[0001] Die Erfindung betrifft ein Rollenschneidgerät zum Beschneiden von Blattgut mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Schneidgeräte werden vor allem im Bürobereich verwendet, um Papierblätter oder Folien
entweder einzeln oder als Blattgutstapel zu beschneiden. Gemeinsam ist solchen Schneidgeräten,
dass sie eine horizontale Auflageplatte für die Auflage des Blattgutes haben und dass
an zumindest einer Seite der Auflageplatte eine Schneideinrichtung vorgesehen ist.
Dabei eignen sich Rollenschneideinrichtungen für die Herstellung besonders glatter
Schneidkanten.
[0003] Eine Rollenschneideinrichtung weist eine Führungsschiene auf, die sich parallel zu
einer Seite der Auflageplatte und auch parallel zu der Oberfläche der Auflageplatte
erstreckt. Auf der Führungsschiene ist ein Messerwagen längs der Führungsschiene verschieblich
geführt. Der Messerwagen weist ein Rollenmesser auf, das an dem Messerwagen, um eine
sich horizontal und quer zur Längsachse der Führungsschiene erstreckende Achse frei
drehbar gelagert ist. Gewöhnlich ist der Messerwagen selbst oder der Teil des Messerwagens,
an dem das Rollenmesser gelagert ist, durch Druckausübung von oben vertikal auf die
Auflageplatte absenkbar.
[0004] Für einen Schneidvorgang wird das Blattgut auf die Auflageplatte aufgelegt und unter
der Führungsschiene soweit hindurch geschoben, dass der abzuschneidende Teil auf der
anderen Seite der Führungsschiene übersteht. Dann wird auf den Messerwagen vertikaler
Druck ausgeübt, so dass das Rollenmesser in Richtung auf das Blattgut abgesenkt wird.
Das Schneiden des Blattgutes erfolgt dann durch Verschieben des Messerwagens längs
der Führungsschiene. Dabei vollführt das Rollenmesser eine Drehbewegung und schneidet
hierdurch das Blattgut.
[0005] Um das Blattgut während des Schneidvorgangs nicht mit der anderen Hand festhalten
zu müssen, sind verschiedene Lösungen gefunden worden, mit denen das Blattgut gegen
die Auflageplatte verspannt werden kann. Bei den Rollenschneidgeräten nach der
US 5,671,647 A und
US 5,365,820 A ruhen die Führungsschienen auf einer Federeinrichtung mit endseitig angeordneten
Federorganen, die sich auf der Auflageplatte abstützen. Wird beim Schneidvorgang auf
den Messerwagen Druck in Richtung auf die Auflageplatte ausgeübt, wird die Führungsschiene
nach unten in eine Spannstellung gedrückt und klemmt hierdurch das Blattgut zwischen
Führungsschiene und Auflageplatte ein.
[0006] In der Wirkung ähnlich ist das Rollenschneidgerät nach der
US 6,966,247 B2. Hier ist zwar die Führungsschiene endseitig starr an der Auflageplatte befestigt.
Unterhalb der Führungsschiene befindet sich jedoch eine vertikal bewegliche Spannschiene,
die in der Ausgangsstellung über Zugfedern gegen die Unterseite der Führungsschiene
verspannt ist. Der Messerwagen ist in einen Führungsteil und einen Messerteil aufgeteilt,
wobei der Messerteil mit dem Rollenmesser vertikal gegenüber der horizontal sich erstreckenden
Führungsschiene verschieblich ist. Bei Ausführung von vertikalem Druck auf den Messerwagen
wird dessen beweglicher Teil in Richtung auf die Auflageplatte abgesenkt und dabei
die Spannschiene mitgenommen. Sie legt sich dann an das zu beschneidende Blattgut
an und fixiert es.
[0007] Nachteilig bei den vorbeschriebenen Rollenschneidgeräten ist es, dass die Verspannung
des Blattgutes von der Einwirkung auf den Messerwagen abhängig ist, d.h. die Verspannung
erfolgt erst mit Beginn des Schneidvorgangs und zudem lokal konzentriert auf die Stellung
des Messerwagens. Bis zum Schneidvorgang kann es deshalb noch zu Verschiebungen des
Blattguts kommen.
[0008] Um dies zu vermeiden, sind Rollenschneidgeräte entwickelt worden, die eine Verspannung
des Blattgutes unabhängig von der Betätigung des Messerwagens bewirken (vgl.
