[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur galvanischen Abscheidung
einer elektrisch leitfähigen Schicht auf einem Träger, an dem zumindest bereichsweise
eine zur Galvanisierung geeignete Starterschicht angeordnet ist, mit einem Galvanikbad,
in dem ein Elektrolyt zur Abscheidung von leitfähigem Material vorgesehen ist, mit
mindestens zwei Kontaktierwalzen, welche außerhalb des Galvanikbades angeordnet sind
und die als Kathoden und/oder Anoden schaltbar sind, und mit mindestens einer Umlenkrolle,
welche den Kontaktierwalzen zwischengeschaltet ist.
[0002] Vorrichtungen zur galvanischen Abscheidung einer elektrisch leitfähigen Schicht an
einem Träger sind allgemein bekannt.
[0003] Derartige Galvanisiervorrichtungen bzw. Galvanisiersysteme werden häufig zur Herstellung
von Leiterstrukturen oder vollflächigen Leiterschichten verwendet. Beispielsweise
werden Antennenspulen, Leiterplatten, Chipkartenmodule oder auch Heizfolien für den
Einsatz im Automobilbau beispielsweise zum Beheizen von Außenspiegeln oder Heckscheiben
oder Flachbandkabel und dergleichen mit solchen Einrichtungen gefertigt.
[0004] In einem Anwendungsbeispiel wird hierzu ein kontinuierlich als Kathode geschalteter
Metallzylinder zumindest teilweise in ein Elektrolytbad eingetaucht und in Drehung
versetzt. In dem Elektrolytbad befindet sich eine Anodenanordnung. An der sich langsam
drehenden Kathode lagert sich eine Metallschicht ab, die außerhalb des Elektrolyts
auf eine Folie auflaminiert wird, indem die Metallfolie von der Kathode abgeschält
wird. Nachdem die Metallschicht auflaminiert ist, wird ein Resistlack aufgebracht,
der anschließend photolithographisch belichtet wird. Mit einem anschließenden Ätzschritt
werden diejenigen Bereiche der ganzflächigen Metallschicht weggeätzt, die für eine
Leiterzugstrukturierung nicht benötigt werden. Nach dem Entfernen des auf der strukturierten
Metallschicht verbleibenden Ätzreistlackes ist die gewünschte Leiterstruktur fertig
gestellt.
[0005] Dieses Verfahren weist zum einen den Nachteil auf, dass nur geringe Durchsatzraten
erzielbar sind und hohe Materialkosten und Entsorgungskosten aufgrund des Einsatzes
von giftigen und teueren Chemikalien und von nicht genutzten Rohmaterialen aufgrund
des subtraktiven Verfahrens erzeugt werden. Zum anderen wird die Dicke der Metallschicht
durch die notwendige Weiterverarbeitung aufgrund sonst möglicher Rissbildungen in
der Schicht auf eine Mindestdicke von 17 µm beschränkt. Da aber beispielsweise im
Hochfrequenzbereich gerade eine Schichtdicke von ungefähr 2 µm wünschenswert ist,
kann das oben beschriebene Verfahren für eine derartige Anwendung nicht eingesetzt
werden.
[0006] Weiterhin nachteilig ist, dass in regelmäßigen Abständen eine anodische oder mechanische
Abreinigung der zylinderförmigen Kathode erfolgen muss, was die Produktions- und Durchsatzzeiten
weiter verringert. Zudem kann lediglich einseitig eine Metallschicht auf dem Trägersubstrat
abgeschieden werden.
[0007] Ein weiteres Verfahren wird in der Offenlegungsschrift
DE 102 347 05 beschrieben, bei dem das zu galvanisierende Gut direkt im aktiven Galvanikbad durch
eine umlaufende, zur kontinuierlichen Abreinigung abwechselnd kathodisch/anodisch
geschaltete Kollektorwalze kontaktiert wird. Die dazu notwendige Kollektorwalze ist
jedoch sehr teuer in der Herstellung und baut sehr groß, da einzelne leitfähige Bereiche
von einander durch isolierende Bereiche getrennt werden müssen.
[0008] Die Größe und die Kosten der Kontaktierwalzen lässt nur eine geringe Anzahl an hintereinander
geschalteten Vorrichtungen zu und limitiert daher die mögliche Produktionsgeschwindigkeit.
[0009] Eine vollständige Abreinigung ist in der Umpolphase der Segmente nicht möglich. Daher
muss diskontinuierlich mit einem Reinigungsvlies immer wieder abgereinigt werden,
was die Produktion unterbricht, was zu längeren Durchlaufzeiten und zu einer Verschmutzung
des Elektrolyt führen kann.
