[0001] Die Erfindung betrifft eine Induktionskochmulde und ein Verfahren zur Ermittlung
einer Temperatur eines Bodens eines Zubereitungsbehälters.
[0002] Beim Zubereiten von verzehrbaren Zubereitungsgut und somit Lebensmitteln, werden
diese im Allgemeinen in ein Zubereitungsbehältnis, beispielsweise ein Kochgeschirr,
wie eine Pfanne oder einen Topf, eingebracht und darin zubereitet. Ein Zubereitungsbehälter
wird dabei üblicherweise auf einer Zubereitungszone, insbesondere einer Kochzone,
eines Zubereitungsfeldes, insbesondere eines Kochfeldes, abgestellt. In modernen Kochfeldern
kommen Sensoren zum Einsatz, welche wesentliche Informationen zu Eigenschaften des
zuzubereitendes Gutes im Kochgeschirr bzw. zu wesentlichen Betriebszuständen des Kochfeldes
oder des Kochgeschirrs erfassen.
[0003] Bei Kochfelder mit Strahlungsheizkörpern ist die Temperatur des Kochgeschirrbodens
eine ausführliche Information über den Betriebszustand des gesamten Systems aus Heizkörper
und der Zubereitungszone im Kochfeld, welche als Glaskeramik ausgebildet sein kann.
Darüber hinaus werden auch Temperaturinformationen über das zuzubereitende Lebensmittel
selbst erfasst. Die Kenntnis des Verlaufs der Temperatur des Bodens des Zubereitungsbehälters
erlaubt eine Regelung der Zubereitungstemperatur, indem insbesondere eine Heizleistung
eines Heizkörpers mittels einer Steuer- und/oder Regeleinheit geregelt wird.
[0004] In Induktionsmulden bzw. bei Zubereitungszonen, welche induktiv heizbar sind, ist
eine derartige Temperatursensorik, welche aus Strahlungs-Kochfeldern bekannt ist,
nicht einsetzbar. Zur Ermittlung einer Temperatur eines Bodens eines Zubereitungsbehälters
bei induktiv geheizten Zubereitungszonen kann eine Sensorik verwendet werden, wie
sie in der
JP 03208288 A beschrieben ist. Die Vorrichtung umfasst zwei separate Infrarot-Sensoreinheiten,
welche an einer Unterseite der Zubereitungsplatte positioniert sind. Die beiden Sensoren
sind nebeneinander angeordnet, wobei der erste Sensor zur Temperaturerfassung der
Zubereitungsplatte ausgebildet ist. Der zweite Sensor ist ausgebildet zur Erfassung
der Temperatur des Bodens eines Zubereitungsbehälters, welcher auf der Oberseite der
Zubereitungsplatte aufgestellt ist. Dazu ist in der Zubereitungsplatte ein spezielles
Einsatzteil eingebaut, welches eine Transmission von Infrarotstrahlung ermöglicht.
Die beiden Sensoren sind somit als separate Einheiten ausgebildet, welche unabhängige
Temperaturinformationen detektieren. Der zweite Sensor detektiert ausschließlich eine
vom Boden des Zubereitungsbehälters abgestrahlte Wärmestrahlung.
[0005] Darüber hinaus ist aus der
JP 2003347028 A eine Kocheinheit bekannt, welche eine Zubereitungsplatte aufweist, auf der ein Zubereitungsbehälter
abgestellt ist. An der gegenüberliegenden Seite der Zubereitungsplatte sind zwei separate
und beabstandet zueinander angeordnete Sensoren angeordnet. Der Boden des Zubereitungsbehälters
ist induktiv heizbar. Einer der beiden Sensoren ist zur Detektion einer Wärmestrahlung
ausgebildet, welche sowohl Wärmestrahlung des Bodens des Zubereitungsbehälters als
auch Wärmestrahlung der Zubereitungsplatte aufweist. Der zweite Sensor, welcher ebenso
wie der erste Sensor als IR-Sensor ausgebildet ist, ist zur Detektion einer Wärmestrahlung
einer Reflektorplatte ausgebildet. Die Reflektorplatte ist dabei an der Unterseite
der Zubereitungsplatte angebracht und der zweite Sensor ist in unmittelbarer Nähe
zu dieser Reflektorplatte angeordnet. Somit detektiert dieser zweite Sensor lediglich
Wärmestrahlung von dieser Reflektorplatte. Beide Sensoren sind mit einer Auswerteeinheit
verbunden, wobei in der Auswerteeinheit ein Differenzsignal aus den beiden Sensorsignalen
im Hinblick auf eine Temperaturermittlung erzeugt wird.