US 5,069,097 A und
5,287,783 A). Bei deren Rollenschneideinrichtungen ist unterhalb der Führungsschiene ebenfalls
eine Spannschiene angeordnet, die über Federn an der Führungsschiene aufgehängt ist.
Die Führungsschiene selbst ist zwischen einer angehobenen Ausgangsstellung und einer
Endstellung vertikal beweglich. Vor einem Schneidvorgang wird die Führungsschiene
nach Positionierung des Blattgutes aus der Ausgangsstellung in Richtung auf die Auflageplatte
bzw. das Blattgut abgesenkt, bis sie die Endstellung erreicht hat. Dabei legt sich
die Spannschiene auf das Blattgut und verspannt es gegen die Auflageplatte. Der Spanndruck
wird dabei von den Federn zwischen Führungsschiene und Spannschiene aufgebracht. In
der Endstellung wird die Führungsschiene endseitig über Führungseinrichtungen und
Fixiereinrichtungen in einer Position gehalten, die immer gleich und damit unabhängig
von der Dicke des Blattstapels ist.
[0009] Bei der Ausführungsform nach der
US 5,069,097 A ist die Führungseinrichtung auf der einen Seite der Führungsschiene als Schwenkgelenk
ausgebildet, über das die Führungsschiene hebelartig nach oben verschwenkt werden
kann. In der Ausgangsstellung befindet sich die Führungsschiene auf der anderen Seite
außerhalb der Führungseinrichtung und verrastet mit dieser nach Einnahme der Endstellung.
Bei der Ausführungsform nach der
US 5,287,783 A sind auf beiden Seiten Betätigungseinrichtungen vorgesehen, über die die Führungsschiene
aus einer zur Ablageplatte parallelen Ausgangsstellung in die Endstellung beförderbar
und dort fixiert ist.
[0010] Die vorbeschriebenen Rollenschneidgeräte sichern zwar die Lage des Blattgutes unabhängig
vom Schneidvorgang, sind jedoch relativ kompliziert aufgebaut und deshalb teuer und
störanfällig.
[0011] Mit dem Rollenschneidgerät nach der
US 2005/0120850 A1 ist eine Lösung gefunden worden, die die vorgenannten Nachteile vermeidet. Bei dieser
Rollenschneideinrichtung dient wiederum die Führungsschiene selbst als Spanneinrichtung
zum Verspannen des Blattgutes gegen die Auflageplatte. Hierzu ist die Führungsschiene
an beiden Enden in Führungseinrichtungen gehalten, und zwar bei einer ersten Ausführungsform
auf einer Seite über ein Schwenkgelenk und auf der anderen Seite im wesentlichen vertikal
verschieblich und bei einer zweiten Ausführungsform auf beiden Seiten vertikal verschieblich.
Dort wo die Führungsschiene vertikal bewegbar ist, ist jeweils eine Betätigungseinrichtung
vorgesehen, über die die Führungsschiene aus der Ausgangsstellung, in der ihre untenseitige
Spannfläche Abstand zur Auflageplatte hat, in eine Spannstellung bringbar ist, in
der die Spannfläche unter Vorspannung auf der Auflageplatte bzw. bei untergeschobenem
Blattgut auf diesem selbst aufliegt und es gegen die Auflageplatte verspannt. Eine
Fixiereinrichtung in Form einer Rasteinrichtung sorgt dafür, dass die Führungsschiene
die einmal eingenommene Spannstellung unabhängig vom Schneidvorgang beibehält. Erst
durch Lösen der Rasteinrichtung(en) wird die Führungsschiene wieder von dem Blattgut
weg in die Ausgangsstellung abgehoben, und zwar mittels Federorganen einer Federeinrichtung.
[0012] Das vorbeschriebene Rollenschneidgerät zeichnet sich durch einfache konstruktive
Gestaltung aus. Es muss jedoch in Kauf genommen werden, dass wegen der definierten
Spannstellung der Führungschiene nur eine geringe Anzahl von Blättern gleichzeitig
beschnitten werden können.
[0013] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Rollenschneidgerät so zu gestalten,
dass mit ihm eine Verspannung des Blattgutes vor Beginn des Schneidvorgangs möglich
ist, dass es konstruktiv einfach und damit preiswert ist und dass es sich auch zum
Beschneiden relativ dicken Blattgutes bzw. relativ dicker Blattgutstapel eignet.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Merkmale gelöst:
m) die Führungsschiene ist zwischen der (ersten) Federeinrichtung und einer weiteren
(zweiten) Federeinrichtung vertikal beweglich verspannt;
n) die zweite Federeinrichtung hat eine der ersten entgegengesetzte Federwirkung;
o) die Betätigungseinrichtung wirkt mittels der zweiten Federeinrichtung auf die Führungsschiene.