[0010] Eine im Auftrag der Anmelderin getätigte, noch nicht veröffentlichte Patentanmeldung
hat eine Kontaktiereinheit zum Gegenstand, die als Kathode und/oder Anode schaltbar
ist und von einem isolierenden Gehäuse umgeben ist. In dem isolierenden Gehäuse ist
eine Öffnung ausgebildet, um einen Kontakt zwischen der Kontaktiereinheit und dem
zu beschichtenden Träger zu schaffen. Die Kontaktierung des Trägermaterials erfolgt
dabei innerhalb eines Galvanikbades im Bereich der Öffnung. Der übrige Teil der Kontaktiereinheit
ist mittels des isolierenden Gehäuses vom Elektrolyt in dem Galvanikbad weitgehend
abgeschirmt, so dass eine Ablagerung des Anodenmaterials in diesem Bereich weitestgehend
verhindert werden soll. Da die Kontaktierwalzen in dieser Anordnung ununterbrochen
mit dem Elektrolyt in Berührung kommen, sind auch trotz kleiner Spaltmaße im Bereich
der Öffnung in dem Gehäuse Ablagerungen von Elektrolyt an den Kontaktierwalzen die
Folge.. Dies kann eine gleichförmige Beschichtung des zu beschichtenden Trägers beispielsweise
durch Bildung von Riefen in den Leiterbahnen oder durch ungleichmäßige Anlagerung
der Metallionen negativ beeinflussen. Aufgrund dieser Problematik kann eine stabile
Prozessführung insbesondere über einen längeren Zeitraum nicht gewährleistet werden.
[0011] Die Anmelderin hat daher die Anordnung beziehungsweise Prozessführung dahingehend
geändert, dass die Gehäuse der Kontaktierwalzen mit Druckluft beaufschlagt wurden,
um nur einen minimalen Elektrolyteintrag in die Gehäuse zuzulassen bzw. Elektrolyt
auszublasen.
[0012] Ferner wurde die Öffnung im Gehäuse verkleinert, was zur Folge hatte, dass das Gehäuse
nunmehr empfindlicher gegen Verschleiß durch Verschmutzungen wurde, als auch dass
mit den eingesetzten Polyethylenrollen eine sichere Kontaktierung des Trägermaterials
nicht mehr gewährleistet werden konnte.
[0013] Die in der ursprünglichen Ausführung vorgesehenen Polyethylen - Gegendruckwalzen
wurden gegen Moosgummiwalzen ausgetauscht, die durch ihre Verformbarkeit den offenen
Kontaktwalzenspalt weiter gegen Elektrolyt abdichteten. Dennoch führten aber schon
kleine harte Verunreinigungen (Kupferflitter) nach gewisser Zeit zu Riefen auf den
Leiterbahnen, wenn der notwendige Materialbahnzug aufgebracht wurde.
[0014] Die Kontaktierwalzen wurden daher so angeordnet, dass die Bahn einem gewissen Bogenlauf
folgte, um eine sicherere Kontaktierung auch bei niedrigem Bahnzug gewährleisten zu
können.
[0015] Eine während des laufenden Prozesses gestaltete Umpolung einer Kontaktierwalze, die
dann aus der Bahn geschwenkt wurde, verlängerte die Zeit bis zur kompletten Reinigung
der Anlage.
[0016] Mit diesen gesamten konstruktiven Verbesserungen konnte der Prozess längere Zeit
aufrecht erhalten werden, danach mussten aber alle Kontaktierwalzen umgepolt werden
und über ein bahnförmiges Reinigungsvlies mechanisch über längere Zeit abgereinigt
werden.
[0017] Dadurch wurde zwar eine stabile Prozessführung erreicht, jedoch bestand weiterhin
die Gefahr, dass sich durch ständig in den Kontaktzonen bildende feste Verunreinigungen
(Kupferpartikel) Riefen auf den Leiterbahnen entstanden oder sich auf den Kontaktierwalzen
abgelagertes Kupfer an den Gehäusen abrieb und es zu so unkontrolliertem zonenweisen
Aufkupfern kam. Dann musste der Prozess ungeplant abgebrochen werden.
[0018] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur galvanischen
Abscheidung einer elektrisch leitfähigen Schicht an einem Träger bereit zu stellen,
die eine zuverlässige, schnelle und einfache sowie kostengünstige Fertigung einer
elektrisch leitenden Schicht auf einem Träger mit einer möglichst glatten Oberfläche
erlaubt.
[0019] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 16 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich jeweils aus den Unteransprüchen.
[0020] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur galvanischen Abscheidung einer elektrisch
leitfähigen Schicht, ist die Position der darin befindlichen Umlenkrolle zwischen
zwei außerhalb des Galvanikbades symmetrisch angeordneten Kontaktierwalzen derart
veränderbar, dass über die Änderung der Position der Umlenkrolle eine vom Trägermaterial
zurückzulegende Strecke, die zwischen zwei Kontaktpunkten zweier benachbarter Kontaktierwalzen
gebildet ist, der Ausdehnung der zu beschichtenden Starterschicht entspricht.
[0021] Durch die Variation der Position der Umlenkrolle wird erreicht, dass die zu beschichtenden
Bereiche des Trägers zwischen den Kontaktierwalzen nahezu ständig mit elektrischem
Strom beaufschlagt werden können und dabei gleichzeitig die mit elektrischem Strom
versorgenden Kontaktiereinheiten außerhalb des Galvanikbades angeordnet werden können
und somit keine oder nur eine geringe Berührung mit dem Elektrolyt erfahren. Die Umlenkrollen
lenken die Materialbahn entsprechend ihrer geometrischen Ausbildung in das Elektrolytbad.
