Bereich der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von Brenngas
aus einem festen Brennstoff in einem Schachtvergaser, der als Festbettvergaser ausgebildet
ist.
Stand der Technik
[0002] Zur Erzeugung von Brenngas aus einem festen Brennstoff sind mehrstufige Vergasungsverfahren
bekannt, mit denen dem Problem der Teerfracht begegnet werden soll (
DE 198 46 805 A1 und
DE 44 04 673 C2). Bei diesen verfahren wird in einer Pyrolysestufe ein Brenngas erzeugt, das eine
hohe Teerfracht enthält. In einer nachgeschalteten Oxidationsstufe wird die Teerfracht
zusammen mit dem Brenngas durch eine Hochtemperaturoxidation bei einer Temperatur
von deutlich oberhalb von 1000°C entweder thermisch gecrackt oder/und oxidiert. In
der Regel wird die Oxidationsstufe mit Luft oder Sauerstoff betrieben. Hierbei werden
Temperaturen oberhalb des Ascheschmelzpunktes des eingesetzten Brennstoffes erzielt.
Der Vorgang verläuft im allgemeinen unterstöchiometrisch. Das Abgas aus der Oxidationsstufe
wird anschließend mit verfahrensintern produzierten Koks (z.B. Holzkohle) einer Reduktionsreaktion
unterworfen, wobei die Verbrennungsprodukte (CO2 und H2O) mit dem Koks zu den brennbaren
Gasbestandteilen CO und H2 reagieren. Dabei wird ein großer Teil der im Abgas enthaltenen
Wärmeenergie aufgezehrt. Das erzeugte brennbare Gas ist für den Einsatz in Verbrennungsmotoren
und Gasturbinen bestimmt.
[0003] Wird jedoch wie bei den bekannten Verfahren der Gasstrom aus der Pyrolysestufe durch
die Oxidationsstufe geleitet und Luft oder Sauerstoff als Oxidationsmittel eingesetzt,
sind zur Zerstörung der Teerbestandteile sehr hohe Temperaturen erforderlich (>1300°C).
Da der Prozess deutlich unterstöchiometrisch abläuft, beruht die Zerstörung eher auf
einer thermischen Aufspaltung als auf einer Oxidation. Gleichzeitig ergeben sich innerhalb
der Oxidationsstufe auf Grund hoher Staubbeladung der Pyrolysegase verfahrenstechnische
Schwierigkeiten mit der Handhabung der sich bildenden flüssigen Schlacke, die teilweise
auch mit dem Gasstrom ausgetragen und in die Reduktionszone gelangt und dort erhärtet.
Auch muss die folgende Reduktionsstufe konstruktiv auf das hohe Temperaturniveau des
einströmenden Gasstromes ausgelegt sein.
[0004] Gleichzeitig ist zur Aufheizung der gesamten Gasmenge aus der Pyrolysestufe die Zugabe
einer entsprechend großen Menge an Verbrennungsluft (oder Sauerstoff) erforderlich.
Hieraus resultiert ein erheblicher Bedarf an Reduktionskohlenstoff, der zwar in der
Regel verfahrensintern erzeugt wird, jedoch auch in die Reduktionsstufe transportiert
werden muss und dort der erforderliche Reaktionsraum zur Verfügung gestellt werden
muß. Der Transport des Reduktionskokses kann sowohl im Gasstrom erfolgen, wie dies
bei dem in
DE 198 46 805 A1 offenbarten Verfahren der Fall ist, als auch getrennt vom Gasstrom in dafür vorgesehenen
Fördereinrichtungen, wie in
DE 44 04 673 C2 offenbart. Der Transport in externen Fördereinrichtungen ist technisch aufwändig
und mit Wärmeverlusten behaftet. Der Koks darf nicht grobstückig sein und muss gegebenenfalls
mechanisch vorbehandelt werden. Dieser Vorgang wird durch im Koks enthaltene mineralische
oder metallische Fremdkörper erheblich erschwert. Wegen der erforderlichen Zerkleinerung
des Kokses ist eine Festbettausführung der Reduktionsstufe nur bedingt geeignet, während
eine fluidisierte Reduktionsstufe einen höheren Aufwand erfordert.
[0005] Ein anderer Weg für den Reduktionskoks aus der Pyrolysestufe in die Reduktionsstufe
ist der zyklische Transport durch die Oxidationsstufe, wie in
DE 198 46 805 A1 offenbart. Wegen der dabei auftretenden kurzfristigen Temperaturschwankungen kann
diese Vorgehensweise zu Instabilitäten im Betrieb der Oxidationsstufe führen.
[0006] Das in Vergasern erzeugte Rohgas weist eine mehr oder minder große Staubfracht auf.
Die Beladung ist dabei im wesentlichen von der Bauart des Vergasers, den Einsatzstoffen
und der Betriebsweise abhängig. Festbettvergaser weisen häufig Rohgasstaubbeladungen
von 2 - 8 g/Nm
3 auf. Die Rohgasstaubbeladungen von Wirbelschichtvergasern liegen eher noch darüber.
[0007] Bedingt durch die hohe Staubbeladung sind Vergasungsrohgase für die weitere Verwendung
zu entstauben. Die Zielwerte für die Reingasstaubbeladung sind dabei von den Anforderungen
der Gasverwertungseinrichtungen abhängig. In der Praxis sind beispielsweise für Anwendungen
mit Wärmekraftmaschinen Reingasstaubbeladungen von maximal 50 mg/N
M3 erforderlich. Die Zielwerte für diese Anwendung liegen bei 5 mg/Nm
3.
[0008] Für die Entstaubung des Rohgases stehen die allgemein bekannten verfahren wie z.B.
Zyklon, elektrostatische Filter, Gewebefilter, Heißgasfiltration, Wäscher, u.a. zur
Verfügung. Die oben geforderten Zielwerte von 5 mg/Nm
3 lassen sich beispielsweise mit Gewebefiltern oder Heißgasfiltern erreichen. Bei Einsatz
von Gewebefiltern ist das staubbeladene Rohgas zunächst auf den typischen Temperatureinsatzbereich
der Filtermaterialien von 80 - 250 °C vorzukühlen. Verfahrenstechnisch erweist sich
dabei die Staubfracht als hinderlich.
