) ein.
[0015] Die Durchlaufgeschwindigkeit kann 10 bis 60 m/min betragen. Vorzugsweise beträgt
sie 30 m/min. Der Liniendruck beim Prägen kann 196 bis 1.470 N/cm
2 (20 bis 150 kg/m
2) betragen.
[0016] Zur Problemlösung zeichnet sich ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines gattungsgemäßen
Paneels durch folgende Schritte aus:
- Aufheizen der Prägewalze auf eine Temperatur von 200 - 500°C,
- Einführen des Paneels zwischen Prägewalze und einer Gegendruckwalze,
- Prägen mindestens einer Fase an mindestens eine Seitenkante (I, II, III, IV) des Paneels
(1) mit einem Druck von 590 - 1470 N/cm2 (60 - 150 kg/cm2).
[0017] Durch dieses Verfahren kann auch an die Seitenkanten von Paneelen, die keine Tiefenprägung
aufweisen, eine Fase geprägt werden. Die Prägung erfolgt unter hohem Druck und führt
zu einer Verformung der Dekor- und Kunstharz- bzw. Lackschicht sowie der darunterliegenden
Holzwerkstoffplatte. Eine nachträgliche Versiegelung der Fasenoberfläche ist nicht
notwendig, da die Dekor- und Kunstharz- bzw. Lackschicht nicht abgetragen wird. Die
Kosten für eine nachträgliche Versiegelung der Fasenoberfläche entfallen und die Produktionskosten
können gesenkt werden. Die Prägewalzen weisen zur Fasenprägung an den Seiten ein entsprechendes
Profil auf.
[0018] Als strahlenhärtbarer Lack kann der zuvor beschrieben elektronenstrahlhärtbare Lack
verwendet werden.
[0019] Vorteilhafterweise sind die Walzen, Präge- und Gegendruckwalze paneelbreit und entsprechen
im Umfang einer Paneellänge. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich das eingeprägte
Muster auf einem Paneel nicht wiederholt. Vorteilhafterweise sind solch schmale Walzen
innerhalb sehr kurzer Zeit herstellbar und können problemlos gewechselt werden. So
können Produktions- und Investitionskosten niedrig gehalten werden.
[0020] Vorteilhafterweise bleibt die Prägung bereits geprägter Paneele, die z.B. eine Synchronpore
aufweisen, bei einer nachträglichen Prägung mittels der beheizten Prägewalze erhalten,
so dass zwei übereinander gelagerte Prägebilder erzeugt werden können, die sich gegenseitig
ergänzen können.
[0021] Auch die Gegendruckwalze kann ein Muster bzw. eine Oberflächenrauheit aufweisen,
um ein Durchrutschen des Paneels aufgrund des hohen Drucks zu verhindern. Dieses Muster
kann zum Beispiel eine Fischgrätstruktur sein, es kann aber auch ein dreidimensionales
Logo, zum Beispiel ein Firmenlogo, zur Erhöhung der Rauheit verwendet werden. Verwendet
man eine Walze mit Logo als Druckwalze, so ist es unter anderem auch möglich, kostengünstig
und zeitnah Schriftzüge oder Logos auf die Paneeloberseite zu prägen, um damit einen
hohen Wiedererkennungswert, z.B. bei einer Marketingaktion, für den Hersteller zu
erreichen.
[0022] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Vielzahl unterschiedlicher Strukturen
in die Oberfläche von Paneelen eingeprägt werden. So können beispielsweise Oberflächen
mit einem handscraped Design erzeugt werden oder Fliesenfugen und Fliesenoberflächen,
eingeprägte V-Fugen oder durch unterschiedlich großen Walzen mit verschiedenartigen
Radien unregelmäßige V-Fugen genauso wie tiefe Synchronporen und die Imitation von
Gebrauchs- oder Altersspuren von Holzoberflächen und zuletzt Firmenlogos oder Schriftzüge
auf der Unter- oder Oberseite der Paneele.
[0023] Ein gattungsgemäßes Paneel zeichnet sich dadurch aus, dass die Struktur wenigstens
teilweise eine Tiefe von 500 µm aufweist.
[0024] Mit dieser Prägetiefe können besonders tiefe Strukturen, zum Beispiel handscraped
Muster erzeugt werden, die auch unter haptischen Gesichtspunkten eine besonders gute
Imitation des imitierten Werkstoffes erlauben. Vorteilhafterweise kann das Dekor dabei
ein Holz-, Fliesen- oder Fantasiemuster aufweisen. Diese Muster können durch die Prägung
von besonders tiefen Strukturen in ihrer authentischen Wirkung noch verstärkt werden.
