[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sanforisieren einer textilen Warenbahn.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist von der Gummiband-Krumpfeinheit "OPTI-SHRINK" der
Firma Brückner Trockentechnik GmbH & Co. KG gebildet. Die Vorrichtung umfasst einen
angetriebenen und beheizten Krumpfzylinder sowie ein diesen teilweise umschlingendes,
endlos umlaufendes Gummiband. Zwischen der Mantelfläche des vorzugsweise aus Stahl
bestehenden Krumpfzylinders und dem Gummiband wird ein Krumpfkanal gebildet, durch
welchen die textile Warenbahn gefördert wird. Die den Krumpfkanal begrenzenden Oberflächen
des Krumpfzylinders und des Gummibands werden im Bereich des Krumpfkanals in gleicher
Richtung mit gleicher Geschwindigkeit oder leicht unterschiedlichen Geschwindigkeiten
bewegt, wodurch die Warenbahn durch den Krumpfkanal bewegt wird.
[0003] Im Krumpfkanal erfolgt ein kompressives Krumpfen, das sogenannte Sanforisieren der
Warenbahn. Die Warenbahn wird hierbei gestaucht und durch die Temperatureinwirkung
im gestauchten Zustand fixiert. Die Warenbahn wird hierbei typischerweise auf Temperaturen
oberhalb von 100°C erhitzt. Mit derartigen Vorrichtungen können generell Warenbahnen
in Form von Maschenware und Webware ausgerüstet werden.
[0004] Durch die Beheizung des Krumpfzylinders wird während des Betriebs der Vorrichtung
auch das Gummiband entsprechend aufgeheizt. Eine Aufheizung des Gummibands auf eine
gewisse Mindesttemperatur ist erforderlich, damit beim Sanforisieren der Warenbahn
die gewünschte Fixierung der Stauchung der Warenbahn erhalten wird.
[0005] Sowohl während des Betriebs als auch bei Stillständen der Vorrichtung kann das Gummiband
jedoch übermäßig aufgeheizt werden, was zu Beeinträchtigungen oder Beschädigungen
des Gummibands führen kann. Insbesondere führt ein starkes Aufheizen zu einer Versprödung
des Gummibands. Infolge dieser Versprödung muss das Gummiband an seiner Oberfläche
abgeschliffen werden. Durch das Abschleifen des Gummibands wird dieses jedoch dünner,
wodurch die vom Gummiband auf den Krumpfzylinder ausgeübte Kraft reduziert wird, was
zu einer unerwünschten Verringerung der Krumpfung der Warenbahn führt.
[0006] Weiterhin ist das Gummiband der Vorrichtung Belastungen durch die darüber geführten
Warenbahnen ausgesetzt. Insbesondere können durch Andrücken der Warenbahn mittels
des Krumpfzylinders im Gummiband Streifen gebildet werden. Weiterhin können in den
Warenbahnen enthaltene Chemikalien das Gummiband beeinträchtigen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art bereitzustellen, mit welcher ein zuverlässiges und reproduzierbares Sanforisieren
einer Warenbahn ermöglicht wird.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der Ansprüche 1, 4 und 14 vorgesehen.
Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum Sanforisieren einer textilen Warenbahn
und umfasst einen beheizten Krumpfzylinder und ein diesen teilweise umschlingendes
Gummiband. Die Warenbahn wird zum Sanforisieren zwischen den mit vorgegebenen Geschwindigkeiten
bewegten Oberflächen des Krumpfzylinders und des Gummibands gefördert. Weiterhin ist
ein Hebemechanismus vorgesehen, mittels dessen bei Stillstand der Vorrichtung der
Krumpfzylinder von dem Gummiband abhebbar ist.
[0010] Durch das Abheben des Krumpfzylinders vom Gummiband wird dieses während der Stillstandszeiten
der Vorrichtung zuverlässig gegen ein lokales Überhitzen geschützt. Somit könne auf
einfache Weise Beschädigungen des Gummibands verhindert werden. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil des Abhebens des Krumpfzylinders besteht darin, dass dieser, da er dann nicht
mehr in Kontakt mit dem Gummiband ist, nicht mehr während der Stillstandszeiten abgekühlt
werden muss. Abgesehen davon, dass dies heizungstechnisch vorteilhaft ist, werden
damit auch durch thermische Spannungen im Krumpfzylinder, die bei einem zyklischen
Aufheizen und Abkühlen auftreten würden, vermieden.