[0009] Besonders vorteilhaft ist dagegen der Einsatz der Heißgasfiltration, da hier ohne
Zwischenkühlung im typischen Temperaturbereich des Rohgases von 400 - 800 °C marktgängige
Filterelemente, wie z.B. Filterkerzen aus Glasfaser, Sintermetall oder Keramik, eingesetzt
werden können. Diese Elemente sind in entsprechenden eigenständige Filterapparaten
angeordnet. Neben dem Umstand, dass ein eigenständiger und für den Einsatztemperaturbereich
entsprechend ausgestalteter Filterapparat benötigt wird, ist auch das Problem der
Ausschleusung der im Filter abgeschiedenen Filterasche zu lösen. Hier führen insbesondere
die hohen Betriebstemperaturen und weitere dem Explosionsschutz dienende Anforderungen
zu kostenintensiven Ausführungen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur einfachen und wirtschaftlichen Erzeugung von teerarmen und staubfreien Brenngas
durch mehrstufige Vergasung von festen Brennstoffen anzugeben. Das Verfahren ist prozesstechnisch
stabil und weist verbesserte Betriebsparameter auf. Das erzeugte Brenngas ist zur
Verwendung in Wärmekraftmaschinen bestimmt.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es auch, Maßnahmen zur Entstaubung von Rohgas
aus einer Vergasungsanlage anzugeben, bei dem durch die Integration der Heißgasfiltration
in den Vergaser in einer Art und Weise erfolgt, dass weder ein eigenständiges Filtergehäuse
noch eine eigenständige Ausschleusung der Filterasche erforderlich wird.
[0012] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, sieht ein Verfahren
zur Erzeugung von Brenngas aus einem festen Brennstoff vor, das die Schritte umfasst:
Zuführung des Brennstoffes in einen Schachtvergaser, der als absteigender Festbettreaktor
ausgebildet ist; Entgasung des Brennstoffes in einer Entgasungszone des Schachtvergasers
durch autotherme Teilvergasung unter Luftzufuhr von außen; Zuführung des so gewonnenen
Pyrolysegases aus der Entgasungszone in eine innerhalb des Schachts befindliche und
von der Entgasungszone abgetrennte Oxidationsstufe, in der eine partielle Oxidation
und ein thermisches Cracken des Rohgases unter Zusatz eines Oxidationsmittels erfolgt;
und Reduktion des Abgases aus der Oxidationsstufe in einer der Oxidationsstufe nachgeschalteten
Reduktionszone durch den in der Entgasungszone gebildeten Koks unter Wärmeentzug zu
einem Brenngas, wobei der Reduktionskoks aus der Entgasungszone unter Umgehung der
Oxidationsstufe der Reduktionszone direkt zugeführt wird.
[0013] Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass das erzeugte
Gas vor dem Austritt aus dem Schacht gefiltert wird. Die Filterung erfolgt durch vor
der Austrittsöffnung angeordnete Filterkerzen, die zeitabhängig oder differenzdruckgesteuert
einer Druckstoßreinigung ausgesetzt werden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass die Oxidationsstufe mit einem
staubarmen Pyrolysegas beaufschlagt wird und mit einer vergleichsweise niedrigen Oxidationstemperatur
betrieben werden kann und damit auch eine niedrige Gaseintrittstemperatur in die Reduktionsstufe
gestattet, wenig Reduktionskoks benötigt und einen einfachen Transport des unzerkleinerten
Reduktionskokses aus der Entgasungszone in die Reduktionszone ermöglicht. Die in die
Gaserzeugung integrierte Filterung des Rohgases erhöht die Staubfreiheit des Reingases.
[0015] Die Erfindung besteht auch in einer Vorrichtung zur Erzeugung von Brenngas aus einem
festen Brennstoff in einem Schachtvergaser, der als absteigender Festbettreaktor ausgebildet
ist. Wie in den Ansprüchen gekennzeichnet, umfasst die Vorrichtung eine im Festbettreaktor
angeordnete zentrale Oxidationskammer, die von der Entgasungszone getrennt ist und
der das in der Entgasungszone erzeugte Pyrolysegas zugeführt wird. Die Oxidationskammer
ist an eine Oxidationsmittel-Zuleitung angeschlossen, über die der Oxidationskammer
ein Oxidationsmittel zugeführt wird, unter dessen Einwirkung eine partielle Oxidation
und ein thermisches Cracken des Pyrolysegases erfolgt. Unterhalb der Oxidationskammer
ist eine Reduktionszone angeordnet, die das Abgas aus der Oxidationskammer aufnimmt
und der der bei der Pyrolysegaserzeugung anfallende Reduktionskoks aus der Entgasungszone
direkt und unter Umgehung der Oxidationskammer zugeführt wird. In der Reduktionszone
erfolgt eine Reduktion des Abgases aus der Oxidationskammer durch den zugeführten
Reduktionskoks unter Wämeentzug zu einem Brenngas.
[0016] In den Schachtvergaser integriert ist eine Filteranordnung, die innerhalb des Schachts
vor einer Gasaustrittsöffnung angeordnet ist. Die Filteranordnung umfasst Filterkerzen,
die im wesentlichen horizontal oder vertikal vor der Gasaustrittsöffnung angeordnet
sind und die über Jet-Pulse-Düsen die zeitabhängig oder differenzdruckgesteuert einer
Druckstoßreinigung ausgesetzt werden.
Beschreibung der Zeichnungen
[0017] Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1,
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung anhand der die
erfindungsgemäßen Verfahrensschritte erläutert werden;
- Figur 2
- als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Schachtvergaser mit einer zusätzlichen
Vergasungszone;
- Figur 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, das einen Schachtvergaser mit einer
integrierten Staubfilteranordnung umfasst;
- Figur 4
- einen Schnitt nach Linie A - A in Figur 3;
- Figur 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, das einen Schachtvergaser mit einer
abgewandelten Staubfilteranordnung umfasst; und
- Figur 6
- ein schematische Darstellung eines Schachtvergasers, der nach dem Doppelfeuerverfahren
arbeitet und in dem erfindungsgemäß eine Staubfilteranordnung integriert ist.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0018] Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Schachtvergaser, der als absteigender
Festbettvergaser 1 ausgebildet ist, welcher einen aufrecht stehenden zylindrischen
Schacht 2 aufweist. Dem Festbettvergaser 1 wird über ein Schleusensystem 3 Brennstoff
von oben zugeführt.
