[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufschraubkopf mit einem Antriebsteil und einem Aufsetzteil
mit den Merkmalen des Oberbegriffs der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Aufschraubköpfe oder Verschlussköpfe sind bekannt. Mit solchen Aufschraubköpfen sollen
in hoher Kadenz Behälter mit Schraubverschlüssen versehen werden. Dabei kommt ein
Antriebsteil mit einer Magnetkupplung zum Einsatz. Die Magnetkupplung soll das Anziehdrehmoment
des Verschlusses auf dem Behälter begrenzen. Bei bekannten Aufschraubköpfen ist das
Antriebsteil mit einem Konusteil verbunden. Ein Konus dient zur Aufnahme des Verschlusses.
Dabei wird der Verschluss in Achsrichtung im Konusteil gehalten. Eine Drehbewegung,
welche durch das Antriebsteil erzeugt wird, wird über das Konusteil auf den Verschluss
übertragen, so dass dieser auf den Behälter aufgeschraubt werden kann. Ein solcher
Aufschraubkopf ist beispielsweise aus
CH 636 063 bekannt.
[0004] Je nach aufzusetzendem Verschluss können unterschiedliche Konusteile mit unterschiedlichen
axialen Anpresskräften gewünscht sein. Von ETS Andre Zalkin und Cie. ist in diesem
Zusammenhang beispielsweise ein Aufschraubkopf bekannt, bei dem sich das den Verschluss
aufnehmende Konusteil über eine Kugellagerkupplung mit dem Rest des Aufschraubkopfs
verbinden lässt.
[0005] Diese bekannten Lösungen sind aber mit verschiedenen Nachteilen behaftet. Insbesondere
ist auf Grund der auf das Konusteil wirkenden Kraft der Kopfdruckfeder der Austausch
kompliziert.
[0006] Ein weiteres Problem bei bekannten Aufschraubköpfen ergibt sich insbesondere im Zusammenhang
mit heute vermehrt gewünschte Verschliessen von Behältern unter aseptischen Bedingungen.
Dazu sollten alle in den Aufschraubvorgang involvierten Teile auf einfache Weise reinigbar
sein. Die einzelnen Teile sollten gut mit Reinigungsflüssigkeit reinigbar sein. Aus
JP 09-278088A ist ein Aufschraubkopf bekannt, bei dem mittels Verbindungen Waschflüssigkeit durch
den Aufschraubkopf geführt werden kann. Ohne Demontage können die den Verschluss berührenden
Teile gereinigt werden. Gemäss dieser Lösung ist ein Aufsetzteil mit einer Kopfdruckfeder
und einem Konusteil über eine Schraubverbindung mit einer radialen Arretierschraube
mit dem Antriebsteil verbunden. Auch diese Lösung ist aber mit verschiedenen Nachteilen
behaftet. Insbesondere kann je nach Anwendung eine Demontage des ganzen Aufschraubkopfs
doch gewünscht sein. In diesem Fall ist die Zerlegung gemäss dieser Lösung aufwendig.
So sind zum Trennen des Aufsetzteils vom Antriebsteil Werkzeuge notwendig, so dass
ein einfacher Austausch eines gewünschten Konusteils nicht mit ausreichend geringem
Aufwand möglich ist.
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere also einen Aufschraubkopf zu schaffen, welcher ein einfaches
Austauschen des Konusteils ermöglicht und welcher sich besonders vorteilhaft in aseptischen
Anwendungen einsetzen lässt. Zu diesem Zweck soll der erfindungsgemässe Aufschraubkopf
insbesondere einfach demontierbar und reinigbar sein.
[0008] Erfindungsgemäss werden diese und weitere Aufgaben mit einem Aufschraubkopf mit einem
Aufsetzteil und einem Antriebsteil gemäss den Merkmalen des kennzeichnenden Teils
der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0009] Der erfindungsgemässe Aufschraubkopf zum Aufsetzen von Schraubverschlüssen auf Behälter
weist ein Antriebsteil und ein Aufsetzteil auf. Das Antriebsteil ist typischerweise
ein Antrieb mit einer Drehmomentkupplung zum Erzeugen einer Drehbewegung zum Aufschrauben
eines Verschlusses auf den Behälter. Das Aufsetzteil dient in an sich bekannter Weise
zum Aufnehmen und Halten des Verschlusses und zum Übertragen der Drehbewegung auf
den Verschluss. Das Aufsetzteil hat in an sich bekannter Art und Weise ein Konusteil
zur Aufnahme des Verschlusses. Mittels einer Kopfdruckfeder im Aufsetzteil wird eine
axiale Kraft auf das Konusteil erzeugt, welche vom Konusteil auf den Verschluss übertragen
wird.
