[0001] Die Erfindung betrifft ein Waggon-Rangiergerät für den Straßen- und Schienenbetrieb
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Waggon-Rangiergeräte werden auf privaten oder öffentlichen Schienennetzen für Rangierarbeiten
von Eisenbahnwaggons eingesetzt, und weisen zusätzlich zu ihrer Gummibereifung für
den herkömmlichen Straßenbetrieb ein Fahrgestell mit vier an die Breite des jeweiligen
Schienennetzes angepassten Schienenrädern auf, welche sie dazu in die Lage versetzen,
dass sich die Fahrzeuge nach dem Ausfahren der Schienenräder entlang der Gleise des
Schienennetzes fortbewegen können.
[0003] Hierbei erfolgt die Umstellung auf den Schienenbetrieb dadurch, dass das Fahrgestell
mit den Schienenrädern über Betätigungseinrichtungen in Form von Hydraulik- oder Pneumatikzylindern
ausgefahren, und das Fahrzeug hierdurch über die Schienen angehoben wird, so dass
sich die Straßen-Antriebsräder anschließend in der Luft befinden.
[0004] Der Antrieb des Fahrzeugs beim Schienenbetrieb erfolgt dabei z.B. mit Hilfe von Hydraulikmotoren,
die die Schienenräder antreiben, um die zum Rangieren der z.B. 800 t schweren Eisenbahnwaggons
auf den Gleisen erforderlichen Antriebsmomente bereitzustellen, wobei bevorzugt alle
vier Schienenräder angetrieben werden, um eine möglichst hohe Zugkraft, bzw. Zugleistung
zu erhalten.
[0005] In diesem Zusammenhang ergibt sich bei den bekannten Waggon-Rangiergeräten das Problem,
dass diese neben dem Radsatz von vier Schienenrädern zusätzlich einen weitem Radsatz
von mindestens 3 gummibereiften Straßenrädern aufweisen müssen, die nicht nur in aufwändiger
Weise über geeignete pneumatisches oder hydraulische Stelleinrichtungen ein- und ausgefahren
werden müssen, sondern zum Rangieren des Waggon-Rangiergeräts auf einer ebenen Straßenfläche,
bzw. zum Auffahren auf die Schienen, auch noch lenkbar ausgestaltet sind. Durch den
hiermit verbundenen hohen Vorrichtungsaufwand sind die bekanten Waggon-Rangiergeräte
vergleichsweise teuer und aufgrund der aufwändigen Mechanik/Hydraulik mitunter auch
störungsanfällig.
[0006] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Waggon-Rangiergerät
zu schaffen, das in konstruktiver Weise einfacher ausgestaltet ist, und welches ohne
Einschränkungen sowohl im Straßen, als auch im Schienenbetrieb eingesetzt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Waggon-Rangiergerät mit den Merkmalen
von Anspruch 1 sowie Anspruch 2 gelöst.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] Gemäß der Erfindung umfasst ein Waggon-Rangiergerät für den Straßen- und Schienenbetrieb,
mit welchem sich insbesondere Eisenbahnwaggons in bekannter Weise auf zwei parallel
zueinander verlaufenden Schienen oder Gleisen einzeln oder auch in Gruppen rangieren
lassen; ein Fahrgestell, an dem bevorzugt vier gummibereifte Räder aufgenommen sind.
Jedem der Räder, die paarweise entlang einer Achse in einem dem Abstand der Schienen
entsprechenden Abstand angeordnet sind, und die demgemäß auf den Schienen entlanglaufen,
ist zur Führung der Räder, bzw. des Waggon-Rangiergerätes auf den Schienen ein Bolzenelement
zugeordnet. Die jedem Rad zugeordneten Bolzenelemente können erfindungsgemäß mit Hilfe
einer Stelleinrichtung, was auch eine manuelle Stelleinrichtung einschließt, aus einer
ersten zurückgezogenen Stellung für den Straßenbetrieb, in der sich die bodenseitige
Stirnfläche des Bolzenelements oberhalb der Abrollebene des Rades befindet, über die
Abrollebene hinaus in eine zweite ausgefahrene Stellung für den Schienenbetrieb bewegt
werden, in der sich die bodenseitige Stirnfläche eines jeden Bolzenelements unterhalb
der Abrollebene befindet und die bevorzugt zylindermantelförmigen äußeren Umfangsflächen
der Bolzenelemente sich- bezogen auf eine Achse - jeweils paarweise im Bereich der
inneren Flanken der Gleise oder Schienen erstrecken. Hierbei besteht zwischen der
Flanke einer jeden Schiene und der Umfangsfläche des Bolzenelements bevorzugt ein
Abstand von z.B. 1 mm bis zu 10 mm oder auch mehr, sodass während des Schienenbetriebs
immer nur eines der beiden Bolzenelemente eines Radpaares mit der Flanke in Kontakt
steht, was die Reibung in vorteilhafter Weise verringert, wenn drehfest am Fahrgestell
aufgenommene Bolzenelemente zum Einsatz gelangen.
