[0001] Die Erfindung betrifft eine Lüftungseinrichtung, welche in Form einer Einschubkassette
zum Einbau in Kunststofffenstern oder Türen mit Standard -Mehrkammer- Hohlprofilrahmen
geeignet ist und einen Rahmen für Fenster oder Türen. Die Lüftungseinrichtung umfasst
mindestens ein in einem Kunststoffelement angeordnetes Mittel zur Erzeugung von Luftströmungen,
das durch eine Anordnung von Trennwänden im Kunststoffelement die Luftströme in Kanäle
des Rahmenprofils einleitet und nach erfolgter kompletter Umströmung des Rahmens wieder
ausleiten. Der Rahmen besteht aus einem Standard -Mehrkammer-Hohlprofilrahmen mit
einer darin angeordneten Lüftungseinrichtung.
[0002] Zur Vermeidung von Wärmeverlusten haben moderne Fenster oder Türen, insbesondere
solche aus Kunststoff nur noch eine geringe Fugendurchlässigkeit. Die dadurch erreichbare
fast vollständige Abdichtung hat allerdings zur Folge, dass der bis dahin durch Undichtigkeiten
gegebene Luftaustausch unterbunden wird. In vielen Fällen ist deshalb eine kontrollierte
Zwangsbelüftung erforderlich, z.B. durch den Einbau besonderer Lüfter zusätzlich zu
den vorhandenen Fenstern. Solche Lüfter können auch mit Wärmetauschern ausgestattet
sein. Dabei wird die warme Abluft aus dem Gebäudeinnern durch eine Kammer des Wärmetauschers
geleitet, wobei sie die Wärme an die durch eine getrennte zweite Kammer zufließende
kalte Frischluft abgibt. Auf diese Weise findet eine Wärmerückgewinnung statt, außerdem
wird kalte Zugluft vermieden. Nachteilig ist dabei, dass in der Gebäudewand entsprechende
zusätzliche Aussparungen vorgesehen werden müssen und ein nachträglicher Einbau ist
meist sehr aufwändig.
Aus der
DE 33 47 028 A1 ist ein Fenster mit einem Fensterrahmen bekannt, der als Wärmetauscher -Lüfter ausgebildet
ist. Hierfür wird ein speziell ausgebildeter Rahmen aus Hohlprofilen mit darin angeordneten
Elementen zur Förderung von Luft aus oder in einen Raum und Wärmetauschern beschrieben.
Ähnliche Lösungen werden in den Druckschriften
DE 32 48 226,
DE 32 30 279 und
DE 34 26 778 beschrieben. Diese Lösungen erfordern eine vollständige Umstellung der Herstellung
von Kunststofffenstern mit Standard -Mehrkammer-Hohlprofilrahmen. Für bestehende Kunststofffenster
mit Standard -Mehrkammer-Hohlprofilrahmen sind diese Lösungen nicht anwendbar.
Aus der
DE 298 04 416 wird eine solare Energienutzung in einem Fensterrahmen zum Antreiben einer Lüftungseinrichtung
beschrieben, wobei die Lüftungseinrichtung im Fensterbereich angeordnet ist. Die hier
eingesetzte Modulbauweise der Lüftungseinrichtung ist lediglich als ein Zusammenwirken
verschiedener Einzelmodule zu verstehen. Eine Lenkung und Leitung der Luftströmungen
in einem Rahmenprofil des Fensters ist nicht vorgesehen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, verschiedenste im Markt befindliche Kunststofffenster
oder Türen mit Standard-Mehrkammer-Hohlprofilrahmen zu einem Lüftungsaggregat zu qualifizieren,
sowie eine Lüftungseinrichtung vorzuschlagen, die für diesen Einsatz geeignet ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 gelöst.
Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den jeweils zugehörigen Ansprüchen beschrieben.
[0005] Die Erfindung erlaubt auch eine Nachrüstung bestehender Fenster oder Türen, ohne
dass jeweils das ganze Fenster oder die ganze Tür gewechselt werden müssen. Spezialrahmenkonstruktionen
zur Erbringung der Belüftung sind dadurch nicht mehr erforderlich. Unter Verwendung
der Erfindung kann ein Standard-Fenster (Tür) auf einer Standard-Produktionslinie
zusammengefügt werden und in Abwandlung zum weiteren normalen Fenster- bzw. Türherstellprozess
geringfügig anderweitig mechanisch bearbeitet und mit der erfindungsgemäßen Lüftungseinrichtung
in Form einer Einschubkassette bestückt werden.
