[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Gebäudeteilen,
insbesondere zwischen einer Gebäudedecke oder -wand und einem gegenüber dem Gebäude
vorkragenden Bauteil, wie etwa einem Balkon, zumindest bestehend aus einem Isolierkörper
und den Isolierkörper durchquerenden und an jeweils beide Bauteile angeschlossenen
Bewehrungselementen.
[0002] Vor allem dann, wenn Gebäudedecken nicht aus einer monolithischen Deckenplatte hergestellt
werden, sondern ein Grundgerüst aus Stahlbetonbalken aufweisen, kommt es im Anschlussbereich
dieser Balken an die genannten Bauelemente zur Wärmedämmung oft zu Problemen beim
Positionieren der dem Bauelement zur Wärmedämmung zugeordneten Bewehrungselemente,
da diese mit der Bewehrung der Stahlbetonbalken kollidieren können. Üblicherweise
werden die Bauelemente zur Wärmedämmung mit einem vorgegebenen Raster der Bewehrungselemente,
also mit standardisiertem Abstand der einzelnen Bewehrungselemente zueinander hergestellt
und eingebaut, so dass es offensichtlich ist, dass es im Anschlussbereich an die genannten
Stahlbetonbalken leicht zu Kollisionen kommt, da die Bewehrung der Stahlbetonbalken
eben ein anderes Raster, das heißt einen anderen gegenseitigen Abstand aufweist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement
zur Wärmedämmung zur Verfügung zu stellen, das eine Anpassung auf der Baustelle an
die Bewehrung eines angrenzenden Bauteils durch Variabilität seines Aufbaus ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Isolierkörper aus zumindest
drei separaten Teilen zusammengesetzt ist, derart, dass er ein unteres, sich über
die gesamte Länge des Bauelements erstreckendes Fußteil aufweist, dass er ein vertikal
über dem Fußteil angeordnetes und die Bewehrungselemente aufweisendes Bewehrungsteil
aufweist, wobei das Bewehrungsteil eine geringere horizontale Länge aufweist als das
Fußteil, und dass er zumindest ein horizontal neben dem Bewehrungsteil und vertikal
über dem Fußteil in der Isolierkörperebene positionierbares Ausgleichsteil aufweist.
[0005] Hierdurch ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass das Fußteil als Platzhalter im
genannten Anschlussbereich an Stahlbetonbalken oder sonstige anschlusskritische Bauteile
positioniert werden kann, da das Fußteil kein in das kollisionskritische Gebäude-Bauteil
vorstehendes Bewehrungselement aufweist. Der Bereich oberhalb des als Platzhalter
fungierenden Fußteils ist für das Bewehrungsteil einerseits und zumindest ein Ausgleichsteil
andererseits vorgesehen, wobei das Bewehrungsteil und das oder die Ausgleichsteile
eine Gesamtlänge aufweisen, die der Länge des Fußteils entspricht. Demgemäß ist das
Bewehrungsteil kürzer ausgebildet als das Fußteil und lässt sich damit im gesamten
Längenbereich des Fußteils solange verschieben, bis es in die jeweilige Bewehrung
des kollisionskritischen anschließenden Bauteils, also insbesondere in die Bewehrung
der angrenzenden Stahlbetonbalken eingefädelt werden kann, wobei das Bewehrungsteil
in derselben Vertikalebene angeordnet wird wie das Fußteil. Anschließend werden in
derselben Vertikalebene auf einer oder auf beiden Seiten des Bewehrungsteils die gegenüber
der Länge des Fußteils noch fehlende Länge des Bewehrungsteils dadurch ausgeglichen,
dass ein oder mehrere Ausgleichsteile angefügt werden. Insgesamt bilden das Fußteil
sowie das Bewehrungsteil und das oder die Ausgleichsteile einen Isolierkörper, dessen
Längserstreckung der Längserstreckung des Fußteils entspricht und dessen Höhe der
Gesamthöhe aus Fußteil und Bewehrungsteil bzw. Ausgleichsteil entspricht.
[0006] Durch diesen modularen Aufbau des Isolierkörpers lassen sich manuelle, in die Substanz
des Isolierkörpers eingreifende Ablängungs- und Anpassungsarbeiten auf der Baustelle
vermeiden, die beim Einsatz herkömmlicher Bauelemente zur Wärmedämmung mit vorgegebenem
Bewehrungselementraster erforderlich wären.
