[0001] Die vorliegende Erziehung liegt auf dem Gebiet der Gerüsttechnik und betrifft einen
Steighilfesatz.
[0002] Beim Arbeiten über dem Grund kommen heutzutage Leitern oder Gerüste zum Einsatz.
Leitern werden regelmäßig von Heimwerkern und kleinen Unternehmen benutzt. Die Leitern
bieten den Vorteil, dass sie sich einfach transportieren und aufstellen lassen. Gerüste
sind hingegen in der Montage relativ aufwändig. Regelmäßig werden Gerüste von entsprechenden
Fachfirmen aufgestellt. Darüber hinaus bedarf es zusätzlicher Sicherungen des Gerüsts
gegen Umfallen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben,
die das Arbeiten über dem Grund erleichtert, die sich einfach aufstellen lässt und
die darüber hinaus ein größtmögliches Maß an Anpassbarkeit an die praktischen Anforderungen
bietet.
[0004] Zur Lösung dieses Problems wird mit der vorliegenden Erfindung ein Steighilfesatz
umfassend zwei Gelenkleitern mit jeweils wenigstens zwei Leiterabschnitten, die Sprossen
aufweisen, und einem dazwischen angeordneten Gelenk, sowie einem Boden, der zwischen
den zwei Gelenkleitern bei aufrechter Ausrichtung derselben zur Ausbildung eines Gerüsts
befestigbar ist.
[0005] Der erfindungsgemäße Steighilfesatz weist zwei an sich bekannte Gelenkleitern auf.
Diese haben zwei Leiterabschnitte mit jeweils zwei sich parallel erstreckenden Holmen
und dazwischen angeordneten, sich in der Horizontalen erstreckenden Sprossen. Zwischen
diesen beiden Leiterabschnitten ist ein Gelenk vorgesehen. Die Gelenkleiter des Leiterabschnittes
kann dementsprechend durch Ausschwenken des Gelenkes derart, dass die beiden Leiterabschnitte
in Verlängerung zueinander ausgerichtet sind, zu einer relativ langen Leiter verlängert
werden. Die Leiter kann hierbei für sich genutzt werden. Auch ist es möglich, durch
Verschwenken der jeweiligen Leiterabschnitte eine Standleiter zu bilden, die ohne
Anlehnen an einen anderen Gegenstand steht und einen Handwerker trägt. Durch weiteres
Verschwenken der Leiterabschnitte aufeinander zu können diese gegeneinander gelegt
werden, so dass eine relativ kompakte Leiter mit halber Höhe der ausgeschwenkten Leiter
erzeugt wird. Mitunter ist eine solche Leiter notwendig, um in beengten Raumverhältnissen
über dem Grund arbeiten zu können. Die kompakte Anordnung der Leiterabschnitte erlaubt
auch eine platzsparende Lagerung des Steighilfesatzes.
[0006] Der erfindungsgemäße Steighilfesatz umfasst zwei der vorstehend beschriebenen Gelenkleitern.
Diese Gelenkleitern haben vorzugsweise lediglich ein Gelenk. Es ist dabei auch denkbar,
drei oder vier Gelenkleitern zu verwenden. Bevorzugt wird indes die Gelenkleiter mit
einem einzigen Gelenk und zwei gleich langen Leiterabschnitten.