Die zu beschichtende Starterschicht wird dabei an den Kontaktierwalzen mit einer Spannung
zwischen 0,5 und 5 V je nach gewünschter und erreichbarer Beschichtungsstärke beaufschlagt.
[0022] Ein besonders stabiler und gut steuerbarer Prozess ergibt sich, wenn die Veränderung
der Position der Umlenkrollen in der Vorrichtung über einen Stellantrieb elektrisch
und/oder mechanisch erfolgt. So kann die Position der Umlenkrollen auch während des
laufenden Verfahrens an eventuell unterschiedliche Ausdehnungen in Längs- bzw. Förderrichtung
der zu beschichtenden Bereiche auf dem Träger angepasst werden.
[0023] Die Versorgung des Elektrolyts kann über mit Metallkörpern gefüllte Anodenkörbe erfolgen,
die in dem Galvanikbad insbesondere höhenverstellbar angeordnet sind, um entsprechend
der geometrischen Ausgestaltung des Trägers und damit der Veränderung der Position
der Umlenkrollen variierbar zu sein.
[0024] Der Fortbewegung des Trägers durch das Galvanikbad kann mittels der Kontaktierwalzen
selbst erfolgen, welche jeweils beispielsweise mit einer drehzahlgeregelten Antriebseinheit,
insbesondere über Zahnräder und/oder einen Zahnriemen antreibbar sind. Auch andere,
im Stand der Technik bekannte Antriebssysteme sind denkbar. Die Zugeinstellung der
Materialbahnen kann durch eine drehzahlgeregelte Antriebseinheit in der Vorrichtung
sichergestellt werden, wobei eine überlagerte Sollwertfolgesteuerung zwischen einzelnen
Vorrichtungen vorgesehen ist, um nach eingestelltem Bahnzug zwischen den Beschichtungsmodulen
die Bahngeschwindigkeit der gesamten Anlage verändern zu können.
[0025] Es ist vorteilhaft, wenn die die Kontaktierwalzen antreibenden Motorgetriebeeinheiten
derart an den einzelnen Vorrichtungen angeordnet sind, dass sie bei einer eventuellen
Demontage einer Vorrichtung beispielsweise zu Wartungszwecken mit letzterer verbunden
bleiben oder so leicht zu trennen sind, dass keine zusätzlichen Montage- bzw. Demontageschritte
erforderlich sind.
[0026] Die Kontaktierwalzen können in einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
durch eine positiv bombiert geschliffene Walze gebildet sein, welche den Träger in
der Mittellage hält. Um zu gewährleisten, dass der Träger mittig durch die Vorrichtung
gelenkt wird, kann zusätzlich oder stattdessen ein Bahnsteuerungssystem vorgesehen
sein.
[0027] Um einen schonenden Transport von beispielsweise kratz- und/oder zugempfindlichem
Material gewährleisten zu können, sind in einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung die Umlenkrollen als Airturn ausgebildet, das heißt als ein mit Druckluft
beaufschlagbares mit Ausblasbohrungen versehenes, feststehendes Rohr, wobei durch
die an den Ausblasbohrungen austretende Luft ein berührungsloses Umlenken des Trägers
um das Rohr ermöglicht wird.
[0028] In einem Ausführungsbeispiel ist in dem Galvanikbad ein Überlauf bzw. ein Wehr, insbesondere
in der Form von Langlochbohrungen ausgebildet, um das Niveau des Elektrolytbades bei
umgepumptem, zuströmendem Elektrolyt während des Galvanisierungsprozesses konstant
zu halten.
[0029] Um die Kontaktierwalzen vor gegebenenfalls durch den Träger mitgeschlepptem Elektrolyt
schützen zu können, sind in einem Ausführungsbeispiel an einer Seite der Kontaktierwalze,
an der der aus dem Galvanikbad heraustretende Träger als erstes zur Anlage kommt,
Abstreifer vorgesehen. Zusätzlich können die Kontaktierwalzen von unten durch Kunststoffträger
gegen Beaufschlagung mit Elektrolytflüssigkeit geschützt werden. Liegen die Kontaktierwalzen
völlig oberhalb des Elektrolytniveaus, wird die Bahn über mindestens eine Umlenkrolle
um die Kontaktierwalze bis zum untersten Scheitelpunkt (6 Uhr Position) herumgeführt,
und taucht dann erst in den Elektrolyt ein.
[0030] Für den Fall, dass sich trotzdem Verunreinigungen an der Kontaktierwalze ablagern,
ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel, an einer Seite der Kontaktierwalzen, insbesondere
an der der in das Galvanikbad eintretende Träger zuletzt zur Anlage kommt, ein Schaber
zum Abschaben des an der Kontaktierwalze abgelagerten Elektrolytmaterials vorgesehen.
Bei Verwendung eines Metallschabers kann der Abrieb des Schabers dann in den Elektrolyt
bzw.die Anodenkörbe geleitet werden und löst sich dort wieder auf.
