[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Betriebsparametern einer
Druckmaschine, bei dem den Trocknungsgrad des Bedruckstoffes bestimmende Größen ermittelt
und zur Optimierung des Trocknungsprozesses verwendet werden.
[0002] Bei Bogenrotationsdruckmaschinen, insbesondere Bogenoffsetmaschinen mit Lackierwerken
und Trocknereinrichtungen, müssen während des Betriebs eine Vielzahl von Parametern
optimiert werden, um zu guten Druckergebnissen und möglichst geringer Makulatur zu
kommen. So ist es insbesondere bei hohem Lackauftrag schwierig, den Bogen trocken
zu bekommen, damit die ausgelegten Bögen im Stapel später nicht zusammenkleben. Gleichzeitig
wird eine fehlerfreie, meist hochglänzende Lackschicht erwartet, die sich sowohl bei
unzureichendem, nicht abgeschlossenem Trocknen, aber auch bei zu schnellem Trocknen
bzw. bei zu hohen Temperaturen im Trockner nicht ohne weiteres erzielen lässt. Sodann
soll bei der höchsten Geschwindigkeit im Fortdruck gearbeitet werden, um möglichst
viel in möglichst kurzer Zeit zu produzieren. Vor diesem Hintergrund ist es für das
Bedienpersonal in den Druckereien schwierig, alle erforderlichen Druckparameter bzw.
Maschineneinstellungen zu überblicken und optimal vorzunehmen. Jeder Drucker hat ein
eigenes Verständnis vom Prozess des Lackierens und Trocknens und mit diesem Verständnis
stellt er die Druckmaschine und die Trockner ein. Dabei kommt es auch zu grundsätzlich
falschen Einstellungen. Oft erschließt sich dem Drucker auch nicht, ob er am oder
in der Nähe des Optimums der einzelnen Einstellungen arbeitet. Wenn dann Makulatur
produziert wird, hat er aufgrund der Komplexität der Einflussparameter kaum Möglichkeiten,
die fehlerhaften Abläufe nachzuvollziehen.
[0003] Zwar sieht die Steuerung von modernen Bogenoffsetdruckmaschinen das Speichern von
Parametern für Folgeaufträge vor. Abgesehen davon, dass diese Maßnahme natürlich nur
dann hilft, wenn tatsächlich auch ein Folgeauftrag gedruckt wird, sind die Umgebungsbedingungen
auch bei gleichen Aufträgen nicht immer identisch. So kann die Temperatur und die
Feuchte der Umgebungsluft im Drucksaal schwanken, die Feuchte des zu bedruckenden
Papiers im Anlagestapel variieren und vieles mehr.
[0004] Es ist auch bekannt, für die Trockner Kennlinien vorzusehen, bei denen zum Beispiel
die erforderliche Trocknerleistung in Abhängigkeit von der Maschinengeschwindigkeit
aufgetragen ist. Das hilft dem Drucker jedoch nur in einem Teilbereich, nämlich bei
der Einstellung der beiden Parameter, die über diese Kennlinien miteinander korreliert
sind.
[0005] Es ist auch schon, zum Beispiel in der
EP 1 142 711 B1 vorgeschlagen worden, den Trockner einer Bogenoffsetdruckmaschine mit Hilfe von Sensoren
zu steuern, mit denen die Temperatur innerhalb und außerhalb der Druckmaschine und
die Druckgeschwindigkeit gemessen wird und dabei die Farb- oder Lackdosierung, die
sujetabhängig sein kann, zu berücksichtigen. Mit einem solchen Verfahren lassen sich
jedoch die eingangs genannten Probleme nicht beseitigen, so dass die in dem Patent
beanspruchte Steuerung bisher keine Verbreitung erfahren hat.
[0006] In der
EP 0 025 878 A1 ist ein Inkjetdrucker beschrieben, bei dem der Energieeinsatz und die Verweilzeit
des Bogens auf der Fixiertrommel von einer Steuerung eingestellt wird, die Farbdichte,
Farbtyp und Umgebungsfeuchte berücksichtigt. Hier kontrolliert der Umgebungsfeuchte-Sensor
die Zeit, die der Bogen auf der Fixiertrommel verweilen muss, bevor er in die Trocknerstelle
einlaufen darf.
[0007] In der
DE 196 16 692 ist eine Regelung für den Mikrowellentrockner einer Druckmaschine beschrieben, die
anhand des Wassergehaltes der verdruckten Farbe arbeitet.
[0008] Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen sind nicht dazu geeignet, die eingangs
geschilderten Probleme zu lösen. Insbesondere bei Bogenoffsetdruckmaschinen mit Lackwerken,
in denen Dispersionslacke aufgetragen und mit Heißluft oder Infrarotstrahlung getrocknet
werden, helfen die bekannten Verfahren nicht weiter.
[0009] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dem Druckmaschinen mit Dispersionslackwerken und thermischen
Trocknern sicherer betrieben werden können.
[0010] Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 1 bzw. 18 angegebenen Maßnahmen gelöst. Eine
zur Durchführung des Verfahrens geeignete Druckmaschine ist in Anspruch 19 bzw. 34
angegeben.
[0011] Gemäß der Erfindung werden zur Optimierung des Trocknungsprozesses die den Trocknungsprozess
beeinflussenden wesentlichen Stoffströme im Bereich der Trocknereinrichtung der Druckmaschine
ermittelt. Bei diesen Stoffströmen handelt es sich in erster Linie um die Luftfeuchtigkeit
der Zuluft und die Luftfeuchtigkeit der Abluft der Trocknereinrichtung sowie die mit
dem Bedruckstoff herantransportierte Feuchtigkeit und zwar primär des Lackauftrages.
Aus diesen Größen lässt sich die Feuchtebilanz und damit der Trocknungsgrad des durch
den Trockner transportierten Bedruckstoffes ermitteln, wobei die Sicherheit des Verfahrens
zusätzlich gewinnt, wenn auch die Materialfeuchtigkeit des Bedruckstoffes selbst vor
und nach dem Bedrucken bzw. Lackieren und Trocknen ermittelt wird. Besonders vorteilhaft
und hilfreich für das Bedienpersonal der Druckmaschine ist es, wenn die wesentlichen
Kenndaten der ermittelten Stoffströme auf einem Bildschirm visuell dargestellt werden.
