[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe eines Mittels von einem Trägerband
auf ein Substrat mit einer Vorratsspule, auf der das Trägerband aufgerollt gehalten
ist, einer Umlenkeinrichtung, die das Trägerband zumindest einmal um einen Steg führt,
einer Haspel, auf der das Trägerband nach Abgabe des Mittels aufgerollt wird, sowie
eine Trägerbandrolle als Vorratsspule für ein solches Trägerband. Die Vorrichtung
ist insbesondere zur Abgabe eines beidseitig klebenden Klebstofffilmes geeignet. Darüber
hinaus kommen als abzugebende Mittel oder Filme auch nur einseitig klebende Filme
in Betracht, z.B. zur Anwendung als ein Korrekturroller oder ein Markierroller.
[0002] Aus der
US 3,969,181 ist eine Vorrichtung zur Abgabe eines Trägerbandes von einer Vorratsrolle bekannt,
bei der das Trägerband von einer Vorratsspule abgerollt wird. Das Trägerband ist auf
einem nicht klebenden Trägerband angeordnet und wird über eine Andruckrolle geführt.
Wurde genug Klebeband auf das Substrat, beispielsweise einen Karton oder einen Fußboden,
aufgebracht, wird eine Bremseinrichtung aktiviert, über die die Vorratsspule blockiert
wird. Aufgrund einer abgestimmten Reißfestigkeit ist es möglich, das Kleberband bei
aktivierter Bremseinrichtung abzureißen. Das Trägerband wird umgeleitet und auf einer
Haspel aufgerollt, die über eine Rutschkupplung mit der Vorratsspule gekoppelt ist
und so angetrieben ist, dass sie das leere Trägerband aufnimmt.
[0003] Die
DE 101 18 830 A1 beschreibt ein Handgerät zum Übertragen eines Mittels von einem Trägerband auf ein
Substrat, bei dem das Trägerband aus einem Gehäuse über ein Auftragselement herausgeführt
und umgelenkt wird. Von dem Auftragselement wird das Trägerband zu einer Aufwickelspule
geleitet und dort aufgerollt. Die Vorratsspule und die Aufwickelspule sind über ein
Zahnrad miteinander gekoppelt. Der Kern der Aufwickelspule und der Vorratsspule haben
einen identischen Durchmesser: Aufgrund der sich jeweils verändernden Durchmesser
beim Auf- bzw. Abwickeln der Spulen bei dem Gebrauch ist in der Vorratsspule eine
Rutschkupplung sowie eine Einrichtung zum Spannen des Trägerbandes ausgebildet.
[0004] Ferner ist aus dem Stand der Technik eine Vorrichtung zur Abgabe eines Korrekturmittels
von einem Trägerband bekannt, bei der die Enden des Trägerbandes zusammengesplicet
sind, sodass das Trägerband eine kontinuierliche Schleife bildet (
WO 97/12827A1). Das Trägerband ist dabei in mehreren einander überlagerten Schichten um ein paar
voneinander beabstandete Spulenglieder mit gleichem Durchmesser herumgewickelt, wodurch
eine ovale Bandspule gebildet ist. Ein Abschnitt des Bandes zwischen den inneren und
äußersten Windungen der Bandspulen ist so angeordnet, dass er sich über einen Aufbringungskopf
erstreckt, der dazu genutzt wird, das Band gegen ein Substrat zu drücken, wenn die
Abgabevorrichtung verwendet wird. Wenn das Band mittels der spitzen Kante gegen das
Substrat gedrückt wird, und wenn die Spitze über die Fläche in einer im wesentlichen
rechtwinklig zu der Kante verlaufenden Richtung bewegt wird, wird das Korrekturmittel
von dem Trägerband auf das Substrat übertragen und als durchgehender Streifen abgelagert.
Dabei wird frisches Band von der Abwickelspule abgezogen. Das frische Band wird, von
der innersten Windung der Bandspule auf der hintersten Spule abgezogen. Das losgelöste
Band gelangt über die vorderste Spule zu Führungsrollen hin, bevor es sich über den
Aufbringungskopf erstreckt. Wenn das Band von der innersten Windung der ovalen Bandspule
abgegeben wird, bewegen sich die äußeren Schichten nach innen, und zwischen benachbarten
Schichten tritt ein gewisser Schlupf auf. Die Reibung zwischen den rutschenden Schichten
kann dazu herangezogen werden, sicherzustellen, dass die Spannung erhalten wird, die
in dem Band benötigt wird, um den Bereich zu steuern, der um den Aufbringungskopf
herum verläuft. Bei dieser Bandspulenanordnung werden jedoch die verschiedenen Schichten
in der Bandspule mehr und mehr aufeinander gepresst, wenn die Abgabevorrichtung verwendet
wird, da eine gewisse Rückwickellänge des Bandes besteht, die auf einen Durchmesser
zurückgeführt wird, der wesentlich größer ist als der Durchmesser, von dem das frische
Band zum Aufbringungskopf abgezogen wird. Aufgrund des Press- bzw. Quetscheffekts
werden die auf die Bandspule gewickelten verschiedenen Schichten fester und fester
auf die Bandspule gewickelt, womit die resultierende Reibung zwischen den Schichten
wesentlich ansteigt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und eine Trägerbandrolle
sowie ein Verfahren zur deren Herstellung bereitzustellen, bei der die Bandspannung
des Trägerbandes möglichst über die gesamte Nutzungsdauer auf einfache Art und Weise
eingehalten werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1, eine Trägerbandrolle mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht vor, dass die Vorratsspule als eine Hülse
mit einem darin gewickelten Trägerband ausgebildet ist, so dass das abgerollte - genauer
gesagt hinausgerollte - Trägerband eine Vergrößerung des freien Innendurchmessers
der Vorratsspule zur Folge hat. Durch die nachfolgend näher beschriebene Weiterbildung
der Erfindung lässt sich erreichen, dass die relative Zunahme des freien Innendurchmessers
der Vorratsspule im Wesentlichen der relativen Zunahme des Außendurchmessers der Haspel
mit dem aufgerollten Trägerband entspricht, wobei die relative Zunahme die jeweilige
Durchmesserzunahme im Verhältnis zum jeweiligem Durchmesser bezeichnet.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird bei einer Benutzung des Trägerbandes
das Verhältnis des freien Innendurchmessers der Vorratsspule zu dem Außendurchmesser
der Haspel mit dem aufgerollten Trägerband im Wesentlichen konstant gehalten, so dass
es selbst bei sehr großen Bandlängen, also sehr großen Durchmesserveränderungen zu
einer nahezu konstanten Bandspannung kommt. Zu beachten ist dabei allerdings, dass
das Trägerband beim Aufrollen dünner als zuvor ist, da das Trägerband das Mittel,
wie einen Klebstoff, ein Korrekturmittel oder dergleichen, bereits abgegeben hat.