[0007] Die beiden Gelenkleitern des Steighilfesatzes können in vertikaler Ausrichtung, sich
parallel in der Vertikalen erstreckenden Ausrichtung zur Bildung eines Gerüsts aufgestellt
werden. Die einzelnen Gelenkleitern können hierbei in der ausgeschwenkten Stellung
der Leiterabschnitte, d.h. mit maximaler Länge vorgesehen sein, oder aber mit parallel
gegeneinander liegenden Leiterabschnitten. Der Steighilfesatz weist einen Boden auf,
der sich bei einer derartigen Ausrichtung der beiderseitigen Gelenkleitern zwischen
diesen erstreckt und diese miteinander koppeln kann, um ein Gerüst umfassend die wenigstens
zwei Gelenkleitern und den Gerüstboden auszubilden. Dieser Gerüstboden liegt jeweils
endseitig auf den Sprossen gleicher Höhe der beiden Gelenkleitern auf. Damit lässt
sich der Steighilfesatz auch als Gerüst ausbilden.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung, die die Erstellung eines Gerüsts ermöglicht,
welches freitragend errichtet werden kann, umfasst der Steighilfesatz Quer- und Diagonalstreben,
die jeweils an den beiderseitigen Gelenkleitern befestigt werden können. Hierzu sind
die Sprossen der Gelenkleitern in an sich bekannter Weis innen hohl, beispielsweise
durch ein hohles Rechteck- bzw. ein hohles Quadratprofil ausgebildet. Durch diese
hohle Sprossen erstrecken sich Gewindestangen, die beidseitig die Leitern in Längserstreckung
der Sprossen überragen. An den die Leitern überragenden Gewindezapfen der Gewindestangen
können Muttern, vorzugsweise mit der Hand festschraubbare Muttern wie Flügelmuttern
oder Knebelaufgeschraubt werden. Diese Schrauben liegen unter Zwischenlage der Befestigungsenden
der Quer- bzw. Diagonalstreben an den Leitern an und fixieren so diese Streben an
den Leitern. Die Diagonalstreben verhindern eine Verschiebung der sich parallel erstreckenden
Leitern nach Art eines Parallelogramms. Die Querstreben befinden sich auf identischer
Höhe der Leitern und sichern so die Lage der Leitern zueinander in der Vertikalen.
[0009] Der Steighilfesatz sollte an zwei verschiedenen Ebenen Querstreben aufweisen, vorzugsweise
jeweils an beiden Außenseiten der Leitern. In entsprechender Weise sollten mehrere
Diagonalstreben vorgesehen sein, vorzugsweise nach Art eines Kreuzes vorgesehene Diagonalstreben.
Dies Kreuz wird vorzugsweise durch Diagonalstreben gebildet, die an gegenüberliegenden
Seiten an den Leitern angeschlagen sind. Die Quer- bzw. Diagonalstreben sind vorzugsweise
aus hohlen Rundprofilen gebildet, die jeweils endseitig abgeflacht und mit einer Bohrung
zum Hindurchführen der Gewindestange versehen sind.
[0010] Als Gewindestange wird jedes längliches Gebilde verstanden, welches durch die jeweiligen
Sprossen hindurchgeführt werden kann und die Sprossen in Längsrichtung jeweils endseitig
überragen. Dabei muss das Gewinde nicht über die gesamte Länge der Gewindestange vorgesehen
sein. Eine Gewindestange im Sinne der vorliegenden Erfindung ist auch ein längliches
Profil, welches lediglich an seinen Endseiten einen Gewindeabschnitt aufweist. Dieser
kann direkt an der Stange geschnitten sein.
[0011] Vorzugsweise sind die Gewindestangen derart ausgelegt, dass die Befestigungspunkte
wenigstens an einer der Querstreben und wenigstens an einer der Diagonalstreben über
dieselbe Gewindestange an der zugeordneten Gelenkleiter montiert werden kann. Hierdurch
ist die Möglichkeit geschaffen, eine Querstrebe an demjenigen Punkt endseitig an der
Leiter zu montieren, an dem auch das Ende einer Diagonalstrebe mit der Leiter fixiert
ist. Die Weiterbildung erlaubt einen relativ kompakten Aufbau des Gerüsts.