[0010] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Bolzenelemente jedoch
bevorzugt rotierbar in Lagern aufgenommen, wodurch die Bolzenelmente beim Kontakt
mit den Flanken der Gleise während des Schienenbetriebes rotieren können, was die
Reibungskräfte in vorteilhafter Weise abermals reduziert..
[0011] Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken wird jedes Bolzenelement
durch federelastische Mittel, insbesondere eine Spiraldruckfeder, in Richtung zum
Boden mit einer federelastischen Kraft beaufschlagt, wodurch das Bolzenelement beim
Überfahren von ebenen Flächen im Gleisbereich, wie sie auch zum Auf- und Abfahren
des erfindungsgemäßen Waggon-Rangiergerätes auf die Schienen zum Einsatz gelangen,
entgegen der federelastischen Kraft in die erste Stellung bewegt wird, wenn die Stirnfläche
des Bolzenelements die Oberseite der Auffahrfläche oder auch einen im Spalt zwischen
der Flanke der Schiene und der Auffahrfläche versehentlich verklemmten Gegenstand,
wie einen Stein oder dgl., kontaktiert.
[0012] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Stelleinrichtung einen
auf das Bolzenelement wirkenden Stellmotor, mit Hilfe von welchem sich das Bolzenelement
aus der ersten Stellung motorisch in die zweite Stellung verfahren lässt. Hierbei
sind die Stellmotore aller vier Bolzenelemente bevorzugt über eine elektronische Steuerungseinrichtung
vom Bedienpult oder der Deichsel des Waggon-Rangiergerätes betätigbar.
[0013] Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken umfasst die Stelleinrichtung
eines jeden Bolzenelements eine am Fahrgestell aufgenommene bevorzugt lineare Führung
sowie einen in der Führung verschiebbar geführten Support, der z.B. einen rechteckigen
Querschnitt besitzen kann, und an welchem das Bolzenelement bevorzugt über Kugellager
rotierbar aufgenommen ist.
[0014] Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist es weiterhin vorgesehen, dass die federelastischen
Mittel eine Spiralfeder umfassen, die zwischen dem Support und der Führung wirkt und
den Support in Richtung zur zweiten ausgefahrenen Stellung hin mit der federelastischen
Kraft beaufschlagt, wozu die Bewegung des Supports in der zweiten ausgefahrenen Stellung
durch einen Anschlag begrenzt und die Spiralfeder zwischen Support und Führung unter
Vorspannung gehalten wird.
[0015] Das Bolzenelement ist hierbei bevorzugt in Kugellagern am Support aufgenommen.
[0016] Nach einem weitem der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken sind wenigsten zwei,
bevorzugt jedoch alle vier Räder um eine vertikale Achse verschwenkbar am Fahrgestell
aufgenommen, um das Waggon-Rangiergerät bei eingefahrenen Bolzenelementen im Straßenbetrieb
in eine gewünschte Richtung lenken und gewünschten Falls auch auf der Stelle drehen
zu können.
[0017] Hierzu sind bevorzugt alle vier Räder einzeln über Stellmotore verschwenkbar, wobei
die Stellmotore über eine zentrale Steuerungseinrichtung vom Fahrstand aus ansteuerbar
sind. In gleicher Weise besteht jedoch auch die Möglichkeit, wenigstens zwei der Räder
wie bei einem Pkw über ein bekanntes Lenkgetriebe anzutreiben.
