Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter für einen gasisolierten Leistungsschalter sowie
einen einen derartigen Behälter umfassenden gasisolierten Leistungsschalter, wie sie
in Mittel- und Hochspannungsschaltanlagen eingesetzt werden.
Stand der Technik
[0002] Ein gattungsgemässer Behälter und ein einen solchen Behälter umfassender gasisolierter
Leistungsschalter sind aus
US 6 307 172 B1 bekannt. Hier erstreckt sich die Ausbuchtung, welche im Behälterinneren eine als
Partikelfalle wirkende rinnenförmige Vertiefung bildet, nahezu über die ganze Länge
des Behälters. Dies bewirkt eine beträchtliche mechanische Schwächung des Behälters,
die wiederum den Druck des Isoliergases in seinem Inneren auf tiefere Werte begrenzt
als dies sonst der Fall wäre. Da die dielektrische Festigkeit des Isoliergases mit
dem Druck zunimmt, begrenzt dies die bei gegebenen Dimensionen des Behälters zulässigen
elektrischen Spannungen.
[0003] Aus der
EP 1 569 313 A1 ist ein gasisolierter Trenner bekannt mit einem Behälter, der eine unterhalb der
Trennstrecke an einer tiefsten Stelle angeordnete verhältnismässig kleine runde Ausbuchtung
als Partikelfalle aufweist. Der Behälter ist jedoch verhältnismässig kurz und nicht
zylindrisch.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen gattungsgemässen Behälter hinsichtlich
seiner Druckfestigkeit zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche erfüllt. Dadurch, dass die Symmetrie des Behälters nur an zwei Endabschnitten
gestört ist, während zwischen denselben ein ungestört rohrförmiger Mittelteil liegt,
weist der Behälter eine höhere mechanische Stabilität und höhere Druckfestigkeit auf.
Deshalb ist ein höherer Druck des Isoliergases möglich, was wiederum die Spannungsfestigkeit
des gasisolierten Schalters erhöht, sodass bei gleichen Dimensionen höhere Spannungen
möglich sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen axialen Längsschnitt durch einen gasisolierten Schalter mit einem Behälter gemäss
einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch einen Endbereich des gasisolierten Schalters nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen axialen Längsschnitt durch einen gasisolierten Schalter mit einem Behälter gemäss
einer zweiten Ausführungsform und
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch einen Endbereich des gasisolierten Schalters nach Fig. 3.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0006] Der gasisolierte Schalter gemäss der ersten Ausführungsform (Fig. 1, 2) umfasst einen
Behälter 1, z.B. aus Aluminium, welcher einen ungefähr rohrförmigen Grundkörper aufweist,
der sich an seinen Enden etwas verengt und in Endöffnungen 2, 3 ausläuft. An knapp
vor den Endöffnungen 2; 3 liegenden Endbereichen trägt er jeweils an der Oberseite
eine Durchführung, welche eine von einem angeformten Stutzen 4; 5 mit einem Endflansch
umgebene nach oben weisende Durchführungsöffnung 6; 7 bildet.
[0007] An der Unterseite des Behälters 1 weist derselbe ebenfalls in den Endbereichen, d.h.
jeweils unter einer der Durchführungen eine Ausbuchtung 8; 9 auf, welche an der Innenseite
des Behälters 1 mehrere - im Beispiel drei - Vertiefungen bildet. Die Vertiefungen
wirken als Partikelfallen. Sie sind als parallele, in Längsrichtung verlaufende Rillen
10 ausgebildet, die jeweils an beiden Enden flach auslaufen. An der Aussenseite bilden
die Ausbuchtungen 8, 9 jeweils ebene waagrechte Flächen 11, mit denen der Behälter
1 auf einer ebenen Auflagefläche abgestützt sein kann. Er kann aber auch, wie dargestellt,
zur Abstützung an diesen Flächen 11 nach unten geringfügig über die Flächen 11 vorstehende
Füsse 12 aufweisen, welche ebenfalls an der Unterseite eben sind. In beiden Fällen
ist die Abstützung sehr stabil und benötigt kaum zusätzlichen Platz in der Höhe. Zwischen
den Endbereichen, deren Symmetrie schon zwangsläufig durch die Durchführungen und
zusätzlich durch die Ausbuchtungen 8, 9 gestört ist, liegt ein Mittelabschnitt 13
des Behälters 1, der von Ausbuchtungen frei, d.h. ungestört rohrförmig, insbesondere
zylindrisch ausgebildet ist und der dem Behälter 1 eine grosse mechanische Festigkeit,
insbesondere Druckfestigkeit verleiht.