[0006] Demnach beinhaltet die Erfindung eine Lüftungseinrichtung zum Einbau in Kunststofffenstern
oder Türen mit Standard -Mehrkammer- Hohlprofilrahmen, wobei die Lüftungseinrichtung
mindestens ein in einem Kunststoffelement angeordnetes Mittel zur Erzeugung von Luftströmungen
umfasst. Erfindungsgemäß sind dabei im Kunststoffelement Trennwände, sowie Ein- und
Auslässe für Außenluft/Zuluft und Abluft/Fortluft vorgesehen, durch deren Anordnung
die Luftströme in Kanäle des Mehrkammer- Hohlprofilrahmens einleitbar und nach erfolgter
kompletter Umströmung des Rahmens wieder ausleitbar sind.
[0007] Vorteilhaft ist das Kunststoffelement als modulare Einschubkassette ausgebildet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist als Mittel zur Erzeugung von Luftströmungen
mindestens ein Radiallüfter vorgesehen.
Im Kunststoffelement und/oder im Mehrkammer- Hohlprofilrahmen sind nach einem weiteren
Merkmal weitere lufttechnische Funktionsmittel integriert. Vorteilhaft handelt es
sich dabei um Wärmetauscher und/oder Filter und/oder Schallschutzelemente und/oder
Windsicherungen. Dabei sind die Filter unmittelbar in den Ansaugbereichen von Außenluft
und Abluft austauschbar angeordnet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Kunststoffelement mit einer Abdeckplatte
versehen, welche in den Innenraum gerichtete Luftöffnungen aufweist.
[0008] Zum Umfang der Erfindung gehört auch ein Rahmen bestehend aus einem Standard - Mehrkammer-
Hohlprofilrahmen mit mindestens zwei umlaufenden Kanälen, die durch mindestens eine
Wandung voneinander getrennt sind, wobei mindestens eine Ausnehmung zur Aufnahme einer
Lüftungseinrichtung nach den oben beschriebenen Merkmalen vorgesehen ist.
[0009] Vorteilhaft ist die Ausnehmung zur Aufnahme der Lüftungseinrichtung dabei innenseitig
im oberen Querprofil des Fensterrahmens angeordnet und außenseitig sind mindestens
zwei Öffnungen als Ein- und Auslässe für Außenluft/Zuluft und Abluft/Fortluft vorgesehen.
Vorzugsweise ist dabei die die Kanäle trennende Wandung mit partiellen Wanddickenreduzierungen
und/oder partiellen Ausnehmungen versehen. Dadurch kann der Wärmetauschgrad verbessert
werden.
Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist im Bereich der partiellen Ausnehmung
mindestens ein als Lammellenprofil ausgebildeter Wärmetauscher angeordnet. Vorzugsweise
kann dafür ein Kreuzstromwärmetauscher vorgesehen werden.
Ausführungsbeispiel
[0010] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig.1:
- einen innenseitigen Fensterrahmen;
- Fig.2:
- einen außenseitigen Fensterrahmen;
- Fig.3:
- einen Ausschnitt des oberen Querprofils des Fensterrahmens mit Kunststoffelement und
Radiallüftern;
- Fig.4:
- ein unteres Querprofil des Fensterrahmens in Schnittdarstellung;
- Fig.5:
- das Kunststoffelement mit nach außen gerichteten Öffnungen;
- Fig.6:
- das Kunststoffelement mit nach innen gerichteter Öffnung;
[0011] In einem Fensterrahmen 1 werden vorzugsweise im oberen Querprofil 1.1 (Fig. 1) innenseitig
eine Ausnehmung 1 a und außenseitig zwei Öffnungen 1 b, 1 c (Fig. 2) eingebracht.
In die Ausnehmung 1a wird ein Kunststoffelement 2 (Fig. 3) eingebracht, dass zur Aufnahme
vorzugsweise zweier Radiallüfter 3, 4 dient, die durch eine Anordnung von Trennwänden
2.1 im Kunststoffelement 2 Luftströme in die zwei Kanäle 1.5, 1.6 des Profils 1.1
einleiten und nach erfolgter Umströmung des kompletten Rahmens 1 wieder ausleiten.