[0018] Um ein möglichst großes Drehmoment von den Rädern auf die Schienen zu übertragen,
sind bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise alle vier Räder
angetrieben, wobei insbesondere jedem Rad ein eigener Antriebsmotor zugeordnet ist,
der das Rad insbesondere über ein Getriebe antreibt. Hierdurch ergibt sich in Kombination
mit der zuvor beschriebenen individuellen Verschwenkbarkeit der Räder ein Waggon-Rangiergerät,
welches sich insbesondere im Straßenbetrieb auf engstem Raum wenden lässt, wodurch
auch kleine Auffahrrampen ausreichend sind, um das Fahrzeug auf die Schienen aufzufahren.
Zudem eröffnet der Antrieb über vier Einzelmotore die Möglichkeit, die Antriebsmomente
der Motoren über eine geeignete Steuerungseinrichtung in der Weise zu Regeln, dass
ein Schlupf oder gar ein ungebremstes Durchdrehen der Räder im Rangierbetrieb mit
hoher Last verhindert werden kann.
[0019] In diesem Zusammenhang erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn die Antriebsmotore
Elektromotoren sind, da diese aufgrund ihrer kompakten Bauweise und den gegenüber
Verbrennungsmotoren vergleichsweise hohen Anlaufdrehmomenten über ein geeignetes Getriebe,
z.B. ein Kegelradgetriebe, direkt an das jeweilige Antriebsrad angeflanscht werden
können.
[0020] Um eine hohe Flexibilität des erfindungsgemäßen Waggon-Rangiergerätes zu erhalten,
werden die Elektromotoren bevorzugt aus einem bekannten Akkumulator gespeist, wobei
es jedoch ebenfalls denkbar ist, zusätzlich einen Stromgenerator mit auf dem Fahrgestell
vorzusehen, um bei länger andauernden Rangierarbeiten den Akkumulator wieder auf-,
bzw. zwischenzuladen. In gleiche Weise können jedoch auch Hydraulikmotoren und ein
durch einen Elektromotor oder einen Verbrennungsmotor gespeistes Hydraulikaggregat
zum Einsatz gelangen.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten
Ausführungsform beschrieben.
[0022] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische räumliche Darstellung des erfindungsgemäßen Waggon-Rangiergerätes,
- Fig. 2a
- eine schematische Detailansicht der Stelleinrichtung und des Führungsbolzens in der
ersten eingefahrenen Stellung für den Straßenbetrieb,
- Fig. 2b
- eine schematische Detailansicht der Stelleinrichtung und des Führungsbolzens in der
zweiten ausgefahrenen Stellung für den Schienenbetrieb,
- Fig. 3a
- eine schematische Detailansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in der
ersten eingefahrenen Stellung, und
- Fig. 3b
- eine schematische Detailansicht der Ausführungsform von Fig. 3a in der zweiten ausgefahrenen
Stellung für den Schienenbetrieb.
[0023] Wie in den Figuren 1 sowie 2a und 2b gezeigt ist, umfasst ein erfindungsgemäßes Waggon-Rangiergerät
1 ein Fahrgestell 2, an welchem insgesamt vier gummibereifte Räder 4, die jeweils
von einem zugeordneten Antriebsmotor 6 angetrieben werden, in Form von Motor-Radeinheiten
8, wie sie z.B. von Hubstaplern her bekannt sind, angeordnet sind. Die Motor-Radeinheiten
8 sind dabei um nicht näher gezeigte, in Fig. 1 in vertikaler Richtung verlaufende
Schwenkachsen über einer jeden Motor-Radeinheit 8 zugeordnete Stellmotore 10 verschwenkbar,
um das erfindungsgemäße Waggon-Rangiergerät 1 im Straßenbetrieb, z.B. beim Auffahren
von einer nicht näher dargestellten Auffahrrampe auf die in Fig. 1 ebenfalls angedeuteten
Schienen 12a, 12b lenken zu können. Hierzu kann am Waggon-Rangiergerät 1 eine Deichsel
14 angeordnet sein, welche über nicht näher gezeigte Drehgeber und eine nicht näher
gezeigte Steuerungseinrichtung auf die Stellmotore 10 wirkt, und diese z.B. bei einem
Verschwenken der Deichsel 14 in horizontaler Richtung in der Weise betätigt, dass
die Motor-Radeinheiten 8 entsprechend mit verschwenkt werden.