[0006] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Induktionskochmulde und ein
Verfahren zu schaffen, mit welcher bzw. mit welchem die Temperatur eines Bodens eines
Zubereitungsbehälters genauer bestimmt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Induktionskochmulde, welche die Merkmale nach Patentanspruch
1 aufweist, und ein Verfahren, welches die Merkmale nach Patentanspruch 12 aufweist,
gelöst.
[0008] Eine lösungsgemäße Induktionskochmulde gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 ist dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Sensoren derart angeordnet sind, dass
ihre örtlichen Erfassungsbereiche zumindest bereichsweise überlappend, insbesondere
im Wesentlichen vollständig überlappend, angeordnet sind. Beide Sensoren detektieren
zumindest bereichsweise im selben Flächenbereich, wodurch eine wesentlich präzisere
Ermittlung der Bodentemperatur des Zubereitungsbehälters ermöglicht werden kann.
[0009] Die beiden Sensoren weisen bevorzugt einen gleichen Raumwinkel des Erfassungsbereichs
auf. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die beiden Sensoren derart angeordnet sind,
dass ihre Erfassungsbereiche an einer Unterseite der Zubereitungszone einen gemeinsamen
überlappenden Flächenbereich aufweisen.
[0010] Bevorzugt sind die Erfassungsbereiche derart, dass dieser Flächenbereich auf der
Unterseite der Zubereitungszone im Wesentlichen deckungsgleich ausgebildet ist. Insbesondere
bei einer Ausgestaltung als Zwei-Kanal-Pyrometer bzw. als Dual-Sensorsystem kann dann
neben den messtechnischen Vorteilen von optimal aufeinander abgestimmten Elektroniken
und Optiken gewährleistet werden, dass die beiden IR-Sensoren durch den selben Messfleck
der Zubereitungszone "hindurchsehen".
[0011] Die Sensoren bzw. das Sensorsystem der Vorrichtung sind bzw. ist insbesondere als
Bratsensorik ausgebildet und entsprechend positioniert.
[0012] Bevorzugt ist der erste Sensor und/oder der IR-Sensor auf einer dem Boden abgewandten
Seite der Zubereitungszone angeordnet. Dort kann bevorzugt eine Anordnung ausgebildet
sein, bei welcher zumindest ein Sensor beabstandet zu dieser abgewandten Seite positioniert
ist.
[0013] Es kann auch vorgesehen sein, dass der erste Sensor an der dem Boden abgewandten
Seite der Zubereitungszone befestigt ist und somit unmittelbar an der angewandten
Seite angeordnet ist. Der erste Sensor kann als NTC-Widerstand oder als PTC-Widerstand
ausgebildet sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass auch der erste Sensor zur Erfassung
Messwerte zur Bestimmung der Temperatur der Zubereitungszone als IR-Sensor ausgebildet
ist.
[0014] Die beiden Sensoren sind bevorzugt benachbart und relativ nahe zueinander angeordnet.
[0015] Bevorzugt sind die beiden Sensoren in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Die beiden
Sensoren sind darüber hinaus in bevorzugter Weise von einer für die induktive Heizung
vorgesehenen Induktionsvorrichtung, insbesondere Induktionsspulen, abgeschirmt angeordnet.
Bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass das Gehäuse selbst eine derartige Abschirmung
ermöglicht. Die Erfassung der Sensoren wird dadurch durch die induktive Heizung nicht
beeinflusst. Die Sensorergebnisse werden dadurch verbessert.
