[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum stirnseitigen Bearbeiten eines
eine Negativform für einen Gerinneanschluß eines Schachtbodengerinnes bildenden Profilstückes
aus thermoplastischem Schaumstoff, das formschlüssig an den Profilstrang für den jeweiligen
Gerinneast des Schachtbodengerinnes ansetzbar ist, mit einer Werkstückaufnahme und
mit einem entlang einer bezüglich ihres Radius einstellbaren Umlaufbahn relativ zur
Werkstückaufnahme bewegbaren Träger für einen Heizdraht zum Bearbeiten der Stirnseite
des Profilstückes.
[0002] Zur notwendigen Anpassung der Gerinne von Bodenschächten an die örtlichen Gegebenheiten
einer Baustelle wurde bereits vorgeschlagen, am Boden des Formkernes einer aus dem
topfartigen Formkern und einem Mantel bestehenden Form verschiedene als Negativform
des jeweiligen Gerinneastes dienende Profilstücke zu befestigen, die an den Profilstrang
für das Hauptgerinne anschließen. Es muß allerdings dafür gesorgt werden, daß die
stirnseitigen Anschlußflächen der Profilstücke für die Gerinneäste entsprechend dem
Profilquerschnitt und dem Achsverlauf des Profilstranges für das Hauptgerinne bearbeitet
werden. Zu diesem Zweck ist es bekannt (
EP 1 579 965 A1), einen entsprechend dem Umrißverlauf eines Profilquerschnittes des Profilstranges
geformten Heizdraht entlang einer mit dem Achsverlauf des Profilstranges übereinstimmenden
Bahn gegenüber dem stirnseitig zu bearbeitenden, ausgerichteten Profilstück aus einem
thermoplastischen Schaumstoff zu bewegen und zugleich dafür zu sorgen, daß die Ebene
des Heizdrahtes stets senkrecht zum Achsverlauf des Profilstranges für das Hauptgerinne
ausgerichtet wird. In diesem Fall überstreicht der Heizdraht eine Hüllfläche, die
der Oberfläche des Profilstranges im Anschlußbereich des Gerinneastes entspricht,
so daß durch eine stirnseitige Beschneidung eines Profilstückes durch den Heizdraht
dieses Profilstück mit der beschnittenen Stirnfläche formschlüssig an den Profilstrang
für das Hauptgerinne angesetzt werden kann. Diese bekannte Vorrichtung eignet sich
jedoch nicht zum Bearbeiten von Profilstücken, die als Negativform für Gerinneanschlüsse
an die Profilstränge der Gerinneäste bzw. des Hauptgerinnes angesetzt werden und dicht
an den Formmantel anschließen sollen. Schwierigkeiten ergeben sich in diesem Zusammenhang
insbesondere dann, wenn die Gerinneanschlüsse gegenüber der Schachtachse geneigt verlaufen
müssen.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten
Art so auszugestalten, daß auch gegenüber der Formachse geneigt verlaufende Profilstücke
für die Negativform von Gerinneanschlüssen einfach und genau stirnseitig bearbeitet
werden können.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Träger einen zur Achse
der Umlaufbahn zumindest angenähert parallelen Heizdraht aufweist und daß die Werkstückaufnahme
um eine zur Umlaufbahn tangential verlaufende Achse schwenkverstellbar gelagert ist.
[0005] Zufolge dieser Maßnahmen kann mit Hilfe des gegenüber der Werkstückaufnahme entlang
einer Umlaufbahn bewegbaren Trägers für einen zur Achse der Umlaufbahn parallelen
Heizdraht das zu bearbeitende Profilstück stirnseitig entlang eines Umlaufzylinders
bearbeitet werden, der dem Umriß des Schachtbodens entspricht und im allgemeinen ein
Kreiszylinder sein wird, was aber nicht zwingend ist. Für zur Entformung konischer
Schachtböden kann der Heizdraht gegenüber der Kreisbahnachse auch geringfügig geneigt
verlaufen. Mit der Vorgabe des Radius der Umlaufbahn des Trägers und der Lage der
Umlaufbahnachse relativ zur Werkstückaufnahme kann die Vorrichtung an den jeweils
geforderten Durchmesser der Umlaufbahn angepaßt werden, die im Bereich der inneren
Stirnseite des in der Werkstückaufnahme radial zur Umlaufbahn ausgerichteten Profilstückes
durch den Außendurchmesser des Formkerns und im Bereich der äußeren Stirnseite durch
den Innendurchmesser des des Formmantels bestimmt wird. Die zusätzliche Schwenkmöglichkeit
der Werkstückaufnahme um eine zur Umlaufbahn tangential verlaufende Achse erlaubt
darüber hinaus eine genaue Neigungseinstellung der Werkstückaufnahme entsprechend
dem geforderten Neigungswinkel des Gerinneanschlusses, so daß die Profilstücke in
ihrer Neigungslage entlang einer Zylinderfläche mit Hilfe des Heizdrahtes als Voraussetzung
dafür bearbeitet werden können, daß die stirnseitig bearbeiteten Profilstücke ohne
aufwendige Nachbearbeitung unmittelbar an die Profilstränge für die Gerinneäste bzw.
für das Hauptgerinne angesetzt werden können.
