[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abgasanlage für ein Kraftfahrzeug mit einer auf
Abgasrohre aufsetzbaren Abgasendrohrblende nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 10 355 472 A1 ist eine Abgasendrohrblende für eine Abgasanlage eines Kraftfahrzeugs bekannt, die
ein Abgasendrohr mit einem aufgeschobenen Innenrohr aufweist, das den Abgasstrom nach
unten hin zur Fahrbahnoberfläche ablenkt. Das Innenrohr ist von einem Blendenrohr
umgeben.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Abgasanlage mit einer Abgasendrohrblende
zu schaffen, die möglichst geringen Wärmebelastungen ausgesetzt ist bzw. eine Wärmeübertragung
zu einem umgebenden Fahrzeugheckteil, insbesondere aus Kunststoff, vermeidet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungegemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
[0005] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, dass durch
eine Luftspaltisolierung zwischen den direkt das Abgas führenden Abgasinnenrohren
und einer Abgasendrohrblende eine unmittelbare Wärmeübertragung auf die Abgasendrohrblende
vermieden wird und somit auch das Fahrzeugheckteil aus Kunststoff keinen zu hohen
Wärmebelastungen ausgesetzt ist. Dies erfolgt in der Weise, dass die Abgasendrohrblende
über eine Halteeinrichtung mit einem oder zwei Abgasrohren der Abgasanlage verbunden
ist und zwischen der Abgasendrohrblende und den Abgasrohren jeweils einzelne Abgasinnenrohre
angeordnet sind, die auf den beiden Abgasrohren aufgesteckt gehalten und mit der Abgasendrohrblende
fest verbunden sind, wobei sich zwischen den beiden Abgasinnenrohren und der aufnehmenden
Abgasendrohrblende ringsum ein durchgehender Kanal bildet. Dieser Kanal kann somit
im Fahrzustand aufgrund von durchströmender Luft wärmeregulierend wirken.
[0006] Damit eine stabile Verbindung zwischen den Abgasrohren und der Abgasendrohrblende
geschaffen wird, ist nach der Erfindung des weiteren vorgesehen, dass zwischen den
zwei Abgasrohren oder auch nur einem Abgasrohr die Halteeinrichtung befestigt ist
und in einer senkrechten Mittenebene von zwei Abgasrohren eine vorragende Haltezunge
der Halteeinrichtung angeordnet ist, die in eine Nutaufnahme, beispielsweise T-Nut-Aufnahme,
der Abgasendrohrblende einschiebbar und über ein Befestigungsmittel gehalten ist.
Auf der vorragenden Haltezunge ist eine Gewindemutter festgelegt und in einer Bohrung
der Abgasendrohrblende ist eine Gewindeschraube zur Gewindemutter auf der Haltezunge
durchführbar und mit dieser verbindbar. Die Montage der Gewindeschraube erfolgt von
der Unterseite der Abgasanlage her und über die formschlüssige Haltung der Haltezunge
in der schwalbenschwanzförmigen Aufnahme ist auch ein seitlich sicherer Halt gewährleistet,
was insbesondere bei Schwingungen an der Abgasanlage erforderlich ist.
[0007] Die zwischen den Abgasrohren und der Abgasrohrblende angeordneten Abgasinnenrohre,
die unmittelbar abgasführend sind, bilden quasi eine Verlängerung der Abgasrohre.
Die beiden Abgasinnenrohre weisen an ihren Außenumfangsflächen mehrere nach außen
vorgespannte federnden Klemmelemente auf, die sich im eingesteckten Zustand in der
Abgasendrohrblende von der Innenwandung haltend abstützen und eine feste Verbindung
zur Abgasendrohrblende über Schraubmittel bewirken.
[0008] Zur Befestigung der beiden Abgasinnenrohre in der Abgasendrohrblende sind nach der
Erfindung an den Außenumfangsfläche der beiden Abgasinnenrohre einander zugerichtete
vorragende Abstützschenkel befestigt, die sich im eingeführten Zustand in die Abgasendrohrblende
beispielsweise an benachbart der Nutaufnahme angeordneten Anschlägen abstützen und
über die Schraubmittel festgesetzt sind. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise nach
der Erfindung erreicht, dass die Abgasinnenrohre fest mit der Abgasendrohrblende verbunden
sind, so dass auch durch auftretende Schwingungen keine Berührungen mit der Innenwandung
der Abgasendrohrblende vorkommen können.
[0009] Des Weiteren sind die beiden Abgasinnenrohre mit den beiden Abgasrohren durch eine
Rohraufweitung direkt aufsteckbar und die der Rohraufweitung abgekehrten freien Enden
der beiden Abgasinnenrohre weisen ringsum einen Luftspalt zur Innenumfangsfläche der
Abgasendrohrblende am Ausmündungsbereich der Abgase auf. Somit ist von den Abgasrohren
über die Innenrohre eine Abführung der Abgase der Brennkraftmaschine möglich, ohne
dass diese mit der Abgasrohrblende in Kontakt kommen.