[0007] Zweckmäßigerweise wird das Bauelement zur Wärmedämmung mit modularem Isolierkörper
nur im beschriebenen kollisionskritischen Anschlussbereich verwendet, während die
sonstigen Bereiche mit herkömmlichen Bauelementen zur Wärmedämmung mit fest vorgegebenem
Bewehrungselementraster bestückt werden können, wobei sich in der Regel die jeweilige
Länge beider Bauelementtypen aus den Bauplänen ergibt und ebenfalls nicht erst auf
der Baustelle eingestellt werden muss.
[0008] Durch Verwendung des modularen Isolierkörpers, der vorzugsweise nur einen mit Bewehrungen
versehenen und damit kollisionskritischen Bereich aufweist, nämlich das Bewehrungsteil,
während Fußteil und Ausgleichsteil bzw. Ausgleichsteile ohne Bewehrung oder zumindest
ohne in das kollisionskritische Bauteil vorstehende Bewehrung versehen sind, ist es
sogar möglich, Betonfertigteile, die aus einer Fertigteilplatte mit angefügtem Isolierkörper
bestehen, für diese beschriebenen Zwecke, also insbesondere für Stahlbetonbalkendecken
zu verwenden. Hierzu muss lediglich an die Fertigteilplatte im kollisionskritischen
Anschlussbereich jeweils ein Fußteil des vorgenannten modularen Isolierkörpers angefügt
werden, wobei dann die exakte Positionierung des Bewehrungsteils und des Ausgleichteils
bzw. der Ausgleichsteile vor Ort auf der Baustelle erfolgen kann. Jeweils fluchtend
zum Fußteil im direkten Anschluss daran können herkömmliche Bauelemente zur Wärmedämmung
an die Fertigteilplatte schon im Fertigteilwerk angeschlossen werden, da deren Bewehrung
im kollisionsunkritischen Bereich verläuft und somit keine Anpassungsarbeiten auf
der Baustelle erfordern. Demnach erstreckt sich gemäß Anspruch 13 ein erfindungswesentlicher
Teilaspekt auch auf ein Betonfertigteil, welches aus einer Fertigteilplatte mit angefügtem
Isolierkörper besteht, wobei der angefügte Isolierkörper aus einem Fußteil des vorgenannten
erfindungsgemäßen Bauelements zur Wärmedämmung besteht, so dass der angefügte Isolierkörper
dazu vorgesehen ist, mit einem Bewehrungsteil und einem Ausgleichsteil zu dem genannten
Bauelement zur Wärmedämmung kombiniert zu werden.
[0009] Zwar könnte nahezu jede beliebige Fußteilhöhe dafür sorgen, dass dem Fußteil die
beschriebene Platzhalterfunktion zukommt, solange das Fußteil die vorgegebene Länge
aufweist; da aber das Fußteil - wie vorstehend bereits erwähnt - auch bereits im Fertigteilwerk
seine Platzhalterfunktion ausüben kann, ist es besonders vorteilhaft, wenn das Fußteil
eine der Höhe einer Fertigteilplatte in etwa entsprechende Höhe aufweist, wobei die
Fertigteilplatte als ein gegenüber dem Gebäude vorkragendes und das Bauelement zur
Wärmedämmung anschließbares Bauteil, insbesondere als Teil einer Balkonplatte dient.
Dadurch stört das Fußteil weder den Herstellungsprozess der Fertigteilplatte, wobei
es üblicherweise als verlorene Schalung für das, Herstellen der Fertigteilplatte fungieren
kann, noch beeinträchtigt es durch ein solches Höhenmaß die für die Bewehrungselemente
im Bereich des darüber anzuordnenden Isolierkörper-Bewehrungsteils zur Verfügung stehende
Höhe in einem kritischen Maße.
[0010] Alternativ dazu ist es möglich, dass das Fußteil eine der unteren Druckzone des Bauelements
im eingebauten Zustand in etwa entsprechende vertikale Höhe aufweist. Dieses Maß trägt
dem Umstand Rechnung, dass das Bewehrungsteil in der Regel keine Drucklager enthalten
wird und dass es somit ausreichend ist, wenn sich das Bewehrungsteil nicht nach unten
bis in die Druckzone erstreckt und diese Druckzone somit dem Fußteil vorbehalten bleiben
kann.