[0015] Grundgedanke der Erfindung ist es also, die Führungsschiene in beiden Richtungen,
d.h. von der Auflageplatte weg und zu ihr hin, federnd zu führen, so dass keine direkte
Verbindung zur Betätigungseinrichtung besteht, sondern nur über die zweite Federeinrichtung.
Bei Kraftbeaufschlagung der Betätigungseinrichtung zum Zwecke der Bewegung der Führungsschiene
aus der Ausgangsstellung in die Spannstellung wird die Kraft federnd über die zweite
Federeinrichtung auf die Führungsschiene übertragen. Legt sich die Führungsschiene
an dem Blattgut an, kann die Betätigungseinrichtung gegen die Wirkung der zweiten
Federeinrichtung noch weiter in die vorgesehene Endstellung bewegt und dort fixiert
werden. Die Spannstellung der Führungsschiene ist also entsprechend der Dicke des
jeweils zu beschneidenden Blattguts variabel und damit unabhängig von der Endstellung
der Betätigungseinrichtung. Dabei steigt die Spannkraft mit der Dicke des zu beschneidenden
Blattgutes bzw. Blattgutstapels. Im Gegensatz zu den Rollenschneidgeräten nach
US 5,069,097 A und
US 5,287,783 A zeichnet sich die erfindungsgemäße Rollenschneideinrichtung durch einfachen Aufbau
aus, weil eine gesonderte Spannschiene und deren Aufhängung an der Führungsschiene
nicht vorhanden ist, vielmehr die Führungsschiene selbst zum Verspannen des Blattgutes
herangezogen wird.
[0016] Der erfindungsgemäße Grundgedanke kann auf zweierlei Weise konkretisiert werden.
Bei einer ersten Ausführungsform wird die Führungsschiene nur von einem Ende her bedient.
Hierzu weist die Betätigungseinrichtung ein Betätigungsorgan nur an einer einzigen
Führungseinrichtung auf und ist die erste Federeinrichtung nur an dieser Führungseinrichtung
angeordnet, während die zweite Federeinrichtung im Bereich beider Führungseinrichtungen
einerseits zwischen Betätigungsorgan und Führungsschiene und andererseits zwischen
Führungseinrichtung und Führungsschiene in Richtung auf die Auflageplatte wirksam
ist. Dabei presst die zweite Federeinrichtung die Führungsschiene in ihrer Ausgangsstellung
im Bereich der Führungseinrichtung ohne Betätigungseinrichtung auf die Auflageplatte.
[0017] Bei dieser Ausführungsform ist die Führungsschiene in der Ausgangsstellung um die
Führungseinrichtung ohne Betätigungseinrichtung nach oben geschwenkt und gibt so einen
Zwischenraum zwischen der Spannfläche der Führungsschiene und der Auflageplatte frei,
um dort Blattgut unter die Führungsschiene hindurchschieben zu können. Zum Verspannen
des Blattgutes wird das Betätigungsorgan nach unten gedrückt, wodurch die Führungsschiene
sich mit der Spannfläche an dem Blattgut gegen die Wirkung der zweiten Federeinrichtung
anlegt, wobei sich das in der Führungseinrichtung ohne Betätigungsorgan geführte Ende
der Führungsschiene von der Auflageplatte gegen die Wirkung der zweiten Federeinrichtung
in Anpassung an die Oberfläche des Blattstapels abhebt. Es versteht sich, dass die
zweite Federeinrichtung so ausgebildet ist, dass die Führungsschiene bzw. deren Spannfläche
bei Weiterbewegung des Betätigungsorgans in Richtung auf dessen Endstellung in flächiger
Anlage an dem Blattgut und damit in horizontaler Stellung verbleibt. Dies kann durch
entsprechende Anpassung von Federorganen der zweiten Federeinrichtung im Bereich beider
Führungseinrichtungen geschehen.
[0018] Bei einer zweiten Ausführungsform wird einer symmetrischen Ausbildung der Rollenschneideinrichtung
der Vorzug gegeben. Bei dieser Ausführungsform weist die Betätigungseinrichtung Betätigungsorgane
an beiden Führungseinrichtungen auf, die jeweils mit einer Fixiereinrichtung zusammenwirken,
und zwar vorzugsweise so, dass sie die Betätigungseinrichtungen in der Endposition
in gleichen Abständen zur Auflageplatte fixieren.
[0019] Bei dieser Ausführungsform wird also die Bewegung der Führungsschiene aus der Ausgangsstellung
in die Spannstellung dadurch bewirkt, dass an beiden Enden Betätigungseinrichtungen
von Hand betätigt werden, wobei dies nacheinander oder auch gleichzeitig geschehen
kann. Diese Ausführungsform hat den Vorzug, dass eine besonders gleichmäßige Auflage
der Führungsschiene auf dem Blattgut verwirklichbar ist.
[0020] Unabhängig von der grundsätzlichen Ausbildung der Rollenschneideinrichtung sollte
die zweite Federeinrichtung zumindest ein Federorgan aufweisen, das jeweils im Bereich
der zugehörigen Führungseinrichtung angeordnet ist. Was die erste Federeinrichtung
betrifft, sollte ebenfalls zumindest ein Federorgan vorgesehen sein, und zwar jeweils
in der mit einer Betätigungseinrichtung versehenen Führungseinrichtung. Die Federorgane
sind zweckmäßigerweise als Schraubenfedern ausgebildet, die vorzugsweise auf Druck
beansprucht sind. Die Federorgane von erster und zweiter Federeinrichtung sind zweckmäßigerweise
innerhalb der Führungseinrichtung(en) so angeordnet, dass sie sich vertikal gegenüberstehen.
[0021] In an sich bekannter Weise sollte das Federorgan bzw. sollten die Federorgane der
ersten Federeinrichtung auf die Unterseite der Führungsschiene einwirken, wobei sich
das Federorgan bzw. die Federorgane an der Auflageplatte abstützen kann bzw. können.
Die Federorgane der zweiten Federeinrichtung wirken zweckmäßigerweise auf die Oberseite
der Führungsschiene.
[0022] Die Fixiereinrichtung(en) ist bzw. sind in an sich bekannter Weise als Rasteinrichtung(en)
ausgebildet, mit der die jeweils zugehörige Betätigungseinrichtung in der Endposition
selbsttätig verrastet. Die Rasteinrichtung(en) sollte jeweils ein Bedienorgan aufweisen,
durch dessen Betätigung die Raststellung entriegelbar ist. Die Betätigungseinrichtung
kann zumindest ein Betätigungsorgan aufweisen, das als vertikal in der jeweiligen
Führungseinrichtung geführter Druckknopf ausgebildet ist.
[0023] Schließlich ist nach der Erfindung vorgesehen, dass das Rollenmesser gegenüber der
Führungsschiene in Richtung auf die Auflageplatte gegen die Wirkung einer Rückstellfeder
absenkbar ist, beispielsweise indem der gesamte Messerwagen vertikal beweglich an
der Führungsschiene gehaltert ist oder nur der Teil, an dem das Rollenmesser gelagert
ist und der über eine entsprechende Handhabe vertikal gegenüber dem übrigen Teil des
Messerwagens beweglich ist.
[0024] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Rollenschneideinrichtung in einer Ansicht schräg von oben;
- Figur 2
- einen Vertikalschnitt durch das rechtsseitige Ende der Rollenschneideinrichtung gemäß
Figur 1 in einer Schrägansicht mit der Führungsschiene in der Ausgangsstellung;
- Figur 3
- die Rollenschneideinrichtung in der Darstellung gemäß Figur 2 mit der Führungsschiene
in der Spannstellung bei einem Blattgut geringer Dikke;
- Figur 4
- die Rollenschneideinrichtung in der Darstellung gemäß den Figuren 2 und 3 mit der
Führungsschiene in der Spannstellung bei einem Blattgut relativ großer Dicke;
- Figur 5
- die Rollenschneideinrichtung gemäß den Figuren 1 bis 4 in einer Seitenansicht mit
der Führungsschiene in der Ausgangsstellung;
- Figur 6
- die Rollenschneideinrichtung in der Seitenansicht gemäß Figur 5 mit der Führungsschiene
in der Spannstellung bei einem Blattgut geringer Dicke und
- Figur 7
- die Rollenschneideinrichtung in der Ansicht gemäß den Figuren 5 und 6 mit der Führungsschiene
in Spannstellung bei einem Blattgut relativ großer Dicke.