Das kann nicht nur allein durch Anzeige der nackten Zahlenwerte, sondern durch eine
entsprechende grafische Aufbereitung und Darstellung in Form von Messbalken geschehen,
die erkennen lassen, an welchen Stellen bzw. bei welchen Stoffströmen Eingriffsmöglichkeiten,
und wenn ja in welche Richtung, gegeben sind und ob und wie weit sich die Stoffströme
von ihrem jeweiligen Optimum in der Realität entfernt haben. Hierbei können alternativ
auch die Änderungen der angezeigten Werte zu entweder vorgegebenen oder vom Drucker
selbst gesetzten Norm- oder Sollwerten angezeigt werden. Vorteilhaft ist es auch,
Grenzwerte zu bestimmen, unterhalb derer der Prozess stabil läuft für z. B. die abtransportierte
Feuchtmenge, die Lackmenge und/oder die Temperatur des Druckbogens.
[0012] Die zur Durchführung des Verfahrens geeignete Druckmaschine besitzt deshalb Sensoren
zur Messung der den Trocknungsprozess beeinflussenden wesentlichen Stoffströme sowie
eine Recheneinheit, in der eine Aufbereitung bzw. Weiterverarbeitung der Messwerte
erfolgt und/oder die Feuchtebilanz der Stoffströme ermittelbar ist. Da es jedoch wichtig
ist, nicht nur die relative Feuchte z. B. der Zu- und Abluft des Trockners zu messen,
sondern den Strom des tatsächlich über die Zuluft hinein- und die Abluft hinausgeförderten
Wassers, d. h. die Wassermenge, wird zweckmäßig auch die Temperatur und der Volumenstrom
der Zu- und Abluft gemessen, um auf diese Weise in Verbindung mit der relativen Luftfeuchte
die ausgetragene Menge an Wasserdampf zu ermitteln. Diese Menge an Wasserdampf plus
der in das Material des Druckbogens, d. h. in das Papier weggeschlagene Teil des Wassers,
entsprechen etwa der über das Lackieren eingetragenen Wassermenge, wenn der Bedruckstoff
den Trockner mit einer gut getrockneten Lackschicht verlässt.
[0013] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen
von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren 1 bis 6 der beigefügten Zeichnungen.
- Figur 1
- ist eine schematische Darstellung einer Bogenoffsetdruckmaschine in Reihenbauweise,
in der die wesentlichen Stoffströme durch Pfeile symbolisiert sind.
- Figur 2
- zeigt einen Ausschnitt der Druckmaschine nach Figur 1 in dem Bereich, in dem die Trocknereinrichtungen
angeordnet sind.
- Figur 3
- ist eine vereinfachte Skizze der Druckmaschine aus Figuren 1 und 2, in der die Anordnung
der Sensoren skizziert ist.
- Figur 4
- stellt ein Mollier-H,X-Diagramm für die durch den Trockner 10a in Figur 1 hindurchgehende
Luft dar.
- Figur 5
- zeigt ein Blockschaltbild der zur Ermittlung der Stoffströme aus Figur 1 benutzten
Sensorik und Recheneinheit.
- Figur 6
- zeigt ein alternatives Beispiel für die Bildschirmdarstellung der Kenngrößen für die
Stoffströme im Bereich B1der Druckmaschine nach Figur 2.
- Figur 7
- ist eine vereinfachte Skizze für eine Messzelle zur genauen Bestimmung der relativen
Luftfeuchte.
[0014] Figur 1 zeigt eine Offsetdruckmaschine 1 in Reihenbauweise mit einem Anleger 2, in
dem sich der unbedruckte Papierstapel 3 befindet, sechs Druckwerken 8a bis 8f für
die vier Grundfarben und gegebenenfalls zwei weiteren Sonderfarben, einem ersten Lackierwerk
9a, darauf folgend zwei Trocknereinheiten 10a und 10b,einer zweiten Lackiereinheit
9b sowie einem Ausleger 5 mit dem Bogenauslagestapel 6. Im Bereich der Kettenführungen
des Auslegers 5 sind vier weitere Trocknereinheiten 11a bis 11 d in Bogentransportrichtung
hintereinander angeordnet. Eine derartige Druckmaschine wird beispielsweise unter
der Bezeichnung Speedmaster XL105-6-LYYLX3 von der Heidelberger Druckmaschinen AG
angeboten. In dem mit 50 bezeichneten Bereich symbolisieren Pfeile, die nach innen
oder außen gerichtet sind, die Stellen in der Druckmaschine, an denen Feuchtigkeit
in den Druckprozess eingetragen oder ausgetragen wird.
[0015] Der Pfeil 4 symbolisiert die Feuchtigkeit, die sich bereits in den im Anleger 2 aufgestapelten
Bedruckstoffbögen befindet. Unter Feuchtigkeit wird an dieser Stelle die Materialfeuchte
des Papiers verstanden, also die Menge an Wasser, die pro Mengeneinheit Papier in
diesem gebunden ist. Eine Materialfeuchte von 8 % im Anlegerpapierstapel bedeutet
also, dass ein Papierbogen von 100 Gramm 8 Gramm Wasser enthält. Befindet sich der
Papierstapel nach seiner Aklimatisierung im "Gleichgewichtszustand" mit der Umgebungsluft
in dem Drucksaal, dann kann die Gleichgewichtsfeuchte über die Sorptionsisothermen
des Papiers mit Kenntnis der relativen Luftfeuchtigkeit und Temperatur der Luft im
Drucksaal bestimmt werden. Eine solche Aklimatisierung des Papierstapels im Anleger
hat oft aber gar nicht stattgefunden. Denn es passiert durchaus, dass Papierstapel
kurzfristig aus einem Lager an die Druckmaschine gebracht werden und die Materialfeuchte
des Papiers dann noch den klimatischen Verhältnissen im Lagerraum entspricht. Deshalb
ist es zur Bestimmung der Materialfeuchte vorteilhafter, eine Messmethode anzuwenden,
welche direkt die Feuchte im Papier detektiert. Hierzu sind Verfahren auf der Basis
von Hochfrequenz-, Mikrowellen- oder Infrarotabsorptionsmessungen bekannt.
