(19)
(11) EP 1 865 110 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.2007  Patentblatt  2007/50

(21) Anmeldenummer: 07108720.9

(22) Anmeldetag:  23.05.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01F 8/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 10.06.2006 DE 202006009133 U

(71) Anmelder: Ed. Züblin Aktiengesellschaft
D-70567 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Horst, Widmann
    72622, Stuttgart (DE)

   


(54) Lärmschutzwand neben Hochgeschwindigkeitsstrecken


(57) Bei den schallabsorbierenden Fertigteilen, die an ihren Enden (3) zwischen senkrechten, im Querschnitt H-förmigen Pfosten (4), eingefaßt von deren Flanschen (5), gehalten sind, wird der direkte Kontakt zwischen den Flanschen (5) der Pfosten (4) und den Fertigteilen (1, 2, 3) durch Elastomerteile (6, 7) unterbunden, wobei die Elastomerteile (6, 7) eine Federkonstante zwischen 0,5 und 1,5 N/mm pro Millimeter verlegtem Elastomerteil (6, 7) aufweisen und der mögliche Federweg 6 bis 8 Millimeter beträgt.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft Lärmschutzwände neben Hochgeschwindigkeitsstrecken der Eisenbahn oder Magnetschwebebahn.

Stand der Technik



[0002] Lärmschutzwände neben Bahngleisen werden häufig aus Betonfertigteilen mit schallabsorbierender Beschichtung hergestellt, die zwischen Metallpfosten (Doppel-T-Träger) gehaltert sind. Zwischen den Enden der Fertigteile und den Flanschen der Pfosten, die die Enden der Fertigteile halten, befinden sich häufig Elastomereinlagen, um den direkten Kontakt von Beton und Metall zu unterbinden.

[0003] Die Länge der Fertigteile beträgt meist 4 bis 5 Meter.

[0004] Die Lärmschutzwand endet mit einem Pfosten.

[0005] Eine solche Lärmschutzwand ist z.B. in der EP 1772560 A2 beschrieben. Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß die bekannten Lärmschutzwände in Nachbarschaft von Hochgeschwindigkeitsstrecken durch das Vorbeifahren der Züge mit hoher Geschwindigkeit aufgrund der dadurch verursachten Luftdruckschwankungen (ungefähr 3 bis 4 Hertz) in Resonanzschwingungen geraten, die die Lärmschutzwand als Welle entlanglaufen und starke dynamische Beanspruchungen der Pfosten und Elemente verursachen.

Aufgabe der Erfindung



[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Konstruktion für eine hochgeschwindigkeitsstreckentaugliche Lärmschutzwand anzugeben, die die Wellen, welche die Lärmschutzwand entlanglaufen, besser dämpft.

Darstellung der Erfindung



[0007] Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

[0008] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist hierbei, die Fertigteile durch ein Elastomerteil zwischen den Flanschen (5) der im Querschnitt H-förmigen Pfosten (4) und den Enden (3) der Fertigteile zu haltern, welches eine Federkonstante von 0,5 bis 1,5 N/mm pro Millimeter laufendem Elastomerstrang aufweist und bei dem der mögliche Federweg etwa 6 bis 8 mm betragen sollte.

[0009] Bisher wurden zu diesem Zweck Elastomereinlagen mit Federkonstanten von etwa 0,25 N/mm pro Millimeter verlegtem Strang verwendet, also mindestens doppelt so weich, wie nun erfindungsgemäß vorgeschlagen! Überraschenderweise hat es sich aber gezeigt, daß eine solche Elastomereinlage, obwohl wesentlich härter als die bislang standardmäßig eingesetzten Einlagen, die entlanglaufende Welle sehr gut, besser als bisher, dämpft.

[0010] Das schalldichtende und dämpfende Elastomer wird z.B. in Form von zwei (oder mehr) bevorzugt parallel zueinander verlaufenden Elastomerhohlprofilen (7), die auf einem Streifen (Rücken) (6) aus Elastomer angeordnet sind, verwendet.

[0011] Ein solches Elastomerteil (6, 7) kann sehr einfach durch Nägel oder Schrauben oder (Tacker)klammern (8) flächig an Stellen der Lärmschutzwand, die dem Pfosten zugewandt sind, befestigt werden. Es kann dort auch angeklebt werden.

[0012] Die schematische Fig. 1 zeigt im Schnitt die Halterung einer Lärmschutzplatte (1, 2, 3) an ihren verdickten Enden (3) des Tragbetons (1) zwischen den Flanschen (5) eines Metallpfostens (4). Diese Konstruktion ist an sich bekannt, doch unterscheiden sich die mechanischen Eigenschaften der verwendeten Elastomerteile (6, 7) erfindungsgemäß deutlich von denen bislang verwendeter.

[0013] Fig. 2 zeigt die Befestigung einer möglichen Ausgestaltung eines Elastomerteils aus Elastomerhohlprofilen (6) und Elastomerstreifen (7) mittels Nägeln oder Schrauben (8) detaillierter.

Bezugszeichenliste



[0014] 
1
Tragbeton der Lärmschutzplatte
2
Absorbtionsschicht der Lärmschutzplatte
3
verdicktes Ende des Tragbetons
4
Pfosten
5
Flansch
6
Elastomerstreifen
7
Elastomerhohlprofil
8
Nagel, Schraube, Klammer



Ansprüche

1. Hochgeschwindigkeitsstreckentaugliche Lärmschutzwand, die aus mit einem schallabsorbierenden Belag (2) versehenen Betonfertigteilen (1, 2, 3) zusammengesetzt ist, die an ihren Enden (3) zwischen senkrechten, im Querschnitt H-förmigen Pfosten (4), eingefaßt von deren Flanschen (5), gehalten sind, wobei
Elastomerteile (6, 7) den direkten Kontakt zwischen den Flanschen (5) der Pfosten (4) und den Betonfertigteilen (1, 2, 3) unterbinden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elastomerteile (6, 7) eine Federkonstante zwischen 0,5 und 1,5 N/mm pro Millimeter verlegtem Elastomerteil (6, 7) aufweisen und der mögliche Federweg 6 bis 8 Millimeter beträgt.
 
2. Lärmschutzwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Elastomerteil (6, 7) aus mindestens zwei parallel verlaufenden Profilen (6) besteht, die auf einem Elastomerstreifen (7) verlaufen, und daß dieses Elastomerteil (6, 7) mit der Fläche dieses Streifens (7) auf den Enden (3) des Fertigteil (1, 2, 3) durch Mittel wie Nägel, Schrauben, Klammern (8) oder Kleber angebracht ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente