[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebäude mit zumindest einem Innenraum, in dem wenigstens
ein weiterer zellenartig ausgebildeter Raum angeordnet ist.
[0002] Der Erfinder hat sich das Ziel gesetzt, derartige Kombinationen so zu gestalten,
dass schallgeschützte Untersuchungsräume bei Hals-Nasen-Ohrenärzten oder in Akustikfachgeschäften
entstehen oder Lärmschutzraum für Bedienungspersonal in Industriefertigungshallen.
Auch soll ermöglicht werden, Schallschutzräume herzustellen, die in Hallen mit Produktionsmaschinen
eingesetzt zu werden vermögen, so dass der umgebende Raum lärmgeschützt wird. Auch
sollen Meditationsräume in privaten Häusern oder in Flughäfen und Hotels damit erstellt
werden können.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des unabhängigen Anspruches; die Unteransprüche
geben günstige Weiterbildungen an. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kombinationen
aus zumindest zwei der in der Beschreibung, der Zeichnung und/oder den Ansprüchen
offenbarten Merkmale. Bei angegebenen Benennungsbereichen sollen auch innerhalb der
genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwette offenbart und beliebig einsetzbar
sein.
[0004] Erfindungsgemäß ist der Bodenbereich des vom Gebäude gesonderten zellenartigen Raumes
durch zumindest ein Distanzelement aus Schalldämmstoff/en von einer Stellfläche des
Gebäudes schallentkoppelnd getrennt; das Distanzelement soll aus einem formhaltenden
Schalldämmstoff geformt sein, beispielsweise als Gummilager ausgebildet sein.
[0005] Als günstig hat es sich erwiesen, das leisten- oder plattenartige Distanzelement
an der Unterfläche des Bodenaufbaus des den zellenartigen Raum umgebenden Zellengehäuses
anzuordnen, etwa an dessen Ecken.
[0006] Vorteilhafterweise wird an der Unterfläche des Bodenaufbaus ein -- bevorzugt flachen
-- Rahmen aus metallischem Werkstoff zur Verbindung mit Distanzelementen angebracht;
deren freie Höhe soll den Abstand zwischen der Stellfläche des Gebäudes und der Unterfläche
des Bodenaufbaus des zellenartigen Raumes bzw. des ihm umgebenden Zellengehäuses bestimmen.
Bevorzugt ist die Breite des Distanzelementes geringer als die Breite jenes flachen
Rahmens, so dass die Distanzelemente vollflächig mit diesem zu verbinden sind. Der
Rahmen kann aus einer Leichtmetalllegierung bestehen, aber auch als Flachstahlrahmen
ausgebildet sein.
[0007] In anderer Ausgestaltung sollen die Distanzelemente in Abstand zueinander auf der
Unterfläche des Bodenaufbaues verteilt sein können.
[0008] Im Rahmen der Erfindung liegt es, dass der Bodenaufbau des Zellengehäuses mehrere
Schichten aufweist, von denen die tiefstliegende als starre Bodenplatte -- insbesondere
als Schalungsplatte -- ausgebildet ist; der Bodenaufbau soll der Schalldrosselung
halber wenigstens eine Platte aus Gipsfasern enthalten, die noch von einem teppichartigen
Belag überspannt ist.
[0009] Erfindungsgemäß sitzen der Bodenplatte Zellenwände auf, die einen schallhemmenden
Aufbau anbieten und so den Innenraum schützen. Dazu sollen die Zellenwände jeweils
beidseits eines Spaltraumes mit Dämmplatten versehen sein, der einen Metallständer
als Halteelement enthalten kann, der von Dämmmaterial umgeben ist. Im übrigen sitzt
den Wänden eine Deckenplatte auf, deren Aufbau etwa jenem der Wände entspricht.
[0010] Raumtiefe, Raumbreite und Raumhöhe der erfindungsgemäßen Akustikzelle sind beliebig.
Es ist auch nicht entscheidend, ob in die den Raum umgebenden Flächen Fenster eingebaut
sind. Die entscheidende Idee ist, ein Raum-in-Raum-System, welches akustisch von allen
umgebenden architektonischen und baulichen Komponenten entkoppelt ist. Dies wird dadurch
erreicht, dass die Akustikzelle bzw. der Akustikraum keinerlei Verbindung zu den umgebenden
Wänden oder Decken entstehen lässt und seine Begrenzungen aus Materialien bestehen,
die den Schall nicht übertragen. Dabei kann dieses Material als Fläche oder in Punkten
zwischen Akustikraum und Boden eingesetzt werden. Letzterer steht also auf nicht schallübertragendem
Material und ist akustisch entkoppelt.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in:
- Fig. 1:
- einen Schnitt durch einen Teil eines Gebäuderaumes mit darin stehender Akustikzelle;
- Fig. 2:
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 zu einem anderen Ausführungsbeispiel;
- Fig. 3:
- den Querschnitt durch eine Akustikzelle;
- Fig. 4 bzw. 5:
- Front- bzw. Rückenwand der Akustikzelle nach Fig. 3 in Draufsicht;
- Fig. 6:
- die Außenansicht von die Front- und Rückenwand beidends verbindenden Seitenwänden;
- Fig. 7:
- den Deckenspiegel der Akustikzelle.