[0011] Im Verhältnis zur vertikalen Gesamthöhe des Bauelements zur Wärmedämmung ausgedrückt
bedeutet dies, dass das Fußteil zweckmäßigerweise eine vertikale Höhe aufweist, die
etwa zwischen einem Viertel und der Hälfte der Gesamthöhe des Bauelements liegt und
insbesondere zwischen einem Drittel und der Hälfte. Bei üblichen Größen solcher Bauelemente
zur Wärmedämmung (deren Höhe etwa zwischen 16 und 25 cm liegt) beträgt die vertikale
Höhe des Fußteils somit etwa zwischen 5 cm und 10 cm und insbesondere etwa 8 cm.
[0012] Sowohl zur Verbesserung des Anschlusses des Fußteils, des Bewehrungsteils und des
Ausgleichsteils an benachbarte Bauelemente zur Wärmedämmung bzw. zur Verbesserung
des Anschlusses des Bewehrungsteils untereinander an ein oder mehrere Ausgleichsteile
empfiehlt es sich, wenn das Fußteil, das Bewehrungsteil und das Ausgleichsteil an
einer Stirnseite jeweils einen sich über die Höhe erstreckenden Vorsprung und an ihrer
gegenüberliegenden anderen Stirnseite jeweils einen an den Vorsprung angepassten und
sich ebenfalls über die gesamte Höhe erstreckenden Rücksprung aufweisen, so dass sich
hierdurch ein zahnartiger Formschluss mit dem jeweils benachbarten Isolierkörperteil
ergibt, der zum einen eine durchgehende Fuge durch die Isolierkörper verhindert und
zum anderen auch aufgrund der Verzahnung einen besseren und stabileren Anschluss an
die benachbarten Isolierkörper ermöglicht.
[0013] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Bauelemente zur Wärmedämmung lässt sich
dadurch erzielen, dass man die ohnehin von den herkömmlichen Bauelementen zur Wärmedämmung
abweichende Bestückung mit Bewehrungselementen dazu ausnutzt, dass man dieses Bauelement
zur Wärmedämmung für ganz andere Belastungsarten vorsieht: Da herkömmliche Bauelemente
zur Wärmedämmung nur aus oberen Zugbewehrungselementen, aus unteren Druckbewehrungselementen
und in etwa im mittleren Bereich schräg von oben nach unten verlaufenden Querkraftelementen
bestehen, diese aber nicht unbedingt dazu ausgelegt sind, durch Erdbeben verursachten
Kraft- und Momentenbelastungen Stand zu halten, bietet sich durch diese neuartigen
Bauelemente zur Wärmedämmung der Vorteil, diese mit weiteren bzw. anderen Bewehrungselementen
zu bestücken, die für Erdbebenbelastungen ausgelegt sind. So empfiehlt es sich beispielsweise,
dass das Bewehrungsteil des erfindungsgemäßen Bauelements zur Wärmedämmung für Erdbebenbelastungen
vorgesehene Querkraftelemente, insbesondere Querkraftstäbe aufweist, die - ähnlich
wie herkömmliche Querkraftelemente der herkömmlichen Bauelemente zur Wärmedämmung
- schräg durch den Isolierkörper verlaufen und an ihren den Isolierkörper verlassenden
Austrittsbereichen derart abgebogen sind, dass sie im wesentlichen etwa senkrecht
gegenüber dem Isolierkörper vorstehen. Wesentlich hieran ist aber vor allem die Verwendung
von Querkraftelementen, die sich in horizontaler Ebene erstrecken, insbesondere etwa
im oberen Bereich des Bewehrungsteils, wobei sinnvollerweise jeweils zwei spiegelbildlich
zueinander verlaufende Querkraftelemente gemeinsam vorgesehen werden, die einer Querkraft
in beiden horizontalen Richtungen entlang der Isolierkörperebene Stand halten sollen,
also einer Kraftrichtung, die bei den herkömmlichen statischen Belastungen von derartigen
Bauelementen in der Regel völlig unkritisch ist. Zweckmäßigerweise erstrecken sich
die Querkraftelemente etwa über etwas weniger als die Breite des Bewehrungsteils,
wobei sie etwa unter einem Winkel von vorzugsweise 45° zur Isolierkörperlängsachse
durch den Isolierkörper verlaufen.