[0024] Wie der Darstellung von Fig. 1 weiterhin entnommen werden kann, ist jedem Rad ein
Bolzenelement oder Führungsbolzen 16 zugeordnet, welches mittels einer Stelleinrichtung
18 aus einer ersten, in Fig. 2a gezeigten zurückgezogenen Stellung für den Straßenbetrieb,
in der sich die bodenseitige Stirnfläche des Bolzenelements oberhalb der durch die
Oberseite der beiden Schienen 12a, 12b definierte Abrollebene 5 der Räder 4 befindet,
in eine zweite ausgefahrene Stellung für den Schienenbetrieb verfahren lässt, wie
dies in Fig. 2b, bzw. Fig. 1 angedeutet ist. In dieser zweiten Stellung befinden sich
die bodenseitigen Stirnflächen der Bolzenelemente 16 unterhalb der Abrollebene 5,
so dass sich die äußeren Umfangsflächen der Bolzenelemente zweier einander zugeordneter
Räder 4 einer gedachten Achse des Waggon-Rangiergerätes 1 in dichtem Abstand an den
inneren seitlichen Flanken 20a und 20b der beiden Schienen 12a, 12b herab erstrecken.
In gleicher Weise besteht natürlich ebenfalls die Möglichkeit, dass sich die Bolzenelemente
16 auf den äußeren seitlichen Flanken der Schienen herab erstrecken, um das erfindungsgemäße
Waggon-Rangiergerät bei dem in Fig. 1 gezeigten Schienenbetrieb entlang der Schienen
12a, 12b zu führen.
[0025] Die Bolzenelemente 16 bestehen bevorzugt aus gehärtetem Stahl, und können beispielsweise
einen Durchmesser von 30 mm besitzen.
[0026] Wie der Darstellung von Fig. 2a und 2b weiterhin entnommen werden kann, wirkt die
Stelleinrichtung 18 über eine Zugstange 32 auf eine am Fahrgestell 2 aufgenommene
Führung 22 sowie einen in der Führung 22 geführten und relativ zu dieser beweglichen
Support 24, an welchem das Bolzenelement 16 in Kugellagern 26 drehbar aufgenommen
ist.
[0027] Zwischen dem Support 24 und der Führung 22 ist eine Spiraldruckfeder 28 aufgenommen,
welche zum einen auf die den Schienen 12a, 12b abgewandte Oberseite des Supports 24
sowie die Innenseite des Gehäuses der Führung 22 wirkt, und den Support 24 sowie mit
diesem das Bolzenelement 16 in Richtung auf die Schienen 12a, 12b zu mit einer federelastischen
Kraft beaufschlagt.
[0028] Um das Bolzenelement 16 aus der in Fig. 2a gezeigten eingefahrenen ersten Stellung
in die in Fig. 2b gezeigte ausgefahrene Stellung für den Schienenbetrieb zu bewegen,
reduziert die Stelleinrichtung 18, die z.B. einen Pneumatikzylinder oder auch einen
elektrischen Stellmotor umfassen kann, ihre Zugkraft auf den Support 24, die über
die durch die Führung 22 hindurch greifende Zugstange 32 mit einem tellerartigen Kopfteil
übertragen wird, so dass der Support 24, und mit diesem das Bolzenelement 16 innerhalb
der Führung 22 durch die Kraft der Spiralfeder 28 in Richtung der Schienen 12a, 12b
verschoben wird.
[0029] Hierbei wird die Bewegung des Supports 24 in der zweiten ausgefahrenen Stellung (Fig.
2b) durch einen Anschlag 30 begrenzt, der in den Figuren 2a und 2b nur beispielhaft
an der Zugstange 32 vorgesehen ist, und der es ermöglicht, dass die Spiralfeder 28
unter Vorspannung zwischen Support 24 und Führung 22 wirken kann.