[0006] Die Führung des Trägers relativ zur Werkstückaufnahme entlang einer Umlaufbahn kann
in unterschiedlicher Weise konstruktiv sichergestellt werden. So kann beispielsweise
der Träger für den Heizdraht gegenüber der Werkstückaufnahme oder aber auch die Werkstückaufnahme
gegenüber dem Träger in zwei zur Achse der Umlaufbahn senkrechten Koordinatenachsen
entlang der geforderten Umlaufbahn bewegt werden. Einfachere Konstruktionsverhältnisse
ergeben sich allerdings, wenn die Werkstückaufnahme und der Träger jeweils entlang
einer zur Achse der Umlaufbahn senkrecht verlaufenden Führung verschoben werden können,
wobei die Führungen sowohl des Trägers als auch der Werkstückaufnahme radial zur Achse
der Umlaufbahn verlaufen, weil in diesem Fall die Führungen selbst um die Achse der
Umlaufbahn gedreht werden können.
[0007] Schließen die Profilstränge der Gerinneäste und des Hauptgerinnes nicht mit einer
Zylinderfläche, sondern eben ab, so bedarf es lediglich im Bereich der äußeren Stirnseite
des Profilstückes für den Gerinneanschluß einer Bearbeitung entlang einer Zylinderfläche.
Im allgemeinen werden allerdings sowohl die inneren als auch die äußeren Stirnseiten
entsprechend zu bearbeiten sein. Um diesem Umstand vorteilhaft Rechnung tragen zu
können, kann die Trägerführung zwei Träger für je einen zur Drehachse parallelen Heizdraht
aufnehmen. Unter der Voraussetzung, daß diese Träger entlang der gemeinsamen Führung
voneinander unabhängig verlagert werden können, kann die Vorrichtung auf die jeweils
geforderten Schachtdurchmesser und Wanddicken eingestellt werden, um dann in einem
Arbeitsgang beide Stirnseiten des Profilstückes zu bearbeiten.
[0008] Damit bei einer Schwenkverstellung der Werkstückaufnahme zur Einstellung der Neigung
des Gerinneanschlusses gegenüber der Schachtachse nicht die radiale Stellung der Werkstaufnahme
entlang ihrer Führung nachjustiert zu werden braucht, kann die Schwenkachse für die
Werkstückaufnahme im Bereich der Achse des stirnseitig zu bearbeitenden Profilstückes
liegen, was meist eine Kulissenführung für die Werkstückaufnahme in dem entlang der
Führung verstellbaren Schlitten bedingt.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum stirnseitigen Bearbeiten eines eine Negativform
für einen Gerinneanschluß eines Schachtbodengerinnes bildenden Profilstückes in einer
vereinfachten Seitenansicht und
- Fig. 2
- diese Vorrichtung in einer vereinfachten Draufsicht mit einer gegenüber der Fig. 1
gedrehten Stellung der Trägerführung in einem größeren Maßstab.
[0010] Die dargestellte Vorrichtung zum stirnseitigen Bearbeiten eines Profilstückes 1,
das die Negativform für einen Gerinneanschluß eines Schachtbodengerinnes bildet, weist
ein Gestell 2 auf, das einen drehbar gelagerten Steher 3 mit einer auskragenden, radialen
Führung 4 für zwei voneinander unabhängig auf der Führung 4 verstellbare Träger 5
aufnimmt, die mit Heizdrähten 6 versehen sind. Die Heizdrähte 6 verlaufen parallel
zur der durch den Steher 3 gebildeten Drehachse 7, so daß bei einer Drehung des Stehers
3 und damit der einen Schwenkarm bildenden Trägeführung 4 die Heizdrähte 6 entlang
von Kreiszylinderflächen 8 geführt werden, wie sie in der Fig. 2 strichliert eingezeichnet
sind. Wird während einer Drehung des Stehers 3 der Träger 5 entlang der Trägerführung
4 zusätzlich verschoben, so können auch von einer Kreisform abweichende Umlaufbahnen
erreicht werden. Der Antrieb des Stehers 3 erfolgt über eine Zahnriemenscheibe 9 mittels
eines Zahnriemens 10, der von einem Motor 11 angetrieben wird.
[0011] Das Profilstück 1 wird in einer Werkstückaufnahme 12 schnittgerecht gehalten, die
aus einer mittigen Auflage 13 für das Profilstück und zwei seitlich dieser Auflage
13 angeordneten Klemmbacken 14 besteht. Diese Klemmbacken 14 können entlang einer
Verschiebeführung 15 zur Anpassung an unterschiedliche Durchmesser der Profilstücke
1 verlagert und in den jeweiligen Klemmlagen verriegelt werden.