[0019] Dabei kann es sich um Kohle, Holz oder andere holzartige Biomassen handeln. Der zugeführte
Brennstoff ist in Stücke oder Schnitzel zerkleinert. Der Füllstand des Schachtes mit
Brennstoff 4 wird durch einen Füllstandsanzeiger 5 überwacht. Am Umfang des Schachts
2 befindet sich ein Düsensystem, das wenigstens eine oder mehrere Düsenebenen umfassen
kann, die eine Vielzahl von über den Umfang des Schachts 2 verteilte Düsen 6 umfasst,
die über einen Ringkanal 7 mit Frischluft beschickt werden. Dem Ringkanal 7 wird ein
Luftstrom 8 über einen Einlassstutzen 9 zugeführt, so dass durch jede der Düsen ein
Teilstrom der für eine autotherme Teilvergasung des Brennstoffes benötigten Luft in
den Schacht 2 eingeleitet wird. Bei der autothermen Vergasung wird Prozessenergie
durch Teilverbrennung unter Luftzuführung erhalten.
[0020] In der Brennstoffschüttung findet durch partielle Oxidation eine Wärmeentwicklung
statt, die in der Folge während einer vorgegebenen Verweildauer in einer Entgasungszone
10 eine Entgasung des Brennstoffes 4 bewirkt. Das hierbei in der Entgasungszone 10
gebildete Pyrolysegas ist reich an langkettigen Kohlenwasserstoffen und Wasserdampf,
der im wesentlichen vom Wassergehalt des Brennstoffes 4 und den Zersetzungsprodukten
der Entgasungsreaktion herrührt. Der Festbettvergaser 1 weist eine von der Entgasungszone
10 getrennte Oxidationsstufe auf, in der eine partielle Oxidation und ein thermisches
Cracken des Rohgases unter Zusatz eines Oxidationsmittels erfolgt. Die Oxidationsstufe
wird durch eine Oxidationskammer 12 gebildet, die vorzugsweise zentral im Vergaserschacht
2 angeordnet ist. Die Oxidationskammer 12 weist ein zylindrisches Gehäuse 13 auf,
das konzentrisch zur Längsachse 14 des Schachts angeordnet ist und das nach oben durch
einen konischen Teil 15 begrenzt wird und das nach unten offen ist. Ein Zuluftkanal
16 mündet von oben in die Oxidationskammer 12. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
führt der Zuluftkanal 16 durch die Abdeckung 17 des Schachts 2 und verläuft konzentrisch
zur Längsachse 14 des Schachts 2. Er kann aber auch außerhalb der Längsachse oder
in radialer Richtung seitlich angeordnet sein und parallel zu dieser verlaufen. Im
oberen Teil der Oxidationskammer 12 sind radiale Öffnungen 18 angeordnet, die über
den Umfang des Gehäuses 13 verteilt sind.
[0021] Durch die Öffnungen 18 gelangt Pyrolysegas 20 auf Grund der örtlichen Druck- und
Strömungsverhältnisse in die Oxidationskammer 12. Unter der Wirkung eines Oxidationsmittels
in Form der über den Zuluftkanal 16 zugeführten Zuluft 21 erfolgt in der Oxidationskammer
12 eine unterstöchiometrische Verbrennung des Pyrolysegases 20. Hierbei werden durch
thermisches Cracken und partielle Oxidation die langkettigen Kohlenwasserstoffe zerstört,
und es wird ein Abgas 22 erzeugt, das nur einen geringen Heizwert aufweist. Das Abgas
22 gelangt aus der nach unten offenen Oxidationskammer 12 in eine unterhalb der Oxidationskammer
12 liegenden Reduktionszone 23, in der sich eine Schüttung aus Reduktionskoks 24 befindet,
die im Bereich der nach unten offenen Oxidationskammer 12 einen Schüttkegel 25 bildet.
[0022] Der Reduktionskoks 24 wird im Raum zwischen der Oxidationskammer 12 und der Wandung
des Vergaserschachts 2 bei der Entgasung des Brennstoffes 4 erzeugt. Auf Grund der
zentralen Anordnung der Oxidationskammer 12 im Schacht 2 und dem zylindrischen Gehäuse
13 der Oxidationskammer 12 wird ein ringförmiger Raum zwischen dem Gehäuse 13 und
der Schachtwandung gebildet, der hierin als Ringspalt 26 bezeichnet wird und durch
den Reduktionskoks 24 über den Umfang des Ringspalts 26 verteilt der Reduktionszone
23 zugeführt wird. Hierbei kann der Reduktionskoks 24 zum Ersatz des verbrauchten
Reduktionskokses in die Reduktionszone 23 nachrutschen, ohne dass es dazu einer mechanischen
Fördereinrichtung bedarf. Durch den Reduktionskoks 24 wird das Abgas 22 in der Reduktionszone
23 unter Wärmeentzug zu Brenngas reduziert.
[0023] Die Reduktionszone 23 wird durch einen Rost begrenzt, der als beweglicher Rost und
insbesondere als Drehrost 28 ausgebildet ist und durch den die beim Reduktionsvorgang
entstehende Asche von der Reduktionszone 23 abgetrennt und über eine Austrittsöffnung
29 entsorgt wird. Zum Antrieb des Drehrosts 28 dient ein Elektrogetriebemotor 30.
Der Schacht 2 ist nach unten durch eine Bodenplatte 31 abgeschlossen und ruht auf
Säulen, von denen in Figur 1 nur die Säulen 32 und 33 dargestellt sind. Der Motor
30 ist unterhalb der Bodenplatte 31 an den Säulen oder an der Bodenplatte befestigt
und durch eine Welle 34 mit dem Drehrost 28 verbunden.
[0024] Durch eine höhenverstellbare Anordnung des Drehrosts 28 kann die Höhenausdehnung
der Reduktionszone 23 verändert werden, was für eine Optimierung des Verfahrens hinsichtlich
Aschequalität, Druckverlust in der Reduktionszone 23 und Anpassung an Brennstoffeigenschaften
vorteilhaft ist. Hierzu ist die Welle 34 in der als Hohlwelle ausgeführten Abtriebswelle
des Elektrogetriebemotors 30 axial verschiebbar angeordnet und kann in der jeweils
gewählten Stellung gegen eine weitere Verschiebung durch nicht dargestellte Stellringe
fixiert werden. Die Höhe der Reduktionszone 23 ist von einer Reihe von Faktoren wie
Brennstoffaschegehalt, Stückigkeit, Belastung des Gaserzeugers und Reaktivität des
Kokses abhängig.