[0012] Der erfindungsgemäße Steighilfesatz hat beispielsweise eine Gelenkleiter mit jeweils
sieben Sprossen auf jeder Seite des Gelenkes. Eine solche Gelenkleiter wird als 2
x 7-Gelenkleiter bezeichnet. Mit einer solchen Gelenkleiter kann ein Gerüst mit einer
Gesamthöhe von etwa 4 m erstellt werden. Der Boden befindet sich hierbei regelmäßig
aus Sicherheitsgründen etwa 3 m über dem Grund; der darüber liegende Längenabschnitt
der jeweiligen Gelenkleitern wird zur Befestigung von Geländerstreben genutzt, die
der Sicherung einer auf dem Boden stehenden Person dienen. Zur Erhöhung der Standfestigkeit
eines solchen durch die beiden Gelenkleitern gebildeten Gerüsts wird gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung eine Stütze vorgeschlagen, die
das Gerüst in seiner Quer- und Längserstreckung außenseitig überragt und die einen
verbreiterten Fuß aufweist. Der Fuß ist vorzugsweise gelenkig an dem die Stütze bildenden
Holm montiert, vorzugsweise unter Zwischenlage eines Längenausgleichsmittels, beispielsweise
eines in die Stütze eingeschraubten Gewindes, welches an der Stütze gekontert werden
kann. Über die Stützen kann das aufrecht stehende Gerüst an Punkten, die regelmäßig
außerhalb der Stützpunkte der Gelenkleitern liegen, zusätzlich abgestützt werden.
Die Stützpunkte der Gelenkleitern werden üblicherweise durch die Holme außenseitig
durch überragende verbreiterte Füße ausgebildet. Auch diese Füße befinden sich innerhalb
einer Rechtecksfläche, die durch die üblicherweise an jedem einzelnen Holm vorgesehenen,
nach außen in Längs- und Querrichtung schräg nach unten abragenden Stützen gebildet
sind.
[0013] Im Hinblick auf eine bestmögliche Abstützung des Gerüsts durch die Stützen werden
diese an einem Punkt an den Gelenkleitern angebracht, der üblicherweise 1 bis 1 1/2
Meter über dem Grund liegt. Zur weiteren Versteifung und Ausrichtung der Stützen wird
gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, Abstandsstreben
vorzusehen, die sich jeweils zwischen einem Holm und der Stütze erstrecken und an
diesen beiden Teilen fixiert sind. Vorzugsweise geht die Abstandsstrebe unterhalb
der dritten Sprosse der Gelenkleiter von dieser in Richtung auf die Stütze ab. Die
Abstandsstrebe erstreckt sich dabei vorzugsweise in der Horizontalen bei aufgeselltem
Gerüst.
[0014] Die Stütze und/oder die Abstandsstrebe sind im Hinblick auf eine variable Verwendung
der beiden Gelenkleitern des Steighilfesatzes lösbar mit den jeweiligen Gelenkleitern
verbunden. Hierzu wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung eine den
Holm der Gelenkleiter umgreifende Schelle vorgeschlagen, die ein von dem Holm abragendes
Befestigungsauge zur Befestigung der Stütze bzw. der Abstandsstrebe aufweist. Die
Schelle hat vorzugsweise ein den Holm umgreifendes und diesen überragendes U-Segment
und ein lösbar an dem U-Segment unter reib- und/oder formschlüssigem Einschluss des
Holms verbindbares Klemmelement. Bei dieser Ausgestaltung wird das U-Segment über
den Holm geschoben. Das U-Segment ist derart dimensioniert, dass es den Holm mit wenig
Spiel fasst, der ebenfalls als Rechtecksprofil ausgebildet ist. Das Klemmelement wird
danach mit dem U-Segment lösbar verbunden, beispielsweise über eine Schraube oder
einen Schnellspannverschluss. Hierbei wird das Klemmelement unter Einfluss des Holms
gegen das U-Segment gespannt. Das Klemmelement ist vorzugsweise in einem von dem U-Segment
ausgebildeten, einseitig offenen Aufnahmeschlitz gehalten. Dieser Aufnahmeschlitz
erlaubt das Einführen des Klemmelementes nach dem Einbringen des Holms in das U-Segment
und erlaubt eine kostengünstige und einfache Herstellung der Schelle zur Befestigung
der Abstandsstrebe bzw. der Stütze. Das Klemmelement hat einen in den Aufnahmeschlitz
einführbaren Gegenschlitz und an seinem gegenüberliegenden Ende ein korrespondierend
zu dem Befestigungsauge der Schelle ausgebildetes Auge zum Einbringen einer Schraube.
Durch Verschrauben von U-Segment und Klemmelement bei formschlüssiger Halterung des
Klemmelementes an dem U-Segment wird der Holm der Leiter in dem U-Segment geklemmt.