[0031] Zur Rückführung von gegebenenfalls mitgeschlepptem Elektrolyt in den Galvanisierungskreislauf,
kann eine Ablaufrinne unterhalb der Kontaktierwalze ausgebildet sein, die den Elektrolyt
in eine Auffangwanne bzw. in das Galvanikbad lenkt.
[0032] Die Spannungszufuhr an den Kontaktierwalzen kann beidseitig mit Schleifringen erfolgen.
Zur homogenen Verteilung der Spannung und zur Verhinderung eines Spannungsabfalls
über die Kontaktierwalzenbreite, was zu unterschiedlichem Ankupfern an dem Träger
vor allem bei größerer Maschinenbreite führen könnte, kann ein Spannungsverteiler
an der Kontaktierwalzen vorgesehen sein. Dieser kann beispielsweise in den unterhalb
der Kontaktierwalze angeordneten Kunststoffträger eingebaut sein.
[0033] Wichtig ist eine präzise Ausnivellierung der Vorrichtung, da das Niveau des Elektrolyts
nur wenige Millimeter unter der Kante des Kunststoffträgers liegen darf. Nur durch
einen möglichst geringen Abstand des Elektrolytniveaus zu der Kontaktierwalze kann
eine maximale Zeit der Spannungsversorgung zur Ankupferung an der Trägerschicht gehalten
werden und sind in Laufrichtung sehr kurze Objekte beschichtbar.
[0034] Da die Umlenkrolle zum Teil vollständig in den Elektrolyt eingetaucht wird, ist es
zweckmäßig, die Umlenkrolle in galvaniktauglichen Lagern wie beispielsweise Glaskugellagern
zu lagern. Die Kontaktierwalzen hingegen sind außerhalb des Elektrolyts gelagert und
können daher mit herkömmlichen Lagern versehen werden.
[0035] Um zu verhindern, dass diese Lagerung mit Elektrolyt in Berührung kommen, beispielsweise
wenn Undichtigkeiten an den Wellendurchführungen auftreten sollten, sind in einem
Ausführungsbeispiel in den Lagergehäusen Abstandseinheiten zu den Seitenwänden des
Galvanikbades vorgesehen, in die mitgeführter Elektrolyt abtropfen kann, bevor er
in den Bereich der Lager der Kontaktierwalzen vorstoßen kann. Dies hat zum einen den
Vorteil, dass sehr preiswerte Standardlager verwendet werden können. Zum anderen ist
eine Demontage auf sehr einfache Weise aufgrund der besseren Zugänglichkeit möglich.
[0036] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in der Wandung
des Galvanikbads mindestens eine Verschlußklappe vorgesehen, die ein besonders einfaches
Einsetzen bzw. Neubestücken der Anodenkörbe unterhalb der Kontaktierwalzen ermöglicht.
[0037] Weiterhin kann eine zusätzliche Ionenanreicherung des Elektrolyt außerhalb des Galvanikbades
vorgesehen sein, so dass die Anodenkörbe verkleinert werden können, wodurch die Abmaße
der Vorrichtung und somit der ganzen Anlage erheblich verringert werden können. Die
Anodenkörbe können beispielsweise mit Kupferkugeln gefüllt sein. Jedoch kann jedes
andere für die Galvanisierung geeignete Material in die Anodenkörbe eingesetzt werden.
[0038] Ein erfindungsgemäßes Galvanisiersystem besteht aus mindestens einer Vorrichtung
zur galvanischen Abscheidung einer elektrisch leitfähigen Schicht sowie einer Zuführvorrichtung
beispielsweise in Form einer Materialbahnabwicklungseinheit, über die der Träger zugeführt
wird und mindestens einer Aufnahmevorrichtung beispielsweise in Form einer Materialbahnaufwicklung,
die den Träger anschließend wieder aufnimmt.
[0039] In einem Ausführungsbeispiel ist dem Galvanisierungssystem der Vorrichtung ein Elektrolytvorbad
vorgeschaltet. Dieses dient einem ersten Anmetallisieren der auf den Trägern aufgedruckten
leitfähigen Schicht, ohne dass eine elektrische Stromzufuhr in dem Elektrolytbad vorgesehen
ist. Die beispielsweise mit Eisencarbonylfarbe oder einem anderen geeigneten Material
gedruckte Starterschicht metallisiert bei der Durchleitung durch das definierte Elektrolytbad
ca. 1-2 µm auf. Dadurch wird die empfindliche, aus schlecht haftenden kugelförmigen
Pigmenten bestehende Druckfarbe mit einer dünnen Metallschicht bedeckt, so dass der
mechanische Abrieb der Partikel bzw. Pigmente in den ersten Folgeprozessen vermieden
beziehungsweise zumindest verringert wird.