[0025] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Oxidationskammer 12 im zylindrischen
Schacht 2 konzentrisch zu dessen Längsachse 14 angeordnet. Der Zuluftkanal 16 mündet
zentral von oben in die Oxidationskammer 12 und ist in Richtung von deren Mitte verlängert,
wodurch eine gleichmäßige Verbrennung des aus der Entgasungszone 10 zugeführten Pyrolysegases
20 gefördert wird. Alternativ kann zur Erreichung eines gleichmäßigen Verbrennungsablaufs
innerhalb der Oxidationskammer der Zuluftkanal 16 an dessen Austrittsöffnung mit einer
Mischkammer versehen werden, in der das Pyrolysegas 20 und die Zuluft 21 innig miteinander
vermischt werden. Der mit Reduktionskoks 24 gefüllte Ringspalt 26 bildet einen Strömungswiderstand
für das in der Entgasungszone 10 erzeugte Pyrolysegas 20. Auf Grund des in dieser
Koksschüttung herrschenden Strömungswiderstandes für das Pyrolysegas 20 strömt dieses
vorzugsweise durch die im oberen Bereich angeordneten Öffnungen 18 in die Oxidationskammer
12, welche als reiner Gasraum nur einen vernachlässigbaren Strömungswiderstand aufweist.
[0026] Bei Verwendung von mehreren übereinander angeordneten Düsenebenen 6 für die Zuführung
des Luftstroms 8 in die Entgasungszone 10 wird ein Durchströmen des Ringspaltes 26
mit Pyrolysegas 20 auch dadurch verhindert, dass die durch die unteren Düsenebenen
einströmende Zuluft 8 ein sehr teerarmes Brenngas erzeugt und somit eine stömungsbedingte
Barriere für das im Bereich der obersten Düsenebene gebildeten Pyrolysegas darstellt.
Der sehr geringe Teergehalt des im Bereich der unteren Düsenebenen gebildeten Brenngases
rührt daher, dass hier bereits entgaster Brennstoff in Form des Reduktionskokses 24
vorliegt und so kein Teer freigesetzt wird.
[0027] Das im Raum 45 unterhalb des Rosts 28 gesammelte Brenngas 35 wird je nach dem zur
Anwendung kommenden Entstaubungskonzept nach unten oder seitlich aus der Reduktionszone
23 abgesaugt. Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Entnahme
des Brenngases 35 seitlich durch eine in der Wandung des Schachts 2 in dessen unteren
Teil angeordnete Austrittsöffnung 36. Das Brenngas wird nach seiner Entnahme aus der
Reduktionszone 23 entsprechend den Anforderungen einer Verwendung in Wärmekraftmaschinen
gekühlt und gereinigt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung
[0028] Abweichend vom oben beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die Oxidationskammer 12
auch mit einer deutlich herabgesetzen Oxidationstemperatur betrieben werden. Dies
ist immer dann sinnvoll, wenn bei Einsatz aschereicher Brennstoffe mit niedrigen Ascheschmelzpunkten
die für die thermische Zerstörung der langkettigen Kohlenwasserstoffe erforderlichen
Oxidationstemperaturen von 1000°C oder darüber aus Gründen der Verschlackungsgefahr
nicht zulässig sind. In diesem Fall wird der für die Oxidationsstufe vorgesehenen
Verbrennungsluft oder dem Pyrolysegasstrom 20 Wasserdampf zugemischt. Stattdessen
oder zusätzlich kann in beiden Fällen Rauchgas aus der Wärmekraftmaschine oder anderen
Feuerungsanlagen zugemischt werden. Durch eine gezielte zumischung von Rauchgas (gleich
Abgas) werden die Verbrennungstemperaturen gesenkt. Dieser Vorgang entspricht der
Abgasrückführung von Verbrennungsmotoren zur Reduzierung der NOx-Emissionen. Ferner
erhöht sich der Wasserdampfgehalt im Gas, was ebenfalls eine zerstörende Wirkung auf
den Teer hat. Die zumischung vergrößert den Massenstrom in der Oxidationskammer und
senkt dadurch die Oxidationstemperatur bei sonst gleichbleibenden Stoffströmen.
[0029] Die gewünschte Zerstörung der langkettigen Kohlenwasserstoffe kann dann erreicht
werden, wenn die Menge an zugemischten Wasserdampf und/oder Rauchgas derart bestimmt
wird, dass selbst bei stöchiometrischen Verhältnissen die zur Verhinderung der verschlackung
zulässige Oxidationstemperatur nicht mehr überschritten wird. Die Kohlenwasserstoffe
werden dann auch bei erheblich niedrigeren Temperaturen zu Kohlendioxyd und Wasserdampf
aufoxidiert. Damit dieser Vorgang in kurzer Zeit stattfindet, können auch leicht überstöchiometrische
Verhältnisse eingestellt werden, so dass sich eine Verbrennung mit Sauerstoffüberschuss
ergibt. Diese geht schnell vonstatten und erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit, was
zu kleineren Apparategrößen führen kann. Des weiteren bewirkt der zusätzlich eingebrachte
Wasserdampf und/oder das zusätzlich eingebrachte Rauchgas auch bei unterstöchiometrischen
Verhältnissen eine Zerstörung der Teerbestandteile, so dass bei hohen Wasserdampfpartialdrücken
die Oxidationstemperatur herabgesetzt werden kann.
[0030] Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Entgasungszone 10 wird der Festbettvergaser
1 mit mehr als einer Düsenebene mit Düsen 6 zur Einbringung der Vergasungsluft ausgestattet.
Im Ausführungsbeispiel von Figur 1 sind zwei Düsenebenen vorgesehen, von denen jede
einen Luftstrom 8 zugeführt erhält. Neben der in Verbindung mit Figur 1 beschriebenen
Barrierewirkung ergibt dies den Vorteil, dass die Leistung des Festbettvergasers 1,
die Entgasungstemperatur und die Verweildauer des Brennstoffes 4 in der Entgasungszone
10 erhöht werden kann. Zusätzlich können die Düsenebenen 6 mit unterschiedlichen Gemischen
aus Luft, Wasserdampf und Rauchgasen aus der Wärmekraftmaschine beschickt werden.