Die Strebe bzw. die Abstandsstrebe werden vorzugsweise über die gleiche Schraube an
der Schelle befestigt.
[0015] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung hat der
Boden zwei mit den Sprossen der Gelenkleitern lösbar verbindbare Bodenträger und eine
auf diese auflegbare Bodenklappe. Die Bodenträger sind fest mit der Bodenklappe verbunden
und haben vorzugsweise endseitig ausgesparte Sprossenaufnahmen, welche bei montiertem
Gerüst eine Sprosse jedenfalls teilweise umgreifen. Zur Vereinfachung der Montage
des Gerüsts haben die Bodenträger ferner im Bereich der Sprossenaufnahmen Einführrampen,
die von den U-förmig ausgebildeten Sprossenaufnahmen schräg nach außen abgehen und
das genaue Positionieren der einzelnen Sprossen in den Sprossenaufnahmen erleichtern.
Die Bodenträger können zusätzlich an ihren jeweiligen Enden verschwenkbare Sicherungshaken
haben, die bei montiertem Gerüst die entsprechende Sprosse hintergreifen und so ein
unbeabsichtigtes Ablösen der Bodenplatte von der Sprosse verhindern. In an sich bekannter
Weise ist die Bodenplatte regelmäßig geteilt, und zwar mit einem fest mit den jeweiligen
Bodenträger verbundenen Segment und einer hochschwenkbar gelagerten Bodenklappe, welche
einen Durchstieg durch den Boden ermöglicht.
[0016] Die bereits vorstehend erwähnten, mit den Gelenkleitern verbindbaren Geländerstreben
sind vorzugsweise in identischer Weise wie die Quer- bzw. Diagonalstreben an den Gelenkleitern
befestigt. Es sind üblicherweise wenigstens zwei beidseitig von außen an die Gelenkleitern
anschlagbare Geländerstreben vorgesehen. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenigstens
zwei Geländerstreben mit abgeköpften Enden vorzusehen, und zwar insbesondere bei der
zu bevorzugenden Ausbildung von Wangen, die den Boden umgeben und sich zwischen den
sich parallel erstreckenden Gelenkleitern befinden. Das abgeköpfte Ende der Geländerstreben
ist derart bemessen, dass sich etwa gleiche Freiräume zwischen der Wange und der darüber
liegenden Geländerstrebe bzw. dieser Geländerstrebe und der nächst höheren Geländerstrebe
ergeben.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel;
- Fig. 3
- eine Stirnansicht des Ausführungsbeispiels;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels bei einem kompakteren Aufbau;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Bodens und
- Fig. 7
- das in Fig. 6 eingekreiste Detail in vergrößerter Darstellung und
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Schelle.
[0018] In der Zeichnung ist das Ausführungsbeispiel eines Steighilfesatzes gezeigt, der
bei dem Ausführungsbeispiel in Form eines Gerüsts 1 aufgebaut ist. Das Gerüst 1 umfasst
zwei konventionelle 2 x 7-Gelenkleitern 2, d.h. Gelenkleitern mit jeweils sieben Sprossen
an den beiden durch ein Gelenk 3 miteinander verbundenen Leiterabschnitten 4 der Gelenkleitern
2. Auf einer Höhe von etwa 3 m befindet sich ein Boden 6, der in noch näher zu beschreibenden
Weise an höhengleichen Sprossen 8 der beiden Gelenkleitern 2 abgestützt ist.
[0019] Die sich in der Vertikalen erstreckenden Gelenkleitern 2 sind durch Streben miteinander
verbunden. Es gibt Querstreben 10, die sich zwischen höhengleichen Sprossen 8 der
beiderseitigen Gelenkleitern 2 erstrecken. Ferner sind Diagonalstreben 12 vorgesehen,
welche sich zwischen den beiderseitigen Gelenkleitern 2 erstrecken und eine Höhendifferenz
entsprechend vier Sprossen überbrücken. Die in den Fig. 1 und 2 vorderen Streben 10,
12 sind mit Bezugszeichen a gekennzeichnet; die an der gegenüberliegenden Rückseite
montierten Streben 10, 12 sind mit Bezugszeichen b gekennzeichnet.