Das Kunststoffelement 2 mit den Trennwänden 2.1 ist nochmals gesondert in den Figuren
5 und 6 in verschiedenen Ansichten zum bessren Verständnis dargestellt.
[0012] Es ist auch denkbar, dass nur ein Abluft-Lüfter eingebaut wird, wobei dann davon
ausgegangen wird, dass aufgrund des Unterdruckes die fehlende Luftmenge von allein
durch das Fenster oder noch vorhandene Fugen in der Gebäudehülle einströmt.
Somit entstehen gegenläufig gerichtete Luftströmungen Abluft/Fortluft und Außenluft/Zuluft,
die beim Aneinandervorbeiströmen einem Wärmeaustausch unterliegen.
Dieser Wärmeaustausch wird durch partielle Wanddickenreduzierungen und/oder partielle
Substitution der die Kammern trennenden Wandung(en) durch ein lamellenförmig gestaltetes
Aluminiumprofil 5 vorzugsweise im unteren Querprofil 1.3 (Fig. 4), bei dem durch entsprechende
Gestaltung eine Vermischung der Luftströme ausgeschlossen wird, optimiert. Das Kunststoffelement
2 beinhaltet gleichzeitig die Abdeckplatte 1 d der Ausnehmung 1 a, in der wiederum
ebenfalls innenseitige Luftöffnungen (Fig.1) integriert sind.
[0013] Des Weiteren können lüftungstechnische Funktionsmittel wie Filter, Schallschutzelemente,
Wind- und Schlagregensicherungen im oder am Kunststoffelement positioniert werden,
auf deren bildliche Darstellung verzichtet wurde.
1. Lüftungseinrichtung zum Einbau in Kunststofffenstern oder Türen mit Standard - Mehrkammer-
Hohlprofilrahmen, wobei die Lüftungseinrichtung mindestens ein in einem Kunststoffelement
angeordnetes Mittel zur Erzeugung von Luftströmungen umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass im Kunststoffelement Trennwände, sowie Ein- und Auslässe für Außenluft/Zuluft und
Abluft/Fortluft vorgesehen sind, durch deren Anordnung die Luftströme in Kanäle des
Mehrkammer- Hohlprofilrahmens einleitbar und nach erfolgter kompletter Umströmung
des Rahmens wieder ausleitbar sind.
2. Lüftungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kunststoffelement als modulare Einschubkassette ausgebildet ist.
3. Lüftungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Erzeugung von Luftströmungen ein Radiallüfter ist.
4. Lüftungseinrichtung nach einem der o.g. Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Kunststoffelement und/oder im Mehrkammer- Hohlprofilrahmen weitere lufttechnische
Funktionsmittel integriert sind.
5. Lüftungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die lufttechnischen Funktionsmittel Wärmetauscher und/oder Filter und/oder Schallschutzelemente
und/oder Windsicherungen sind.
6. Lüftungseinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Filter unmittelbar in den Ansaugbereichen von Außenluft und Abluft austauschbar
angeordnet sind.
7. Lüftungseinrichtung nach einem der o.g. Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffelement mit einer Abdeckplatte versehen ist, welche in den Innenraum
gerichtete Luftöffnungen aufweist.
8. Rahmen bestehend aus einem Standard -Mehrkammer- Hohlprofilrahmen mit mindestens zwei
umlaufenden Kanälen, die durch mindestens eine Wandung voneinander getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Ausnehmung zur Aufnahme einer Lüftungseinrichtung nach den Ansprüchen
1 bis 7 vorgesehen ist.
9. Rahmen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung zur Aufnahme einer Lüftungseinrichtung innenseitig im oberen Querprofil
des Fensterrahmens angeordnet ist und außenseitig mindestens zwei Öffnungen als Ein-
und Auslässe für Außenluft/Zuluft und Abluft/Fortluft vorgesehen sind.
10. Rahmen nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die die Kanäle trennende Wandung partielle Wanddickenreduzierungen und/oder partielle
Ausnehmungen aufweist.
11. Rahmen nach den Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der partiellen Ausnehmung mindestens ein als Lammellenprofil ausgebildeter
Wärmetauscher angeordnet ist.