(19)
(11) EP 1 865 749 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.2007  Patentblatt  2007/50

(21) Anmeldenummer: 07108903.1

(22) Anmeldetag:  25.05.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H04R 25/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 07.06.2006 DE 102006026785

(71) Anmelder: Siemens Audiologische Technik GmbH
91058 Erlangen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gommel, Uli
    91058 Erlangen (DE)
  • Sauer, Joseph
    96129 Strullendorf (DE)
  • Trautner, Markus
    90489 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Berg, Peter 
Siemens AG Postfach 22 16 34
80506 München
80506 München (DE)

   


(54) Abdeckvorrichtung für Hörgerät-Gehäuseanordnung


(57) Die Erfindung betrifft eine Hörgerät-Gehäuseanordnung mit folgenden Merkmalen:
a) ein Hörgerätgehäuse; und
b) eine Abdeckvorrichtung, welche einen Bereich des Hörgerätgehäuses abdeckt;

wobei die Abdeckvorrichtung im Wesentlichen kraft-und/oder formschlüssig an der Oberfläche des Hörgerätegehäuses befestigbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörgerät mit einem Hörgerätgehäuse und einer Abdeckvorrichtung, welche einen Bereich des Hörgerätgehäuses abdeckt.

[0002] Da Hörgeräte ständig getragen werden und beim Tragen teilweise sichtbar sind, müssen sie besonderen kosmetischen bzw. optischen Anforderungen genügen. Daher sind Hörgerätgehäuse vorzugsweise in einem hautfarbenem Farbton ausgestaltet.

[0003] Die Träger von Hörgeräten haben jedoch unterschiedliche Haut- bzw. Haarfarben. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Farbe des Gehäuses an den Träger angepasst werden kann. Dazu musste bisher das gesamte Gehäuse ersetzt werden. Dies erfordert ein Zerlegen des Geräts mit Hilfe von Werkzeug und kann nur von Fachpersonal durchgeführt werden. Bei Abnahme des Gehäuses liegt die sensible Elektronik des Hörgeräts frei und muss mit neuen, farbigen Gehäuseschalen komplett neu aufgebaut und kalibriert werden. Dies ist insbesondere aufwändig bei empfindlichen Hörgeräten mit direktionalen Mikrofonen. Ferner wird das geöffnete Gerät leicht beschädigt.

[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine einfache optische Anpassung des Gehäuses zu ermöglichen, welche ohne großen Aufwand vom Endkunden selbst durchgeführt werden kann.

[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Hörgerät gemäß Anspruch 1.

[0006] Das erfindungsgemäße Hörgerät weist folgende Merkmale auf:
  1. a) ein Hörgerätgehäuse;
  2. b) eine Abdeckvorrichtung, welche einen Bereich des Hörgerätgehäuses abdeckt;
wobei die Abdeckvorrichtung im Wesentlichen kraft-und/oder formschlüssig an der Oberfläche des Hörgerätegehäuses befestigbar ist und wobei die Abdeckvorrichtung den Bereich des Hörgerätgehäuses abdeckt, welcher beim bestimmungsgemäßen Tragen des Hörgeräts sichtbar ist.

[0007] Vorzugsweise ist die Abdeckvorrichtung des erfindungsgemäßen Hörgerätes spangenförmig ausgestaltet, so dass der abzudeckende Bereich des Hörgerätgehäuses zumindest teilweise umspannt werden kann, so dass die Abdeckung ohne Schwierigkeiten auf das Hörgerät geklemmt werden kann.

[0008] Die Abdeckvorrichtung ist vorzugsweise als Abdeckschale ausgeführt.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der von der Abdeckvorrichtung abgedeckte Bereich des Hörgerätgehäuses vertieft abgesetzt. Vorzugsweise schließt die aufgesetzte Abdeckvorrichtung mit einem nicht abgedeckten Bereich des Hörgerätgehäuses im Wesentlichen bündig ab.

[0010] Vorzugsweise ist das Hörgerät so ausgestaltet, dass die Abdeckung ohne zu Hilfenahme von zusätzlichem Werkzeug befestigbar und/oder entfernbar. Auf diese Weise kann der Endkunde selbst die Abdeckvorrichtung auswechseln.

[0011] Die Abdeckvorrichtung deckt den gesamten Bereich des Hörgerätgehäuses ab, welcher beim Tragen sichtbar ist. Unter "Tragen des Hörgeräts" ist im Kontext der vorliegenden Erfindung das Tragen des Hörgeräts durch eine(n) Hörgerätträger/in zu verstehen, wie es bei der bestimmungsgemäßen Verwendung des Hörgeräts getragen wird, d.h. am Ohr. Unter dem "Bereich, welcher beim Tragen sichtbar ist", wird der Bereich des Hörgerätgehäuses verstanden, der bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Hörgeräts von einer dritten Person gesehen werden kann, z.B. bei einem Hinterdem-Ohr-Gerät der obere Bereich des Gehäuses.