[0011] Das Heben und Senken des Krumpfzylinders erfolgt maschinell und automatisch gesteuert.
Die Bewegung des Krumpfzylinders kann so schnell und präzise durchgeführt werden.
Nach einem Maschinenstillstand kann die Vorrichtung somit schnell, das heißt innerhalb
weniger Minuten wieder in Betrieb genommen werden.
[0012] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine dem Gummiband
zugeordnete Behandlungseinheit, mittels derer kontinuierlich, das heißt während des
laufenden Sanforisierprozesses, eine Reinigung sowie ein Vorschleifen des Gummibands
durchgeführt werden kann.
[0013] Mit der so ausgebildeten Behandlungseinheit kann das Gummiband über seine gesamte
Breite gereinigt werden. Dabei wird das Gummiband besonders vorteilhaft zunächst mit
einer Reinigungsflüssigkeit und dann mit Wasser beaufschlagt. Dadurch kann das Gummiband
wirksam gegen Chemikalien geschützt werden, die durch die Warenbahn auf das Gummiband
übertragen werden. Somit wird eine durch Chemikalien bedingte Reduzierung der Härte
des Gummibands vermieden.
[0014] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Behandlungseinheit besteht darin,
dass mit dieser nicht nur eine Reinigung sondern auch ein kontinuierliches Vorschleifen
des Gummibands während des laufenden Sanforisierprozesses durchgeführt werden kann.
Durch dieses Vorschleifen können Streifenbildungen auf dem Gummiband infolge der mit
dem Krumpfzylinder an das Gummiband angepressten Warenbahn effektiv vermieden werden.
Durch das erfindungsgemäße Vorschleifen kann das während vorgegebener Wartungsintervalle
durchzuführende Schleifen des Gummibands mittels einer Schleifeinheit reduziert werden,
wodurch die Verfügbarkeit der Vorrichtung erhöht wird.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Behandlungseinheit
eine auf der Mantelfläche einer rotierenden Walze angeordnete Bürstenanordnung auf,
wobei die Flüssigkeit zur Reinigung des Gummibands aus dem Innenraum der Walze über
deren Mantelfläche ausgegeben wird. Mit der Bürstenanordnung gelingt ein besonders
schonendes und gleichmäßiges Vorschleifen des Gummibands simultan zum Reinigungsvorgang.
[0016] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung weist die Vorrichtung eine Reinigungs-
und Kühleinheit zum Auftrag einer Flüssigkeit auf die Randbereiche des Gummibands
auf.
[0017] Die Reinigungs- und Kühleinheit dient dabei zur Kühlung und Reinigung der Randbereiche,
die während des Sanforisierprozesses nicht von der Warenbahn bedeckt sind. Der Erfindung
liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass die Bereiche des Gummibands, die von der
Warenbahn bedeckt sind, weniger aufgeheizt sind als die Randbereiche der Warenbahn,
die nicht von der Warenbahn bedeckt sind. Mit der Reinigungs- und Kühleinheit wird
ein vorzeitiges Verspröden des Gummibands in diesen Randbereichen vermieden.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Reinigungs- und Kühleinheit
zwei Rollen auf, die an gegenüberliegenden Rändern des Gummibands auf dessen Oberfläche
umlaufen. Dabei wird die Flüssigkeit zur Kühlung und Reinigung durch die Mantelflächen
der Rollen geführt und so auf das Gummiband aufgetragen. Ein wesentlicher Vorteil
besteht hierbei darin, dass durch das Auftragen der Flüssigkeit über die Mantelflächen
nur der mit den Rollen in Kontakt stehende Teil des Gummibands mit Flüssigkeit beaufschlagt
wird. Dadurch wird ein unerwünschtes Auftragen der Flüssigkeit auf die Warenbahn mit
hoher Sicherheit vermieden.
[0019] Die Rollen werden über separate Antriebe angetrieben und können mittels Stelleinheiten
in ihrer Position verändert werden. Durch die Positionsverstellung können die Größen
der Randbereiche des Gummibands, die von den Rollen überstrichen werden, genau vorgegeben
werden. Damit kann eine exakte Einstellung der Reinigungs- und Kühleinheit derart
vorgenommen werden, dass mittels dieser exakt nur die Bereiche des Gummibands mit
Flüssigkeit beaufschlagt werden, die nicht von der Warenbahn bedeckt sind.
