[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschbalken zum Aufbringen von Waschflüssigkeit auf ein
Reinigungstuch einer Druckzylinder-Waschvorrichtung, mit einem in dem Waschbalken
angebrachten Sprührohr, das eine Anzahl von über die Länge des Sprührohres verteilten
Sprühöffnungen aufweist.
[0002] Beim Offsetdruck wird das Druckbild vom Plattenzylinder über den oder die Gummituchzylinder
auf den Bedruckstoff übertragen. Ein Gegendruckzylinder drückt den Bedruckstoff gegen
den Gummituchzylinder, damit das Druckbild übertragen werden kann.
[0003] Während des Druckbetriebes sammeln sich Farbreste, Papierstaub, usw. auf den an der
Übertragung des Druckbildes beteiligten Zylindern oder Walzen. Diese Verunreinigungen
müssen von Zeit zu Zeit entfernt werden. Es sind Wasch- oder Reinigungsvorrichtungen
bekannt, die im Maschinengestell der Druckmaschine montiert und aus einer Ruheposition
gegen die jeweilige Zylinderoberfläche anstellbar sind. Eine Waschvorrichtung dieser
Art wird beispielsweise in der
DE 195 15 721 beschrieben. Ein Reinigungstuch wird von einer Vorratsrolle abgezogen und über die
zu reinigende Zylinderoberfläche gezogen. Das verschmutzte Reinigungstuch wird auf
eine Sammelspindel aufgewickelt. Zur Verbesserung der Reinigungswirkung wird vielfach
ein Waschoder Reinigungsmittel auf das Waschtuch aufgesprüht. Dies geschieht beim
Stand der Technik mit einer geeigneten Sprühleiste, die sich quer über die Bahnbreite
des Reinigungstuches erstreckt.
[0004] Die bekannten Waschvorrichtungen weisen vielfach ein Wasch- oder Reinigungstuch auf,
das über die betroffenen Zylinderflächen gezogen werden kann. Dieses Waschtuch wird
dabei von einer Vorratsrolle abgewickelt und nach Überschreiten eines vorgegebenen
Verschmutzungsgrades auf eine Sammelwelle aufgewickelt. Dabei wird das Waschtuch mit
einer Waschflüssigkeit eingesprüht. Dies kann mithilfe einer Düsenreihe aus einzelnen
Düsen oder auch eines langgestreckten Sprühbalkens geschehen, der ein Sprührohr umfaßt,
das über seine Länge Düsenöffnungen in gleichmäßig verteilter Anordnung aufweist.
[0005] Die herkömmlichen Lösungen, bei denen ein Sprührohr mit mehreren Düsenöffnungen vorgesehen
ist, haben den Nachteil, dass es schwierig ist, mit verhältnismäßig geringem Aufwand
über die Länge des Rohres gleichmäßige Druckwerte zu erreichen und damit zu entsprechenden
gleichen Abgabemengen zu gelangen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sprühleiste der obigen Art zu schaffen,
die trotz äußerst einfacher und kostengünstiger Bauweise geeignet ist, über die Länge
aus mehreren Sprühöffnungen gleiche Flüssigkeitsmengen abzugeben.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Sprühleiste dadurch gekennzeichnet,
dass die Sprühöffnungen gegen eine Prallfläche gerichtet sind, die im wesentlichen
senkrecht zu der zu besprühenden Oberfläche des Waschtuches steht.
[0008] Zur Reinigung der Zylinderoberflächen kann anstelle eines Waschtuches gleichermaßen
eine Waschbürste verwendet werden. Lediglich zur sprachlichen Vereinfachung bezieht
sich die vorliegende Beschreibung allein auf ein Waschtuch.
[0009] Es hat sich gezeigt, dass ein erfindungsgemäßes Sprührohr einen schnellen und konstant
gleichmäßigen Flüssigkeitseintrag in das Waschtuch oder die Bürste gewährleistet.
Dadurch läßt sich die Waschgeschwindigkeit erhöhen und die Wirksamkeit der Waschung
verbessern sowie der Waschmittelverbrauch reduzieren.
[0010] Vorzugsweise wird das Sprührohr federnd gegen die Prallfläche gedrückt. Dabei können
die Sprühöffnungen unmittelbar gegen die Prallfläche anliegen.
[0011] Die Erzeugung eines Sprühnebels wird durch die vorliegende Erfindung reduziert, da
nur ein Druck von 2 ± 0,5 bar erforderlich ist, während bei herkömmlichen Lösungen
zumeist 4 bis 6 bar benötigt wurden. Die Erfindung ermöglicht eine Verstellung des
Aussprühdruckes über die Länge des Sprührohres und somit eine nahezu viskositätsunabhängige
Sprühverteilung. Der Platzbedarf für das erfindungsgemäße Sprührohr ist gering.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Sprührohr wird parallel oder nahezu parallel zu dem Waschtuch
oder der Reinigungsbürste angeordnet. Die Öffnungen zeigen in Richtung einer Prallfläche
und können auf dieser aufliegen.
[0013] Vorzugsweise wird das Sprührohr mithilfe einer verstellbaren Federkraft gegen die
Prallfläche angedrückt. Anstelle einer Federkraft können andere Vorspanneinrichtungen
verwendet werden, die mit mechanischen, hydraulischen und elektrischen/magnetischen
Kräften arbeiten. Ferner ist das Sprührohr auf der vom Waschtuch abgewandten Seite
zusätzlich mittels Oberflächenbearbeitung oder zusätzlichen Dichtmaterial abgedichtet,
an der kein Flüssigkeitsaustritt stattfinden soll. Die Flüssigkeit soll nur in Richtung
des Tuches vom Spalt Rohr und Prallfläche strömen können.