[0010] Gemäss der vorliegenden Erfindung ist das Antriebsteil und das Aufsetzteil derart
lösbar miteinander verbunden, dass das Aufsetzteil als ganze Einheit ohne Werkzeug
mit dem Antriebsteil verbindbar und von diesem wieder lösbar ist. Indem das Aufsetzteil
als ganze Einheit, das heisst vor allem mit Konusteil und dazu gehöriger Kopfdruckfeder,
austauschbar ist, kann ein Aufsetzteil für einen bestimmten Typ von Verschluss besonders
einfach durch ein Aufsetzteil für einen anderen Verschluss ersetzt werden. Weil die
Kopfdruckfeder im austauschbaren Antriebsteil enthalten ist, müssen bei der Demontage
keine Kräfte der Kopfdruckfeder aufgenommen werden. Dadurch wird eine Verbindung ohne
Werkzeuge möglich. Wesentlich in diesem Zusammenhang ist, dass die Kopfdruckfeder
in der Einheit des Antriebsteils gespannt ist, so dass sich bei dem Austausch eines
Aufsetzteils die Kopfdruckfeder nicht entspannt.
[0011] Bevorzugt weist das Aufsetzteil wenigstens eine Federhülse zur Aufnahme der Kopfdruckfeder,
einen von der Kopfdruckfeder beaufschlagten Konushals zur Aufnahme des Konusteils
sowie einen Schaft auf, welcher mit dem Arbeitsteil in Umfangsrichtung in Eingriff
bringbar ist und welcher in Umfangsrichtung drehgesichert mit dem Konushals verbunden
ist. Über den Schaft lässt sich die Drehbewegung vom Antriebsteil auf das Konusteil
übertragen. Durch die in der Federhülse geführte und an einem Anschlag abgestützte
Kopfdruckfeder wird der Konushals mit der gewünschten Federkraft beaufschlagt.
[0012] Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann das Aufsetzteil ausserdem mit einem
Plunger versehen sein. Solche Plunger sind an sich für Aufschraubköpfe bekannt. Mit
einem Plunger soll beim Aufschraubvorgang eine zusätzliche Kraft in Achsrichtung auf
den Verschluss gegeben werden, beispielsweise um diesem eine gewisse Verformung zu
geben. Gemäss dieser Ausführungsform ist auch der Plunger Teil des Aufsatzteils und
wird mit der ganzen Einheit des Aufsetzteils vom Antriebsteil getrennt.
[0013] Besonders bevorzugt ist die Verbindung zwischen dem Antriebsteil und dem Aufsetzteil
in Achsrichtung gesehen durch eine Kugelverbindung gebildet. Die Kugeln sind insbesondere
im Antriebsteil angeordnet und rasten in eine Umfangsnut am Schaft des Aufsetzteils
ein. Das Aufsetzteil ist zur sicheren Halterung im Antriebsteil mit Arretiermitteln
versehen, welche die Kugel in der Nut in radialer Richtung in einer Verriegelungslage
arretieren. Auf diese Weise lässt sich besonders einfach eine ohne Werkzeuge lösbare
Verbindung schaffen. Im Betrieb entstehen vor allem Kräfte zwischen dem Antriebsteil
und dem Aufsetzteil in Umfangsrichtung. Diese werden durch den im Antriebsteil eingreifenden
Schaft des Aufsetzteils übertragen. In Achsrichtung bestehen abgesehen von dem Eigengewicht
des Aufsetzteils keine Kräfte zwischen dem Antriebsteil und dem Aufsetzteil. In Achsrichtung
notwendige Kräfte werden innerhalb des Aufsetzteils durch die Kopfdruckfeder erzeugt.
Weil die Verbindung zwischen Antriebsteil und Aufsetzteil keine grossen axialen Kräfte,
insbesondere auf Zug, aufnehmen muss, kann sie besonders einfach aufgebaut sein.
