[0001] Die Erfindung betrifft ein kreisförmiges Sägeblatt, insbesondere zur Bearbeitung
von natürlichem oder künstlichem Steinmaterial, beispielsweise in Form von Betonwänden.
Das Sägeblatt weist an seinem Umfang Bearbeitungsmittel wie Schneid- oder Schleifmittel
beziehungsweise Kombinationen hiervon auf. Die Schneid- oder Schleifmittel können
dabei beispielsweise durch Diamantkörper, Schneidzähne oder einer Kombination aus
beidem gebildet sein.
[0002] Derartige Sägeblätter werden über eine Zentralbohrung an der Werkzeugaufnahme eines
entsprechenden Werkzeuggerätes festgelegt und von diesem im Betrieb in Rotation versetzt.
[0003] Aus der
EP 1 270 126 A1 ist ein kreisförmiges Sägeblatt mit einer Trägerscheibe bekannt, an deren Umfang
Schneidelemente angeordnet sind. Ferner sind an den Seitenflächen der Trägerscheibe
besonders abriebsfeste Bereiche vorgesehen. Diese verhindern im Betrieb ein durch
Reibung hervorgerufenes übermässiges Aufheizen und eine daraus resultierende Verformung
des Sägeblattes, die zu einem ungenauen Schnitt führt.
[0004] Nachteilig an dem bekannten Sägeblatt sind die relativ hohen Materialkosten.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem kreisförmigen Sägeblatt
die genannten Nachteile zu vermeiden und bei niedrigen Herstellungskosten einen präzisen
Schnitt zu gewährleisten.
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an dem Sägeblatt wenigstens
zwei in einer Umfangsrichtung aufeinander folgende Sektoren mit jeweils einem axialen
Planlaufabweichungsbereich ausgebildet sind. Dabei sind die aufeinander folgenden
Planlaufabweichungsbereiche der Sektoren hinsichtlich einer Mittelebene des Stammblattes
zu unterschiedlichen Seiten hin gerichtet. Die in Umfangsrichtung wechselseitig aufeinander
folgenden Planlaufabweichungsbereiche beziehungsweise die dazwischen liegenden Übergangsbereiche
sorgen für eine gewisse Aussteifung des Sägeblattes in axialer Richtung. Hierdurch
erhält das Sägeblatt im Betrieb eine grössere Seitenstabilität, wodurch ein besonders
präziser Schnitt gewährleistet wird. Ferner bewirken die Planlaufabweichungsbereiche
einen gewissen Ventilationseffekt, der für eine bessere Kühlung des Sägeblattes sorgt.
Hierdurch kann bei längerem Betrieb eine Abnahme der Steifigkeit infolge von Erwärmung
des Sägeblattes verringert werden.
[0007] Dabei ist es besonders günstig, wenn bei einem Durchmesser des Sägeblattes bis 800
mm wenigstens vier Sektoren mit wechselnden Planlaufabweichungsbereichen vorgesehen
sind, wobei die Planlaufabweichungsbereiche eine maximale Planlaufabweichung zwischen
0,1 und 0,2 mm aufweisen beziehungsweise, wenn bei einem Durchmesser des Sägeblattes
von mehr als 800 mm wenigstens sechs Sektoren mit wechselnden Planlaufabweichungsbereichen
vorgesehen sind, wobei die Planlaufabweichungsbereiche eine maximale Planlaufabweichung
zwischen 0,2 und 0,45 mm aufweisen. Hierdurch liegen die maximalen Seitenschläge im
Bereich der üblichen Toleranzen für die betreffenden Sägeblattgrössen, so dass keine
merklich Zunahme der jeweiligen Schnittstärke und damit auch kein merklicher Abfall
der Schnittgeschwindigkeit hervorgerufen wird. Dagegen kann die Seitenstabilität des
Sägeblattes und damit die Genauigkeit des Schnittes durch die Übergangsbereiche zwischen
den wechselseitigen maximalen Seitenschlägen bei der angegebenen Mindestanzahl der
Planlaufabweichungsbereiche merklich erhöht werden.