[0014] Daneben ist es natürlich auch möglich, dass das Bewehrungsteil des Isolierkörpers
Querkraftelemente aufweist, die sich in herkömmlicher Art und Weise in vertikaler
Ebene erstrecken, wobei sie sich dann etwa über etwas weniger als die Höhe des Bewehrungsteils
erstrecken.
[0015] Eine weitere wichtige Belastung, die durch Erdbeben verursacht wird, besteht aus
einem Kippmoment um die horizontale lsolierkörperlängsachse, jedoch nach oben gerichtet,
indem beispielsweise eine vorkragende Balkonplatte nicht - wie im normalen Belastungsfall
- durch ihre Gewichtskraft ein Drehmoment nach unten bewirkt, sondern in entgegengesetzter
Richtung. Um solche Momente abfangen zu können, ist es zweckmäßig, dass das Bewehrungsteil
in seinem unteren Bereich für Erdbebenbelastungen vorgesehene Zugkraftelemente, insbesondere
Zugstäbe aufweist, die in Horizontalrichtung gegenüber dem Bewehrungsteil vorstehen.
Diese Zugkraftelemente dienen ebenfalls dazu, rein horizontale Belastungen senkrecht
zur Isolierkörperebene abzufangen, durch die - etwa durch unterschiedlich starke Beschleunigung
der beiden angrenzenden Bauteile - beide Bauteile auseinander gezogen werden.
[0016] Was den Einsatz des erfindungsgemäßen Bauelements zur Wärmedämmung zusammen mit einem
Betonfertigteil betrifft, so sind insbesondere folgende zusätzliche Aspekte von Vorteil:
Die Bewehrungselemente des Bauelements zur Wärmedämmung erstrecken sich auf der der
Fertigteilplatte zugeordneten Seite des Bauelements zur Wärmedämmung im Wesentlichen
im Bereich oberhalb der Fertigteilplatte. Dadurch ist sichergestellt, dass die zusammen
mit dem Bewehrungsteil des Isolierkörpers einzubauenden Bewehrungselemente nicht bereits
im Fertigteilwerk mit in die Fertigteilplatte eingegossen werden müssen, sondern tatsächlich
auch erst auf der Baustelle unter exakter Anpassung an die jeweiligen Anschlussverhältnisse
angefügt werden können.
[0017] Wie bereits vorstehend erwähnt, empfiehlt es sich darüber hinaus, dass an das Betonfertigteil
herkömmliche Bauelemente zur Wärmedämmung zweiter Art angefügt sind, die aus einem
nicht erfindungsgemäßen, also nicht modularen Isolierkörper mit integrierten Bewehrungselementen
bestehen, und dass deren integrierte Bewehrungselemente aus an die Fertigteilplatte
angeschlossenen Drucklagern bestehen, aus im Bereich oberhalb der Fertigteilplatte
in Horizontalrichtung verlaufenden Zugstäben und aus zumindest teilweise durch die
Fertigteilplatte verlaufenden Querkraftstäben. Somit lassen sich an die Fertigteilplatte
zur Herstellung eines Betonfertigteils sowohl das erfindungsgemäße Bauelement zur
Wärmedämmung mit seinem als Platzhalter fungierenden Fußteil als auch die genannten
Bauelemente zweiter Art anfügen, wobei diese Bauelemente zweiter Art aus den herkömmlichen
Bauelementen zur Wärmedämmung bestehen, die zur Aufnahme der wesentlichen Zug-, Druck-
und Querkräfte dienen.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung; hierbei zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Bauelement zur Wärmedämmung,
an welches jeweils herkömmliche Bauelemente zur Wärmedämmung angefügt sind;
- Figur 2
- das erfindungsgemäße Bauelement zur Wärmedämmung in Vorderansicht;
- Figur 3
- das Bauelement aus Figur 2 in Draufsicht;
- Figur 4
- das erfindungsgemäße Bauelement zur Wärmedämmung in von den Figuren 1 bis 3 abweichender
Konstellation in Vorderansicht; und
- Figur 5
- das Bauelement aus Figur 4 in Draufsicht.