[0012] Die Erfindung betrifft ferner eine Abdeckvorrichtung, welche mit dem erfindungsgemäßen Hörgerät verwendet werden kann.

[0013] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
Figur 1
eine schematische Perspektivansicht einer Hörgerät-Gehäuseanordnung für ein erfindungsmäßes Hörgerät, wobei die Abdeckvorrichtung in einem am Gehäuse befestigten Zustand gezeigt ist;
Figur 2
eine schematische Perspektivansicht der Hörgerät-Gehäuseanordnung von Figur 1, wobei die Abdeckvorrichtung in einem von dem Gehäuse gelösten Zustand gezeigt ist.


[0014] In Figur 1 ist eine Hörgerät-Gehäuseanordnung 1 mit einem Gehäuse 10 und einer Abdeckvorrichtung 20 gezeigt. Die gezeigte Hörgerät-Gehäuseanordnung 1 ist für ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät. Sie ist so ausgestaltet, dass die Abdeckvorrichtung 20 den beim Tragen sichtbaren Bereich des Hörgerätgehäuses abdeckt, welcher beim Tragen oberhalb der Ohrmuschel sichtbar ist.

[0015] In Figur 2 ist die Hörgerät-Gehäuseanordnung 1' mit der Abdeckvorrichtung 20' im vom Gehäuse 10' entfernten Zustand gezeigt. Die Abdeckvorrichtung 20' ist spangenförmig ausgestaltet und kann ohne Verwendung weiterer Werkzeuge auf das Gehäuse 10' aufgesteckt, geschnappt oder geklemmt werden.

[0016] Das Gehäuse kann aus mehreren Schalenteilen bestehen, wie es dem Fachmann bekannt ist. Die Abdeckvorrichtung kann ein Kunststoff-Spritzgußteil, ein aus Kunststofffolie tiefgezogenes Teil, ein gestanztes und gebogenes Metallteil oder Ähnliches sein.

[0017] Die Abdeckvorrichtung kann in einer Vielzahl von Farben, entsprechend der Haut oder Haarfarbe des Trägers, ausgeführt sein. Es ist auch möglich, die Abdeckvorrichtung in Modefarben auszugestalten.

[0018] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Gehäuse 10' einen tiefer abgesetzten Bereich 11 auf, welcher von der Abdeckvorrichtung 20, 20' bedeckt wird. Im aufgesteckten Zustand schließt die Abdeckvorrichtung bündig mit dem nicht bedeckten Bereich 12 des Gehäuses 10, 10' ab.

[0019] Die erfindungsgemäße Hörgerät-Gehäuseanordnung ermöglicht eine einfache und unkomplizierte Anpassung des Gehäuses, welche auch vom Endkunden selbst vorgenommen werden kann.

[0020] Das gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät. Ebenso ist es denkbar, die erfindungsgemäße Hörgerät-Gehäuseanordnung mit Gehäuse und Abdeckvorrichtung für ein Im-Ohr-Hörgerät auszuführen, so dass die Abdeckvorrichtung mindestens einen Teil des nach außen sichtbaren Bereichs des Im-Ohr-Hörgeräts abdeckt.


Ansprüche

1. Hörgerät, aufweisend:

a) ein Hörgerätgehäuse (10);

b) eine Abdeckvorrichtung (20), welche einen Bereich des Hörgerätgehäuses abdeckt;

dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckvorrichtung (20) im Wesentlichen kraft- und/oder formschlüssig an der Oberfläche des Hörgerätegehäuses (10) befestigbar ist und wobei die Abdeckvorrichtung (10)den Bereich (12)des Hörgerätgehäuses abdeckt, welcher beim bestimmungsgemäßen Tragen des Hörgeräts sichtbar ist.
 
2. Hörgerät nach Anspruch 1, wobei die Abdeckvorrichtung (20)spangenförmig ausgestaltet ist und den abgedeckten Bereich des Hörgerätegehäuses (10)zumindest teilweise umspannen kann, so dass die Abdeckung (20)auf das Hörgerät (10) klemmbar ist.
 
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, wobei der von der Abdeckvorrichtung (20) abgedeckte Bereich (12) des Hörgerätegehäuses vertieft abgesetzt ausgebildet ist.
 
4. Hörgerät nach Anspruch 3, wobei die Abdeckvorrichtung (20) im befestigten Zustand mit einem nicht abgedeckten Bereich des Hörgerätegehäuses (10) im Wesentlichen bündig abschließt.
 
5. Hörgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Abdeckvorrichtung (20) ohne Benutzung von Werkzeug durch eine Steckverbindung, Schnappverbindung oder Klemmverbindung befestigbar und/oder entfernbar ist.
 
6. Abdeckvorrichtung (20), welche so ausgestaltet ist, dass sie zur Verwendung in einem Hörgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 geeignet ist.
 




Zeichnung