[0025] Das in Figur 1 dargestellte Rollenschneidgerät 1 weist eine Auflageplatte 2 auf,
die obenseitig eine horizontale Blattauflage 3 hat. Im Bereich einer Längsseite der
Auflageplatte 2 ist eine Rollenschneideinrichtung 4 angeordnet, die dem Beschneiden
von auf der Blattauflage 3 aufgelegten Blattgut 5 dient.
[0026] Die Rollenschneideinrichtung 4 weist eine sich parallel zu der Längsseite der Auflageplatte
2 und parallel zur Blattauflage 3 erstreckende Führungsschiene 6 auf, die von oben
her beidseitig von einem Messerwagen 7 umgriffen wird, der längs der Führungsschiene
6 verschieblich ist.
[0027] Der Messerwagen 7 ist aufgeteilt in ein innenliegendes und hier deshalb nicht sichtbares
Führungsteil, das die Führungsschiene 6 formschlüssig umfaßt, und ein äußeres Messerteil
8, das aus der gezeigten angehobenen Stellung gegen die Wirkung einer hier nicht sichtbaren
Feder vertikal nach unten in eine Schneidstellung bewegbar ist. Der Messerwagen 7
hat zu seiner Handhabung obenseitig einen Handgriff 9, der für eine Handauflage bestimmt
ist und über den der Messerwagen 7 längs der Führungsschiene 6 verschoben und gleichzeitig
nach unten abgesenkt werden kann. Das Messerteil 8 hat ein durch eine Messerabdeckung
10 verdecktes Rollenmesser, das untenseitig über die Messerabdeckung 10 geringfügig
vorsteht und frei drehbar auf einer sich horizontal und quer zur Längsachse der Führungsschiene
6 erstreckenden Messerachse sitzt.
[0028] Die Führungsschiene 6 ragt an beiden Enden in Führungsblöcke 11, 12 hinein, in denen
die Führungsschiene 6 seitlich geführt ist und gleichzeitig vertikal beweglich ist.
Die Füxhrungsblöcke 11, 12 sind starr mit der Auflageplatte 2 verbunden. In den Führungsblöcken
11, 12 sind Betätigungsorgane 13, 14 geführt, und zwar ebenfalls seitlich und vertikal
bewegbar. Sie fassen die Enden der Führungsschiene 6 an der Oberseite, an der Stirnseite
und an beiden Vertikalseiten. Obenseitig weisen die Betätigungsorgane 13, 14 ebene
Betätigungsstege 15, 16 auf, über die von Hand Druck in Richtung auf die Blattauflage
3 ausgeübt werden kann.
[0029] Jeweils hinter den Betätigungsorganen 13, 14 ist jeweils ein Rastorgan 17, 18 angeordnet.
Die Rastorgane 17, 18 sind in den Führungsblöcken 11, 12 horizontal parallel zu der
Führungsschiene 6 verschieblich gelagert. Aus der gezeigten Raststellung können sie
also jeweils nach außen in eine Entraststellung verschoben werden.
[0030] Die nähere Ausbildung und das Zusammenwirken der Betätigungsorgane 13, 14 und der
Rastorgane 17, 18 ergibt sich aus den Figuren 2 bis 4 anhand der auf den rechten Teil
beschränkten Schnittdarstellungen. Am linken Ende ist das Rollenschneidgerät 1 spiegelbildlich
ausgebildet, so dass die nachstehenden Ausführungen sinngemäß auch für die Beschreibung
des linksseitigen Endes der Führungsschiene 6 gelten.
[0031] In den Figuren 2 bis 4 ist das Betätigungsorgan 18 teilweise zu sehen, und zwar mit
dem obenseitigen Betätigungssteg 16 und einem daran angeformten, die Stirnseite der
Führungsschiene 6 einfassenden Rastelement 20. Das Rastelement 20 weist eine keilförmige
Rastvertiefung 21 auf, die obenseitig von einem Raststeg 22 abgeschlossen wird. Dieser
wirkt mit einer Rastnase 23 zusammen, die von dem obenseitig herausragenden Teil des
Rastorgans 18 nach unten in den von dem Führungsblock 12 eingeschlossenen Raum hineinragt.
Auf die Rastnase 23 wirkt das schon oben angesprochene Federelement, das die Rastnase
23 und damit das Rastorgan 18 in Richtung auf die Stirnseite der Führungsschiene 6
bzw. in Richtung auf das Betätigungsorgan 14 beaufschlagt.