[0008] Bevorzugterweise ist zwischen den maximalen Planlaufabweichungen jeweils zwei benachbarter
Sektoren ein Übergangsbereich vorgesehen, in dem der Umfang des Sägeblattes eine monotone
Neigung gegenüber der Mittelebene aufweist und der sich in Umfangsrichtung über wenigstens
30° erstreckt. Durch derartige Übergangsbereiche kann eine besonders gute Aussteifung
des Sägeblattes in axialer Richtung erzielt werden.
[0009] Vorteilhafterweise weist dabei der Umfang des Sägeblattes eine kontinuierliche Wellenform
auf, wodurch trotz der ausgebildeten Seitenschläge im Betrieb ein sehr ruhiger Lauf
des Sägeblattes im zu bearbeitenden Material erzielt wird.
[0010] Ferner sind die Planlaufabweichungsbereiche vorteilhafterweise durch Beaufschlagung
der Seitenflächen des Sägeblattes mit entsprechend gerichteten und energetisch vorbestimmten
Schlägen ausgeformt. Auf diese Weise ist eine besonders einfache und kostengünstige
Herstellung des Sägeblattes möglich.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Sägeblatt mit vier Sektoren,
- Fig. 2
- eine überhöhte Seitenansicht des Sägeblattes in Richtung II aus Fig. 1 ohne Bearbeitungsmittel,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Sägeblatt mit sechs Sektoren und
- Fig. 4
- eine überhöhte Seitenansicht des Sägeblattes in Richtung IV aus Fig. 3 ohne Bearbeitungsmittel,
[0012] Fig. 1 zeigt ein Sägeblatt 2 zur Bearbeitung von mineralischen Werkstoffen in Form
eines Wandsägeblattes mit einem Durchmesser d von bis zu 800mm. Dieses weist ein Stammblatt
4, beispielsweise aus Stahl auf, an dem Bearbeitungsmittel 6 in Form von Schneidzähnen
gehalten sind. Die Schneidzähne können dabei einstückig mit dem Stammblatt 4 ausgebildet
sein oder wenigstens teilweise aus einem speziellen, auf das Stammblatt 4 aufgebrachten
Material gebildet sein. Alternativ zu den Schneidzähnen oder in Kombination mit diesen
können am Umfang U des Sägeblattes 2 auch Diamantkörper vorgesehen werden. Dabei können,
wie in Fig. 1 durch strichpunktierte Linien angedeutet, beispielsweise Diamantsegmente
7 am Umfang U angebracht sein.
[0013] Zur Befestigung an einer Werkzeugaufnahme eines nicht dargestellten Werkzeuggerätes,
das das Sägeblatt 2 um eine Achse A herum entlang einer Umfangsrichtung rotatorisch
antreibt, weist dieses eine Zentralbohrung 8 auf. Ferner teilt sich das Sägeblatt
2 in vier gleich grosse Sektoren S auf, wobei die Sektoren in Umfangsrichtung abwechselnd
einen linken Planlaufabweichungsbereich B1 oder einen rechten Planlaufabweichungsbereich
B2 aufweisen.
[0014] In Fig. 2 ist das Sägeblatt 2 zum leichteren Verständnis mit überhöhten Planlaufabweichungsbereichen
B1, B2 und ohne Bearbeitungsmittel 6 dargestellt. Wie hieraus zu entnehmen ist, erstrecken
sich die Planlaufabweichungsbereiche B1 und B2 weg von einer senkrecht zur Achse A
aufgespannten Mittelebene E. Dabei bilden alle Planlaufabweichungsbereiche B1 und
B2 einen maximalem Seitenschlag M1, M2 aus, der sich von der Mitte einer Umfangsfläche
F des Umfangs U bis zur Mittelebene E erstreckt und zwischen 0,1 und 0,2 mm, insbesondere
0,125 mm, beträgt.