[0019] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Bauelement zur Wärmedämmung 1 zwischen zwei
herkömmliche Bauelemente zur Wärmedämmung 2 eingefügt. Zur Verdeutlichung der Unterschiede
des erfindungsgemäßen Bauelements 1 gegenüber den herkömmlichen Bauelementen 2 soll
zunächst der Aufbau der herkömmlichen Bauelemente beschrieben werden: Die herkömmlichen
Bauelemente 2 bestehen aus einem Isolierkörper 3 sowie Bewehrungselementen in Form
von oberen in Horizontalrichtung verlaufenden Zugstäben 4, unteren etwa bündig mit
dem Isolierkörper abschließenden Drucklagern 5 sowie schräg von oben nach unten durch
den Isolierkörper verlaufenden und außerhalb dieses Isolierkörpers in Horizontalrichtung
abgebogenen Querkraftstäben 6. Diese Bewehrungselemente sind - wie aus Figur 1 ersichtlich
ist - entsprechend einem vorgegebenen und an die jeweiligen Belastungen angepassten
Raster angeordnet. Der Isolierkörper eines solchen Bauelements zur Wärmedämmung 2
ist in der Regel in horizontaler Richtung im Bereich der Bewehrungselemente geteilt,
um das Positionieren der Bewehrungselemente zu erleichtern.
[0020] Der hiervon abweichende Aufbau des erfindungsgemäßen Bauelements zur Wärmedämmung
1 ist aus den Figuren 2 bis 5 ersichtlich: Das Bauelement 1 weist einen modularen
Isolierkörper 7 auf, der aus einem unteren über die gesamte Bauelementlänge L sich
erstreckenden Isolierkörper-Fußteil 8, einem darüber angeordneten Isolierkörper-Bewehrungsteil
9 und zwei ebenfalls über dem Fußteil 8 angeordneten Isolierkörper-Ausgleichsteilen
10, 11 besteht. Das Bewehrungsteil 9 weist eine gegenüber der Länge L des Fußteils
8 reduzierte Länge M auf und auch die Ausgleichsteile 10, 11 besitzen eine noch einmal
weiter gegenüber der Länge L des Fußteils 8 reduzierte Länge N bzw. P, wobei die Gesamtlänge
aus den Längen M des Bewehrungsteils 9, der Länge N des Ausgleichsteils 10 und der
Länge P des Ausgleichsteils 11 zusammen die Länge L des Fußteils 8 ergibt.
[0021] Während das Fußteil 8 eine vorgegebene Position zwischen dem - bezogen auf die Zeichnung
- linken Bauelement 2 und dem rechten Bauelement 2 aufweist, ist die Position des
Bewehrungsteils 9 und der Ausgleichsteile 10, 11 variabel: Die Ausgleichsteile 10,
11 weisen - ebenso wie das Fußteil 8 - keine eigenen Bewehrungselemente auf und können
somit ohne Berücksichtigung etwaiger Anschlussbauteile positioniert werden. Jedoch
weist das Bewehrungsteil 9 Bewehrungselemente 13 in Form von unteren Zugstäben 12,
in horizontaler Ebene verlaufende Querkraftstäbe 14, 15 sowie in vertikaler Ebene
verlaufenden Querkraftstäben 16 auf, die gegenüber dem Bewehrungsteil 9 in Richtung
der hieran angrenzenden Bauteile vorstehen. Während dies zum Einbauzeitpunkt im Bereich
des vorkragenden Bauteils B unkritisch ist, besteht jedoch auf der anderen Seite im
Anschluss an ein anderes Gebäudebauteil, nämlich insbesondere an eine Gebäudedecke
A das Problem, dass sich in diesem Bereich Bewehrungselemente 17 bis fast zum Randbereich
der Gebäudedecke A erstrecken und eine Kollision der Bewehrungselemente 13 des Bewehrungsteils
9 mit den Bewehrungselementen 17 des Gebäudebauteils A droht. Um diese Kollision zu
vermeiden, wird das Bewehrungsteil 9 so entlang der Längsrichtung C, C' des Bauelements
1 verschoben, bis die Bewehrungselemente 13 des Bewehrungsteils 9 zwischen die Bewehrungselemente
17 des Gebäudebauteils A eingefädelt werden können. Das Bewehrungsteil 9 wird hierbei
in das Gebäudebauteil A eingesteckt, bis es mit dem Fußteil 8 fluchtet und anschließend
werden die Ausgleichsteile 10, 11 links und/oder rechts angefügt, um den belassenen
Zwischenraum zu den benachbarten Bauelementen 2 auszufüllen.