[0009] Bei den vorbekannten Einrichtungen oder Vorrichtungen dieser Art ist das Übersetzungsverhältnis
zwischen Haspel und Vorratsspule immer nur für einen einzigen Betriebszustand passend
ausgebildet, in der Regel für den Neuzustand passend. In dem Neuzustand fällt nur
ein geringer Teil der von dem Anwender aufgebrachten Antriebsleistung an der Rutschkupplung
ab, so dass die Vorrichtung noch leicht läuft. Je mehr Band entleert wird, desto voller
wird die Haspel und desto leerer wird die Vorratsspule, so dass ein sich verringerndes
Übersetzungsverhältnis von Haspeldrehzahl zu Vorratsspulendrehzahl notwendig wäre.
Solange der Aufwand einer sich verändernden Übersetzung nicht geleistet wird, muss
bei den Vorrichtungen aus dem Stand der Technik hingenommen werden, dass der Anteil
der an der Rutschkupplung verschwendeten mechanischen Arbeit immer weiter ansteigt.
Die vorbekannten Vorrichtungen laufen daher gegen Ende ihrer Nutzungsdauer extrem
schwer. Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemäße Vorrichtung vermieden.
[0010] Das Mittel auf dem Trägerband kann ein Klebstoff, ein Korrekturmittel in Gestalt
von weißen Farbpigmenten oder eine transparente Farbe, insbesondere zum Hervorheben
von Textstellen sein.
[0011] Um das Trägerband gesteuert auf- und abrollen zu können, ist die Vorratsspule und
die Haspel über ein Zahnrad bzw. über ein Getriebe miteinander gekoppelt. Somit sind
Vorratspule und Haspel separate Bauteile also voneinander verschieden. Das Übersetzungsverhältnis
zwischen der Vorratsspule und der Haspel ist dabei so ausgebildet, dass eine leicht
bandspannende Wirkung erzielt wird, also mit einem leichten Drehzahlüberschuss der
Haspel. Diese ist aufgrund des gleich bleibenden Übersetzungsverhältnisses bei einem
Zahnradgetriebe unter einem nahezu konstanten Durchmesserverhältnis des freien Innendurchmessers
der Vorratsspule und des Außendurchmessers der Haspel mit dem aufgerollten Trägerband
nahezu konstant.
[0012] Zum kontrollierten Herausführen des Trägerbandes aus dem freien Innendurchmesser
der Vorratsspule ist ein in den Innendurchmesser hineinragendes Führungselement vorgesehen,
das das abgewickelte Trägerband aus der Drehebene der Vorratsspule hinausführt. Dies
kann unter Inkaufnahme eines leichten Winkelfehlers und/oder Verwindung des Trägerbandes
durch eine einmalige (single) Umlenkung geschehen. Dies verspricht die günstigste
Reibungsbilanz, beschränkt aber die Miniaturisierung. Bevorzugt ist eine zweifache
Ablenkung um jeweils ungefähr 45° um Rollen oder Stege. Durch die entsprechende Ausrichtung
der Führungselemente, die beispielsweise als entsprechend schräg gestellte Wellen
ausgebildet sein können, wird das Band um 90° umgelenkt, so dass es nach dem Führungselement
im Wesentlichen parallel zu der Drehebene der Vorratsspule bzw. zum Umfange der Vorratsspule
verläuft. Die Haspel ist bevorzugt fluchtend zu der Bahn des abgewickelten und hinausgeführten
Trägerbandes ausgerichtet, um ein einfaches, spiralförmiges Aufrollen auf der Haspel
zu ermöglichen. Wegen der dadurch möglichen Parallelität der Achsen der Vorratsspule
und der Haspel sowie der parallelen Ausrichtung der Drehebenen der Vorratsspule und
der Haspel ist eine Kopplung der Vorratsspule und der Haspel durch ein einfaches Getriebe
mit Stirnrädern möglich. Teuere Kegelzahnräder oder Umleitungselemente sind nicht
erforderlich.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Führungselement einen Kontaktbereich
aufweist, der an dem freien Innendurchmesser der Vorratsspule anliegt oder zumindest
in unmittelbarer Nähe zu der Abzugsstelle des Trägerbandes angeordnet ist. Dadurch
ist es möglich, die freie Abzugslänge zu minimieren oder auf Null zu reduzieren, wodurch
sich ein unkontrollierter Abzugspunkt von dem freien Innendurchmesser vermeiden lässt.
Das Führungselement oder die Rolle kann mittels einer eingestellten Feder gegen die
Innenseite der Vorratsspule gedrückt werden, so dass eine minimierte freie Abzugslänge
sichergestellt ist. Ein solches Führungselement erscheint für das Aufbringen eines
nur einseitig klebenden Mittels besonders wichtig.
[0014] An dem Führungselement kann eine Anlagefläche für das auf der Haspel aufgerollte
Trägerband angeordnet sein, die bevorzugt ständig in Kontakt mit der Haspel bzw. mit
dem darauf angeordneten Trägerband steht. Die Anlagefläche und das Führungselement
bzw. die Umlenkrolle sind bevorzugt miteinander verbunden, beispielsweise über einen
Rahmen, der verschiebbar oder schwenkbar in oder an einem Gehäuse oder dergleichen,
gelagert ist. Dabei ist die Beweglichkeit des Führungselementes bzw. des Rahmens so
gewählt, dass bei einer vollen Vorratsspule und Kontakt des Kontaktbereiches mit dem
Trägerband die Anlagefläche an der Haspel anliegt.
[0015] Um eine nahezu vollständige Konstanz der Bandspannung zu erreichen, ist das Verhältnis
des freien Innendurchmessers der Vorratsspule zu dem Außendurchmesser der Haspel gleich
der Wurzel des Verhältnisses der Dicke des Trägerbandes mit aufgebrachtem Mittel zu
der Dicke des Trägerbandes ohne aufgebrachtes Mittel.
[0016] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Mittel auf der radial äußeren
Seite des Trägerbandes auf der Vorratsrolle angebracht ist, wodurch es möglich ist,
den Kontaktbereich des Führungselementes außer Kontakt mit dem auf dem Trägerband
angeordneten Mittel zu halten. Dadurch kann die erste Bandumlenkung besonders dicht
an der Stelle des Abzuges von der Vorratsspule platziert werden, ohne dass das umzulenkende
Band auf seiner beschichteten Seite von Führungsorganen berührt wird.
[0017] Zur Bewirkung einer eventuell notwendigen Bandspannungsregulation wird in einer Ausgestaltung
der Erfindung in an sich bekannter Weise eine Rutschkupplung eingesetzt. An dieser
fällt vor allem in späteren Betriebsstadien deutlich weniger Reibung und damit Abrieb
aufgrund der Konstanz des Durchmesserverhältnisses an. Wegen des geringen Schlupfes
kann die Rutschkupplung kleiner als herkömmliche Rutschkupplungen ausgeführt werden.
Während bei einer normalen Vorrichtung ein Gesamtrutschwinkel von etwa 40 Umdrehungen
auftaucht, kann bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung der Rutschwinkel um den Faktor
10 verringert werden. Die Rutschkupplung als separates Teil könnte entfallen, wenn
deren Funktion in der Vorratsspulenhalterung und/oder Haspelhalterung verwirklicht
würden. Dies kann durch eine schlupffähige Klemmhalterung der Haspel auf der Haspelantriebswelle
oder der Vorratsspule an der Vorratspulenabtriebshülse geschehen. Die Klemmhalterung
kann aus mehreren, radial ausfederbaren Zungen bestehen, die bevorzugt einstückig
an der Haspelantriebswelle oder Vorratsspulenabtriebshülse angeformt sind. Die Haspelantriebswelle
kann als ein wesentliches rohrförmiges Teil aus einem Kunststoff, bevorzugt ABS-Kunststoff,
ausgebildet sein.
[0018] Die erfindungsgemäße Trägerbandrolle mit einem freien Innendurchmesser und einem
einseitig mit einem Mittel oder Auftragsmasse beschichteten Trägerband sieht vor,
dass das Trägerband spiralförmig aufgerollt ist und die Auftragsmasse auf der radial
außen liegenden Seite des Trägerbandes aufgebracht ist, wobei das aufgerollte Trägerband
radial außen von einer formstabilen Hülse umgeben und an dieser festgelegt ist. Dadurch
ist es möglich, das Trägerband von innen abzurollen, so dass eine nahezu gleichmäßige
Bandspannung aufgrund der nahezu gleichen Durchmesserveränderungen bei einer Verwendung
beispielsweise als Vorratsspule in einem Korrekturroller aufrechterhalten wird. Mit
der erfindungsgemäßen Trägerrolle ist es nicht mehr notwendig, aufwendige Bremseinrichtungen
oder Getriebe mit variablen Übersetzungsverhältnissen vorzusehen.
[0019] Die außen aufgebrachte Auftragsmasse hat den Vorteil, dass Umlenk- oder Führungseinrichtung
für das Trägerband mit der Auftragsmasse nicht in Kontakt geraten, beispielsweise
beim Herausführen des Trägerbandes aus dem freien Innendurchmesser der Trägerbandrolle.
[0020] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Trägerband an der Hülse angeklebt
oder auf eine andere Art und Weise formschlüssig an der Hülse festgelegt ist. Bevorzugt
ist das Trägerband an dem Innenumfang der Hülse umlaufend festgeklebt, bevorzugt mit
einem Klebstoff, der stärker haftet als Abzugskräfte für das Trägerband und damit
stärker als die auf der radial außen liegenden Seite des Trägerbandes aufgebrachte
Auftragsmasse.