[0020] Die Erfindung wird im Nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Sanforisieren einer textilen Warenbahn
im Längsschnitt.
- Figur 2:
- Seitenansicht eines Ausschnitts der Vorrichtung gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Querschnittsdarstellung eines Ausschnitts der Vorrichtung gemäß Figur 1.
[0021] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 zum Sanforisieren einer
textilen Warenbahn. Die Vorrichtung 1 umfasst einen beheizten, mit einer nicht dargestellten
Antriebseinheit angetriebenen Krumpfzylinder 2. Der Mantel des Krumpfzylinders 2 besteht
vorzugsweise aus Stahl. Weiterhin ist ein über Leitwalzen 3, 4, 5 gespanntes Gummiband
6 vorgesehen, welches den unteren Teil der Mantelfläche des Krumpfzylinders 2 umschlingt.
[0022] Die zu behandelnde textile Warenbahn, die in Figur 1 nicht gesondert dargestellt
ist, wird zwischen der Mantelfläche des Krumpfzylinders 2 und dem Gummiband 6 geführt.
Dabei wird wie mit den Pfeilen in Figur 1 dargestellt, der Krumpfzylinder 2 mittels
der Antriebseinheit entgegen dem Uhrzeigersinn und das Gummiband 6 mittels einer weiteren,
die Leitwalzen 3, 4, 5 antreibenden Antriebseinheit gegenläufig bewegt. Dadurch wird
die Warenbahn in dem einen Krumpfkanal bildenden Zwischenraum zwischen Krumpfzylinder
2 und Gummiband 6 in einer Förderrichtung von einem Wareneinlauf I zu einem Warenauslauf
II der Vorrichtung 1 geführt.
[0023] Durch die vom Krumpfzylinder 2 und dem Gummiband 6 ausgeübten Kräfte wird die Warenbahn
im Krumpfkanal sanforisiert, das heißt durch Kompression gekrumpft, das heißt gestaucht.
Diese Krumpfung der Warenbahn wird durch die Beheizung des Krumpfzylinders 2 fixiert.
Typischerweise wird die Warenbahn auf Temperaturen oberhalb von 100°C aufgeheizt.
[0024] Durch die Beheizung des Krumpfzylinders 2 wird auch das Gummiband 6 aufgeheizt. Eine
Aufheizung des Gummibands 6 ist notwendig um eine gute Krumpfwirkung beim Behandeln
der Warenbahn zu erzielen. Jedoch ist eine Überhitzung schädlich für das Gummiband
6. Derartige Überhitzungen treten insbesondere bei Stillständen der Vorrichtung 1
auf.
[0025] Um ein derartiges Überhitzen zu vermeiden, kann, wie in Figur 1 schematisch dargestellt,
der Krumpfzylinder 2 aus seiner Arbeitsposition in eine obere Grenzposition gehoben
werden, in welcher der Krumpfzylinder 2 vom Gummiband 6 abgehoben werden kann. Der
in der Grenzposition angrenzende Krumpfzylinder 2' ist in Figur 1 gestrichelt dargestellt
und mit der Bezugsziffer 2' bezeichnet. Falls das Gummiband 6 nicht von selbst in
seiner ursprünglichen Position bei Abheben des Krumpfzylinders 2 verbleibt, können
zum Niederhalten des Gummibands 6 mechanische Hilfsmittel wie Walzen oder Stäbe vorgesehen,
damit in der oberen Grenzposition des Krumpfzylinders 2 kein Kontakt zwischen Krumpfzylinder
2 und Gummiband 6 gegeben ist. Alternativ oder zusätzlich können Einrichtungen zur
Positionsverstellung des Gummibands vorgesehen sein um den notwendigen Abstand zwischen
Gummiband und Krumpfwalze zu gewährleisten.