[0008] In der Achse des Behälters 1 ist ein als Blasschalter ausgebildeter Leistungsschalter
14 angeordnet, der über zwei Anschlussstücke 15, 16 mit Deckeln 17; 18 (in Fig. 1
angedeutet) verbunden sind, welche die Durchführungsöffnungen 6; 7 verschliessen.
Die Deckel 17, 18 weisen jeweils eine zentrale Kontaktscheibe 19 auf, mit denen das
jeweilige Anschlussstück 15; 16 elektrisch leitend verbunden ist und welche von einer
kreisringförmigen Isolatorplatte 20 aus z.B. Kunstharz umgeben ist, welche mit dem
Flansch am jeweiligen Stutzen 4; 5 verschraubt ist. Durch die Endöffnung 2 ist eine
Betätigungsstange 21 zur Betätigung des Leistungsschalters 14 geführt, während die
gegenüberliegende Endöffnung 3 durch eine Berstscheibe 22, welche als Sicherung im
Fall eines den Behälter 1 gefährdenden Anstiegs des Innendrucks dient, verschlossen
ist. Der Behälter 1 ist mit Isoliergas, z.B. SF
6 unter hohem Druck, gefüllt.
[0009] Partikel bilden sich meist bei Schaltvorgängen in den Endbereichen. Da die stärksten
bei Schaltvorgängen ausgelösten Strömungen im Isoliergas gewöhnlich von der Mitte
des Behälters gegen die Enden gerichtet sind, werden aber auch Partikel, die im Mittelabschnitt
13 angefallen sind, meist rasch in die Endbereiche befördert. Die Partikel sammeln
sich dort in den Vertiefungen, den Rillen 10. Dort ist die Feldstärke gering, sodass
sie praktisch keinen Einfluss auf die Feldverteilung im Behälter 1 haben und von ihnen
keine erhöhte Gefahr von Durchschlägen ausgeht. Ausserdem bleiben die Partikel gewöhnlich
in den Vertiefungen liegen und werden auch durch stärkere Strömungen im Isoliergas
nicht wieder herausgespült.
[0010] Der gasisolierte Leistungsschalter gemäss der zweiten Ausführungsform (Fig. 3, 4)
entspricht fast vollständig demjenigen gemäss der ersten Ausführungsform. Lediglich
die Vertiefungen im Behälter 1 sind anders ausgebildet, nämlich als annähernd rechteckige
Wannen 10'. Jede der Wannen 10' kann einen Einsatz 23 aus elektrisch leitendem Material,
z.B. Aluminium, tragen, der sich über ihre ganze Fläche erstreckt. Im Beispiel ist
der Einsatz 23 als ebene Platte ausgebildet mit gleichmässig über seine Fläche verteilten
Löchern und mit nach unten abgebogenen Randstreifen, mit denen er auf dem Grund der
Wanne 10' abgestützt ist. Die Platte 23 liegt auf der gleichen Höhe wie die tiefstgelegenen
Stellen der Ränder der Wanne 10' und ist somit vom Grund derselben beabstandet. Partikel,
die durch die runden oder auch schlitzförmigen Löcher der Platte 23 fallen, sammeln
sich auf dem Grund der Wanne 10' und werden durch die darüberliegende Platte 23 elektrisch
abgeschirmt und zuverlässig festgehalten. Diese Wirkung kann noch verstärkt werden,
wenn die Platte 23 etwas dicker ist und die Löcher schräg durch dieselbe führen. Der
Einsatz 23 kann aber auch über seine Fläche verteilte Einzelvertiefungen aufweisen,
die z.B. als zylindrische oder sich kegelförmig verengende gerade oder auch schräge
Sacklöcher oder auch als Längs- oder Querrillen ausgebildet sind. In diesem Fall kann
er ebenfalls aus Blech geformt sein oder er kann massiv ausgebildet sein und die Wanne
10' im wesentlichen ausfüllen.