[0022] In den Figuren 2 und 3 sind die Ausgleichsteile 10, 11 auf beiden Seiten des Bewehrungsteils
9 angeordnet; demgegenüber zeigen die Figuren 4 und 5 eine Konstellation, bei der
die Ausgleichsteile 10, 11 auf nur einer Seite des Bewehrungsteils 9 angeordnet sind,
um die dort belassene große Lücke zum rechten Bauelement 2 auszufüllen, nachdem das
Bewehrungsteil 9 direkt am linken Bauelement 2 anliegt.
[0023] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es natürlich problemlos möglich
ist, als Ausgleichsteil auch mehrere Varianten zur Verfügung zu stellen, die lediglich
zusammen mit dem Bewehrungsteil 9 eine dem Fußteil 8 entsprechende Gesamtlänge L ergeben
müssen. In den meisten Fällen dürfte es aber ausreichen, mit zwei gleich großen Ausgleichsteilen
zu arbeiten und diese dann entweder zu zweit auf der linken Seite des Bewehrungsteils,
zu zweit auf der rechten Seite des Bewehrungsteils oder eines auf der linken und eines
auf der rechten Seite des Bewehrungsteils fluchtend über dem Fußteil in der Isolierkörperebene
anzuordnen, wodurch es drei verschiedene Positionen gibt, in denen das Bewehrungsteil
angeordnet werden kann.
[0024] In den Figuren 2 und 3 ist erkennbar, dass das Fußteil 8 eine Höhe aufweist, die
der Höhe einer Fertigteilplatte B' entspricht, aus der das Bauelement B besteht (die
Höhe der Fertigteilplatte B' ist in den Figuren 2 und 4 durch eine gestrichelte Linie
18 angedeutet); es ist aber natürlich ebenso möglich, dass das Fußteil eine davon
abweichende Höhe aufweist oder dass gar keine Fertigteilplatte verwendet wird.
[0025] Zusammenfassend bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, ein Bauelement zur
Wärmedämmung zur Verfügung zu stellen, dass durch modularen Aufbau seines Isolierkörpers
einen kollisionsfreien Anschluss des Bauelements an eine Anschlussbewehrung ermöglicht,
ohne dass hierdurch die Herstellbarkeit in einem Fertigteilwerk oder der Montageablauf
auf der Baustelle beeinträchtigt wäre; statt dessen wird ein als Platzhalter zwischen
zwei benachbarten, gegebenenfalls herkömmlichen Bauelementen zur Wärmedämmung vorgesehenes
unteres Fußteil verwendet sowie ein Bewehrungsteil, das eine geringere Länge aufweist
als das Fußteil und so über den gesamten Bereich des Fußteils verschoben werden kann,
um die optimale kollisionsfreie Position einzustellen; die Lücken, die zwischen dem
Bewehrungsteil und den angrenzenden Bauelementen belassen sind, werden anschließend
durch Ausgleichsteile gefüllt, wobei die Gesamtlänge aus Bewehrungsteil und verwendeten
Ausgleichsteilen der Länge des Fußteils entspricht.
1. Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Gebäudebauteilen (A, B), insbesondere zwischen
einer Gebäudedecke (A) und einem gegenüber dem Gebäude vorkragenden Bauteil, wie etwa
einem Balkon (B), zumindest bestehend aus einem Isolierkörper (7) und den Isolierkörper
durchquerenden und an jeweils beide Bauteile angeschlossenen Bewehrungselementen (12,
13, 14, 16),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Isolierkörper (7) aus zumindest drei separaten Teilen (8, 9, 10, 11) zusammengesetzt
ist derart, dass er ein unteres, sich über die gesamte Länge (L) des Bauelements (1)
erstreckendes Fußteil (8) aufweist, dass er ein vertikal über dem Fußteil (8) angeordnetes
und die Bewehrungselemente (12, 13, 14, 16) aufweisendes Bewehrungsteil (9) aufweist,
wobei das Bewehrungsteil eine geringere horizontale Länge (N) aufweist als das Fußteil
(8), und dass er zumindest ein horizontal neben dem Bewehrungsteil (9) und vertikal
über dem Fußteil (8) positionierbares Ausgleichsteil (10, 11) aufweist.
2. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fußteil (8) eine der unteren Druckzone des Bauelements (1) im eingebauten Zustand
in etwa entsprechende vertikale Höhe aufweist.
3. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fußteil (8) eine der Höhe einer Fertigteilplatte (B') in etwa entsprechende Höhe
aufweist, wobei die Fertigteilplatte als ein gegenüber dem Gebäude (A) vorkragendes
und an das Bauelement zur Wärmedämmung (1) anschließbares Bauteil (B), insbesondere
als Teil einer Balkonplatte dient.
4. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fußteil (8) eine vertikale Höhe aufweist, die etwa zwischen einem Viertel und
der Hälfte der Gesamthöhe des Bauelements (1) beträgt und insbesondere zwischen einem
Drittel und der Hälfte.
5. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fußteil (8) eine vertikale Höhe von etwa zwischen 5 cm und 10 cm und insbesondere
von etwa 8 cm aufweist.
6. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bewehrungsteil (8) in seinem unteren Bereich für Erdbebenbelastungen vorgesehene
Zugkraftelemente (12), insbesondere Zugstäbe aufweist, die in Horizontalrichtung gegenüber
dem Bewehrungsteil insbesondere senkrecht zum Isolierkörper (7) vorstehen.
7. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bewehrungsteil (9) für Erdbebenbelastungen vorgesehene Querkraftelemente (14,
16), insbesondere Querkraftstäbe aufweist.
8. Bauelement nach zumindest Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querkraftelemente (14, 16) schräg durch den Isolierkörper (7, 9) verlaufen und
an ihren den Isolierkörper verlassenden Austrittsbereichen derart abgebogen sind,
dass sie im Wesentlichen etwa senkrecht gegenüber dem Isolierkörper vorstehen.
9. Bauelement nach zumindest Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Querkraftelemente (14) in horizontaler Ebene erstrecken, insbesondere etwa
im oberen Bereich des Bewehrungsteils (9).
10. Bauelement nach zumindest Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Querkraftelemente (14) etwa über etwas weniger als die Breite des Bewehrungsteils
(9) erstrecken.
11. Bauelement nach zumindest Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querkraftelemente (14, 16) etwa unter einem Winkel in der Größenordnung von 45°
zur Isolierkörperebene schräg durch den Isolierkörper (7) verlaufen.
12. Bauelement nach zumindest Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Querkraftelemente in vertikaler Ebene erstrecken.
13. Betonfertigteil, bestehend aus einer Fertigteilplatte (B') mit angefügtem Isolierkörper
(8),
dadurch gekennzeichnet,
dass der angefügte Isolierkörper (8) aus dem Fußteil eines Bauelements zur Wärmedämmung
(1) nach einem der vorstehenden Ansprüche besteht, so dass der angefügte Isolierkörper
(8) dazu vorgesehen ist, mit einem Bewehrungsteil (9) und einem Ausgleichsteil (10,
11) zu einem Bauelement zur Wärmedämmung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche
kombiniert zu werden.
14. Betonfertigteil nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der angefügte Isolierkörper (8) in etwa die Höhe der Fertigteilplatte (B') aufweist.
15. Betonfertigteil nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Bewehrungselemente (12, 13, 14, 16) des Bauelements zur Wärmedämmung (1)
auf der der Fertigteilplatte (B') zugeordneten Seite des Bauelements zur Wärmedämmung
(1) im Wesentlichen im Bereich oberhalb der Fertigteilplatte (B') erstrecken.
16. Betonfertigteil nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass an das Betonfertigteil zumindest ein anderes Bauelement zur Wärmedämmung (2) angefügt
ist, das aus einem Isolierkörper (3) mit integrierten Bewehrungselementen (4, 5, 6)
besteht, und dass dessen integrierte Bewehrungselemente aus an die Fertigteilplatte
(B') angeschlossenen Drucklagern (5) bestehen, aus im Bereich oberhalb der Fertigteilplatte
(B') in Horizontalrichtung verlaufenden Zugstäben (4) und aus zumindest teilweise
durch die Fertigteilplattte (B') verlaufenden Querkraftstäben (6).