[0030] Nach einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung, die in den Figuren
3a und 3b angedeutete ist, kommt anstelle des sich in vertikaler Richtung erstreckenden
Bolzenelements 16 ein parallel zu den Schienen 12a, 12b geführtes Scheibenelement
116 zum Einsatz. Dieses lässt sich in gleicher Weise wie das Bolzenelement 16 mittels
der Stelleinrichtung 18 aus der in Fig. 3a gezeigten ersten zurückgezogenen Position
für den Straßenbetrieb, in der sich das Scheibenelement 116 oberhalb der Abrollebene
5 und außer Kontakt mit den Schienen 12a, 12b befindet, in Richtung zum Boden hin
in die in Fig. 3b gezeigte zweite ausgefahrene Stellung für den Schienenbetrieb verfahren.
[0031] Hierzu weist der bevorzugt gabelförmig nach Art einer Schwinge ausgestaltete und
in der Führung 22 geführte Support 124 im Bereich seines bodenseitigen Endes eine
Aufnahme für eine Radachse 117 auf, welche bei der bevorzugten Ausführungsform in
Kugellagern 126 rotierbar im Support 124 aufgenommen ist. Nach dem Ausfahren des Supports
124 in die in Fig. 3b gezeigte zweite Position erstreckt sich das Scheibenelement
116 zumindest mit einem Teil seiner unterhalb der Radachse 117 liegenden seitlichen
Stirnfläche oder Randfläche 121 entlang der inneren seitlichen Flanken 20a, 20b und/oder
der äußeren seitlichen Flanken der Schienen 12a, 12b, um in gleicher Weise wie bei
der zuvor beschriebenen Ausführungsform nach den Figuren 2a und 2b für eine Führung
des Rangiergerätes 1 entlang der Schienen 12a, 12b zu sorgen. Das zuvor im Zusammenhang
mit der Betätigung des sich in vertikaler Richtung erstreckenden Bolzenelements 16
Gesagte gilt in entsprechender Weise auch die Ausführungsform von Fig.3a und 3b.
Liste der Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Waggon-Rangiergerät
- 2
- Fahrgestell
- 4
- gummibereifte Räder
- 5
- Abrollebene
- 6
- Antriebsmotor
- 8
- Motor-Radeinheit
- 10
- Stellmotor
- 12a, b
- Schiene
- 14
- Deichsel
- 16
- Bolzenelement
- 18
- Stelleinrichtung
- 20a, b
- innere seitliche Flanken der Schienen
- 22
- Führung
- 24
- Support
- 26
- Kugellager
- 28
- Feder
- 30
- Anschlag
- 32
- Zugstange
- 116
- Scheibenelement
- 117
- Radachse
- 121
- seitliche Stirnfläche des Scheibenelements
- 124
- gabelförmiger Support für Scheibenelement
- 126
- Kugellager für Scheibenelement
1. Waggon-Rangiergerät (1) für den Straßen- und Schienenbetrieb, zum Rangieren von auf
zwei parallel zueinander verlaufenden Schienen (12a, 12b) geführten Eisenbahnwaggons,
mit einem Fahrgestell (2), sowie vier daran aufgenommenen gummibereiften Rädern (4),
dadurch gekennzeichnet,dass
jedem Rad (4) ein Bolzenelement (16) zugeordnet ist, welches mittels einer Stelleinrichtung
(18) aus einer ersten zurückgezogenen Stellung für den Straßenbetrieb, in der sich
die bodenseitige Stirnfläche des Bolzenelements oberhalb der Abrollebene (5) des Rades
(4) befindet, über die Abrollebene (5) hinaus in Richtung zum Boden hin in eine zweite
ausgefahrene Stellung für den Schienenbetrieb verfahren lässt, in der sich die bodenseitige
Stirnfläche des Bolzenelements (16) unterhalb der Abrollebene (5) befindet, derart,
dass sich die äußeren Umfangsflächen der Bolzenelemente (16) zweier einander zugeordneter
Räder (4) zur Führung der Räder entlang der inneren seitlichen Flanken (20a, 20b)
und/oder der äußeren seitlichen Flanken der Schienen (12a, 12b) erstrecken.