[0016] Bei den Druckwerken 8 handelt es sich um Druckwerke für den Nassoffset, d. h. sie
besitzen ein Feuchtwerk, über das die Druckplatte vor dem Einfärben gefeuchtet wird,
wobei ein Teil dieses Feuchtwassers über den Gummizylinder im Druckwerk auf den zu
bedruckenden Bogen gelangt. Dieser Feuchteeintrag wird durch den Pfeil 18 symbolisiert.
[0017] Der Pfeil 13 repräsentiert den Wasseranteil der von der auf den Bogen gedruckten
Farbe selbst stammt. Dieser ist naturgemäß bei den ölbasierten Offsetdruckfarben gering.
Der Pfeil 12 berücksichtigt, dass während des Transports des Druckbogens durch die
Maschine ein gewisses Maß an Verdunstung stattfindet, da das mit Farbe und Feuchtmittel
benetzte Druckwerk und der bedruckte Bogen feuchter als die umgebende Luft in der
Druckmaschine sind.
[0018] Die wesentlichsten Feuchtigkeitsströme bilden jedoch die in den Lackierwerken 19a
und 19b auf den Druckbogen aufgebrachten Lackschichten, jedenfalls dann, wenn es sich
nicht um UV-härtbare Lacke, sondern wasserbasierte Lacke wie z. B. Dispersionslacke
handelt. Das ist mit den Pfeilen 19a und 19b symbolisiert.
[0019] Ein weiterer sehr wesentlicher Feuchtigkeitsaustausch findet in den Trocknereinheiten
10a und 10b sowie 11a bis 11 d statt. Diesen Trocknereinheiten wird Zuluft aus der
Umgebung (Pfeile 20 und 21) mit der im Drucksaal herrschenden relativen Feuchte von
ca. 50% zugeführt, die dann aufgeheizt wird (bei Heißlufttrocknern), wenn sie in den
Trockner 10a, 10b, 11a bis 11d eintritt, bzw. bei IR-Strahlungstrocknern, wenn sie
in den Trockenraum eintritt. Nach dem Wegschlagen eines Teils des Lackauftrages bzw.
der Feuchtigkeit des Lackes in das Papiermaterial des Druckbogens soll die Abluft
(Pfeile 30 und 31) dann möglichst die in der Lackschicht enthaltene Menge an Wasser
in Form von Dampf aus den Trocknereinheiten 10 bzw. 11 austragen, damit die lackierten
Bögen auf dem Stapel nicht verblocken. Diese Materialfeuchte des weitergeförderten
Druckbogens ist durch den Pfeil 7 symbolisiert. Daneben wird auch in allerdings geringem
Maße über den Puderstrom (Pfeil 15) im Ausleger der Druckmaschine und über austretende
Fehlluft (Pfeil 16) Feuchtigkeit in die Druckmaschine 1 ein- bzw. ausgetragen.
[0020] Es hat sich nun gezeigt, dass der bei einer Druckmaschine der eingangs genannten
Art, d. h. einer Offsetdruckmaschine 1 mit einer Lackiereinheit 9a, 9b, die wasserhaltigen
Lack verdruckt, und einer oder mehreren thermischen Trocknereinheiten 10, 11, also
Heißluft- oder Infrarottrocknern, der Lackauftrag sowie die Zuluft 20 und die Abluft
30 der Trocknereinheiten 10a, 10b die größten Feuchtigkeitsein- bzw. Feuchtigkeitsausträge
in die Maschine darstellen, dass dies also die wesentlichsten Feuchtigkeitsströme
in dem mit B1 bezeichneten Bilanzraum sind, in dem die Feuchtigkeit des durchlaufenden
Druckbogens verändert werden kann. Hierbei geht man davon aus, dass die in der Papierfaser
und in der Druckfarbe enthaltene Feuchte von den Trocknereinrichtungen 10a, 10b ohnehin
nicht aus dem Druckbogen ausgetrieben werden kann. Bei einer Maschine mit Doppellackwerk
wie der hier gezeigten soll, bevor die zweite Lackschicht mit dem Lackwerk 9b aufgebracht
wird, die erste Lackschicht mit Hilfe der Trocknereinrichtungen 10a und 10b soweit
durchgetrocknet sein, dass die im zweiten Lackierwerk 9b hinzugefügte Lackschicht
sich problemlos darüber legt. Beispielsweise kann es sich bei dem zweiten Lack ja
auch um UV-Lack handeln, der mit einem noch feuchten Wasserlack nicht reagieren soll/darf.
Aber auch wenn es sich im zweiten Lackwerk ebenfalls wässrigen Dispersionslack handelt,
muss die erste Lackschicht bereits verfestigt sein, damit die zweite Lackschicht,
z. B. für die Erzeugung von besonders dicken Gesamtlackschichten, problemlos aufgebracht
werden kann.
[0021] Die Lackauftragsmenge lässt sich in der Druckmaschine einstellen. Um den Bogen mit
dem gewählten Lackauftrag optimal zu trocknen, lässt die Kenntnis der wesentlichen
Betriebsparameter insbesondere der Trocknereinheiten 10a und 10b sowie der Maschinengeschwindigkeit
leicht ein optimales Ergebnis erzielen. Dazu ist es jedoch erforderlich, die wesentlichen
Kenngrößen in der Feuchtebilanz zu kennen.
[0022] Hierzu sind in dem mit B1 bezeichneten Bereich der Druckmaschine eine Reihe von Sensoren
vorgesehen, mit denen diese Größen gemessen werden können. Dies wird nachfolgend anhand
von Figur 3 erläutert. Zur Messung von relativer Feuchte rF
L1 und der Temperatur T
L1 des Zuluftstroms 20 sind in der Nähe der Lufteinlasskanäle 121 für die Trockner 10a
und 10b ein Feuchtesensor 120a und ein Temperatursensor 120b angeordnet.
