[0001] Die Erfindung betrifft ein sanitäres Becken mit einem Beckenauslass, einer am Beckenauslass
angebrachten Ablaufgarnitur mit einem Ablaufventil, dessen Ventilkörper aus einer
Offenstellung in eine Verschlussstellung und umgekehrt bewegbar ist, und einem verdeckten,
das Ablaufventil überbrückenden Überlauf, dessen Steigkanal oberhalb des Ablaufventils
vom Beckenauslass abzweigt und in der Beckenwandung integriert ist.
[0002] Unter Becken werden hier insbesondere Waschbecken (Waschtische), Spülbecken und Bidets
verstanden.
[0003] Aus der
EP 0 305 572 B1 ist eine Ablaufgarnitur für ein Waschbecken bekannt, die ein in die Ablauföffnung
des Waschbeckens dichtend einsetzbares und an einen Geruchverschlussbogen anschließbares
Ablaufrohr aufweist. In dem Ablaufrohr ist ein durch ein Gestänge betätigbarer Ventilkörper
angeordnet, dessen Ventilsitz einen oberhalb desselben an das Ablaufrohr angeschlossenen
Steigkanal von einem unterhalb des Ventilsitzes an das Ablaufrohr angeschlossenen
Überlaufkanal trennt. Der Steigkanal und der Überlaufkanal sind parallel zueinander
seitlich außerhalb des eigentlichen Waschbeckens angeordnet und in einer über dem
höchsten Füllstand des Waschbeckens liegenden Höhe miteinander verbunden, wobei eine
die beiden Kanäle voneinander trennende Wand den höchsten Füllstand im Waschbecken
bestimmt. Der Überlauf des Waschbeckens ist somit verdeckt angeordnet. Der Anschluss
der beiden Kanäle am Ablaufrohr nimmt jedoch relativ viel Raum in Anspruch und ist
als relativ großvolumiger Klotz sichtbar. Der optische Eindruck, den eine solche Ablaufgarnitur
vermittelt, ist verbesserungsbedürftig.
[0004] Die
DE 102 04 683 A1 offenbart ein Waschbecken mit einem verdeckten Überlauf, bei dem sowohl der Steigkanal
als auch der Überlaufkanal einstückig mit der Beckenwandung ausgebildet sind. Die
Herstellung eines solchen Waschbeckens ist relativ kompliziert und entsprechend aufwendig.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einem sanitären Becken,
insbesondere an einem Waschtisch, einen verdeckten Überlauf auszubilden, ohne dass
sich relativ großvolumige Anschlüsse an der zugeordneten Ablaufgarnitur ergeben. Ferner
soll der verdeckte Überlauf relativ kostengünstig realisierbar sein.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Becken mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0007] Das erfindungsgemäße Becken ist dadurch gekennzeichnet, dass der Steigkanal an einem
in einer Rückwand des Beckens ausgebildeten Überlaufloch endet, an dem eine Überlaufleitung
angeschlossen ist, die an einem unterhalb des Ablaufventils angeordneten Anschluss
der Ablaufgarnitur mündet.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung vermeidet einen großvolumigen Anschlussabschnitt für
Steigkanal und Überlaufleitung wie ihn die aus der
EP 0 305 572 B1 bekannte Ablaufgarnitur aufweist. Insbesondere lässt sich die erfindungsgemäße Lösung
an unterschiedlichste Waschtischkonturen einfach anpassen. Des weiteren stellt die
erfindungsgemäße Lösung eine keramisch einfach zu fertigende Lösung dar.
[0009] Die Überlaufleitung ist vorzugsweise aus einer aus Kunststoff bestehenden Rohrleitung
gebildet. Die Überlaufleitung lässt sich so besonders kostengünstig realisieren.
[0010] Ein abgedichteter Anschluss der Überlaufleitung am Steigkanal lässt sich auf einfache
und zuverlässige Weise erzielen, wenn gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
die Überlaufleitung an ihrem dem Überlaufloch zugeordneten Ende einen Flansch aufweist,
der am Überlaufloch befestigbar ist.