[0014] Die Arretiermittel sind bevorzugt aus einer Arretierhülse gebildet, welche zum Lösen
der Verbindung zwischen dem Antriebsteil und dem Aufsetzteil in Achsrichtung verschiebbar
ist. Dabei ist in einer Verriegelungsposition die Verbindung zwischen dem Antriebsteil
und dem Aufsetzteil fest. In einer Entriegelungslage ist die Verbindung zwischen dem
Aufsetzteil und dem Antriebsteil gelöst, so dass das Aufsetzteil in Achsrichtung aus
dem Antriebsteil entfernt werden kann.
[0015] Besonders bevorzugt weist das Aufsetzteil eine Arretierfeder auf, mittels welcher
die Arretierhülse mit einer vorbestimmten Federkraft in die Verriegelungsposition
gebracht wird. Mit einer solchen Lösung kann durch einfaches axiales Verschieben der
Arretierhülse gegen die Federkraft die Arretierhülse in eine Entriegelungslage gebracht
werden, so dass sich das gesamte Aufsetzteil vom Antriebsteil lösen lässt. Es wären
aber auch andere Lösungen von Arretierhülsen denkbar, beispielsweise in Achsrichtung
verschiebbare Hülsen mit einem Schraub- oder Bayonettmechanismus.
[0016] Durch die Wahl einer zusätzlichen Arretierfeder für die Arretierhülse kann die Kraft
zum Betätigen des Lösemechanismus, das heisst die Kraft zum Verschieben der Arretierhülse
in Achsrichtung frei gewählt werden. Insbesondere ist diese Kraft nicht mehr abhängig
von der Federkraft der Kopfdruckfeder. Bevorzugt wird dabei die Federkraft der Arretierfeder
kleiner gewählt als die Federkraft der Kopfdruckfeder. Besonders bevorzugt beträgt
die Federkraft der Arretierfeder etwa 10 N bis 20 N, was ein einfaches manuelles Lösen
der Verbindung zwischen Antriebsteil und Aufsetzteil ermöglicht.
[0017] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Antriebsteil eines Aufschraubkopfs.
Das Antriebsteil dient zum Erzeugen einer auf ein Aufsetzteil zu übertragenden Drehbewegung.
Das Antriebsteil ist erfindungsgemäss mit Kupplungsmitteln zum lösbaren Verbinden
mit einem Aufsetzteil versehen. Die Kupplungsmittel sind derart ausgebildet, dass
das Antriebsteil ohne Werkzeug lösbar mit dem Aufsetzteil als Einheit verbindbar ist,
ohne dass das Aufsetzteil demontiert werden muss. Bevorzugt sind die Kupplungsmittel
des Antriebsteils durch radial verschiebbare Kugeln aufgebaut, welche in eine Nut
des Aufsetzteils einrastbar sind und welche mittels am Aufsetzteil angeordneten Arretiermitteln
in ihrer eingerasteten Lage haltbar sind.
[0018] Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Aufsetzteil für ein Aufschraubkopf.
Das Aufsetzteil dient zum Halten eines Schraubverschlusses und zum Übertragen einer
Drehbewegung auf den Schraubverschluss. Erfindungsgemäss ist das Aufsetzteil wenigstens
mit einem Konusteil zur Aufnahme des Verschlusses und mit einer Kopfdruckfeder zum
Erzeugen einer axialen Kraft auf das Konusteil versehen. Das Aufsetzteil ist derart
lösbar mit einem Antriebsteil eines Aufschraubkopfs verbunden, dass das Aufsetzteil
als ganze Einheit und ohne Werkzeug mit dem Antriebsteil verbindbar und von diesem
lösbar ist.
[0019] Eine Vielzahl von solchen verschiedenen Antriebsteilen, insbesondere mit unterschiedlichen
Formen von Konusteilen und/oder mit unterschiedlichen Federkräften von Kopfdruckfedern
kann auf Grund der einfachen Verbindbarkeit und Lösbarkeit besonders einfach mit dem
Antriebsteil verbunden und je nach .... Anwendung ausgetauscht werden.