[0040] Um den Fortschritt der Metallanlagerung kontrollieren zu können, können zwischen
jeweils zwei Vorrichtungen in dem System mindestens eine Messeinheit beispielsweise
zur Dickemessung und/oder Widerstandsmessung der herzustellenden Strukturen angeordnet
sein. Natürlich ist es auch möglich, andere zur Prozesssteuerung und -Kontrolle zweckmäßige
Messeinrichtungen beispielsweise zur Ermittlung der Oberflächenrauheit o. ä. in diesem
Bereich vorzusehen.
[0041] Die Vorrichtungen sind in einem Ausführungsbeispiel des Galvanisierungssystems hintereinander
geschaltet, wobei die Vorrichtungen jeweils einzeln aus der Anlage zu Wartungs-, Reparatur-
oder Nachrüstarbeiten einfach aus dem Galvanisierungssystem entnommen werden können,
ohne dass dazu der Träger entfernt beziehungsweise das Beschichtungsverfahren gestoppt
werden muss. Es müssen lediglich die Umlenkrollen in dem Bereich der zu entfernenden
Vorrichtungen nach oben gefahren werden, so dass der Träger nur noch auf den seitlich
von den Umlenkrollen angeordneten Führungsrollen aufliegt und der eigentliche Beschichtungsprozess
kontinuierlich fortgesetzt werden kann. Die Vorrichtungen können dazu beispielsweise
in Rahmenkonstruktionen derart angeordnet werden, dass sie zu Wartungsarbeiten seitlich
herausgezogen werden können. Um die Anlage trotz möglicher Wartungsarbeiten kontinuierlich
betreiben zu können, können in einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel zusätzliche
Vorrichtungen vorgesehen sein.
[0042] Wenn nach der Wartung eine Vorrichtung wieder eingesetzt werden soll, wird sie einfach
wieder in ihre alte Position in der Anlage eingeschoben und die Umlenkrollen werden
wieder in die an die Bahnlänge angepasste Position verfahren. So können die Vorrichtungen
eingesetzt werden, ohne dass die Bahn neu eingeführt werden oder der Beschichtungsprozess
unterbrochen werden muss.
[0043] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist in dem Galvanisierungssystem ferner eine
Reinigungs- und/oder Inertisierungsmodul vorgesehen, welches ein Bad mit destilliertem
Wasser zur Reinigung und/oder ein zitronensäurehaltiges Inertisierungsbad beinhaltet.
[0044] Die Anzahl der Vorrichtungen in einem Galvanisierungssystem hängt von der gewünschten
Bahngeschwindigkeit und vom notwendigen Ankupferungsgrad ab. So können Ankupferungsgrade
zwischen 1 µm und 100 µm, bevorzugt 5 µm bis 40 µm, noch bevorzugter 3 µm bis 20 µm
gewünscht sein. Zur Erzielung eines Ankupferungsgrades können abhängig von der Fördergeschwindigkeit
des Trägers beispielsweise 30 bis 40 Vorrichtungen erforderlich sein. Diese können
entweder nebeneinander oder aber auch übereinander zum Beispiel in vier Säulen mit
je zehn Modulen angeordnet sein. Durch die flexible Möglichkeit der Anordnung der
Vorrichtungen kann die Maschine trotz hoher Anzahl an Vorrichtungen relativ flexibel
an den zur Fertigung zur Verfügung stehenden Raum angepasst werden.
[0045] Die Anordnung der Kontaktierwalzen sollte vorzugsweise immer symmetrisch erfolgen.
Dadurch können auch sehr kurze Strukturen gleichförmig beschichtet werden. Ist der
Abstand zwischen Elektrolytniveau und Kontaktpunkt des Trägers mit der Kontaktierwalze
zu groß, kann das Niveau des Galvanikbades beispielsweise durch die Erhöhung des Überlaufes
angehoben werden. Dies führt jedoch zu einer reduzierten Produktionsgeschwindigkeit,
da ein stärkeres Benetzen der Kontaktierwalzen mit Elektrolyt die Folge sein kann,
wodurch die Gefahr besteht, dass die Kontaktierwalzen schneller mit dem in dem Elektrolyt
befindlichen Material zugesetzt werden.
[0046] Es kann bei längeren Ausdehnungen der Starterschicht zweckmäßig sein, beispielsweise
jeweils zwei oder sogar mehrere Umlenkrollen zwischen den Kontaktierwalzen vorzusehen,
um einen möglichst homogenen Transport des Trägers zu gewährleisten.
[0047] Mit dem erfindungsgemäßen Galvanisiersystem ist es möglich, sowohl einseitig als
auch beidseitig bedruckte Materialbahnen zu metallisieren, beispielsweise durch gezieltes
Durchstanzen der Materialbahnen, wodurch auch die nicht die Kontaktierwalze berührende
Materialseite durch die entsprechende Durchkontaktierung erreicht werden kann. Gerade
in diesem Fall ist es zweckmäßig, die Materialbahn vor dem eigentlichen Galvanisierungsprozess
durch ein Elektrolytvorbad zu leiten, um eine erste Metallisierung zu erreichen, die
es ermöglicht, dass auch die nicht unmittelbar mit den Kontaktierwalzen in Berührung
befindlichen Strukturen auf der den Kontaktierwalzen abgewandten Seite des Trägers
entsprechend mit einer Spannung beaufschlagt wird. Die Materialbahn wird bei der durchkontaktierten
Struktur mit der stärker bedruckten Seite zu den Kontaktierwalzen gerichtet durch
die Vorrichtung geführt.