[0011] Der Steigkanal und die Überlaufleitung stellen kommunizierende Röhren dar. Wenn sich
in der Überlaufleitung eine geschlossene Ablaufströmung einstellt, kann dies zu einer
übermäßigen Entleerung des Beckens führen, und zwar selbst dann, wenn der Zulauf in
das Becken nur noch verhältnismäßig gering oder sogar unterbrochen ist. Um eine ungewollte
Entleerung des Beckens zu vermeiden, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass
zur Unterbrechung einer geschlossenen Strömung in der Überlaufleitung am oberen Ende
des Überlaufs eine Lüftungsöffnung oder ein Lüftungskanal angeordnet ist.
[0012] Eine andere Möglichkeit zur Vermeidung einer geschlossenen Strömung in der Überlaufleitung
besteht in einer Überdimensionierung der Überlaufleitung. Dementsprechend ist nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die lichte Innenquerschnittsfläche
der Überlaufleitung größer ist als die lichte Innenquerschnittsfläche der Steigleitung.
Beispielsweise wird die lichte Innenquerschnittsfläche der Überlaufleitung so gewählt,
dass sie um mindestens 20 %, vorzugsweise mindestens 50 % größer ist als die lichte
Innenquerschnittsfläche der Steigleitung.
[0013] Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer zwei Ausführungsbespiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vertikale Querschnittansicht eines Abschnitts eines die Erfindung aufweisenden
Beckens mit einer Ablaufgarnitur gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel; und
- Fig. 2
- eine vertikale Querschnittansicht eines Abschnitts eines die Erfindung aufweisenden
Beckens mit einer Ablaufgarnitur gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0015] Das in Fig. 1 dargestellte Becken 1 ist ein aus keramischem Material hergestellter
Waschtisch, der einen verdeckten Überlauf 2 aufweist, d.h. er ist ohne sichtbares
Überlaufloch in der Beckenwandung ausgebildet.
[0016] An der tiefsten Stelle weist das Becken 1 einen konisch ausgebildeten Beckenauslass
3 auf. In den Beckenauslass 3 ist das obere Ende eines Ablaufrohres 4 einer Ablaufgarnitur
5 eingesetzt. An dem Ablaufrohr 4 ist mittels eines Gewinderinges 6 ein ein Außengewinde
aufweisendes Oberteil 4.1 angeschlossen, das mittels eines Flanschringes 7 unter Zwischenfügen
eines Dichtringes 8 abgedichtet im Beckenauslass 3 befestigt ist.
[0017] Im Inneren des Ablaufrohres 4 ist eine kreisringförmige Platte 9 mit einem Ventilsitz
9.1 für einen Ventilkörper 10 angeordnet. Der mit dem Ventilsitz 9.1 zusammenwirkende
Ventilkörper 10 bildet das Ablaufventil der Ablaufgarnitur 5. In Fig. 1 ist der Ventilkörper
10 in seiner Offenstellung gezeigt, aus der er in bekannter Weise mittels eines Betätigungsgestänges
11 in die Verschlussstellung und umgekehrt bewegt werden kann.
[0018] Zu dem verdeckten Überlauf des Beckens 1 führt ein Der Steigkanal 12, der in der
Wandung des Beckens 1 integriert ist und oberhalb des Ablaufventils vom Beckenauslass
3 abzweigt. Das Oberteil 4.1 des Ablaufrohres 4 weist eine seitliche Durchbrechung
13 auf, die mit dem Eintritt des Steigkanals 12 fluchtet. Der Steigkanal 12 endet
an einem in einer Rückwand des Beckens ausgebildeten Überlaufloch 2.1. An dem verdeckten
Überlaufloch 2.1 ist eine Überlaufleitung 14 angeschlossen, die an einem unterhalb
des Ventilsitzes 9.1 angeordneten Anschluss 15 der Ablaufgarnitur 5 mündet.
[0019] Die Überlaufleitung 14 ist aus einer aus Kunststoff bestehenden Rohrleitung gebildet.