[0021] Die Hülse kann aus einem Kunststoff oder einem anderen formstabilen Material, beispielsweise
aus einem Papier- oder Pappwerkstoff ausgebildet sein. Zur Erzielung der Formbeständigkeit
ist die Papp- oder Papierhülse mit einem aushärtenden Klebstoff beschichtet oder getränkt.
[0022] Um einerseits einen sicheren Transport der fertigen Trägerbandrolle zu gewährleisten
und andererseits das radial innen liegende Trägerbandende verfügbar zu halten, ist
in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Trägerbandrolle einen herausnehmbaren
Kern aufweist, auf dem das Trägerband aufgerollt ist. Dieser Kern kann als ein Ring
mit einer Sollbruchstelle ausgebildet sein, wobei die Herstellung aus einem spröden
Kunststoff eine Zerstörung des Kerns zur Entnahme des Trägerbandes erleichtert. Alternativ
kann der Kern aus Papier oder Pappe hergestellt sein oder einen elastischen Schutzüberzug
ausbilden. Die formstabile Außenhülle ermöglicht ein leichtes Handhaben sowie eine
Gewährleistung der Formstabilität und leichten Handhabbarkeit der Trägerbandrolle.
Zumindest bei beidseitig klebenden Mitteln kann der Innenkern der Vorratsspule schon
vor der Auslieferung an die Kunden wieder entfernt und einbehalten werden.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Trägerbandrolle sieht vor, dass
von einer Zufuhrrolle einseitig ein mit einem Mittel oder einer Auftragsmasse beschichtetes
Trägerband auf einen Kern aufgerollt wird und dass danach radial außen um das aufgerollte
Trägerband eine formstabile Hülse aufgebracht wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil
gegenüber dem Einspulen in einen vorgefertigten Kunststoffring, dass keine Umlenkung
des Trägerbandes erfolgen muss, so dass das erfindungsgemäße Aufspulen wesentlich
schneller, reibungsärmer und daher mit einer wesentlich geringeren Gefahr statischer
Aufladung, Funkenentstehung und Brandgefahr verbunden ist. Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Trägerbandrolle mit einem formstabilen Außenkern ist es daher vorgesehen, zunächst
einen provisorischen Kern zu schaffen oder zu verwenden. Das Trägerband kann an dem
provisorischen Kern angeklebt oder eingeklemmt sein und wird dann auf den provisorischen
Kern aufgespult. Auf den provisorischen Kern wird zunächst mit sanfter und nach etwa
drei Wicklungen mit üblicher Spannkraft das Trägerband aufgewickelt, was in beliebiger
Breite bis zur gewünschten Bandlänge erfolgen kann. Nach Vollendung des Aufwickelns
wird der Außenkern auf der Außenseite dieses Wickels angebracht und entsprechend an
dem Trägerband befestigt.
[0024] Der provisorische Kern kann mit einer Sollbruchstelle, bevorzugt einer schräg verlaufenden
Sollbruchstelle, ausgestattet werden, so dass dieser leicht nach Beendigung der Herstellung
der Rolle entnommen werden kann.
[0025] Das Aufbringen des Außenkernes bzw. der Hülse kann durch Aufschrumpfen oder Aufkleben
erfolgen. Die Hülse kann aus einem Kunststoff oder einem Papp- bzw. Papierwerkstoff
bestehen, wobei bei der Herstellung mittels einer oder mehrerer Papp- oder Papierschichten
diese mit einem aushärtenden Klebstoff beschichtet oder getränkt und um das aufgerollte
Trägerband gewickelt werden.
[0026] Nach ausreichender Bindung oder der Aushärtung des Pappklebers wird die fertige Rolle
von dem provisorischen Kern abgezogen. Dabei ist es durchaus erwünscht, dass der Kleber
auf der Pappe sich auch zur Anhaftung auf dem Trägerband eignet, weil auf diese Weise
das zu befürchtende Herunterfallen der letzten, also der äußeren Wicklungen beim Aufbrauchen
der erfindungsgemäßen Trägerbandrolle sicher vermieden wird.
[0027] Die Ausgestaltung mittels eines Pappkerns bzw. einer Papphülse ist günstig, da diese
Ausgestaltung ein preiswertes Abkappen einzelner Trägerbandrollen von einer breiten
Ursprungsrolle erlaubt, ohne dass ein aufwendiges Ab- und Wiederaufspulen notwendig
wäre. Grundsätzlich ist jedoch eine Kunststoffhülse ebenfalls möglich. In diesem Falle
kann sogar direkt an der Hülse der Vorratsspule ein Zahnkranz zur Ausbildung eines
Getriebes angeformt sein kann.
[0028] Die Kunststoffhülse kann über die bevorzugt mit enger Außendurchmessertoleranz zu
fertigende Trägerbandrolle geschoben und durch Abschluss einer Wärmebehandlung so
weit geschrumpft werden, dass die Innenwandung der Hülse mit der Wickelaußenwandung
in Kontakt tritt. Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn die Hülseninnenseite oder
die Wickelaußenseite zumindest auf der letzten vollständigen Wicklung klebend ausgerüstet
wurde.
[0029] Um den Abzug von dem provisorischen Kern zu ermöglichen, ist dieser zweckmäßigerweise
um einen kleinen Betrag radial nach innen verlagerbar oder kontrahierbar ausgeführt.