[0032] Die Führungsschiene 6 besteht im wesentlichen aus einem Aluminiumprofil. Untenseitig
weist sie ein aus elastomerem Kunststoff bestehendes Spannband 24 auf, das sich über
die Breite der Blattauflage 3 erstreckt. Die Unterseite des Spannbandes 24 bildet
eine Spannfläche 25.
[0033] Die Führungsschiene 6 wird jeweils endseitig im Bereich der Führungsblöcke 11, 12
untenseitig jeweils von einer Druckfeder 27 beaufschlagt. Beide Druckfedern 27 stützen
sich auf der Auflageplatte 2 jeweils in spiegelsymmetrischer Anordnung ab.
[0034] Zwischen Oberseite der Führungsschiene 6 und der Unterseite der Betätigungsstege
15, 16 ist jeweils eine zweite Druckfeder 28 angeordnet. Die Führungsschiene 6 ist
also an beiden Enden nicht starr mit den Betätigungsorganen 13, 14 verbunden, sondern
wird von den jeweils in entgegengesetzter Richtung wirkenden Druckfedern 27, 28 eingespannt
und ist damit sowohl gegenüber der Auflageplatte 2 als auch gegenüber den Betätigungsorganen
13, 14 beweglich geführt.
[0035] Vor einem Schneidvorgang befindet sich die Führungsschiene 6 in einer angehobenen
Ausgangsstellung. Sie ist in den Figuren 2 und 5 zu sehen. In dieser Ausgangsposition
hat die Spannfläche 25 einen deutlichen Abstand zur Blattauflage 3. In dieser Ausgangslage
stützt sich die Führungsschiene 6 endseitig auf den ersten Druckfedern 27 ab. Sie
wird durch diese Federn 27 gegen die zweiten Druckfeder 28 gedrückt, die sich wiederum
an den Unterseiten der Betätigungsstege 15, 16 abstützen. Die Betätigungsorgane 13,
14 nehmen ebenfalls eine Ausgangsstellung ein, in der sie nach oben über die Oberfläche
der Führungsblöcke 11, 12 vorstehen. Die Rastnasen 23 ragen in die jeweils zugehörigen
Rastvertiefungen 21 der Rastelemente 20 hinein.
[0036] Soll Blattgut 5 beschnitten werden, wird es - wie es insbesondere aus Figur 1 ersichtlich
ist - auf die Blattauflage 3 aufgelegt und dann durch den Zwischenraum zwischen Führungsschiene
6 und Blattauflage 3 hindurchgeschoben, bis es auf der anderen Seite soweit über die
Ebene des Rollenmessers vorsteht, wie es beschnitten werden soll. Dann wird die Führungsschiene
6 heruntergedrückt, um das Blattgut 5 zwischen Spannfläche 25 und Blattauflage 3 linienförmig
einzuklemmen. Dies sei zunächst anhand der Beschneidung eines einzelnen Blattes und
unter Bezugnahme auf die Figuren 3 und 6 erläutert.
[0037] Zum Absenken der Führungsschiene 6 werden die beiden Betätigungsorgane 13, 14 durch
Beaufschlagung der Betätigungsstege 15, 16 nach unten gedrückt. Da die zweiten Druckfedern
28 eine höhere Federkonstante haben als die ersten Druckfedern 27, werden dabei in
erster Linie die ersten Druckfedern 27 zusammengedrückt, die zweiten Druckfedern 28
nur ganz geringfügig. Dies wird fortgesetzt, bis die Spannfläche 25 in Anlage zu dem
Blattgut 5 kommt. Durch den Widerstand kann die Führungsschiene 6 nicht weiterbewegt
werden, d.h. sie hat ihre Spannstellung erreicht. Die Rastorgane 17, 18 haben jedoch
noch nicht ihre Endstellung erreicht, d.h. sie werden noch weiter nach unten gegen
den Widerstand der zweiten Druckfedern 28 bewegt, und zwar solange, bis die Raststege
22 der Rastvertiefungen 21 unterhalb der Rastnasen 23 zu liegen kommen. Dies erzeugt
ein deutlich hörbares Klikken. Die Rastnasen 23 blockieren nunmehr die Betätigungsorgane
13, 14 an ihrer Beweglichkeit nach oben. Die von der Führungsschiene 6 auf das Blattgut
5 ausgeübte Spannkraft wird im wesentlichen bestimmt durch die zweiten Druckfedern
28. Damit der Druck gleichmäßig über die Länge der Führungsschiene verteilt wird,
sind die Druckfedern 28 identisch ausgebildet und gleich weit von der Mitte der Führungsschiene
6 entfernt angeordnet. Gleichzeitig pressen die zweiten Druckfedern 28 die Raststege
22 mit ihren Oberseiten gegen die Unterseiten der Rastnasen 23.