[0012] Zwei Geschossdecken 10, 10
a eines nicht weiter dargestellten Gebäudes verlaufen in vertikalem Abstand zueinander
parallel. Die untere Geschossdecke 10 trägt eine mehrschichtige Bodeneinheit 11, die
mit einer Deckschicht 12 überzogen ist. Der oberen Geschossdecke 10
a ist -- unter Bildung eines u.a. Rohre 14 in mittlerem Abstand a von hier 10 cm zur
Geschossdecke 10
a enthaltenden Deckenraumes 15in einem Abstand b von hier 19 cm eine Zwischendecke
16 untergehängt, die eine Raumhöhe h von beispielsweise 2600 mm bestimmt. Auf der
linken Seite ist in Abstand b
1 von 330 mm zur Geschossdecke 10
a eine abgehängte Decke 17 zu erkennen, die in horizontalem Abstand c von etwa 100
mm zu einer vertikalen Zwischenwand 18 unter Bildung eines nischenartigen Raumabschnittes
für Leuchten 19 endet.
[0013] In horizontalem Abstand c
1 von hier 120 mm zur Kante 17
k der abgehängten Decke 17 verläuft eine Außenfläche eines Zellengehäuses bzw. einer
Akustikzelle 20, die -- wie nachfolgend beschrieben -- akustisch von allen umgebenden
architektonischen und baulichen Komponenten abgekoppelt ist. Bei dieser Akustikzelle
20 ragen vertikal von einer schweren Schalungsplatte 22 der Dicke e von 25 mm eine
Front- bzw. eine Rückenwand 34 bzw. 36 auf, die gemäß Fig. 3 durch Seitenwände 38
verbunden sind. Jener Boden- oder Schalungsplatte 22 liegen eine Holzfaserplatte 23
der Dicke e
1 von 10 mm und eine Gipsfaserplatte 24 der Dicke e
2 von 23 mm als Auflagefläche für einen Teppichbelag 25 der Dicke e
3 von etwa 10 mm auf; diese Schichten 22, 24, 25 bildenergänzt durch einen Flachstahlrahmen
26 der Stärke e
4 von 10 mm sowie der Breite g von 100 mm -- den Bodenaufbau 28 der Gesamtdicke f von
nahezu 70 mm. Statt jenes Flachstahlrahmens 26 kann auch ein aus einem anderen metallischen
Werkstoff geformter Rahmen 26 zum Einsatz gelangen.
[0014] Der Flachstahlrahmen 26 des Bodenaufbaus 28 ist als Halteeinrichtung für schallentkoppelnde
Lagerorgane 30 aus schalldämpfendem Werkstoff, insbesondere für Gummilagerorgane 30,
eingesetzt, die eine Schallentkopplung verursachen und die in unterschiedlicher Konfiguration
angebracht zu werden vermögen, beispielsweise als Leisten oder Platten unterschiedlicher
Ausgestaltung. Diese Gummilagerorgane 30 bestimmen mit ihrer Höhe y den Abstand h
1 -- von hier 93 mm -- der Oberflächen der Deckschicht 12 der Bodeneinheit 11 der Geschossdecke
10 einerseits und des Teppichbelages 25 in der Akustikzelle 20 anderseits sowie den
Spaltabstand.
[0015] Die Wände 34, 36, 38 weisen jeweils beidseits eines --Dämmmaterial 42 enthaltenden
-- Metallständers 40 der Weite g
1 von 100 mm zwei Dämmplatten 44, 46 der Gesamtbreite fi von 25 mm auf; die zum Innenraum
21 der Akustikzelle 20 weisende Oberfläche der inneren Dämmplatte 46 ist mit einem
Teppichbelag 25
a versehen, dessen Dicke e
5 ebenfalls etwa 10 mm misst. Nahe der Unterkante der die Außenfläche der Akustikzelle
20 bildende äußeren Dämmplatte 44 ist in diese bei 48 eine 1,5 mm hohe Schattenfuge
eingeformt.