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden in Ausführungsbeispielen und an Hand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Aufschraubkopfs,
- Figur 2:
- Draufsicht auf den Aufschraubkopf gemäss Figur 1,
- Figur 3:
- Schnitt durch den Aufschraubkopf gemäss Figur 1 und 2 entlang der Ebene A-A in Figur
2,
- Figur 4:
- Schnitt durch den Aufschraubkopf gemäss Figur 1 und Figur 2 entlang der Ebene B-B
gemäss Figur 2,
- Figur 5:
- Schnitt durch den Aufschraubkopf gemäss Figur 1 und Figur 2 entlang der Ebene C-C
in Figur 2,
- Figur 6:
- Seitenansicht von Teilen eines Aufsetzteils in vergrösserter Darstellung,
- Figur 7:
- Unteransicht des Aufsetzteils gemäss Figur 6,
- Figur 8:
- Schnitt durch das Aufsetzteil gemäss Figur 7 entlang der Ebene A-A und
- Figur 9:
- Darstellung eines Antriebsteils in Explosionsdarstellung eines dazu gehörigen Aufsetzteils.
- Figur 10:
- Schnitt durch ein Antriebsteil in einer Ebene senkrecht zur Achsrichtung.
[0021] Figur 1 zeigt in Seitenansicht einen erfindungsgemässen Aufschraubkopf 1. Der Aufschraubkopf
1 besteht aus einem Antriebsteil 20 und einem Aufsetzteil 40. Das Antriebsteil 20
ist in an sich bekannter Art und Weise mit einer stufenlos einstellbaren Magnetkupplung
ausgebildet. Das Antriebsteil 20 ist über nicht weiter im Detail gezeigte Verbindungsmittel
mit einem Hubzylinder eines Verschliessautomaten verbunden. Das über die Magnetkupplung
übertragene Drehmoment ist in an sich bekannter Art und Weise stufenlos einstellbar.
[0022] Das Aufsetzteil 40 ist mit einem Konusteil 41 versehen, welches zur Aufnahme und
zum Halten eines Schraubverschlusses in an sich bekannter Art und Weise dient. Das
Antriebsteil 20 und das Aufsetzteil 40 sind entlang einer Ebene D voneinander ohne
Werkzeug lösbar, so dass das Aufsetzteil in der nachfolgend gezeigten Art und Weise
als ganze Einheit vom Antriebsteil 20 gelöst werden kann. Auf diese Weise wird eine
besonders einfache Reinigbarkeit des Aufsetzteils erzielt. Auch ist es besonders einfach,
Aufsetzteile für unterschiedliche Verschlusstypen auszutauschen.
[0023] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf den Aufschraubkopf 1 gemäss Figur 1. Verschiedene
nicht im Detail beschriebene Schrauben dienen zum Zusammenbau des Antriebsteils 20.
[0024] Figur 3 zeigt einen Querschnitt entlang der Ebene A-A gemäss Figur 2. Der Aufbau
des Antriebsteils 20 mit der Magnetkupplung ist mit der Ausnahme der nachstehend beschriebenen
Verbindungsanordnung nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Das Antriebsteil
20 wird daher nicht im Detail beschrieben.
[0025] Das Aufsetzteil 40 weist einen Schaft 45 auf. Der Schaft 45 ist über einen Mehrkant
65 an seinem oberen Ende in einen Innenmehrkant 22 am Antriebsteil 20 einführbar.
Dadurch lässt sich eine Drehbewegung vom Antriebsteil 20 auf den Schaft 45 übertragen.
Der Schaft 45 weist einen Anschlag 66 auf, mittels welchem er in axialer Richtung
an einer Unterseite 23 des Antriebsteils 20 anschlägt.
[0026] Der Schaft 45 ist in einem Konushals 44 geführt. Am unteren Ende des Konushals 44
ist ein Konusteil 41 angeordnet. Das Konusteil 41 weist ein Aussengewinde 58 auf,
welches in ein Innengewinde 57 am unteren Ende des Konushals 44 eingeschraubt ist.
Über einen Distanzring 51 wird über eine Feder 61 der Schaft 45 in Achsrichtung mit
einem Anschlag 67 gegen einen Anschlag 68 des Konushals 44 gedrückt und so im Konushals
44 gehalten.
[0027] Innerhalb des Distanzrings 51 ist ein Plunger 60 gehalten. Der Plunger 60 ist über
einen Stempel 62 in Achsrichtung bewegbar. Der Stempel 62 ist mit einer Feder 63,
welche an einem Anschlag 64 in einer Innenbohrung des Schafts 45 anliegt, vorgespannt.
Die Ausbildung des Plungers 60 ist optional. Je nach Anwendung kann auch auf einen
Plunger verzichtet werden.