[0016] In bevorzugter Weise ist das Zubereitungsfeld als Glaskeramikfeld ausgebildet. Bevorzugt
ist dieses Zubereitungsfeld als homogenes Feld ausgebildet, welches keine speziellen
Detektionsbereiche aufweist, wie dies im Stand der Technik für eine entsprechende
Detektion durch die Zubereitungszone hindurch erforderlich ist. Ein derartiges Detektionsfenster
ist somit nicht erforderlich und nicht vorgesehen.
[0017] Sind beide Sensoren als IR-Sensoren ausgebildet, so ist in vorteilhafter Weise ein
Dual-Sensorsystem realisiert, welches insbesondere als Zwei-Kanal-Pyrometer ausgebildet
ist.
[0018] Bei der vorgeschlagenen Induktionskochmulde ist ein Differenzsignal in der Auswerteeinheit
erzeugbar, welches eine exakte Ermittlung der Temperatur des Bodens des Zubereitungsbehälters
ermöglicht. Indem ein Sensor, der IR-Sensor, ein Signal erzeugt, welches sowohl Temperaturinformationen
der Zubereitungszone als auch Temperaturinformationen des Bodens des Zubereitungsbehälters
enthält, wird dadurch ein Signal bereitgestellt, welches eine Mischtemperatur charakterisiert.
Der andere Sensor ist derart ausgebildet und angeordnet, dass er lediglich die explizite
Temperatur der Zubereitungszone erfasst. Im Unterschied zum Stand der Technik wird
somit genau die Temperatur der Zubereitungszone unmittelbar und nicht die Temperatur
einer an einer Unterseite der Zubereitungszone angeordneten Reflektorplatte erfasst.
Mit der lösungsgemäßen Induktionskochmulde kann somit in der Auswerteeinheit ein sehr
genaues Ermitteln der Temperatur des Bodens des Zubereitungsbehälters ermöglicht werden,
da der in beiden Sensorsignalen im Wesentlichen mit gleichen Betrag vorhandene Temperaturanteil
der Zubereitungszone exakt und einfach herausgerechnet werden kann. Des Weiteren muss
kein eigener separater und aus einem anderen Material ausgebildeter Detektionsbereich
in der Zubereitungszone ausgebildet werden, durch welchen dann ein Sensor die Temperatur
des Bodens erfassen kann, wie dies im Stand der Technik erfolgt. Die Zubereitungszone
muss daher nicht eigens mit einer Aussparung ausgebildet und aufwändig gefertigt werden,
in die dieser Detektionsbereich eingebracht wird.
[0019] Bei einem Verfahren zum Ermitteln einer Temperatur eines Bodens eines Zubereitungsbehälters
für ein Zubereitungsgut wird der Zubereitungsbehälter auf eine Zubereitungszone eines
Zubereitungsfeldes aufgestellt, wobei die Zubereitungszone induktiv geheizt wird.
Zumindest ein Messwert zur Bestimmung der Temperatur der Zubereitungszone wird mit
einem ersten Sensor erfasst und eine Wärmestrahlung der Zubereitungszone sowie eine
Wärmestrahlung des Bodens des Zubereitungsbehälters wird mittels einem IR-Sensor erfasst.
Die von den beiden Sensoren detektierten Temperaturinformationen werden an eine Auswerteeinheit
übertragen, wobei mittels der Auswerteeinheit abhängig von diesen Informationen die
Temperatur des Bodens des Zubereitungsbehälters ermittelt wird. Durch das lösungsgemäße
Verfahren kann eine relativ einfache und dennoch sehr präzise Ermittlung der Temperatur
des Bodens des Zubereitungsbehälters erreicht werden.
[0020] Durch die induktive Kopplung des Bodens des Zubereitungsbehälters wird dieser aufgeheizt.