[0020] Die oberen Querstreben 10a, 10b dienen nicht nur der Versteifung des Gerüsts 1, sondern
auch der Ausbildung von Geländerstreben 14, durch welche die über dem Boden 6 gebildete
Standfläche in Längsrichtung begrenzt wird. Zwischen der oberen Geländestrebe 14 und
dem Boden 6 befindet sich eine zweite Geländerstrebe 16, die abgeköpfte Enden 17 umfasst.
Die Abköpfung ist derart, dass die mittlere Geländerstrebe 16 zwischen sich und einer
den Boden 6 seitlich begrenzenden Wange 18 denselben Freiraum bildet, wie zu der oberen
Geländerstrebe 14.
[0021] Unterhalb des Bodens 6 ist lediglich eine Querstrebe 10 als hintere Querstrebe 10b
vorgesehen, und zwar in etwa auf halber Höhe des Bodens 6. Dieser befindet sich etwa
auf einer Höhe von 3 m. Die Querstrebe 10 ist bei etwa 1,50 m angeordnet.
Sämtliche Streben 10, 12, 14, 16 sind über Gewindestangen an den Gelenkleitern 2 montiert,
welche die innen hohlen Sprossen 8 durchsetzen und außenseitig gegen die jeweiligen
Gelenkleitern 2 gekontert sind, beispielsweise durch Flügel- oder Knebelschrauben
gegebenenfalls unter Zwischenlage von Unterlegscheiben. Die Wangen 18 liegen außenseitig
an den Gelenkleitern 2 an, überragen den Boden 6 um ca. 15 cm und sind über die Breite
der Gelenkleitern 2 durchsetzende Gewindestangen gegeneinander verschraubt. Diese
Gewindestangen durchsetzen ferner Aufnahmeöffnungen von stirnseitigen Wangen 20, welche
den Boden 6 parallel zu den Gelenkleitern 2 begrenzen. Auf diese Weise sind die Wangen
18 mit den stirnseitigen Wangen 20 zu einer Einheit verbunden und einfach an dem Gerüst
1 zu montieren.
[0022] Der Boden 6 hat - wie der Seitenansicht nach Fig. 6 zu entnehmen ist - zwei sich
am Längsrand des Bodens erstreckende Bodenträger 22, die durch nach unten offene U-Profile
gebildet sind und an denen eine zweigeteilte Bodenplatte 24, 26 angeschraubt ist.
Die Bodenplatte 24 ist fest mit den Bodenträgern 22 verbunden. Das andere Teil des
Bodens 6 wird durch eine verschwenkbare Klappe 26 gebildet, die lediglich einseitig
gelenkig mit einem der Bodenträger 22 verbunden ist und an dem gegenüberliegenden
Bodenträger 22 aufliegt. Die Platen 24, 26 des Bodens 6 werden beidseitig von den
Bodenträgern 22 überragt. An diesen überragenden Ende haben die Bodenträger 22 nach
unten offene Sprossenaufnahmen 28, deren Breite in Längserstreckung der Bodenträger
22 in etwa der Breite der Sprossen 8 entspricht. An ihrem inneren Ende weisen die
Sprossenaufnahmen 28 jeweils eine Einführrampe 30 auf, die abgeschrägt auf die Sprossenaufnahme
28 zuläuft. Die Sprossenaufnahme 28 wird außenseitig durch einen durch Freischneiden
der Sprossenaufnahme 28 aus dem den Bodenträger 22 gebildeten U-Profil gebildeten
Steg 32 begrenzt. Zwischen einander gegenüberliegenden Stegen 32 jedes einzelnen Bodenträgers
22 ist ein Schwenkanker 34 vorgesehen, der verschwenkbar an dem Bodenträger 22 befestigt
ist und einen Sicherungszapfen 36 ausbildet, der die in der Sprossenaufnahme 28 aufgenommene
Sprosse 8 hintergreift.