[0023] Da hier die relative Feuchte der Umgebungsluft in der Druckerei gemessen wird, können
ein Feuchtesensor und ein Temperatursensor ausreichend sein.
[0024] Weiterhin sind im Abluftkanal des Trockners 10a und des Trockners 10b entsprechende
Feuchtesensoren 130c und Temperatursensoren 130d sowie Drucksensoren 130a und Durchflusssensoren
130b angeordnet. Mit diesen Sensoren lässt sich die Menge pro Zeiteinheit des aus
der Maschine ausgetragenen Feuchtigkeitsstroms als Differenz der in die Maschine einfließenden
und aus der Maschine wieder herausfließenden Luftfeuchte eindeutig bestimmen. Insbesondere
ist es auch möglich, mit den vier genannten Sensoren 130 a bis d für die Abluft auszukommen,
wenn die Abluftkanäle 131 der beiden Trockner 10a und 10b zusammengefasst sind. Zur
Messung der relativen Luftfeuchte, des Taupunktes oder der Absolutfeuchte können beispielsweise
kapazitive Sensoren, Aspirationspsychrometer oder Sensoren verwendet werden, die über
die Absorption von Infrarotstrahlung in den Wasserbanden die Feuchte messen.
[0025] Sensoren, welche die relative Luftfeuchte messen, können zur Erhöhung der Messgenauigkeit
im Übrigen in einem vom Abluftstrom abgezweigten, gekühlten Messluftstrom angeordnet
sein. Denn bei Kühlung des Luftstroms nimmt die relative Feuchte zu, sodass die Feuchtemesswerte
in einen Bereich wandern, wo die Messungenauigkeit geringer ist, vorausgesetzt, dass
es nicht zur Kondensation der Feuchte in dem Messluftstrom kommt. Eine geeignete Messzelle,
die letzteres verhindert, ist anhand der Figur 7 am Ende der Darstellung beschrieben.
[0026] Die Menge des über den Lackauftrag eingetragenen Wassers wird mit Durchflusssensoren
119 im Zu- und Rücklauf der Lackversorgungseinrichtung der Druckmaschine 1 gemessen.
Stattdessen kann die Lackmenge bzw. deren Wasseranteil bei Kammerrakelsystemen auch
aus der Differenz der Förderleistungen der Lackzuführpumpe und der Lackabsaugpumpe
bestimmt werden. Unter Berücksichtigung der Lacksorte bzw. deren Wassergehalts, der
in der Regel für Dispersionslacke bei 60% liegt, errechnet sich auf einfache Weise
die Menge des an dieser Stelle eingetragenen Wassers. Eine weitere Möglichkeit zur
Messung der verbrauchten Lackmenge besteht darin, das Gewicht bzw. die Gewichtsabnahme
des Lackvorratsbehälters mit einer Wägezelle zu erfassen.
[0027] Zur Verfeinerung des Verfahrens sind optional weitere Sensoren vorgesehen, mit denen
sich der bereits vorhandene Wassergehalt des in das Lackwerk einlaufenden Bogens 14
genauer bestimmen lässt. Hierzu dient ein Sensor 118, der aus dem Feuchtmittelverbrauch
in den sechs Druckwerken 8a bis f den Feuchtmitteleintrag 18 ermittelt. Weiterhin
sind zwei Temperatursensoren 114 und 117 vorgesehen, die die Temperatur des in das
Lackwerk einlaufenden Bogens und die des den Trockner 110b verlassenden Bogens ermitteln.
Diese Temperatursensoren dienen dazu, die Ein- und Austrittstemperatur der Bogen zu
bestimmen. Aufbauend auf der Feuchtebilanz kann in Ergänzung mit der Temperaturdifferenz,
welche der Materialstrom erfährt, eine Energiebilanz des Trocknungsprozesses gezogen
werden. Hierfür können beispielsweise Sensoren verwendet werden, die berührungslos
über die vom Bogen emittierte Infrarotstrahlung die Temperatur des Bogens messen.
Schließlich kann zur Messung der Materialfeuchte im Anlegerstapel 3 bzw. Auslagestapel
7 ein mobiles elektronisches Messgerät, beispielsweise ein Schwertfühler oder ein
Aufsetzfühler 103 benutzt werden, der beispielsweise nach dem Prinzip der Mikrowellenabsorption
oder Leitfähigkeit eines hygroskopischen Elektrolyten arbeitet.
[0028] Verarbeitet werden die Signale der Sensoren in einer Recheneinheit 301 (Figur 5),
beispielsweise einem handelsüblichen Mess-PC, an den über entsprechende Schnittstellenadapter
die vorstehend genannten Sensoren angeschlossen sind. Im Speicher 302 des Rechners
301 sind für den Trockenprozess relevanten Kenngrößen und Umrechnungsfaktoren gespeichert,
wie beispielsweise der Wassergehalt des Lacks, die mathematischen Zusammenhänge zur
Umrechnung von relativer Luftfeuchte ϕ in Absolute Feuchte, wie sie im Mollierdiagramm
nach Figur 4 veranschaulicht sind, um nur einige zu nennen.
[0029] Mit 303 ist die Tastatur des Rechners bezeichnet und mit 304 der Bildschirm. Auf
diesem Bildschirm werden nun als Einstellhilfe für das Druckpersonal die wesentlichen
Kenndaten des laufenden Lackier- und Trocknungsprozesses graphisch aufbereitet visuell
dargestellt. So stellt der Balken 220 ein Maß für die mit der Zuluft 20 in die Trockner
10 einlaufende Wassermenge dar, während der Balken 230 die über die Abluft ausgetragene
Wassermenge angibt. Beide sind proportional zum Luftstrom F durch den Trockner, während
der Balken 230 in gewissen Grenzen auch über eine Erhöhung der Temperatur T bzw. der
Heizleistung des Heißlufttrockners oder eine Erhöhung der Wärmestrahlung des IR-Trockners
vergrößert werden kann.
[0030] Die möglicherweise noch vorhandene "Trocknerreserve", d. h. die Möglichkeit, den
Wassergehalt der Abluft durch Erhöhung der Temperatur bzw. der IR-Strahlung oder des
Luftflusses noch zu erhöhen, ist als weiterer mit 240 bezeichneter Teilbalken auf
der Anzeige 304 dargestellt.