[0010] Die Abgasinnenrohre sind im Ausmündungsbereich jeweils trompetenförmig erweitert
ausgeführt und zwischen den Mündungsbereichen der Abgasendrohre und den Mündungsbereichen
der Abgasinnenrohre wird ein Luftspalt gebildet, wobei die Abgasinnenrohre in der
Abgasendrohrblende durchgehend jeweils beabstandet zur Innenwandung angeordnet sind
und sich der Kanal ergibt. Dieser Kanal zwischen den Abgasinnenrohren und der Abgasendrohrblende
kann im Fahrbetrieb eine Luftdurchströmung ergeben und hieraus resultierend eine Wärmeabführung
der durch Abgase aufgeheizten Abgasinnenrohre. Insbesondere wird bei einer Lackierung
der Abgasendrohrblende diese nicht durch Wärmebelastungen beschädigt.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher beschrieben.
[0012] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Explosivdarstellung eines Endbereichs der Abgasanlage mit Abgasrohr, Abgasinnenrohren
und Abgasendrohrblende,
- Fig. 2
- einen zusammengebauten Endbereich der Abgasanlage mit Abgasendrohrblende in schaubildlicher
Darstellung,
- Fig. 3
- eine Ansicht auf eine Halteeinrichtung an den Abgasrohren in Form einer vorragenden
Haltezunge mit Gewindemutter,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Ansicht auf eine schwalbenschwanzförmige Aufnahme in der Abgasendrohrblende
für die Halteeinrichtung gemäß Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Ansicht auf die Abgasinnenrohre mit federnden Klemmelementen und Abstützschenkeln,
- Fig. 6
- eine Ansicht auf den montierten Endbereich der Abgasanlage mit sichtbarem Spalt und
Luftdurchstromkanal zwischen den Abgasinnenrohren und der Abgasendrohrblende,
- Fig. 7
- einen Vertikalschnitt durch die Abgasendrohrblende mit eingesetzten Abgasinnenrohr
und dargestelltem Kanal im eingebauten Zustand in einem Fahrzeugeheckteil.
[0013] In Fig. 1 ist ein Endbereich einer Abgasanlage 1 eines Kraftfahrzeugs dargestellt,
die im Wesentlichen ein Abgasrohr 2 und hiervon abzweigend zwei Abgasrohre 3, 4 für
stromauf anschließende Abgasinnenrohre 5, 6 aufweist. Diese sind in einer übergestülpten
Abgasendrohrblende 7 gehalten, welche beispielsweise durch einen Ausschnitt A eines
Fahrzeugheckteils 8a ragt, was in Fig. 7 näher dargestellt ist. Der Abgasstrom durchströmt
das Abgasrohr 2 in Pfeilrichtung P, verzweigt sich in die beiden anschließenden Abgasrohre
3, 4 und strömt dann in die Abgasinnenrohre 5, 6 und mündet dann nach außen.
[0014] Das Abgasrohr 2 bzw. die anschließenden Abgasrohre 3, 4 sind mit der Abgasendrohrblende
7 über eine Halteeinrichtung 10 (Fig. 3) verbunden, die an den Abgasrohren 3, 4 befestigt
ist. Sie besteht im wesentlichen aus einer in einer senkrechten Mittenebene der Abgasrohre
3, 4 angeordneten vorragenden Haltezunge 11, die in einer T-Nut-förmigen Aufnahme
12 oder einer ähnlichen Aufnahme der Abgasendrohrblende 7 einführbar ist und diese
Haltezunge 11 lagegenau abstützt und über eine Befestigungsschraube 14 festgesetzt
wird.
[0015] Hierzu weist die Haltezunge 11 eine festgelegte Gewindemutter 13 auf, in die die
Befestigungsschraube 14 eingeschraubt wird, wozu diese in eine Bohrung 15 der Abgasendrohrblende
7 eingesetzt wird.
[0016] Des weiteren werden mit der Abgasendrohrblende 7 die Abgasinnenrohre 5, 6 verbunden,
wozu diese an ihrer Außenumfangsfläche zwei gegenüberstehende Abstützwinkel 16, 16a
aufweisen, die sich im eingeschobenen Zustand in die Abgasendrohrblende 7 an seitlich
der Aufnahme 7 angeordneten Absätzen abstützen und über Schrauben 17, 18 in diesen
festsetzbar sind. Zur beabstandeten Lagerung in der Abgasendrohrblende 7 sind am Außenumfang
der Abgasinnenrohre 5, 6 mehrere verteilt angeordnete federnde Klemmelemente 19 angeordnet.
[0017] Damit der Abgasstrom P über das Abgasrohr 2 und die anschließenden Abgasrohre 5,
6 in die Abgasinnenrohre 5, 6 überströmen kann, weisen diese einen dichten Anschluss
zu den Abgasrohren 5, 6 auf. Der dichte Anschluss besteht jeweils aus einer Rohraufweitung
20, in welche ein gegenüberstehendes Rohrende 21 der Abgasrohre 5, 6 einsteckbar ist.