Das Dekor bzw. die Dekorschicht kann dabei wenigstens aus einer Lage bestehen, die
entweder als harzimprägniertes Papier oder in einem Direktdruckverfahren ausgeführt
bzw. aufgetragen ist. Vorteilhafterweise ist zur Erhöhung der Ähnlichkeit zwischen
natürlichen Dekor und dem Dekor auf der Paneeloberfläche die Struktur dekorsynchron
ausgeführt.
[0025] Durch die Verwendung eines elektronenstrahlhärtbaren Lackes wird eine besonders hochglänzende
Oberfläche erzielt.
[0026] Die Struktur kann sowohl in die Oberseite als auch in die Unterseite des Paneels
geprägt sein.
[0027] Anhand einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1 -
- den Verfahrensablauf zur Erzeugung einer Prägung mit Holzstruktur auf der Oberfläche
eines Paneels und
- Figur 2 -
- den Verfahrensablauf zur Erzeugung eines Fantasiedekors mit Fugenstruktur auf der
Oberseite eines Paneels.
[0028] Figur 1 zeigt das Verfahren zur Herstellung eines Paneels 1, insbesondere eines Fußbodenpaneels
mit Seitenkanten I, II, III, IV, das auf der Oberseite 2 ein Dekor aufweist und mit
einem hitzeaktivierbaren Kunstharz beschichtet ist. Dekor und Kunstharzschicht sind
untereinander verpresst worden. Das Paneel 1 wird zwischen der Prägewalze 4, die eine
Temperatur von ca. 350°C aufweist, und der Gegendruckwalze 5 eingeführt. Durch die
Prägewalze 4 wird auf die Oberseite 2 des Paneels 1 ein Druck von 1175 N/cm
2 (120 kg/cm
2) aufgebracht. Durch die beheizte Prägewalze 4 wird das hitzeaktivierbare Kunstharz
auf der Oberseite 2 des Paneels 1 aktiviert und durch den hohen Druck wird ein so
genanntes handscraped Design in die Oberseite der Paneele 1 eingeprägt. Der Vorschub
des Paneels 1 wird durch die Gegendruckwalze 5 realisiert, die gegen die Unterseite
3 des Paneels 1 drückt und zur Erhöhung der Oberflächenrauheit ein Fischgrätenmuster
aufweist. Durch die hohe Prägetemperatur wird die hitzeaktivierbare Kunstharzschicht
aus Melamin oberflächlich angeschmolzen und kann so nachträglich verformt werden.
Die Prägung der Struktur erfolgt hierbei sowohl in die Melaminharzschicht als auch
in den darunter liegenden Holzwerkstoff.
[0029] Figur 2 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren nach Figur 1 mit dem Unterschied, das
anstelle einer Holzstruktur im handscraped Design ein Fantasiemuster mit Fliesenfugen
in die Oberseite 2 des Paneels 1 mittels einer Prägewalze 4 eingeprägt wird.
[0030] Das Verfahren ändert sich nicht, wenn anstelle eines hitzeaktivierbaren Kunstharzes
ein hitzeaktivierbarer strahlenhärtbarer, insbesondere elektronenstrahlhärtbarer Lack
verwendet wird.