Sie kann beispielsweise aus einer flexiblen Kunststoffrohrleitung oder einer flexiblen
Kunststoffschlauchleitung bestehen. An ihrem dem Überlaufloch 2.1 zugeordneten Ende
weist die Überlaufleitung 14 einen Kunststoffflansch auf, mittels dem sie am Überlaufloch
2.1 abdichtend befestigt ist. Die Befestigung ist vorzugsweise als lösbare Befestigung
ausgebildet.
[0020] Ist der Ventilkörper 10 angehoben, so kann im Becken 1 befindliches Wasser in den
am Ablaufrohr 4 angeschraubten Siphonbogen 16 und eine nachfolgende Ablaufleitung
(nicht gezeigt) abfließen. Befindet sich der Ventilkörper 10 in seiner Verschlussstellung
auf dem Ventilsitz 9.1, so füllt in das Becken 1 gelangendes Wasser den oberen Teil
4.1 des Ablaufrohres 4, den Steigkanal 12 sowie das Becken 1 bis zu dem durch die
Strichpunktlinie 17 gekennzeichneten Niveau. Durch Einlassen von weiterem Wasser über
diesem Niveau fließt Wasser über den verdeckten Überlauf 2 und die Überlaufleitung
14 in den Siphonbogen 16 ab.
[0021] Die lichte Innenquerschnittsfläche der Überlaufleitung 14 ist größer dimensioniert
als die lichte Innenquerschnittsfläche der Steigleitung 12. Die lichte Innenquerschnittsfläche
der Überlaufleitung 14 übersteigt die lichte Innenquerschnittsfläche der Steigleitung
12 beispielsweise um mindestens 20 %, vorzugsweise um mindestens 50%.
[0022] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur Unterbrechung einer geschlossenen
Strömung in der Überlaufleitung 14 am oberen Ende des Überlaufs 2 eine Lüftungsöffnung
18 mit einem kurzen Lüftungskanal 19 angeordnet.
1. Becken (1) mit einem Beckenauslass (3), einer am Beckenauslass angebrachten Ablaufgarnitur
(5) mit einem Ablaufventil (9.1, 10), dessen Ventilkörper (10) aus einer Offenstellung
in eine Verschlussstellung und umgekehrt bewegbar ist, und einem verdeckten, das Ablaufventil
überbrückenden Überlauf (2), dessen Steigkanal (12) oberhalb des Ablaufventils vom
Beckenauslass (3) abzweigt und in der Beckenwandung integriert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Steigkanal (12) an einem in einer Rückwand (20) des Beckens ausgebildeten Überlaufloch
(2.1) endet, an dem eine Überlaufleitung (14) angeschlossen ist, die an einem unterhalb
des Ablaufventils (9.1, 10) angeordneten Anschluss (15) der Ablaufgarnitur mündet.
2. Becken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überlaufleitung (14) aus einer aus Kunststoff bestehenden Rohrleitung gebildet
ist.
3. Becken nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überlaufleitung (14) am Überlaufloch (2.1) lösbar befestigbar ist.
4. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überlaufleitung (14) an ihrem dem Überlaufloch (2.1) zugeordneten Ende einen Flansch
(14.1) aufweist, der am Überlaufloch (2.1) befestigbar ist oder befestigt ist.
5. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die lichte Innenquerschnittsfläche der Überlaufleitung (14) größer ist als die lichte
Innenquerschnittsfläche der Steigleitung (12).
6. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet , dass
die lichte Innenquerschnittsfläche der Überlaufleitung (14) um mindestens 20 %, vorzugsweise
mindestens 50 % größer ist als die lichte Innenquerschnittsfläche der Steigleitung
(12).
7. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Unterbrechung einer geschlossenen Strömung in der Überlaufleitung (14) am oberen
Ende des Überlaufs (2) eine Lüftungsöffnung (18) und/oder ein Lüftungskanal (19) angeordnet
ist.
8. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Ablaufgarnitur einen Siphon aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschluss (15), an welchem die Überlaufleitung (14) mündet, oberhalb des Siphons
(16) liegt.
9. Becken nach einem der Ansprüche bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überlaufleitung (14) aus einer flexiblen Kunststoffrohrleitung oder flexiblen
Kunststoffschlauchleitung gebildet ist.
10. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
es als Waschtisch oder Spülbecken ausgebildet ist.