[0014] Das Sprührohr wird durch die Vorspannung in Richtung der Prallfläche so eingestellt,
dass durch die entlang des Sprührohres entstehenden unterschiedlichen Flüssigkeitsaustrittsimpulse
verschiedene Abstände von Aufprallfläche zu Austrittsfläche Rohr gebildet werden.
Dadurch findet ein automatischer Druckausgleich statt, der bewirkt, dass die Sprühflüssigkeit
senkrecht zum Geschwindigkeitsaustrittsvektor des Reinigungsmittels aus dem Rohr gleichmäßig
verteilt wird.
[0015] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert.
- Fig. 1
- ist eine schematische Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen Waschbalken
mit Reinigungstuch und Sprühleiste;
- Fig. 2
- ist eine ähnliche Darstellung, bezieht sich jedoch auf eine Reinigungsbürste;
- Fig. 3
- ist ein Diagramm, das den Druckverlauf über die Länge eines Sprührohres bei herkömmlichen
Lösungen veranschaulicht.
[0016] Fig. 1 zeigt im Querschnitt einen Waschbalken einer Waschvorrichtung, die im übrigen
eine Vorratsrolle 12 und eine Sammelspindel 14 für ein Reinigungstuch 16 umfaßt, das
über den Waschbalken 10 in Richtung des Teils 18 hinweggezogen wird. In dem Waschbalken
10 befindet sich eine über die gesamte Länge des Waschbalkens laufende, zum Waschtuch
16 hin offene Kammer 20. In dieser Kammer befindet sich ein über die Länge der Kammer
verlaufendes Sprührohr 22.
[0017] Das Sprührohr 22 weist nach unten in Fig. 1 gerichtete Sprühöffnungen 24 auf, die
sich über die Länge des Sprührohres verteilen und beispielsweise einen Durchmesser
von 0,5 mm sowie Abstände von 10 mm untereinander aufweisen.
[0018] Das Sprührohr wird durch eine schematisch angedeutete Feder 26, die als Druckfeder
dargestellt ist, jedoch auch durch andere Vorspannkräfte ersetzt werden kann, gegen
die untere Innenwand 28 der Kammer 20 gepreßt. Wie bereits ausgeführt wurde, liegen
dabei auch die Sprühöffnungen 24 gegen die untere Innenwand 28 an.
[0019] Die untere Innenfläche 28 der Kammer 20 bildet daher eine Prallfläche für die Flüssigkeitsstrahlen
aus den Sprühöffnungen 24.
[0020] Durch das Aufsprühen der Reinigungsflüssigkeit auf diese Prallfläche ergeben sich
ein Flüssigkeitsdruckausgleich und ein Flüssigkeitsmengenausgleich über die Länge
des Sprührohres 22.
[0021] Fig. 2 ist eine ähnliche Darstellung, zeigt jedoch lediglich eine Kammer 30 innerhalb
eines Waschbalkens 32, die jedoch der zuvor dargestellten Kammer 20 in ihrer Form
und Funktion entspricht. Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist ein Sprührohr
vorgesehen, das mit der Bezugsziffer 34 bezeichnet ist und das durch eine Feder 36
gegen die rechte Innenwand 38 der Kammer 30 vorgespannt wird. Auch bei dieser Ausführungsform
sind die Sprühöffnungen 40 gegen die Innenwand 38 gerichtet, die bei dieser Ausführungsform
jedoch senkrecht, und nicht, wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1, waagerecht
gerichtet ist.
[0022] Unterhalb des Sprührohres 40 ist eine Waschbürste 42 angedeutet.
[0023] Bei beiden Ausführungsformen treten die Sprühstrahlen parallel zu den Prallwänden
in Richtung des Reinigungstuches 16 einerseits bzw. der Waschbürste 42 andererseits
aus.
[0024] Fig. 3 ist eine Teilansicht des Waschbalkens 10 gemäß Fig. 1 von rechts bei fortgelassenem
Reinigungstuch 16. Das Sprührohr 22 wird durch geführte Druckfedern 26, deren Federkraft
verstellbar ist, gegen die gegenüberliegende Innenwand 28 der Kammer 30 vorgespannt.
[0025] Eine zusätzliche technische Erweiterungsmöglichkeit hinsichtlich der Förderung einer
konstanten Tröpfchenverteilung im Sprührohr kann z. B. auch eine am Rohreintritt angebrachte
Venturidüse 50 sein. Diese saugt beim Einströmen der Flüssigkeit 52 in das Sprührohr
hinein Luft 54 aus der Umgebung an und fördert die Zerstäubung vor allem hochviskoser
Flüssigkeitsmedien.
1. Waschbalken zum Aufbringen von Waschflüssigkeit auf ein Reinigungstuch einer Druckzylinder-Waschvorrichtung,
mit einem in dem Waschbalken angeordneten Sprührohr (22), das eine Anzahl von über
die Länge des Sprührohres verteilten Sprühöffnungen (24) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühöffnungen (24) gegen eine Prallfläche (28,38) gerichtet sind, die im wesentlichen
senkrecht zu der zu besprühenden Oberfläche des Reinigungstuches steht.
2. Waschbalken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sprührohr (22) gegen die Prallfläche (28,38) durch Federkraft vorgespannt ist.
3. Waschbalken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallfläche (28,38) in einer Kammer (20,30) des Waschbalkens ausgebildet ist,
die zum Reinigungstuch (16) hin offen ist und in der das Sprührohr (22,34) angeordnet
ist.
4. Waschbalken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühöffnungen (24,40) gegen die Innenwand (28,38) gerichtet sind.
5. Waschbalken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Sprührohreintritt eine zusätzliche Gaszuführung angebracht sein kann, die hochviskose
einströmende Flüssigkeiten zerstäubt und eine gleichmäßige Tropfenverteilung im Zweiphasengemisch
fördert.