[0012] Die Werkstückaufnahme 12 ist auf einem Schwenkkopf 16 eines Schlittens 17 angeordnet,
der auf einer gestellfesten, radial zur Drehachse 7 verlaufenden Führung 18 verschiebbar
gelagert ist. Der Schwenkkopf 16 wird in einer Kulissenführung 19 des Schlittens 17
verschwenkbar gehalten, so daß sich eine Schwenkachse 20 ergibt, die senkrecht zur
Führung 18 des Schlittens 17 verläuft und die Achse 21 des Profilstückes 1 schneidet
oder in deren Umgebung zu liegen kommt. Diese Anordnung erlaubt eine Schwenkverstellung
des Profilstückes 1, ohne die Schlittenstellung auf der Führung 18 nachjustieren zu
müssen.
[0013] Um ein Profilstück 1, das sich aus einem kreiszylindrischen und einem kegelstumpfförmigen
Abschnitt zusammensetzt, an beiden Stirnseiten gleichzeitig entsprechend den Vorgaben
aufgrund eines geneigten Gerinneanschlusses bearbeiten zu können, wird das Profilstück
1 zunächst in der Werkstückaufnahme 12 gegenüber der Drehachse 7 radial ausgerichtet
eingespannt, um dann über die Kulissenführung 19 des Schwenkkopfes 16 entsprechend
der geforderten Anschlußneigung um die Schwenkachse 20 verschwenkt zu werden. Der
gewählte Einstellwinkel kann über Klemmstücke 22 festgelegt werden. Nach einer Anpassung
der Vorrichtung an den Außendurchmesser des Formkernes und an den Innendurchmesser
des Formkerns, was durch eine entsprechende Verlagerung des Schlittens 17 auf der
Führung 18 und der Träger 5 auf der Führung 4 vorgenommen wird, kann der Steher 3
über den Motor 11 angetrieben und das Profilstück 1 auf beiden Stirnseiten gleichzeitig
beschnitten werden, so daß es keiner Nachbearbeitung bedarf und das beschnittene Profilstück
1 in die Form für den Schachtboden eingesetzt werden kann, wobei das Profilstück 1
an den Profilstrang des zugehörigen Gewindeastes anschließt und diesen bis zum Formmantel
verlängert.
[0014] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So bedarf es keiner konstruktiven Drehachse 7 um den bzw. die Träger 5
entlang einer Kreisbahn oder einer davon abweichenden Umlaufbahn gegenüber der Werkstückaufnahme
12 bewegen zu können. Die relative Umlaufbahn zwischen der Werkstückaufnahme 12 einerseits
und den Trägern 5 kann durch eine Zweiachsensteuerung der Träger 5 oder der Werkstückaufnahme
12 gesteuert werden, was beispielsweise die Anordnung der Träger 5 bzw. der Werkstückaufnahme
12 auf einem Kreuzschlitten bedingt. Werden zwei Träger 5 für je einen Heizdraht 6
eingesetzt, so muß zusätzlich eine Drehverstellung der Träger 5 um die Achse 7 der
Kreisbahn sichergestellt werden.
1. Vorrichtung zum stirnseitigen Bearbeiten eines eine Negativform für einen Gerinneanschluß
eines Schachtbodengerinnes bildenden Profilstückes aus thermoplastischem Schaumstoff,
das formschlüssig an den Profilstrang für den jeweiligen Gerinneast des Schachtbodengerinnes
ansetzbar ist, mit einer Werkstückaufnahme (12) und mit einem entlang einer bezüglich
ihres Radius einstellbaren Umlaufbahn relativ zur Werkstückaufnahme (12) bewegbaren
Träger (5) für einen Heizdraht (6) zum Bearbeiten der Stirnseite des Profilstückes,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (5) einen zur Achse (7) der Umlaufbahn zumindest angenähert parallelen
Heizdraht (6) aufweist und daß die Werkstückaufnahme (12) um eine zur Umlaufbahn tangential
verlaufende Achse (20) schwenkverstellbar gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Werkstückaufnahme und der Träger jeweils entlang
einer zur Achse der Umlaufbahn senkrecht verlaufenden Führung verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (4, 18) sowohl des Trägers (5) als auch der Werkstückaufnahme (12)
radial zur Achse (7) der Umlaufbahn verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Trägerführung (4) zwei Träger (5) für je einen zur Drehachse (7) parallelen
Heizdraht (6) voneinander unabhängig verschiebbar gelagert sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (20) für die Werkstückaufnahme (12) im Bereich der Achse (21) des
stirnseitig zu bearbeitenden Profilstückes (1) liegt.