Die dann von dem Boden abgestrahlte Wärmestrahlung erwärmt dann auch die Zubereitungszone,
insbesondere die Glaskeramik, wodurch sowohl von der Zubereitungszone als auch von
dem Boden Wärmestrahlung abgestrahlt wird. Diese Wärmestrahlungen werden als Mischsignal
von dem IR-Sensor detektiert. Der erste Sensor detektiert lediglich Messwerte, die
die Temperatur der erwärmten Zubereitungszone charakterisieren.
[0021] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Induktionskochmulde sind als vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Zubereitungsfeldes mit einem Zubereitungsbehälter
und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
- Fig. 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0023] In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0024] In Fig. 1 ist in schematischer perspektivischer Darstellung symbolisch eine Vorrichtung
1 zur Ermittlung einer Temperatur eines Bodens 31 eines als Kochtopf 3 ausgebildeten
Zubereitungsbehälters gezeigt, welche einer Induktionskochmulde zugeordnet ist. Die
Vorrichtung 1 und der Kochtopf 3 sind an gegenüberliegenden Seiten eines als Kochfeld
2 ausgebildeten Zubereitungsfelds, welches als Glaskeramikplatte oder Glasplatte ausgebildet
ist, positioniert. Das Kochfeld 2 umfasst im Ausführungsbeispiel vier als Kochzonen
21, 22, 23 und 24 ausgebildete Zubereitungszonen, von denen zumindest die Kochzone
24, auf welcher der Kochtopf 3 steht, induktiv heizbar ist. Der Kochtopf 3 ist dabei
an einer Oberseite 2a des Kochfeldes 2 auf der Kochzone 24 aufgestellt. Die Vorrichtung
1 ist an oder beabstandet zu einer Unterseite 2b des Kochfeldes positioniert.
[0025] Die in Fig. 1 lediglich als Blockelement dargestellte Vorrichtung 1 wird in Fig.
2 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In Fig. 2 ist eine schematische
Darstellung eines Teilausschnitts gezeigt, bei dem die Vorrichtung 1 eine Sensorvorrichtung
aufweist. Die Sensorvorrichtung umfasst einen ersten Sensor 11, welcher als NTC-Widerstand
oder als PTC-Widerstand ausgebildet ist. Dieser erste Sensor 11 ist an der Unterseite
2b des Kochfeldes 2 unmittelbar angeordnet und zur Erfassung ausschließlich der Temperatur
dieses Kochfeldes 2 ausgebildet. Durch diesen Sensor 11 wird somit direkt die Temperatur
der Glaskeramikplatte des Kochfeldes 2 unmittelbar erfasst, ohne dass Zwischenelemente
oder dergleichen angeordnet sind.
[0026] Darüber hinaus umfasst die Sensorvorrichtung einen zweiten Sensor, welcher als IR-Sensor
12 ausgebildet ist. Der IR-Sensor 12 ist beabstandet zur Unterseite 2b positioniert
und weist einen Erfassungsbereich 12a auf, welcher an der Unterseite 2b des Kochfeldes
2 einen flächigen Bereich 12b ausbildet. Wie dabei zu erkennen ist, ist der Sensor
11 und der IR-Sensor 12 derart zueinander positioniert, dass der erste Sensor 11 zumindest
teilweise auch im Erfassungsbereich 12a enthalten ist. Der Sensor 11 und der IR-Sensor
12 detektieren somit Messwerte für eine weitere Temperaturermittlung zumindest bereichsweise
von einem gemeinsamen Messfleck. Der IR-Sensor 12 ist durch einen geeigneten Filter
zur Detektion von Wärmestrahlung ausgebildet, welche sowohl von dem Kochfeld 2 als
auch von dem Boden 31 des Kochtopfs 3 abgestrahlt wird. Somit detektiert der IR-Sensor
12 quasi ein Mischsignal, welches sich aus den Wärmestrahlungen des Bodens 31 als
auch des Kochfeldes 2 zusammensetzt.
[0027] Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung 1 zumindest eine Auswerteeinheit 13, welche
mit dem Sensor 11 und dem IR-Sensor 12 elektrisch verbunden ist. Mittels dieser Auswerteeinheit
13 wird das Sensorsignal des ersten Sensors 11, welches ausschließlich die unmittelbare
Temperatur des Kochfeldes 2 charakterisierende Messwerte enthält, mit dem Sensorsignal
mit dem IR-Sensors 12, welches sowohl Temperaturinformationen des Kochfeldes 2 als
auch des Bodens 3 enthält, verglichen. Beispielsweise durch Differenzbildung dieser
beiden Signale kann die Temperatur des Bodens 31 des Kochtopfes 3 exakt ermittelt
werden; der Einfluss der Temperatur der Glaskeramikplatte kann kompensiert werden.
[0028] In Fig. 2 sind auch in schematischer Weise Induktoren 4, insbesondere Induktionsspulen,
schematisch dargestellt, welche zur induktiven Heizung des Bodens 31 des Kochtopfs
3 ausgebildet sind.
[0029] In der gezeigten Ausführung gemäß Fig. 2 ist die Detektionsempfindlichkeit des IR-Sensors
12 im Hinblick auf eine Detektion der Wärmestrahlung und somit eines entsprechenden
Wellenlängenbereichs bezüglich des homogen ausgebildeten Kochfeldes 2 abgestimmt.
Der IR-Sensor 12 kann somit auch durch das Kochfeld 2 hindurch detektieren und Wärmestrahlung
des Bodens 31 erfassen, bzw. die Wärmestrahlung des Bodens durchdringt in einen ersten
bestimmten Wellenlängenbereich die Glaskeramik und kann von den IR-Sensor detektiert
weden.
[0030] Mit der aus der direkten Messung exakt bekannten Temperatur des Kochfeldes 2 kann
aus dem Mischsignal des IR-Sensors 12 der Einfluss des Kochfeldes 2 eliminiert werden,
wobei dies in der Auswerteeinheit 13 durch eine explizite Rechnung oder durch ein
abgelegtes Kennfeld erfolgen kann. Dadurch ist die Temperatur des Bodens 31 relativ
einfach und aufwandsarm bestimmbar. Die direkte Erfassung der Temperatur des Kochfeldes
ermöglicht eine wesentlich präzisere Bestimmung der Temperatur des Bodens 31.
[0031] Bei der in Fig. 2 gezeigten Darstellung ist der Boden 31 minimal beabstandet zur
Oberseite 2a des Kochfeldes 2 positioniert. Dies ist lediglich aufgrund der Bombierung
des Bodens 31 des Kochtopfes 3 der Fall. Ansonsten ist der Kochtopf 3 unmittelbar
auf der Oberseite 2a abgestellt. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Vorrichtung
1 an einer Position angeordnet ist, bei der aufgrund der Ausgestaltung des Bodens
31 dieser unmittelbar auf der Oberseite 2a aufliegt.
[0032] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 in schematischer
Weise dargestellt. Im Unterschied zur Ausgestaltung gemäß Fig. 2 umfasst die Vorrichtung
hier zwei IR-Sensoren 12 und 14, welche als separate Komponenten ausgebildet sind.
Beide IR-Sensoren 12 und 14 sind beabstandet zur Unterseite 2b des Kochfeldes 2 angeordnet
und mit ihren Erfassungsbereichen 12a und 14a in Richtung des Kochfeldes 2 orientiert.
Darüber hinaus sind die IR-Sensoren 12 und 14 derart positioniert, dass ihre Erfassungsbereiche
12a und 14a auf der Unterseite 2b Flächen 12b und 14b ausbilden, welche an der Unterseite
2b in einem Flächenbereich 15 überlappen. In diesem überlappenden Flächenbereich 15
wird somit ein gemeinsamer Messfleck ausgebildet. Die Präzision kann durch eine derartige
überlappende Ausgestaltung der Erfassungsbereiche 12a und 14a verbessert werden, da
zumindest bereichsweise von einem gemeinsamen Messfleck 15 Wärmestrahlung detektiert
wird.
[0033] Der IR-Sensor 12 ist durch einen geeigneten ersten Filter wiederum zur Detektion
von Wärmestrahlung des Kochfeldes 2 und von Wärmestrahlung des Bodens 31 ausgebildet.