[0048] Der verwendete insbesondere bahnförmige Träger muss nassfest und ausreichend zugfest
sein. Das Material des Trägers besteht vorzugsweise aus Kunststoff wie beispielsweise
PP, PET, PU, Acrylat o. ä. Die Verwendung von Vliesen oder nassfestem Papier ist durch
eine spezielle Materialführung ebenfalls möglich.
[0049] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
wird auf die Unteransprüche sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der beiliegenden Zeichnung verwiesen.
[0050] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Figur 2
- einen Querschnitt durch ein Modul eines erfindungsgemäßen Galvanisierungssystems;
und
- Figur 3
- einen erfindungsgemäßen Träger mit einer aufgedruckten Starterschicht in Form einer
Antennenstruktur.
[0051] Die Figur 1 zeigt drei erfindungsgemäße Vorrichtungen 1 zur Abscheidung einer leitfähigen
Schicht mit vier Kontaktierwalzen 2, die seitlich außerhalb dreier jeweils mit einem
Elektrolyt 3 gefüllten Galvanikbäder 4 symmetrisch angeordnet sind.
[0052] Zwischen zwei Kontaktierwalzen 2 ist jeweils eine Umlenkrolle 5 angeordnet, die über
einen nicht dargestellten Stellmotor höhenverstellbar ist. Ein zu kontaktierender
und zu beschichtender Träger 6 ist in der Form einer Endlosfolie ausgebildet und wird
wie mit Pfeilen in der Figur 1 gekennzeichnet über die Kontaktierwalzen 2 und Umlenkrollen
5 durch die einzelnen Vorrichtungen 1 geführt. Durch die eingestellte Position der
Umlenkrollen 5 läuft der Träger 6 dabei durch den Elektrolyt 3 in den Galvanikbädern
4. Der Träger 6 ist bereichsweise mit einer so genannten Starterschicht 7 beispielsweise
aus nicht leitenden Eisencarbonylpartikeln bedruckt (siehe auch Figur 3), die z.B.
eine Antennenstruktur bildet. Erst bei Beaufschlagung der Starterschicht 7 mit einem
Strom von der Kontaktierwalze 2 werden die Partikel der Starterschicht 7 auf dem Träger
6 leitfähig.
[0053] Um die Kontaktierwalzen 2 vor gegebenenfalls durch den Träger 6 mitgeschlepptem Elektrolyt
3 schützen zu können, sind an einer Seite der Kontaktierwalzen 2, an der der aus dem
Galvanikbad 4 heraustretende Träger 6 als erstes zur Anlage kommt, Abstreifer 8 vorgesehen.
Zusätzlich können die Kontaktierwalzen 2 von unten durch Kunststoffträger 9 gegen
Beaufschlagung mit Elektrolyt 3 geschützt werden.
[0054] Für den Fall, dass sich trotzdem ungewollt Anodenmaterial oder Verunreinigungen an
den Kontaktierwalzen 2 ablagern, ist an einer Seite der Kontaktierwalzen 2, an der
der in das Galvanikbad 4 eintretende Träger 6 zuletzt zur Anlage kommt, ein Schaber
10 zum Abschaben des an den Kontaktierwalzen 2 abgelagerten Anodenmaterials vorgesehen.
Der Abrieb des Schabers 10 wird in Anodenkörbe 11 geleitet und anschließend wieder
aufgelöst.
[0055] Zur Rückführung von gegebenenfalls mitgeschlepptem Elektrolyt 3 in den Galvanisierungskreislauf,
ist eine nicht näher dargestellte Ablaufrinne unterhalb der Kontaktierwalzen 2 ausgebildet,
die den Elektrolyt 3 in eine Auffangwanne bzw. in das Galvanikbad 4 lenkt.
[0056] Die Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch ein Galvanisierungsmodul 12, welches 16
Vorrichtungen 1 umfasst. In diesem Modul 12 sind die Umlenkrollen 5 an einer Rahmenkonstruktion
13 befestigt. Durch Verfahren der Rahmenkonstruktion 13 ist es möglich, die Umlenkrollen
5 synchron in ihrer Höhe zu verstellen und damit die Strecke, die der Träger 6 durch
die Galvanobäder 4 geführt wird, festzulegen und entsprechend an die Ausdehnungen
der Starterschicht 7 auf dem Träger 6 optimal anzupassen. Über Rändelschrauben 14
ist es möglich, die Positionen der Umlenkrollen 5 zueinander einer Feinjustierung
zu unterziehen. Nicht näher dargestellte Führungsrollen sorgen für ein möglichst gleichmäßiges
Verfahren in vertikaler Richtung und verhindern ein Verkanten der Umlenkrollen 5 bzw.
der Rahmenkonstruktion 13.