[0031] Der nächste Balken 219 beschreibt die nach Abzug der in den Papierbogen eingetragenen,
weggeschlagenen Wassermenge in der aufgetragenen Lackschicht noch enthaltene Menge
an Wasser. Erfahrungsgemäß beträgt diese ca. 50 bis 60 % der insgesamt über das Lackieren
auf den Bogen aufgebrachten Wassermenge.
[0032] Einen Bogen mit trockener Lackschicht erhält man, wenn die Oberkante des Balkens
219 die Oberkante des Balkens 230 nicht bzw. nicht wesentlich überschreitet. Als Differenz
ist in einem weiteren Balken 200 die Restfeuchte der Lackschicht des aus dem Trockner
10b auslaufenden Bogens dargestellt. Diese Restfeuchte lässt sich vermindern einerseits
durch Verringerung des Lackauftrags oder durch Verringern der Maschinengeschwindigkeit.
Diese Angaben sind als Hilfestellung für den Benutzer in Form entsprechender Symbole-L
und -V mit einem abwärtsgerichteten Pfeil angegeben. Andererseits lässt sich die Restfeuchte
200 auch verringern durch Erhöhung der Trocknertemperatur +T oder Erhöhung des Luftdurchsatzes
+F, was ebenfalls wieder durch entsprechende Symbole am Balken 230 symbolisiert ist.
[0033] Weiterhin dienen Popup-Menüs 306 beim Anfahren der Balken mit dem Mausezeiger 309
zur Anzeige der exakten Messwerte im Zuluft- oder Abluftkanal des Trockners.
[0034] Ein gutes Trocknungsergebnis für den Bogen erhält man, wenn der Wasserauftrag durch
den Lackauftrag im Lackierwerk 19a (100 %) in etwa der Summe der im Trockner als Dampf
abgeführten Wassermenge (50 bis 60 %) und der in das Papier unterhalb der Lackschicht
weggeschlagenen Wassermenge (40 bis 50 %) entspricht. Bei der eingangs genannten Druckmaschine
Speedmaster XL105 betrieben bei der maximalen Fortdruckgeschwindigkeit von 18000 Bögen
pro Stunde im Bogenformat Format 105 cm mal 75 cm bei einem typischen nassen Lackauftrag
von 3,5 µm entspricht das einem Wassereintrag F
H20von 29 1/h, von denen erfahrungsgemäß 50% ins Papier wegschlagen und so 50 % im Lack
verbleiben. Dieser Erfahrungswert lässt sich genauer ermitteln bzw. verifizieren,
wenn die Papierfeuchte des Bogens nach dem Verlassen des Trockners bzw. im Ablagestapel
gemessen wird. Deshalb werden die Trocknereinheiten 10a und 10b zweckmäßig so betrieben,
dass 50% des über den Pfeil 19a symbolisierten Wassereintrags vermittels der ersten
Lackschicht in den beiden Trocknern 10a und 10b weitestgehend in Form von Dampf wieder
ausgetragen wird.
[0035] Diese Verhältnisse sind in dem Mollierdiagramm nach Figur 4 wiedergegeben. Die Luft
im Drucksaal besitzt eine relative Feuchte von 51 % bei einer Umgebungstemperatur
von 25 Grad Celsius. Dies entspricht einer Beladung mit 10 Gramm Wasser pro Kilogramm
trockener Luft (Punkt A).
[0036] Im Heißlufttrockner 10a bzw. 10b wird diese Zuluft auf 80 Grad Celsius erhitzt und
hat dann noch eine relative Feuchte von 3,4% (Punkt B). Dies ändert jedoch nichts
an der Beladung mit 10 Gramm Wasser pro Kilogramm trockener Luft.
[0037] Nach dem Kontakt der erhitzten Zuluft mit dem feuchten, lackierten Bogen besitzt
die aus den Trocknereinheiten 10a und 10b abgesaugte Abluft eine Temperatur von 58
Grad Celsius und eine relative Feuchte von 12,7%. Dies entspricht einer Beladung mit
14,5 Gramm Wasser pro Kilogramm trockener Luft (Punkt C). Gemessen werden kann die
relative Feuchte auch in einem gekühlten Abluftbypass bei 35 Grad Celsius. Dort hat
sie dann eine relative Feuchte von ϕ = 0,4, was aber nichts an ihrer Beladung mit
14,5 Gramm Wasser pro kg trockener Luft ändert (Punkt D).
[0038] Während des Betriebs mit einer Fortdruckgeschwindigkeit v von 18000 Bögen pro Stunde
blasen die Gebläse der Trockner 10a und 10b einen Volumenstrom von V = 3000 Kubikmeter
Luft pro Stunde bzw. 3300 Kilogramm (trockene) Luft pro Stunde durch die Trocknereinheiten.
Auf diesem Wege verlassen also gemessen als Differenz zum bereits in der Zuluft enthaltenen
Wasser bzw. Feuchtestrom 15 Kilogramm Wasserdampf pro Stunde die Druckmaschine im
Bereich des Trockners.
[0039] Die Darstellung nach Figur 5 zeigt anschaulich, dass sich die Restfeuchte des den
Trockner 10b verlassenden Bogens nicht nur über eine Erhöhung der Heizleistung bzw.
über die Menge des über die Abluft ausgetragenen Wassers bzw. Wasserdampfes sondern
durch Einflussnahme auf eine Reihe weiterer Größen beeinflussen lässt. Beispielsweise
lässt sich neben den klassischen Maßnahmen wie Verringerung des Lackauftrags oder
Verminderung der Maschinengeschwindigkeit auch durch die Verwendung vorgetrockneter
Luft oder eine Reduzierung der Feuchte des in das Lackwerk einlaufenden Bogens in
nachvollziehbarer Weise Einfluss auf das Trocknungsergebnis nehmen.