[0026] Figur 2 zeigt schematisch den Hebemechanismus zum Heben und Senken des Krumpfzylinders
2. Der Krumpfzylinder 2 weist an seinen Stirnseiten ausmündende Walzensegmente 7 auf,
die jeweils in einem Lager 8 drehbar gelagert sind. In der Arbeitsposition des Krumpfzylinders
2 sitzt ein Block 9, der das jeweilige Lager 8 aufnimmt, auf dem oberen Rand eines
Segments eines Rahmens 10 der Vorrichtung 1 auf. An jedem Block 9 ist eine Führungsstange
11 befestigt, die in vertikaler Richtung verläuft und in einer Führung 12 geführt
ist, die an einem weiteren Segment des Rahmens 10 ausmündet. Mittels eines nicht dargestellten
Motors kann jede Führungsstange 11 in der Führung 12 in vertikaler Richtung bewegt
werden. Alternativ kann die Führungsstange 11 mit der Führung 12 entlang des Segments
des Rahmens 10 bewegt werden. In jedem Fall kann mit diesem Hebemechanismus, der von
den Führungsstangen 11 und der Führung 12 als mechanische Elemente zum Heben und Lenken
der Lager 8 gebildet ist, der Krumpfzylinder 2 durch simultanes Senken oder Heben
der Blöcke 9 von seiner Arbeitsstellung in seine obere Grenzposition und umgekehrt
verfahren werden.
[0027] Durch die permanente Aufheizung des Gummibands 6 während des Betriebs der Vorrichtung
1 tritt eine gewisse Versprödung des Gummibands 6 auf. Daher muss in vorgegebenen
Wartungsintervallen das Gummiband 6 im Bereich dessen Oberfläche abgeschliffen werden.
Hierzu ist die in Figur 1 schematisch dargestellte Schleifeinheit 13 vorgesehen.
[0028] Damit das Gummiband 6 mittels der Schleifeinheit 13 möglichst wenig geschliffen werden
muss, ist im Bereich des Warenauslaufs der Vorrichtung 1 dem Gummiband 6 eine Behandlungseinheit
14 zugeordnet, mittels derer kontinuierlich und während des Sanforsierprozesses eine
Reinigung sowie ein Vorschleifen des Gummibands 6 durchgeführt werden kann.
[0029] Die Behandlungseinheit 14 umfasst eine sich über die gesamte Breite des Gummibands
6 erstreckende Walze 15, an deren Mantelfläche eine Bürstenanordnung 16 vorgesehen
ist. Die Walze 15 wird mittels eines nicht dargestellten Motors angetrieben. Dabei
kann die Drehrichtung der Walze 15 wahlweise gleich- oder gegensinnig zur Bewegungsrichtung
des Gummibands 6 gewählt werden. Mittels einer nicht dargestellten pneumatisch oder
hydraulischen Ausrichteinheit kann die Walze 15 so zum Gummiband 6 ausgerichtet werden,
dass die mit der Walze 15 rotierenden Bürsten der Bürstenanordnung 16 mit einem vorgegebenen
Anpressdruck an dem Gummiband 6 anliegen. Durch die Bürstenanordnung 16 erfolgt ein
Vorschleifen des Gummibands 6, durch welches insbesondere durch die gegen das Gummiband
6 angepresste Warenbahn bedingte Streifen auf dem Gummiband 6 eliminiert werden können.
Weiterhin werden durch das Vorschleifen die Zeiten zwischen den Wartungsintervallen
zum Schleifen des Gummibands 6 vergrößert.
[0030] Besonders vorteilhaft sind die Bürsten auf der Walze 15 traversierend angeordnet,
das heißt die Positionen der Bürsten in Längsrichtung der Walze 15 sind variabel.
Dadurch wird erreicht, dass die Bürsten nicht in einer konstanten Position am Gummiband
6 anliegen, so dass die Bürsten selbst keine Streifen selbst auf dem Gummiband 6 erzeugen.
[0031] Zur Reinigung des Gummibands 6 wird über eine Zuführeinheit 17 der Walze 15 der Behandlungseinheit
14 eine Flüssigkeit zugeführt. Die Zuführeinheit 17 umfasst einen eine Reinigungsflüssigkeit
enthaltenden Tank 18 und eine zugeordnete Pumpe 19. Mittels der Pumpe 19 kann über
eine erste Zuleitung 20 die Reinigungsflüssigkeit der Walze 15 zugeführt werden. Alternativ
kann der Walze 15 über eine zweite Zuleitung 21 Wasser zugeführt werden.
[0032] Die so geförderte Flüssigkeit wird in den Innenraum der hohlzylindrischen Walze 15
geführt und dann über die Mantelfläche der Walze 15 auf das Gummiband 6 aufgetragen.
Somit erfolgt die Reinigung mittels der Flüssigkeit simultan zum Vorschleifen mit
der Bürstenanordnung 16.
[0033] Zweckmäßigerweise erfolgt die Reinigung in zwei Stufen, wobei zunächst die spezifische
Chemikalien enthaltende Reinigungsflüssigkeit auf das Gummiband 6 aufgetragen wird
und nachfolgend eine zweite Reinigung mit Wasser erfolgt.