[0028] Der Konushals 44 ist in einer Federhülse 43 geführt. Eine Kopfdruckfeder 42 liegt
an einer umlaufenden Anschlagfläche 69 des Konushals und an einer Anschlagfläche 70
der Federhülse 43 an. Damit ist der Konushals 44 in Achsrichtung A mit einer Federkraft
beaufschlagt. Typischerweise beträgt die Kraft der Konusfeder je nach Anwendung etwa
50 bis 250 N.
[0029] Der Konushals 44 und die Federhülse 43 sind in Achsrichtung durch eine Art Bajonettverbindung
mit radial nach Innen gerichteten Vorsprüngen 71 an der Federhülse 43 bzw. durch radial
nach Aussen gerichtete Vorsprünge 72 am Konushals 44 zusammengehalten. Durch Drehen
von Federhülse 43 bezogen auf den Kolbenhals 44 kann die Verbindung gelöst und der
Konushals 44 aus der Federhülse 43 entnommen werden.
[0030] In einem oberen Abschnitt ist auf der Aussenseite der Federhülse 43 eine Arretierhülse
47 geführt. Die Arretierhülse 47 ist gegen die Kraft einer Feder 50 in Achsrichtung
A bewegbar. An ihrem in Figur 3 oberen Ende weist die Arretierhülse 47 in Achsrichtung
A vorstehende Zungen 48 auf. Die Zungen 48 dienen dazu, in den nachstehend mit Bezug
auf die weiteren Figuren gezeigten Art und Weise Kugeln einer Kupplungsanordnung des
Antriebsteils 20 in eine Nut 46 am Schaft 45 zu arretieren, damit das Aufsetzteil
40 in Achsrichtung A fest im Antriebsteil 20 gehalten ist. Die Arretierhülse 47 weist
eine Verbindung über Stege 52 zwischen einem zylindrischen, umlaufenden unteren Teil
und einem oberen, die vorstehenden Zungen 48 tragenden Teil auf.
[0031] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch den Aufschraubkopf 1 entlang der Ebene B-B aus
Figur 2. Die Federhülse 43 weist nach oben gerichtete Zungen 53 auf, welche an einer
Anschlagfläche (nicht genauer bezeichnet) des Antriebsteils 20 in Anschlag gelangen.
Wie nachstehend gezeigt wird, sind die Zungen 53 beabstandet, so dass in Zwischenräumen
zwischen benachbarten Zungen die Stege 52 der Arretierhülse 43 (siehe Figur 2) durchtreten
können.
[0032] In Figur 5 ist ein Schnitt entlang der Ebene C-C aus Figur 2 gezeigt. Gleiche Bezugszeichen
wie in Figur 4 bezeichnen gleiche Teile. In radialer Richtung r verschiebbar im Antriebsteil
20 gelagerte Kugeln 21 greifen in die Nut 46 am Schaft 45 ein. Diese Kugeln 21 werden
in dieser radialen Position durch die vorstehenden Zungen 48 (in Figur 5 nicht sichtbar)
arretiert.
[0033] In Figur 5 sind ausserdem Drehsicherungselemente 54a, 54b gezeigt. Die Drehsicherungselemente
54a, 54b sind in Achsrichtung A verlaufenden Vertiefungen im Schaft 45 einerseits
und im Kolbenhals 44 andererseits eingesetzt (siehe auch nachfolgende Figuren). Durch
die Drehsicherungselemente 54a, 54b wird die Drehbewegung vom Sechskant 65 des Schafts
45 auf dem Konushals 44 und damit auf das Konusteil 41 übertragen. Entsprechende Aussparungen
55a, 55b sind auf der umlaufenden Aussenfläche des Schafts 45 vorgesehen.
[0034] Figur 6 zeigt in vergrösserter Darstellung das Aufsetzteil 40, jedoch ohne den in
den vorstehenden Figuren gezeigten Schaft 45. Das Aufsetzteil 40 weist einen Konushals
44 auf, der in der Federhülse 43 geführt ist. In Figur 4 sind Vorsprünge 73 am Konushals
44 gezeigt, welche als Einführhilfe für die vorstehend beschriebene Bajonettverbindung
zwischen dem Konushals 44 und der Federhülse 43 dienen.