[0040] Eine alternative Möglichkeit zur Visualisierung der Messergebnisse der Sensoren ist
in Figur 6 dargestellt. Dort ist der die Trockner 1 0a und b sowie das Lackwerk 9a
enthaltende Teil der Druckmaschine 1 dargestellt und die Messwerte der Sensoren sind
wertemäßig eingeblendet, wobei Pfeile direkt die Verbindung zwischen den Messorten
der Sensoren und den angezeigten Messwerten für die relative Feuchte rF, Temperatur
T, Druck p und Lackmengen-Durchfluss F
L darstellen. In dieser Darstellung kann von der Anzeige der Istwerte umgeschaltet
werden auf eine Anzeige der Abweichung zu selbst gesetzten oder - beispielsweise aus
einem früheren Auftrag ermittelten und dann abgespeicherten Sollwerten für Temperatur,
Feuchte und Lackmenge. Bei Überschreitung von Toleranzgrenzen können außerdem Fehlermeldungen
auf dem Bildschirm sichtbar gemacht werden.
In gleicher Weise wie für den Bilanzraum des Lackierens und Trocknens über das erste
Lackwerk 9a der Druckmaschine 1 lässt sich auch ein Bilanzraum B2 für das zweite Lackwerk
9b sowie die Trockner 11 a bis d für die Druckmaschine 1 aufbauen und darstellen.
Zur graphischen Darstellung des zweiten Bilanzraums am Bildschirm 304 (Figur 5) kann
durch entsprechende Eingaben über die Tastatur 303 der Rechner 301 die Bildschirmdarstellung
entsprechend umschalten und auf die in der Zuluft 21 bzw. Abluft 31 angeordneten und
den Lackstrom 19b messende Sensoren umschalten.
[0041] Des Weiteren verfügt der Rechner 301 über eine Datenleitung 307, die ihn mit der
Maschinensteuerung der Druckmaschine verbindet. Auf diesem Wege können am Bildschirm
304 interaktiv vorgenommene Änderungen der Heizleistung bzw. des Luftvolumenstroms
der Trockner, der Lackauftragsmenge und der Maschinengeschwindigkeit direkt an die
Maschinensteuerung übergeben werden und müssen dort nicht separat vorgenommen werden.
[0042] In Figur 7 ist eine Messzelle zur genaueren Messung der relativen Feuchte in der
Abluft der Trockner 10a/10b beschrieben: Die Messzelle besitzt ein topfartiges oder
kastenförmiges Gehäuse 401, das bodenseitig mit einem Lufteinlassstutzen 402 und versetzt
gegenüber liegend etwa mittig bezogen auf die Wandung des topfförmigen bzw. kastenförmigen
Gehäuses einen Luftauslassstutzen 403 aufweist. Der Lufteinlassstutzen 402 besitzt
einen sehr viel größeren Querschnitt als der Luftauslassstutzen 403, um zu erreichen,
dass sich in der Messzelle das Druckniveau nicht verändert, sondern etwa dem Druck
des Hauptstroms der Trocknerabluft entspricht, von dem der Messstrom abgezweigt wird.
[0043] Ein grobes Gitter 404 im Lufteinlassstutzen verhindert das Eindringen von Fremdkörpern
in die Messzelle. Ein feineres Staubfilter 405 teilt die Messzelle zwischen dem Lufteinlassstutzen
und dem Luftauslassstutzen. Wegen seines großen Durchmessers, der dem der Messzelle
entspricht, stellt das Staubfilter 405 keinen nennenswerten Strömungswiderstand dar.
Es teilt das Volumen der Messzelle in einen Eingangsbereich 415, in dem die Luft noch
die Temperatur und Feuchte des Hauptabluftstroms besitzt, und in ein Messvolumen 416,
in dem die Luft wie nachstehend ausgeführt gekühlt und bezüglich Temperatur und relativer
Luftfeuchte vermessen wird.
[0044] Den Deckel der Messzelle bildet ein Ring 418, in dem ein Peltierelement 410 aufgenommen
ist. Das Peltierelement ist beidseitig mit Kühlkörpern versehen, wobei der Kühlkörper
414 die "heiße" Seite des Peltierelements auf Umgebungstemperatur hält, was durch
einen Lüfter 413 unterstützt wird. Peltierelement 410, Kühlkörper 414 und Lüfter 413
bilden eine handelsübliche Baueinheit, wie sie beispielsweise zur Kühlung von elektronischen
Bauelementen benutzt wird. Solche Baueinheiten sind relativ preiswert erhältlich.
[0045] Der Zwischenring 418 besteht aus wärmeisolierendem Material, um einen thermischen
Kurzschluss zwischen den beiden Seiten des Peltierelements zu verhindern.
[0046] Auf dem Kühlkörper 407 an der "kalten" Seite des Peltierelements 410 liegt ein Gitter
406 aus Metall auf. Das Gitter 406 ist relativ grobmaschig und erlaubt den Durchtritt
von Luft zwischen dem Messvolumen 416 und dem darunter liegenden Sensorbereich. Das
Gitter 406 steht im thermischen Kontakt mit dem Kühlkörper 407 und nimmt deshalb dessen
Temperatur an. Aufgrund der sehr großen Oberfläche von Kühlkörper 407 und Gitter 406
nimmt die aus dem Messvolumen 416 durch das Gitter 406 hindurchtretende und zum Sensor
408 gelangende Luft die Temperatur des Kühlkörpers an. Diese wird auf ca. 35 °C gehalten,
um ein Auskondensieren der Feuchtigkeit der Luft im Bereich des Sensors zu verhindern.
[0047] Der Sensor 408 ist ein preiswerter, handelsüblicher Sensor zur Messung der relativen
Luftfeuchte und der Temperatur, wie er z. B. von der Firma Sensirion Inc., Westlake
Village, California, USA, unter der Bezeichnung SHT75 verkauft wird. Beide Werte,
der Wert der relativen Luftfeuchte und der Temperaturmesswert, dienen dazu, um wie
anhand der übrigen Figuren beschrieben, die absolute Feuchte in der Abluft der Trockner
10a/10b zu bestimmen. Gleichzeitig dient das Temperaturmesselement auf dem Sensor
408 dazu, die Temperatur in der Messzelle auf bezüglich der Auskondensation von Wasserdampf
unkritische Werte zwischen ca. 25° bis 40°C mit Hilfe des Peltierelements 410 zu regeln.