[0023] An dem unteren Leiterabschnitt 4 der jeweiligen Gelenkleitern 2 sind Stützen 38 befestigt,
welche die Gelenkleitern 2 in Längsrichtung (vgl. Fig. 2) und in Querrichtung (vgl.
Fig. 3) überragen. Die Stützen 38 haben an ihrem freien Ende jeweils einen verbreiterten
Fuß 40, der über ein Gelenk verschwenkbar relativ zu dem länglichen Profil der Stütze
38 gelagert ist. Jeder Fuß 40 ist höhenverstellbar relativ zu diesem länglichen Profil,
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel über eine in das Profil eingreifende Gewindestange.
[0024] An dem anderen Ende ist die Stütze 38 über eine Schelle 42 lösbar mit einem der Holme
44 der Gelenkleiter 2 verbunden. Der Holm 44 hat eine rechteckige Querschnittsform
und die Schelle 42 umfasst ein diesen Holm 44 umgreifendes U-Segment 46. Die Schelle
42 hat ferner einen Aufnahmeschlitz 48, in welchen ein mit einem Gegenschlitz ausgebildetes
Klemmelement eingeführt werden kann, welches an der gegenüberliegenden Seite der Schelle
42 an dem einen dort schräg abgehenden Befestigungsschenkel 50 unter klemmendem Einschluss
des Holms 44 montiert werden kann. Das Klemmelement und der Befestigungsschenkel 50
haben hierzu Bohrungen 52, durch welche eine Schraube hindurchgeführt werden kann,
die auch ein Auge durchsetzt, welches an dem befestigungsseitigen Ende der Stütze
38 ausgespart ist.
[0025] Eine weitere, ebenfalls dem Holm 44 klemmende Schelle 54 befindet sich zwischen der
zweiten und dritten Sprosse 8. Diese Schelle 54 hält eine Abstandsstrebe 56, die sich
zwischen dem Holm 44 und der Stütze 38 erstreckt und mit beiden Teilen verbunden ist.
[0026] Die Stützen 38 schließen zwischen sich und den Holmen 44 in Querrichtung einen Winkel
α von etwa 20° ein (vgl. Fig. 3). In Längsrichtung (vgl. Fig. 2) beträgt dieser zwischen
der Stütze 38 und dem Holm 44 eingeschlossene Winkel γ etwa 14°. In Breitenrichtung
vergrößern die Stützen 38 die Standfläche um etwa das Doppelte, d.h. der Abstand der
Füße 40 in Querrichtung ist mit etwa 2 m in etwa doppelt so groß wie der Abstand von
Leiterfüßen 58, die an den Enden eines am unteren Ende der jeweiligen Gelenkleitern
2 befestigten Querträgers 60 befestigt sind. In Längsrichtung ergibt sich eine Vergrößerung
der Standfläche durch die Stützen 38 auf etwa 2,20 m. In dieser Richtung hat das Gerüst
1 eine Länge von etwa 1,60 m.
[0027] An den Querträger 60 einer der Gelenkleitern 2 sind ferner Rollen 62 lösbar montiert,
über welche das an dem anderen Ende angehobene Gerüst 2 nach Lösen der Stützen 38
verfahren werden kann.
[0028] Zur Montage des in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiels werden zunächst
die Gelenkleitern 2 vollkommen ausgeklappt, so dass die Leiterabschnitte 4 in Verlängerung
zueinander ausgerichtet sind. Danach werden die Gewindestangen in die gewünschten
Sprossen 8 eingeschoben und die Streben 10, 12, 14, 16 mit an ihren jeweiligen Enden
ausgebildeten Augen über die freien Enden der Gewindestangen geschoben und über Knebel
fixiert, die im Gewindeeingriff mit den Gewindestangen stehen. Danach werden die Schellen
54 mit ihren U-förmigen Segmenten 46 über die Holme 44 geschoben und über die Klemmelemente
mit den Holmen 44 verbunden. In einer Ebene rechtwinklig zur Längserstreckung der
Holme wird jede Bewegung der Schelle 42 durch das geschlossene U-Segment 46 verhindert.