Die Anreicherung des Luftstroms 8 mit Wasserdampf und/oder Rauchgas bewirkt eine Reduzierung
der Verbrennungstemperaturen in der Entgasungszone 10 und ermöglicht die Steuerung
dieser Verbrennungstemperaturen. Dort wo die Vergasungsluft 8 durch die Düsen 6 in
die Schüttung gelangt, entstehen sehr hohe Temperaturen, die durchaus verschlackungsprobleme
hervorrufen können. Dem kann durch Zugabe von Dampf entgegengewirkt werden, wodurch
eine Temperaturabsenkung erreicht werden kann. Auf diese Weise kann eine Verschlackung
in der Entgasungszone 10 verhindert werden.
[0031] Als weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt Figur 2 einen
Schachtvergaser der anhand von Figur 1 beschriebenen Art, der mit einer zusätzlichen
Vergasungszone ausgestattet ist. Die dem Schachtvergaser von Figur 1 entsprechenden
Komponenten haben in Figur 2 die gleichen Bezugszeichen. Wie bei der Vorrichtung von
Figur 1 weist der Schachtvergaser von Figur 2 eine Entgasungszone 10, der über einen
Einlassstutzen 9 Luft zugeführt wird, eine zentrale Oxidationskammer 12 mit einem
Zuluftkanal 16 sowie eine Reduktionszone 23 auf.
[0032] Im Bereich unterhalb der Reduktionszone 23 ist eine weitere Vergasungszone 40 vorgesehen,
die hierin auch als Restkoksvergasungszone bezeichnet wird und die mit zusätzlicher
Luft als Gegenstromvergaser betrieben wird. Die zusätzliche Luft wird als Unterluft
41 über einen Einlassstutzen 42 zugeführt, der unterhalb eines beweglichen Rosts 43
angeordnet ist. Der Rost 43 ist wie der Rost 28 von Figur 1 als Drehrost ausgebildet
und wird von einem Elektrogetriebemotor 44 angetrieben. Statt der Verwendung von Luft
41 kann auch zusätzlich Rauchgas und/oder Wasserdampf zur Senkung und Steuerung der
Reaktionstemperaturen zugeführt werden. Das erzeugte Rohgas wird in einem ringförmigen
Gassammelraum 45 gesammelt, der in Höhe der Reduktionszone 23 angeordnet ist und durch
eine zylindrische Wandung 46 und eine Abdeckung 47 gebildet wird. Der Gassammelraum
45 ist nach unten offen und wird lediglich durch den Schüttkegel 48 des Reduktionskokses
begrenzt. Das im Gassammelraum 45 gesammelte Rohgas 50 wird über einen am Umfang des
Schachts 2 angeordneten Stutzen 51 abgesaugt. Ein Vorteil der in Figur 2 dargestellten
Vorrichtung besteht darin, dass die mit dem Rost 43 abgetrennte und über einen Auslassstutzen
49 entsorgte Asche nur noch sehr geringe Mengen an Kohlenstoff enthält.
[0033] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigen die Figur 3
und 4. Der in Figur 3 dargestellte Schachtvergaser entspricht dem von Figur 1 und
weist zusätzlich eine Integration der Entstaubung des Rohgases in den Rohgassammelraum
auf. Die Entstaubung erfolgt durch eine Filteranordnung 55, die unterhalb des Rosts
28 in einem entsprechend vergrößerten Rohgassammelraum 54 vor der Gasaustrittsöffnung
36 angeordnet ist. Die Filteranordnung 55 umfasst für sich bekannte Filterkerzen 56,
die quer zur Längsachse 14 des Schachts, vorzugsweise horizontal, ausgerichtet und
an einer Filterplatte 57 befestigt sind, die einen Reingassammelraum 58 vom Rohgassammelraum
54 abtrennt. Auf der der Filterplatte 57 gegenüberliegenden Seite werden die Filterkerzen
56 von einer Stützplatte 59 gehalten. Die Filterkerzen 56 sind reihenweise übereinander
vor der Gasaustrittsöffnung 36 angeordnet, wie aus der Schnittdarstellung von Figur
4 ersichtlich. Unter der Wirkung des an der Gasaustrittsöffnung 36 anliegenden Unterdrucks
wird das Rohgas über die Filterkerzen 56 geführt, wobei der im Rohgas enthaltene Staub
an den Filterkerzen 56 abgeschieden wird. Der abgeschiedene Staub sammelt sich zusammen
mit der Rostasche im Bereich 60 am Boden des Schachts 2 und wird über die Austrittsöffnung
29 ausgetragen.
[0034] Die Abreinigung des sich an den Filterkerzen 56 aufbauenden Filterkuchens erfolgt
nach dem Stand der Technik zeit- oder differenzdruckgesteuert mittels Druckstoßabreinigung
(Jet-Pulse). Hierzu werden den Filterkerzen über Jet-Pulse-Düsen 61 Druckgasimpulse
zur Reinigung der Filterkerzen zugeführt. Im Schachtvergaser von Figur 3 ist eine
Jet-Pulse-Düse 61 für jede Filterkerze 56 angeordnet, von denen in Figur 3 nur eine
dargestellt ist. Die Jet-Pulse-Düsen 61 werden nach dem Stand der Technik mit komprimiertem
Inertgas (Stickstoff oder Kohlenstoffdioxid) oder mit komprimiertem Eigengas (Reingas)
beschickt.
[0035] Bei Anwendung der dargestellten Filteranordnung 55 in einem Vergaser mit Rohgastemperaturen,
die sicher oberhalb der Selbstentzündungstemperatur des Rohgases liegen, kann vorteilhafterweise
komprimierte Umgebungsluft anstelle von Inertgas oder Eigengas für die Beschickung
der Jet-Pulse-Düsen 61 eingesetzt werden. Der dadurch eingebrachte Sauerstoff reagiert
unmittelbar nach dem Ausströmen aus den Jet-Pulse-Düsen 61 mit dem umgebenen Vergasungsgas,
indem er dieses partiell oxidiert. Somit besteht nicht die Gefahr der Bildung eines
explosionsfähigen Gas-/Luftgemisches.