Ein zusätzlicher Schutz gegen Kondensation lässt sich dadurch erreichen, dass man
auch das Messsignal der relativen Feuchte mit berücksichtigt. Beispielsweise kann
bei einem Überschreiten von rF > 80 % die Temperatur in dem Messvolumen 416 angehoben
werden, indem das Peltierelement 410 nach Umpolen der Stromrichtung zum Heizen verwendet
wird. In dem Fall kann das Peltierelement 410 mit Hilfe des Feuchtesignals und des
Temperatursignals des Sensors 408 so gesteuert und geregelt werden, dass der Sensor
stets in einem bezüglich der Auskondensation von Dampf unkritischen, aber in Bezug
auf die Messgenauigkeit der Feuchtemessung optimalen Klimabereich arbeitet.
[0048] Im vorliegenden Beispiel wurde die Erfindung anhand einer erstellten Feuchtebilanz
beschrieben, da bei der Verwendung von Dispersionslacken die wesentlichen Stoffströme
Wasser beinhalten. Daneben ist es in gleicher Weise möglich, z. B. bei der Verwendung
von auf (organischen) Lösungsmitteln basierten Lacken, den Ein- und Austrag der Lösungsmittel,
z. B. des IPA (Isopropanol) zu bilanzieren und diese Bilanz für die Optimierung durch
den Drucker visuell zur Verfügung zu stellen.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Offsetdruckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- unbedruckter Papierstapel
- 4
- Pfeil (Anlegerpapierfeuchte)
- 5
- Ausleger
- 6
- Bogenauslagestapel
- 7
- Pfeil (Papierfeuchte Ausleger)
- 8a bis 8f
- Druckwerke
- 9a
- erstes Lackierwerk
- 9b
- zweites Lackierwerk
- 10a, 10b
- Trocknereinheiten
- 11a bis 11d
- Trocknereinheiten
- 12
- Pfeil (Verdunstung)
- 13
- Pfeil (Feuchtwassereintrag)
- 14
- Pfeil (Bogen)
- 15
- Pfeil (Puderstrom)
- 16
- Pfeil (austretende Fehlluft)
- 17
- Pfeil (Feuchtigkeit Bogen)
- 18
- Pfeil (Feuchtmitteleintrag)
- 19a, 19b
- Pfeile (Lackmenge)
- 20, 21
- Pfeil (Zuluft)
- 30, 31
- Pfeil (Abluft)
- 103
- mobiles elektronisches Messgerät
- 114, 117
- Temperatursensoren
- 118
- Sensor
- 119
- Durchflusssensor
- 120a
- Feuchtesensor
- 120b
- Temperatursensor
- 121
- Lufteinlasskanal
- 130a
- Drucksensor
- 130b
- Durchflusssensor
- 130c
- Feuchtesensoren
- 130d
- Temperatursensoren
- 131
- Luftauslasskanal
- 219
- Balken (Wassermenge in Lackschicht)
- 220
- Balken (Abluftwassermenge)
- 230
- Balken (Zuluftwassermenge)
- 240
- Teilbalken
- 301
- Recheneinheit
- 302
- Speicher
- 303
- Tastatur des Rechners
- 304
- Bildschirm
- 306
- Popup-Menü
- 307
- Datenleitung
- 308
- Maus
- 309
- Mauszeiger
- 401
- Messzelle
- 402
- Lufteinlassstutzen
- 403
- Luftauslassstutzen
- 404
- Gitter
- 405
- Staubfilter
- 406
- Gitter
- 407
- Kühlkörper
- 408
- Sensor
- 410
- Peltierelement
- 413
- Lüfter
- 414
- Kühlkörper
- 415
- Eingangsbereich
- 416
- Messvolumen
- 418
- Ring
- B1, B2
- Bilanzraum
- V
- Luftvolumenstrom
- T
- Temperatur
- rF
- relative Feuchte
- p
- Luftdruck
- F
- Durchfluss (Lack / Wasser)
- v
- Druckgeschwindigkeit
1. Verfahren zur Ermittlung von Betriebsparametern einer Druckmaschine (1), insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschine, mit mindestens einer Steuereinrichtung, mehreren Druckwerken
(8a- 8f) sowie mindestens einem Lackierwerk (9a, b) und mindestens einer Trocknereinrichtung
(10, 11), bei dem den Trocknungsgrad des Bedruckstoffs bestimmende Größen (V, T, rF,
p) ermittelt und zur Optimierung des Trocknungsprozesses verwendet werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Trocknungsprozess beeinflussenden wesentlichen Stoffströme mindestens für
den Bereich (B1, B2) der Druckmaschine (1) ermittelt werden, der die Trocknereinrichtung
(10 bzw. 11) enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei wesentliche Kenndaten der ermittelten Stoffströme (19, 20, 30) visuell dargestellt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei mindestens die Feuchtebeladung der Zuluft (20) und die Feuchtebeladung der Abluft
(30) der Trocknereinrichtung (10a, b) ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei zusätzlich die mit dem Bedruckstoff herantransportierte Feuchtigkeit (14, 18),
insbesondere die des Lackauftrages (18) ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei zusätzlich die Feuchte (17) des die Trocknereinrichtung (10b) bzw. die Druckmaschine
verlassenden Bedruckstoffes ermittelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
wobei die in die Trocknereinrichtung (10a, b) pro Zeiteinheit zugeführte Wassermenge
und/oder die pro Zeiteinheit abgeführte Wassermenge ermittelt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
wobei zur Ermittlung der Wassermenge die Volumenströme der Zuluft (20) und der Abluft
(30) und/oder die Menge (19) des verdruckten Lackes gemessen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei zusätzlich die Temperatur (T) der Zuluft (20) und die Temperatur der Abluft
(30) der Trocknereinrichtung (10a, 10b) gemessen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüchen 1 bis 8,
wobei zusätzlich die Temperatur (T) des Bedruckstoffes vor und/oder nach dem Durchlaufen
der Trocknereinrichtung (10a, 10b) ermittelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüchen 1 bis 9,
wobei wesentliche Parameter der ermittelten Stoffströme (14, 17, 19, 20, 30) zur Steuerung
der Trocknerleistung und/oder der Maschinengeschwindigkeit (v) verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei aus den Stoffströmen eine Feuchtebilanz für einen oder mehrere Bereiche (B1,
B2) der Druckmaschine ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 2,
wobei die Darstellung (304) der Stoffströme mit größenveränderlichen Symbolen (219,
220, 230) erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Darstellung der Kenndaten der Stoffströme die Messwerte der Kenndaten und
der Messort dargestellt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Darstellung der Kenndaten mindestens teilweise Abweichungen von Sollwerten
angezeigt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
wobei die Druckmaschine mehrere Trocknereinrichtungen (10a, b; 11a- d) aufweist und
für die verschiedenen Trocknereinrichtungen, Teilstoffströme (30, 31) ermittelt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Darstellung der Kenndaten Grenzwerte eingeblendet werden, innerhalb derer
der Trocknungsprozess stabil arbeitet.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verlauf der gemessenen Kenndaten der Stoffströme protokolliert wird.