[0057] Ein erfindungsgemäßes Galvanisierungssystem setzt sich aus 30 bis 40 solcher Galvanisierungsmodule
12 zusammen, welche sowohl hintereinander als auch übereinander angeordnet und somit
an das zur Verfügung stehende Raumangebot angepasst aufgestellt werden können.
[0058] Zur Beschichtung der Starterschicht 7 auf dem Träger 6 mit einem leitfähigen Material
wird der Träger 6 zunächst von einer Materialabwicklungseinheit über eine nicht dargestellte
Lochungseinheit zwecks eines gezielten Durchstanzens des Trägers 6 zur beidseitigen
Beschichtung des Trägers 6 in ein Elektrolytvorbad geleitet. In dem Elektrolytvorbad
wird die auf dem Träger 6 aufgedruckte Starterschicht 7, die beispielsweise durch
eine aufgedruckte Eisencarbonylfarbe gebildet ist, in dem definierten Elektrolytbad
auf ca. 1 bis 2 µm metallisiert. Durch diese Metallisierung wird die empfindliche,
oft schlecht haftende, aus kugelförmigen Eisencarbonyl-Pigmenten bestehende Starterschicht
7 gegen mechanischen Abrieb der Eisenteilchen in den ersten Folgeprozessen gesichert.
Anschließend wird der Träger 6 einer Reihe von hintereinander geschalteten Modulen
12 gemäß der Figur 2 zugeführt.
[0059] Werden die Kontaktierwalzen 2 von einer nicht dargestellten Stromversorgung kathodisch
beaufschlagt, wird die Oberfläche des die Module 12 durchlaufenden Trägers 6 derart
geladen, dass sich in dem Elektrolyt 3 befindliches Anodenmaterial an der Starterschicht
7 des Trägers 6 anlagert, so dass sich eine leitfähige, hoch homogene Kupferschicht
auf der Starterschicht 7 des Trägers 6 anlagert. Von den Anodenkörben 11 gehen gleichzeitig
weitere Metallionen in den Elektrolyt 3 über. Über ein nicht dargestelltes zusätzliches
Versorgungsmodul kann die Konzentration von im Elektrolyt 3 befindlichen Metallionen
gesteuert werden.
[0060] Für den Fall, dass der Träger 6 zweiseitig bedruckt ist, wird er mit der stärker
bedruckten Seite auf den Kontaktierwalzen 2 durch die Module 12 geleitet. Die Umlenkrollen
5 führen den Träger 6 durch den Elektrolyt im Galvanikbad 4. Die nun leitfähige Starterschicht
7 nimmt an den Kontaktierwalzen 2 die Spannung an. Die Gleichspannung wird negativ
von ca. 0,5 bis 5V je nach gewünschter und möglicher Metallisierungsstärke angelegt.
Dabei fließen Ströme bis über 50 A pro Vorrichtungseinheit 1. Der Träger 6 wird anschließend
in den beispielsweise mit Kupferionen angereicherten Elektrolyt 3 eingetaucht und
es lagern sich entsprechend weitere in Elektrolytlösung befindliche Ionen an der bereits
aufgekupferten Schicht an. Durch das gezielte Durchstanzen des Trägers 6 kann an einem
beidseitig bedruckten Träger 6 auch die der Kontaktierwalze 2 abgewandte Trägerseite
metallisiert werden.
[0061] Da die Anordnung der Kontaktierwalzen 2 immer symmetrisch ist, können auch sehr kurze
Druckobjekte/Starteschichten 7 gleichförmig beschichtet werden. Die geringe Materialbahnlänge
zwischen den Kontaktierwalzen 2 ermöglicht bei längeren Ausdehnungen der Starterschichten
7 in Längs- bzw. Förderrichtung eine ständige Beaufschlagung mit einer elektrischen
Gleichspannung. Es kann bei längeren Ausdehnungen der Starterschicht 7 zweckmäßig
sein, beispielsweise jeweils zwei Umlenkrollen 5 zwischen den Kontaktierwalzen 2 vorzusehen,
um einen möglichst homogenen Transport des Trägers 6 zu gewährleisten. Bei kürzeren
Objekten kann der Stromfluss gegebenenfalls kurz unterbrochen sein. Durch die Verstellung
der Position der Umlenkrollen 5 zwischen zwei Kontaktierwalzen 2 wird eine Anpassung
der Bahnlänge der Starterschicht 7 auf dem Träger 6 im Elektrolyt 3 möglich. Durch
die Veränderung der Position der Umlenkrollen 5 zwischen zwei Kontaktierwalzen 2 kann
eine vom Träger 6 im Galvanikbad 4 zurückzulegende Strecke, die zwischen zwei Kontaktpunkten
zweier benachbarter Kontaktierwalzen 2 gebildet ist, an die Ausdehnung der zu beschichteten
Starterschicht 7 angepasst werden. Unter Ausdehnung sind in dieser Anmeldung die Abmessungen
der Starterschicht 7 insbesondere in Längsrichtung bzw. der Förderrichtung der zu
fördernden Materialbahn 6 gemeint.
[0062] Während der Förderung des Trägers 6 wird der Träger 6 stark gestützt geführt. Dadurch
kann auch sehr dünnes oder gegen Bahnzug empfindliches Material bearbeitet werden.