[0035] Die Federhülse 43 weist einen konischen Anschlag 73 auf, welche in Achsrichtung eine
Begrenzung für die auf der Federhülse 43 in Achsrichtung A verschiebbar geführte Arretierhülse
47 auf.
[0036] Die Arretierhülse 47 weist eine Riffelung 74 auf, welche ein einfaches Ergreifen
der Arretierhülse 47 zum Verschieben der Arretierhülse in Achsrichtung A ermöglicht.
Im Bereich der Riffelung 74 ist die Arretierhülse 47 umlaufend zylindrisch ausgebildet.
Oberhalb der Riffelung weist die Arretierhülse Stege 52 auf, welche den unteren zylindrischen
Teil mit einem oberen Ringteil 75 verbinden. Am Ringteil 75 sind radial nach Innen
versetzt gleichmässig über den Umfang verteilt sechs in Achsrichtung A vorstehende
Zungen 48 angeordnet. Die Zungen 48 weisen eine Aufnahme 49 für die Kugeln 21 des
Antriebsteils (siehe Figur 5) in einer Verriegelungsstellung auf. In Achsrichtung
A oberhalb der Aufnahme 49 sind die Zungen mit Einführflächen 76 versehen. Wenn die
Arretierhülse 47 in Achsrichtung A gegen die Kugeln geführt wird, werden die Kugeln
auf Grund der schräg gestellten Einführflächen 76 in radialer Richtung r nach Innen
bewegt, bis sie in der Aufnahme 49 arretiert sind.
[0037] Figur 7 zeigt eine Unteransicht auf das Aufsetzteil 40 gemäss Figur 6. Vertiefungen
56a, 56b auf einer Innenseite des Konushals 44 dienen zur Aufnahme der in Figur 5
gezeigten Drehversicherungselemente 54a, 54b dienen. (siehe Figur 5).
[0038] Figur 8 zeigt einen Schnitt durch das Aufsetzteil 40 entlang der Ebene A-A in Figur
7. Das umlaufende, zylindrische Teil der Arretierhülse 47 mit der Riffelung 74 ist
über die Stege 52 mit dem Ring 75 verbunden, welcher die Zungen 48 trägt. Der Ring
75 bildet in radialer Richtung A mit seiner Unterseite ausserdem einen Anschlag für
die Arretierfeder 50. Die Arretierfeder 50 ist ausserdem auf einer Schulter 77 der
Federhülse 43 abgestützt. Die Schulter 77 bildet mit ihrer Unterseite gleichzeitig
den Anschlag 70 für die Kopfdruckfeder 42.
[0039] Zwischen den Stegen 52 sind Zwischenräume 78 gebildet, durch welche die Zungen 53
der Federhülse 43 (in Figur 8 nicht gezeigt, siehe Figur 4) durchtreten können.
[0040] Figur 9 zeigt als Explosionsdarstellung und in Seitenansicht ein erfindungsgemässes
Aufsetzteil 40 zusammen mit einem Antriebsteil 20 (im Schnitt und in Seitenansicht).
Der Konushals 44 wird mit einem oberen, zylindrischen Abschnitt in die Federhülse
43 von unten her eingeführt. Dazwischen wird die Kopfdruckfeder 42 in vorstehend beschriebener
Art und Weise eingespannt. In Achsrichtung werden die Federhülse 43 und der Konushals
44 durch eine bajonettartige Verbindung von Vorsprüngen 79 an der Innenseite der Federhülse
43 und Vorsprüngen 72 an der Aussenseite des Konushals 44 gebildet. Von unten her
in den Konushals 44 wird der Schaft 45 eingeführt, wobei die Drehsicherungselemente
54a, 54b zur Rotationssicherung zwischen dem Schaft 45 und dem Konushals 44 dienen.
Der Schaft 45 wird in Achsrichtung A mit einer Feder 42 über einen Distanzring 51
gespannt. Der Distanzring 51 wird durch das Konusteil 41 gehalten, welches mit einem
Aussengewinde 58 in ein in Innengewinde 57 am Konushals eingeschraubt wird.