[0034] Figur 3 zeigt einen Ausschnitt der Vorrichtung 1 mit einer Reinigungs- und Kühleinheit
zum Auftrag einer Flüssigkeit auf die Randbereiche des Gummibands 6. Mit dieser Reinigungs-
und Kühleinheit erfolgt generell eine Reinigung und Kühlung der nicht von der Warenbahn
abgedeckten Randbereiche des Gummibands 6. Die Reinigungs- und Kühleinheit umfasst
zwei identisch ausgebildete hohlzylindrische Rollen 22, die jeweils mittels eines
Antriebs 23 angetrieben und in eine Drehbewegung um ihr Symmetrieachse versetzt werden.
Die Rollen 22 sind an gegenüberliegenden Rändern des Gummibands 6 so angeordnet, dass
die Mantelflächen der Rollen 22 auf der Oberfläche des Gummibands 6 abrollen.
[0035] Die Mantelflächen der Rollen 22 weisen jeweils eine flüssigkeitsdurchlässige Schicht
auf, die im vorliegenden Fall von einem Filzbelag 24 gebildet ist. Im Innenraum jeder
Rolle 22 verläuft entlang deren Längsachse ein Sprührohr 25, welches im Wesentlichen
um einen hohlzylindrischen perforierten Rohr gebildet ist. Über nicht dargestellte
Dosiereinheiten wird jeweils eine vorgegebene und einstellbare Menge an Flüssigkeit,
im vorliegenden Fall Wasser, in die Sprührohre 25 eingeleitet und von dort in Richtung
der Mantelflächen der Rollen 22 geführt. Über die von den Filzbelägen 24 gebildeten
Mantelflächen der Rollen 22 tritt dann das Wasser sickernd aus und wird durch das
Abrollen der Rollen 22 auf dem Gummiband 6 auf dieses aufgetragen. Da das Wasser aus
den Rollen 22 nicht in Form von Strahlen sondern sickernd austritt, ist gewährleistet,
dass das gesamte Wasser nur auf die von den Rollen 22 erfassten Randbereiche des Gummibands
6 aufgetragen wird und insbesondere nicht auf die zwischen den Rollen 22 verlaufende
Warenbahn.
[0036] Wie aus Figur 3 ersichtlich, sind die Rollen 22 über Gestänge 26 an die Antriebe
gekoppelt. Die Gestänge 26 sind Bestandteile von Stelleinheiten zur Positionsverstellung
der Rollen 22. Dabei können durch die Stelleinheiten die Rollen 22 entweder schräg
auf dem Gummiband 6 ausgerichtet werden oder in axialer Richtung verschoben werden,
wodurch die Größen der Randbereiche des Gummibands 6, die von den Rollen 22 überstrichen
werden, variiert werden können. Damit können die Größen der Randbereiche des Gummibands
6 die mit der Reinigungs- und Kühleinheit gereinigt und gekühlt werden exakt vorgegeben
werden.
[0037] Die Reinigungs- und Kühleinheit kann somit während des Sanforisierbetriebs der Vorrichtung
1 zur kontinuierlichen Reinigung der Randbereiche des Gummibands 6 aktiviert sein.
Mittels der Stelleinheit werden dabei die Positionen der Rollen 22 so an die Breite
der Warenbahn angepasst, dass die Rollen 22 unmittelbar an die seitlichen Ränder der
Warenbahn anschließen, so dass die gesamten Randbereiche des Gummibands 6, welche
nicht von der Warenbahn abgedeckt sind, mit den Rollen 22 gereinigt und gekühlt werden.