[0038] Prinzipiell nicht anders verläuft die Verspannung eines dickeren Blattgutstapels
29, wie dies in den Figuren 4 und 7 zu sehen ist. Der Unterschied besteht darin, dass
die Führungsschiene 6 wesentlich früher in Anlage zu dem Blattgutstapel 29 kommt und
deshalb eine Spannstellung einnimmt, die um die Dicke des Blattgutstapels 29 größer
ist. Dies zeigt der Vergleich der Figuren 3 und 6 einerseits mit den Figuren 4 und
7 andererseits.
[0039] Damit die Betätigungsorgane 13, 14 ihre vorbeschriebene Endstellung erreichen, müssen
sie genauso weit wie im Fall des Beschneidens eines einzigen Blattes heruntergedrückt
werden. Dabei werden die zweiten Druckfedern 28 aber wesentlich stärker komprimiert,
wie ebenfalls der Vergleich zwischen Figuren 3 und 6 einerseits sowie 4 und 7 andererseits
zeigt. Entsprechend höher ist auch die auf den Blattgutstapel 29 ausgeübte Spannkraft,
wenn die Rastorgane 17, 18 die in den Figuren 4 und 7 dargestellte Endstellung erreicht
haben, in der die Raststege 22 untenseitig an den Rastnasen 23 anliegen. In beiden
Fällen schließen die Oberflächen der Betätigungsstege 15, 16 bündig mit den Oberseiten
der Führungsblöcke 11, 12 ab, d.h. die Betätigungsorgane 13, 14 haben eine definierte
Endstellung im Gegensatz zu der Spannstellung der Führungsschiene 6, die abhängt von
der Dicke des Blattgutes 5.
[0040] Für den Schneidvorgang selbst wird nach Verspannung des Blattgutes 5 bzw. des Blattgutstapels
29 der Messerteil 8 durch Handbeaufschlagung des Handgriffs 9 nach unten gedrückt,
so dass sich das unten vorstehende Rollenmesser in das Blattgut 5 bzw. den Blattgutstapel
29 eindrückt. Durch Verschieben des Messerwagens 7 längs der Führungsschiene 6 über
die gesamte Breite des Blattgutes 5 bzw. des Blattgutstapels 9 wird der Schneidvorgang
durchgeführt.
[0041] Nach Beendigung des Schneidvorgangs ist das nunmehr beschnittene Blattgut 5 bzw.
Blattgutstapel 29 noch immer zwischen Führungsschiene 6 und Blattauflage 3 verspannt.
Zum Lösen der Verspannung werden die Rastorgane 17, 18 durch Druckausübung in Richtung
von der Führungsschiene 6 weg nach außen gegen die Wirkung deren Federelemente verschoben,
und zwar soweit, bis die Rastnasen 23 außer Eingriff mit den Raststegen 22 kommen.
Die Betätigungsorgane 13, 14 können sich nunmehr nach oben wieder in ihre Ausgangsstellung
(Figuren 2 und 5) bewegen, was zur Entspannung der Druckfedern 27, 28 führt. Dabei
sorgen die Druckfedern 27 für ein Anheben der Führungsschiene 6 bis in die Ausgangsstellung
gemäß den Figuren 2 und 5. Das Blattgut 5 bzw. der Blattgutstapel 29 liegen dann frei
und können entnommen werden.