[0041] Zur Verbindung mit dem Antriebsteil in der vorstehend beschriebenen Art und Weise
wird die Arretierhülse 47 über den äusseren zylindrischen Umfang der Federhülse 43
in Achsrichtung A von oben her aufgesetzt. Dabei wird die Arretierfeder 50 zwischen
der Arretierhülse 47 und der Federhülse 43 eingespannt. In befestigter Lage (siehe
Figuren 3 bis 5) ist die Arretierhülse 47 durch das Antriebsteil 20 in Position gehalten
und kann zum Lösen der Verbindung gegen die Kraft der Arretierfeder 50 in Achsrichtung
nach unten bewegt werden. Nachdem das Aufsetzteil 40 vom Antriebsteil 20 entnommen
wurde, kann die Arretierhülse 47 in Achsrichtung A frei nach oben entfernt werden.
Es wäre auch denkbar, zusätzlich einen Widerstand, beispielsweise einen O-Ring vorzusehen,
welcher ein Entfernen der Arretierhülse 47 nur mit gewissem Kraftaufwand ermöglicht.
[0042] Die Federhülse 43 ist in der beschriebenen Art und Weise an ihrem in Achsrichtung
A oberen Ende mit Zungen 53 versehen, welche Abstände aufweisen. Die Zungen 53 treten
durch Zwischenräume 78 zwischen den Stegen 52 an der Arretierhülse 47. Die Stege 52
werden in den Zwischenräumen zwischen den Zungen 53 der Federhülse 43 geführt.
[0043] Mit Ausnahme des über die Gewindeverbindung eingeschraubten Konusteils lässt sich
das Aufsetzteil 40 ohne Werkzeug komplett zerlegen. Insbesondere kann beispielsweise
die Kopfdruckfeder 42 ohne Werkzeug ausgewechselt werden. Vor allem lässt sich aber
das Aufsetzteil 40 ohne Werkzeug durch einfaches Herunterdrücken der Arretierhülse
47 vom Antriebsteil 20 lösen.
[0044] Weil die Verbindung zwischen dem Antriebsteil 20 und dem Aufsetzteil 40 nur Drehmoment
überträgt, müssen in Achsrichtung keine grossen Kräfte aufgenommen werden.
[0045] In Figur 10 ist ein Schnitt entlang einer Senkrechtebene zur Achse des Antriebsteil
20 gezeigt. Das Antriebsteil 20 weist sechs gleichmässig über den Umfang verteilte
Aussparungen 23 auf. Durch diese Aussparungen können die vorstehenden Zungen 48 der
Arretierhülse 47 in Achsrichtung durchtreten. In radialer Richtung verschiebbar sind
bei diesen Aussparungen die Kugeln 21 (in Figur 10 nur ein Mal schematisch dargestellt)
angeordnet. Die Aussparungen 13 und die radialen Durchbrüche für die Kugeln 21 sind
in einer etwa zylindrischen Wand 24 des Antriebsteil 20 angeordnet, welche ausserdem
auf ihrer Innenseite den Innenmehrkant 22 bildet.
1. Aufschraubkopf (1) zum Aufsetzen von Schraubverschlüssen auf Behälter,
mit einem Antriebsteil (20) zum Erzeugen einer Drehbewegung zum Aufschrauben des Verschlusses
(10) und
mit einem Aufsetzteil (40) zum Aufnehmen und Halten des Verschlusses,
wobei das Aufsetzteil (10) ein Konusteil (41) zur Aufnahme des Verschlusses und eine
Kopfdruckfeder (42) zum Erzeugen einer axialen Kraft auf das Konusteil (41) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsteil (20) mit dem Aufsetzteil (40) derart lösbar verbunden ist, dass
das Aufsetzteil (40) als ganze Einheit ohne Werkzeug mit dem Antriebsteil (20) verbindbar
und von diesem lösbar ist.
2. Aufschraubkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzteil (40) wenigstens eine Federhülse (43) zur Aufnahme der Kopfdruckfeder
(42), einen von der Kopfdruckfeder (42) beaufschlagten Konushals (44) zur Aufnahme
des Konusteils (41) und einen Schaft (45) aufweist, welcher mit dem Antriebsteil (20)
in Umfangsrichtung in Eingriff bringbar ist und welcher drehgesichert mit dem Konushals
(44) verbunden ist.
3. Aufschraubkopf nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzteil (40) zusätzlich einen Plunger (60) aufweist.
4. Aufschraubkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem Antriebsteil (20) und dem Aufsetzteil (40) in Achsrichtung
(A) gesehen durch eine Kugelverbindung, insbesondere durch Kugeln (21) im Antriebsteil
(20) gebildet ist, welche in eine Nut (46) am Umfang des Schafts (45) einrastbar sind
und
dass das Aufsetzteil (40) insbesondere mit Arretiermitteln (47) versehen ist, um die
Kugeln (21) in einer Verriegelungsposition in radialer Richtung (r) in eine Nut (41)
am Aufsetzteil (40) zu arretieren.
5. Aufschraubkopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiermittel aus einer Arretierhülse (47) gebildet sind, welche zum Lösen der
Verbindung zwischen dem Antriebsteil und dem Aufsetzteil in Achsrichtung (A) verschiebbar
ist,
wobei in der Verriegelungsposition die Verbindung zwischen dem Antriebsteil (20) und
dem Aufsetzteil (40) in Achsrichtung fest ist und wobei in einer Entriegelungslage
das Aufsetzteil in Achsrichtung (A) frei aus dem Antriebsteil entnehmbar ist.
6. Aufschraubkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzteil eine Arretierfeder (50) aufweist, mittels welcher die Arretierhülse
(47) mit einer Federkraft in der Verriegelungslage gehalten wird.
7. Aufschraubkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft der Arretierfeder (50) geringer ist als die Federkraft der Kopfdruckfeder
(42), das insbesondere die Federkraft der Arretierfeder (50) etwa 10 bis 20 N beträgt.
8. Antriebsteil (20) für einen Aufschraubkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum
Erzeugen einer Drehbewegung zum Aufschrauben eines Verschlusses, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsteil mit Kupplungsmitteln (21) zum lösbaren Verbinden mit einem Aufsetzteil
(40) versehen ist, wobei die Kupplungsmittel (21) derart ausgebildet sind, dass das
Antriebsteil (20) ohne Werkzeuge mit einem Aufsetzteil (40) als ganze Einheit verbindbar
und lösbar ist.
9. Antriebsteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsmittel durch radial verschiebbare Kugeln (21) gebildet sind, welche
in eine Nut (46) des Aufsetzteils (40) einrastbar sind.
10. Aufsetzteil (40) für einen Aufschraubkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum
Aufnehmen und Halten eines Verschlusses,
welches Aufsetzteil (40) ein Konusteil (41) zur Aufnahme des Verschlusses und eine
Kopfdruckfeder (42) zum Erzeugen einer axialen Kraft auf das Konusteil (41) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzteil (40) als ganze Einheit aufgebaut ist und ohne Werkzeug mit einem
Antriebsteil (20) eines Aufschraubkopfs (1) verbindbar und von diesem lösbar ist.
11. Aufsetzteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzteil (40) wenigstens eine Federhülse (43) zur Aufnahme der Kopfdruckfeder
(42), einen von der Kopfdruckfeder (42) beaufschlagten Konushals (44) zur Aufnahme
des Konusteils (41) und einen Schaft (45) aufweist, welcher mit einem Antriebsteil
(20) in Umfangsrichtung in Eingriff bringbar ist.
12. Aufsetzteil nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzteil (40) zusätzlich mit einem Plunger (60) versehen ist.
13. Aufsetzteil nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzteil (40) mit einer Nut (46) ist, in welche Kugeln (21) eines Antriebsteils
(20) in radialer Richtung (r) versehen einrastbar sind und dass das Aufsetzteil (40)
mit Arretiermitteln (47) versehen ist, um die Kugeln (21) in radialer Richtung (r)
in der Nut (46) zu arretieren.
14. Aufsetzteil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiermittel aus einer Arretierhülse (47) gebildet sind, welche zum Lösen der
Verbindung zwischen dem Aufsetzteil (40) und einem Antriebsteil (20) in Achsrichtung
(A) verschiebbar ist, wobei in einer Verriegelungsposition die Verbindung zwischen
dem Antriebsteil (20) und dem Aufsetzteil (40) fest ist und wobei in einer Entriegelungslage
das Aufsetzteil (40) in Achsrichtung (A) frei aus dem Antriebsteil (20) entfernbar
ist.
15. Aufsetzteil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsetzteil (40) eine Arretierfeder (50) aufweist, mittels welcher die Arretierhülse
(47) mit einer Federkraft in der Verriegelungsposition gehalten wird.
16. Aufsetzteil nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft der Arretierfeder (50) geringer ist als die Federkraft der Kopfdruckfeder
(42), das insbesondere die Federkraft der Arretierfeder (50) etwa 10 bis 20 N beträgt.