In einer Richtung rechtwinklig hierzu durch reibschlüssige Verbindung der Schelle
42 an dem Holm 44. Sofern eine solche reibschlüssige Verbindung zwischen dem Holm
44 und der Schelle 42 nicht ausreicht, kann der Holm an der Montagestelle für die
Schelle 42 eine Bohrung aufweisen, in welche ein an der Schelle 52 ausgebildeter Zapfen
eingreift. Eine solche formschlüssige Halterung der Schelle 42 in Längsrichtung des
Holmes 44 ist auch im Hinblick auf eine lagegenaue Positionierung und Montage der
Schelle zu bevorzugen.
[0029] Nach Befestigen der Stütze 38 sowie der Schelle 54 und der Abstandsstrebe 56 hat
das vormontierte Gerüst eine hinreichende Standsicherheit. Nunmehr kann der Boden
6 montiert werden. Dazu werden die Bodenträger 22 mit ihren Sprossenaufnahmen 28 über
die ausgewählten Sprossen 8 gebracht.
[0030] In Fig. 5 ist das Ausführungsbeispiel bei kompakteren Aufbau verdeutlicht. Hierbei
liegen die Leiterabschnitte 4 der jeweiligen Gelenkleitern 2 parallel nebeneinander
und aneinander an. Das in Fig. 5 gezeigte Gerüst 1 hat danach lediglich die halbe
Höhe des in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiels. Auf unterhalb des Bodens
6 liegende Querstreben wurde verzichtet. Es sind lediglich sich in etwa auf Höhe des
Bodens 6 kreuzende Diagonalstreben 12 sowie Geländerstreben 14, 16 an den Gelenkleitern
2 verschraubt. Auf die zusätzlichen Stützen 38 kann verzichtet werden; in gleicher
Weise wurde auf die Rollen 62 verzichtet.
[0031] Durch Tausch von zwei einander diagonal gegenüberliegenden Schellen 42 kann eine
überwiegend einseitige Abstützung des Gerüstes 1 erzielt werden. So ist es beispielsweise
möglich, an beiden Seiten des Gerüstes parallel abgehende Stützen vorzusehen. Diese
können beispielsweise bei einer Aufstellung des Gerüstes 1 nahe an einer Hauswand
zu der der Hauswand abgewandten Seite abgehen und das Gerüst somit verstärkt gegen
die einzig mögliche Umkipprichtung absichern. An der gegenüberliegenden Seite wird
das Gerüst 1 durch die Hauswand gegen Umkippen gesichert. Der patentgemäße Steighilfesatz
kann hierzu weitere entsprechend angepasste Schellen 42 umfassen, die in dem gewünschten
Winkel von dem Holm 44 abgehende Befestigungsschenkel 50 umfassen. Es ist auch möglich,
die Stützen 38 bei einer einseitig vorzunehmenden Abstützung an den beiderseitigen
Stirnseiten des Gerüstes 1 in nicht paralleler Ausrichtung zueinander vorzusehen.
Denkbar ist es auch, an der einen Seite zwei an unterschiedlicher Höhe an einem identischen
Holm 44 angreifende Schellen 42 vorzusehen, an denen unterschiedlich lange, sich beispielsweise
parallel übereinander erstreckende Stützen 38 montiert sind.