18. Verfahren zur Ermittlung von Betriebsparametern einer Druckmaschine (1), insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschine mit einer Steuereinrichtung, mehreren Druckwerken (8a bis
8f), mindestens einem Lackierwerk (9a, 9b) für Dispersionslacke und einer thermischen
Trocknereinrichtung (10, 11),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftfeuchte in der Abluft der Trocknereinrichtung gemessen und angezeigt wird.
19. Druckmaschine, insbesondere Bogenrotationsdruckmaschine (1), mit mindestens einer
dieser zugeordneten Steuerungseinrichtung, mehreren Druckwerken (8a - d) sowie mindestens
einem Lackierwerk (9a, b) und mindestens einer Trocknereinrichtung (10a, b; 11a -
d) sowie Sensoren (117, 118, 119, 120, 130, 106, 103) zur Messung von den Trocknungsprozess
des Bedruckstoffs bestimmenden Größen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trocknerrichtung (10a, b) Sensoren (117, 118, 119, 120, 130, 106, 103) zur Messung
der Feuchte von den Trocknungsprozess beeinflussenden Stoffströmen zugeordnet sind
und eine Recheneinheit (301) vorgesehen ist, in der die Messwerte verarbeitbar sind.
20. Druckmaschine nach Anspruch 19,
gekennzeichnet durch
eine mit der Recheneinheit (301) verbundenen Anzeigeeinrichtung (304), auf der Kenndaten
der ermittelten Stoffströme visuell darstellbar sind.
21. Druckmaschine nach Anspruch 19 oder 20,
wobei Sensoren (120a, 130a) zur Ermittlung der Feuchtebeladung der Zuluft (20) und
der Abluft (30) der Trocknereinheit (10a, b) vorgesehen sind.
22. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
wobei zusätzlich mindestens ein Sensor (118) zur Messung der pro Zeiteinheit verdruckten
Lackmenge vorgesehen ist.
23. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
gekennzeichnet durch
mindestens einen die Feuchtigkeit des in die Trocknereinrichtung transportierten und/oder
die Trocknereinheit verlassenden Bedruckstoffes messenden Sensor (103, 118, 106).
24. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
gekennzeichnet durch
ein Rechenprogramm für den Rechner (301) zur Ermittlung der in die Trocknereinheit
(9a, b) zugeführten und abgeführten Wassermenge.
25. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 24,
gekennzeichnet durch
mindestens einen Sensor (130b) zur Ermittlung des Volumenstromes der Zuluft bzw. der
Abluft der Trocknereinrichtung(en).
26. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 25,
gekennzeichnet durch
Temperatursensoren (120b, 130d) zur Ermittlung der Temperatur des Zuluftstromes und
des Abluftstroms der Trocknereinrichtung(en).
27. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 26,
gekennzeichnet durch
Temperatursensoren (114, 117) zur Ermittlung der Temperatur des Bedruckstoffes vor
und nach dem Durchlaufen der Trocknereinrichtung(en).
28. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 27,
gekennzeichnet durch
eine Datenverbindung (307) zwischen der Recheneinheit (301) und der Steuerung der
Druckmaschine.
29. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 27,
wobei die Recheneinheit Teil der Steuerung der Druckmaschine ist.
30. Druckmaschine nach den Ansprüchen 20 bis 29,
wobei die Anzeigeeinrichtung Teil des Bedienpults der Druckmaschine ist.
31. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 19 bis 30,
wobei die Druckmaschine mehrere Trocknereinrichtungen (10a, b; 11a- d) aufweist und
einzelnen Trocknereinheiten (10a, b) ein separater Sensor zur Messung der Feuchte
der Abluft zugeordnet sind.
32. Druckmaschine nach Anspruch 31,
wobei jeder Trocknereinheit (10, 11) ein separater Temperatursensor zugeordnet ist.
33. Druckmaschine, insbesondere Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Steuerungseinrichtung,
mehreren Druckwerken (8a bis 8d), mindestens einem Lackierwerk (9a, 9b) für Dispersionslacke
und einer thermischen Trocknereinrichtung (10a, 10b, 11a bis 11d) sowie Sensoren zur
Messung von den Trocknungsprozess beeinflussenden Größen,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Abluftkanal der Trocknereinrichtung (10, 11) mindestens ein Sensor zur Messung
der Luftfeuchte der Abluft angeordnet ist und eine Anzeigeeinrichtung (304) zur Darstellung
der Feuchte oder der über die Abluft ausgetragenen Wassermenge vorgesehen ist.
34. Druckmaschine nach Anspruch 21 oder 33,
wobei der Sensor (130c, d) zur Messung der Feuchte des Abluftstroms in einem gekühlten
Messluftstrom angeordnet ist.
35. Druckmaschine nach Anspruch 34,
gekennzeichnet durch
eine Messzelle (401) mit einem Peltierelement (410) zur Abkühlung eines vom Hauptluftstrom
abgezweigten Messluftstroms, wobei der Feuchtesensor (408) zusammen mit einem Temperatursensor
in der Messzelle (401) angeordnet ist.