Der Kern kann beispielsweise aus drei oder mehr radial verlagerbaren Stahlbacken bestehen,
die in ihrer weitest eingefahrenen Stellung einen Umkreis beschreiben, der kleiner
als der freie Innendurchmesser der zu fertigenden Trägerbandrolle ist. Zu Beginn der
Fertigung werden somit die Backen des provisorischen Kernes in eine leicht ausgefahrene
Stellung gebracht. Die Außenseite der Backen des provisorischen Kernes weist eine
Wölbung auf, die zweckmäßigerweise passend zu der beabsichtigten, leicht ausgefahrenen
Stellung bemessen ist.
[0030] Um ein in den Zwischenräumen zwischen den Backen zu befürchtendes Einfallen des aufwickelnden
Trägerbandes zu verhindern, ist eine Schutzhülle, beispielsweise ein Ring aus einem
steifen und spröden Material mit einer begrenzten Haftung an der verwendeten Auftragsmasse
vorgesehen, der diese Spalten überdecken kann. Alternativ kann ein elastischer Ring
in Gestalt eines radial verlagerbaren Kunststoffes mit ähnlichen Hafteigenschaften
an der Auftragsmasse vorgesehen sein. Durch die innenseitige Abdeckung des Trägerbandes
durch die Schutzhülle wird ein Verschmutzen des Trägerbandes während der Lagerung
oder des Transportes verhindert.
[0031] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren
näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren zeigen gleiche Bauelemente.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen provisorischen Kern ohne Trägerband;
- Fig. 2
- einen provisorischen Kern mit aufgerolltem Trägerband;
- Fig. 3
- eine Trägerbandrolle mit Hülse und Kern;
- Fig. 4
- eine Trägerbandrolle mit Hülse und entferntem Kern;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht und eine Ansicht einer vollen Vorratsspule von oben und einer damit
gekoppelten Haspel;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht gemäß Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht und eine Ansicht von oben der Vorrichtung mit einer voll aufgewickelten
Haspel; sowie
- Fig. 8
- eine Vorrichtung gemäß Fig. 7 in perspektivischer Ansicht.
[0032] Bei den Fig. 1 - 3 handelt es sich um schematische Darstellungen, wohingegen die
Fig. 4 - 8 bis auf die dort dargestellte Dicke des Trägerbandes maßstabsgetreu wiedergegeben
sind.
[0033] In der
Fig. 1 ist in Seitenansicht ein Kern 10 aus einem Papp- oder Papierwerkstoff oder einem
Kunststoff dargestellt. Auf diesen Kern 10 wird, wie in der
Fig. 2 im Endstadium gezeigt, ein Trägerband 20 spiralförmig aufgespult, wobei auf dem Trägerband
20 radial nach außen gerichtet ein Mittel oder eine Auftragsmasse aufgebracht ist,
beispielsweise Deckfarbe für einen Korrekturroller, Leuchtfarbe zum Markieren von
Textstellen oder ein Klebstofffilm. Dieses Mittel haftet auf der Trägerbandaußenseite
und nicht oder schlechter auf der Trägerbandinnenseite, so dass das Trägerband 20
von innen aus dem freien Innendurchmesser wieder abgerollt werden kann.
[0034] Nach dem Aufspulen des Trägerbandes 20 auf den Kern 10 wird eine Hülse 30, beispielsweise
aus mehreren Papierlagen oder Papplagen, die mit einem, vorzugsweise aushärtbaren
Klebstoff beschichtet oder getränkt sind, um den Wickel fixiert, so dass eine radial
äußere Stabilisierung der Trägerbandrolle 1 bewirkt wird; alternativ besteht die Hülse
30 aus Kunststoff.
[0035] Die
Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltungsform einer fertigen Trägerbandrolle 1 (Vorratsspule) mit
einem Kern 10 und einer Hülse 30, zwischen denen das aufgespulte Trägerband 20 mit
dem Mittel oder der Auftragschicht angeordnet ist. Das Trägerband 20 ist auf dem Innenumfang
der Hülse 30 befestigt, insbesondere festgeklebt, so dass eine stabile Festlegung
an der Hülse 30 erfolgt. Die Gefahr eines sich Lösens des Trägerbandes 20 bei einem
Abwickeln des Trägerbandes 20 von innen besteht somit nicht; ergänzend oder alternativ
kann das Trägerband 20 in der Hülse 30 eingeklemmt oder anderweitig fixiert sein,
z.B. durch elektrostatische Aufladung. Der Kern 10 kann eine Sollbruchstelle oder
eine Einkerbung aufweisen, an der der Kern 10 leicht zerstört werden kann, so dass
dieser von dem Trägerband 20 getrennt werden kann.
[0036] Der Zustand mit einem entfernten Kern ist in der
Fig. 4 dargestellt. Bevorzugt werden Ersatz-vorratsrollen in diesem Zustand ausgeliefert.
Das Trägerband 20 weist zur Stabilisierung lediglich eine äußere Hülse 30 auf, innerhalb
derer sich das Trägerband 20 befindet. Ein freier Innendurchmesser 21 hat sich nach
Entfernen des Kernes 10 ergeben.
[0037] Das Aufspulen eines Trägerbandes aus einem Trägerband 20 mit einer entsprechenden
Beschichtung auf einen provisorischen Kern 10 entspricht der herkömmlichen Fertigung
üblicher Trägerbandrollen. Es können sehr hohe Spulgeschwindigkeiten realisiert werden,
wodurch sich die Herstellzeiten einer Trägerbandrolle 1 reduzieren lassen. Durch das
Aufbringen einer außen liegenden Hülse 30 und das Entfernen des Kernes 10 wird eine
kernlose Trägerbandrolle 1 hergestellt, die ohne aufwändige Umlenkungen eine stabile
Zuordnung des Trägerbandes 20 in der Hülse 30 verwirklicht.