[0036] In Figur 5 ist eine Abwandlung des Vergasungsapparats gemäß Figur 2 dargestellt,
die mit einer integrierte Entstaubung des erzeugten Rohgases ausgestattet ist. Beim
Schachtvergaser 64 von Figur 5 erfolgt die Entstaubung durch eine Filteranordnung
65, die am Umfang des Vergaserschachts angeordnet ist. Die Filteranordnung 65 umfasst
Heißgasfilterkerzen 67, die im wesentlichen parallel zur Längsachse 14 des Schachts
ausgerichtet sind. Der Schachtvergaser 64 weist in einem vergrößerten Rohgassammelraum
54 auf, wozu der Vergaserschacht zweiteilig ausgebildet ist. Ein nach unten offener
oberer Vergaserschacht 68 ragt in einen vergrößerten äußeren Schacht 69, der den unteren
Teil des Vergaserschachts bildet. Zwischen dem oberen Vergaserschacht 68 und dem äußeren
Schacht 69 befindet sich ein Ringspalt 70, dessen oberes Ende durch einen Flansch
71 mit dem oberen Vergaserschacht 68 verbunden ist. Eine Gasaustrittsöffnung 72 ist
am oberen Ende des Ringspalts 70 im äußeren Schacht 69 angeordnet. Unterhalb der Gasaustrittsöffnung
72 befindet sich im Ringspalt 70 eine Filterplatte 78, in der die Filterkerzen 67
montiert werden und die einen Reingassammelraum 73 vom Rohgassammelraum 54 abtrennt.
Die Filterkerzen 67 ragen im Ringspalt 70 im wesentlichen parallel zur gemeinsamen
Längsachse 14 der Schächte 68 und 69 nach unten. Durch einen Unterdruck wird das Rohgas
aus dem Rohgassammelraum 54 über die Filterkerzen 67 dem Reingassammelraum 73 zugeführt
und über die Gasaustrittsöffnung 72 weitergeleitet. Dabei fällt der an den Filterkerzen
abgeschiedene Staub im Rahmen der unten beschriebenen Abreinigung als Filterkuchen
auf den Schüttkegel 74 des Reduktionskokses 75. Auf diese Art und Weise gelangt der
Filterstaub in die weitere Vergasungszone für den Restkoks. Der stark kohlenstoffhaltige
Filterstaub wird dann im Rahmen der voranschreitenden Vergasung des Restkokses weitgehend
zu Asche vergast und zusammen mit der Rostasche über den Auslassstutzen 77 ausgetragen.
[0037] Auch bei dieser Anordnung erfolgt die Reinigung der Filterkerzen 67 durch Druckgasimpulse,
die über Jet-Pulse-Düsen 76 zugeführt werden. Die Jet-Pulse-Düsen 76 sind im Flansch
71 angeordnet in Zuordnung zu den Filterkerzen 67. Das durch die Düsen 76 zugeführte
Druckgas entspricht dem vorausgehend in Verbindung mit Figur 3 beschriebenen.
[0038] Die Integration der Entstaubung in einen Schachtvergasers ist nicht auf Schachtvergaser
mit einer von der Entgasungszone getrennten Oxidationsstufe in Form einer zentralen
Oxidationskammer beschränkt, sondern kann auch bei Schachtvergasern anderer Bauart
angewendet werden wie z.B. bei Vergasern, die nach dem sogenannten Doppelfeuerverfahren
arbeiten.
[0039] Ein nach dem Doppelfeuerverfahren arbeitender Vergaser 80 ist in Figur 6 schematisch
dargestellt. Dieser Vergaser entspricht in seinem äußeren Aufbau dem Schachtvergaser
von Figur 2, jedoch ohne eine von der Entgasungszone getrennten Oxidationsstufe in
Form einer zentralen Oxidationskammer. Die Zuluft zum Vergaser 80 wird üblicherweise
mit Oberluft und Unterluft bezeichnet und ist in Figur 6 durch die Luftzuführungen
81 und 82 dargestellt. Hierdurch bilden sich zwei Feuer-/Glutzonen aus. Die integrierte
Entstaubung wird beim Vergaser 80 durch eine Filteranordnung 83 erreicht, die am Umfang
eines entsprechend vergrößerten Rohgassammelraum 84 angeordnet ist. Die Filteranordnung
83 enthält Heißgasfilterkerzen 86, die im wesentlichen parallel zur Längsachse des
Vergasers 80 angeordnet sind. Die Vergrößerung des Rohgassammelraums 84 und die Anordnung
der Filterkerzen 86 entspricht der in Verbindung mit Figur 5 beschriebenen Ausführung.
[0040] Die Filterkerzen 86 sind in einem Ringspalt zwischen einem nach unten offenen Schacht
90 und einem diesen Schacht umfassenden äußeren Schacht 91 angeordnet und liegen in
Stömungsrichtung vor einer Gasaustrittsöffnung 92, die sich am oberen Ende des Ringspalts
befindet. Die Filterkerzen 86 sind in einer Filterplatte 87 montiert, die einen Reingassammelraum
85 vom Rohgassammelraum 84 abtrennt. Die Reinigung der Filterkerzen 86 erfolgt wiederum
durch Druckgasimpulse über Jet-Pulse-Düsen 93, die in einem Anschlußflansch 94 des
äußeren Schachts zum nach unten offenen Schacht über den Filterkerzen 86 angeordnet
sind zugeführt werden. Das durch die Düsen 93 zugeführte Druckgas entspricht dem vorausgehend
in Verbindung mit Figur 3 beschriebenen. Wie bei der Vorrichtung nach Figur 5 fällt
beim Betrieb des Vergasers 80 der an den Filterkerzen abgeschiedene Staub bei der
Abreinigung als Filterkuchen auf einen Schüttkegel 94 des Reduktionskokses 95. Auf
diese Art und Weise gelangt der Filterstaub in die weitere Vergasungszone für den
Restkoks. Der stark kohlenstoffhaltige Filterstaub wird dann im Rahmen der voranschreitenden
Vergasung des Restkokses weitgehend zu Asche vergast und zusammen mit der Rostasche
über den Auslassstutzen 96 ausgetragen.
[0041] Während die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben wurde, können
Abwandlungen dieser Ausführungsformen und andere Ausführungsformen realisiert werden,
ohne dass dadurch der Bereich der Erfindung, wie er durch die Ansprüche definiert
ist, verlassen wird.