[0018] Die Abgasinnenrohre 5, 6 sind derart in der Abgasendrohrblende 7 angeordnet, dass
sich zwischen den Abgasinnenrohren 5, 6 und der Abgasendrohrblende 7 ein ringsum verlaufender
Luftkanal K bildet, so dass im Fahrbetrieb eine Luftdurchströmung erfolgen kann, damit
eine Wärmeabfuhr gewährleistet ist und die Abgasendrohrblende 7 keiner wesentlichen
Wärmeabstrahlung mehr ausgesetzt ist und das Fahrzeugheckteil weitgehend von schädlichen
Wärmebeeinflussungen freigehalten wird.
[0019] Die Abgasrohrblende 7 kann beispielsweise aus einem Aluminium-Guss oder aus einem
Blechteil bestehen, wobei das Abgasinnenrohr 5, 6 aus Edelstahl beispielsweise Titan
bestehen kann.
1. Abgasanlage für ein Kraftfahrzeug mit einer auf Abgasrohre aufsetzbaren Abgasendrohrblende,
die in einem Ausschnitt eines Fahrzeugheckteils angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasendrohrblende (7) über eine Halteeinrichtung (10) mit einem oder zwei Abgasrohren
(3, 4) der Abgasanlage (1) verbunden ist und zwischen der Abgasendrohrblende (7) und
den Abgasrohren (3, 4) jeweils einzelne Abgasinnenrohre (5, 6) angeordnet sind, die
auf den beiden Abgasrohren (3, 4) aufgesteckt gehalten und mit der Abgasendrohrblende
(7) derart fest verbunden sind, dass sich zwischen den beiden Abgasinnenrohren (5,
6) und der aufnehmenden Abgasendrohrblende (7) ringsum ein durchgehender Kanal (K)
bildet.
2. Abgasanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den zwei Abgasrohren (3, 4) die Halteeinrichtung (10) befestigt ist und
in einer senkrechten Mittenebene der beiden Abgasrohre (3, 4) eine vorragende Haltezunge
(11) der Halteeinrichtung (10) angeordnet ist, die in eine Aufnahme (12) der Abgasendrohrblende
(7) einschiebbar und über mindestens ein als Gewindeschraube (14) ausgeführtes Befestigungsmittel
gehalten ist.
3. Abgasanlage nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der vorragenden Haltezunge (11) eine Gewindemutter (13) befestigt ist und in
einer Bohrung (15) der Abgasendrohrblende (7) die Gewindeschraube (14) zur Gewindemutter
(13) durchführbar und mit dieser verbindbar ist.
4. Abgasanlage nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Abgasinnenrohre (5, 6) an ihren Außenumfangsflächen mehrere nach außen
hin vorgespannte federnde Klemmelemente (19) aufweisen, die sich im eingesteckten
Zustand in der Abgasendrohrblende (7) an einer Innenwandung gehalten abstützen und
eine feste Verbindung zur Abgasendrohrblende (7) über Schraubmittel (17, 18) erfolgt.
5. Abgasanlage nach den Ansprüchen 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Außenumfangsflächen der beiden Abgasinnenrohre (5, 6) einander zugerichtete
vorragende Abstützschenkel (16, 16a) befestigt sind, die sich im eingeführten Zustand
in die Abgasendrohrblende (7) an benachbart der schwalbenschwanzförmigen Aufnahme
(12) angeordneten Anschlägen abstützen und über die Schraubmittel (17, 18) festgesetzt
sind.
6. Abgasanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Abgasinnenrohre (5, 6) mit den beiden Abgasrohren (3, 4) durch eine Rohraufweitung
(20) dicht aufsteckbar sind und die der Rohraufweitung (20) abgekehrten freien Enden
der beiden Abgasinnenrohre (5,6) rings um einen Luftspalt (8) zur Innenumfangsfläche
der Abgasendrohrblende (7) wenigstens am Ausmündungsbereich der Abgase aufweisen.
7. Abgasanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasinnenrohre (5, 6) im Ausmündungsbereich jeweils trompetenförmig erweitert
ausgeführt sind und zwischen den Mündungsbereichen der Abgasendrohrblende (7) und
den Mündungsbereichen der Abgasinnenrohre (5, 6) der Luftspalt (8) gebildet ist und
dass die Abgasinnenrohre (5, 6) in der Abgasendrohrblende (7) jeweils beabstandet
zur Innenwandung angeordnet sind und sich der durchgehende Kanal (K) als Luftspaltisolierung
ergibt.
8. Abgasanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasrohrblende (7) aus einem einteiligen Gussteil besteht und die Abgasinnenrohre
(5, 6) aus einem Edelstahl bestehen und dünnwandig ausgeführt sind.