[0038] Der Kern 10 kann formstabil oder als eine elastische Schutzhülle ausgebildet sein.
Die Fertigung wird insbesondere dann mit einer elastischen Schutzhülle erleichtert,
wenn diese auf radial verlagerbare Trägerdorne aufgezogen wird. Auf die auseinander
gefahrenen Trägerdorne, die ggf. von der Schutzhülle überzogen sind, wird dann das
Trägerband 20 aufgespult. Alternativ kann eine unmittelbare Aufspulung des Trägerbandes
20 auf den Trägerdornen stattfinden, so dass die Trägerdorne selbst als provisorischer
Kern dienen. Nach Beendigung des Aufspulens und Befestigen der Hülse 30 können die
Trägerdorne radial nach innen zusammengefahren und von der glatten, unbeschichteten
Innenseite des Trägerbandes 20 gelöst werden. Ist das Trägerband 20 an dem provisorischen
Kern vorläufig festgeklebt, ist es vorteilhaft, wenn der Klebstoff an den Trägerdornen
oder dem provisorischen Kern weniger stark haftet als an der radial innen liegenden
Seite des Trägerbandes 20.
[0039] In der
Fig. 5 ist eine Abgabevorrichtung 100 in der unteren Darstellung in einer Draufsicht gezeigt;
in der oberen Darstellung ist die selbe Vorrichtung in Seitenansicht aus Gründen der
Übersichtlichkeit ohne ein Gehäuse 110 gezeigt. Das Gehäuse 110 kann transparent ausgebildet
sein, wie hier dargestellt. In der oberen Darstellung ist das mechanische Innenleben
der Abgabevorrichtung 100 mit einer Vorratsspule 1 gezeigt, die ein aufgespultes Trägerband
20 mit einem daran anhaftenden Auftragsmittel aufnimmt. Das Trägerband 20 weist einen
freien Innendurchmesser 21 auf und ist innen in einer Hülse 30 angeordnet. Das Trägerband
20 wird aus dem freien Innendurchmesser 21 über ein Führungselement 60, das zwei Umlenkelemente
62, 63 aufweist, aus der Spulenebene hinausgeleitet. Die Umleitung erfolgt jeweils
um 45° innerhalb der Bandebene, so dass das Trägerband 20 parallel zu dem aufgerollten
Trägerband bzw. der Drehebene der Vorratsspule 1 geführt und ausgelenkt wird. Ein
Verwinden des Trägerbandes 20 findet nicht statt.
[0040] Das aus dem freien Innendurchmesser 21 hinausgeführte Trägerband 20 wird entlang
des Führungselementes 60 bis zu einem Steg 50 mit einer Auftragskante geführt. Der
Steg 50 mit der Auftragskante ragt aus dem Gehäuse 110 hinaus und ermöglicht ein genaues
Auftragen des Mittels, das als eine Korrekturmasse, eine farbliche Unterlegung oder
ein Klebebandfilm ausgebildet sein kann. Von dem Steg 50 bzw. der Umlenkspitze wird
das nunmehr leere Trägerband 20 zu einer Haspel 40 geführt, an der es befestigt, beispielsweise
angeklebt oder eingeklemmt ist. Auf dieser Haspel 40 wird das von dem Mittel befreite
Trägerband 20 aufgewickelt.
[0041] Das aufzutragende Mittel ist auf der radial äußeren Seite des Trägerbandes 20 angeordnet.
Abweichend von herkömmlichen Vorrichtungen ist das Trägerband 20 innerhalb der Hülse
30 angeordnet. Die Umlenkelemente 62, 63, die als Stege oder Rollen ausgebildet sein
können, treten nur mit dem radial innen liegenden Teil des Trägerbandes 20 in Kontakt,
so dass eine Verschmutzung oder dergleichen durch das Mittel nicht auftreten kann.
[0042] Die Hülse 30 steht in Wirkverbindung mit einem Zahnrad 31, das als Stirnrad in Eingriff
mit einem Zahnrad 41 steht, das die Haspel 40 antreibt. Wird Trägerband 20 von der
Vorratsspule 1 abgerollt, dreht sich diese und versetzt zwangsweise das Zahnrad 41
über das Zahnrad 31 in eine Drehbewegung. Diese ist so gerichtet, dass das Trägerband
20, das von dem Umlenksteg 50 in Richtung Haspel 40 weist, aufgerollt wird. Dabei
ist vorgesehen, dass der freie Innendurchmesser 21 in dem Ausgangszustand, also bei
einer vollen Vorratsspule 1 und einer leeren Haspel 40, gleich der Wurzel des Verhältnisses
der Trägerbanddicke mit der Beschichtung zu der Trägerbanddicke ohne Beschichtung
ist. Dadurch wird gewährleistet, dass genau die Bandlänge auf die Haspel 40 aufgerollt
wird, die von dem freien Innendurchmesser 21 der Vorratsspule 20 abgezogen wird. Das
in den freien Innenraum 21 ragende Umlenkelement 62 liegt bevorzugt an dem Umfang
des freien Innendurchmessers 21 an, um die freie Abzugslänge des Trägerbandes 20 zu
minimieren.