[0011] Der Behälter 1 kann beispielsweise ein Gusstank, ein Aluminium-Schweisstank, ein
Stahl-Schweisstank oder ein GFK-Tank mit Metallbeschichtung sein. Vorteilhaft sind
die die Vertiefungen bildendenen, endseitigen Ausbuchtungen 8, 9 direkt in das Behältergehäuse
1 eingegossen. Das Einlegeteil oder der Einsatz 23 kann z. B. aus Aluminium, Stahl,
Kupfer oder Kunststoff bestehen. Durch die besondere Form und Platzierung der Partikelfalle
8, 9; 10; 10'; 23 wird insbesondere vermieden, dass die Partikel in einem stark feldbelasteten
Teil des Behälters 1 liegenbleiben.
Bezugszeichenliste
[0012]
- 1
- Behälter
- 2, 3
- Endöffnungen
- 4, 5
- Stutzen
- 6, 7
- Durchführungsöffnungen
- 8, 9
- Ausbuchtungen
- 10
- Rille
- 10'
- Wanne
- 11
- Fläche
- 12
- Fuss
- 13
- Mittelabschnitt
- 14
- Leistungsschalter
- 15, 16
- Anschlussstücke
- 17, 18
- Deckel
- 19
- Kontaktscheibe
- 20
- Isolatorplatte
- 21
- Betätigungsstange
- 22
- Berstscheibe
- 23
- Einsatz
1. Behälter (1) für einen gasisolierten Leistungsschalter, mit einem ungefähr rohrförmigen
Grundkörper, welcher an beiden Enden in Endöffnungen (2, 3) ausläuft und im Bereich
der besagten Enden jeweils eine Durchführung aufweist mit einem angeformten Stutzen
(4; 5), welcher eine Durchführungsöffnung (6; 7) umgibt, mit mindestens einer Ausbuchtung,
die an einer Unterseite des Behälters (1) angeordnet ist und welche im Inneren des
Behälters (1) mindestens eine als Partikelfalle wirkende Vertiefung bildet, dadurch gekennzeichnet, dass ungefähr im Bereich der Enden an der Unterseite des Behälters (1) jeweils eine im
Inneren des Behälters (1) eine Vertiefung bildende Ausbuchtung (8; 9) angeordnet ist
und zwischen den Ausbuchtungen (8, 9) ein von Ausbuchtungen freier Mittelabschnitt
(13) des Behälters (1) liegt.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) vor den besagten Enden an einer Oberseite die jeweils eine Durchführung
aufweist, und/oder dass ungefähr unterhalb jeder der Durchführungen (6; 7) die jeweils
eine Ausbuchtung (8; 9) angeordnet ist.
3. Behälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelabschnitt (13) des Behälters (1) zylindrisch ist.
4. Behälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei mindestens einer Ausbuchtung (8, 9) mehrere parallele, in Längsrichtung verlaufende
Rillen (10) als Vertiefungen vorgesehen sind.
5. Behälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei mindestens einer Ausbuchtung (8, 9) eine Wanne (10') als Vertiefung vorgesehen
ist.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (10') eine ungefähr rechteckige Form hat.
7. Behälter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wanne (10') ein Einsatz (23) angeordnet ist, welcher dieselbe im wesentlichen
bedeckt, wobei zwischen dem Einsatz (23) und dem Grund der Wanne (10') Raum frei bleibt,
und welcher Einsatz (23) über seine Fläche verteilte gerade oder schräg durchgehende
Löcher aufweist oder auch über seine Fläche verteilte Einzelvertiefungen, vorzugsweise
in der Form von zylindrischen oder sich kegelförmig verengenden Sacklöchern, Längsrillen
oder Querrillen.
8. Behälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbuchtungen (8, 9) an der Aussenseite jeweils mindestens eine ebene waagrechte
Fläche (11) zur Abstützung des Behälters (1) bilden, und insbesondere dass die ebenen
waagrechten Flächen (11) der Abstützung dienende Füsse (12) tragen.
9. Gasisolierter Leistungsschalter mit einem Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 8 sowie mit einem ungefähr in der Achse des Behälters (1) liegenden Leistungsschalter
(14) und mit demselben verbundenen Anschlussstücken (15, 16), sowie die Durchführungsöffnungen
(6; 7) gasdicht verschliessenden Deckeln (17; 18), welche mit den Anschlussstücken
(15, 16) elektrisch leitend verbundene Kontakte umfassen.
10. Gasisolierter Leistungsschalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (14) als Blasschalter ausgebildet ist.
11. Gasisolierter Leistungsschalter nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (14) eine Betätigungsstange (21) aufweist, welche durch eine
der Endöffnungen (2) geführt ist, während die andere Endöffnung (3) durch eine Berstscheibe
(22) gasdicht verschlossen ist.