Der IR-Sensor 14 ist im Hinblick auf seine Detektionsempfindlichkeit und seinen detektierbaren
Wellenlängenbereich durch einen geeigneten zweiten Filter derart ausgestaltet, dass
er lediglich und unmittelbar die Wärmestrahlung des Kochfeldes 2 detektieren kann.
In der Auswerteeinheit 13 wird analog zur Ausgestaltung gemäß Fig. 2 wiederum ein
Differenzsignal aus den beiden von den IR-Sensoren 12 und 14 übertragenen Sensorsignalen
die Temperatur des Bodens 31 ermittelt.
[0034] Eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung 1 ist in der schematischen Darstellung
gemäß Fig. 4 gezeigt. Bei dieser Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung 1 ein Sensorsystem,
welches als Zwei-Kanal-Pyrometer ausgebildet ist, wobei das Sensorsystem 16 als IR-Sensorsystem
ausgebildet ist und zur intern getrennten Betrachtung von zwei Bereichen ausgebildet
ist. Bei diesem Sensorsystem 16 werden somit nicht zwei separate Sensoren, wie dies
in den Ausführungen gemäß Fig. 2 und Fig. 3 realisiert ist, angeordnet, sondern diese
beiden Sensoren werden praktisch integral ausgebildet und sind beide in dem einen
Sensorsystem 16 realisiert. Das Sensorsystem 16 ist dabei einerseits zur unmittelbaren
Detektion der Temperatur des Kochfeldes 2 ausgebildet, andererseits zur Erfassung
eines Mischsignals, welches Wärmestrahlung sowohl des Kochfeldes 2 als auch des Bodens
31 enthält. Die beiden in dem Sensorsystem 16 realisierten Sensoren weisen bei dieser
Ausgestaltung einen im Wesentlichen gleichen Erfassungsbereich 16a auf, welcher auf
der Unterseite 2b zu einem im Wesentlichen deckungsgleichen Flächenbereich 16b führt.
Das Sensorsystem 16 bzw. die darin realisierten Sensoren beobachten somit quasi stets
den gleichen Messfleck.
[0035] Bei der Ausgestaltung in Fig. 4 ist das Sensorsystem 16 in einem Gehäuse 17 angeordnet,
welches eine Abschirmung des Sensorsystems 16 vor induktiven Einflüssen der Induktoren
4 ermöglicht. Dieses Gehäuse 17 kann auch bei den Ausgestaltungen gemäß Fig. 2 und
Fig. 3 ausgebildet sein.
[0036] Die für die Erfassung der Temperatur des Kochfeldes 2 vorgesehenen Sensoren 11, 14
und der des Sensorsystems 16 sind bevorzugt derart ausgebildet, dass eine über die
gesamte Höhe h des Kochfeldes 2 gemittelte Temperatur detektierbar ist. Es kann auch
vorgesehen sein, dass diese Sensoren 11, 14 und der entsprechende Sensor des Sensorsystems
16 lediglich zur Erfassung der Temperatur der Unterseite 2b des Kochfeldes 2 ausgebildet
sind.
[0037] Das Kochfeld 2 kann beispielsweise als eine Glaskeramik-Kochfläche ausgebildet sein,
welche beispielsweise materiell derart beschaffen ist, dass ein Transmissionsgrad
von etwa 45 % bis 55% bei einer Wärmestrahlung mit einer Wellenlänge von etwa 1,5
µm bis etwa 2,7 µm gegeben ist. Des Weiteren kann dieses Kochfeld 2 auch einen Transmissionsgrad
von etwa 37% bis etwa 40% bei einer Wellenlänge von etwa 3,5 µm bis etwa 4 µm der
Wärmestrahlung aufweisen. Die IR-Sensoren 12 und 16 weisen dann bevorzugt eine für
diesen Bereich entsprechende Detektionsempfindlichkeit auf. Die Angaben sind lediglich
beispielhaft und können abhängig vom Material des Kochfeldes 2 variieren, weshalb
dann auch die Detektionsempfindlichkeit der IR-Sensoren 12 und 16 bzw. deren Filter
entsprechend zu ändern sind.