2. Waggon-Rangiergerät (1) für den Straßen- und Schienenbetrieb, zum Rangieren von auf
zwei parallel zueinander verlaufenden Schienen (12a, 12b) geführten Eisenbahnwaggons,
mit einem Fahrgestell (2), sowie vier daran aufgenommenen gummibereiften Rädern (4),
dadurch gekennzeichnet,dass
jedem Rad (4) ein parallel zu den Schienen (12a, 12b) geführtes Scheibenelement (116)
zugeordnet ist, welches sich mittels einer Stelleinrichtung (18) aus einer ersten
zurückgezogenen Stellung für den Straßenbetrieb, in der sich das Scheibenelement (116)
oberhalb der Abrollebene (5) des Rades (4) befindet, in Richtung zum Boden hin über
die Abrollebene (5) hinaus in eine zweite ausgefahrene Stellung für den Schienenbetrieb
verfahren lässt, derart, dass sich die seitlichen Stirnflächen (121) der Scheibenelemente
(116) zweier einander zugeordneter Räder (4) zur Führung der Räder entlang der inneren
seitlichen Flanken (20a, 20b) und/oder der äußeren seitlichen Flanken der Schienen
(12a, 12b) erstrecken.
3. Waggon-Rangiergerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,dass
das Bolzenelement / Scheibenelement (16; 116) durch federelastische (28) Mittel in
Richtung zum Boden hin mit einer federelastischen Kraft beaufschlagt wird.
4. Waggon-Rangiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Stelleinrichtung einen auf das Bolzenelement / Scheibenelement (16; 116) wirkenden
Stellmotor (18) umfasst, mittels welchem sich das Bolzenelement / Scheibenelement
(16; 116) aus der ersten Stellung motorisch in die zweite Stellung verfahren lässt.
5. Waggon-Rangiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,dass
das Bolzenelement / Scheibenelement (16; 116) rotierbar in Lagern (26, 126) aufgenommen
ist.
6. Waggon-Rangiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Stelleinrichtung (18) auf eine am Fahrgestell (2) aufgenommene Führung (22) sowie
einen in der Führung (22) geführten und relativ zu dieser beweglichen Support (24;
124) wirkt, an welchem das Bolzenelement / Scheibenelement (16; 116) aufgenommen ist.
7. Waggon-Rangiergerät nach Anspruch 3 und 6,
dadurch gekennzeichnet,dass
die federelastischen Mittel eine zwischen Support (24; 124) und Führung (22) wirkende
Spiralfeder (28) umfassen, die den Support mit einer federelastischen Kraft beaufschlagt.
8. Waggon-Rangiergerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Bewegung des Supports (24; 124) in die zweite ausgefahrene Stellung durch einen
Anschlag (30) begrenzt wird, und die Spiralfeder (28) unter Vorspannung zwischen dem
Support (24; 124) und der Führung (22) wirkt.
9. Waggon-Rangiergerät nach Anspruch 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet,dass
das Bolzenelement / Scheibenelement (16; 116) am Support (24; 124) drehbar in Kugellagern
(26, 126) aufgenommen ist.
10. Waggon-Rangiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,dass
wenigstens zwei der Räder (4) verschwenkbar am Fahrgestell (2) aufgenommen sind, um
das Waggon-Rangiergerät (1) bei eingefahrenen Bolzenelementen / Scheibenelementen
(16; 116) im Straßenbetrieb in eine gewünschte Richtung zu lenken.
11. Waggon-Rangiergerät nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,dass
alle vier Räder (4) einzeln über Stellmotore (10) verschwenkbar am Fahrgestell (2)
aufgenommen sind.
12. Waggon-Rangiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,dass
einem jeden Rad (4) ein Antriebsmotor (6) zugeordnet ist, der das Rad insbesondere
über ein Getriebe antreibt.
13. Waggon-Rangiergerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,dass
der Antriebsmotor (6) ein Elektromotor ist, welcher über einen auf dem Fahrgestell
(2) angeordneten Akkumulator sowie eine zugeordnete Steuerungseinrichtung mit elektrischer
Energie versorgt wird.
14. Waggon-Rangiergerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,dass
der Antriebsmotor (6) und das zugeordnete Rad eine Motor-Radeinheit (8) bilden, die
als Einheit verschwenkbar am Fahrgestell (2) aufgenommen ist.