Bezugszeichenliste
[0038]
- (1)
- Vorrichtung
- (2)
- Krumpfzylinder
- (2')
- Krumpfzylinder
- (3)
- Leitwalze
- (4)
- Leitwalze
- (5)
- Leitwalze
- (6)
- Gummiband
- (7)
- Walzensegment
- (8)
- Lager
- (9)
- Block
- (10)
- Rahmen
- (11)
- Führungsstange
- (12)
- Führungsstange
- (13)
- Schleifeinheit
- (14)
- Behandlungseinheit
- (15)
- Walze
- (16)
- Bürstenanordnung
- (17)
- Zuführeinheit
- (18)
- Tank
- (19)
- Pumpe
- (20)
- Zuleitung
- (21)
- Zuleitung
- (22)
- Rolle
- (23)
- Antrieb
- (24)
- Filzbelag
- (25)
- Sprührohr
- (26)
- Gestänge
1. Vorrichtung (1) zum Sanforisieren einer textilen Warenbahn mit einem beheizten Krumpfzylinder
(2) und einem diesen teilweise umschlingenden Gummiband (6), wobei die Warenbahn zum
Sanforisieren zwischen den mit vorgegebenen Geschwindigkeiten bewegten Oberflächen
des Krumpfzylinders (2) und des Gummibands (6) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hebemechanismus vorgesehen ist, mittels dessen bei Stillstand der Vorrichtung
(1) der Krumpfzylinder (2) von dem Gummiband (6) abhebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Krumpfzylinder (2) an seinen längsseitigen Enden in Lagern (8) drehbar gelagert
ist, wobei die Lager (8) mittels des Hebemechanismus simultan hebbar und senkbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Krumpfzylinder (2) mittels des Hebemechanismus in eine vorgegebene obere Grenzposition
einbringbar ist, in welcher der Krumpfzylinder (2) einen vorgegebenen Abstand zum
Gummiband (6) aufweist.
4. Vorrichtung zum Sanforisieren einer textilen Warenbahn mit einem beheizten Krumpfzylinder
(2) und einem diesen teilweise umschlingenden Gummiband (6), wobei die Warenbahn zum
Sanforisieren zwischen den mit vorgegebenen Geschwindigkeiten bewegten Oberflächen
des Krumpfzylinders (2) und des Gummibands (6) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gummiband (6) eine Behandlungseinheit (14) zugeordnet ist, mittels derer kontinuierlich
eine Reinigung sowie ein Vorschleifen des Gummibands (6) durchführbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungseinheit (14) eine Bürstenanordnung (16) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenanordnung (16) auf der Mantelfläche einer Walze (15) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürsten auf der Walze (15) traversierend angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum der Walze (15) eine Flüssigkeit geführt ist, welche über die Mantelflächen
der Walze (15) auf das Gummiband (6) ausgebbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Zuführeinheit (17) der Walze (15) als Flüssigkeit wahlweise Wasser oder
eine Reinigungsflüssigkeit zuführbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (15) mittels eines Antriebs angetrieben ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürsten der Bürstenanordnung (16) mit der Walze (15) rotieren.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Walze (15) und die Bürstenanordnung (16) über die gesamte Breite des Gummibands
(6) erstrecken.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Behandlungseinheit (14) relativ zum Gummiband (6) einstellbar ist.
14. Vorrichtung zum Sanforisieren einer textilen Warenbahn mit einem beheizten Krumpfzylinder
(2) und einem diesen teilweise umschlingenden Gummiband (6), wobei die Warenbahn zum
Sanforisieren zwischen den mit vorgegebenen Geschwindigkeiten bewegten Oberflächen
des Krumpfzylinders (2) und des Gummibands (6) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Reinigungs- und Kühleinheit zum Auftrag einer Flüssigkeit auf die Randbereiche
des Gummibands (6) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Rändern des Gummibands (6) auf dessen Oberseite jeweils eine Rolle (22)
als Bestandteil der Reinigungs- und Kühleinheit umläuft, wobei über die Mantelflächen
der Rollen (22) die Flüssigkeit auf das Gummiband (6) aufgetragen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (22) identisch ausgebildet und jeweils über einen separaten Antrieb (23)
angetrieben sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelflächen der Rollen (22) von einer flüssigkeitsdurchlässigen Schicht gebildet
ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssigkeitsdurchlässige Schicht von einem Filzbelag (24) gebildet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum jeder Rolle (22) ein Sprührohr (25) verläuft, mittels dessen die Flüssigkeit
gegen die Mantelfläche der Rolle (22) gesprüht wird.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung der von den Rollen (22) überstrichenen Randbereiche des Gummibands
(6) Stelleinheiten zur Positionsverstellung der Rollen (22) vorgesehen sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die über die Rollen (22) dem Gummiband (6) zugeführten Flüssigkeitsmengen einstellbar
sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit Wasser ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass während der Bearbeitung der Warenbahn die Reinigungs- und Kühleinheit aktiviert ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Warenbahn nicht überdeckten Randbereiche der Gummibänder (6) mittels
der Reinigungs- und Kühleinheit mit Flüssigkeit beaufschlagt sind.