[0031] An den Seitenkanten I, II, III, IV ist das Paneel 1 mit zueinander korrespondierenden
Feder/Nut-Profilen mit integrierten Verriegelungsmitteln zum lösbaren Verbinden benachbarter
Paneele versehen.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Paneel
- 2
- Oberseite
- 3
- Unterseite
- 4
- Prägewalze
- 5
- Gegendruckwalze
- I
- Seitenkante
- II
- Seitenkante
- III
- Seitenkante
- IV
- Seitenkante
1. Verfahren zur Herstellung eines Paneels (1), insbesondere eines Wand-, Decken- oder
Bodenpaneels, aus aufgeteilten Holzwerkstoffplatten mit Seitenkanten (I, II, III,
IV), die auf der Ober- und/oder Unterseite (2, 3) ein Dekor aufweisen, das mit einem
hitzeaktivierbaren Kunstharz oder einem strahlenhärtbaren Lack beschichtet ist und
der Aufbau aus Holzwerkstoffplatte, Dekor und Kunstharz- oder Lackschicht untereinander
verpresst ist, mittels mindestens einer Prägewalze (4) und mindestens einer Gegendruckwalze
(5) mit folgenden Schritten:
- Aufheizen der Prägewalze (4) auf eine Temperatur von 200 bis 500°C,
- Einführen des Paneels (1) zwischen Prägewalze (4) und einer Gegendruckwalze (5),
- Prägen einer Struktur mit einer Tiefe bis zu 500 µm in die hitzeaktivierbare Kunstharz-
oder Lackschicht auf der Oberseite (2) des Paneels (1) mit einem Druck von 590 bis
1470 N/cm2 (60 bis 150 kg/m2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dekorsynchrone Strukturen in Paneele (1) geprägt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Prägewalzen (4) hintereinander angeordnet werden und unterschiedliche Strukturen
in die Paneele (1) eingeprägt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Prägewalze (4) Fasen an mindestens eine Seitenkante (I, II, III, IV) der
Paneele (1) geprägt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele (1) nach der Prägung durch Walzen gekühlt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bereits geprägte Paneele (1) durch die Prägewalze (4) geprägt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunstharzschicht durch einen oder mehrere Druckvorgänge aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunstharzschicht mit einem Flächengewicht von etwa 200 bis 300 g/m2 aufgebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Melaminharzschicht aufgebracht wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines Paneels (1), insbesondere eines Wand-, Decken- oder
Bodenpaneels, aus aufgeteilten Holzwerkstoffplatten mit Seitenkanten (I, II, III,
IV), die auf der Ober- und/oder Unterseite (2, 3) ein Dekor aufweisen, das mit einem
hitzeaktivierbaren Kunstharz oder einem strahlenhärtbaren Lack beschichtet ist und
der Aufbau aus Holzwerkstoffplatte, Dekor und Kunstharz- oder Lackschicht untereinander
verpresst ist, mittels mindestens einer Prägewalze (4) und mindestens einer Gegendruckwalze
(5) mit folgenden Schritten:
- Aufheizen der Prägewalze (4) auf eine Temperatur von 200 bis 500°C,
- Einführen des Paneels (1) zwischen Prägewalze (4) und einer Gegendruckwalze (5),
- Prägen mindestens einer Fase an mindestens eine Seitenkante (I, II, III, IV) des
Paneels (1) mit einem Druck von 590 - 1470 N/cm2 (60 - 150 kg/cm2).
11. Prägewalze zur Verwendung in dem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Breite der Paneelbreite entspricht.
12. Prägewalze nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ihr Umfang der Paneellänge entspricht.
13. Gegendruckwalze zur Verwendung in den Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckwalze (5) ein Muster, insbesondere ein Fischgrätmuster oder ein dreidimensionales
Logo aufweist.
14. Paneel nach Anspruch 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur 250°C beträgt.
15. Paneel nach Anspruch 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur eine Tiefe von 250 µm aufweist.
16. Paneel nach Anspruch 1, 10 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur eine Tiefe von mindestens 80 µm aufweist.
17. Paneel nach Anspruch 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Liniendruck 196 bis 1.470 N/cm2 (20 bis 150 kg/m2) beträgt.
18. Paneel nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchlaufgeschwindigkeit 10 bis 60 m/min beträgt.
19. Paneel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchlaufgeschwindigkeit 30 m/min beträgt.
20. Paneel nach Anspruch 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht elektronenstrahlhärtbar ist.
21. Paneel nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur in die Oberseite (2) und die Unterseite (3) geprägt.
22. Paneel (1), insbesondere Wand-, Decken- oder Bodenpaneel, aus aufgeteilten Holzwerkstoffplatten
mit Seitenkanten (I, II, III, IV), das auf der Ober- oder Unterseite (2, 3) ein Dekor
aufweist, das mit einem hitzeaktivierbaren Kunstharz oder einem strahlenhärtbaren
Lack beschichtet ist und der Aufbau aus Holzwerkstoffplatte, Dekor und Kunstharz-
oder Lackschicht untereinander verpresst ist, wobei zumindest die Oberseite (2) ein
Dekor und eine Struktur aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur wenigstens teilweise eine Tiefe von 500 µm aufweist.
23. Paneel nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor ein Holz-, Fliesen- oder Fantasiemuster aufweist.
24. Paneel nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor aus wenigstens einer Lage besteht, die entweder aus harzimprägniertem Papier
besteht oder in einem Direktdruckverfahren auftragbar ist.
25. Paneel nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur dekorsynchron ausgeführt ist.
26. Paneel nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Oberfläche der Oberseite (2) hochglänzend ist.