In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem System ein Reinigungs-
und Inertisierungsmodul zwischengeschaltet. Dies besteht aus einem Bad mit destilliertem
Wasser zur Reinigung und einem citronesäurehaltigen Inertisierungsbad.
[0063] Schließlich wird der bereits mit der notwendigen Schichtdicke beschichtete Träger
6 über eine mit den fertig gestellten Strukturen nicht dargestellte Trocknungseinheit
einer Materialbahnaufwicklungseinheit zugeführt.
[0064] Die Figur 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Träger 6, der mit einer Starterschicht
7 in Form einer Antenne versehen ist. Der Träger 6 ist zur Generierung von Kupferschichten
14 sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite mit Schlitzen 15 versehen,
die bei dem Bedrucken des Trägers mit einer Starterschicht 7 eine so genannte Durchkontaktierung
bilden. Oberhalb der Starterschicht 7 ist jeweils eine galvanisch abgeschiedene Kupferschicht
14 ausgebildet.
1. Vorrichtung (1) zur galvanischen Abscheidung einer elektrisch leitfähigen Schicht
auf einem Träger (6), an dem zumindest bereichsweise eine zur Galvanisierung geeignete
Starterschicht (7) angeordnet ist, mit einem Galvanikbad (4), in dem ein Elektrolyt
(3) zur Abscheidung von leitfähigem Material angeordnet ist, mit mindestens zwei Kontaktierwalzen
(2), welche außerhalb des Galvanikbades (4) angeordnet sind und die als Kathode und/oder
Anode schaltbar sind, und mit mindestens einer Umlenkrolle (5), welche den Kontaktierwalzen
(2) zwischengeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Position der Umlenkrolle (5) zwischen zwei Kontaktierwalzen (2) derart veränderbar
ist, dass über die Änderung der Position der Umlenkrolle (5) eine vom Träger (6) zurückzulegende
Strecke, die zwischen zwei Kontaktpunkten zweier benachbarter Kontaktierwalzen (2)
gebildet ist, einer Ausdehnung der zu beschichteten Starterschicht (7) entspricht.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Position der Umlenkrolle (5) über einen Stellantrieb elektrisch
und/oder mechanisch erfolgt.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgung des Elektrolyt (3) über mit Metallkörpern gefüllte Anodenkörbe (11)
erfolgt, die in dem Galvanikbad (4) insbesondere höhenverstellbar angeordnet sind.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport des Trägers (6) durch das Galvanikbad (4) mittels der Kontaktierwalzen
(2) erfolgt, welche jeweils mit einer drehzahlgeregelten Antriebseinheit insbesondere
über einen Zahnriemen antreibbar sind.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierwalzen (2) positiv bombiert geschliffen sind, wodurch sie den Träger
(6) beim Transport in der Mittellage halten.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (5) mit einem Airturn versehen ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Galvanikbad (4) ein Überlauf ausgebildet ist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Seite der Kontaktierwalzen, insbesondere an der der aus dem Galvanikbad
heraustretende Träger als erstes zur Anlage kommt, einen Abstreifer (8) vorgesehen
ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Seite der Kontaktierwalzen (2), insbesondere an der der in das Galvanikbad
eintretende Träger zuletzt zur Anlage kommt, einen Schaber (10) zum Abschaben des
an den Kontaktierwalzen (2) abgelagerten Elektrolyts (3) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungszufuhr an den Kontaktierwalzen (2) beidseitig mittels Schleifringen
erfolgt.
11. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur homogenen Verteilung der Spannung ein Spannungsverteiler oder segmentierte Kontaktierwalzen
mit entsprechender Spannungsversorgung vorgesehen sind.
12. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (5) mit Glaskugellagern gelagert ist.
13. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Lagergehäusen der Lagerungen der Kontaktierwalzen (2) und den Seitenwänden
des Galvanikbades (4) Abstandseinheiten vorgesehen sind.
14. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Galvanikbad (4) eine Klappe ausgebildet ist, über die die Anodenkörbe (11)
austauschbar sind.
15. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine externe Elektrolytanreicherung außerhalb des Galvanikbades (4) vorgesehen ist.
16. Galvanisiersystem mit mindestens einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 15, mit mindestens einer Zuführvorrichtung, die den Träger (6) zuführt und mindestens
einer Aufnahmevorrichtung die den Träger (6) aufnimmt.
17. Galvanisierungssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens einen Vorrichtung (1) ein Elektrolytvorbad vorgeschaltet ist.
18. Galvanisierungssystem nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen mindestens zwei Vorrichtungen (1) mindestens eine Messeinheit zur Dickemessung
und/oder Widerstandsmessung der Schichtdicken der Starterschicht (7) angeordnet ist.
19. Galvanisierungssystem nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtungen (1) zu Wartungsarbeiten einzeln aus dem Galvanisierungssystem entnehmbar
sind.
20. Galvanisierungssystem nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Reinigungs- und/oder Inertisierungsmodul aufweist.