1. Rollenschneidgerät (1) zu Beschneiden von Blattgut (5, 29) mit folgenden Merkmalen:
a) das Rollenschneidgerät (1) hat eine Auflageplatte (2) für die Aufnahme des Blattgutes
(5, 29);
b) mit der Auflageplatte (2) verbunden ist eine Rollenschneideinrichtung (4);
c) die Rollenschneideinrichtung (4) weist eine Führungsschiene (6) auf;
d) auf der Führungsschiene (6) ist ein Messerwagen (7) längs der Führungsschiene (6)
verschieblich geführt;
e) an dem Messerwagen (7) ist ein Rollenmesser drehbar gelagert;
f) die Führungsschiene (6) ist an beiden Enden in Führungseinrichtungen (11, 12) gehalten;
g) in den Führungseinrichtungen (11, 12) ist die Führungsschiene (6) zwischen einer
gegenüber der Auflageplatte (3) angehobenen Ausgangsstellung und einer in Richtung
auf die Auflageplatte (3) abgesenkten Spannstellung beweglich geführt;
h) die Führungsschiene (6) weist untenseitig eine Spannfläche (25) für die Anlage
an dem Blattgut (5, 29) auf;
i) die Führungsschiene (6) ist in Richtung auf die Ausgangsstellung und bis zu dieser
mit einer Federeinrichtung (27) kraftbeaufschlagt;
j) es ist eine Betätigungseinrichtung (13, 14) zur Bewegung der Führungsschiene (6)
aus der Ausgangsstellung in die Spannstellung vorhanden;
k) die Betätigungseinrichtung (13, 14) ist zwischen einer Ausgangsposition, in der
sich die Führungsschiene (6) in der Ausgangsstellung befindet, und einer Endposition,
in der sich die Führungsschiene (6) in Spannstellung befindet, bewegbar;
l) die Betätigungseinrichtung (13, 14) weist eine Fixiereinrichtung auf, mittels der
die Betätigungseinrichtung (13, 14) in der Endposition lösbar fixiert ist;
gekennzeichnet durch folgende Merkmale
m) die Führungsschiene (6) ist zwischen der (ersten) Federeinrichtung (27) und einer
weiteren (zweiten) Federeinrichtung (28) vertikal beweglich verspannt;
n) die zweite Federeinrichtung (28) hat eine der ersten entgegengesetzte Federwirkung;
o) die Betätigungseinrichtung (13, 14) wirkt mittels der zweiten Federeinrichtung
(28) auf die Führungsschiene (6).
2. Rollenschneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung ein Betätigungsorgan nur an einer einzigen Führungseinrichtung
aufweist und die erste Federeinrichtung nur an dieser Führungseinrichtung angeordnet
ist und dass die zweite Federeinrichtung im Bereich beider Führungseinrichtungen einerseits
zwischen Betätigungsorgan und Führungsschiene und andererseits zwischen Führungseinrichtung
und Führungsschiene in Richtung auf die Auflageplatte wirksam ist, wobei die zweite
Federeinrichtung die Führungsschiene in ihrer Ausgangsstellung im Bereich der Führungseinrichtung
ohne Betätigungseinrichtung auf die Auflageplatte presst.
3. Rollenschneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung Betätigungsorgane (13, 14) an beiden Führungseinrichtungen
(11, 12) aufweist, die jeweils mit einer Fixiereinrichtung zusammenwirken.
4. Rollenschneidgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtungen derart ausgebildet sind, dass sie die Betätigungsorgane (13,
14) in der Endstellung in gleichen Abständen zur Auflageplatte (2) fixieren.
5. Rollenschneidgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenschneideinrichtung (4) spiegelsymmetrisch zur Mitte der Führungsschiene
(6) ausgebildet ist.
6. Rollenschneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Federeinrichtung (28) zumindest ein Federorgan aufweist, das im Bereich
der zugehörigen Führungseinrichtung (11, 12) angeordnet ist.
7. Rollenschneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Federeinrichtung (27) jeweils in der mit einer Betätigungseinrichtung (13,
14) versehenen Führungseinrichtung (11, 12) zumindest ein Federorgan aufweist.
8. Rollenschneidgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federorgane (27, 28) als Schraubenfedern ausgebildet sind.
9. Rollenschneidgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Federogane (27, 28) von erster und zweiter Federeinrichtung gegenüberstehen.
10. Rollenschneidgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federorgan bzw. die Federogane (27) der ersten Federeinrichtung auf die Unterseite
der Führungsschiene (6) einwirkt bzw. einwirken.
11. Rollenschneidgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Federogane (28) der zweiten Federeinrichtung auf die Oberseite der Führungsschiene
(6) einwirken.
12. Rollenschneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtung(en) als Rasteinrichtung(en) ausgebildet ist bzw. sind, mit
der die jeweils zugehörige Betätigungseinrichtung (13, 14) in der Endposition selbsttätig
verrastet.
13. Rollenschneidgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung(en) jeweils ein Bedienorgan (17, 18) aufweisen, durch dessen
Betätigung die Rasteinrichtung entriegelbar ist.
14. Rollenschneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (13, 14) einen vertikal in den Führungseinrichtungen (11,
12) geführten Druckknopf (15, 16) aufweist.
15. Rollenschneidgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Rollenmesser gegenüber der Führungsschiene (6) in Richtung auf die Auflageplatte
(2) gegen die Wirkung einer Rückstellfeder absenkbar ist.