[0016] Der Teppichbelag 25
a endet in Fig. 1 an der Unterfläche 49 einer die Akustikzelle 20 überspannenden, auf
den Wänden 34, 36, 38 aufliegenden Deckenplatte 50, wobei der Abstand h
2 von deren Innenfläche zur Innenfläche der Geschossdecke 10
a etwa 360 mm beträgt. In Fig. 2 steht die Oberkante des Teppichbelages 25
a in Abstand h
3 zur Unterfläche 49 der Deckenplatte 50 und dient als Halterung für eine innere Firstplatte
46
a, die damit in Abstand zur Deckenplatte 50 liegt. Deren Längsschnitt zeigt ebenfalls
den Metallständer 40 sowie die äußere Dämmplattenpaarung 44/46; zum Innenraum 21 der
Akustikzelle 20 ist nur eine Dämmplatte 46 vorgesehen, die -- wie gesagt -- in Fig.
2 in Abstand h
3 zum Metallständer 40 der Deckenplatte 50 steht.
[0017] Fig. 3 deutet den Grundriss einer Akustikzelle 20 mit äußerer Länge i von 500 cm
und einer doppelten Breite n von 310 cm an. Die äußere Höhe k entspricht der Akustikzelle
20 misst hier 252 cm. Die Rückenwand 36 enthält in einem streifenartigen Durchbruch
37 Fenster 52 der Länge i
1 von etwa 300 cm und geringer Höhe n
1 von 50 cm. In der Frontwand 34 ist außermittig in einem Durchbruch 37 eine Türe 54
einer Breite i
2 von 110 cm angebracht.
[0018] Der Spiegel der Decke zeigt in Fig. 7 zwischen Front- und Rückenwand 34, 36 einer
inneren freien Länge q von 470 cm sowie den Seitenwänden 38 einer inneren freien Länge
q
1 von 280 cm ein Konstruktionsnetz aus Quadraten 56 der Seitenlänge t von 60 cm zwischen
durchgehenden Randstreifen 58 bzw. 58
a der Breite z von 20 cm bzw. z
1 von 25 cm.
1. Gebäude mit zumindest einem Innenraum, in dem wenigstens ein weiterer etwa zellenartig
ausgebildeter Raum angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bodenbereich (28) des vom Gebäude gesonderten zellenartigen Raumes (21) durch
zumindest ein Distanzelement (30) aus Schalldämmstoff/en von einer Stellfläche (10,
12) des Gebäudes schallentkoppelnd getrennt ist.
2. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (30) aus einem formhaltenden Schalldämmstoff geformt ist.
3. Gebäude nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Gummilager als Distanzelement (30).
4. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das leisten- oder plattenartige Distanzelement (30) an der Unterfläche des Bodenaufbaus
(28) des den zellenartigen Raum umgebenden Zellengehäuses (20) angebracht ist.
5. Gebäude nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Distanzelemente (30) etwa an den Ecken des Bodenaufbaus (28) festgelegt sind.
6. Gebäude nach Anspruch oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterfläche des Bodenaufbaus (28) ein Rahmen (26) aus metallischem Werkstoff
zur Verbindung mit Distanzelementen (30) angebracht ist.
7. Gebäude nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen flachen Rahmen (26) aus einer Leichtmetalllegierung.
8. Gebäude nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Flachstahlrahmen (26).
9. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Höhe (y) der Distanzelemente (30) den Abstand zwischen der Stellfläche
(12) und der Unterfläche des Bodenaufbaus (28) des zellenartigen Raumes (21) bzw.
des ihm umgebenden Zellengehäuses (20) bestimmt.
10. Gebäude nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Distanzelementes (30) geringer ist als die Breite (g) des Rahmens
(26) (Fig. 2).
11. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzelemente (30) in Abstand zueinander auf der Unterfläche des Bodenaufbaues
(28) verteilt sind.
12. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenaufbau (28) des Zellengehäuses (20) mehrere Schichten (22, 23, 24, 25) aufweist,
von denen die tiefstliegende als starre Bodenplatte, insbesondere als Schalungsplatte
(22), ausgebildet ist.
13. Gebäude nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenaufbau (28) zumindest eine Platte (24) aus Gipsfasern enthält, die von einem
teppichartigen Belag (25) überspannt ist.
14. Gebäude nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet durch auf der Bodenplatte (22) aufsitzenden Zellenwände (34, 36, 38), die einen schallhemmenden
Aufbau aufweisen.
15. Gebäude nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellenwände (34, 36, 38) jeweils beidseits eines Spaltraumes mit Dämmplatte (44,
46) versehen sind.
16. Gebäude nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltraum einen Metallständer (40) als Halteelement enthält sowie diesen Dämmmaterial
(42) umgibt.
17. Gebäude nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass den Zellenwänden (34, 36, 38) eine Deckenplatte (50) aufsitzt, deren Aufbau etwa
jenem der Wände entspricht.