[0032] Sofern gewünscht, kann das Gerüst auch mit A-förmig ausgeschwenkten Standleitern
aufgebaut werden. Bei dieser Ausgestaltung ist die Standfestigkeit gegenüber dem in
Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel insbesondere in Längsrichtung des Gerüstes 1
erhöht.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Gerüst
- 2
- Gelenkleiter
- 3
- Gelenk
- 4
- Leiterabschnitt
- 6
- Boden
- 8
- Sprosse
- 10
- Querstrebe
- 12
- Diagonalstrebe
- 14
- Geländerstrebe
- 16
- Geländerstrebe
- 17
- abgeköpftes Ende
- 18
- Wange
- 20
- stirnseitige Wange
- 22
- Bodenträger
- 24
- Bodenplatte
- 26
- Klappe
- 28
- Sprossenaufnahme
- 30
- Einführrampe
- 32
- Steg
- 34
- Schwenkanker
- 36
- Sicherungszapfen
- 38
- Stütze
- 40
- Fuß
- 42
- Schelle
- 44
- Holm
- 46
- U-Segment
- 48
- Aufnahmeschlitz
- 50
- Befestigungsschenkel
- 52
- Bohrung
- 54
- Schelle
- 56
- Abstandsstrebe
- 58
- Leiterfuß
- 60
- Querträger
- 62
- Rolle
1. Steighilfesatz umfassend zwei Gelenkleitern (2) mit jeweils wenigstens zwei Leiterabschnitten
(4), die Sprossen (8) aufweisen, und einem dazwischen angeordneten Gelenk (3) und
einem Boden (6), der zwischen den zwei Gelenkleitern (2) bei vertikaler Ausrichtung
derselben zur Ausbildung eines Gerüsts (1) befestigbar ist.
2. Steighilfesatz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch sich zwischen den Gelenkleitern (2) bei vertikaler Ausrichtung derselben erstreckende
Quer- und Diagonalstreben (10, 12, 14, 16), die jeweils über auf Höhe ausgewählter
Sprossen (8) durch die Gelenkleitern (2) hindurch geführte Gewindestangen mit den Gelenkleitern (2)
verschraubbar sind.
3. Steighilfesatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungspunkte der Diagonalstreben (12) an den gegenüberliegenden Gelenkleitern
(2) um eine Höhendifferenz von wenigstens drei Sprossen (8) versetzt angeordnet sind.
4. Steighilfesatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindestangen derart ausgelegt sind, dass die Befestigungspunkte wenigstens
einer der Querstreben (10) und wenigstens einer der Diagonalstreben (12) über dieselbe
Gewindestange an der zugeordneten Gelenkleiter montierbar sind.
5. Steighilfesatz nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch an den Gelenkleitern (2) befestigte Stützen (38), die das Gerüst (1) in seiner Quer-
und Längserstreckung außenseitig überragen und mit einem verbreiterten Fuß (40) versehen
sind.
6. Steighilfesatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützen (38) in Längsrichtung mit einem Winkel (γ) von zwischen 10° und 16° und
in Querrichtung mit einem Winkel (α) von zwischen 18° und 25° von den Gelenkleitern
(2) abgehen.
7. Steighilfesatz nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine sich zwischen der Gelenkleiter (2) und der Stütze (38) erstreckende, im Wesentlichen
rechtwinklig von und unterhalb der dritten Sprosse (8) der Gelenkleiter (2) abgehende
Abstandsstrebe (56).
8. Steighilfesatz nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine den Holm (44) der Gelenkleiter (2) umgreifende Schelle (42, 54), die ein von
dem Holm (44) überragendes Befestigungsauge (52) zur Befestigung der Stütze (38) bzw.
der Abstandsstrebe (56) aufweist.
9. Steighilfesatz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schelle (42, 54) ein den Holm (44) umgreifendes und diesen überragendes U-Segment
(46) und ein lösbar an das U-Segment (46) unter kraftschlüssigem Einschluss des Holms
(44) verbindbares Klemmelement umfasst.
10. Steighilfesatz nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das U-Segment (46) einen einseitig offenen Aufnahmeschlitz (48) aufweist, in den
das Klemmelement formschlüssig und in Grenzen verschwenkbar einschiebbar ist.
11. Steighilfesatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (6) zwei mit den Sprossen der Gelenkleitern lösbar verbindbare Bodenträger
(22) und eine auf diese auflegbare Bodenplatte (24, 26) umfasst.
12. Steighilfesatz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Bodenträgern (22) einseitig Sprossenaufnahmen (28) ausgespart sind, die mit
einer abgeschrägten Einführrampe (30) versehen sind.
13. Steighilfesatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch den Boden (6) umgebende Wangen (18, 20).
14. Steighilfesatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mit den Gelenkleitern (2) verbindbare Geländerstreben (14, 16).
15. Steighilfesatz nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Geländerstrebe (16) abgeköpfte Enden aufweisen.