[0043] Die Übersetzung der Zahnräder 31, 41 entspricht dabei ungefähr der Wurzel des Verhältnisses
der Trägerbanddicke mit der Beschichtung zu der Trägerbanddicke ohne Beschichtung
und wird so gewählt, dass die Haspel 40 eine leicht größere Drehzahl als rechnerisch
erforderlich wäre aufweist, so dass eine leichte Zugspannung auf das Trägerband 20
ausgeübt wird. Um das Trägerband 20 nicht zu zerreißen, ist die Haspel 40 oder die
Vorratsspule 1 gegenüber ihrer Antriebs- oder Abtriebseinrichtung drehschlupffähig
angeordnet. Am einfachsten erscheint es, die Haspel 40 reibschlüssig an dem Zahnrad
41 zu lagern und über eine Druckfeder 43 gegen das Zahnrad 41 zu pressen. Diese Rutschkupplung
kann dabei relativ klein dimensioniert werden, da die Verhältnisse zwischen der abgrollten
Bandlänge und der aufgerollten Bandlänge nahezu konstant sind und sich nicht kontinuierlich
verändern, wie bei den herkömmlichen Vorrichtungen.
[0044] Es ist auch möglich, anstelle der Zahnräder 31, 41 Reibräder zu nehmen, was die Vorrichtung
nicht nur billiger macht, sondern zudem aufgrund so erzielter Schlupffähigkeit im
Getriebe selber eine separate Rutschkupplung entbehrlich macht.
[0045] Die drei Achsen 32, 42 der Vorratsspule 1 und der Haspel 40 liegen parallel zueinander,
so dass die Zahnräder 31, 41 fluchtend zueinander als Stirnzahnräder ausgebildet sein
können.
[0046] Das Führungselement 60 ist in der vorliegenden Ausgestaltung als ein verschiebbar
gelagertes Dreieck ausgebildet und mit zwei Stiften 61, 65 in einer nicht dargestellten
Führung in dem Gehäuse 110 geführt. An dem der Haspel 40 zugewandten Schenkel des
Führungselementes 60 ist eine Anlagenfläche 64 ausgebildet, die in Kontakt mit der
Haspel 40 bzw. mit dem darauf aufgerollten Trägerband 20 steht. Gleichzeitig steht
das Umlenkelement 62 in Kontakt mit der Innenseite des freien Innendurchmessers 21
und dem dort aufgerollten Trägerband 20. Wird nun Trägerband 20 von der Vorratsspule
1 abgerollt, wird gleichzeitig Trägerband 20 auf die Haspel 40 aufgerollt. Dadurch
vergrößert sich der Haspeldurchmesser, was dazu führt, dass das Führungselement 60
nach links verschoben wird. Durch geeignete Wahl des Angriffswinkels an der Haspel
40 wird erreicht, dass beide Verschiebewege genau gleich groß sind, was einen spielfreien
und klemmfreien Betrieb ermöglicht. Zur Reibungsminderung sollte der Kontakt der Anlagefläche
64 an dem Haspelumfang durch eine leicht drehbare Rolle realisiert werden.
[0047] Die
Fig. 6 zeigt die Mechanik der oberen Darstellung der Fig. 5 in perspektivischer Ansicht.
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Bauelemente. In der
Fig. 6 ist gut zu erkennen, dass das Trägerband 20 an der Haspel 40 festgelegt ist, insbesondere
festgeklebt oder eingeklemmt. Die Druckfeder 43 drückt die Haspel 40 gegen das Zahnrad
41. Das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Zahnrad 31 der Hülse 30 und dem Haspelzahnrad
41 ist so gewählt, dass die Haspel zwischen 1 % und 20% vorzugsweise ca. 5% schneller
dreht als sie rechnerisch müsste, um die Bandspannung des Trägerbandes 20 aufrecht
zu erhalten.
[0048] Sämtliche Bauteile können als Kunststoffspritzgussteile ausgebildet sein. Statt einer
verschieblichen Lagerung des Führungselementes 60 kann dieses um den Stift 61 schwenkbar
gelagert sein.
[0049] In der
Fig. 7 ist die Vorrichtung 100 im abgespulten Zustand zu erkennen. Die Haspel 40 ist vollständig
mit dem von dem Mittel bzw. der Auftragsmasse befreiten Trägerband 20 umwickelt, während
die Vorratsspule 1 nahezu leer ist, lediglich die letzte Wicklung, die auf dem Innendurchmesser
der Hülse 30 aufgeklebt ist, befindet sich noch in der Vorratsspule 1. Das Führungselement
60 ist in Richtung auf den Umfang des freien Innendurchmessers 21, der sich gegenüber
dem Ausgangszustand der Fig. 5 vergrößert hat, verschoben. Die
Fig. 8 zeigt diesen Zustand in perspektivischer Ansicht.