[0015] Wie aus Fig. 2 ferner zu entnehmen ist, bildet das Sägeblatt 2 am Umfang U zwischen
den maximalen Planlaufabweichungen M1, M2 zweier benachbarter Sektoren jeweils einen
sich über 90° erstreckenden Übergangsbereich C aus, der gegenüber der Mittelebene
E eine wellenförmige monotone Neigung aufweist.
[0016] Fig. 3 und 4 zeigen ein Sägeblatt 2 in Form eines Wandsägeblattes mit einem Durchmesser
d der mehr als 800 mm beträgt. Im Gegensatz zur Ausführungsform nach Fig. 1 und 2
sind hier sechs Sektoren S mit Planlaufabweichungsbereichen B1, B2 vorgesehen. Dabei
bilden alle Planlaufabweichungsbereiche B1 und B2 einen maximalem Seitenschlag M1,
M2 aus, der zwischen 0,2 bis 0,45 mm, insbesondere 0,3 mm, beträgt (siehe Fig.4).
[0017] Wie aus Fig. 4 ferner zu entnehmen ist, bildet das Sägeblatt 2 bei dieser Ausführungsform
am Umfang U zwischen den maximalen Planlaufabweichungen M1, M2 zweier benachbarter
Sektoren jeweils einen sich über 60° erstreckenden Übergangsbereich C aus, der gegenüber
der Mittelebene E eine wellenförmige monotone Neigung aufweist.
[0018] Die Herstellung der Planlaufabweichungsbereiche B1, B2 erfolgt hierbei durch entsprechende
Beaufschlagung des Sägeblattes 2 in Richtung der Achse A mit Schlägen eines nicht
dargestellten Werkzeuges, wobei die Schläge eine vorbestimmte Schlagzahl und Schlagenergie
aufweisen.
1. Kreisförmiges Sägeblatt (2), insbesondere zur Bearbeitung von natürlichem oder künstlichem
Steinmaterial,
an dessen Umfang (U) Bearbeitungsmittel (6) angeordnet sind, die insbesondere Diamantkörper
aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei in einer Umfangsrichtung aufeinander folgende Sektoren (S) mit jeweils
einem Planlaufabweichungsbereich (B1, B2) ausgebildet sind, wobei die aufeinander
folgenden Planlaufabweichungsbereiche (B1, B2) hinsichtlich einer Mittelebene (E)
zu unterschiedlichen Seiten gerichtet sind.
2. Kreisförmiges Sägeblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Durchmesser (d) des Sägeblattes (2) bis 800 mm wenigstens vier Sektoren
(S) mit wechselnden Planlaufabweichungsbereichen (B1, B2) vorgesehen sind, wobei die
Planlaufabweichungsbereiche (B1, B2) eine maximale Planlaufabweichung (M1, M2) zwischen
0,1 und 0,2 mm aufweisen.
3. Kreisförmiges Sägeblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Durchmesser (d) des Sägeblattes (2) von mehr als 800 mm wenigstens sechs
Sektoren (S) mit wechselnden Planlaufabweichungsbereichen (B1, B2) vorgesehen sind,
wobei die Planlaufabweichungsbereiche (B1, B2) eine maximale Planlaufabweichung (M1,
M2) zwischen 0,2 und 0,45 mm aufweisen.
4. Kreisförmiges Sägeblatt nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den maximalen Planlaufabweichungen (M1, M2) jeweils zwei benachbarter Sektoren
(S) ein Übergangsbereich (C) vorgesehen ist, in dem der Umfang (U) des Sägeblattes
(2) eine monotone Neigung gegenüber der Mittelebene (E) aufweist und der sich in Umfangsrichtung
über wenigstens 30° erstreckt.
5. Kreisförmiges Sägeblatt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Umfang (U) des Sägeblattes (2) eine kontinuierliche Wellenform aufweist.
6. Kreisförmiges Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Planlaufabweichungsbereiche (B1, B2) durch Beaufschlagung der Seitenflächen des
Sägeblattes (2) mit entsprechend gerichteten Schlägen ausgeformt sind.