1. Induktionskochmulde mit einer Sensorvorrichtung mit einem ersten Sensor (11, 14, 16),
welcher zur Erfassung von Messwerten zur Bestimmung einer Temperatur einer Zubereitungszone
(21 bis 24), auf der ein Zubereitungsbehälter (3) zur Aufnahme eines Zubereitungsguts
aufstellbar ist, ausgebildet ist, und einem IR-Sensor (12, 16), welcher zur Detektion
von Wärmestrahlung der Zubereitungszone (21 bis 24) und eines Bodens (31) des Zubereitungsbehälters
(3) ausgebildet ist, und einer Auswerteeinheit (13), welche mit dem ersten Sensor
(11, 14, 16) und dem IR-Sensor (12, 16) elektrisch verbunden ist und mit welcher abhängig
von den von den Sensoren (11, 12, 14, 16) übertragenen Informationen die Temperatur
des Bodens (31) ermittelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Sensoren (11, 12, 14, 16) derart angeordnet sind, dass deren örtliche
Erfassungsbereiche (12a, 14a, 16a) zumindest bereichsweise überlappend, insbesondere
im Wesentlichen vollständig überlappend, angeordnet sind.
2. Induktionskochmulde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11, 14, 16) und/oder der IR-Sensor (12, 16) auf einer dem Boden (31)
abgewandten Seite (2b) der Zubereitungszone (21 bis 24) angeordnet sind.
3. Induktionskochmulde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11) an der dem Boden (31) abgewandten Seite (2b) der Zubereitungszone
(21 bis 24) befestigt ist.
4. Induktionskochmulde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Sensoren (11, 12, 14, 16) von einer Induktionsvorrichtung (4) zum induktiven
Heizen der Zubereitungszone (21 bis 24) abgeschirmt angeordnet ist.
5. Induktionskochmulde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11, 14, 16) ein NTC-Widerstand oder ein PTC-Widerstand ist.
6. Induktionskochmulde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein IR-Sensor (11, 14, 16) ist.
7. Induktionskochmulde nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden IR-Sensoren als Dual-Sensorsystem (16), insbesondere als 2-Kanal-Pyrometer,
ausgebildet sind.
8. Induktionskochmulde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11, 14, 16) und der IR-Sensor (12, 16) benachbart zueinander angeordnet
sind.
9. Induktionskochmulde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11, 14, 16) und der IR-Sensor (12, 16) in einem Gehäuse (17) angeordnet
sind.
10. Induktionskochmulde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zubereitungsfeld (2) als Glaskeramik ausgebildet ist.
11. Verfahren zum Ermitteln einer Temperatur eines Bodens (31) eines Zubereitungsbehälters
(3) für ein Zubereitungsgut, wobei der Zubereitungsbehälter (3) auf einer Zubereitungszone
(21 bis 24) eines Zubereitungsfeldes (2) aufgestellt wird, welche induktiv geheizt
wird, und zumindest ein die Temperatur der Zubereitungszone (21 bis 24) charakterisierender
Messwert mit einem Sensor (11, 14, 16) und eine Wärmestrahlung der Zubereitungszone
(21 bis 24) sowie des Bodens (31) des Zubereitungsbehälters (3) mittels eines IR-Sensors
(12, 16) erfasst werden, und die von den Sensoren (11, 12, 14, 16) detektierten Informationen
an eine Auswerteeinheit (13) übertragen werden und mittels der Auswerteeinheit (13)
abhängig von diesen Informationen die Temperatur des Bodens (31) des Zubereitungsbehälters
(3) ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Sensoren (11, 12, 14, 16) derart angeordnet sind, dass deren Erfassungsbereiche
(12a, 14a, 16a) zumindest bereichsweise überlappend, insbesondere im Wesentlichen
vollständig überlappend, angeordnet sind.