1. Verfahren zur Erzeugung von Brenngas aus einem festen Brennstoff in einem Schachtvergaser
(1),
gekennzeichnet durch die Schritte:
a) Zuführung des Brennstoffes in den Schachtvergaser (1), der als absteigender Festbettreaktor
ausgebildet ist;
b) Entgasung des Brennstoffes in einer Entgasungszone (10) des Schachtvergasers durch autotherme Teilvergasung unter Luftzufuhr von außen;
c) Zuführung des so gewonnenen Pyrolysegases (20) aus der Entgasungszone (10) in eine
innerhalb des Schachts befindliche und von der Entgasungszone getrennte Oxidationsstufe
(12), in der eine partielle Oxidation und ein thermisches Cracken des Rohgases unter
Zusatz eines Oxidationsmittels erfolgt; und
d) Reduktion des Abgases aus der Oxidationsstufe (12) in einer der Oxidationsstufe
nachgeschalteten Reduktionszone (23) durch den in der Entgasungszone gebildeten Koks unter Wärmeentzug zu einem Brenngas (35)
.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Oxidationsstufe durch eine Oxidationskammer (12) gebildet wird, die zentral im
Vergaserschacht (2) angeordnet ist und der das Pyrolysegas (20) über Öffnungen (18)
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, dass der Oxidationskammer (12) über einen im Zentrum des Vergaserschachts (2) oder seitlich
angeordneten Kanal (16) Zuluft (21) zugeführt wird, unter deren Wirkung eine unterstöchiometrische
Verbrennung des aus der Entgasungszone (10) der Oxidationskammer (12) zugeführten
Pyrolysegases (20) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass der in der Entgasungszone (10) erzeugte Reduktionskoks (24) unter Umgehung der Oxidationsstufe
(12) der Reduktionszone (13) zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, dass dass in einem Raum zwischen der Oxidationsstufe (12) der Wandung des Schachts (2)
bei der Entgasung des Brennstoffes (4) Reduktionskoks (24) erzeugt wird, der zum Ersatz
des verbrauchten Reduktionskokses durch sein Eigengewicht der Reduktionszone (23)
zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, gekennzeichnet dadurch, dass der in der Entgasungszone (10) erzeugte Reduktionskoks (24) durch einen ringförmigen
Spalt (26) zwischen der Oxidationsstufe (12) der Wandung des Schachts (2) der Reduktionszone
(23) zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, dass der Entgasungszone (10) ein Luftstrom (8) über Düsen (6) zugeführt wird, die in wenigstens
einer Ebene am Umfang des Schachts (2) angeordnet sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, dass der Luftstrom (8) über mehrere übereinander angeordnete Düsenebenen (6) der Entgasungszone
(10) zugeführt wird und dass durch den über die unteren Düsenebenen zugeführten Luftstrom
ein teerarmes Brenngas erzeugt wird, das eine Barriere für im Bereich der oberen Düsenebene
gebildetes Pyrolysegas bildet.
9. verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet dadurch, dass der der Oxidationsstufe (12) zugeführten Zuluft (21) Wasserdampf zugemischt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet dadurch, dass der der Oxidationsstufe (12) zugeführten Zuluft (21) Rauchgas aus einer Wärmekraftmaschine
zugemischt wird, die mit dem Brenngas (35) betrieben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet dadurch, dass dem der Entgasungszone (10) zugeführten Luftstrom (8) Wasserdampf und/oder Rauchgas
aus einer Wärmekraftmaschine zugemischt wird.
12. verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das die Reduktionszone (23) durch ein bewegliches Rost (28) begrenzt wird und dass
die Reduktionszone durch eine Höhenverstellung des Rosts (28) in ihrer Höhenausdehnung
verändert werden kann.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt d) nach der Reduktionszone (23) eine weitere Vergasungszone (40) folgt,
in welcher der feine Restkoks aus der Reduktionszone (23) durch Zufuhr weiterer Vergasungsmittel
(41) in der als Gegenstromvergaser betriebenen Vergasungszone (40) weitgehend vergast
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die sich bei der Vergasung ergebende Asche durch einen beweglichen Rost (43) bei
geringem Glühverlust abgeschieden wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erzeugte Gas vor dem Austritt aus dem Schacht (2) gefiltert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterung im Bereich vor einer Austrittsöffnung (36, 72) erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterung durch vor der Austrittsöffnung (36, 72) angeordnete Filterkerzen (56,
67) erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass dass den Filterkerzen (56, 67) über Jet-Pulse-Düsen Druckgasimpulse zur Reinigung
der Filterkerzen zugeführt werden.
19. Vorrichtung zur Erzeugung von Brenngas aus einem festen Brennstoff in einem Schachtvergaser
(1), der als absteigender Festbettvergaser ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Vergaserschacht (2) eine zentrale Oxidationskammer (12) angeordnet ist,
die von einer Entgasungszone (10) getrennt ist und der in der Entgasungszone erzeugtes
Pyrolysegas (20) zugeführt wird; dass mit der Oxidationskammer eine Oxidationsmittel-Zuleitung
(16) verbunden ist, über die der Oxidationskammer (12) ein Oxidationsmittel (21) zugeführt
wird, unter dessen Einwirkung eine partielle Oxidation und ein thermisches Cracken
des Pyrolysegases erfolgt; und dass unterhalb der Oxidationskammer (12) eine Reduktionsstufe
(23) angeordnet ist, die das Abgas aus der Oxidationskammer aufnimmt und der bei der
Pyrolysegaserzeugung anfallender Reduktionskoks (24) aus der Entgasungszone (10) direkt
und unter Umgehung der Oxidationskammer (12) zugeführt wird.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxidationskammer (12) Zylinderform aufweist und im Vergaserschacht (2) konzentrisch
angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxidationskammer (12) radiale Öffnungen (18) aufweist, durch die das in der Entgasungszone
(10) erzeugte Pyrolysegas (20) der Oxidationskammer zugeführt wird.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zuluftkanal (16) parallel zur Längsachse der Oxidationskammer (12) von oben in
diese mündet, und dass der Zuluftkanal innerhalb der Oxidationskammer in Richtung
von deren Mitte verlängert ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, gekennzeichnet durch einen ringförmigen Spalt (26) zwischen der Oxidationskammer (12) und der Wandung
des Vergaserschachts (2) im Bereich der Vergasungszone (10); zur direkten Zuführung
des in der Entgasungszone (10) erzeugten Reduktionskokses (24) in die Reduktionszone
(23) ist der Spalt (26) direkt und unter Umgehung der Oxidationskammer mit der Reduktionszone
(23) verbunden.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 23, gekennzeichnet dadurch, dass am Umfang des Schachts (2) Düsen (6) in wenigstens einer Ebene angeordnet sind, durch
die der Entgasungszone (10) ein Luftstrom (8) von außen zugeführt wird.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, gekennzeichnet dadurch, dass mehrere Düsenebenen (6), übereinander angeordnet sind, über die der Luftstrom (8)
der Entgasungszone (10) zugeführt wird, und dass der über die unteren Düsenebenen
zugeführten Luftstrom zur Erzeugung eines teerarmen Brenngases dient, das eine Barriere
für im Bereich der oberen Düsenebene gebildetes Pyrolysegas bildet.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Reduktionszone (23) ein beweglicher Rost (28) für die Abscheidung der
durch den Reduktionsvorgang entstehenden Asche angeordnet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, das der Rost (28) höhenverstellbar ausgebildet ist und dass durch eine Höhenverstellung
des Rosts (28) die Reduktionszone (23) in ihrer Höhenausdehnung veränderbar ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wandung des Schachts (2) in dessen unteren Teil wenigstens eine Austrittsöffnung
(36) angeordnet ist, die zur Entnahme des Brenngases (35) aus der Reduktionszone (23)
dient.
29. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Vergasungszone (40) an die Reduktionszone (23) angeschlossen wird, in
welcher der feine Restkoks aus der Reduktionszone (23) durch Zufuhr weiterer Vergasungsmittel
(41) in der als Gegenstromvergaser betriebenen Vergasungszone (40) weitgehend vergast
wird.
30. Vorrichtung nach Ansprüche 29, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Vergasungszone (40) durch einen beweglichen Rost (43) begrenzt ist, über
den die sich bei der Vergasung ergebende Asche bei geringem Glühverlust abgeschieden
wird.
31. Vorrichtung nach Ansprüche 29, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Vergasungsmittel (41) über eine Eintrittsöffnung (42) zugeführt wird,
die unterhalb des Rosts (43) in der Schachtwandung angeordnet ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Schachts (2) vor einer Gasaustrittsöffnung (36, 72) eine Filteranordnung
(55, 65) angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Filteranordnung Filterkerzen (56, 67) umfasst, die im wesentlichen horizontal
oder vertikal vor der Gasaustrittsöffnung (36, 72) angeordnet sind.
34. vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass dass den Filterkerzen (56, 67) über Jet-Pulse-Düsen Druckgasimpulse zur Reinigung
der Filterkerzen zugeführt werden.
35. Vorrichtung nach Anspruch 33, gekennzeichnet durch eine Vielzahl von horizontalen Filterkerzen (56), die in Reihen übereinander vor
der Gasaustrittsöffnung (36) angeordnet sind.
36. vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterkerzen (67) am Umfang des Gassammelraums im wesentlichen parallel zur Längsachse
des Vergaserschachts in einer Filterplatte (78) montiert sind, die den Rohgassammelraum
(54) von einem Reingassammelraum (73) abtrennt.
37. Vorrichtung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterkerzen in einem Ringspalt (70) zwischen einem nach unten offenen oberen
Vergaserschacht (68) und einem diesen Schacht umgebenden äußeren Schacht (69) angeordnet
sind und dass sich die Gasaustrittsöffnung (72) am oberen Ende des Ringspalts befindet.
38. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Anschlußflansch (71) des äußeren Schachts (69) zum nach unten offenen Schacht
über den Filterkerzen Jet-Pulse-Düsen (76) angeordnet sind, denen Druckgasimpulse
zur Reinigung der Filterkerzen zugeführt werden.
39. Vorrichtung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass bei Rohgastemparaturen, die über der Selbszündungstemparatur des Rohgases liegen,
den Jet-Pulse-Düsen Umgebungsluft zugeführt wird.
40. Vorrichtung zur Erzeugung von Brenngas aus einem festen Brennstoff in einem Vergaser
(80), der als absteigender Festbettvergaser ausgebildet ist und eine Gasaustrittsöffnung
im unteren Teil eines Vergaserschachts aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Rohgassammelraum innerhalb des Vergaserschachts (81) vor einer Gasaustrittsöffnung
(92) eine Filteranordung (83) angeordnet ist, die eine Vielzahl von Filterkerzen (86)
aufweist.
41. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass dass den Filterkerzen (86) über Jet-Pulse-Düsen (93) Druckgasimpulse zur Reinigung
der Filterkerzen zugeführt werden.
42. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterkerzen quer zur Längsachse des Vergaserschachts reihenweise übereinander
in einer Filterplatte montiert sind.
43. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterkerzen (86) am Umfang des Rohgassammelraums (84) parallel zur Längsachse
des Vergaserschachts in einer Filterplatte (87) montiert sind, die den Rohgassammelraum
(84) von einem Reingassammelraum (85) abtrennt.
44. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergaser (80) nach dem Doppelfeuerverfahren arbeitet und zwei Feuer-/Glutzonen
aufweist, zwischen denen sich die Gasaustrittsöffnung (92) befindet, und dass die
Filteranordnung im Rohgassammelraum (84) in Stömungsrichtung vor der Gasaustrittsöffnung
(92) angeordnet ist.
45. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterkerzen in einem Ringspalt zwischen einem nach unten offenen Schacht (90)
und einem diesen Schacht umfassenden äußeren Schacht (91) angeordnet sind und dass
sich die Gasaustrittsöffnung (92) am oberen Ende des Ringspalts befindet.
46. Vorrichtung nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Anschlußflansch (94) des äußeren Schachts zum nach unten offenen Schacht
über den Filterkerzen (86) Jet-Pulse-Düsen (93) angeordnet sind, denen Druckgasimpulse
zur Reinigung der Filterkerzen zugeführt werden.
47. Vorrichtung nach Anspruch 46, dadurch gekennzeichnet, dass bei Rohgastemparaturen, die über der Selbszündungstemparatur des Rohgases liegen,
den Jet-Pulse-Düsen Umgebungsluft zugeführt wird.