1. Vorrichtung zur Abgabe eines Mittels von einem Trägerband auf ein Substrat, vorzugsweise
einer Trägerfolie aus Papier oder Kunststoff,
mit einer Vorratsspule (1), auf der ein Trägerband (20) aufgerollt gehalten ist, einer
Umlenkeinrichtung (60), die das Trägerband (20) zumindest einmal um einen Steg (50)
führt, sowie einer Haspel (40), auf der das Trägerband (20) nach der Abgabe des Mittels
aufgerollt wird,
wobei die Vorratsspule (1) und die Haspel (40) voneinander verschieden und über ein
Getriebe (31, 41) miteinander gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorratsspule (1) als eine Hülse (30) mit darin befindlichem Trägerband (20) ausgebildet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Mittel zumindest auf der dem Substrat zugewandten Seite selbstklebend ist, vorzugsweise
dass das Mittel ein Klebstoff, ein Korrekturmittel oder eine transparente Farbe ist,
und/oder
dass das Mittel auf der radial äußeren Seite des Trägerbandes (20) auf der Vorratsrolle
(1) angebracht ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (31, 41) eine konstante Übersetzung hat und/oder
dass das Getriebe (31, 41) zwei Zahnräder aufweist, insbesondere daraus besteht.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die relative Zunahme des freien Innendurchmessers (21) der Vorratsspule (1) bei Benutzung
der Vorrichtung im Wesentlichen der relativen Zunahme des Außendurchmessers der Haspel
(40) mit dem aufgerollten Trägerband (20) entspricht und/oder
dass das Verhältnis des freien Innendurchmessers (21) der Vorratsspule (1) zu dem Außendurchmesser
der Haspel (40) mit dem aufgerollten Trägerband (20) im Wesentlichen konstant gehalten
ist, vorzugsweise derart, dass die Bandspannung nahezu konstant ist..
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorratsspule (1) einen freien Innendurchmesser (21) aufweist, in den ein Führungselement
(60; 62, 63) hineinragt, das das abgewickelte Trägerband (20) aus der Drehebene der
Vorratsspule (1) von Innen her hinausführt,
vorzugsweise, dass an dem Führungselement (60) eine Anlagefläche (64) für das auf
die Haspel (40) aufgerollte Trägerband (20) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (60) verschiebbar oder schwenkbar gelagert ist,
vorzugsweise, dass das Führungselement (60) so beweglich ist, dass es bei einer vollen
Vorratsspule (1) und einem dortigen Kontakt eines Kontaktbereiches (62) mit dem Trägerband
(20) mit seiner Anlagefläche (64) an der Haspel (40) und nach deren erster Umdrehung
auf dem aufgerollten, vom Mittel bereits entleerten Trägerband (20) anliegt.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis von dem freien Innendurchmesser (21) der Vorratsspule (1) im vollen
Zustand zu dem Außendurchmesser der Haspel (40) im leeren Zustand das Gleiche ist
wie die Wurzel aus dem Verhältnis der Dicke des Trägerbandes (20) mitsamt Mittel zu
der Dicke des Trägerbandes (20) ohne Mittel und/oder
dass das Übersetzungsverhältnis der Haspeldrehzahl zu der Vorratsspulendrehzahl mindestens
so groß ist wie das Verhältnis von dem freien Innendurchmesser (21) der Vorratsspule
(1) im vollen Zustand zu dem Außendurchmesser der leeren Haspel (40), bevorzugt mit
einem Überschuss von 5%, wobei der Überschuss an einer Rutschkupplung abgebaut wird,
die in der Vorratsspule (1) oder in dem Getriebe (31, 41) zwischen Vorratsspule (1)
und Haspel (40) oder in der Haspel (40) angeordnet ist.
8. Trägerbandrolle mit Trägerband (20), wobei das Trägerband (20) spiralförmig aufgerollt
ist, wobei das Trägerband (20) einseitig mit einem Mittel zum Auftragen auf ein Substrat
beschichtet ist und wobei das Mittel auf der radial außen liegenden Seite des Trägerbandes
(20) aufgebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das aufgerollte Trägerband (20) radial außen von einer formstabilen Hülse (30) umgeben
und an dieser befestigt ist.
9. Trägerbandrolle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass sie einen freien Innendurchmesser (21) ohne Kern aufweist und/oder
dass das Trägerband (20) an der Hülse (30) angeklebt oder formschlüssig oder elektrostatisch
festgelegt ist.
10. Trägerbandrolle nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (30) aus einem Kunststoff besteht oder
dass die Hülse (30) aus einem Papier- oder Pappwerkstoff ausgebildet ist, der mit einem
vorzugsweise aushärtenden Klebstoff beschichtet oder getränkt ist.
11. Trägerbandrolle nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (30) auf dem aufgerollten Trägerband (20) aufgeschrumpft ist.
12. Trägerbandrolle nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerbandrolle (1) einen herausnehmbaren Kern (10) aufweist, auf dem das Trägerband
(20) aufgerollt ist,
vorzugsweise, dass der Kern (10) als ein Ring mit einer Sollbruchstelle oder als ein
elastischer Schutzüberzug ausgebildet ist.
13. Trägerbandrolle nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kern (10) aus einem spröden Kunststoff, Papier oder Pappe hergestellt ist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Trägerbandrolle (1), bei dem von einer Zuführrolle
ein einseitig mit einem Mittel beschichtetes Trägerband (20) auf einem Kern (10) aufgerollt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass radial außen um das aufgerollte Trägerband (20) eine formstabile Hülse (30) angebracht
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kern (10) aus radial verfahrbaren Elementen gebildet wird, die nach dem Aufrollen
des Trägerbandes (20) radial nach innen verfahren und von dem Trägerband (20) gelöst
werden, oder
dass das radial außen beschichtete Trägerband (20) an dem Kern (10) angeklebt und aufgewickelt
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (30) aufgeschrumpft und/oder aufgeklebt wird, oder
dass die Hülse (30) aus einer oder mehreren Papp- oder Papierschichten derart hergestellt
wird, dass die Papp- oder Papierschichten mit einem, vorzugsweise aushärtenden, Klebstoff
beschichtet oder getränkt und um das aufgerollte Trägerband (20) gewickelt werden.